Fall Guttenberg

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Wird Guttenberg überschätzt?

ja.
59
72%
nein.
16
20%
keine Ahnung.
7
9%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 82
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Kibuka
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Re: Fall Guttenberg

Beitrag von Kibuka »

Graf Besuchow hat geschrieben: Wieso gehören die Kempen"kaste" und das Volk nicht zusammen?
Kaste ⊆ Volk. Zufrieden?
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schelm
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Re: Fall Guttenberg

Beitrag von schelm »

adal » Sa 26. Feb 2011, 11:36 hat geschrieben: Nicht unbedingt. Für Guttenbergs Doktorvater, den renommierten Staatsrechtler Peter Häberle und für den Zweitgutachter, interessiert sich z.B. kein Schwanz. Nun ja, Häberle ist zwischenzeitlich emeritiert und versteckt sich wahrscheinlich - wie H.M. Broder mutmaßt - in den Guttenbergschen Wäldern. Auf einen Förster mehr oder weniger komme es nicht an. Für die Uni Bayreuth und die Presse jedenfalls ist der Mann aus der Welt gefallen. Dafür lehnt sich sein Nachfolger, der Staatsrechtsprofessor Oliver Lepsius, aus dem Fenster: «Wir sind einem Betrüger aufgesessen. Es ist eine Dreistigkeit ohnegleichen, wie er honorige Personen der Universität hintergangen hat.»
Da heißt es auch :
( ... ) «Der Minister leidet unter Realitätsverlust», sagte der Bayreuther Staatsrechtsprofessor Oliver Lepsius der «Süddeutschen Zeitung». ( ... )

Der Minister solle überlegen, «ob er sich noch vor seine Soldaten oder vor die Studenten der Bundeswehrhochschulen stellen und von Tugenden sprechen kann». ( ... )
Der Realitätsverlust gipfelt ja darin, er selbst ( Guttenberg ) stellt sich im Bundestag hin und macht deshalb aus sich selbst gleich mal ein positives Beispiel, ein Vorbild, wie man mit " Fehlern " umgehen müsse. Das schlägt dem Fass den Boden aus ! Seis drum : Absicht oder Vergessen - war es ersteres, ist jedes weitere Wort überflüssig. War es letzteres - und er glaubt sogar selber dran, hat er also tatsächlich bei vielen Teilen die Quellangaben vergessen - und empfindet seine Entschuldigung nun deshalb als vorbildlich - so leidet er offensichtlich an einer Art kognitiven Dissonanz - egal wie also, für die Ausübung eines hohen Amtes ist das keine Empfehlung.

Freundliche Grüße, schelm
Zuletzt geändert von schelm am Samstag 26. Februar 2011, 12:10, insgesamt 1-mal geändert.
Denk ich an D in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht, Heinrich Heine.
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Marmelada
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Re: Fall Guttenberg

Beitrag von Marmelada »

Kibuka » Sa 26. Feb 2011, 11:23 hat geschrieben:
Mach dir mal keine Sorgen, ich habe den Text sehr genau gelesen.
Dann haben Sie ihn nicht verstanden.
In der Politik verniedlicht kein Mensch dieses Fehlverhalten
:D :D :D
und die Politik hat auch mit dem Wissenschaftsbereich nichts am Hut. Die Politik vertritt das Volk und nicht die Kaste von Herrn Kempen.

Unsere Gesellschaft hat für jedes Fehlverhalten Regeln und Gesetze. Diese wurden und werden auch im Fall Guttenberg angewendet.
Sie haben den Text wirklich nicht verstanden. Herr Kempen hat den Umgang seitens einiger Teile der Politik (und einiger Medien) mit besagtem "Fehlverhalten" kritisiert -den Sie nicht wahrnehmen wollen oder können- und keine konkreten Maßnahmen gefordert.

Im übrigen gehört es nicht zur "Volksvertretung" der Politik, sich an Abstimmungen der BILD zu orientieren.
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Kibuka
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Re: Fall Guttenberg

Beitrag von Kibuka »

Marmelada » Sa 26. Feb 2011, 12:00 hat geschrieben:Sie haben den Text wirklich nicht verstanden.
Vielleicht solltest du den Satz noch einige Male wiederholen. Autosuggestion soll bei einigen Menschen tatsächlich funktionieren.
Marmelada » Sa 26. Feb 2011, 12:00 hat geschrieben:Herr Kempen hat den Umgang [...] mit besagtem "Fehlverhalten" kritisiert
Das hast du bemerkenswert schnell erkannt. Und mein Fazit, er wäre ein Windbeutel, ist damit bewiesen.
ToughDaddy » Sa 26. Feb 2011, 11:52 hat geschrieben: Da hat die Politik auch alles schön verteidigt und relativiert?
Die Politik verteidigt das wissenschaftliche Fehlverhalten nicht, das kann sie auch nicht, da die wissenschaftlichen Konsequenzen von der Universität und den wissenschaftlichen Institutionen ausgehen.

