Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Moderator: Moderatoren Forum 4

Welcher der folgenden Aussagen zur Kernenergie in Deutschland würden Sie am ehesten zustimmen?

Wir sollten aus der Kernkraft aussteigen wie beschlossen, da sie zu große Risiken birgt
47
46%
Wir sollten die Laufzeit der bereits bestehenden Kernkraftwerke ausdehnen, aber keine neuen bauen
14
14%
Wir sollten die Laufzeit der bereits bestehenden Kernkraftwerke ausdehnen und darüber hinaus neue bauen
30
29%
Ich halte die These, dass mittels Kernkraft der CO2-Ausstoß wesentlich verringert werden kann, für falsch
4
4%
Ich halte nichts von der These, dass der Mensch über CO2-Ausstoß zum Klimawandel beiträgt
8
8%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 103
roli
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von roli »

FrankP hat geschrieben:(03 Feb 2022, 17:53)

Genau - alles Deppen außer uns. Frankreich, Großbritannien, die Niederlande, Polen, USA, Tschechien, Finnland, Schweden,... alles grenzdebile Geldverbrenner.

Nur wer ausschließlich (!) auf Wind und Sonne setzt - und zwar ab sofort und ohne Plan B - sichert seine zukünftige Energieversorgung. Besonders angesichts massiv ansteigenden Verbrauchs durch die Methode "alles auf Strom". Aber das braucht's halt, um im Alleingang den Planeten zu retten...
selbst wenn alle EU-Länder uns folgen würden, würden wir alleine nicht den Planeten retten können.

https://www.zdf.de/nachrichten/panorama ... g-100.html

und die haben jetzt in 2022 nochmal zugelegt.

Wieso finden hier eigentlich keine Sanktionen statt.
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jack000
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von jack000 »

schokoschendrezki hat geschrieben:(03 Feb 2022, 15:40)

Das war einfach eine Meldung gestern. Worin die Klage besteht, wie das laufen und vor allem ausgehen wird, das wissen die Journalisten nicht und ich schon gar nicht. Es handelt sich um die "Ankündigung eine Klage". Konkret und unmissverständlich auch erstmal von Österreich.

Ich denke mal, jemand, der eine "Klage ankündigt", wird sich strategisch mit konkreten Aussagen komplett bedeckt halten und erstmal auskundschaften, in welcher Richtung eine Chance besteht.
ok, ich hatte überlesen, dass die die Klage angekündigt hatten. Ist aber auch nicht die feine Art miteinander umzugehen in Europa wenn man gegen was klagt, was mit der Mehrheit beschlossen wurde.
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Tom Bombadil
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Tom Bombadil »

Atue001 hat geschrieben:(04 Feb 2022, 00:27)

Wesentlich moderner aufgestellt ist Deutschland...
Hast du dafür seriöse Quellen? Und ist Heizen mit Strom nicht die grüne Alternative?
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Teeernte
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Teeernte »

Atue001 hat geschrieben:(04 Feb 2022, 00:27)

Sowohl was die Staatsleistungen als auch die Staatsfinanzierung angeht gibt es erhebliche Unterschiede im Detail zwischen Deutschland und Frankreich.
In Frankreich ....
wollen die keine Nazis an der Regierung... :D
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Schnitter »

roli hat geschrieben:(04 Feb 2022, 07:21)

wer denn?
Vergleiche bitte mit einem vergleichbaren Land. ;)
https://www.rnd.de/wirtschaft/erneuerba ... LHJ3Y.html
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Schnitter »

roli hat geschrieben:(04 Feb 2022, 07:40)
Atom anstelle von Kohle wäre eine sinnvolle Übnergangslösung gewesen.
Aber nicht als Neubauprojekte.

Es sei denn du hast Geld zu verbrennen.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Schnitter »

roli hat geschrieben:(04 Feb 2022, 07:46)

selbst wenn alle EU-Länder uns folgen würden, .....
"WIR den EU Ländern folgen würden" trifft die Wahrheit eher.
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Tom Bombadil
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Tom Bombadil »

Das ist ein Armutszeugnis, wenn man sieht, wie viel Geld da schon verbraten wurde und wird.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von roli »

Schnitter hat geschrieben:(04 Feb 2022, 10:56)

"WIR den EU Ländern folgen würden" trifft die Wahrheit eher.
bezogen auf die Kernkfraft? ;)
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von sünnerklaas »

FrankP hat geschrieben:(03 Feb 2022, 17:53)

Genau - alles Deppen außer uns. Frankreich, Großbritannien, die Niederlande, Polen, USA, Tschechien, Finnland, Schweden,... alles grenzdebile Geldverbrenner.
Ist Dir schon mal aufgefallen, dass da ausnahmslos der Staat baut und mit Steuermitteln das ganze finanziert?
Kein einziges zu 100% in privater Hand befindlicher Energieversorger baut mit privaten Finanzmitteln ein KKW. Das ist nämlich überhaupt nicht zu finanzieren, die finanziellen Risiken sind nicht kalkulierbar.
FrankP

Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von FrankP »

sünnerklaas hat geschrieben:(06 Feb 2022, 12:17)

Ist Dir schon mal aufgefallen, dass da ausnahmslos der Staat baut und mit Steuermitteln das ganze finanziert?
Kein einziges zu 100% in privater Hand befindlicher Energieversorger baut mit privaten Finanzmitteln ein KKW. Das ist nämlich überhaupt nicht zu finanzieren, die finanziellen Risiken sind nicht kalkulierbar.
Ja und? Die Aufwände sind ja nun wirklich beträchtlich und die Amortisierungszeiten lang, Unternehmen benötigen aber möglichst einen absehbar realisierbaren Shareholdervalue - und deshalb übernehmen die Staaten die Verantwortung. Völlig richtig so! Da fließen dann Steuermittel ein - die den Bürgern über einen erschwinglichen Strompreis wieder zugute kommen.

Und eine einigermaßen sichere Energieversorgung ist ja bei Risikobetrachtungen auch nicht wirklich zu verachten, oder? Die im Risiko-Portfolio zu berücksichtigenden Kosten eines längeren großflächigen Stromausfalls in Deutschland sind der Größenordnung nach bekannt. Sie fließen bei uns halt vorsichtshalber nirgendwo ein...
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von sünnerklaas »

FrankP hat geschrieben:(06 Feb 2022, 12:51)

Ja und? Die Aufwände sind ja nun wirklich beträchtlich und die Amortisierungszeiten lang, Unternehmen benötigen aber möglichst einen absehbar realisierbaren Shareholdervalue - und deshalb übernehmen die Staaten die Verantwortung. Völlig richtig so! Da fließen dann Steuermittel ein - die den Bürgern über einen erschwinglichen Strompreis wieder zugute kommen.
Nur ist das dann kein marktwirtschaftliches Prinzip mehr. Sondern Staatswirtschaft. Und von dort ist man ganz schnell in der Kommando-Wirtschaft.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Ove Haithabu »

FrankP hat geschrieben:(06 Feb 2022, 12:51)
Unternehmen benötigen aber möglichst einen absehbar realisierbaren Shareholdervalue - und deshalb übernehmen die Staaten die Verantwortung. Völlig richtig so! Da fließen dann Steuermittel ein - die den Bürgern über einen erschwinglichen Strompreis wieder zugute kommen.
Nein, wenn Steuermittel benutzt werden damit Shareholdervalue realisiert werden kann, dann fliessen Steuermittel in die Gewinne der besagten Shareholder. Wenn das Ziel ein erschwinglicher Strompreis wäre, so könnte der Staat auch einfach die Haushalte direkt bei der Strommrechnung subventionieren.

"Steuermittel für Shareholdervalue" ist nicht völlig richtig sondern völlig falsch. Denn dann werden ja Gewinne ausgeschüttet anstatt investiert und das Geld ist weg. Da könnte der Staat ja selber Shareholder werden wenn er das Risiko sowieso schon trägt. Obendrein verzerrt "Steuermittel für Shareholdervalue" auch noch den Wettbewerb.

Es ist ja nicht generell falsch eine neue Technologie zu subventionieren, vor allem wenn diese nachhaltig oder erfolgsversprechend ist. Atomkraft ist aber nicht nachhaltig (daran ändert auch eine Deklaration der EU Kommission nichts) und schon gar nicht neu. Atomkraft gibt es seit den 50er Jahren. Wenn sich nach 70 Jahren milliardenschweren Subventionen selbst nagelneue AKWs immer noch nicht wirtschaftlich rechnen dann sollte der Staat Abstand von dieser Technologie nehmen zumal ja immer noch nicht absehbar ist dass sich neue AKWs irgendwann mal rechnen könnten.
FrankP

Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von FrankP »

Ove Haithabu hat geschrieben:(06 Feb 2022, 15:52)
"Steuermittel für Shareholdervalue" ist nicht völlig richtig sondern völlig falsch. Denn dann werden ja Gewinne ausgeschüttet anstatt investiert und das Geld ist weg. Da könnte der Staat ja selber Shareholder werden wenn er das Risiko sowieso schon trägt. Obendrein verzerrt "Steuermittel für Shareholdervalue" auch noch den Wettbewerb.
85% der "Electricité de France" gehören dem Staat und damit allen Franzosen. Die schütten allerdings nichts aus - außer natürlich bezahlbarer Energie für Bürger und Industrie bei nur rund der halben CO2-Emission pro Bürgernase...

Unterm Strich ist das Ganze eine gesamtwirtschaftliche Mischkalkulation, die offenbar seit langem recht gut funktioniert - im Gegensatz zur deutschen Lösung (vgl. Energiekosten - jetzt und erst recht in absehbarer Zukunft). Mal abgesehen von den problematischen internationalen Abhängigkeiten, in die wir uns hineinmanövriert haben.

Ja, die Teile werden praktisch immer kostspieliger als gedacht und laufen auch nicht immer störungsfrei. Trotzdem: Den Aspekt einer zuverlässigen Grundversorgung kann man kaum unterschätzen. Beziehungsweise den Schaden kaum überschätzen, der einer kompletten Volkswirtschaft gegebenenfalls zugefügt wird. (Nebenbei: Modulare kleinere Reaktoren, in Serie hergestellt, können nach aktuellen Berechnungen Kosteneinsparungen zwischen 15 und 40% (pro MWe) realisieren. Aber nochmal: Der Preis ist lediglich ein Faktor in der Rechnung.)
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schokoschendrezki
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von schokoschendrezki »

FrankP hat geschrieben:(06 Feb 2022, 19:23)

85% der "Electricité de France" gehören dem Staat und damit allen Franzosen. Die schütten allerdings nichts aus - außer natürlich bezahlbarer Energie für Bürger und Industrie bei nur rund der halben CO2-Emission pro Bürgernase...

