schelm » Do 22. Nov 2012, 22:07 hat geschrieben:
Im
Normalfall desensibilisiert die ungeschützte Eichel mit der Zeit, ihr Träger bedarf immer stärkerer Reizung, was ihm und ihr mehr Schmerzen als Lust bereiten kann. Siehe entsprechende Studienergebnisse die hier verlinkt und kommentiert wurden.
Freundliche Grüße, schelm
Kopernikus » Do 22. Nov 2012, 22:26 hat geschrieben:
Das hört sich bei dieser Studie anders an:
RESULTS
There were no differences between the study arms at enrolment and problems with sexual satisfaction and function were reported by <2% of participants in both study arms at all time points. At 6 months, no difficulty with penetration was reported by 98.6% of circumcised men and 99.4% of controls (P = 0.02), and no pain on intercourse was reported by 99.4% circumcised and 98.8% of uncircumcised men (P = 0.05). There were no differences between the study arms in penetration or dyspareunia at later visits. Sexual satisfaction increased from 98.0% at enrolment to 99.9% at 2 years among the controls (P < 0.001), but there was no trend in satisfaction among circumcised men (enrolment 98.5%, 2 years 98.4%, P = 0.8).
CONCLUSION
Adult male circumcision does not adversely affect sexual satisfaction or clinically significant function in men.
http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1 ... 369.x/full
So eindeutig ist der Normalfall also nicht.
Und ob, du musst nur die Studie genau lesen, etwas von Statistik verstehen und darfst nicht auf die Propaganda im Schlussfolgerungssatz hereinfallen:
Sexual satisfaction increased from 98.0% at enrolment to 99.9% at 2 years among the controls (P < 0.001), but there was no trend in satisfaction among circumcised men (enrolment 98.5%, 2 years 98.4%, P = 0.8).
- Der Anteil der mit dem Sex Unzufriedenen fiel in der Gruppe der körperlich Unversehrten von 2,0% auf 0,1% (P < 0.001, das höchstmögliche Signifikanzniveau: die Wahrscheinlichkeit, dass dieses Ergebnis statistischer Zufall ist, beträgt weniger als 0,1%)
- Der Anteil der mit dem Sex Unzufriedenen stieg in der Gruppe der Beschnittenen von 1,5% auf 1,6% (P = 0.8, das bedeutet, dass der "Trend" des Gleichbleibens zu 80% zufällig ist. Das wiederum bedeutet, dass es sehr viele Teilnehmer gibt, die nach der Beschneidung ein schlechteres Sexleben hatten als vorher. Danach wurde leider nicht gefragt und die manipulative Schlussfolgerung der Studie lässt darauf schließen, dass die Ergebnisse überhaupt nicht nach Wunsch ausgefallen sind. Man hat deswegen versucht, die desaströsen Ergebnisse mit dem Satz "den Beschnittenen ging es etwa genauso gut/schlecht wie vorher" zu verschleiern.
Schaut man sich die Zahlen im Zeitverlauf an, wird es noch deutlicher:
Sexual satisfaction rated as satisfied or very satisfied
Study arm ____ Enrollment n/N (%) __ Follow-up, 6 months ____ 1 year __________2 years ________ P
Control ________1910/1948 (98.1) ___1738/1748 (99.4) ____1701/1706 (99.7) __ 689/690 (99.9) __ <0.001
Intervention ____1880/1908 (98.5) ___1714/1729 (99.1) ____1697/1715 (99.0) ___676/687 (98.4) __ 0.81
P (Difference) _____0.37 ______________0.30 _______________ 0.007 _____________0.004
D.h. die sexuelle Unzufriedenheit der Beschnittenen fiel zuerst etwas ab (von 1,5% auf 0,9%), stieg dann aber wieder auf 1,6% an, d.h. sie
hat sich fast verdoppelt!
Wer unversehrt blieb, senkte sein Risiko, 2 Jahre später sexuell unzufrieden zu sein, um das Zwanzigfache (das ist übrigens die Berechnungsmethode, mit der die angebliche HIV-"Schutzwirkung" von ca. 60% ermittelt wurde).
Wer sich beschneiden ließ, hatte also nach 2 Jahren ein SECHZEHN MAL so hohes Risiko, sexuell unzufrieden zu sein wie ein intakter Mann.
Auch Detailergebnisse sind interessant:
No difficulty with ejaculation
Study arm ____ Enrollment n/N (%) __ Follow-up, 6 months ____ 1 year __________2 years ________ P
Control _______1935/1947 (99.4) ____1740/1747 (99.6) ___1704/1706 (99.9) __689/690 (99.9) ____ 0.01
Intervention ___1897/1908 (99.4) ____1722/1729 (99.6) ___1712/1715 (99.8) __683/685 (99.7) ____ 0.08
P (Difference) ____0.87 ________________0.99 _____________0.66 ____________ 0.56
Wer unversehrt blieb, senkte sein Risiko der Ejakulationsschwierigkeiten um das Sechsfache (von 0,6 auf 0,1%), wer sich beschneiden ließ, nur um die Hälfte (von 0,6 auf 0,3%).
Wer sich beschneiden ließ, hatte also nach 2 Jahren ein dreimal so hohes Risiko für Ejakulationsschwierigkeiten wie ein intakter Mann.
No difficulty to achieve and maintain an erection
Study arm ____ Enrollment n/N (%) __ Follow-up, 6 months ____ 1 year __________2 years ________ P
Control _______2211/2246 (98.4) _____2056/2075 (99.1) ___1986/1991 (99.8) __752/753 (99.9) ___ <0.001
Intervention ___2189/2210 (99.1) _____1987/2009 (98.9) ___1962/1973 (99.4) __744/746 (99.7) ___ 0.03
P (Difference) ______0.07 ________________0.57 _____________0.13 ___________0.56
Die Erektionsschwierigkeiten fielen in der Gruppe der Unversehrten von 1,6% auf 0,1%,
senkte also sein Risiko, 2 Jahre später Erektionsschwierigkeiten zu haben, um das Sechzehnfache. Bei den Beschnittenen gingen die Probleme nur von 0,9% auf 0,3% zurück, das Risiko sank nur um das Dreifache! 6 Monate nach der Beschneidung hatten war die "Versagerquote" sogar auf 1,1% angestiegen!
Wer sich beschneiden ließ, hatte also nach 2 Jahren ein dreimal so hohes Risiko für Erektionsschwierigkeiten wie ein intakter Mann.
Fazit: wer seine Vorhaut behält, hat ein zufriedeneres Sexleben mit weniger Erektions- und Ejakulationsstörungen.