Griechen erheben sich gegen das EU-Spardiktat

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Armstrong

Griechen erheben sich gegen das EU-Spardiktat

Beitrag von Armstrong »

Die beiden "grossen" Parteien Griechenlands, die dem griechischen Volk derzeit als verlängerter Arm Brüssels das EU-Spardiktat aufzwingen, würden bei der Parlamentswahl mit einer schallenden Ohrfeige abgewatscht.

Nea Dimokratia und Pasok kommen zusammen nur noch auf 33% der Wählerstimmen. Die grosse Mehrheit der Griechen hat PArteien gewählt, die das EU-Spardiktat vehemt ablehnen.

Obwohl das griechische Wahlrecht das eigentliche Wahlergebnis extrem zu Gunsten der zwei Etablierten verzerrt, sind Nea Dimokratia und Pasok nicht mehr in der Lage eine Regierung zu bilden.

Radikale linke und rechte Parteien hätten im Parlament eine Mehrheit. Wie es zu einer Regierungsbildung kommen soll ist derzeit fraglich, ebenso wie es mit dem EU-Spardiktat und damit mit dem Euro-Wahnsinn weitergeht.
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Daniel1
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Re: Griechen erheben sich gegen das EU-Spardiktat

Beitrag von Daniel1 »

Griechenland wurde durch die eigenen Politiker völlig entmündigt und das Land an EU, EZB und IWF praktisch ausverkauft. Die Bürger müssen sparen und den kleinen Leuten werden zum Wohle deutscher Banken und Merkels Großmachtpolitik Entbehrungen zugemutet, die kaum vorstellbar sind. Es ist klar, daß die Griechen mit ihrer großartigen freiheitlichen Geschichte - der ersten Demokratie der Geschichte, des Freiheitskampfes gegen die Nazi-Besatzung und später des Widerstandes gegen die Obristen-Diktatur - sich nicht auf Dauer der EU und dem deutsch-französischen Diktat unterwerfen werden - sie wollen nicht länger für die EU bluten.
Man darf nicht vergessen, daß PASOK wie Nia Democratica auf die "Bildung einer pro-europäischen" (also EU-hörigen) Regierung drängen. Aber genau darum wurden sie bei den Wahlen auch so abgestraft. Erinnert sei besonders an das Verhalten von Evangelios Venezilos, der mithalf seinen eigenen Parteikollegen Papandreau als Ministerpräsident zu stürzen, nur weil dieser ein demokratisches Referendum über den Sparkurs forderte. So wurde das EU-Diktat gegen den Willen der Griechen durchgeboxt - kein Wunder, daß sie bei den Wahlen diesen Leuten das Vertrauen entziehen.
Gleichzeitig ist es sehr beunruhigend, daß jetzt offene Faschisten ("Goldene Morgendämmerung") im Parlament sitzen, die von der Schuld der EU und der griechischen Regierung ablenken und diese auf Unschuldige, vor allem Migranten, lenken. Grade die Zersplitterung des Parteiensystems sorgt so für mehr und mehr Instabilität.
Die Lösung muß ein Zusammenschluß aller demokratischen EU-Gegner sein, was in der Bildung einer EU-kritischen Regierung resultieren muß, die endlich alternative Lösungswege sucht und aus dem Euro austritt und die Auslandsschulden annuliert - denn nur so hat Griechenland eine Chance.
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Tantris
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Re: Griechen erheben sich gegen das EU-Spardiktat

Beitrag von Tantris »

Klingt so, als meintest du, die probleme kämen von der eu oder vom euro.

Wenn es sooo einfach wäre...
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Fadamo
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Re: Griechen erheben sich gegen das EU-Spardiktat

Beitrag von Fadamo »

[quote="Daniel1 » Di 8. Mai 2012, 02:00"]Griechenland wurde durch die eigenen Politiker völlig entmündigt und das Land an EU, EZB und IWF praktisch ausverkauft. Die Bürger müssen sparen und den kleinen Leuten werden zum Wohle deutscher Banken und Merkels Großmachtpolitik Entbehrungen zugemutet, die kaum vorstellbar sind. Es ist klar, daß die Griechen mit ihrer großartigen freiheitlichen Geschichte - der ersten Demokratie der Geschichte, des Freiheitskampfes gegen die Nazi-Besatzung und später des Widerstandes gegen die Obristen-Diktatur - sich nicht auf Dauer der EU und dem deutsch-französischen Diktat unterwerfen werden - sie wollen nicht länger für die EU bluten.quote]


Das griechische volk hat wenigstens einen arsch in der hose und nicht wie das deutsche volk.
Die alles übersich ergehen läßt :D
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Re: Griechen erheben sich gegen das EU-Spardiktat

Beitrag von logiCopter »

Und so geht es weiter:

Samaras gibt Regierungsbildung auf
Nach dem Wahldebakel von Konservativen und Sozialisten wirkt Griechenland unregierbar. Der Chef der stärksten Partei, Antonis Samaras, gab schon nach wenigen Stunden das Sondierungsmandat an Staatspräsident Karolos Papoulias zurück.

http://www.manager-magazin.de/politik/w ... 80,00.html
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Thomas I
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Re: Griechen erheben sich gegen das EU-Spardiktat

Beitrag von Thomas I »

Fadamo » Di 8. Mai 2012, 05:53 hat geschrieben:

Das griechische volk hat wenigstens einen arsch in der hose und nicht wie das deutsche volk.
Die alles übersich ergehen läßt :D

