In Leiharbeit wird oft betrogen !?

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Brainiac
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Re: In Leiharbeit wird oft betrogen !?

Beitrag von Brainiac »

Bukowski hat geschrieben:Als Freiberufler bist Du selbstständig, als Zeitarbeiter bist Du angestellt.
Die Grenzen sind fließend. Ich arbeite oft in Vollzeit für Kunden, bin dort in Projekte eingebunden und dadurch auch teilweise weisungsgebunden. Es gibt schon gewisse Parallelen zur "echten" Leiharbeit. Weswegen es auch öfters die Diskussion gibt, inwieweit IT-Freiberufler eigentlich verkappte Angestellte seien und damit sozialversicherungspflichtig. Man muss dem u.a. durch häufige Wechsel der Kunden vorbauen.

Ich war z.B. auch mal in der Schweiz tätig, und weil es dort das Konstrukt "Freiberufler" nicht gibt, war ich dort Angestellter mit einem Zeitarbeitsvertrag und auch sozialversicherungspflichtig. Anders ging es nicht, aber in Deutschland war ich während dieser Zeit weiterhin Freiberufler.

Ich will die Analogie nicht überstrapazieren. Mir ging es nur darum, dass Zeitarbeitsverhältnisse etwas für alle Seiten sehr Sinnvolles sein können. Dass das heute in vielen Branchen oft anders aussieht habe ich ja schon ausgeführt.
History doesn't repeat itself, but it often rhymes (Twain). Unfortunately, we can't predict the rhyme.
Herr Bert
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Re: In Leiharbeit wird oft betrogen !?

Beitrag von Herr Bert »

Bei uns stellt man nur noch Leiharbeitnehmer ein.
Die Gewerkschaft hat Tarifvertäge abgeschlossen,
welche unbefristet Eingestellten einen quasi 99%igen
Kündigungsschutz gewährt. Man kann nicht betriebsbedingt
kündigen, sondern nur wenn man klaut usw..
Dadurch sind die Personalkosten relativ hoch.
Dies führt dazu, dass inzwischen 90% der Belegschaft
einen unbefristeten Vertrag haben und damit quasi unkündbar sind.
10% Befristete braucht man, um die Auftragsspitzen abzudecken.
Der Preis für den quasi Kündigungsschutz ist der,
dass die quasi Unkündbaren zu 99% keinerlei Einkommensperspektiven
nach oben haben. Höher wertige Aufgaben kann man nur zum selben
Gehalt haben wie bisher.
Die befristet Eingestellten merken sehr schnell, dass sie nur die 2 Jahre
befristet eingestellt werden, die der Gesetzgeber als Grenze vorschreibt.
Anschließend werden sie entlassen, weil man eh schon zu viele Unkündbare hat.
Nach 2 Wochen haben die Befristeten einen zweimonatigen Kündigungsschutz,
dann wissen sie aber um ihr Chancen und melden sich zu 50% krank.
Deshalb stellt man nur noch Leiharbeitnehmer ein, denn die kann mann
während er Schicht nach Hause schicken, ohne zusätzliche Kosten.
Am nächsten Tag kommt dann ein anderer.
Man hat es zeitweise einmal mit Befristeten versucht, hat aber für jeden
Dritten zwei weitere beschäftigen müssen, weil die alle keinen Bock mehr
entwickelten, sobald sie ihre Chancen erkannten.
Das führte dazu, dass die Aufträge zurück gingen, weil die Kosten zu hoch wurden
und Leute entlassen werden mussten.
Ein Teufelskreis.
Die Ursache für so viele Leiharbeitnehmer sind die Rechte der Festangestellten,
die im Schnitt 6 Wochen im Jahr krank sind, weil sie keine Persepktiven mehr haben.
Was würdet Ihr als Arbeitgeber tun?
Dr. Nötigenfalls

Re: In Leiharbeit wird oft betrogen !?

Beitrag von Dr. Nötigenfalls »

Herr Bart,welche Branche,welche Gewerkschaft ?

Im übrigen glaube ich kaum das ein Arbeitnehmer,wenn sein Job faktisch wegfällt,es freiwillig über längeren Zeitraum erträgt Fünftes rad am Wagen zu sein,und er in der Firma nur im weg stehen darf.
Normalerweise kündigt man dann selbst,weil man auch eine befriedigende sinnvolle Tätigkeit ausüben möchte.
Von daher kann ich ihren Ausführungen nicht folgen,und ja ich spreche aus Erfahrung.
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Re: In Leiharbeit wird oft betrogen !?

Beitrag von Herr Bert »

Dr. Nötigenfalls » Freitag 3. Februar 2012, 21:12 hat geschrieben:Herr Bart,welche Branche,welche Gewerkschaft ?

Im übrigen glaube ich kaum das ein Arbeitnehmer,wenn sein Job faktisch wegfällt,es freiwillig über längeren Zeitraum erträgt Fünftes rad am Wagen zu sein,und er in der Firma nur im weg stehen darf.
Normalerweise kündigt man dann selbst,weil man auch eine befriedigende sinnvolle Tätigkeit ausüben möchte.
Von daher kann ich ihren Ausführungen nicht folgen,und ja ich spreche aus Erfahrung.
Und wenn Sie keine andere Wahl haben?
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Shakazulu
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Re: In Leiharbeit wird oft betrogen !?

Beitrag von Shakazulu »

Wen wundert es, dass die Piratenpartei in immer mehr Parlamente einmaschiert...

Vom Nichtwähler (den Nutzen haben ja die großen Parteien) zum Piratenwähler ....

Politiker hört die Signale und handelt endlich zum Wohle des Volkes!

Die Geschichte wird es zeigen!
WIR BRAUCHEN DIESE ERDE - ABER DIESE ERDE BRAUCHT UNS NICHT!!!!

Ein Volk das solche Boxer, Fußballer, Tennisspieler, Politiker und Rennfahrer hat kann auf seine Uniwersitäten ruhig verzichten.
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Re: In Leiharbeit wird oft betrogen !?