Unterm Strich ist das Ganze eine gesamtwirtschaftliche Mischkalkulation, die offenbar seit langem recht gut funktioniert - im Gegensatz zur deutschen Lösung (vgl. Energiekosten - jetzt und erst recht in absehbarer Zukunft). Mal abgesehen von den problematischen internationalen Abhängigkeiten, in die wir uns hineinmanövriert haben.

Ja, die Teile werden praktisch immer kostspieliger als gedacht und laufen auch nicht immer störungsfrei. Trotzdem: Den Aspekt einer zuverlässigen Grundversorgung kann man kaum unterschätzen. Beziehungsweise den Schaden kaum überschätzen, der einer kompletten Volkswirtschaft gegebenenfalls zugefügt wird. (Nebenbei: Modulare kleinere Reaktoren, in Serie hergestellt, können nach aktuellen Berechnungen Kosteneinsparungen zwischen 15 und 40% (pro MWe) realisieren. Aber nochmal: Der Preis ist lediglich ein Faktor in der Rechnung.)

Die EDF kann auch nix "ausschütten". Außer ihren 37 Komma irgendwas Milliarden Schulden. Sie beteiligen sich dennoch am Weiterausbau des britischen Hinkley Point KKW. Mit weiteren Schulden-Milliarden. Nachdem dort Toshiba und Hitachi ausgestiegen sind. In irgendeiner Form müssen jegliche Schulden aber irgendwann einmal zurückgezahlt werden. Und irgendwann reichts denen dann auch, die dafür aufkommen. Kernenergie ist seit gut einem halben Jahrhundert einfach Staatsideologie und sowas wie Nationalkultur in Frankreich.

Zwei Dinge werden häufig vergessen: Erstens müssen diese Schuldenrückzahlungen erwirtschaftet werden. Womit auch immer. Mit französischem Edelkäse oder britischem Rindfleisch vielleicht. Und die CO2-Bilanz dieser zu erwirtschaftenden Steuermilliarden ist in die Frage "Kernenergie - eine Lösung für den Klimawandel" natürlich mit einzubeziehen.

Zweitens: Der Rückzug der deutschen Kraftwerksbetreiber aus dem Kernenergiegeschäft ist keineswges eine gute Tat fürs Weltklima. Sondern einfach eine rationale Entscheidung, die zum einen mit der absehbaren politischen Entwicklung, vor allem aber auch mit den absehbaren Gewinnchancen im Bereich EE zu tun haben.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Ove Haithabu »

FrankP hat geschrieben:(06 Feb 2022, 19:23)
85% der "Electricité de France" gehören dem Staat und damit allen Franzosen. Die schütten allerdings nichts aus - außer natürlich bezahlbarer Energie für Bürger und Industrie bei nur rund der halben CO2-Emission pro Bürgernase...

Unterm Strich ist das Ganze eine gesamtwirtschaftliche Mischkalkulation, die offenbar seit langem recht gut funktioniert - im Gegensatz zur deutschen Lösung (vgl. Energiekosten - jetzt und erst recht in absehbarer Zukunft). Mal abgesehen von den problematischen internationalen Abhängigkeiten, in die wir uns hineinmanövriert haben.
Unterm Strich ist das Ganze keine Mischkalkulation sondern eine Falschkalkulation denn überm Strich werden ja bewusst relevante Posten einfach weggelassen. Wie gesagt, es ist ja nicht pauschal falsch,Technologie zu subventionieren so diese denn nachhaltig ist oder sich in absehbarer Zukunft rechnet. Das ist aber bei Atomkraft nicht der Fall. Und dann auch noch den unterm Strich milliardenschwer subventionierten Preis als Kostenvorteil zu präsentieren hat in etwa den gleichen Wahrheitsgehalt als wenn man aus den Ergebnissen der Volkskammerwahlen in der DDR auf Zufriedenheit mit der regierenden Partei schliesst.

Bei Atomstrom sind Baukosten und Atomschrottentsorgung sehr hoch. Betriebskosten des laufenden Betriebes sind vergleichsweise gering. Man kann aber nicht einfach Baukosten (hat der Staat zu subventionieren) und Entsorgung (um Endlager hat sich noch keiner gekümmert also wissen wir nicht was es kostet also veranschlagen wir mal pauschal null Euro) weglassen und dann mit "unterm Strich" argumentieren, so eine Buchhaltung würde keinen Audit standhalten. Das wäre als wenn ich ein vollgetanktes Auto geschenkt bekomme und argumentiere dass Autofahren billiger sei als das Fahrrad zu nehmen weil das das Fahrrad ja gekauft werden muss werden muss. Und sicherer ist es auch, schliesslich gilt im Auto im Gegegsatz zum Fahrrad ja keine Helmpflicht.
FrankP hat geschrieben:(06 Feb 2022, 19:23)
Ja, die Teile werden praktisch immer kostspieliger als gedacht und laufen auch nicht immer störungsfrei. Trotzdem: Den Aspekt einer zuverlässigen Grundversorgung kann man kaum unterschätzen. Beziehungsweise den Schaden kaum überschätzen, der einer kompletten Volkswirtschaft gegebenenfalls zugefügt wird. (Nebenbei: Modulare kleinere Reaktoren, in Serie hergestellt, können nach aktuellen Berechnungen Kosteneinsparungen zwischen 15 und 40% (pro MWe) realisieren. Aber nochmal: Der Preis ist lediglich ein Faktor in der Rechnung.)
Ja, da sind Sie ganz schön auf die billigen Taschenspielertricks der Atomlobby hereingefallen. Da werden je nach Punkt der Tagesordnung Vergleiche gezogen die hinterher gar nichts miteinander zu tun haben. Baugenehmigung und Bauzeit : Geht in China in 5 Jahren. Preis pro KW/h ? Hat Biblis A für ein paar Cent hinbekommen. Atomendlager ? Längst geklärt, siehe Finnland usw. Unterm Strich ne eierlegende Wollmilchsau und das tollste ist man bracht nur ein Tier im Stall.

in Serie hergestellte modulare kleinere Reaktoren ? Wo gibt es die denn bitteschön ? Gibt es nicht, also taugen die auch nicht zum Vergleich. Und wenn Sie mal bei EDF nachfragen was der Stand der in Serie hergestellte modulare kleinere Reaktoren ist bekommen Sie die Antwort das nichts dergleichen geplant ist. Warum eigentlich nicht ? Wo es doch so toll Kosten einspart.

By the way... EDF hat auch keine Kernfusions- oder Flüssigsalzreaktoren in Planung. Die werden auch gerne als Beispiel genannt wenn es um "neue" Atommeiler geht. Das was uns in Flamanville oder Olkiluoto als "neu" angepriesen wird sind leider unterm Strich trotzdem nur Druckwasserreaktoren die mit neuen Atomkraftwerken so viel zu tun haben wie die Windmühle, die Getreide mahlen kann, mit einer modernen Windkraftanlage der 5-MW-Klasse.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von sünnerklaas »

schokoschendrezki hat geschrieben:(06 Feb 2022, 20:05)

Die EDF kann auch nix "ausschütten". Außer ihren 37 Komma irgendwas Milliarden Schulden. Sie beteiligen sich dennoch am Weiterausbau des britischen Hinkley Point KKW. Mit weiteren Schulden-Milliarden. Nachdem dort Toshiba und Hitachi ausgestiegen sind.
(...)
Zweitens: Der Rückzug der deutschen Kraftwerksbetreiber aus dem Kernenergiegeschäft ist keineswges eine gute Tat fürs Weltklima. Sondern einfach eine rationale Entscheidung, die zum einen mit der absehbaren politischen Entwicklung, vor allem aber auch mit den absehbaren Gewinnchancen im Bereich EE zu tun haben.
Für private Betreiber, auch für richtig große Player rechnet sich der Bau von KKWs nicht. Deshalb bauen sie auch keine.
Bei den EE sind dagegen Gewinnchancen nicht nur gegeben, sie sind sicher. Auch und vor allem mit dem Hinblick der Nutzung von Erdwärme, Solarenergie in Wüstenregionen etc...
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Atue001 »

sünnerklaas hat geschrieben:(06 Feb 2022, 22:46)

Für private Betreiber, auch für richtig große Player rechnet sich der Bau von KKWs nicht. Deshalb bauen sie auch keine.
Bei den EE sind dagegen Gewinnchancen nicht nur gegeben, sie sind sicher. Auch und vor allem mit dem Hinblick der Nutzung von Erdwärme, Solarenergie in Wüstenregionen etc...
Ich bin wirklich ein Fan von regenerativen Energien.....aber die Rahmenbedingungen sollten auch hier korrekt dargestellt werden.
Auch bei den EE sind die Gewinnchancen nur dann sicher, wenn die entsprechenden Rahmenbedingungen durch den Staat vorgegeben werden. Bei Erdwärme tauchen immer wieder Haftungsfragen auf, wenn die Nutzung derer dazu führt, dass im betroffenen Gebiet Erdstöße zu verzeichnen sind. Und die Windkraft zeigt, wie Rahmenbedingungen durch den Staat geschaffen werden können, die diese Energiegewinnung nahezu unwirtschaftlich macht (beispiel Bayern), Solarenergie in Wüstenregionen......wenn es denn so wirtschaftlich wäre, dann müsste es dort nur so von neuen Kraftwerksprojekten wimmeln.....tatsächlich aber liegen die Wüstenregionen zu großen Teilen auf Staatsgebiet, in dem längst nicht so sicher ist, dass man auch dauerhaft nach getätigter Investition Gewinn machen kann......

Selbst bei Privathaushalten mit der PV auf dem Dach in Deutschland ist der garantierte Gewinn nicht so arg groß.....wenn man zusätzlich notwendige Versicherungen und Wartungsarbeiten und Reinigungen der Paneele über die Laufzeit mit einrechnet.....3-4% je Jahr auf 20 Jahre kalkuliert...aber mit einer Unsicherheit bezüglich dessen, wie sich das Preisgefüge insgesamt verändert.....funktioniert eben nicht so als Selbstläufer, dass da massenhaft jeder Immobilienbesitzer lächelnd aufspringt......

