Zed » Fr 26. Okt 2012, 11:37 hat geschrieben:
Gewiss nicht. Wenn Sie den Thread aufmerksam verfolgt haben, werden Sie unzählige Links zu Beiträgen Betroffener gesehen haben, die von Ihrem Leid, dass durch die Beschneidung hervorgerufen wurde berichteten. Dies ist unabhängig von der grundlegenden Motivation für den Eingriff. Was ich nicht möchte, ist, dass die Kinder als Subjekt der Eltern angesehen werden.
Sie glauben die Fallbeispiele hier im thread spiegeln die gesamtheitliche Wirklichkeit wieder?
Wie wir hier im thread sehen, werden Meinungen eben nicht unabhängig von der Motivation der Eltern gesehen, sonst würden hier auch Freiwillige oder Beschneidungen aus medizinischen Gründen hinterfragt werden, wenn sie denn so schlimme Folgen haben.
Sie machen für mich einen elementaren Denkfehler.
Sie sehen eine Handlung dritter, die weder schön ist noch schön aussieht, vergleichen sie mit ihrem moralischen Kompass und Lebenseinstellung und lehnen diese natürlich ab. Soweit ist auch alles in Ordnung, doch dann erwarten sie, daß dieses per Gesetz verboten wird ohne auch nur Ansatzweise zu überschlagen/überlegen was dies dann in der Realität bedeuten würde.
Für sie gedanklich natürlich kein Problem, aber ist das auch für die Gruppe die es betrifft so? Etwas zu fordern ohne dabei auch die Konsequezen zu berücksichtigen, noch zu kennen, macht für mich Gesellschaftspolitisch keinen Sinn, mag die Tradition in ihren/meinen Augen auch noch so unsinnig sein.
Ein Politiker muss da wesentlich mehr abwägen und dies tun Gott sei dank noch viele Politiker. Im Bezug auf die Beschneidung gibt es für mich keinen anderen logischen, politische und gesellschaftlichen Weg, als die Beschneidung legal zu lassen.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.