Zum Thema Relativierung und Politik. Genauso, wie du dich über die für die Person Guttenberg positive Relativierung echauffierst, solltest du dir auch Gedanken über die negative Relativierung machen. Die betreibt nämlich die Opposition zur Zeit. Also immer schön objektiv bleiben und den Sachverhalt differenziert betrachten, auch wenn das verständlicherweise bei einem ausgeprägten Lagerdenken schwer fällt.
Zuletzt geändert von Kibuka am Samstag 26. Februar 2011, 12:26, insgesamt 1-mal geändert.
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Joker
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Re: Fall Guttenberg

Beitrag von Joker »

Ich bin davon überzeugt das bei einigen die sich in Foren und Blogs über Guttenbergs geistigen Diebstahls echauffieren nebenbei fleißig das Goldeselchen läuft.
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Cat with a whip
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Re: Fall Guttenberg

Beitrag von Cat with a whip »

Lepsius skandalisiert auch das Verhalten auch Schavans.
"Der Minister leidet unter Realitätsverlust", sagte er der Süddeutschen Zeitung. "Er kompiliert planmäßig und systematisch Plagiate, und er behauptet, nicht zu wissen, was er tut. Hier liegt die politische Dimension des Skandals."

Lepsius sorgt sich - "und zwar als Staatsbürger" -, wie sich "dieser Realitätsverlust" sowie die in seinen Augen "unverantwortliche" vorgeschobene Ahnungslosigkeit, die der Professor als mangelndes Unrechtsbewusstsein auslegt, mit Guttenbergs Amt als Verteidigungsminister in Einklang bringen ließen. Hier wird die Plagiatsfrage zur Charakterfrage.

Und sie tangiert auch Guttenbergs politische Mitstreiter. Die Stellungnahmen hochrangiger Regierungspolitiker, die Guttenberg die Stange halten, ist nach Lepsius' Dafürhalten "von Seiten der Wissenschaft nicht hinnehmbar".

Neben der Äußerung von Bundeskanzlerin Angela Merkel, sie habe einen Verteidigungsminister und keinen wissenschaftlichen Assistenten berufen, empört ihn die Haltung von Bundesbildungsministerin Annette Schavan. "Wenn sie sagt, es sei egal, ob und wie jemand promoviere, vergrößert das den Skandal", sagt Lepsius. "Man kann nur entsetzt sein."
http://www.sueddeutsche.de/politik/plag ... -1.1065263
Zuletzt geändert von Cat with a whip am Samstag 26. Februar 2011, 12:57, insgesamt 1-mal geändert.
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yogi61
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Re: Fall Guttenberg

Beitrag von yogi61 »

Man muss sich doch wirklich nichts vormachen,hätten wir nicht dieses "Superwahljahr",wäre der Betrüger längst weg vom Fenster.
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Joker
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Re: Fall Guttenberg

Beitrag von Joker »

yogi61 » Sa 26. Feb 2011, 13:00 hat geschrieben:Man muss sich doch wirklich nichts vormachen,hätten wir nicht dieses "Superwahljahr",wäre der Betrüger längst weg vom Fenster.
Hätten wir nicht dieses Superwahljahr wäre diese Affäre nie zum dem gemacht wurden und wäre von der Opposition nie zu einen Thema im Bundestag gemacht wurden.
Zuletzt geändert von Joker am Samstag 26. Februar 2011, 13:05, insgesamt 1-mal geändert.
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yogi61
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Re: Fall Guttenberg

Beitrag von yogi61 »

Joker » Sa 26. Feb 2011, 13:03 hat geschrieben: Hätten wir nicht dieses Superwahljahr wäre diese Affäre nie zum dem gemacht wurden und wäre von der Opposition nie zu einen Thema im Bundestag gemacht wurden.
Diese Einschätzung ist wohl eher einer bestimmten Obrigkeitshörigkeit geschuldet. Natürlich wäre es ein Thema gewesen.
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Re: Fall Guttenberg