Kraftwerksinvestitionen sind regelmäßig Großprojekte - ohne staatliche Begleitprogramme, die bestimmte Rahmenbedingungen garantieren, finden da nur wenige Investitionen statt. Das gilt im Inland wie im Ausland, und es gilt auch für alle Arten von Kraftwerken - von AKWs über Kohle, Braunkohle, Gas und auch bis hin zu regenerativen Projekten.

Aus Investorensicht ist das auch nachvollziehbar - wer Geld investiert, will eine "Verzinsung" oder Rendite. Und bei Kraftwerken legt man schnell mal Geld für 20, 30, 40 oder auch 60 Jahre an. 20 Jahre gelten auch für die Privatperson, die in die eigene PV-Anlage investiert.....

Wenn der staatliche Rahmen für neue AKWs stimmt, finden sich auch Firmen, die neue AKWs bauen. Traurigerweise gilt das aber leider genauso für PV-Anlagen, Windkrafträder etc. etc. etc......
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Schnitter »

roli hat geschrieben:(06 Feb 2022, 11:40)
bezogen auf die Kernkfraft?
So blöd sind wir dann doch nicht.

AKW Neubau in Europa ist wirtschaftlicher Komplett-Unsinn.

Die letzten 20 Jahre haben das eindrucksvoll gezeigt.
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sünnerklaas
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von sünnerklaas »

Atue001 hat geschrieben:(06 Feb 2022, 23:00)

Ich bin wirklich ein Fan von regenerativen Energien.....aber die Rahmenbedingungen sollten auch hier korrekt dargestellt werden.
Auch bei den EE sind die Gewinnchancen nur dann sicher, wenn die entsprechenden Rahmenbedingungen durch den Staat vorgegeben werden. Bei Erdwärme tauchen immer wieder Haftungsfragen auf, wenn die Nutzung derer dazu führt, dass im betroffenen Gebiet Erdstöße zu verzeichnen sind. Und die Windkraft zeigt, wie Rahmenbedingungen durch den Staat geschaffen werden können, die diese Energiegewinnung nahezu unwirtschaftlich macht (beispiel Bayern), Solarenergie in Wüstenregionen......wenn es denn so wirtschaftlich wäre, dann müsste es dort nur so von neuen Kraftwerksprojekten wimmeln.....tatsächlich aber liegen die Wüstenregionen zu großen Teilen auf Staatsgebiet, in dem längst nicht so sicher ist, dass man auch dauerhaft nach getätigter Investition Gewinn machen kann......
Ich hatte hier schon mal auf ein Gespräch hingewiesen, das ich vor einiger Zeit mit einem Vertreter von K+S hatte. Da ging es um den Kalischacht Bokeloh bei Hannover. Bei einer Schachtteufe von 1400 Meter herrschten auf der unteren Sohle bei optimalster Bewetterung 40° C. Ich habe bei dem Gespräch eingeworfen, ob nicht die Temperaturverhältnisse dort sich nicht zur Energiegewinnung nutzen ließen. Ich habe ein verwundertes Gesicht geerntet und die Antwort bekommen, darüber hätte man sich im Unternehmen noch nie Gedanken gemacht, Natürlich stünde dort ein erhebliches Potenzial zur Verfügung.

Was ich damit sagen will: mir fehlt vielerorts der kreative Moment.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Teeernte »

sünnerklaas hat geschrieben:(07 Feb 2022, 00:09)

Ich hatte hier schon mal auf ein Gespräch hingewiesen, das ich vor einiger Zeit mit einem Vertreter von K+S hatte. Da ging es um den Kalischacht Bokeloh bei Hannover. Bei einer Schachtteufe von 1400 Meter herrschten auf der unteren Sohle bei optimalster Bewetterung 40° C. Ich habe bei dem Gespräch eingeworfen, ob nicht die Temperaturverhältnisse dort sich nicht zur Energiegewinnung nutzen ließen. Ich habe ein verwundertes Gesicht geerntet und die Antwort bekommen, darüber hätte man sich im Unternehmen noch nie Gedanken gemacht, Natürlich stünde dort ein erhebliches Potenzial zur Verfügung.

Was ich damit sagen will: mir fehlt vielerorts der kreative Moment.
10m Wassersäule 1 Bar..... 1400 m = 140 Bar. zum Vergleich - Wasserleitung hat 3..4 Bar.

Der Wärmetauscher im Wasserkreislauf mit 130 Bar Druckfestigkeit...in LKW++ Fläche für das EFH .. in Kupfer ?? 2800m Rohr ? + Klempner.....
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Emin »

schokoschendrezki hat geschrieben:(06 Feb 2022, 20:05)

Die EDF kann auch nix "ausschütten". Außer ihren 37 Komma irgendwas Milliarden Schulden. Sie beteiligen sich dennoch am Weiterausbau des britischen Hinkley Point KKW. Mit weiteren Schulden-Milliarden. Nachdem dort Toshiba und Hitachi ausgestiegen sind. In irgendeiner Form müssen jegliche Schulden aber irgendwann einmal zurückgezahlt werden. Und irgendwann reichts denen dann auch, die dafür aufkommen. Kernenergie ist seit gut einem halben Jahrhundert einfach Staatsideologie und sowas wie Nationalkultur in Frankreich.

Zwei Dinge werden häufig vergessen: Erstens müssen diese Schuldenrückzahlungen erwirtschaftet werden. Womit auch immer. Mit französischem Edelkäse oder britischem Rindfleisch vielleicht. Und die CO2-Bilanz dieser zu erwirtschaftenden Steuermilliarden ist in die Frage "Kernenergie - eine Lösung für den Klimawandel" natürlich mit einzubeziehen.

Zweitens: Der Rückzug der deutschen Kraftwerksbetreiber aus dem Kernenergiegeschäft ist keineswges eine gute Tat fürs Weltklima. Sondern einfach eine rationale Entscheidung, die zum einen mit der absehbaren politischen Entwicklung, vor allem aber auch mit den absehbaren Gewinnchancen im Bereich EE zu tun haben.
Sorry, aber du hast echt keine Ahnung. Die EDF schüttet praktisch jedes Jahr Dividenden in Milliardenhöhe aus, von denen die meisten an den Staat gehen. Außerdem ist es natürlich klar, dass man für ein Atomkraftwerk, welches extrem hohe Kapitalkosten, dafür extrem geringe laufende Kosten hat, einen Kredit aufnehmen muss. Dieser wird dann über die Laufzeit abbezahlt.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von schokoschendrezki »

Emin hat geschrieben:(07 Feb 2022, 08:19)

Sorry, aber du hast echt keine Ahnung. Die EDF schüttet praktisch jedes Jahr Dividenden in Milliardenhöhe aus, von denen die meisten an den Staat gehen. Außerdem ist es natürlich klar, dass man für ein Atomkraftwerk, welches extrem hohe Kapitalkosten, dafür extrem geringe laufende Kosten hat, einen Kredit aufnehmen muss. Dieser wird dann über die Laufzeit abbezahlt.
Anders als mit Dividenden-Ausschüttungen wird das vermutlich auch nicht gehen. Und davon habe ich zugegebenermaßen kaum eine Ahnung.

Aber Summa Summarum müssen die Technologie-Kosten für den Kernkraftbetrieb dennoch irgendwie erwirtschaftet werden. So dumm bin ich nun auch wieder nicht. Und diese Erwirtschaftung ist in die Klimabilanz mit einzuberechnen.

Das, was ich - als Finanzlaie - bislang über die EDF gelesen habe ... das hörte sich jetzt nicht danach an, dass es sich um normale Kreditaufnahmen handelt, die in Technologie gesteckt werden, die dann irgendwann wieder Gewinne erbringt. Sondern eher danach, dass es sich um ein Loch ohne Boden handelt.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von schokoschendrezki »

Man sollte sich auch einmal mit der Struktur der russischen Rosatom-Behörde befassen. Bei einem guter Teil der in diesem Thread genannten KKWs handelt es sich ja um Rosatom-Export-Projekte. Rosatom hat in der Ära Putin seit 1999 mehr Kernenergietechnologie (Zeug wie auch Know How) verkauft als USA, Frankreich, China, Südkorea und Japan zusammen. https://www.capital.de/wirtschaft-polit ... -reaktoren

Ersteinmal widerspricht diese Tatsache der allgemein verbreiteten Vorstellung, dass Russland einfach ein Rohstofflieferland ist und ansonsten allenfalls Militärtechnik verkaufen kann. Auch in Belarus, Finnland, Ungarn usw. usf. ist Rosatom im Geschäft.

AUs meiner Sicht ist die Präferenz für Kenrkraft vor allem eins: Die Wiederspiegelung autoritärer Herrschaftsverhältnisse. Erdogan, Lukaschenko, Orbán, Putin, Modi, XiJinping ... das sind Leute, die unbedingt zu den "Kernherren" zählen müssen. Autokraten setzten auf Kernkraft.

Wieso Frankreich als Nicht-Autokratie zum Kernkraftland Nummer eins des Westens wurde ... das erklärt sich vermutlich aus seiner Kolonial- und wichtiger noch seiner Postkolonialzeit und aus den geschichtlichen Verläufen in und nach den beiden Weltkriegen.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Teeernte »

schokoschendrezki hat geschrieben:(07 Feb 2022, 08:54)

AUs meiner Sicht ist die Präferenz für Kenrkraft vor allem eins: Die Wiederspiegelung autoritärer Herrschaftsverhältnisse. .
:thumbup:

Die Treuhand hat die auftragsvollen spezial Armaturen...Pumpen...und Schieber - Werke (des kompletten RGW) in der DDR dicht gemacht...

Somit war die ganze Lieferkette der Sowjetischen Kernkraft betroffen - und mussten die Zulassung / Ausweich / Replacement neu berechnet zugelassen - neue Lieferketten aufgebaut werden.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von schokoschendrezki »

Teeernte hat geschrieben:(07 Feb 2022, 09:24)

:thumbup:

Die Treuhand hat die auftragsvollen spezial Armaturen...Pumpen...und Schieber - Werke (des kompletten RGW) in der DDR dicht gemacht...