Beitrag von Starfix »

Dr. Nötigenfalls » Do 2. Feb 2012, 19:09 hat geschrieben:Phoenix
18.04 Uhr
Laut Doku wird in der Leiharbeit oft betrogen.
Oft werden keine korrekten Lohnabrechnungen erstellt.

Wer auf die Zuschläge etc. besteht bekommt oftmals die Kündigung.
Kündigung übrigens jederzeit möglich.

Ja es wird absolut betrogen, und wer das nicht wahr haben will ist ein A.. das davon Profitiert oder ein Verblendeter Angehörgier der neoliberalen Verblödungmaschienrie. Es bestht auch die möglickeit das es sich um einen Dummer troll handelt der die vernüftigen User hier ärgern möchte und sich an de Reaktionen ergötzt.
Ich leide unter Legasthenie und mache deshalb viele orthographische Fehler.
Bukowski

Re: In Leiharbeit wird oft betrogen !?

Beitrag von Bukowski »

Antisozialist » Fr 3. Feb 2012, 17:07 hat geschrieben:
Wieso sollte es? Zeitarbeiter werden doch nach Zeitarbeitstarif und nicht nach Verleiherlös vergütet.
Du hast das nicht verstanden?

Die Zeitarbeitsfirma hat sich nicht an die Vereinbarung zugunsten des Arbeitnehmers gehalten. - Also gehört sie ausgetauscht.
Bukowski

Re: In Leiharbeit wird oft betrogen !?

Beitrag von Bukowski »

Brainiac » Fr 3. Feb 2012, 20:02 hat geschrieben: Die Grenzen sind fließend. Ich arbeite oft in Vollzeit für Kunden, bin dort in Projekte eingebunden und dadurch auch teilweise weisungsgebunden. Es gibt schon gewisse Parallelen zur "echten" Leiharbeit. Weswegen es auch öfters die Diskussion gibt, inwieweit IT-Freiberufler eigentlich verkappte Angestellte seien und damit sozialversicherungspflichtig. Man muss dem u.a. durch häufige Wechsel der Kunden vorbauen.

Ich war z.B. auch mal in der Schweiz tätig, und weil es dort das Konstrukt "Freiberufler" nicht gibt, war ich dort Angestellter mit einem Zeitarbeitsvertrag und auch sozialversicherungspflichtig. Anders ging es nicht, aber in Deutschland war ich während dieser Zeit weiterhin Freiberufler.

Ich will die Analogie nicht überstrapazieren. Mir ging es nur darum, dass Zeitarbeitsverhältnisse etwas für alle Seiten sehr Sinnvolles sein können. Dass das heute in vielen Branchen oft anders aussieht habe ich ja schon ausgeführt.
Yep. - Die Konstrukte haben Vor - und Nachteile.
- Bin auch Freiberuflerin ;)
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Brainiac
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Re: In Leiharbeit wird oft betrogen !?

Beitrag von Brainiac »

Bukowski hat geschrieben:Yep. - Die Konstrukte haben Vor - und Nachteile.
- Bin auch Freiberuflerin ;)
Im Gesundheitswesen?
Zuletzt geändert von Brainiac am Samstag 4. Februar 2012, 11:09, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: In Leiharbeit wird oft betrogen !?

Beitrag von Brainiac »

Herr Bert » Fr 3. Feb 2012, 20:33 hat geschrieben:Bei uns stellt man nur noch Leiharbeitnehmer ein.
Die Gewerkschaft hat Tarifvertäge abgeschlossen,
welche unbefristet Eingestellten einen quasi 99%igen
Kündigungsschutz gewährt. Man kann nicht betriebsbedingt
kündigen, sondern nur wenn man klaut usw..
Dadurch sind die Personalkosten relativ hoch.
Dies führt dazu, dass inzwischen 90% der Belegschaft
einen unbefristeten Vertrag haben und damit quasi unkündbar sind.
10% Befristete braucht man, um die Auftragsspitzen abzudecken.
Der Preis für den quasi Kündigungsschutz ist der,
dass die quasi Unkündbaren zu 99% keinerlei Einkommensperspektiven
nach oben haben. Höher wertige Aufgaben kann man nur zum selben
Gehalt haben wie bisher.
Die befristet Eingestellten merken sehr schnell, dass sie nur die 2 Jahre
befristet eingestellt werden, die der Gesetzgeber als Grenze vorschreibt.
Anschließend werden sie entlassen, weil man eh schon zu viele Unkündbare hat.
Nach 2 Wochen haben die Befristeten einen zweimonatigen Kündigungsschutz,
dann wissen sie aber um ihr Chancen und melden sich zu 50% krank.
Deshalb stellt man nur noch Leiharbeitnehmer ein, denn die kann mann
während er Schicht nach Hause schicken, ohne zusätzliche Kosten.
Am nächsten Tag kommt dann ein anderer.
Man hat es zeitweise einmal mit Befristeten versucht, hat aber für jeden
Dritten zwei weitere beschäftigen müssen, weil die alle keinen Bock mehr
entwickelten, sobald sie ihre Chancen erkannten.
Das führte dazu, dass die Aufträge zurück gingen, weil die Kosten zu hoch wurden
und Leute entlassen werden mussten.
Ein Teufelskreis.
Die Ursache für so viele Leiharbeitnehmer sind die Rechte der Festangestellten,
die im Schnitt 6 Wochen im Jahr krank sind, weil sie keine Persepktiven mehr haben.
Was würdet Ihr als Arbeitgeber tun?
Du musst ja nicht gleich den konkreten Firmennamen nennen, aber so out of the blue lässt sich das wirklich sehr schwer beurteilen.

Interessant wäre insbesondere die Frage, wie der Arbeitsmarkt in dieser Branche aussieht, ist er breit oder eng, etc. Konkret, ob die Arbeitnehmer dieses Unternehmens - seien es nun die festen oder die befristeten - auch Alternativen hätten, bzw. anders herum gesehen, ob das Unternehmen leicht auch andere Arbeitskräfte finden könnte. Also generell, ob eher ein Angebots- oder ein Nachfragedruck hinsichtlich der Arbeitsplätze da ist. Je nachdem verhalten sich Unternehmen sehr unterschiedlich.
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pudding

Re: In Leiharbeit wird oft betrogen !?