Wenn die ein Arsch in der Hose haben, dann haben sie ihn zu spät entdeckt - wer hat denn immer die beiden Parteien gewählt die für Korruption, Schlendrian, Fakelaki und Geldverschwendung standen?
Wenn er jetzt noch da wäre, würden die Griechen nämlich auch mal einsehen dass sie sich selber in diese Lage gebracht haben anstatt noch gegen das restliche Europa rumzupöbeln weil dieses ihren Schlendrian nicht weiterfinanziert.
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Re: Griechen erheben sich gegen das EU-Spardiktat

Beitrag von logiCopter »

Fadamo » Di 8. Mai 2012, 05:53 hat geschrieben:Das griechische volk hat wenigstens einen arsch in der hose und nicht wie das deutsche volk.
Die alles übersich ergehen läßt :D
Dem "Arsch in der Hose" wird es wohl schon sehr bald unwohl werden, wenn mich nicht alles täuscht.
Leute wie dich sollte man nach Griechenland zwangsumsiedeln, damit du mal ein bisschen klüger wirst.
Zuletzt geändert von logiCopter am Dienstag 8. Mai 2012, 09:07, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Griechen erheben sich gegen das EU-Spardiktat

Beitrag von Kibuka »

Thomas I » Di 8. Mai 2012, 08:05 hat geschrieben:

Wenn die ein Arsch in der Hose haben, dann haben sie ihn zu spät entdeckt - wer hat denn immer die beiden Parteien gewählt die für Korruption, Schlendrian, Fakelaki und Geldverschwendung standen?
Wenn er jetzt noch da wäre, würden die Griechen nämlich auch mal einsehen dass sie sich selber in diese Lage gebracht haben anstatt noch gegen das restliche Europa rumzupöbeln weil dieses ihren Schlendrian nicht weiterfinanziert.
Richtig! Griechenland sollte sich ein Beispiel an Portugal, Island oder Irland nehmen. Dort sucht man die Schuld nämlich nicht bei Ausländern, etc. sondern bei sich selbst. Ein wenig Selbtsreflexion könnte den Griechen hier nicht schaden.
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Re: Griechen erheben sich gegen das EU-Spardiktat

Beitrag von schokoschendrezki »

Daniel1 » Di 8. Mai 2012, 03:00 hat geschrieben:Griechenland wurde durch die eigenen Politiker völlig entmündigt und das Land an EU, EZB und IWF praktisch ausverkauft. Die Bürger müssen sparen und den kleinen Leuten werden zum Wohle deutscher Banken und Merkels Großmachtpolitik Entbehrungen zugemutet, die kaum vorstellbar sind.
Was heißt nun "kauim vorstellbar"? Die Durchschnittsgehälter und -Renten sind in Griechenland immer noch um etliches höher als im "ärmsten" EU-Land Slowakei (diort sind es rund 800 bzw. 400 Euro). Und dort wird tatsächlich produziert. Gemessen an der Einwohnerzahl sogar ziemlich viel. Es ist also keine Neid-Debatte, wenn die Slowaken nicht verstehen, dass sie sich - auch noch überproportional - am Rettungsfonds beteiligen müssen. Ein Slowake/Eine Slowakin muss pro Kopf durchschnittlich 300 Arbeitsstunden für die Beteiligung am Rettungsfond aufbringen, ein Deutscher beispielsweise nur 120.

Meiner Ansicht nach müsste eine grundsätzliche Drosselung der Handels- und Finanzströme stattfinden. Aus verschiedensten Gründen (ökologischen, kulturellen, wirtschaftlichen ....) Nur so kann die Polarisierung in Export- und Importregionen überwunden werden. Die Maschinerie der markwirtschaftlich getriebenen Produktion ist in den letzten 150 Jahren immer weiter perfektioniert worden und schließlich in den Selbstlauf übergegangen. Sie produziert nicht nur Produkte sondern auch die (Schein-)Bedürfnisse nach neuen Produkten. Aus diesem Teufelskreis müssen wir heraus. Wie in der Schlussszene von "Alexis Sorbas" - die Maschinerie bricht zusammen und erst dann erkennen wir woraufs wirklich ankommt. Vielleicht kommt den Griechen jetzt die Rolle zu, diese Sicht auf die Welt zu popularisieren. Das wäre doch eine durchaus positive Wende.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Fadamo
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Re: Griechen erheben sich gegen das EU-Spardiktat

Beitrag von Fadamo »

Thomas I » Di 8. Mai 2012, 08:05 hat geschrieben:

Wenn die ein Arsch in der Hose haben, dann haben sie ihn zu spät entdeckt - wer hat denn immer die beiden Parteien gewählt die für Korruption, Schlendrian, Fakelaki und Geldverschwendung standen?
Wenn er jetzt noch da wäre, würden die Griechen nämlich auch mal einsehen dass sie sich selber in diese Lage gebracht haben anstatt noch gegen das restliche Europa rumzupöbeln weil dieses ihren Schlendrian nicht weiterfinanziert.