Somit war die ganze Lieferkette der Sowjetischen Kernkraft betroffen - und mussten die Zulassung / Ausweich / Replacement neu berechnet zugelassen - neue Lieferketten aufgebaut werden.
Ich würde im Zusammenhang mit der Sowjetischen Kernkraft allerdings nicht von einer "Lieferkette" sprechen. "Lieferkette" ist in meinen Augen ein marktwirtschaftlich angehauchter Begriff. Auch wenn Herstellung und Transport-Logistik erstmal auch eine Herausforderung an sich darstellen.

Dass mit Hilfe der Treuhand möglicherweise auch potenzielle Konkurrenten beiseite geräumt wurden ... kann schon sein. Ist aber ein anderes Thema.

Wenn ich Kernkraft haben will, auch heute, muss ein starker Staat dahinterstehen. Jetzt aber "stark" nicht im positiven Sinn. Es muss alles mögliche durchgedrückt werden. Es müssen gigantische SUmmen herbeigeschafft werden. Es muss Gelände requiriert werden. Und es muss irgendjemanden geben, der zur Not und am Ende die Scherben wegräumt. Insofern ... bleib ich dabei: Kernkraft ist ein Symbol für autoritäre, zentralistische Machtstrukturen.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Teeernte »

schokoschendrezki hat geschrieben:(07 Feb 2022, 11:47)

Ich würde im Zusammenhang mit der Sowjetischen Kernkraft allerdings nicht von einer "Lieferkette" sprechen. "Lieferkette" ist in meinen Augen ein marktwirtschaftlich angehauchter Begriff. Auch wenn Herstellung und Transport-Logistik erstmal auch eine Herausforderung an sich darstellen.

Dass mit Hilfe der Treuhand möglicherweise auch potenzielle Konkurrenten beiseite geräumt wurden ... kann schon sein. Ist aber ein anderes Thema.

Wenn ich Kernkraft haben will, auch heute, muss ein starker Staat dahinterstehen. Jetzt aber "stark" nicht im positiven Sinn. Es muss alles mögliche durchgedrückt werden. Es müssen gigantische SUmmen herbeigeschafft werden. Es muss Gelände requiriert werden. Und es muss irgendjemanden geben, der zur Not und am Ende die Scherben wegräumt. Insofern ... bleib ich dabei: Kernkraft ist ein Symbol für autoritäre, zentralistische Machtstrukturen.
Wie willst Du es umbenennen - verteiltes Entwickler/Lieferantennetzwerk ?

Das MAW (Magdeburger Amarturenwerke >> VE ) hat die Armaturen SELBST entwickelt nach den Vorgaben (Ausfallsicherheit..Druckfestigkeit ...Mindestbetriebsjahre, Sicherheit , Betriebstest über mindestens 10 Jahre... - Passform - und die hatten die PATENTE...) >> KERNKRAFT - Spezialteile !! ->> kein Wasserhahn vom BAND!!

ALLE Kraftwerke hatten MAW Armaturen.

Das ist - wie wenn Du einen Trabbimotor ersetzen willst - ohne die Formen und Patente //Bauzeichnungen //Erfahrungen. und in Trabbi 601 passt nur Trabbi.

Ansonsten gibt es einen Umbau mit 2x Hayabusa-Turbo 4x4 - Komplettumbau.......und 320 PS und einen mit Audi Quattro 270PS. Sicher nicht preiswert gewesen.

Konkurrenz beiseite ? Nein - danach kam doch gleich das Embargo ....

Hier wollte (IRGEND) Jemand die ganze SU-Atomkraft (Weltweit) treffen....sicher auch getroffen haben. Da nach Pflichtenheft die Schieber je nach Einbauplatz alle 3...10 Jahren getauscht werden mussten - bestimmte Bauteile (Spindel/Mutter) nicht im Baumarkt // nicht mal im "westen" Beschaffbar waren - hat man sich sehr bedankt.

Der "Vorteil" - im GEGENZUG die RUSSISCHE NACHRÜSTUNG ....da verklemmen sich die amerikanischen Atomstäbe im Sowjetkraftwerk bei Erhitzung im Kraftwerk - bei Versuch des Umstiegs... Ukraine und Polen sollen da betroffen gewesen sein....
man bemerkt es - wenns zu spät ist. - das ist nur durch Schnell-NOTAUS und extra Kühlung noch abzufangen. (also 3 Sekunden vor Tscherno)

Nachtrag: Das Spezialwissen der GOST Zertifizierten TKO ...Dipl. ings und Dr... (Also eine ART Ost TÜV - für Sowjetische Kernkraftbauteile) und die der Metallurgielabore hat das "AMT" in "Möbelaufsteller" und Telefonverkäufer für Versicherungen (unter Weiterbezahlung des vollen DDR Lohn (in WEST)) - umgeschult.
Zuletzt geändert von Teeernte am Montag 7. Februar 2022, 13:13, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von schokoschendrezki »

Teeernte hat geschrieben:(07 Feb 2022, 12:14)

Wie willst Du es umbenennen - verteiltes Entwickler/Lieferantennetzwerk ?

Das MAW (Magdeburger Amarturenwerke >> VE ) hat die Armaturen SELBST entwickelt nach den Vorgaben (Ausfallsicherheit..Druckfestigkeit ...Mindestbetriebsjahre, Sicherheit , Betriebstest über mindestens 10 Jahre... - Passform - und die hatten die PATENTE...) >> KERNKRAFT - Spezialteile !! ->> kein Wasserhahn vom BAND!!

ALLE Kraftwerke hatten MAW Armaturen.

Das ist - wie wenn Du einen Trabbimotor ersetzen willst - ohne die Formen und Patente //Bauzeichnungen //Erfahrungen. und in Trabbi 601 passt nur Trabbi.

Ansonsten gibt es einen Umbau mit 2x Hayabusa-Turbo 4x4 - Komplettumbau.......und 320 PS und einen mit Audi Quattro 270PS. Sicher nicht preiswert gewesen.

Konkurrenz beiseite ? Nein - danach kam doch gleich das Embargo ....

Hier wollte (IRGEND) Jemand die ganze SU-Atomkraft (Weltweit) treffen....sicher auch getroffen haben. Da nach Pflichtenheft die Schieber je nach Einbauplatz alle 3...10 Jahren getauscht werden mussten - bestimmte Bauteile (Spindel/Mutter) nicht im Baumarkt // nicht mal im "westen" Beschaffbar waren - hat man sich sehr bedankt.

Der "Vorteil" - im GEGENZUG die RUSSISCHE NACHRÜSTUNG ....da verklemmen sich die amerikanischen Atomstäbe im Sowjetkraftwerk bei Erhitzung im Kraftwerk - bei Versuch des Umstiegs... Ukraine und Polen sollen da betroffen gewesen sein....
man bemerkt es - wenns zu spät ist. - das ist nur durch Schnell-NOTAUS und extra Kühlung noch abzufangen. (also 3 Sekunden vor Tscherno)
Das klingt alles interessant. Ich kanns technisch nicht beurteilen.

Der Behörde/dem Unternehmen Rosatom scheints nix geschadet zu haben. Die sind im Geschäft. Noch.

Beispiel Finnland (nochmal)
STOCKHOLM taz | Die Kosten laufen davon, der Zeitplan für Baubeginn und Inbetriebnahme wurde mehrfach revidiert und verschoben. Die Planungsunterlagen sind so mangelhaft, dass das Projekt auch nach einem sechsjährigen Zulassungsverfahren noch nicht genehmigungsreif ist.

Und die meisten unabhängigen Analysen gehen davon aus, dass das Vorhaben weder profitabel werden kann noch überhaupt Bedarf für das besteht, was hier produziert werden soll. Kürzlich stellte sich heraus, dass auch eine riesige Finanzierungslücke klafft, und nun meldet das Militär zusätzlich Bedenken wegen der nationalen Sicherheit an.

Die Rede ist vom finnischen AKW-Neubauprojekt Hanhikivi. Das Land hat sich ja bekanntlich bereits einen Namen mit dem Fiaskobau Olkiluoto-3 gemacht. ....
https://taz.de/Russische-Firma-plant-Reaktor/!5812508/
usw. usf.
Auch wenn die TAZ sicherlich eine bestimmte auch energiepolitische Ausrichtung hat: Alles was ich - auch in eher konservativeren Medien - zum Thema in jüngerer Zeit mitbekommen habe, läuft auf dieses Bild hinaus: Völlig weggaloppierende Kosten, Sicherheitsbedenken, in die ferne Zukunft verschobene Fertigstellungstermine. Der totale Kontrast zu Beiträgen hier, die von einer wunderbaren, konfliktfreien und zuverlässigen Versorgung der rundum zufriedenen französischen Energiekunden reden.

Was ich mir vorstellen könnte: Dass diese staatlichen Energiebehörden so bestehen bleiben wie sie sind. Dass man sich aber aus vielen dieser KKW-Projekte praktisch still und heimlich herausschleicht. Und sich dem viel lukrativeren EE-Bereich zuwendet. Aus Richtung Polen habe ich solche Einschätzungen bereits vernommen.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Teeernte »

schokoschendrezki hat geschrieben:(07 Feb 2022, 13:08)

Das klingt alles interessant. Ich kanns technisch nicht beurteilen.

.
Polen war falsch...die hatten nichts.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von schokoschendrezki »

Atue001 hat geschrieben:(06 Feb 2022, 23:00)

Ich bin wirklich ein Fan von regenerativen Energien.....aber die Rahmenbedingungen sollten auch hier korrekt dargestellt werden.
Auch bei den EE sind die Gewinnchancen nur dann sicher, wenn die entsprechenden Rahmenbedingungen durch den Staat vorgegeben werden. Bei Erdwärme tauchen immer wieder Haftungsfragen auf, wenn die Nutzung derer dazu führt, dass im betroffenen Gebiet Erdstöße zu verzeichnen sind. Und die Windkraft zeigt, wie Rahmenbedingungen durch den Staat geschaffen werden können, die diese Energiegewinnung nahezu unwirtschaftlich macht (beispiel Bayern), Solarenergie in Wüstenregionen......wenn es denn so wirtschaftlich wäre, dann müsste es dort nur so von neuen Kraftwerksprojekten wimmeln.....tatsächlich aber liegen die Wüstenregionen zu großen Teilen auf Staatsgebiet, in dem längst nicht so sicher ist, dass man auch dauerhaft nach getätigter Investition Gewinn machen kann......