Beitrag von pudding »

Antisozialist » Fr 3. Feb 2012, 18:45 hat geschrieben:
Nein. Sklaven sind rechtloses Eigentum ihrer Arbeitgeber, während Zeitarbeiter Tauschpartner mit Kündigungsmöglichkeiten sind.
Mensch Jakob, dann schlag' mal Seite 7 auf, und schau' was da steht...blubb
pudding

Re: In Leiharbeit wird oft betrogen !?

Beitrag von pudding »

Herr Bert » Fr 3. Feb 2012, 20:33 hat geschrieben: Der Arbeitgeber besteht in solchen Fällen meist aus Menschen,
die selbst auch nur Arbeitnehmer sind und der Arbeitgeber
ist selbst keine Person.

Jeder macht seinen Job dort, wo sein Job ist.
Endgeile Mutmassung. Das bringt uns weiter. :thumbup:
Bukowski

Re: In Leiharbeit wird oft betrogen !?

Beitrag von Bukowski »

Brainiac » Sa 4. Feb 2012, 10:54 hat geschrieben: Im Gesundheitswesen? :D
Kunstwesen - seit über 20 Jahren - Dazwischen aber mal Sozialarbeit auf Honorarbasis und jetzt grad Altenpflege (hab ich vor meinem Studium gelernt, kann man heute einigermaßen gut Geld machen auf freiberuflicher Basis. Mach ich aber so wenig wie möglich - gräßlicher Job! )
pudding

Re: In Leiharbeit wird oft betrogen !?

Beitrag von pudding »

Brainiac » Fr 3. Feb 2012, 21:02 hat geschrieben: Die Grenzen sind fließend. Ich arbeite oft in Vollzeit für Kunden, bin dort in Projekte eingebunden und dadurch auch teilweise weisungsgebunden. Es gibt schon gewisse Parallelen zur "echten" Leiharbeit. Weswegen es auch öfters die Diskussion gibt, inwieweit IT-Freiberufler eigentlich verkappte Angestellte seien und damit sozialversicherungspflichtig. Man muss dem u.a. durch häufige Wechsel der Kunden vorbauen.

Ich war z.B. auch mal in der Schweiz tätig, und weil es dort das Konstrukt "Freiberufler" nicht gibt, war ich dort Angestellter mit einem Zeitarbeitsvertrag und auch sozialversicherungspflichtig. Anders ging es nicht, aber in Deutschland war ich während dieser Zeit weiterhin Freiberufler.

Ich will die Analogie nicht überstrapazieren. Mir ging es nur darum, dass Zeitarbeitsverhältnisse etwas für alle Seiten sehr Sinnvolles sein können. Dass das heute in vielen Branchen oft anders aussieht habe ich ja schon ausgeführt.
Jau, Zeitarbeiter sind quasi Freiberufler, alles klar.....?
Antisozialist
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Re: In Leiharbeit wird oft betrogen !?

Beitrag von Antisozialist »

pudding » Sa 4. Feb 2012, 12:02 hat geschrieben: Mensch Jakob, dann schlag' mal Seite 7 auf, und schau' was da steht...blubb
Statt Sachargumenten kommt nur Spam von Ihnen.
Pudding: "Sollte ein Sklavenhalter versuchen bei uns in der Ferttigung Werbung für seine Sklavenhaltung zu machen würde er einen Unfall haben."
Bukowski

Re: In Leiharbeit wird oft betrogen !?

Beitrag von Bukowski »

pudding » Sa 4. Feb 2012, 11:09 hat geschrieben: Jau, Zeitarbeiter sind quasi Freiberufler, alles klar.....?
Nicht alles, was Du nicht kapierst, muß schlecht sein. ;)
pudding

Re: In Leiharbeit wird oft betrogen !?

Beitrag von pudding »

Herr Bert » Fr 3. Feb 2012, 21:33 hat geschrieben:Bei uns stellt man nur noch Leiharbeitnehmer ein.
Die Gewerkschaft hat Tarifvertäge abgeschlossen,
welche unbefristet Eingestellten einen quasi 99%igen
Kündigungsschutz gewährt. Man kann nicht betriebsbedingt
kündigen, sondern nur wenn man klaut usw..
Dadurch sind die Personalkosten relativ hoch.
Dies führt dazu, dass inzwischen 90% der Belegschaft
einen unbefristeten Vertrag haben und damit quasi unkündbar sind.
10% Befristete braucht man, um die Auftragsspitzen abzudecken.
Der Preis für den quasi Kündigungsschutz ist der,
dass die quasi Unkündbaren zu 99% keinerlei Einkommensperspektiven
nach oben haben. Höher wertige Aufgaben kann man nur zum selben
Gehalt haben wie bisher.
Die befristet Eingestellten merken sehr schnell, dass sie nur die 2 Jahre
befristet eingestellt werden, die der Gesetzgeber als Grenze vorschreibt.
Anschließend werden sie entlassen, weil man eh schon zu viele Unkündbare hat.
Nach 2 Wochen haben die Befristeten einen zweimonatigen Kündigungsschutz,
dann wissen sie aber um ihr Chancen und melden sich zu 50% krank.
Deshalb stellt man nur noch Leiharbeitnehmer ein, denn die kann mann
während er Schicht nach Hause schicken, ohne zusätzliche Kosten.
Am nächsten Tag kommt dann ein anderer.
Man hat es zeitweise einmal mit Befristeten versucht, hat aber für jeden
Dritten zwei weitere beschäftigen müssen, weil die alle keinen Bock mehr
entwickelten, sobald sie ihre Chancen erkannten.
Das führte dazu, dass die Aufträge zurück gingen, weil die Kosten zu hoch wurden
und Leute entlassen werden mussten.
Ein Teufelskreis.
Die Ursache für so viele Leiharbeitnehmer sind die Rechte der Festangestellten,
die im Schnitt 6 Wochen im Jahr krank sind, weil sie keine Persepktiven mehr haben.
Was würdet Ihr als Arbeitgeber tun?
Und? Wo gibt es das Unternehmen das du versucht hast zu schildern?
Eben, nirgends, kaputt, aus die Maus.
Lernt man so etwas in BWL?
pudding

Re: In Leiharbeit wird oft betrogen !?