Du hast die reaktion des griechischen volkes verkannt.
Stell dir vor du bekommst eine rente von 1000 euronen und jetzt wird laut beschluß der regierung deine rente auf 600 euronen gekürzt.
Würdest du da keine gegenwehr leisten?
Aber als deutscher würdeste das wahrscheinlich hinnehmen und nur vor dem fernseher oder in der kneipe meckern.
Die griechen gehen da auf die strasse.
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Thomas I
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Re: Griechen erheben sich gegen das EU-Spardiktat

Beitrag von Thomas I »

Fadamo » Di 8. Mai 2012, 17:38 hat geschrieben: Du hast die reaktion des griechischen volkes verkannt.
Stell dir vor du bekommst eine rente von 1000 euronen und jetzt wird laut beschluß der regierung deine rente auf 600 euronen gekürzt.
Wenn ich zuvor jahrelang in Griechenland gelebt oder gearbeitet habe kann ich mich da kaum hinstellen und den völlig Überraschten mimem. Das war für jeden mit einem Funken Verstand absehbar.
Fadamo » Di 8. Mai 2012, 17:38 hat geschrieben: Würdest du da keine gegenwehr leisten?
Aber als deutscher würdeste das wahrscheinlich hinnehmen und nur vor dem fernseher oder in der kneipe meckern.
Die griechen gehen da auf die strasse.
Nein, ich würde mich erst garnicht am Schlendrian, Fakelakitum und dem Wählen von über die Maßen korrupten Schuldenvermehrungspolitikern beteiligen.
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Re: Griechen erheben sich gegen das EU-Spardiktat

Beitrag von Armstrong »

Jedenfalls schön zu sehen, dass die Demokratie in Griechenland noch funktioniert und das griechische Volk nicht zur von Brüssel diktierten Insolvenzmasse geworden ist. :thumbup:
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Kibuka
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Re: Griechen erheben sich gegen das EU-Spardiktat

Beitrag von Kibuka »

Dir gefällt prinzipiell jede Handlung, sei sie noch so dämlich, solange sich diese gegen deinen persönlichen Erzfeind Brüssel richtet.
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Re: Griechen erheben sich gegen das EU-Spardiktat

Beitrag von Armstrong »

Kibuka » Di 8. Mai 2012, 21:23 hat geschrieben:Dir gefällt prinzipiell jede Handlung, sei sie noch so dämlich, solange sich diese gegen deinen persönlichen Erzfeind Brüssel richtet.
Ich befürworte einen radikalen Schuldenschnitt und eine Rückkehr Griechenlands zu seiner eigenen nationalen Währung.

Wenn die Griechen nun eine Regierung an die Macht gewählt haben, die dem Euro-Rettungs-Wahnsinn auf unsere Steuerzahler-Kosten ein Ende setzen, dann begrüsse ich das. :thumbup:
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Thomas I
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Re: Griechen erheben sich gegen das EU-Spardiktat

Beitrag von Thomas I »

Armstrong » Di 8. Mai 2012, 21:29 hat geschrieben:
Ich befürworte einen radikalen Schuldenschnitt und eine Rückkehr Griechenlands zu seiner eigenen nationalen Währung.

Wenn die Griechen nun eine Regierung an die Macht gewählt haben, die dem Euro-Rettungs-Wahnsinn auf unsere Steuerzahler-Kosten ein Ende setzen, dann begrüsse ich das. :thumbup:
Auf unsere Steuerzahler kommen da dann aber eher noch weitere Kosten zu wenn diese Spinner sich da durchsetzen. Das begrüßt du also?
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von Grimm
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Re: Griechen erheben sich gegen das EU-Spardiktat

Beitrag von von Grimm »

Thomas I » Mi 9. Mai 2012, 08:28 hat geschrieben:
Auf unsere Steuerzahler kommen da dann aber eher noch weitere Kosten zu wenn diese Spinner sich da durchsetzen. Das begrüßt du also?
Nein.
Es sei denn, wir bezahlen die Schulden an die Banken zurück.
Warum sollten wir das tun?
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Re: Griechen erheben sich gegen das EU-Spardiktat

Beitrag von Dampflok94 »

Thomas I » Di 8. Mai 2012, 18:30 hat geschrieben:
Wenn ich zuvor jahrelang in Griechenland gelebt oder gearbeitet habe kann ich mich da kaum hinstellen und den völlig Überraschten mimem. Das war für jeden mit einem Funken Verstand absehbar.
Merkwürdig. Der ganz überwiegende Teil unserer Politiker, Wirtschaftswissenschaftler etc. ist das offensichtlich nicht klar gewesen. Die waren jedenfalls baff überrascht. Aber ein griechischer Rentner hätte da selbstredend den wesentlich besseren Durchblick haben sollen. Falls dem so sein sollte, gehören die griechischen Renter dringend an die wichtigen Positionen. :cool:
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Re: Griechen erheben sich gegen das EU-Spardiktat

Beitrag von Chlorobium »

von Grimm » Mi 9. Mai 2012, 03:16 hat geschrieben:
Nein.
Es sei denn, wir bezahlen die Schulden an die Banken zurück.
Warum sollten wir das tun?
Dann überlegen Sie mal, wer da in Griechenland soll alles UNSER Geld investiert oder noch offene Rechnungen hat.

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Kibuka
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Re: Griechen erheben sich gegen das EU-Spardiktat

Beitrag von Kibuka »

Dampflok94 » Mi 9. Mai 2012, 10:36 hat geschrieben: Merkwürdig. Der ganz überwiegende Teil unserer Politiker, Wirtschaftswissenschaftler etc. ist das offensichtlich nicht klar gewesen. Die waren jedenfalls baff überrascht. Aber ein griechischer Rentner hätte da selbstredend den wesentlich besseren Durchblick haben sollen. Falls dem so sein sollte, gehören die griechischen Renter dringend an die wichtigen Positionen.

Ind er EU bzw. den nationalen Regierungen wußte jeder Bescheid! Siehe http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/ ... land-Luege

Man hat aber weggesehen, weil nicht sein konnte, was nicht sein durfte! Zumal die anderen Regierungen (Rot-Grün mit Eichel) auch gegen die gemeinsamen Spielregeln verstießen.

Eurostat hat sich schon 1997 darüber beschwert das Griechenland seine Zahlen massiv frisiert.

