Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

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Welcher der folgenden Aussagen zur Kernenergie in Deutschland würden Sie am ehesten zustimmen?

Wir sollten aus der Kernkraft aussteigen wie beschlossen, da sie zu große Risiken birgt
47
46%
Wir sollten die Laufzeit der bereits bestehenden Kernkraftwerke ausdehnen, aber keine neuen bauen
14
14%
Wir sollten die Laufzeit der bereits bestehenden Kernkraftwerke ausdehnen und darüber hinaus neue bauen
30
29%
Ich halte die These, dass mittels Kernkraft der CO2-Ausstoß wesentlich verringert werden kann, für falsch
4
4%
Ich halte nichts von der These, dass der Mensch über CO2-Ausstoß zum Klimawandel beiträgt
8
8%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 103
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Tom Bombadil
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Tom Bombadil »

Es wird in Deutschland keinen Neubau eines AKW mehr geben. Erstens wären die Proteste dagegen gewaltig und zweitens wäre die Bauzeit jenseits von Gut und Böse, um noch überhaupt irgendetwas gegen den Klimawandel beizutragen.
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schokoschendrezki
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von schokoschendrezki »

FrankP hat geschrieben:(13 Jan 2022, 12:57)

Diese moralisierend-kategorische Ablehnung charakterisiert vor allem die in Deutschland seit längerer Zeit veröffentlichte Meinung. Umfragen der öffentlichen Meinung zeigen derzeit einen gegenläufigen Trend. Schon jetzt begrüßen mehr Deutsche den Neubau moderner Anlagen (44%) als ihn ablehnen (42%). 50% halten längere Laufzeiten für angemessen (yougov, Oktober 2021). Warten wir mal die weitere Entwicklung der Strompreise und der Versorgungssicherheit ab. Womöglich ändert dieser Zug in den nächsten Jahren noch seine Fahrtrichtung...
Die Strompreise aus EE werden so drastisch sinken, dass Kernenergie nicht mehr konkurrenzfähig sein wird. Zumindest wenn der Staat die verdeckten Nebenkosten nicht einfach irgendwie kaschiert und bezahlt. Nicht nur der finnische Reaktor Olkiluoto wird zig Jahre später fertig und kostet das zigfache der geplanten Kosten. Vor allem auch der geplante Druckwasserreaktor Flamaville in Frankreich. Der sollte 2012 fertig werden. 2012! Die Bauzeit nimmt kein Ende. Die Kosten nehmen kein Ende. Eine Fertigstellung oder auch ein Ans-Netz-gehen ist überhaupt nicht absehbar.

Zugegebenermaßen aus meiner laienhaften Sicht was Wirtschaftsfinanzen anbelangt (aber nicht was Technologie anbelangt) sieht es für mich so aus: Bei den EE werden die Umstellungskosten auf den Endverbraucher abgewälzt. (Und das ist auch richtig so). Bei der Kernenergie auf den Staat. Als wenn das unterm Strich und am Ende einen Unterschied machen würde. Als wenn der Staat am Ende nicht auch durch die Steuerzahler finanziert werden würde.

Ich stehe mit dieser Ansicht keineswegs allein da.
Kaum jemand spricht offen darüber, dass Atomenergie langfristig wohl kaum wettbewerbsfähig ist, weil mit erneuerbaren Energien Strom günstiger produziert werden dürfte.
https://www.deutschlandfunk.de/kommenta ... h-100.html
Das sagt und schreibt Christiane Kaess, DR-Korrespondentin in Frankreich. Die sich wohl in dem Land auskennt. In Frankreich ist Kernkraft einfach unhinterfragt Staatsideologie. Es fragt sich dort kaum jemand nach dem eigentlichen Sinn oder Unsinn. Sowohl in technologischer Hinsicht als auch in Hinsicht auf die Frage, ob überhaupt Setzen auf Kernkraft für eine Einzelnation wie Frankreich sowas wie Autarkie gewährleisten kann. Wirtschaftlich wie auch militärisch.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von schokoschendrezki »

Tom Bombadil hat geschrieben:(13 Jan 2022, 13:04)

Es wird in Deutschland keinen Neubau eines AKW mehr geben. Erstens wären die Proteste dagegen gewaltig und zweitens wäre die Bauzeit jenseits von Gut und Böse, um noch überhaupt irgendetwas gegen den Klimawandel beizutragen.
Was nicht heißt, dass man die drei verbliebenen aktiven KKWs in D nicht bis Ende 22 nutzen könnte. Möglicherweise auch eine gewisse Zeit darüber hinaus. Nur: In diese Technologie noch weiter zu investieren oder gar Technologieforschung in diese Richtung zu betreiben ist sinnlos.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Tom Bombadil »

schokoschendrezki hat geschrieben:(13 Jan 2022, 20:38)