Beitrag von pudding »

Bukowski » Sa 4. Feb 2012, 12:12 hat geschrieben:
Nicht alles, was Du nicht kapierst, muß schlecht sein. ;)
Sorry, dann bezahl mal einen Freiberufler und einen Zeitarbeiter, spätestens dann wird dir der Unterschied bewusst.
pudding

Re: In Leiharbeit wird oft betrogen !?

Beitrag von pudding »

Antisozialist » Sa 4. Feb 2012, 12:11 hat geschrieben:
Statt Sachargumenten kommt nur Spam von Ihnen.
Steht auf Seite 12! :x
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Brainiac
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Re: In Leiharbeit wird oft betrogen !?

Beitrag von Brainiac »

pudding hat geschrieben:Jau, Zeitarbeiter sind quasi Freiberufler, alles klar.....?
Kennst du den Unterschied zwischen einer Gleichsetzung und einer Analogie? :rolleyes:
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sportsgeist
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Re: In Leiharbeit wird oft betrogen !?

Beitrag von sportsgeist »

Herr Bert » Fr 3. Feb 2012, 21:33 hat geschrieben:Bei uns stellt man nur noch Leiharbeitnehmer ein.
Die Gewerkschaft hat Tarifvertäge abgeschlossen,
welche unbefristet Eingestellten einen quasi 99%igen
Kündigungsschutz gewährt. Man kann nicht betriebsbedingt
kündigen, sondern nur wenn man klaut usw..
Dadurch sind die Personalkosten relativ hoch.
Dies führt dazu, dass inzwischen 90% der Belegschaft
einen unbefristeten Vertrag haben und damit quasi unkündbar sind.
10% Befristete braucht man, um die Auftragsspitzen abzudecken.
Der Preis für den quasi Kündigungsschutz ist der,
dass die quasi Unkündbaren zu 99% keinerlei Einkommensperspektiven
nach oben haben. Höher wertige Aufgaben kann man nur zum selben
Gehalt haben wie bisher.
Die befristet Eingestellten merken sehr schnell, dass sie nur die 2 Jahre
befristet eingestellt werden, die der Gesetzgeber als Grenze vorschreibt.
Anschließend werden sie entlassen, weil man eh schon zu viele Unkündbare hat.
Nach 2 Wochen haben die Befristeten einen zweimonatigen Kündigungsschutz,
dann wissen sie aber um ihr Chancen und melden sich zu 50% krank.
Deshalb stellt man nur noch Leiharbeitnehmer ein, denn die kann mann
während er Schicht nach Hause schicken, ohne zusätzliche Kosten.
Am nächsten Tag kommt dann ein anderer.
Man hat es zeitweise einmal mit Befristeten versucht, hat aber für jeden
Dritten zwei weitere beschäftigen müssen, weil die alle keinen Bock mehr
entwickelten, sobald sie ihre Chancen erkannten.
Das führte dazu, dass die Aufträge zurück gingen, weil die Kosten zu hoch wurden
und Leute entlassen werden mussten.
Ein Teufelskreis.
Die Ursache für so viele Leiharbeitnehmer sind die Rechte der Festangestellten,
die im Schnitt 6 Wochen im Jahr krank sind, weil sie keine Persepktiven mehr haben.
Was würdet Ihr als Arbeitgeber tun?
muss man ganz sportlich sehen ...

einfach niemanden mehr einstellen, nur noch auftraege annehmen, die wirklich asche bringen, preisverhandlungen nach unten strikt ablehnen und den rest an anfragen einfach indirekt ablehnen ...

nach hause gehen und das leben geniessen ...
Zitat: Stehen Intelligenz und Schulnoten in irgendeinem direkten proportionalen Zusammenhang ... Nein ... Warum? ... Ich bin das lebende Gegenbeispiel
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Brainiac
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Re: In Leiharbeit wird oft betrogen !?

Beitrag von Brainiac »

Bukowski hat geschrieben:Kunstwesen - seit über 20 Jahren - Dazwischen aber mal Sozialarbeit auf Honorarbasis und jetzt grad Altenpflege (hab ich vor meinem Studium gelernt, kann man heute einigermaßen gut Geld machen auf freiberuflicher Basis. Mach ich aber so wenig wie möglich - gräßlicher Job! )
Ein breites Spektrum. :thumbup:
History doesn't repeat itself, but it often rhymes (Twain). Unfortunately, we can't predict the rhyme.
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Re: In Leiharbeit wird oft betrogen !?

Beitrag von Herr Bert »

pudding » Samstag 4. Februar 2012, 11:13 hat geschrieben: Und? Wo gibt es das Unternehmen das du versucht hast zu schildern?
Eben, nirgends, kaputt, aus die Maus.
Ich verbringe dort 40 Stunden die Woche.
pudding

Re: In Leiharbeit wird oft betrogen !?

Beitrag von pudding »

sportsgeist » Sa 4. Feb 2012, 12:21 hat geschrieben: muss man ganz sportlich sehen ...

einfach niemanden mehr einstellen, nur noch auftraege annehmen, die wirklich asche bringen, preisverhandlungen nach unten strikt ablehnen und den rest an anfragen einfach indirekt ablehnen ...

nach hause gehen und das leben geniessen ...
HiHi dann mach mal... :D
pudding

Re: In Leiharbeit wird oft betrogen !?

Beitrag von pudding »

Herr Bert » Sa 4. Feb 2012, 13:11 hat geschrieben: Ich verbringe dort 40 Stunden die Woche.
Nicht gut, echt nicht gut. :(
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Re: In Leiharbeit wird oft betrogen !?

Beitrag von Antisozialist »

pudding » Sa 4. Feb 2012, 12:14 hat geschrieben: Sorry, dann bezahl mal einen Freiberufler und einen Zeitarbeiter, spätestens dann wird dir der Unterschied bewusst.
Der Freiberufler muß seine soziale Absicherung allein finanzieren und unter Umständen eigene Arbeitsmittel einbringen. Außerdem genießt er keinen gesetzlichen Kündigungsschutz und wird nur für sein Werk oder seine effektive Arbeitszeit vergütet.
Pudding: "Sollte ein Sklavenhalter versuchen bei uns in der Ferttigung Werbung für seine Sklavenhaltung zu machen würde er einen Unfall haben."
Dr. Nötigenfalls

Re: In Leiharbeit wird oft betrogen !?