Das griechische Volk dürfte dagegen weniger Durchblick gehabt haben, denn die eigene Regierung war in Zusammenarbeit mit Goldman Sachs geübt darin alle Partner inklusive des eigenes Volkes zu bescheißen. Allerdings müsste spätestens jetzt jedem Griechen klar geworden sein, wer sie hier in den Misthaufen manövriert hat. Und nein, es war nicht Angela Merkel!
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Re: Griechen erheben sich gegen das EU-Spardiktat

Beitrag von Kibuka »

von Grimm » Mi 9. Mai 2012, 10:16 hat geschrieben:
Nein.
Es sei denn, wir bezahlen die Schulden an die Banken zurück.
Warum sollten wir das tun?
Weil der Steuerzahler über EZB, KfW und andere staatliche Banken längst voll drin hängt. Die privaten Banken besitzen nur noch einen Bruchteil der griechischen Anleihen.
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Re: Griechen erheben sich gegen das EU-Spardiktat

Beitrag von Armstrong »

Thomas I » Mi 9. Mai 2012, 08:28 hat geschrieben:Auf unsere Steuerzahler kommen da dann aber eher noch weitere Kosten zu wenn diese Spinner sich da durchsetzen. Das begrüßt du also?
Welche Kosten denn auf den Steuerzahler dann zu? :?:
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Re: Griechen erheben sich gegen das EU-Spardiktat

Beitrag von Milosevo »

Ich glaube die Griechen orientieren sich neu.Es gibt sogar Griechen ,die wieder verstärkt in der Türkei/Istanbul siedeln!! :eek:
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Re: Griechen erheben sich gegen das EU-Spardiktat

Beitrag von yogi61 »

In Griechenland wurde gewählt, wie gewählt wurde. Weder wir, noch die EU,oder oder sonst wer haben sich da einzumischen und wem das Ergebnis nicht passt,der kann ja fordern, dass man in Griechenland nur noch Wahlen abhält, die ein für die anderen EU-Mitgliedstaaten genehmes Ergebnis liefert. Die Griechen haben den Parteien,die auch von uns wegen ihrer schlechten Politik kritisiert wurden ihre Stimme nicht mehr gegeben und das ist nur verständlich und folgerichtig und hier soll kein Mensch so tun, als hätte man das nicht erahnen können.
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Re: Griechen erheben sich gegen das EU-Spardiktat

Beitrag von Kibuka »

yogi61 » Mi 9. Mai 2012, 16:24 hat geschrieben:In Griechenland wurde gewählt, wie gewählt wurde. Weder wir, noch die EU,oder oder sonst wer haben sich da einzumischen und wem das Ergebnis nicht passt,der kann ja fordern, dass man in Griechenland nur noch Wahlen abhält, die ein für die anderen EU-Mitgliedstaaten genehmes Ergebnis liefert.
Es mischt sich auch niemand ein. Das heißt aber nicht das man den Wahlausgang nicht kritisieren darf.
yogi61 » Mi 9. Mai 2012, 16:24 hat geschrieben:Die Griechen haben den Parteien,die auch von uns wegen ihrer schlechten Politik kritisiert wurden ihre Stimme nicht mehr gegeben und das ist nur verständlich und folgerichtig und hier soll kein Mensch so tun, als hätte man das nicht erahnen können.
Sie haben die alten, verlogenen Parteien abgewählt und populistische, verlogene und rechte Parteien an die Macht gewählt. Keine besonders kluge Verhaltensweise.
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Re: Griechen erheben sich gegen das EU-Spardiktat

Beitrag von Milosevo »

Kibuka » 9. Mai 2012, 16:49 hat geschrieben:
Es mischt sich auch niemand ein. Das heißt aber nicht das man den Wahlausgang nicht kritisieren darf.
Sie haben die alten, verlogenen Parteien abgewählt und populistische, verlogene und rechte Parteien an die Macht gewählt. Keine besonders kluge Verhaltensweise.[/quote
Belege für deine Auslegung der aktuellen Griechischen Wahl?
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Re: Griechen erheben sich gegen das EU-Spardiktat

Beitrag von Kibuka »

Milosevo hat geschrieben:Belege für deine Auslegung der aktuellen Griechischen Wahl?
Wenn ein Alexis Tsipras dem Wahlvolk verspricht er wolle den Euro behalten, aber keine Schulden bezahlen und die Löhne sogar noch steigen lassen, dann ist das wohl offensichtlich eine Lüge. Ist das Beleg genug für dich oder brauchst du ein Fax von Herrn Tsipras?
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Re: Griechen erheben sich gegen das EU-Spardiktat

Beitrag von yogi61 »

Kibuka » Mi 9. Mai 2012, 17:49 hat geschrieben:
Es mischt sich auch niemand ein. Das heißt aber nicht das man den Wahlausgang nicht kritisieren darf.



Sie haben die alten, verlogenen Parteien abgewählt und populistische, verlogene und rechte Parteien an die Macht gewählt. Keine besonders kluge Verhaltensweise.
In Deutschland wird auch populitisch gewählt, na und? Als die FDP das Blaue vom Himmel versprach, sind denen auch genügend Leute auf den Leim gegangen und zunächst einmal haben die Griechen anders gewählt und das ist völlig verständlich und in einer Demokratie völlig legitim. Kritik wäre eher angebracht, wenn sie nicht reagiert hätten.
Zuletzt geändert von yogi61 am Mittwoch 9. Mai 2012, 18:21, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Griechen erheben sich gegen das EU-Spardiktat

Beitrag von Kibuka »

yogi61 hat geschrieben:Kritik wäre eher angebracht, wenn sie nicht reagiert hätten.
Dir gefällt es also, wenn man bescheuert reagiert, solange man nur reagiert? Interessant!
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Re: Griechen erheben sich gegen das EU-Spardiktat

Beitrag von yogi61 »

Kibuka » Mi 9. Mai 2012, 18:23 hat geschrieben:
Dir gefällt es also, wenn man bescheuert reagiert, solange man nur reagiert? Interessant!