Was nicht heißt, dass man die drei verbliebenen aktiven KKWs in D nicht bis Ende 22 nutzen könnte.
Das wird sicherlich gemacht.
Möglicherweise auch eine gewisse Zeit darüber hinaus.
Sas halte ich für ausgeschlossen.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von schokoschendrezki »

Beispiel Polen: Das Land wäre in jeglicher Hinsicht durchaus in der Lage, ein Kernkraftwerk hinzustellen und zu betreiben. Es wird nur nix. 2010, noch unter der Tusk-Regierung wurde beschlossen, bis 2022 eines in Betrieb zu nehmen. Nix davon ist in Sicht. Dafür hat Polen, anders als Deutschland, ein funktionierendes und in Betrieb befindliches LNG-Terminal. Und die Inbetriebnahme eines Kernkraftwerks verschiebt sich auf 2040. 2040, also eigentlich irgendwann oder besser gesagt: niemals. Die Präferenzen verschieben sich einfach. Die Kosten und die Bauzeiten sind unkalkulierbar geworden seit "Kernkraft" nicht vor allem Teil des Ost-West-Wettbewerbs zu sein hat sondern einfach nur wirtschaftlich und konkurrenzfähig. Das ist Kernkraft ohne staatliches Dazutun aber nicht.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von FrankP »

schokoschendrezki hat geschrieben:(13 Jan 2022, 20:28)

Die Strompreise aus EE werden so drastisch sinken, dass Kernenergie nicht mehr konkurrenzfähig sein wird.
Über welchen zeitlichen Rahmen sprechen wir hier?
Oder mit anderen Worten: Ab wann darf ich Sie an diese Aussage erinnern?
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von schokoschendrezki »

FrankP hat geschrieben:(14 Jan 2022, 10:11)

Über welchen zeitlichen Rahmen sprechen wir hier?
Oder mit anderen Worten: Ab wann darf ich Sie an diese Aussage erinnern?
:) Da werde ich möglicherweise nicht mehr am Leben sein.

Aber nochmal Preise: Die staatlichen Förderungen, Vergünstigungen und die Übernahme von Nebenkosten durch den Staat verdecken die realen Kosten von Kernenergie. Und zwar in erheblichem Maße. Tatsächlich haben sich die Bau- und Planungskosten z.B. in Bezug auf den "Europäischen Druclwasserreaktor" Flammanville III im Vergleich zu Anlagen Mitte der 70er ungefähr verdoppelt. Leicht nachzurecherchieren.

Prognosen und Schätzungen gehen davon aus, dass auch unter Nichtberücksichtigung dieser Tatsachen der Preis für EE pro kwh ab etwa 2025 alle anderen Erzeugungsvarianten unterlaufen haben wird: https://3pkem226sk6p252wx4117ivb-wpengi ... 24x461.jpg

Diese Preisentwicklung ist in gewissem Sinne unerbittlich. Man kommt nicht daran vorbei. Man kann noch so sehr wünschen, ein Kernenergieland zu sein.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Kamikaze »

Wird nochmal deutlich später mit dem neuen Reaktor in Frankreich.
Electricity giant EDF on Wednesday (12 January) announced a further delay and cost overruns for France’s flagship new-generation nuclear plant in a blow to President Emmanuel Macron’s strategy of making atomic power a cornerstone of energy policy.

EDF said that the Flamanville plant on the Channel coast would not be loaded with fuel until the “second quarter of 2023” instead of late 2022.
https://www.euractiv.com/section/energy ... yed-again/
Und die bauen da seit 2007 dran rum.