Beitrag von Dr. Nötigenfalls »

Antisozialist » Sa 4. Feb 2012, 19:00 hat geschrieben:
Der Freiberufler muß seine soziale Absicherung allein finanzieren und unter Umständen eigene Arbeitsmittel einbringen. Außerdem genießt er keinen gesetzlichen Kündigungsschutz und wird nur für sein Werk oder seine effektive Arbeitszeit vergütet.
Viele Ex Freiberufler stehen heute vor dem nichts,weil sie sich ihre Krankenversicherung nicht mehr leisten können.
Sie machten den Fehler sich am kleinsten Preis zu orientieren,und mit zunehmendem Alter werden die privaten Krankenversicherer unbezahlbar.
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sportsgeist
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Re: In Leiharbeit wird oft betrogen !?

Beitrag von sportsgeist »

Antisozialist » Sa 4. Feb 2012, 20:00 hat geschrieben:
Der Freiberufler muß seine soziale Absicherung allein finanzieren und unter Umständen eigene Arbeitsmittel einbringen. Außerdem genießt er keinen gesetzlichen Kündigungsschutz und wird nur für sein Werk oder seine effektive Arbeitszeit vergütet.
einen kleinen haken gibt es allerdings ...
viele ueben einen geschuetzten beruf aus, mit aeusserst hohen zugangshuerden ...
auch sonst weiss sich diese gruppe gegen allerlei konkurrenz trick- und einflussreich zur wehr zu setzen ...

gerade diese berufsgruppen aber, die ueber ihre lobbyistenverbaende nicht selten muede werden, von allen anderen die volle globalisierung zu fordern, stellen sich also dem freien wettbewerb nicht ...
Zitat: Stehen Intelligenz und Schulnoten in irgendeinem direkten proportionalen Zusammenhang ... Nein ... Warum? ... Ich bin das lebende Gegenbeispiel
Adam Smith
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Re: In Leiharbeit wird oft betrogen !?

Beitrag von Adam Smith »

Herr Bert » Fr 3. Feb 2012, 20:33 hat geschrieben: Die Gewerkschaft hat Tarifvertäge abgeschlossen,
welche unbefristet Eingestellten einen quasi 99%igen
Kündigungsschutz gewährt. Man kann nicht betriebsbedingt
kündigen, sondern nur wenn man klaut usw..

...

Das führte dazu, dass die Aufträge zurück gingen, weil die Kosten zu hoch wurden
und Leute entlassen werden mussten.
Also kann doch betriebsbedingt gekündigt werden. Was du schilderst gibt es nur bei Beamten.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
Adam Smith
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Re: In Leiharbeit wird oft betrogen !?

Beitrag von Adam Smith »

Hallo,

das Problem bei den Kündigungen bei Auftragsrückgang ist die Sozialauswahl:
Nach den im Gesetz abschließend aufgezählten Gesichtspunkten ist dann unter den vergleichbaren Arbeitnehmern derjenige zu ermitteln, den eine Kündigung am wenigsten hart treffen würde. Dieser „sozial stärkste“ Arbeitnehmer ist dann zu kündigen. Seit 1. Januar 2004 sind dabei ausschließlich folgende Kriterien zu berücksichtigen:
Dauer der Betriebszugehörigkeit
Lebensalter
Unterhaltspflichten
Schwerbehindertenrecht (Deutschland)
http://de.wikipedia.org/wiki/Sozialauswahl

Der Unternehmer würde natürlich anders die Auswahl treffen. Und da er, wenn es dem Unternehmen gut geht auch keine Leute entlassen darf, stellt er dann bevorzugt Leiharbeitnehmer ein.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
Herr Bert
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Re: In Leiharbeit wird oft betrogen !?

Beitrag von Herr Bert »

Sebastian Hauk » Samstag 4. Februar 2012, 19:37 hat geschrieben:
Also kann doch betriebsbedingt gekündigt werden. Was du schilderst gibt es nur bei Beamten.
Mit Entlassungen meinte ich, dass befristete Verträge gekündigt oder einfach
nicht mehr verlängert wurden. Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen
bezieht sich in der Regel auf festangestelltes Personal. Befistet abgeschlossene
Arbeitsverträge unterliegen minimal dem geltenden Arbeitsrecht oder den
Bestimmungen, wie sie im jeweiligen Tarifvertrag festgelegt sind, soweit dieser
über die gesetzlichen Regelungen hinaus geht.
Zu Deiner letzten Bemerkung: Keineswegs.
Beschäftige Dich mal intensiver mit den DAX- und MDAX-Unternehmen.
Dort gibt es ein paar Unternehmen mit ähnlichen Verhältnissen.
Auch das eine oder andere mittelständische Unternehmen gibt es in dieser Richtung.
Ich bin übrigens kein Beamter und nicht im ÖD, trotzdem aber betriebsbedingt nicht
mehr kündbar, und zwar völlig unabhängig von meiner Erkrankung.
Adam Smith
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Re: In Leiharbeit wird oft betrogen !?

Beitrag von Adam Smith »

Hallo,

du müsstest dann hier drunter fallen:
Tarifverträge für langjährig Beschäftigte, z. B. § 34 TVöD = § 53 Abs. 3 BAT (Angestellte nach einer Beschäftigungszeit von 15 Jahren, frühestens nach Vollendung des 40. Lebensjahres ordentlich unkündbar)
Wobei der BAT jetzt nur ein Beispie Tarifvertrag ist.

http://www2.jura.uni-hamburg.de/moritz/ ... r_ksch.htm

http://www.der-oeffentliche-sektor.de/i ... fothek/248

Du arbeitest dort also schon seit über 15 Jahren?