Ob das bescheuert war, wird sich erst noch heraustellen. Das das für uns in unserer tendenziellen Obrigheitshörigkeit ein wenig befremdlich wirkt, ist dabei allerding irrelevant.
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Re: Griechen erheben sich gegen das EU-Spardiktat

Beitrag von prime-pippo »

Die Griechen machen das schon..... ;)
Ich weiß gar nicht, warum man die plötzlich so wichtig nimmt.....neulich habe ich noch gelesen, dass deren Wirtschaftsleistung mit der von Hessen vergleichbar wäre.

Realwirtschaftlich sollte es für Europa also ziemlich egal sein. Was sich irgendwelche Oberschlauen in einem Fall des Austritts aus dem Euro für surreale Stolpersteine ausgedacht haben, weiß ich aber natürlich nicht :D
"Banks do not, as too many textbooks still suggest, take deposits of existing money from savers and lend it out to borrowers: they create credit and money ex nihilo – extending a loan to the borrower and simultaneously crediting the borrower’s money account."
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Re: Griechen erheben sich gegen das EU-Spardiktat

Beitrag von yogi61 »

prime-pippo » Mi 9. Mai 2012, 18:55 hat geschrieben:Die Griechen machen das schon..... ;)
Ich weiß gar nicht, warum man die plötzlich so wichtig nimmt.....neulich habe ich noch gelesen, dass deren Wirtschaftsleistung mit der von Hessen vergleichbar wäre.

Realwirtschaftlich sollte es für Europa also ziemlich egal sein. Was sich irgendwelche Oberschlauen in einem Fall des Austritts aus dem Euro für surreale Stolpersteine ausgedacht haben, weiß ich aber natürlich nicht :D
Da must Du schon bei den Banken nachfragen.
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Re: Griechen erheben sich gegen das EU-Spardiktat

Beitrag von Daniel1 »

Die Griechen werden durch das Sparpaket und die Peudo-"Rettung" sehr geschröpft werden. Somit werden sie auf das Niveau eines Dritte-Welt-Landes zurückgeworfen. Daher ist ein Verbleib in der Eurozone keine Lösung.
Ich hoffe, daß die Leute jetzt auch aufhören gegen die Griechen als "faul" und "verschwenderisch" zu hetzen, denn die Griechen leiden unter der EU genauso wie die deutsche Steuerzahler - profitieren tut nur die deutsche Exportindustrie und einige Brüsseler Beamte.
Ich befürworte einen radikalen Schuldenschnitt und eine Rückkehr Griechenlands zu seiner eigenen nationalen Währung.

Wenn die Griechen nun eine Regierung an die Macht gewählt haben, die dem Euro-Rettungs-Wahnsinn auf unsere Steuerzahler-Kosten ein Ende setzen, dann begrüsse ich das.
Das wäre zumindest ein Anfang. Aber es muß darauf hinauslaufen, daß nicht nur Griechenland zur Drachme, sondern auch die anderen europäischen Staaten zu ihren eigenen Währungen zurückkehren. Dazu gibt es keine Alternative.
Es gibt dazu einen guten Text von Leon de Winter ("Zurück zur EWG"), in dem er aufzeigt, daß die Deutschen die D-Mark, die Franzosen den Franc, die Holländer den Gulden usw. zurückkriegen müssen - was durchaus im Rahmen eines gemeinsamen Wechselkurssystems geschehen kann, wie es von 1979 bis 1998 existierte.
Alle Vorschläge die auf den Erhalt des Euro durch massenhafte Geldtransfers oder durch Aufspaltung der Eurozone in Nord- und Südeuro (wie es der Pseudo-Eurokritiker Henkel fordert), sind völlig irregeleitet, führen in die falsche Richtung und sind zum scheitern verurteilt. Die europäischen Staaten brauchen ihre eigenen Währungen - keinen Euro, keinen Nordeuro, keinen Osteuro!
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Re: Griechen erheben sich gegen das EU-Spardiktat

Beitrag von Daniel1 »

Noch kurz ein Video zum Thema EU und Euro, in dem auch die Lage Griechenlands und Italiens angesprochen wird. Sehr sehenswert.
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Re: Griechen erheben sich gegen das EU-Spardiktat

Beitrag von Chlorobium »

Daniel1 » Mi 9. Mai 2012, 11:26 hat geschrieben:..., sondern auch die anderen europäischen Staaten zu ihren eigenen Währungen zurückkehren. Dazu gibt es keine Alternative.
Ich kann diesen Quatsch der Alternativlosigkeit nicht mehr hören.

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Re: Griechen erheben sich gegen das EU-Spardiktat

Beitrag von Angrboda »

Kibuka » Mi 9. Mai 2012, 17:23 hat geschrieben:
Dir gefällt es also, wenn man bescheuert reagiert, solange man nur reagiert? Interessant!
Ist nicht die Frage, was hier wirklich bescheuert ist? Dahin Geld zu werfen finde ich nicht wirklich sinnvoller. Kaputt sparen ist auch nicht sinnvoll. Was ist denn nun nicht bescheuert?