Beitrag von Welfenprinz »

Joker » Sa 26. Feb 2011, 13:03 hat geschrieben: diese Affäre nie zum dem gemacht wurden.
doch. Einfach wegen der Fallhöhe. Jemand - egal welcher partei- der sich derartig im zusammenspiel mit boulevard und yellowpress gnadenlos ins öffentliche Bewusstsein drängt, wird bei sich bietender Gelegenheit genüsslich verfrühstückt.
hat nix mit dem Politiker an sich zu tun sondern mit den Gesetzen der medienmärkte.
Zuletzt geändert von Welfenprinz am Samstag 26. Februar 2011, 13:27, insgesamt 1-mal geändert.
Sterben kann nicht so schlimm sein,sonst würden es nicht so viele tun.
Lt. griinpissstudien stirbt eine Ratte, wenn ihr ein 200l-Fass Glyphosat auf den Kopf fällt.
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Re: Fall Guttenberg

Beitrag von Kaukas »

yogi61 » Sa 26. Feb 2011, 14:09 hat geschrieben:Diese Einschätzung ist wohl eher einer bestimmten Obrigkeitshörigkeit geschuldet
Na klar, rechts-konservativ, was sonst :D
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Marmelada
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Re: Fall Guttenberg

Beitrag von Marmelada »

Kibuka » Sa 26. Feb 2011, 12:11 hat geschrieben:
Vielleicht solltest du den Satz noch einige Male wiederholen. Autosuggestion soll bei einigen Menschen tatsächlich funktionieren.



Das hast du bemerkenswert schnell erkannt. Und mein Fazit, er wäre ein Windbeutel, ist damit bewiesen.
:D :D :D
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yogi61
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Re: Fall Guttenberg

Beitrag von yogi61 »

Kaukas » Sa 26. Feb 2011, 13:22 hat geschrieben:Na klar, rechts-konservativ, was sonst :D
Nö, konservative Werte kann ich nicht entdecken wenn man diese Geschichte pausenlos versucht zu relativieren und kleinzureden. Viele Konservative in der Union melden sich da lieber nicht zu Wort und sie wissen auch warum,denn man könnte sie päter mal an ihren Aussagen messen und sie daran erinnern. ;)
Zuletzt geändert von yogi61 am Samstag 26. Februar 2011, 13:28, insgesamt 1-mal geändert.
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adal
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Re: Fall Guttenberg

Beitrag von adal »

Zuletzt geändert von adal am Samstag 26. Februar 2011, 13:35, insgesamt 2-mal geändert.
Kaukas
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Re: Fall Guttenberg

Beitrag von Kaukas »

yogi61 » Sa 26. Feb 2011, 14:27 hat geschrieben:konservative Werte kann ich nicht entdecken wenn man diese Geschichte pausenlos versucht zu relativieren und kleinzureden. Viele Konservative in der Union melden sich da lieber nicht zu Wort und sie wissen auch warum,denn man könnte sie päter mal an ihren Aussagen messen und sie daran erinnern. ;)
Das war auch nicht die Frage. Es ging um den Punkt der Obrigkeitshörigkeit, den man sicher kaum im linken, liberalen oder grünen Spektrum verorten kann. Im straffen Gegensatz zur rechtskonservativen Ecke.
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Shakazulu
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Re: Fall Guttenberg

Beitrag von Shakazulu »

Diese Obrigkeit definiert sich doch eh schon als eigenstän dige Kaste
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Re: Fall Guttenberg

Beitrag von Marineiro »

adal » Sa 26. Feb 2011, 11:36 hat geschrieben:
Für Guttenbergs Doktorvater, den renommierten Staatsrechtler Peter Häberle und für den Zweitgutachter, interessiert sich z.B. kein Schwanz.
Doch, der Zweitgutachter Prof. Rudolf Streinz, Vertrauensdozent der CSU-nahen ,Hans-Seidel Stiftung wurde bereits erwähnt.