Selbst bei Privathaushalten mit der PV auf dem Dach in Deutschland ist der garantierte Gewinn nicht so arg groß.....wenn man zusätzlich notwendige Versicherungen und Wartungsarbeiten und Reinigungen der Paneele über die Laufzeit mit einrechnet.....3-4% je Jahr auf 20 Jahre kalkuliert...aber mit einer Unsicherheit bezüglich dessen, wie sich das Preisgefüge insgesamt verändert.....funktioniert eben nicht so als Selbstläufer, dass da massenhaft jeder Immobilienbesitzer lächelnd aufspringt......

Kraftwerksinvestitionen sind regelmäßig Großprojekte - ohne staatliche Begleitprogramme, die bestimmte Rahmenbedingungen garantieren, finden da nur wenige Investitionen statt. Das gilt im Inland wie im Ausland, und es gilt auch für alle Arten von Kraftwerken - von AKWs über Kohle, Braunkohle, Gas und auch bis hin zu regenerativen Projekten.

Aus Investorensicht ist das auch nachvollziehbar - wer Geld investiert, will eine "Verzinsung" oder Rendite. Und bei Kraftwerken legt man schnell mal Geld für 20, 30, 40 oder auch 60 Jahre an. 20 Jahre gelten auch für die Privatperson, die in die eigene PV-Anlage investiert.....

Wenn der staatliche Rahmen für neue AKWs stimmt, finden sich auch Firmen, die neue AKWs bauen. Traurigerweise gilt das aber leider genauso für PV-Anlagen, Windkrafträder etc. etc. etc......
Das ist alles richtig. Aber wir sind bei den EE-Technologien ja auch gerade in der Umbruchphase hin zu Wirtschaftlichkeit. Und nach einer solchen Umbruchphase gehts dannn aber meist schneller als die meisten es sich vorgestellt haben. Vom Konstruktionsprinzip Dieselmotor bis zum ersten gebrauchsfähigen Stationärantrieb und dann bis zur Massenproduktion von Dieselmotorfahrzeugen brauchte es auch etliche Jahre und etliche Rückschläge. Bei der Kernkrafttechnologie dagegen ist - jedenfalls von meinem Eindruck als Laie her - diese Zeitbrücke irgendwie bereits abgelaufen. Diese Technologie müsste jetzt, nach zig Dekaden entweder problemlos und gewinnbringend einsetzbar sein ... oder sie wird künstlich am Leben gehalten.

Auf den Seiten der gescheiterten Polit-Existenz Vera Lengsfeld las ich vor einiger Zeit einen Gastartikel zum Wintereinbruchereignis 1978/79. Da gabs tatsächlich mal einen Stromblackout. In dem Artikel wird das ehemalige DDR-KKW Lubmin bei Greifswald so als eine Art Heldenmythos verklärt. Tatsächlich war es 78/79 im Norden der DDR kurzzeitig das einzig verbliebene betriebsfähige Grundlastkraftwerk.

Die Situation heute ist nur eine ganz andere. Die Gesellschaft, die Wirtschaft, das ganze Leben ist heute in noch viel viel höherem Ausmaß von Ausfallsicherheit abhgängig. Wenn Kükenaufzuchtanlagen keinen Strom haben, dann mag das bedauerlich sein. Es führt aber nicht zu einer Zivil-Katastrophe. Die heutige, von Daten-, Netzwerk- und Rechenzentren abhängige Infrastruktur ist absolut essentiell. Weshalb man sich aber gerade bei Ausfallsicherheit nicht von externen Anbietern abhängig macht. Dieselgeneratoren sind die klassische Lösung. Oder große Akkuschränke. Oder heute eben Microgrids auf Basis von lokal produziertem grünen Wasserstoff. Kombinationen aus Solarenergie, Wasserstoff-Elektrolyse und Brennstoffzelle. Die es möglich machen Energielückenüberbrückungen langfristig und völlig autark bereitszustellen. Auch hier ist einfach die Zeit von "Groß-irgendwie" und "Zentral-irgendwie" vorbei.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Teeernte »

schokoschendrezki hat geschrieben:(07 Feb 2022, 13:53)

Das ist alles richtig. Aber wir sind bei den EE-Technologien ja auch gerade in der Umbruchphase hin zu Wirtschaftlichkeit. Und nach einer solchen Umbruchphase gehts dannn aber meist schneller als die meisten es sich vorgestellt haben. Vom Konstruktionsprinzip Dieselmotor bis zum ersten gebrauchsfähigen Stationärantrieb und dann bis zur Massenproduktion von Dieselmotorfahrzeugen brauchte es auch etliche Jahre und etliche Rückschläge. ...

Die Situation heute ist nur eine ganz andere.

Dieselgeneratoren sind die klassische Lösung. Oder große Akkuschränke. Oder heute eben Microgrids auf Basis von lokal produziertem grünen Wasserstoff.

Kombinationen aus Solarenergie, Wasserstoff-Elektrolyse und Brennstoffzelle. Die es möglich machen Energielückenüberbrückungen langfristig und völlig autark bereitszustellen. Auch hier ist einfach die Zeit von "Groß-irgendwie" und "Zentral-irgendwie" vorbei.
Heute gibts gute simulationsprogramme - mann muss die Brücke nicht erst bauen um zu schauen wann die einsackt...

Statik - Grenzlast.. (Physik)

Wirtschaftlichkeit ? von neu produzierten Energiehungrigen Windquirlen ??? Wenn die sich selbst mit EE produzieren müssten - wären die jetzt schon TOT.

Mit guuutem VertragsAtomstrom und Festvertrag - man darf ja EUROPAWEIT kaufen... Deshalb sind im EE Strom immer ein paar Gramm Atombrennstoff... :D :D

Wird sich die Physik ändern ? Die Statik ? ...Ok - die Produktion GANZ in China....und die Chinesen stellen DIREKT mit Chinesen in D auf //und auf SEE wird China Quirl angemietet - mit Kabel - da ist noch was drin.

(Per Vertrag aber China immer den A.... lecken. FESTVERTRAG)

Bei Meinen (TK) stehen überall 2 grosse begehbare Turbo Schiffsdiesel. - GEMIETET vom Hersteller....somit (für den Betreiber wartungsfrei/Festkosten-ohne Ausfall) 100% verfügbar. Für den Übergang ein paar Akku - die meistens 2h zur NOT machen .

Brennstoffzelle ist Konstant - da sind auch ein paar - aber klein und SELTEN ("Wald"-klasse-Kleigeräte)

Gross irgendwie - iss ja Grünkernig. Die Dislozierung ist ....bis 1970 STANDARD gewesen.

Groß neben Großabnehmern... und viele kleine ...kleinst-Kraftwerke..... im Osten viele Beriebs-Heiz-Kraftwerke ....auch für Neubaublöcke - "brennbare Muttererde" Heizung.
FrankP

Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von FrankP »

Ove Haithabu hat geschrieben:(06 Feb 2022, 22:41)
Ja, da sind Sie ganz schön auf die billigen Taschenspielertricks der Atomlobby hereingefallen. Da werden je nach Punkt ...
Ja, vermutlich. So wie die Energieexperten aus zehn europäischen Staaten auch. Ich sagte es ja schon: Alles Deppen außer uns... :cool:
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von schokoschendrezki »

Teeernte hat geschrieben:(07 Feb 2022, 17:25)

Wenn die sich selbst mit EE produzieren müssten - wären die jetzt schon TOT.
Wenn ich mir aus diesem ausgeschütteten Stichwortsalat mal ein Krümelchen herauspicken darf:
"Wenn die sich selbst mit EE produzieren müssten - wären die jetzt schon TOT."
Der entscheidende Punkt bei der Fukushima-Katastrophe war der, dass das Kraftwerk zur Herunterkühlung und zu weiteren Operationen selbst Strom benötigt. Da beißt sich die Katze in den Schwanz. Man hat dem Vernehmen nach sich für wenigstens das Ablesenkönnen von Messwerten mit herbeigeschafften Autobatterien beholfen.

Ich mein, jetzt sind irgendwie alle Pandemie-Experten ... auch Frau Müller von nebenan oder user schokoschendrezki aus dem politikforum. Damals, und auch anlässlich von Tschernobyl waren alle Kernenergie- und Geigerzählerexperten. In Wirklichkeit sind die Zusammenhänge viel komplizierter und komplexer und lassen sich nicht so einfach auf irgendeinen Nenner bringen.

Es gibt aber dennoch einige grundsätzliche, abstrakt-systemische Überlegungen, für die man nicht wissen muss, welcher Transformator an welcher Stelle des Elektrizitätsnetzes zu verwenden ist. Die Stichworte dazu lauten Entkopplung, Redundanz, Skalierbarkeit, Vermeidung von single points of failure.

Nimm einfach den Menschen oder irgendein anderes Lebewesen als Modell-Beispiel: Der Mensch ist hochgradig von sozialen Beziehungen abhängig. Reißen die ab, ist es aus mit ihm. Mal abgesehen davon, dass es ohne diese Beziehungen auch mit der Fortpflanzung schwierig wird. Und dennoch ist er über gar nicht mal so kurze Zeit völlig autark überlebensfähig. Der Mensch hat seine eigene, autarke Energieerzeugung und seine Gehirn-Inhalte sind auch (noch) nicht komplett auf einen IT-Dienstleister ausgelagert. Diese Kombination aus lokaler Autarkie und übergeordneter Vernetzung scheint das Erfolgsrezept der Natur zu sein.
Zuletzt geändert von Tom Bombadil am Dienstag 8. Februar 2022, 10:48, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Fullquote entfernt.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von sünnerklaas »

Teeernte hat geschrieben:(07 Feb 2022, 07:52)

10m Wassersäule 1 Bar..... 1400 m = 140 Bar. zum Vergleich - Wasserleitung hat 3..4 Bar.

