Das siehst Du falsch. Es steht fest, dass die Nato auf eine Invasion der Ukraine nicht militärisch reagieren wird. Es steht aber auch fest, dass die Nato nach so einer Aktion noch enger zusammenrücken wird. Ab dann sind nämlich Nato-Länder direkt bedroht. Und ab dann steht fest, dass Putin keine Bedenken hat Krieg zu führen. Die Nato war in den vergangenen 30 Jahren halbwegs im Dornröschenschlaf, weil es keine echte Kriegsgefahr gab. Sollte es jetzt erstmals nach langer Zeit wieder zu einem Krieg zwischen zwei Nationen kommen (und das auch noch direkt neben unseren Grenzen), wird die Nato sich wieder kampfbereit machen. Das kann dann auch Xi Jinping nicht übersehen.49ers hat geschrieben:(06 Feb 2022, 11:55)
Ich glaube nicht an einem Einmarsch.
Selbst bei einem Einmarsch in die Ukraine wird man nicht komplett aufhören mit Putin zu sprechen. Du kannst nicht einfach aufhören, mit Russland zu sprechen. Wirtschaftlich wird es Russland schwer treffen, aber das wird er akzeptieren, mit der Annahme, das es nach ein paar Jahren wieder sich stabilisiert.
Aber für die USA steht was ganz anderes auf dem Spiel, denn die Ukraine ist hier ein Nebenkriegsschauplatz. Sollte Putin sein Russland in die Ukraine einmarschieren, es zu keiner militärischen Aktion kommen, sondern nur zu Sanktionen, ist das auch Wegweiser für Xi seiner Regierung im Bezug auf Taiwan. Und wir wissen, China hat einen ganz anderen Hebel.
Genau das ist es, was ich an Putins Politik nicht verstehe. Es ist schon klar, dass er gern wieder Satellitenstaaten als Puffer rund um Russland haben möchte. Aber bislang brauchte er die eigentlich gar nicht. Die Nato hat ihn nicht bedroht. Wenn er den Krieg mit der Ukraine durchziehen sollte, wird sich das ändern. Was Putin macht, ist völlig kontraproduktiv.