Vielleicht sind dem alten Häberle oder Streinz nicht einmal Vorsatz oder Schlamperei vorzuwerfen.
Solche Beurteilungen (scl) sind sicherlich auch mit Sozialmechanismen zu erklären.
(Häbele lobte sich, wie er Frau Stephanie als Verbündete gewann
und Streinz war/ist dem Freiherr unbestreitbar politisch seh nahe)
Zuletzt geändert von Marineiro am Samstag 26. Februar 2011, 13:46, insgesamt 1-mal geändert.
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Kibuka
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Re: Fall Guttenberg

Beitrag von Kibuka »

Marineiro » Sa 26. Feb 2011, 13:44 hat geschrieben:Vielleicht sind dem alten Häberle oder Streinz nicht einmal Vorsatz oder Schlamperei vorzuwerfen.
Solche Beurteilungen (scl) sind sicherlich auch mit Sozialmechanismen zu erklären.
(Häbele lobte sich, wie er Frau Stephanie als Verbündete gewann
und Streinz war/ist dem Freiherr unbestreitbar politisch seh nahe)
Der Mann ist in der Szene immerhin kein Unbekannter.
Lediglich wenige Sätze ließ Häberle via „Bild“ übermitteln: „Der Vorwurf ist absurd, die Arbeit ist kein Plagiat.“ Und weiter: „Sie wurde von mir in zahlreichen Beratungsgesprächen eingehend kontrolliert.“ Peter Häberle, 1934 geboren, studierte Rechtswissenschaften in Tübingen, Bonn, Freiburg und Montpellier. 1961 promovierte er in Freiburg. Nach der Habilitation 1970 wurde er in Marburg zum ordentlichen Professor ernannt. Er lehrte dann in Augsburg und später in Bayreuth, daneben war er als Gastprofessor in St. Gallen, Granada und Rom tätig. Auf der offiziellen Universitätsseite der Uni Bayreuth ist zu lesen: „Er erarbeitete sich auch im Ausland eine hohe Reputation, seine Arbeiten wurde in 18 Sprachen übersetzt“,

Häberle gehört der Akademie der Bayerischen Wissenschaften an und hat Ehrendoktorwürden aus zahlreichen Ländern vorzuweisen: Er ist Ehrendoktor der Universitäten von Thessaloniki, Granada, Lima, Brasilia, Lissabon, Tiflis und Buenos Aires. 1997 erhielt er das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.

Unter „aktuelle Veröffentlichungen“ Häberles führt die Uni Bayreuth die erst in diesem Jahr veröffentlichte siebente, aktualisierte und erweiterte Auflage des Standardwerks „Europäische Verfassungslehre“ auf. 2010 erschien der Band „Pädagogische Briefe an einen jungen Verfassungsjuristen“. Darin, so heißt es, gebe Häberle „pädagogische Empfehlungen sowohl für Studenten früher Semester als auch für Doktoranden und Habilitanden, die er in Hauptvorlesungen, seinem ständigen Seminar und während seiner Gastprofessuren im Ausland betreut hat“.

http://www.handelsblatt.com/politik/deu ... 67214.html
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Re: Fall Guttenberg

Beitrag von ToughDaddy »

Kibuka » Sa 26. Feb 2011, 12:11 hat geschrieben: Die Politik verteidigt das wissenschaftliche Fehlverhalten nicht, das kann sie auch nicht, da die wissenschaftlichen Konsequenzen von der Universität und den wissenschaftlichen Institutionen ausgehen.

Zum Thema Relativierung und Politik. Genauso, wie du dich über die für die Person Guttenberg positive Relativierung echauffierst, solltest du dir auch Gedanken über die negative Relativierung machen. Die betreibt nämlich die Opposition zur Zeit. Also immer schön objektiv bleiben und den Sachverhalt differenziert betrachten, auch wenn das verständlicherweise bei einem ausgeprägten Lagerdenken schwer fällt.
Nein hat man nicht?
Naja dann hat es sich wieder überall nur so angehört.

Welche negative Relativierung? Dass ausgesprochen wird, was er gemacht hat?
Dann fang mal an, "schön objektiv" zu sein.

Zu Deinem letzten Post:
Wirklich schlimm, wenn ein solcher Doktorvater auch noch so peinlich mittlerweile Auftritt.
adal
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Re: Fall Guttenberg

Beitrag von adal »

Kibuka » Sa 26. Feb 2011, 13:59 hat geschrieben:ZITAT: Lediglich wenige Sätze ließ Häberle via „Bild“ übermitteln: „Der Vorwurf ist absurd, die Arbeit ist kein Plagiat.“ Und weiter: „Sie wurde von mir in zahlreichen Beratungsgesprächen eingehend kontrolliert.“...
Auch der Zweitgutachter Streinz von der Uni München ist eher wortkarg:

...er könne sich zu den Vorwürfen noch nicht äußern. Guttenbergs Arbeit sei "sehr überzeugend" gewesen, er habe als Gutachter keinen Zweifel an einem positiven Urteil gehabt...
Zuletzt geändert von adal am Samstag 26. Februar 2011, 15:07, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Fall Guttenberg

Beitrag von Shakazulu »

Linientreu - Stillgestanden....
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Re: Fall Guttenberg

Beitrag von adal »

Shakazulu » Sa 26. Feb 2011, 15:08 hat geschrieben:Linientreu - Stillgestanden....
Tschaka tschaka, Shaka!
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Re: Fall Guttenberg

Beitrag von Shakazulu »

Wer entscheidet denn welcher Professor an einer Universität angestellt wird?