Zu den Kosten:
Projected costs had increased by another 300 million euros ($340 million) to 12.7 billion euros, EDF said — around four times more than the initial forecast of 3.3 billion euros.
Aber mit der "neuen Reaktorgeneration" wird alles viel besser, und einfacher und auch schneller. Gaaaaaaanz bestimmt.
Man muss sie nur erst erfinden.
Und genehmigen.
Und bauen.
Und finanzieren.
Aber DANN wird alles gaaaaaanz einfach, schnell, billig und sicher. Ganz bestimmt!
Quelle: Glaub mir - ich weiß das. :P
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von FrankP »

schokoschendrezki hat geschrieben:(14 Jan 2022, 10:28)

:) Da werde ich möglicherweise nicht mehr am Leben sein.
Okay, danke.
FrankP

Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von FrankP »

Kamikaze hat geschrieben:(14 Jan 2022, 10:41)

Aber mit der "neuen Reaktorgeneration" wird alles viel besser, und einfacher und auch schneller. Gaaaaaaanz bestimmt.
Man muss sie nur erst erfinden.
Und genehmigen.
Und bauen.
Und finanzieren.
Aber DANN wird alles gaaaaaanz einfach, schnell, billig und sicher. Ganz bestimmt!
Quelle: Glaub mir - ich weiß das. :P
Wie gut, dass wir stattdessen das gaaanz neue paneuropäisch-nordafrikanische Verteilnetz gaaanz demnächst haben werden.
Und preiswerte Netzbatterien allerorten.
Und Wasserstoff in Fülle, samt Verteilnetz bis zur letzten H2-Tanke.
Und die Entsorgung veralteter Anlagen schon heute ja so gut wie geklärt ist.
Und die Herkunft der notwendigen, in dem benötigten Umfang heute nicht verfügbaren Rohstoffe für die vielen neuen Anlagen geregelt ist.

Alles kein Problem. Man muss nur die richtigen Leute fragen.

(Oh wait... der Habeck stimmt die Bevölkerung schonmal auf ein paar vernachlässigbare Härten ein... aber was bedeutet das schon?)
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von schokoschendrezki »

Die Kosten für Flammanville 3 werden nur noch von den Schulden des Betreibers EDF (Électricité de France) übertroffen: 37,4 Milliarden Euro. EDF ist ein Unternehmen, das sich nahezu vollständig in Staatsbeitz befindet. Der Unterschied zwischen EDF und der russischen Rosatom-Behörde besteht, soweit ich das verstehe, nur darin, dass Rosatom in Russland auch für den militärischen Bereich zuständig ist. In beiden Fällen jedoch gilt: Die Priorisierung von Kernkraft ist Staatsideologie und auch (inzwischen) sowas wie "Nationalkultur". Es ist Unsinn, Ländern wie Deutschland oder Österreich den Ausstieg als eine Art "Sonderweg" abweichend vom Normalfall nachzusagen. Umgekehrt wird ein Schuh draus.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von schokoschendrezki »

FrankP hat geschrieben:(14 Jan 2022, 11:12)

Wie gut, dass wir stattdessen das gaaanz neue paneuropäisch-nordafrikanische Verteilnetz gaaanz demnächst haben werden.
Und preiswerte Netzbatterien allerorten.
Und Wasserstoff in Fülle, samt Verteilnetz bis zur letzten H2-Tanke.
Und die Entsorgung veralteter Anlagen schon heute ja so gut wie geklärt ist.
Und die Herkunft der notwendigen, in dem benötigten Umfang heute nicht verfügbaren Rohstoffe für die vielen neuen Anlagen geregelt ist.

Alles kein Problem. Man muss nur die richtigen Leute fragen.
Zumindest technologisch ist all dies tatsächlich kein Problem. Zumindest keins, worauf man jahrzehntelang und mit explodierenden Kosten zu warten hat.

Politische Lösungen und Strategien sind hier gefragt. Und die - in Bezug auf Nordafrika - müssen wir Europäer sowieso lösen. Es führt früher oder später sowieso kein Weg daran vorbei. Die eine sowieso notwendige Lösungsstrategie mit der anderen ebenfalls sowieso notwendigen Lösungsstrategie verbinden ... wie lautete gleich noch mal der Fachbegriff dafür?
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Emin »

Kamikaze hat geschrieben:(14 Jan 2022, 10:41)

Wird nochmal deutlich später mit dem neuen Reaktor in Frankreich.

https://www.euractiv.com/section/energy ... yed-again/
Und die bauen da seit 2007 dran rum.

Zu den Kosten:

Aber mit der "neuen Reaktorgeneration" wird alles viel besser, und einfacher und auch schneller. Gaaaaaaanz bestimmt.
Man muss sie nur erst erfinden.
Und genehmigen.
Und bauen.
Und finanzieren.
Aber DANN wird alles gaaaaaanz einfach, schnell, billig und sicher. Ganz bestimmt!
Quelle: Glaub mir - ich weiß das. :P
Es braucht keine neue Reaktorgeneration, die Chinesen bauen heute schon sichere und billige AKWs. Es ist der Westen, der sich in dieser Hinsicht selbst zu einem Entwicklungsland gemacht hat. Ich beurteile ja auch nicht die Sinnhaftigkeit eines Flugzeugs anhand der Fähigkeit der äthiopischen Wirtschaft Flugzeuge zu bauen.

