Kohlhaas hat geschrieben:(14 Feb 2022, 11:21)
Die Nato ist ein Verteidigungsbündnis. Der Bündnisfall bedeutet, dass ein Mitgliedsland Anspruch auf Beistand hat, wenn es angegriffen wird. Es gibt keine Verpflichtung zur Teilnahme an einem Angriffskrieg.
Ja, die NATO ist ein Verteidigungsbündnis. Weil de jure Deutschland die Krim als ukrainisch betrachtet, bedeutet das das wir zum militärischen Beistand verpflichtet sind wenn Kiew versuchen sollte sich die Krim gewaltsam zurück zu holen -> schließlich ist das ukrainisches Territorium und wird dann als Akt der Verteidigung angesehen. Die Ukraine kann sich ja kaum selbst angreifen. Das die Krim de facto russisch ist und wie die Bevölkerung vor Ort die Sachen sieht, interessiert ja niemanden an dieser Stelle.
Ich finde das alleine schon vor diesem Hintergrund befremdlich das man Russland da nicht entgegen kommen will und sich von einer Aufnahme dieses Landes klar distanziert. Im Gegenzug müsste man nur von russischer Seite Zugeständnisse einfordern. Das die NATO sich institutionell und militärisch weiter an die Grenzen Russlands ausdehnt wird keinen normalen russischen Politiker kalt lassen. Davon ganz zu schweigen.
Aber gut, was erzähle ich. Der Zug ist ohnehin schon abgefahren. Schon die ganze Jelzin Zeit und den Nuller Jahren unter Putin wurde um eine euroatlantische Sicherheitsarchitektur + Freihandelszone und Visafreiheit mit der EU geworben. Davon hört man in Russland seit 10 Jahren nichts mehr. Im Grunde ist der Schwenker in Richtung Asien da nur konsequent und richtig. Die ganzen Prozesse jetzt beschleunigen diese Entwicklung nur, mehr nicht.