Wobei:
Der Bundes-Angestelltentarifvertrag (BAT) regelte die Beschäftigungsbedingungen und die Bezahlung der meisten Angestellten im Öffentlichen Dienst.
http://de.wikipedia.org/wiki/Bundes-Ang ... rifvertrag

Jetzt habe ich noch einen gefunden:
Zu den für das Arbeitsverhältnis geltenden Tarifverträgen gehört der von der Beklagten ursprünglich mit der Gewerkschaft Handel, Banken und Versicherungen abgeschlossene Manteltarifvertrag (MTV) vom 29. Oktober 1974, der wiederholt durch Änderungstarifverträge geändert wurde, die die Beklagte zuletzt mit der Gewerkschaft ver.di abgeschlossen hat. Für langjährig Beschäftigte enthielt § 25 MTV - zuletzt in der Fassung des 24. Änderungstarifvertrages - folgende Regelung:

"§ 25 Kündigungsschutz langjährig Beschäftigter

Beschäftigten kann nach einer Gesamtbeschäftigungszeit von mindestens 15 Jahren oder soweit sie das 50. Lebensjahr vollendet haben nach einer Gesamtbeschäftigungszeit von mindestens 10 Jahren bis zur Bewilligung von (auch vorgezogenem) Altersruhegeld oder von Leistungen wegen Erwerbsunfähigkeit, längstens jedoch bis zur Vollendung des 59. Lebensjahres, nur noch aus wichtigem Grund im Sinne von § 626 BGB gekündigt werden, es sei denn, der Betrieb oder ein wesentlicher Betriebsteil, in dem der/die Beschäftigte tätig ist, wird stillgelegt."
http://www.ra-kotz.de/sonderkuendigungsschutz.htm
Zuletzt geändert von Adam Smith am Samstag 4. Februar 2012, 20:23, insgesamt 4-mal geändert.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
Adam Smith
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Re: In Leiharbeit wird oft betrogen !?

Beitrag von Adam Smith »

Herr Bert » Fr 3. Feb 2012, 20:33 hat geschrieben:Bei uns stellt man nur noch Leiharbeitnehmer ein.
Die Gewerkschaft hat Tarifvertäge abgeschlossen,
welche unbefristet Eingestellten einen quasi 99%igen
Kündigungsschutz gewährt. Man kann nicht betriebsbedingt
kündigen, sondern nur wenn man klaut usw..
Wobei es bei hier um langjährig beschäftigte Arbeitnehmer geht.
Tarifverträge für langjährig Beschäftigte, z. B. § 34 TVöD = § 53 Abs. 3 BAT (Angestellte nach einer Beschäftigungszeit von 15 Jahren, frühestens nach Vollendung des 40. Lebensjahres ordentlich unkündbar)


http://www2.jura.uni-hamburg.de/moritz/ ... r_ksch.htm

So ganz hast du mich noch nicht überzeugt.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Re: In Leiharbeit wird oft betrogen !?

Beitrag von Herr Bert »

Sebastian Hauk » Samstag 4. Februar 2012, 20:29 hat geschrieben:
Wobei es bei hier um langjährig beschäftigte Arbeitnehmer geht.
Nein, es gibt Tarifverträge und -vereinbarungen, welche Festangestellten
unabhängig ihres Alters unter den Schutz betriebsbedingter Kündigungen
stellen, auch außerhalb des ÖD.
Wobei das natürlich nur so lange gilt, so lange der entsprechende Tarifvertrag
Gültigkeit hat. Das kann natürlich geändert werden, wenn sich die Tarifparteien
darauf einigen.
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Re: In Leiharbeit wird oft betrogen !?

Beitrag von Adam Smith »

Herr Bert » Sa 4. Feb 2012, 20:33 hat geschrieben: Nein, es gibt Tarifverträge und -vereinbarungen, welche Festangestellten
unabhängig ihres Alters unter den Schutz betriebsbedingter Kündigungen
stellen, auch außerhalb des ÖD.
Wobei das natürlich nur so lange gilt, so lange der entsprechende Tarifvertrag
Gültigkeit hat. Das kann natürlich geändert werden, wenn sich die Tarifparteien
darauf einigen.
Das wusste ich bisher nicht.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
Herr Bert
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Re: In Leiharbeit wird oft betrogen !?

Beitrag von Herr Bert »

Sebastian Hauk » Samstag 4. Februar 2012, 20:37 hat geschrieben:
Das wusste ich bisher nicht.
Es gibt vereinzelt Unternehmensführungen,
die lassen sich auf so was zeitweise gerne ein,
meist unter der Voraussetzung, dass die Beschäftigten
als Gegenleistung für ihren sicheren Arbeitsplatz
eine mittelfristige Lohnstagnation oder gar -reduzierung
in Kauf nehmen. Meist ist in diesen Unternehmen der Anteil
von Beschäftigten, die kurz vor der Rente stehen, recht hoch.
Da werden dann für drei, die in Rente gehen, maximal 1-2
neue Mitarbeiter eingestellt, bevorzugt Leiharbeitnehmer, die
dann nicht mehr unter den Tarifvertrag fallen usw.
Die Arbeit wird dadurch zunehmend verdichtet.
Unter bestimmten Voraussetzungen rechnet sich das für
bestimmte Unternehmen sogar.
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Re: In Leiharbeit wird oft betrogen !?

Beitrag von Antisozialist »

sportsgeist » Sa 4. Feb 2012, 20:23 hat geschrieben: einen kleinen haken gibt es allerdings ...
viele ueben einen geschuetzten beruf aus, mit aeusserst hohen zugangshuerden ...
auch sonst weiss sich diese gruppe gegen allerlei konkurrenz trick- und einflussreich zur wehr zu setzen ...

gerade diese berufsgruppen aber, die ueber ihre lobbyistenverbaende nicht selten muede werden, von allen anderen die volle globalisierung zu fordern, stellen sich also dem freien wettbewerb nicht ...
Mengenmäßige Zulassungsbeschränkungen existieren nur für Bezirksschornsteinfeger, Notare und Taxiunternehmer sowie bei Kassenzulassungen für Heilberufe. Ihr Neid auf die angeblichen Privilegien der Freiberufler hat deshalb kaum Berechtigung.
Pudding: "Sollte ein Sklavenhalter versuchen bei uns in der Ferttigung Werbung für seine Sklavenhaltung zu machen würde er einen Unfall haben."
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Re: In Leiharbeit wird oft betrogen !?