Tatsächlich kann es aber gut sein, dass Deutschland dann in 20 Jahren chinesische SMRs einkauft, nachdem die Bevölkerung die Stromausfälle des EE-Netzes leidgeworden ist.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Aldus »

Ich persönlich war lange ein Befürworter der Kernenergie. Aber als ich dann gesehen habe, wie amateurhaft und schlampig Betriebssicherheit in allen möglichen Bereichen unserer Gesellschaft - auch der Kernenergie - gehandhabt wird, hat sich meine Meinung geändert. Kernenergie könnte eine klasse Alternative sein - wenn sie von qualifizierten Personen zuverlässig überwacht wird. Den Glauben daran das das tatsächlich passiert, habe ich aber verloren. Daher: Kernenergie, nein danke. Das Risiko ist einfach zu hoch.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Kamikaze »

FrankP hat geschrieben:(14 Jan 2022, 11:12)

Wie gut, dass wir stattdessen das gaaanz neue paneuropäisch-nordafrikanische Verteilnetz gaaanz demnächst haben werden.
Das europäische Verbundnetz ist bereits heute Realität (auch wenn man es sicherlich noch verstärken sollte).
Weitere Stromnetze sind daran bereits angekoppelt - allerdings nicht inhärenter Teil desselbigen.
Die reale Ausdehnung der möglichen Stromflüsse umfasst grob bereits etwa 1/4 der Erdoberfläche.
Dieser "Startpunkt" sollte locker ausreichen um in Zukunft weiter wachsen zu können.
Und preiswerte Netzbatterien allerorten.
Auch die gibt es bereits.
"Allerorten" ist aber gar nicht nötig - insbesondere so lange wir noch so viel Fossilstrom im Netz haben, der einfach abgeregelt werden kann anstatt Batterien zu laden.
Und Wasserstoff in Fülle, samt Verteilnetz bis zur letzten H2-Tanke.
H2 ist zu teuer für "die Tanke".
Wird es also nicht (in nennenswertem Umfang) geben.
Ausgeträumt.
https://ecomento.de/2022/01/13/verkehrs ... -gefallen/
Und die Entsorgung veralteter Anlagen schon heute ja so gut wie geklärt ist.
Sowohl PV- als auch WK-Anlagen, als auch Batterien lassen sich zu >95% recyclen, wenn man will.
Dass es aktuell noch oft einfach billiger ist das Zeug zu verbrennen ist sicherlich nicht gut - allerdings handelt es sich dabei um ein Thema, das relativ schnell geregelt werden könnte, wenn man denn wollte.
Die Hindernisse sind keineswegs technischer Natur.
Und die Herkunft der notwendigen, in dem benötigten Umfang heute nicht verfügbaren Rohstoffe für die vielen neuen Anlagen geregelt ist.
Welche knappen Materialien kommen denn zum Einsatz?
Falls hier auf Lithium umd Kobalt angespielt werden soll: Die neue Batteriegeneration braucht keines davon. Stichwort: Natrium-Ionen-Batterie.
Ganz nebenbei gibt es insb. für Stationärbatterien auch die Redox-Flow-Technik, die auf nachwachsende Rohstoffe wie z.B. Lignin zurückgreifen kann, da Gewicht und Baugrößeje kW/kWh dort praktisch keine Rolle spielen.
Das Thema wird aber erst interessant, wenn der Anteil an Fossilstrom im Netz so klein geworden ist, dass das Abschalten der entsprechenden Kraftwerke nicht mehr ausreicht für die Regelung.
Bis dahin ist noch etwas (zu viel) Zeit.
Habeck stimmt die Bevölkerung schonmal auf ein paar vernachlässigbare Härten ein
Die da wären?
Im Bundestag wirbt er für den Klimaschutz als Chance für die Wirtschaft.
https://www.tagesschau.de/inland/habeck ... g-101.html

Willkommen in 2022! :)

Edit: Tippfehler korrigiert
Zuletzt geändert von Kamikaze am Sonntag 16. Januar 2022, 06:01, insgesamt 2-mal geändert.
Energiewende: https://graslutscher.de/how-to-energiew ... herkommen/
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Atue001 »

FrankP hat geschrieben:(14 Jan 2022, 11:12)

Wie gut, dass wir stattdessen das gaaanz neue paneuropäisch-nordafrikanische Verteilnetz gaaanz demnächst haben werden.
Und preiswerte Netzbatterien allerorten.
Und Wasserstoff in Fülle, samt Verteilnetz bis zur letzten H2-Tanke.
Und die Entsorgung veralteter Anlagen schon heute ja so gut wie geklärt ist.
Und die Herkunft der notwendigen, in dem benötigten Umfang heute nicht verfügbaren Rohstoffe für die vielen neuen Anlagen geregelt ist.