Der Wärmetauscher im Wasserkreislauf mit 130 Bar Druckfestigkeit...in LKW++ Fläche für das EFH .. in Kupfer ?? 2800m Rohr ? + Klempner.....
Da machst Du einen entscheidenden Denkfehler
Bei einem in Betrieb befindlichen Bergwerk musst du sümpfen, also pausenlos Wasser aus dem Grubengebäuder herauspumpen, sonst säuft der Schacht ab.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Teeernte »

schokoschendrezki hat geschrieben:(08 Feb 2022, 08:18)

Wenn ich mir aus diesem ausgeschütteten Stichwortsalat mal ein Krümelchen herauspicken darf:
"Wenn die sich selbst mit EE produzieren müssten - wären die jetzt schon TOT."
..
Der Mensch ist hochgradig von sozialen Beziehungen abhängig. Reißen die ab, ist es aus mit ihm. Mal abgesehen davon, dass es ohne diese Beziehungen auch mit der Fortpflanzung schwierig wird. Und dennoch ist er über gar nicht mal so kurze Zeit völlig autark überlebensfähig. Der Mensch hat seine eigene, autarke Energieerzeugung und seine Gehirn-Inhalte sind auch (noch) nicht komplett auf einen IT-Dienstleister ausgelagert. Diese Kombination aus lokaler Autarkie und übergeordneter Vernetzung scheint das Erfolgsrezept der Natur zu sein.
Ja klar dafür ist der Text doch "da"..

Bei der "Konstruktion" der Säuge-...// Menschen ist auch die Strahlung berücksichtigt...

Es gibt "*INNEN" und "Aussen" Träger der primären Fortpflanzungsorgane. Strahlungsgeschützt - oder eben weniger. (Der "Vorteil" *.INNEN hält KURZFRISTIG 4 R Mehr ab!)

Ich hab mein (ausgelagertes) GEHIRN geheiratet. Sie braucht kein IT Dienstleister ..und ist mehrfach schneller als eine Registerkasse.
Hast Du Dich schon mal an der elektronischen Kasse um 5 Cent "gestritten" ??
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Teeernte »

sünnerklaas hat geschrieben:(08 Feb 2022, 09:12)

Da machst Du einen entscheidenden Denkfehler
Bei einem in Betrieb befindlichen Bergwerk musst du sümpfen, also pausenlos Wasser aus dem Grubengebäuder herauspumpen, sonst säuft der Schacht ab.
Die Konstruktion läuft DA in kleinen Ebenen//Schichten ...nicht mit einmal ....Ähnlich wie in grossen Hochhäusern.

selbst bei den ersten Bergwerken hat man die EIMER einzeln hochgegeben.. danach dann in kleinen EBENEN mit Pony Schöpfmühlen hochgepumpt.

Erst die Dampfmaschine brachte einen "Sprung".... je 150m Pumpleistung ---die Ersten.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von sünnerklaas »

Emin hat geschrieben:(07 Feb 2022, 08:19)

Sorry, aber du hast echt keine Ahnung. Die EDF schüttet praktisch jedes Jahr Dividenden in Milliardenhöhe aus, von denen die meisten an den Staat gehen. Außerdem ist es natürlich klar, dass man für ein Atomkraftwerk, welches extrem hohe Kapitalkosten, dafür extrem geringe laufende Kosten hat, einen Kredit aufnehmen muss. Dieser wird dann über die Laufzeit abbezahlt.
EDF kann de facto nicht pleite gehen. Ist z.B. ein ganz entscheidender Unterschied.
Die Frage ist auch: werden die Kosten für die sehr aufwändige Planung und den Bau tatsächlich zurückgezahlt - oder trägt letztendlich der Staat zu 100% die Planungs- und Baukosten. Wenn letzteres der Fall ist, wäre das fertige KKW ein Geschenk des Staates.
Es ist ja schon bemerkenswert, dass es auf der ganzen Welt praktisch kein einziges KKW gibt, das zu 100% privat finanziert und danach betrieben wird. KKWs sind letztendlich zu 100% Staatswirtschaft.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Teeernte »

Ändert sich das Welt-Klima (Klimawandel) durch Nutzung von Kernenergie ...in D ??
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Emin »

sünnerklaas hat geschrieben:(08 Feb 2022, 09:34)

EDF kann de facto nicht pleite gehen. Ist z.B. ein ganz entscheidender Unterschied.
Die Frage ist auch: werden die Kosten für die sehr aufwändige Planung und den Bau tatsächlich zurückgezahlt - oder trägt letztendlich der Staat zu 100% die Planungs- und Baukosten. Wenn letzteres der Fall ist, wäre das fertige KKW ein Geschenk des Staates.
Es ist ja schon bemerkenswert, dass es auf der ganzen Welt praktisch kein einziges KKW gibt, das zu 100% privat finanziert und danach betrieben wird. KKWs sind letztendlich zu 100% Staatswirtschaft.
Weil AKWs nun mal extrem viel Kapital binden und wegen der langen Bauzeit auch lange brauchen bis sie überhaupt mal Strom produzieren können und somit Geld einbringen.
Von dem Zeitpunkt, wo man zum ersten Mal Geld investieren muss bis zum break even Punkt gehen bei AKWs gut und gerne mal 25 Jahre ins Land. Kein privater Investor investiert gerne in sowas, auch wenn dann in der zweiten Hälfte der Lebenszeit hohe Profite winken. Über die gesamte Lebenszeit gerechnet ist ein AKW dann günstig gewesen, aber so langfristig plant kein privater Investor und im Westen inzwischen auch Staaten nicht mehr.

Das ist ein typisches Beispiel, wo der Staat, der nicht auf die kurzfristige Rendite gucken muss, den Markt sinnvoll ergänzen kann. Erneuerbare Energien gibt es auch nur, weil der Staat, allen voran China, massiv Verluste gemacht hat bzw. macht, damit private Investoren profitabel eine EE-Industrie aufbauen können, die dann irgendwann auf eigenen Füßen stehen können.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Emin »

schokoschendrezki hat geschrieben:(07 Feb 2022, 08:36)

Anders als mit Dividenden-Ausschüttungen wird das vermutlich auch nicht gehen. Und davon habe ich zugegebenermaßen kaum eine Ahnung.

Aber Summa Summarum müssen die Technologie-Kosten für den Kernkraftbetrieb dennoch irgendwie erwirtschaftet werden. So dumm bin ich nun auch wieder nicht. Und diese Erwirtschaftung ist in die Klimabilanz mit einzuberechnen.

Das, was ich - als Finanzlaie - bislang über die EDF gelesen habe ... das hörte sich jetzt nicht danach an, dass es sich um normale Kreditaufnahmen handelt, die in Technologie gesteckt werden, die dann irgendwann wieder Gewinne erbringt. Sondern eher danach, dass es sich um ein Loch ohne Boden handelt.

EDF weist Profite aus, und diese werden ausgeschüttet.

Die EE sind auch nicht vom Himmel gefallen. Deutschland hat bisher 400 Milliarden in EE investiert, in China wurden vermutlich noch mehr investiert.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Ove Haithabu »

Emin hat geschrieben:(08 Feb 2022, 20:05)
Weil AKWs nun mal extrem viel Kapital binden und wegen der langen Bauzeit auch lange brauchen bis sie überhaupt mal Strom produzieren können und somit Geld einbringen.
Von dem Zeitpunkt, wo man zum ersten Mal Geld investieren muss bis zum break even Punkt gehen bei AKWs gut und gerne mal 25 Jahre ins Land.
Die Zeit müssen die Betreiber wie RWE oder Vattenfall mit anderen Kraftwerken überbrücken. Wenn Boeing ein neues Flugzeug entwickelt dauert es auch lange bis zum break even point und bindet Milliarden an Kapital. Trotzdem wird es gemacht; und zwar weil Boeing sich ausrechnen kann dass sich ein neues Flugzeug irgendwann mal rechnet. Die AKW Betreiber können sich auch ausrechnen ob sich ein neues AKW irgenwann mal rechnet. Die sind zwar dreist, aber nicht doof. Warum haben die denn wohl seit Jahrzehnten keine neuen Meiler mehr beantragt ? Wohl kaum aus Liebe zu den Grünen.
Emin hat geschrieben:(08 Feb 2022, 20:05)
auch wenn dann in der zweiten Hälfte der Lebenszeit hohe Profite winken.
Da man berechnen kann, wie lange die abgebrannten Brennstäbe noch hoch radioaktiv strahlen werden, kann man getrost davon ausgehen dass die zweite Hälfte der Lebenszeit selbst für die AKWs, die schon längst abgeschaltet wurden, noch gar nicht angefangen hat.
Emin hat geschrieben:(08 Feb 2022, 20:05)
Über die gesamte Lebenszeit gerechnet ist ein AKW dann günstig gewesen, aber so langfristig plant kein privater Investor und im Westen inzwischen auch Staaten nicht mehr.
Wieviel ein AKW über die gesamte Lebenszeit kostet weiss man nicht, deshalb kann man auch nicht sagen dass oder ob es günstig ist. Es hinterlässt jede Menge hochradioaktiven Schrott der entsorgt und bewacht werden muss. Da es kein Endlager gibt, weiss man auch nicht was es kostet und entsprechend kann man auch nicht sagen das es günstig ist. Oder wieviel Euro haben Sie jetzt für AKW Rückbau und Entsorgung der abgebrannten Brennstäbe veranschlagt ? Oder ist das Ihrer Meinung nach auch nicht den arrmen, ungeduldigen Investoren zuzumuten die ja nur kurzfristig Geld verdienen wollen und alle größeren Ausgaben Sache des Staates sind ?
Emin hat geschrieben:(08 Feb 2022, 20:05)
Das ist ein typisches Beispiel, wo der Staat, der nicht auf die kurzfristige Rendite gucken muss, den Markt sinnvoll ergänzen kann. Erneuerbare Energien gibt es auch nur, weil der Staat, allen voran China, massiv Verluste gemacht hat bzw. macht, damit private Investoren profitabel eine EE-Industrie aufbauen können, die dann irgendwann auf eigenen Füßen stehen können.
Immerhin ist die Wahrscheinlichkeit, dass EE irgendwann komplett auf eigenen Füßen stehen kann, eher gegeben als bei Atomkraft die schon seit den 50er Jahren ein Fass ohne Boden ist. Das liegt nicht nur an den immensen Baukosten sondern auch an den immensen Rückbau- und Entsorgungskosten, zusätzlich wird wohl keine Versicherung die Haftung für radioaktive Verseuchung übernehmen wollen somit wird Atomkraft immer und ewig am Tropf des Staates hängen.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Emin »

Ove Haithabu hat geschrieben:(08 Feb 2022, 21:50)

Die Zeit müssen die Betreiber wie RWE oder Vattenfall mit anderen Kraftwerken überbrücken. Wenn Boeing ein neues Flugzeug entwickelt dauert es auch lange bis zum break even point und bindet Milliarden an Kapital. Trotzdem wird es gemacht; und zwar weil Boeing sich ausrechnen kann dass sich ein neues Flugzeug irgendwann mal rechnet. Die AKW Betreiber können sich auch ausrechnen ob sich ein neues AKW irgenwann mal rechnet. Die sind zwar dreist, aber nicht doof. Warum haben die denn wohl seit Jahrzehnten keine neuen Meiler mehr beantragt ? Wohl kaum aus Liebe zu den Grünen.
Es macht aber einen großen Unterschied, ob dieses "irgendwann mal" 5 Jahre sind oder 25 Jahre. Zudem hat ein AKW 5-10 Jahre Bauzeit, wo enorm viel Geld investiert wird, ohne, dass irgendwas zurückfließt. Wenn eine Entwicklung derartig teuer ist, dann tätigt die Privatwirtschaft sie ebenfalls nicht ohne staatliche Anreize. Das ist nicht nur auf Atomkraft beschränkt.