Beitrag von Brainiac »

Antisozialist hat geschrieben:Mengenmäßige Zulassungsbeschränkungen existieren nur für Bezirksschornsteinfeger, Notare und Taxiunternehmer sowie bei Kassenzulassungen für Heilberufe. Ihr Neid auf die angeblichen Privilegien der Freiberufler hat deshalb kaum Berechtigung.
Ich nehme an, sportsgeist meint hauptsächlich Rechtsanwälte, Steuerberater und Ärzte. Dort sind die Zulassungsbeschränkungen eher qualititativer als quantitativer Natur.
History doesn't repeat itself, but it often rhymes (Twain). Unfortunately, we can't predict the rhyme.
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Re: In Leiharbeit wird oft betrogen !?

Beitrag von Shakazulu »

Auf Kosten der Leiharbeiter wird unser Wohlstandsstaat aufgebaut von dem nur ein Teil profitiert - Meist sind Leiharbeiter jüngere Arbeitnehmer
WIR BRAUCHEN DIESE ERDE - ABER DIESE ERDE BRAUCHT UNS NICHT!!!!

Ein Volk das solche Boxer, Fußballer, Tennisspieler, Politiker und Rennfahrer hat kann auf seine Uniwersitäten ruhig verzichten.
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Re: In Leiharbeit wird oft betrogen !?

Beitrag von sportsgeist »

Antisozialist » Sa 4. Feb 2012, 22:34 hat geschrieben:
Mengenmäßige Zulassungsbeschränkungen existieren ...
und wer genau sprach von "mengenmaessig" ... :?:
diesen relativierungsbegriff wirfst du hier ein ...
vorher aber standen da allgemeine zugangsbarrieren, also nicht nur die ueber die menge
verarsch mich nicht jakob, so daemlich bist du nicht ...

die gruppe der freiberufler ist die gruppe, die sich selbst durch alle moeglichen rechtsbarrieren am groessten vom freien wettbewerb abzuschirmen versucht, aber von anderen berufsgruppen genau dies verlangt ...
Zitat: Stehen Intelligenz und Schulnoten in irgendeinem direkten proportionalen Zusammenhang ... Nein ... Warum? ... Ich bin das lebende Gegenbeispiel
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Re: In Leiharbeit wird oft betrogen !?

Beitrag von Konder »

Kibuka » Do 2. Feb 2012, 21:25 hat geschrieben:
Das ist ja ganz was neues. :p

Was neues ? in welchen Land Lebst du den ?
Faschismus ist wenn die Unteren klassen in eine Menge-Elitärischen Gesellschaft die Elitäre Diktatur unterschützen.
somit ist in Deutschland keine Demokratie sondern Faschismus.

http://www.youtube.com/watch?v=ApTEhzH4P5Q
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Re: In Leiharbeit wird oft betrogen !?

Beitrag von Konder »

Antisozialist » Do 2. Feb 2012, 21:58 hat geschrieben:
In der Zeitarbeit kann nicht jederzeit gekündigt werden: Es müssen tarifvertragliche Kündigungsvorschriften eingehalten werden.
Schwachsinn es gibt sehr schöne Kündigungs Grunde (/die Gesetze sind nur in Theorie gut, in der Praxis werden die nicht angewandt)

Ein Bekannter wurde Gekündigt weil er nicht ein Neues Überarbeites Vertrag unterschreiben wollte.
Der wollte diesen Vertrag nicht unterschreiben weil dort Stand folgender Satz:

Mit unterzeichnen diesen Vertrag verzichten Sie auf alle Bekannte und unbekannte Ansprüche.
Zuletzt geändert von Konder am Sonntag 5. Februar 2012, 11:27, insgesamt 3-mal geändert.
Faschismus ist wenn die Unteren klassen in eine Menge-Elitärischen Gesellschaft die Elitäre Diktatur unterschützen.
somit ist in Deutschland keine Demokratie sondern Faschismus.

http://www.youtube.com/watch?v=ApTEhzH4P5Q
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Re: In Leiharbeit wird oft betrogen !?

Beitrag von Antisozialist »

sportsgeist » So 5. Feb 2012, 11:56 hat geschrieben: und wer genau sprach von "mengenmaessig" ... :?:
diesen relativierungsbegriff wirfst du hier ein ...
vorher aber standen da allgemeine zugangsbarrieren, also nicht nur die ueber die menge
verarsch mich nicht jakob, so daemlich bist du nicht ...

die gruppe der freiberufler ist die gruppe, die sich selbst durch alle moeglichen rechtsbarrieren am groessten vom freien wettbewerb abzuschirmen versucht, aber von anderen berufsgruppen genau dies verlangt ...
Es existieren natürlich auch fachliche Zulassungsvoraussetzungen. Diese haben aber oft eine Berechtigung, weil Laien auf diesen Gebieten enorme Schäden anrichten würden. Dass bestimmte fachliche Zulassungsvoraussetzungen (z.B. für Bäcker und Friseure) übertrieben sind, will ich gar nicht bestreiten.

Schreiben Sie endlich mal Klartext: Welche Zulassungsvoraussetzungen halten Sie für unberechtigt?

Ihre neidvollen Pauschalisierungen führen nicht weiter.
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Re: In Leiharbeit wird oft betrogen !?

Beitrag von Brainiac »

sportsgeist hat geschrieben:die gruppe der freiberufler ist die gruppe, die sich selbst durch alle moeglichen rechtsbarrieren am groessten vom freien wettbewerb abzuschirmen versucht, aber von anderen berufsgruppen genau dies verlangt ...
Ich wäre dir auch dankbar, wenn du die Gruppen, die du meinst, konkret benennen würdest. Ich habe dazu ja oben schon eine Vermutung geäußert.

So pauschal ist diese Aussage jedenfalls definitiv falsch. Ich kann für die > 50.000 IT-Freiberufler in Deutschland sprechen und da gibt es derartige "Rechtsbarrieren gegen den freien Wettbewerb" nicht mal ansatzweise.
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Re: In Leiharbeit wird oft betrogen !?