Seilschaften lassen grüßen...
Gruß Shaka
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Re: Fall Guttenberg

Beitrag von Cat with a whip »

Horcht, die Kanzlerin spricht:
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Re: Fall Guttenberg

Beitrag von Thomas I »

Marineiro » Sa 26. Feb 2011, 13:44 hat geschrieben: Doch, der Zweitgutachter Prof. Rudolf Streinz, Vertrauensdozent der CSU-nahen ,Hans-Seidel Stiftung wurde bereits erwähnt.

Vielleicht sind dem alten Häberle oder Streinz nicht einmal Vorsatz oder Schlamperei vorzuwerfen.
Solche Beurteilungen (scl) sind sicherlich auch mit Sozialmechanismen zu erklären.
(Häbele lobte sich, wie er Frau Stephanie als Verbündete gewann
und Streinz war/ist dem Freiherr unbestreitbar politisch seh nahe)
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Re: Fall Guttenberg

Beitrag von Lomond »

Hier sagt mal jemand das, was ich die ganze Zeit denke:
Eine Verkäuferin, die einen Bienenstich-Kuchen mitgehen lassen, werde entlassen, im Fall Guttenberg aber werde mit der individuellen Leistung und Ausstrahlung abgewogen. "Ich bin überrascht, dass eine solche Abwägung bei einer Kardinaltugend wie der Ehrlichkeit in einem so eindeutigen Fall stattfindet", sagte Winnacker. "Das ist für mich nicht verständlich."
http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 80,00.html
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Re: Fall Guttenberg

Beitrag von USA TOMORROW »

Lomond » 26. Feb 2011, 17:07 hat geschrieben:Hier sagt mal jemand das, was ich die ganze Zeit denke:



http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 80,00.html
Würde denn eine Verkäuferin entlassen werden, wenn sie ihren Ehemann betrügt? Blöder Vergleich irgendwie. :rolleyes:
"It is incorrect to say that biological data cannot be decisive. It is scientifically correct to say that an individual human life begins at conception."

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Re: Fall Guttenberg

Beitrag von ToughDaddy »

usaTomorrow » Sa 26. Feb 2011, 17:32 hat geschrieben: Würde denn eine Verkäuferin entlassen werden, wenn sie ihren Ehemann betrügt? Blöder Vergleich irgendwie. :rolleyes:
Stimmt. Blöder Vergleich von Dir.
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Re: Fall Guttenberg

Beitrag von Joker »

ToughDaddy » Sa 26. Feb 2011, 17:42 hat geschrieben:
Stimmt. Blöder Vergleich von Dir.
Würde der Arbeitgeber die Verkäuferin entlassen wenn sie sich eine Raubkopie aus dem Netz lädt?
Etwas das sicher einen großen teil der User hier auch nicht unbekannt sein dürfte.
Bin davon überzeugt das so einige hier offline wären wenn plötzlich alle Raubkopien auf ihren Rechner verschwinden würden.
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Marmelada
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Re: Fall Guttenberg

Beitrag von Marmelada »

Joker » Sa 26. Feb 2011, 17:50 hat geschrieben: Würde der Arbeitgeber die Verkäuferin entlassen wenn sie sich eine Raubkopie aus dem Netz lädt?
Etwas das sicher einen großen teil der User hier auch nicht unbekannt sein dürfte.
Bin davon überzeugt das so einige hier offline wären wenn plötzlich alle Raubkopien auf ihren Rechner verschwinden würden.
Du meinst ungefähr so, als ob sich jemand "Yesterday" von den Beatles runterlädt, um es dann als sein eigenes Werk auszugeben? :?
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Re: Fall Guttenberg

Beitrag von Joker »