Wirklich sinnvoll sind meiner Ansicht nach nur 2 Alternativen:

a) raus aus dem Euro und zurück zur Drachme oder

b) Aufgabe der Souveränität auf unbestimmte Zeit, um diesen ganzen Murks und Filz und Siff von ausländischen Beamten beseitigen zu lassen. Alleine könnens die Griechen halt net.
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Re: Griechen erheben sich gegen das EU-Spardiktat

Beitrag von Dampflok94 »

Kibuka » Mi 9. Mai 2012, 16:17 hat geschrieben:Das griechische Volk dürfte dagegen weniger Durchblick gehabt haben, denn die eigene Regierung war in Zusammenarbeit mit Goldman Sachs geübt darin alle Partner inklusive des eigenes Volkes zu bescheißen. Allerdings müsste spätestens jetzt jedem Griechen klar geworden sein, wer sie hier in den Misthaufen manövriert hat. Und nein, es war nicht Angela Merkel!
Bei letzterem sind wir ausnahmsweise mal einer Meinung. Sie wird natürlich von Teilen der griechischen Politik als Blitzableiter benutzt.
Es ist ja auch nicht Angela Merkel allein, die die Politik Brüssels bestimmt. Allerdings wird man wohl die Frage stellen dürfen, ob die von Brüssel durchgesetzte Politik wirklich der Weisheits letzter Schluß ist. Wir leben schließlich in einer Demokratie. Brussel locuta, causa finita kann es ja wohl nicht sein.
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Re: Griechen erheben sich gegen das EU-Spardiktat

Beitrag von Dampflok94 »

prime-pippo » Mi 9. Mai 2012, 18:55 hat geschrieben:Die Griechen machen das schon..... ;)
Ich weiß gar nicht, warum man die plötzlich so wichtig nimmt.....neulich habe ich noch gelesen, dass deren Wirtschaftsleistung mit der von Hessen vergleichbar wäre.

Realwirtschaftlich sollte es für Europa also ziemlich egal sein. Was sich irgendwelche Oberschlauen in einem Fall des Austritts aus dem Euro für surreale Stolpersteine ausgedacht haben, weiß ich aber natürlich nicht :D
Es geht nicht um Griechenland, es geht um alle anderen. Die Aussage war schließlich immer: "Niemand wird fallen gelassen" und "Niemand scheidet aus dem Euro aus". Sobald es das erste mal geschehen ist hat man den Salat. Eine spätere Behauptung bei Spanien/Portugal/Irland... wäre das nun aber was gaaanz was anderes und die würde man gaaanz bestimmt nicht fallen lassen oder aus dem Euro drängen, wären unglaubwürdig.
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Re: Griechen erheben sich gegen das EU-Spardiktat

Beitrag von Armstrong »

Kibuka » Mi 9. Mai 2012, 17:49 hat geschrieben:Es mischt sich auch niemand ein. Das heißt aber nicht das man den Wahlausgang nicht kritisieren darf.
Ich denke nicht, dass es irgendeinem deutschen Politiker oder irgendeinem EU-Bonzen zusteht, die souveräne, nationale Wahl der Griechen zu kritisieren.

Vielmehr sollte man das Wahlergebnis als Anstoss sehen, endlich damit aufzuhören unsere Steuergelder in diesem Milliardengrab zu verbrennen. :thumbup:
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Re: Griechen erheben sich gegen das EU-Spardiktat

Beitrag von Kibuka »

Armstrong hat geschrieben:
Ich denke nicht, dass es irgendeinem deutschen Politiker oder irgendeinem EU-Bonzen zusteht, die souveräne, nationale Wahl der Griechen zu kritisieren.
Selbstverständlich steht es ihnen zu, denn Griechenland ist Mitglied der EU und der Währungsunion. Sie haben Verträge unterschrieben und damit sind sie einem Staatenverbund beigetreten. In diesem Staatenverbund haben sie sich an unterzeichnete Spielregeln zu halten, vorallem dann, wenn sie ihre Partner um Geld und Hilfen anpumpen!
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Re: Griechen erheben sich gegen das EU-Spardiktat

Beitrag von von Grimm »

Kibuka » Mi 9. Mai 2012, 16:18 hat geschrieben:
Weil der Steuerzahler über EZB, KfW und andere staatliche Banken längst voll drin hängt. Die privaten Banken besitzen nur noch einen Bruchteil der griechischen Anleihen.
Der Steuerzahler investiert nicht.
Der Steuerzahler zahlt, damit der Staat funktioniert.
Wenn staatliche Banken Steuergelder veruntreuen, also verspekulieren, muss man die Verantwortlichen zur Verantwortung ziehen.
In Deutschland wird es noch eine Weile dauern.
In Griechenland scheint es soweit zu sein. :)
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Re: Griechen erheben sich gegen das EU-Spardiktat

Beitrag von Kibuka »

von Grimm » Mi 9. Mai 2012, 22:03 hat geschrieben:Wenn staatliche Banken Steuergelder veruntreuen, also verspekulieren, muss man die Verantwortlichen zur Verantwortung ziehen.
Dann zieh mal. Ich bin gespannt auf das Ergebnis. Vielleicht kannst du dann auch gleich Mario Draghi auf 1,5 Billionen € Schadenersatz verklagen und sein Konto pfänden. Oder das von Georg Funke.
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Re: Griechen erheben sich gegen das EU-Spardiktat

Beitrag von Armstrong »

Kibuka » Mi 9. Mai 2012, 22:49 hat geschrieben:Selbstverständlich steht es ihnen zu, denn Griechenland ist Mitglied der EU und der Währungsunion.
Hoffentlich nicht mehr lange. :thumbup:

Die Griechen brauchen sich von Bürokraten, Milliarden-Umverteilern und Banken-Kriechern aus Brüssel nicht vorschreiben zu lassen, wen sie gefälligst zu wählen hätten.