Beitrag von Antisozialist »

Shakazulu » So 5. Feb 2012, 10:49 hat geschrieben:Auf Kosten der Leiharbeiter wird unser Wohlstandsstaat aufgebaut von dem nur ein Teil profitiert - Meist sind Leiharbeiter jüngere Arbeitnehmer
Nur 2 % aller Arbeitnehmer sind Zeitarbeiter. Zeitarbeiter werden vor allem in fachlich anspruchslosen Positionen tätig. Die Arbeitsleistungen der Zeitarbeiter sind also nach volkswirtschaftlichen Maßstäben unbedeutend.

Die Zeitarbeiter werden für ihre Arbeitsleistungen bezahlt.

Ohne die Zeitarbeit hätte ein Teil der Zeitarbeiter keine Möglichkeiten in den Arbeitsprozess gelangen, weil ihre persönlichen oder fachlichen Qualifikationen nicht für eine tariflich bezahlte Dauerstellung ausreichen würden.
Pudding: "Sollte ein Sklavenhalter versuchen bei uns in der Ferttigung Werbung für seine Sklavenhaltung zu machen würde er einen Unfall haben."
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Re: In Leiharbeit wird oft betrogen !?

Beitrag von ToughDaddy »

Antisozialist » So 5. Feb 2012, 13:52 hat geschrieben:
Nur 2 % aller Arbeitnehmer sind Zeitarbeiter. Zeitarbeiter werden vor allem in fachlich anspruchslosen Positionen tätig. Die Arbeitsleistungen der Zeitarbeiter sind also nach volkswirtschaftlichen Maßstäben unbedeutend.

Die Zeitarbeiter werden für ihre Arbeitsleistungen bezahlt.

Ohne die Zeitarbeit hätte ein Teil der Zeitarbeiter keine Möglichkeiten in den Arbeitsprozess gelangen, weil ihre persönlichen oder fachlichen Qualifikationen nicht für eine tariflich bezahlte Dauerstellung ausreichen würden.
http://statistik.arbeitsagentur.de/cae/ ... HJ2010.pdf
Es sind 3% im Juni 2011 gewesen mit steigender Tendenz.

Die Zeitarbeiter werden zu gering bezahlt.

Ein kleiner Teil vielleicht, weil nur 3 von 10 haben keine abgeschlossene Berufsausbildung.

Wenn ihre fachlichen und persönlichen Qualifikationen so gering sind, wie können sie dann plötzlich als Zeitarbeiter für weniger Lohn den Job ausführen ohne qualifiziert zu sein? Diese Argumentation paßt hinten und vorne nicht.
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Re: In Leiharbeit wird oft betrogen !?

Beitrag von Antisozialist »

ToughDaddy » So 5. Feb 2012, 15:07 hat geschrieben:
http://statistik.arbeitsagentur.de/cae/ ... HJ2010.pdf
Es sind 3% im Juni 2011 gewesen mit steigender Tendenz.

Die Zeitarbeiter werden zu gering bezahlt.

Ein kleiner Teil vielleicht, weil nur 3 von 10 haben keine abgeschlossene Berufsausbildung.

Wenn ihre fachlichen und persönlichen Qualifikationen so gering sind, wie können sie dann plötzlich als Zeitarbeiter für weniger Lohn den Job ausführen ohne qualifiziert zu sein? Diese Argumentation paßt hinten und vorne nicht.
Es gibt auch Menschen, die können ihre Berufsausbildung aus gesundheitlichen Gründen oder langjähriger Berufsunterbrechung nicht mehr wirtschaftlich verwerten. Diese müssen Sie von den angeblich Qualifizierten abziehen.

Außerdem gibt es Menschen, die aus persönlichen Gründen (Alter/Krankheit/Behinderung/Langzeitarbeitslosigkeit) ein stark erhöhtes Risiko haben, für ihren Arbeitgeber irgendwann zum Zuschussgeschäft zu werden. Lieber lehnen Unternehmen Aufträge ab, als solchen Leuten eine Festanstellung zu geben. Zeitarbeitsunternehmen übernehmen dieses Risiko entgeltlich.
Pudding: "Sollte ein Sklavenhalter versuchen bei uns in der Ferttigung Werbung für seine Sklavenhaltung zu machen würde er einen Unfall haben."
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Re: In Leiharbeit wird oft betrogen !?

Beitrag von ToughDaddy »

Antisozialist » So 5. Feb 2012, 14:19 hat geschrieben:
Es gibt auch Menschen, die können ihre Berufsausbildung aus gesundheitlichen Gründen oder langjähriger Berufsunterbrechung nicht mehr wirtschaftlich verwerten. Diese müssen Sie von den angeblich Qualifizierten abziehen.

Außerdem gibt es Menschen, die aus persönlichen Gründen (Alter/Krankheit/Behinderung/Langzeitarbeitslosigkeit) ein stark erhöhtes Risiko haben, für ihren Arbeitgeber irgendwann zum Zuschussgeschäft zu werden. Lieber lehnen Unternehmen Aufträge ab, als solchen Leuten eine Festanstellung zu geben. Zeitarbeitsunternehmen übernehmen dieses Risiko entgeltlich.
Und wie schon vorher, paßt diese Argumentation nicht. Weil man sie dann auch nicht als Leiharbeiter einsetzen könnte.
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Re: In Leiharbeit wird oft betrogen !?

Beitrag von Herr Bert »

ToughDaddy » Sonntag 5. Februar 2012, 14:20 hat geschrieben:
Und wie schon vorher, paßt diese Argumentation nicht. Weil man sie dann auch nicht als Leiharbeiter einsetzen könnte.
Richtig.
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Re: In Leiharbeit wird oft betrogen !?

Beitrag von Antisozialist »

ToughDaddy » So 5. Feb 2012, 15:20 hat geschrieben:
Und wie schon vorher, paßt diese Argumentation nicht. Weil man sie dann auch nicht als Leiharbeiter einsetzen könnte.
Doch, wenn ein Dritter (hier: das Zeitarbeitsunternehmen) das Beschäftigungsrisiko "versichert".
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