Marmelada » Sa 26. Feb 2011, 17:52 hat geschrieben:Du meinst ungefähr so, als ob sich jemand "Yesterday" von den Beatles runterlädt, um es dann als sein eigenes Werk auszugeben? :?
Es geht um den Schutz Geistigen Eigentums ,oder?
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Re: Fall Guttenberg

Beitrag von Lomond »

Dunnerschlach!
Der erste prominente Unionspolitiker distanziert sich öffentlich von Karl-Theodor zu Guttenberg: Wolfgang Böhmer, Landeschef von Sachsen-Anhalt, stellt in Frage, dass der Minister nach der Plagiatsaffäre im Amt bleiben kann. Sein Verhalten sei "weder legitim noch ehrenhaft".
http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 31,00.html

Dunnerschlach!
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Re: Fall Guttenberg

Beitrag von Marmelada »

Joker » Sa 26. Feb 2011, 17:53 hat geschrieben: Es geht um den Schutz Geistigen Eigentums ,oder?
Auf der juristischen Ebene und auf der moralischen, ob so jemand noch tragbar ist. Bislang ist er es für die Union, vielsagend genug.
Zuletzt geändert von Marmelada am Samstag 26. Februar 2011, 18:07, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Fall Guttenberg

Beitrag von Armstrong »

Hier das ganze Interview mit Prof. Lepsius:



Die knallharte Wahrheit. :eek:
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Re: Fall Guttenberg

Beitrag von Lomond »

Und es kommt noch dicker:
Auch der Nachfolger des Doktorvaters von Guttenberg übt scharfe Kritik: "Der Minister leidet unter Realitätsverlust", sagte der Bayreuther Staatsrechtsprofessor Oliver Lepsius der "Süddeutschen Zeitung".

"Wir sind einem Betrüger aufgesessen. Es ist eine Dreistigkeit ohnegleichen, wie er honorige Personen der Universität hintergangen hat."
http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 31,00.html
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Re: Fall Guttenberg

Beitrag von adal »

Zuletzt geändert von adal am Samstag 26. Februar 2011, 20:03, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Fall Guttenberg

Beitrag von Marineiro »

Thomas I » Sa 26. Feb 2011, 16:59 hat geschrieben:
Doch, genau das ist beiden vorzuwerfen!
Es gehört schon arge Schlamperei dazu die ganzen Plagiate trotz herutiger Möglichkeiten zu übersehen - und selbst dann ist das mit S.C.L. noch extrem überbewertet.
Da hast Du recht
und ich habe mich missverständlich ausgedrückt.

Es ist nicht so, dass ich die offensichtliche Oberflächlichkeit entschuldigen wollte.
Will aber Häberle oder Streinz nicht unterstellen, dass sie die Dissertation,
als Plagiat erkannten, weil dies, für beide, bei dem Ehrenmann völlig abwegig war.
In die Bewertungsnote ist dann der Freiherrnbonus eingegangen.
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Re: Fall Guttenberg

Beitrag von adal »

Marineiro » Sa 26. Feb 2011, 20:12 hat geschrieben:Es ist nicht so, dass ich die offensichtliche Oberflächlichkeit entschuldigen wollte.
Will aber Häberle oder Streinz nicht unterstellen, dass sie die Dissertation,
als Plagiat erkannten, weil dies, für beide, bei dem Ehrenmann völlig abwegig war.
In die Bewertungsnote ist dann der Freiherrnbonus eingegangen.
Aha, ganz ohne Unterstellung geht's dann doch nicht.

Der hohe Empörungston der Wissenschaftler und Doctores ist verständlich: Je böser der überführte Rößtäuscher Guttenberg dasteht, umso sauberer die "Promotionsindustrie" und ihre "Kundschaft".
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Kibuka
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Re: Fall Guttenberg

Beitrag von Kibuka »

Letzter Satz bleibt natürlich spekulativ. Angesichts des extremen öffentlichen Drucks fragt man sich aber tatsächlich warum Guttenberg noch nicht zurückgetreten ist. Öffentlich als Hochstapler und Betrüger durch das Land gehetzt zu werden, dürfte kein sonderlich angenehmer Zustand sein.