Alles kein Problem. Man muss nur die richtigen Leute fragen.

(Oh wait... der Habeck stimmt die Bevölkerung schonmal auf ein paar vernachlässigbare Härten ein... aber was bedeutet das schon?)
Wie gut, dass wir die notwendige Entsorgung der Altlasten aus der Atomenergie aus den Rücklagen der Energieerzeuger vollständig bezahlen können, und keine weiteren Steuermittel aufgewendet werden müssen.[satire off]

Im Gegensatz zu den klar erkennbaren Perspektiven bei regenerativen Energien und deren Entwicklung sind die Perspektiven bei der Kernenergie doch deutlich andere.
Regenerative Energien werden immer preiswerter, Batterien und andere dort notwendige Techniken werden immer leistungsfähiger, und auch die Wasserstoffwirtschaft ist am entstehen und wird immer leistungsfähiger.
Die Entsorgung veralteter Anlagen ist im Bereich der regenerativen Energien zwar auch ein Problem, aber kein besonders kompliziertes.

Im Bereich der Kernenergie sieht es anders aus:
Kosten übersteigen dort regelmäßig die Planungen um Faktoren!
Die Problemstellungen sind aber seit Jahrzehnten die Gleichen - Lösungsansätze kommen aber regelmäßig nicht zur Produktionsreife.
Endlagerstätten.....sind weltweit ein Problem. Einen finalen Endlagerplatz für die nächsten Jahrtausende gibt es weltweit keinen.

Die Kosten für die Entsorgung der problematischen Kernenergie werden sozialisiert......



Bringt uns unter diesen Voraussetzungen also die Kernenergie etwas relevantes?

Ja - noch mehr Probleme.....doch haben wir von denen eigentlich schon genug. Diese Probleme braucht niemand mehr - genauso wenig wie die Kernenergie ganz allgemein.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Teeernte »

Atue001 hat geschrieben:(16 Jan 2022, 01:51)


Im Gegensatz zu den klar erkennbaren Perspektiven bei regenerativen Energien und deren Entwicklung sind die Perspektiven bei der Kernenergie doch deutlich andere.
Regenerative Energien werden immer preiswerter, Batterien und andere dort notwendige Techniken werden immer leistungsfähiger, und auch die Wasserstoffwirtschaft ist am entstehen und wird immer leistungsfähiger.
.
Au ja ....der Energiepreis SINKT :D :D :D ......und die Kogel EIS rollt...

Der Preis wird den "Krieg" entscheiden.

Wasserstoff ??? Die Wandlung von Sand in GOLD ?

Wieviel kWh Strom (30cent++) benötigt man für eine kWh Wasserstoff ?? Perpetuum Mobile ??
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von schokoschendrezki »

Emin hat geschrieben:(14 Jan 2022, 18:36)

Es braucht keine neue Reaktorgeneration, die Chinesen bauen heute schon sichere und billige AKWs. Es ist der Westen, der sich in dieser Hinsicht selbst zu einem Entwicklungsland gemacht hat. Ich beurteile ja auch nicht die Sinnhaftigkeit eines Flugzeugs anhand der Fähigkeit der äthiopischen Wirtschaft Flugzeuge zu bauen.

Tatsächlich kann es aber gut sein, dass Deutschland dann in 20 Jahren chinesische SMRs einkauft, nachdem die Bevölkerung die Stromausfälle des EE-Netzes leidgeworden ist.
In zwanzig Jahren. Wirklich. Die Erzeugung von grünem Wasserstoff aus EE und damit die kontinuierliche Energiebereitstellung steht jetzt am Anfang ... aber anders als etwa bei Kernfusion besteht nicht der mindeste Grund für die Annahme, dass es da irgendwelch unüberwindlichen technologischen Probleme geben könnte. Nicht erst in 20 Jahren. Und zu Preisen, die schon ungefähr in 2, 3 Jahren konkurrenzlos gegenüber allen anderen Varianten sein wird.