Das Wahlergebnis ist Ausdruck der nationalen Souveränität der Griechen, die sich gegen die Entmündigung aus Brüssel wehren.

Ich hoffe, sollte es zu Neuwahlen kommen, wird das Ergebnis noch eindeutiger für die Anti-Spardiktat-Parteien. :)
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Re: Griechen erheben sich gegen das EU-Spardiktat

Beitrag von Kibuka »

Armstrong hat geschrieben:
Hoffentlich nicht mehr lange.
Griechenland hat dank Vertrag von Lissabon jederzeit die freie Wahl aus der EU oder Währungsunion auszutreten.

Fragt sich nur, ob sie das tun werden. Auch wenn du dich darüber freust, glaube ich nicht daran, denn man ist Mitglied der EU, weil die EU der größte Wirtschaftsraum der Welt ist.
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Re: Griechen erheben sich gegen das EU-Spardiktat

Beitrag von Herakles »

Kibuka

Sie haben die alten, verlogenen Parteien abgewählt und populistische, verlogene und rechte Parteien an die Macht gewählt. Keine besonders kluge Verhaltensweise


Da haben Sie vollkommen Recht. Es ist eine durchaus dumme Verhaltensweise, doch wenn man sich mit der Materie und dem Hintergrund genauer auseinandersetzt - d.h.: wieso die Griechen populistische oder rechte Parteien überhaupt gewählt haben - kommt man zu dem Entschluss, dass es nicht ganz so dumm war - oder besser ausgedrückt: Die dumme Wahl hat einen Hintergrund!

Zum einen muss erwähnt werden, dass die Deutschen Medien nicht detailliert genug recherchieren - was man ihnen ja auch nicht übel nehmen sollte. In den Medien heißt es "Neofaschisten haben es ins Parlament geschafft" - Richtig! Wieso fragt aber keiner nach den Gründen, sprich: "Wieso ist es überhaupt dazu gekommen bzw. wie konnte es überhaupt dazu kommen?" denn das ist doch m.E. das interessante bei dieser Sache. Ich - als Grieche - stufe die Parlamentswahlen als Frustwahlen ein, d.h.: die Bürger stimmten im Affekt auf die drastischen Sparmaßnahmen gegen die alteingesessenen Parteien PASOK und ND. Aus diesem einen (von vielen) Grund wählten sehr viele Bürger die SYRIZA, die gegen den Sparkurs ist. Wen wundert das eigentlich bei den übertriebenen Kürzungen?

- Mindestlohn von 750 € auf 580 €
- Löhne generell auf 22% kürzen
- 150.000 Stellen im öffentlichen Dienst werden gekürzt (bin sowieso der Meinung dass da gekürzt werden sollte)
- Renten sollen um 14 Mrd. € gekürzt werden d.h.: bei den meisten eine Rente von max. 400 - 500 €
- Steuererhöhung von 19% auf 22% (falls ich mich nicht täusche)
- zusätzlich eine Solidaritätszusatzsteuer

Und das alles bei Lebensunterhaltskosten die dreifach so hoch sind wie in Deutschland; zumindest in den großen Städten (Athen, Thessaloniki) - in den kleinen Städten und Dörfern sieht es meist nicht anders aus (Lebensunterhaltskosten zweifach so hoch wie im Vergleich zu Deutschland). Wie sollen die Menschen bei so drastischen Maßnahmen überhaupt leben können? Abgesehen davon ist die Arbeitslosigkeit innerhalb von ein paar Jahren von 9% auf 20% gestiegen; die Jugendarbeitslosigkeit ist bei fast 50% angelangt. Den Menschen bleibt im schlimmsten Falle eigentlich nichts anderes übrig als auszuwandern, falls so etwas finanziell überhaupt möglich ist. Was die Sache natürlich nicht einfacher macht ist der Zustrom von illegalen Einwanderern aus Afghanistan, Pakistan, Westafrika, Nordafrika, Naher Osten, usw. die das Zentrum von Athen unterwandert haben. Was bleibt denen eigentlich noch übrig? Nichts von Nichts! Und da kommen wir auf die Neofaschisten zurück, die es leider Gottes ins Parlament geschafft haben.

Athen hat sich seit der Krise rapide verändert - zum negativen. Stadtbezirke die man einst besuchen konnte sind heutzutage zum Teil unpassierbar. Räuberbanden (meist illegale Einwanderer) ziehen umher, rauben, vergewaltigen, morden - ohne jetzt dramatisieren zu wollen. Die Justiz? Die Polizei? In weiter ferne. Da haben sich die Neofaschisten zu Wort gemeldet und versucht diese Lücke zu füllen - das mit Erfolg! Rentner die sich nicht mehr auf die Straße trauten wurden von Mitglieder dieser Neofaschisten beschützt d.h.: bei Einkäufen, Erledigungen, etc. waren sie immer an der Seite der Rentner, beschützten sie vor möglichen Überfällen. Sie "säuberten" Parks in denen gedealt wurde (mit Gewalt versteht sich) und machten diese unpassierbaren Ecken ein wenig passierbarer - auch wenn mit Gewalt. Daraufhin gab man ihnen - was ich sehr bedauere - ihre Stimme und somit schafften sie auch ihren Einzug ins Parlament. Eine Ironie der Geschichte wenn man bedenkt was Hitler damals in Griechenland verbrochen hatte.

Keiner braucht sich aber großartig zu wundern - selbst die Medien nicht - dass radikale nun eher im Vordergrund erscheinen als die alteingesessenen Parteien. Wo Unzufriedenheit überwiegt, ist der Radikalismus nicht weit entfernt. So ähnlich passierte es auch damals mit Deutschland, bezogen auf den Vertrag von Versailles ... und *schwups* kam ein Hitler von der Seite der das Volk vor der Ungerechtigkeit "befreite".