Wenn ein Privatinvestor alternativ in Gasturbinen investieren kann, die sehr viel weniger Kapital benötigen und bereits nach 2 Jahren anfangen Cashflows zu generieren wird kein Privatinvestor der Welt ein AKW bauen.
Da man berechnen kann, wie lange die abgebrannten Brennstäbe noch hoch radioaktiv strahlen werden, kann man getrost davon ausgehen dass die zweite Hälfte der Lebenszeit selbst für die AKWs, die schon längst abgeschaltet wurden, noch gar nicht angefangen hat.


Wieviel ein AKW über die gesamte Lebenszeit kostet weiss man nicht, deshalb kann man auch nicht sagen dass oder ob es günstig ist. Es hinterlässt jede Menge hochradioaktiven Schrott der entsorgt und bewacht werden muss. Da es kein Endlager gibt, weiss man auch nicht was es kostet und entsprechend kann man auch nicht sagen das es günstig ist. Oder wieviel Euro haben Sie jetzt für AKW Rückbau und Entsorgung der abgebrannten Brennstäbe veranschlagt ? Oder ist das Ihrer Meinung nach auch nicht den arrmen, ungeduldigen Investoren zuzumuten die ja nur kurzfristig Geld verdienen wollen und alle größeren Ausgaben Sache des Staates sind ?
Endlagerung ist ein winziger Kostenfaktor. Finnland hat für 3 Milliarden ein Endlager gebaut, womit sie genug Kapazitäten für mehrere Generationen von AKWs haben. Auf die KWh umgerechnet ist das ein Betrag im 0,x cent-Bereich.
Immerhin ist die Wahrscheinlichkeit, dass EE irgendwann komplett auf eigenen Füßen stehen kann, eher gegeben als bei Atomkraft die schon seit den 50er Jahren ein Fass ohne Boden ist. Das liegt nicht nur an den immensen Baukosten sondern auch an den immensen Rückbau- und Entsorgungskosten, zusätzlich wird wohl keine Versicherung die Haftung für radioaktive Verseuchung übernehmen wollen somit wird Atomkraft immer und ewig am Tropf des Staates hängen.
Diese sind auch nicht immens, mal abgesehen davon, dass die Rückbaukosten von Zehntausenden Windrkaftanlagen auch nirgends veranschlagt werden.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Atue001 »

Mal noch eine andere Betrachtungsweise:

Es ist relativ leicht, in Deutschland für alle privaten Haushalte eine Energieversorgung auf Basis regenerativer Energien sicher zu stellen. Für ein solches Vorhaben reichen die regenerativen Energieversorgungsmöglichkeiten Deutschlands völlig aus. Dazu braucht es kein einziges AKW - dazu reichen PV auf jedem Dach und die Windkraftwerke die wir haben, kombiniert mit geeigneten Speichertechnologien - kombiniert mit Wärmedämmung und regenerativen Ansätzen zur Wärmegewinnung. Mit wenig mehr Aufwand gilt das auch dann, wenn wir die private Mobilität auf Elektromobilität umstellen.

Eine Kernfragestellung ist aber, ob Deutschland seine Rolle als Industrienation noch einnehmen kann, wenn man die Forderung aufstellt, dass sich die entsprechenden Industrien vollständig auf regenerative Energien umstellen lassen sollen. DAS wird schon deutlich anspruchsvoller......

Nullenergiehäuser in Deutschland aufzustellen, ist an den meisten Standorten kein grundsätzliches Problem. Und mehr noch: Viele Häuser können an den meisten Standorten sogar mehr Energie erzeugen, als deren Bewohner normalerweise verbrauchen - sogar dann, wenn man zukünftig mehr Klimaanlagen u.m. einrechnet.

Entscheidend für die zukünftige Energieversorgung in Deutschland sind also nicht die privaten Haushalte und nicht die private Mobilität - sondern der Anspruch, den wir als Gesellschaft an die Industrie und Logistik in unserem Land haben.

Fragt man die Industrie, wer genau denn nun AKWs braucht......wird man keinen finden, der das ernsthaft vertritt.....ich denke - damit sollte klar sein, was die Rolle von AKWs in Deutschland angeht.....
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Teeernte »

Atue001 hat geschrieben:(09 Feb 2022, 00:01)

Mal noch eine andere Betrachtungsweise:

Es ist relativ leicht, in Deutschland.
..überall goldene Türklinken anzuschrauben...die Wände mit 500 Euroscheinen zu tapezieren...jedem ein Bündel Dollar zu schenken.

Iss nur die Frage wer das zahlen soll.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Schnitter »

Emin hat geschrieben:(08 Feb 2022, 23:38)
Zudem hat ein AKW 5-10 Jahre Bauzeit,
Das soll wohl ein Witz sein.

OL3.....Baubeginn vor 17 Jahren -> kein Strom

Flamanville... Baubeginn vor 14 Jahren -> kein Strom

Hinkley Point C -> Baubeginn vor 9 Jahren -> kein Strom

Zudem alle Budgets um das x-fache gesprengt.

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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Teeernte »

Schnitter hat geschrieben:(09 Feb 2022, 00:38)

Das soll wohl ein Witz sein.
Mini-Reaktoren im Baukastenprinzip Anders als große Kernkraftwerke erzeugen die Mini-Reaktoren statt einer Leistung von mehr als 1000 Megawatt lediglich Strom von bis zu 300 Megawatt. In einer Art Baukastenprinzip werden die einzelnen Komponenten in Serie vorproduziert und dann vor Ort montiert - im Regelfall auf dem Land. Das kann sowohl eine kürzere Bauzeit als auch geringere Kosten bedeuten. Experten zufolge kostet eine Anlage mit 300 Megawatt schätzungsweise rund eine Milliarde Euro. Zum Vergleich: Gerade erst wurde bekannt, dass die Ausgaben für das 3200 Megawatt-starke neue Atomkraftwerk Hinkley Point C in Großbritannien, das im Sommer 2026 ans Netz gehen soll, auf 27 Milliarden Euro gestiegen sind.
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/te ... e-101.html
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Ove Haithabu »

Emin hat geschrieben:(08 Feb 2022, 23:38)
Es macht aber einen großen Unterschied, ob dieses "irgendwann mal" 5 Jahre sind oder 25 Jahre. Zudem hat ein AKW 5-10 Jahre Bauzeit, wo enorm viel Geld investiert wird, ohne, dass irgendwas zurückfließt. Wenn eine Entwicklung derartig teuer ist, dann tätigt die Privatwirtschaft sie ebenfalls nicht ohne staatliche Anreize. Das ist nicht nur auf Atomkraft beschränkt.
Wie gesagt, dafür sollte ein Betreiber ja andere Kraftwerke haben damit der permanente Cashflow stimmt und die Aktionäre bei Laune gehalten werden. Wenn ein neues AKW langfristig Gewinn versprechen würde, gäbe es genug Betreiber, die Baugenehmigungen haben wollen. Das nichts gebaut wird liegt nicht daran dass die Betreiber keinen Bock haben 25 Jahre zu warten sondern weil die genau wissen dass es in 25 Jahren immer noch ein Verlustgeschäft ist. Und auch der ein oder andere Staat sähe die Atomkraft dann nicht ganz so kritisch. Der Anteil der Atomkraft geht aber weltweit zurück, nicht nur dort wo die Grünen mitreden dürfen. Und auch unter schwarz-gelb in Deutschland wurde keine neues AKW mehr in Auftrag gegeben und auch in Frankreich außer Flamanville III nicht. An Flamanville III kann man sehr gut sehen warum. Die Atomlobby klammert sich immer gerne an die paar AKWs die im Bau sind und zählt stolz die Länder auf "die jetzt ganz gross auf Kernkraft setzen". Dabei ist jedes einzelne dieser AKWs eher ein Argument gegen als für die Atomkraft. Und auch in China rechnet sich die Atomkraft nicht, die geben es nur nicht zu weil sie zu stolz sind. Und Berichterstattung gibt es auch nicht weil jeder kritische Journalist sonst zusammen mit den Uiguren Teppiche knüpfen darf. China setzt auf Kohle. Wenn China auf Atomstrom setzen wollte hätten die in 10 Jahren genug AKWs um die ganze Welt zu beliefern. Wollen die aber nicht. Warum denn eigentlich nicht wenn Atomstrom so billig ist ?
Emin hat geschrieben:(08 Feb 2022, 23:38)
Wenn ein Privatinvestor alternativ in Gasturbinen investieren kann, die sehr viel weniger Kapital benötigen und bereits nach 2 Jahren anfangen Cashflows zu generieren wird kein Privatinvestor der Welt ein AKW bauen.
Dieser Logik nach dürfte es auch keine Wolkenkratzer geben denn dann würde der Privatinvestor ja in Reihenhäuser, die nach zwei Jahren Gewinn abwerfen, investieren. Dieser Logiik nach gäbe es generell sehr wenig private Innovation in der Welt. Das ist aber nicht der Fall.
Emin hat geschrieben:(08 Feb 2022, 23:38)
Endlagerung ist ein winziger Kostenfaktor. Finnland hat für 3 Milliarden ein Endlager gebaut, womit sie genug Kapazitäten für mehrere Generationen von AKWs haben. Auf die KWh umgerechnet ist das ein Betrag im 0,x cent-Bereich.
Haben Sie irgend einen Beleg dafür, dass die Atommüllentsorgung im Bereich 0,x pro kw/h liegt ? Das Atommüllentsorgung so einfach und billig ist hat man auch gedacht als man das Gerümpel mit dem Radlader in der Asse in die Wand gedrückt hat. Was dabei rumgekommen ist und wer es jetzt bezahlen darf, ist bekannt.
Emin hat geschrieben:(08 Feb 2022, 23:38)
Diese sind auch nicht immens, mal abgesehen davon, dass die Rückbaukosten von Zehntausenden Windrkaftanlagen auch nirgends veranschlagt werden.
Selbstverständlich muss jede in Deutschland gebaute Windkraftanlage ein Rückbau- und Recyclingkonzept vorweisen. Mal davon abgesehen das der Beteiber laut Bundesimmissionsschutzgesetz dazu sogar verpflichtet ist, wird wohl auch kaum eine Kommune eine Baugenehmigung erteilen, ohne dass ein derartiges Konzept und entsprechende Rücklagen vorliegen.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Emin »

Schnitter hat geschrieben:(09 Feb 2022, 00:38)

Das soll wohl ein Witz sein.

