el loco hat geschrieben:(06 Feb 2022, 11:05)
Wenn wir in Deutschland mal eine wirklich ernstzunehmende Pandemie hätten, wie bspw. Ebola könnten wir den Laden dicht machen.
Ich bin da zuversichtlicher. Wenn es wirklich ernst würde, würde auch noch einmal ganz anders reagiert werden.
Ich bemängelte ja schon öfter, dass ich eine große Diskrepanz sehe zwischen Reden ("Größte Katastrophe seit dem 2. Weltkrieg", "So werden wir den Winter nicht überstehen") und Handeln. Aus meiner Sicht wurde hier eine Menge unterlassen, was zu tun gewesen wäre, wenn man nicht nur "Katastrophe" sagt, sonder auch meint.
Z.B. personell Kräfte auf bekannte Brandherde bündeln, um z.B. in der zweiten Jahreshälfte 2020 Alte in Pflegeheimen trotz Isolation noch menschenwürdig betreuen können. Oder, zuvor schon: Priorisierung der knappen Masken und Testbestände auf die Altenpflege, um zuallererst einmal dort dort ein sicheres Ein- und Ausgehen zu gewährleisten.
In einer "richtigen" Katastrophelage könnte ich mir auch vorstellen, dass dringend benötigte Intensivkräfte nicht einfach so kündigen dürften, zu einem Zeitpunkt, wo sie dringend benötigt werden ... So hieß es zumindest ... Wenn dann aber kein "Handeln" folgt, fragt man sich schon, wie ernst es denn wirklich war ...
Letztlich: Wenn schwere Krankheitsverläufe mit Todesfolge dem allergrößten Teil der Bevölkerung nicht nur vom Hören-Sagen bekannt sind (oder von Bildern aus dem Ausland wie den mit Särgen beladenen Militärtransportern in Norditalien oder Massengräbern in Brasilien), sondern tatsächlich reihenweise Menschen vor Ort sterben würden - dann würden die Menschen auch schon von sich aus noch ganz andere Isolationsmaßnahmen mittragen, bzw. auch unaufgefordert einhalten.
So blieb die Bedrohung halt - zum Glück!? - für die meisten Menschen sehr, sehr abstrakt. Allein daran gemessen, herrschte doch eine ziemliche Disziplin ...