Entweder er sieht seinen Fehler persönlich nicht als politisch schwerwiegend bzw. relevant an und klammert sich an die positiven Umfragewerte oder er ist ein beinharter Politiker, der nicht so schnell einknickt, wie manch oppositioneller Abgeordneter sich das vielleicht erhofft hatte.
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Re: Fall Guttenberg

Beitrag von USA TOMORROW »

Kibuka » 26. Feb 2011, 20:40 hat geschrieben:Angesichts des extremen öffentlichen Drucks fragt man sich aber tatsächlich warum Guttenberg noch nicht zurückgetreten ist.
Wenn 70% der Bevölkerung gegen einen Rücktritt sind, ist der öffentliche Druck wohl nicht ganz so groß, wie ihn der politische Gegner sich wünscht.
"It is incorrect to say that biological data cannot be decisive. It is scientifically correct to say that an individual human life begins at conception."

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Re: Fall Guttenberg

Beitrag von Kibuka »

usaTomorrow hat geschrieben: Wenn 70% der Bevölkerung gegen einen Rücktritt sind, ist der öffentliche Druck wohl nicht ganz so groß, wie ihn der politische Gegner sich wünscht.
Von öffentlichen Umfragewerten kann man sich auch nichts kaufen, wenn man von den meisten Medien beschossen wird und sich im Bundestag kaum mehr seiner eigenen Tätigkeit widmen kann, weil die Opposition einem keine Ruhe gönnt.
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Re: Fall Guttenberg

Beitrag von yogi61 »

usaTomorrow » Sa 26. Feb 2011, 20:43 hat geschrieben: Wenn 70% der Bevölkerung gegen einen Rücktritt sind, ist der öffentliche Druck wohl nicht ganz so groß, wie ihn der politische Gegner sich wünscht.

Und fast 75 Prozent der Bild Leser. Da darf es keinen Rücktritt geben.
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Re: Fall Guttenberg

Beitrag von adal »

Kibuka » Sa 26. Feb 2011, 20:46 hat geschrieben:
Von öffentlichen Umfragewerten kann man sich auch nichts kaufen, wenn man von den meisten Medien beschossen wird und sich im Bundestag kaum mehr seiner eigenen Tätigkeit widmen kann, weil die Opposition einem keine Ruhe gönnt.
Zumal dieses wiederum unweigerlich die Umfragewerte in den Keller treibt. Letztenendes kennt der Wähler keine Gnade, wenn der Mandatsträger - aus welchen Gründen auch immer - nicht zu Potte kommt. Und das ist auch gut so.

Ich würde mir allerdings mehr mediale Aufmerksamkeit für andere - politisch relevante - Schwindeleien wünschen, z.B. für Gabriels "witzige" Ankündigung, den Hartz-IV-Kompromiß, den er eben erst selbst abgesegnet hat, vom BVerfG überprüfen zu lassen.
Zuletzt geändert von adal am Samstag 26. Februar 2011, 20:57, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Fall Guttenberg

Beitrag von Kibuka »

adal » Sa 26. Feb 2011, 20:56 hat geschrieben:Ich würde mir allerdings mehr mediale Aufmerksamkeit für andere - politisch relevante - Schwindeleien wünschen, z.B. für Gabriels "witzige" Ankündigung, den Hartz-IV-Kompromiß, den er eben erst selbst abgesegnet hat, vom BVerfG überprüfen zu lassen.
Die Frage ging mir auch durch den Kopf, als ich die Ankündigung hörte.

Dazu stand in der Welt.
Die SPD habe den neuen Hartz-IV-Regelsätzen zugestimmt, weil sie keinen Sinn in weiterem Streit gesehen habe.

http://www.welt.de/politik/deutschland/ ... eform.html
Irgendwie eine witzige Begründung. Beim Streiten scheint die Opposition im Fall Guttenberg mehr Elan an den Tag zu legen. :D
Zuletzt geändert von Kibuka am Samstag 26. Februar 2011, 21:17, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Fall Guttenberg

Beitrag von ToughDaddy »

Kibuka » Sa 26. Feb 2011, 20:40 hat geschrieben: Öffentlich als Hochstapler und Betrüger durch das Land gehetzt zu werden, dürfte kein sonderlich angenehmer Zustand sein.
Gehetzt? Sorry Hetze setzt voraus, dass es nicht so wäre.
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Re: Fall Guttenberg

Beitrag von Marineiro »

yogi61 » Sa 26. Feb 2011, 20:53 hat geschrieben:

Und fast 75 Prozent der Bild Leser. Da darf es keinen Rücktritt geben.
Post von (BILD-)Wagner am 27. August 2009

,,Was mich am meisten ärgert, bin ich.
Vor jedem Dr.-Trottel habe ich Respekt. ..........
Doktortitel war einmal das Edelste der forschenden Studierenden. ...
Der Doktortitel war früher ein Juwel, er ist heute Blech.
Er ist für Geld zu kaufen''


http://www.bild.de/BILD/news/standards/ ... agner.html


Post von (BILD-) Wagner vor 8 Tagen:

,,Lieber Dr. zu Guttenberg.
worum geht es bei den Plagiatsvorwürfen um Ihre Doktorarbeit? ....
Die Plagiatsvorwürfe sollen Sie zu einem Taugenichts reduzieren, einem Abschreiber, Betrüger.
....... Ich habe keine Ahnung von Doktorarbeiten .........
Scheiß auf den Doktor''


http://www.bild.de/BILD/news/standards/ ... agner.html

Auch wenn BILD sich 75% Guttenbergbefürworter zusammenrechnet.
Er wird zurücktreten.
Ich würde sagen morgen, nach dem Presseklub in der ARD.

Warum?
Am Freitagabend erzählt Parteifreund Bernhard Vogel in SPON, dass
Guttenbergs
Erklärungen für ihn nicht nachvollziehbar sind, Merkel aber richtig handelt
weiterhin an den Unentbehrlichen festzuhalten.

Etwas später läßt dagegen das Kanzleramt verlauten (SZ),
dass Guttenbergs Bundeswehr-Reformvorschläge undurchführbar sind
(also durch die Blume gesagt, er hat keine Ahnung)

Der Bundestagspräsident läßt in der Bundestagsdebatte die Bezeichnungen
Betrüger, Aufschneider etc ungeahndet.

Heute redet, alles was sich Wissenschaft nennt. geschlossen von Betrug
wenn von Guttenbergs Dissertation die Rede ist.

Heute nachmittag distanziert sich der CDU-Ministerpräsident von Guttenberg.

Morgen wird es nichts mehr nützen, dass:
,,seine Beliebtheit im Politbarometer gigantisch ist''
wie BILD-Wagner schreibt
Ein Seemann kann sich auf allen vieren
dem nächtlichen Himmel den Hintern gekehrt
noch an den Gestirnen orientieren das wird auf Seefahrtschulen gelehrt
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Re: Fall Guttenberg

Beitrag von Kibuka »

ToughDaddy » Sa 26. Feb 2011, 22:28 hat geschrieben: Gehetzt? Sorry Hetze setzt voraus, dass es nicht so wäre.
"Als Hetze (kein Plural) im gesellschaftlichen Sinn bezeichnet man unsachliche und verunglimpfende Äußerungen zu dem Zweck, Hass gegen Personen oder Gruppen hervorzurufen, Ängste vor ihnen zu schüren, sie zu diffamieren oder zu dämonisieren."

Das trifft den Sachverhalt sehr gut.
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Re: Fall Guttenberg

Beitrag von Welfenprinz »

Also man kann sich jetzt ja über die Abstufung Täuscher, Lügner, hochstapler streiten.
Aber wenn schon die Uniorgane von sowas reden, kann man ja wohl nicht davon ausgehen, dass es hetze ist,wenn ein Täuscher täuscher genannt wird.
Sterben kann nicht so schlimm sein,sonst würden es nicht so viele tun.
Lt. griinpissstudien stirbt eine Ratte, wenn ihr ein 200l-Fass Glyphosat auf den Kopf fällt.
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Re: Fall Guttenberg

Beitrag von Zunder »

Kibuka » Sa 26. Feb 2011, 22:56 hat geschrieben:
"Als Hetze (kein Plural) im gesellschaftlichen Sinn bezeichnet man unsachliche und verunglimpfende Äußerungen zu dem Zweck, Hass gegen Personen oder Gruppen hervorzurufen, Ängste vor ihnen zu schüren, sie zu diffamieren oder zu dämonisieren."

Das trifft den Sachverhalt sehr gut.
Einen Roßtäuscher als Roßtäuscher zu entlarven, ist weder unsachlich noch verunglimpfend und diffamiert oder dämonisiert auch niemanden.

Wenn du schon Guttenberg als Opfer darstellen willst, dann doch bitte als Opfer seiner eigenen Dummheit, Großkotzigkeit und Anmaßung.
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Re: Fall Guttenberg

Beitrag von adal »

Zunder » Sa 26. Feb 2011, 23:14 hat geschrieben:Wenn du schon Guttenberg als Opfer darstellen willst, dann doch bitte als Opfer seiner eigenen Dummheit, Großkotzigkeit und Anmaßung.
Gut gebellt, Schweißhund! :p
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