Merkels Politik wird nicht aufgehen, auch wenn Griechenland zu Grunde geht ...

Viele Grüße

Herakles
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Re: Griechen erheben sich gegen das EU-Spardiktat

Beitrag von Kibuka »

Herakles » Mi 9. Mai 2012, 23:01 hat geschrieben:So ähnlich passierte es auch damals mit Deutschland, bezogen auf den Vertrag von Versailles ... und *schwups* kam ein Hitler von der Seite der das Volk vor der Ungerechtigkeit "befreite".

Merkels Politik wird nicht aufgehen, auch wenn Griechenland zu Grunde geht ...
Der Versailler Vertrag konstatierte die alleinige Verantwortung des Deutschen Reichs und seiner Verbündeten für den Ausbruch des Weltkriegs und verpflichtete es daher zu Gebietsabtretungen, Abrüstung und Reparationszahlungen an die Siegermächte. Er war der Versuch dem Deutschen Reich die Alleinschuld am 1. Weltkrieg in die Schuhe zu schieben.

Das hat mit Merkels Fiskalpakt nicht die Bohne zu tun. Das Spardiktat wird nicht von Merkel diktiert, sondern von den Märkten. Griechenland hat sich Geld geliehen und jetzt sind die Märkte nicht mehr bereit ihnen weiterhin Geld zu leihen.

Sollte Griechenland bankrott gehen und seine Gläubiger im Regen stehen lassen, kann es sich schon einmal warm anziehen. Investoren werden für viele Jahre einen großen Bogen um das Land machen und das wird drastische Konsequenzen nach sich ziehen. Wer einmal lügt, den glaubt man nicht mehr!
Zuletzt geändert von Kibuka am Donnerstag 10. Mai 2012, 00:20, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Griechen erheben sich gegen das EU-Spardiktat

Beitrag von von Grimm »

Kibuka » Mi 9. Mai 2012, 23:07 hat geschrieben:
Dann zieh mal. Ich bin gespannt auf das Ergebnis. Vielleicht kannst du dann auch gleich Mario Draghi auf 1,5 Billionen € Schadenersatz verklagen und sein Konto pfänden. Oder das von Georg Funke.
Warum eigentlich nicht? :)
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Re: Griechen erheben sich gegen das EU-Spardiktat

Beitrag von von Grimm »

Kibuka » Do 10. Mai 2012, 00:19 hat geschrieben:


Sollte Griechenland bankrott gehen und seine Gläubiger im Regen stehen lassen, kann es sich schon einmal warm anziehen. Investoren werden für viele Jahre einen großen Bogen um das Land machen und das wird drastische Konsequenzen nach sich ziehen.
Oder das genaue Gegenteil wird passieren. :)
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Re: Griechen erheben sich gegen das EU-Spardiktat

Beitrag von Kibuka »

von Grimm hat geschrieben:
Oder das genaue Gegenteil wird passieren. :)
Du leihst also auch privat Leuten Geld, die dir nichts mehr zurück bezahlen? Cool. Überweise doch mal bitte 20.000 € auf mein Konto. BLZ und KTNR gibt es per PN.
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Re: Griechen erheben sich gegen das EU-Spardiktat

Beitrag von von Grimm »

Kibuka » Do 10. Mai 2012, 00:57 hat geschrieben:
Du leihst also auch privat Leuten Geld, die dir nichts mehr zurück bezahlen? Cool. Überweise doch mal bitte 20.000 € auf mein Konto. BLZ und KTNR gibt es per PN.
#

:D
Du weißt genau, das mit Steuergeldern spekuliert wird.
Das ist übrigens die sicherste Geldanlage die es gibt, sofern man die Regierung im Griff (gekauft) hat. ;)
Nun ist es offenbar so, dass ein Volk genau das nicht mehr will.
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Re: Griechen erheben sich gegen das EU-Spardiktat

Beitrag von Daniel1 »


Griechenland hat dank Vertrag von Lissabon jederzeit die freie Wahl aus der EU oder Währungsunion auszutreten.

Fragt sich nur, ob sie das tun werden. Auch wenn du dich darüber freust, glaube ich nicht daran, denn man ist Mitglied der EU, weil die EU der größte Wirtschaftsraum der Welt ist.
Der europäische Wirtschaftsraum ist keineswegs auf die EU beschränkt. Er besteht auch aus den EFTA-Staaten (European Free Trade Association) u. a. die Nicht-EU-Mitglieder Schweiz, Norwegen und Island. Man kann also am europäischen gemeinsamen Markt teilhaben ohne Mitglied der EU zu sein, denn dieser Markt existiert teilweise unabhängig von der EU.
Als die Briten in einem Referendum 1973 der EG beitraten, sahen sie das vor allem als Beitritt zu einem gemeinsamen Markt und einem lockeren Bündnis mit freien Märkten, freiem Waren- und Personenverkehr, aber mit nationalen Währungen und der nationalen Souveränität der einzelen Staaten.
Da sich dieses anfänglich positive Modell in ein zentralistisches Monster mit Einheitswährung und Demokratieabbau verwahndelt hat, müßten Briten, Griechen und andere Staaten ein Referendum bekommen, ob sie nicht aus der EU austreten wollen und wieder zur Europäischen Freihandelszone zurückkehren wollen.
Schließlich ist ein bekannter spruch der Britischen Eurokritiker sinngemäß: EFTA is enough! Europe is too small for us.
We are more than a star on somebody else`s flag!
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