OL3.....Baubeginn vor 17 Jahren -> kein Strom

Flamanville... Baubeginn vor 14 Jahren -> kein Strom

Hinkley Point C -> Baubeginn vor 9 Jahren -> kein Strom

Zudem alle Budgets um das x-fache gesprengt.

Das sind die letzten 3 Neubauten in Europa.

Wer jetzt in Europa noch AKWs neu baut, sorry, hat einen an der Waffel.
Bloß, weil in Europa Großptojekte sich gerne enorm verzögern, liegt das Problem nicht bei der Technologie. BER und S21 sind auch nicht der Standard für Flughäfen und Bahnhöfe, noch würde irgendjemand sagen, "BER hat enorm lange gebraucht, das heißt dann wohl wir sollten nie wieder einen Flughafen in Deutschland bauen."

Übrigens sind die gleichen Gründe, die den Bau eines AKWs verzögern auch die, die den Ausbau der EE und deren Infrastruktur verzögern. Siehe bspw. Südlink, welches eigentlich 2022 fertiggestellt sein sollte, welches aber nun frühestens 2028 fertig sein wird.

Es ist auch oft die genau gleiche Klientel, die gegen AKWs demonstriert hat, und nun gegen gegen EE demonstrieren.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Emin »

Ove Haithabu hat geschrieben:(09 Feb 2022, 01:38)

Wie gesagt, dafür sollte ein Betreiber ja andere Kraftwerke haben damit der permanente Cashflow stimmt und die Aktionäre bei Laune gehalten werden. Wenn ein neues AKW langfristig Gewinn versprechen würde, gäbe es genug Betreiber, die Baugenehmigungen haben wollen. Das nichts gebaut wird liegt nicht daran dass die Betreiber keinen Bock haben 25 Jahre zu warten sondern weil die genau wissen dass es in 25 Jahren immer noch ein Verlustgeschäft ist. Und auch der ein oder andere Staat sähe die Atomkraft dann nicht ganz so kritisch. Der Anteil der Atomkraft geht aber weltweit zurück, nicht nur dort wo die Grünen mitreden dürfen. Und auch unter schwarz-gelb in Deutschland wurde keine neues AKW mehr in Auftrag gegeben und auch in Frankreich außer Flamanville III nicht. An Flamanville III kann man sehr gut sehen warum. Die Atomlobby klammert sich immer gerne an die paar AKWs die im Bau sind und zählt stolz die Länder auf "die jetzt ganz gross auf Kernkraft setzen". Dabei ist jedes einzelne dieser AKWs eher ein Argument gegen als für die Atomkraft. Und auch in China rechnet sich die Atomkraft nicht, die geben es nur nicht zu weil sie zu stolz sind. Und Berichterstattung gibt es auch nicht weil jeder kritische Journalist sonst zusammen mit den Uiguren Teppiche knüpfen darf. China setzt auf Kohle. Wenn China auf Atomstrom setzen wollte hätten die in 10 Jahren genug AKWs um die ganze Welt zu beliefern. Wollen die aber nicht. Warum denn eigentlich nicht wenn Atomstrom so billig ist ?
China baut überall, wo es möglich ist, Atomkraftwerke. Erst wenn das nicht möglich ist (bspw. im Landesinneren) wird auf EE gesetzt.
Die chinesische Nuklearindustrie ist zudem nicht omnipotent. Die haben begrenzt Kapazitäten, aber diese werden voll ausgeschöpft. Für die Anzahl an Reaktoren, die China auf dem Weltmsrkt anbietet, gibt es mehr als genug Nachfrage.
Dieser Logik nach dürfte es auch keine Wolkenkratzer geben denn dann würde der Privatinvestor ja in Reihenhäuser, die nach zwei Jahren Gewinn abwerfen, investieren. Dieser Logiik nach gäbe es generell sehr wenig private Innovation in der Welt. Das ist aber nicht der Fall
Weder kostet ein Wolkenkratzer mehrere Milliarden, noch liegt da der Cashflow erst in ferner Zukunft, weil Immobilienflächen oftmals schon verkauft werden können, obwohl sie noch nicht fertiggestellt sind. Ich kenne aber niemanden, der heute seine Stromrechnung für 2026 bezahlt.
Mal davon abgesehen bekommen auch solche Bauten oft staatliche Zuschüsse, wie generell fast jeder große Bau. Es würde heutzutage auch kaum mehr jemand eine Fabrik in Europa bauen, wenn die Staaten da nicht durch Subventionen für die kurzfristige Rendite sorgen.

Ich finde es eher lustig, dass ausgerechnet ein EE-Verfechter nun auf die Unfehlbarkeit des freien Marktrs setzt, um zu zeigen, dass AKWs ja schlecht sind.
Haben Sie irgend einen Beleg dafür, dass die Atommüllentsorgung im Bereich 0,x pro kw/h liegt ? Das Atommüllentsorgung so einfach und billig ist hat man auch gedacht als man das Gerümpel mit dem Radlader in der Asse in die Wand gedrückt hat. Was dabei rumgekommen ist und wer es jetzt bezahlen darf, ist bekannt.


Selbstverständlich muss jede in Deutschland gebaute Windkraftanlage ein Rückbau- und Recyclingkonzept vorweisen. Mal davon abgesehen das der Beteiber laut Bundesimmissionsschutzgesetz dazu sogar verpflichtet ist, wird wohl auch kaum eine Kommune eine Baugenehmigung erteilen, ohne dass ein derartiges Konzept und entsprechende Rücklagen vorliegen.
Joar, und AKWs mussten auch schon immer ein Konzept zur Endlagerung einreichen. Viel Spaß diese Konzepte auch in die Tat umzusetzen, in einem Land wo ein Bahnhofsbau 30 Jahre dauert und jedes Windrad 10 Bürgerbegehren nach sich zieht.

Finnlands atomare Stromproduktion bis 2100: ca. 3500 TWh
Baukosten des Endlagers: 3 Milliarden Euro
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von schokoschendrezki »

Ove Haithabu hat geschrieben:(08 Feb 2022, 21:50)

Die Zeit müssen die Betreiber wie RWE oder Vattenfall mit anderen Kraftwerken überbrücken. Wenn Boeing ein neues Flugzeug entwickelt dauert es auch lange bis zum break even point und bindet Milliarden an Kapital. Trotzdem wird es gemacht; und zwar weil Boeing sich ausrechnen kann dass sich ein neues Flugzeug irgendwann mal rechnet. Die AKW Betreiber können sich auch ausrechnen ob sich ein neues AKW irgenwann mal rechnet. Die sind zwar dreist, aber nicht doof. Warum haben die denn wohl seit Jahrzehnten keine neuen Meiler mehr beantragt ? Wohl kaum aus Liebe zu den Grünen.

So ungefähr habe ich mir das auch gedacht. Ich will nicht zuviel aus einem gesunden Laienverständnis heraus spekulieren ... ich las auch irgendwann mal davon, dass der Schuldenabbau bei Behörden wie EDF so erfolgt, dass ein Teil der Schulden auf einen Staatsfond übertragen werden. Weg sind sie. Man kann einem aber doch durch solche Tricks die Kernenergie nicht als profitabel und gewinnbringend verkaufen. Wenn man einfach mit logischem Verstand herangeht.

Und jetzt erst kürzlich las ich einen sehr interessanten Artikel zur künftigen Microchip-Entwicklung. An irgendeiner Stelle wird - zumindest mit grundsätzlich gleicher Technologie - Schluss sein. Es ist nur nicht klar, ob schon bei 2nm oder erst bei 1,4 nm oder noch darunter. Man kann sich im Prinzip mit den Gesetzen der Physik plus den Erkenntnissen der Ökonomie ausrechnen, ab wann ein Return of Investment nicht mehr möglich ist. Ab wann die Entwicklungskosten nicht mehr, auch langfristig nicht mehr hereingeholt werden können. Es sei denn es ist - zum Beispiel staatlicherseits - politisch gewollt und es werden Gelder in die Technologie hineingedrückt, um sie am Leben zu halten. Genau das ist nach knapp 70 Jahren Kernkrafttechnologie zumindest mein Eindruck. Und diese Taxonomierung der Technologie als "grün" bestätigt mir diesen Eindruck nur.

Bei Staaten wie Belarus oder Türkei ist dieser politische Wille zur Kernkraft ziemlich offensichtlich. Bei Staaten wie Finnland, UK oder Frankreich nicht sogleich. Aber die Vermutung, dass einfach der Status als Kerntechnologie-Staat da doch auch eine Rolle spielt, liegt schon nahe. Und bei Frankreich besonders deshalb, weil es besondere Beziehungen zur Region Nordafrika pflegt. In Niger gibts nicht nur Uranerz sondern auch ziemlich viel Sonne. Und wenn der Erzabbau möglich ist, dann sollte auch PV-Technologie möglich sein, Man mus nur wollen :p
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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