Das Bundesland Saarland ist wie kaum ein anderes von klassischer Industrieproduktion, Fahrzeugbau, abhängig. Das wird abgebaut. Massiv. Ford Saarlouis zum Beispiel baut massiv ab. Was hab ich neulich gehört und mitbekommen? Das Saarland will stattdessen europäisches Drehkreuz für den Transfer von grünem Wasserstoff werden. Da fährt der Zug hin!
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von schokoschendrezki »

Ich weiß gar nicht wie es zu diesen Diskussionen um die Kernkraft-Renaissance in D kommen konnte.
Eine Gruppe hat für diese Diskussion aber überhaupt kein Verständnis – und die ist entscheidend: die Betreiber der sechs verbliebenen Atomkraftwerke in Deutschland, Eon, RWE und EnBW. „Kurz vor Abschalten in Deutschland eine Debatte darüber zu starten, ob Kernkraftwerke einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten, ist befremdlich“, sagte Eon-Chef Leonhard Birnbaum dem Handelsblatt: „Sie kommt viel zu spät und nutzt keinem mehr.“

Für RWE ist das „Kapitel Kernenergie“ nach eigenen Angaben „abgeschlossen“.
handelblatt.
Damit wird aber Deutschland in keinster Weise zu einem energiewirtschaftlichen "Entwicklungsland". Das Gegenteil ist der Fall. Mit der Trennung von dieser Boliden-Technologie werden Länder wie Österreich oder Deutschland früher oder später die technologische Führerschaft auf diesem Gebiet übernehmen. "Kernkraft" ... das ist etwas für Steinzeitregimes wie Belarus oder für unverbesserlich vergangenheitszugewandte Regierungen wie die in Bulgarien. "Kernkraft" ... das ist für mich sowas wie Peter Alexander oder Bata Illic.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Daddeldu »

Atue001 hat geschrieben:(16 Jan 2022, 01:51)

Wie gut, dass wir die notwendige Entsorgung der Altlasten aus der Atomenergie aus den Rücklagen der Energieerzeuger vollständig bezahlen können, und keine weiteren Steuermittel aufgewendet werden müssen.[satire off] ...
Die Problemstellungen sind aber seit Jahrzehnten die Gleichen - Lösungsansätze kommen aber regelmäßig nicht zur Produktionsreife.
Endlagerstätten.....sind weltweit ein Problem. Einen finalen Endlagerplatz für die nächsten Jahrtausende gibt es weltweit keinen.
Nur die grüne Schadpolitik (die nicht nur durch die Partei Bündnis'90/Die Grünen betrieben wird) verhindert eine Lösung. Die Technologien stehen seit Jahrzehnten zur Verfügung, nur ihre Anwendung wird ebensolang obstruiert.
  • Der Kugelhaufenreaktor in Hamm-Uentrop produzierte nur einen Bruchteil des Mülls, der dann auch noch hauptsächlich aus der Kernspaltungsasche bestand, die nach 300 Jahren nur noch so strahlt wie Uranerz. Wurde von der grünen Schadpolitik zerstört.
  • Der schnelle Brüter hätte den problematischsten Teil, das Plutonium-Isotopengemisch, verbrannt. Durch rechtswidriges Verwaltungshandeln, als Teil der grünen Schadpolitik, wurde die Betriebsgenehmigung des fertig gebauten Reaktors verhindert.
  • Dem Endlager Morsleben wurde die Betriebsgenehmigung entzogen, ohne die Geeignetheit überhaupt zu prüfen. Das Endlager Gorleben wurde weitgehend fertig erkundet. Dann hat BUM Trittin ein Moratorium verhängt. Schließlich wurde der Standort politisch vernichtet.
Grüne Politiker auf der ganzen Welt verhindern seit Jahrzehnten jeden Schritt in die Richtung einer Lösung dieses von ihnen selbst aufgebauschten Problems. Es ist der Gipfel der Heuchelei, wenn sie sich dann mit naivem Augenaufschlag hinstellen und sagen: "Ja aber wir wissen ja gar nicht was wir mit dem Müll machen sollen."
Regenerative Energien werden immer preiswerter,
Dann können wir die Subventionen ja endlich einstellen.
Batterien und andere dort notwendige Techniken werden immer leistungsfähiger, und auch die Wasserstoffwirtschaft ist am entstehen und wird immer leistungsfähiger.
Auch der perfekte Speicher würde die alternativen Energien nicht retten - ein Gedankenexperiment

Ich frage mich immer, warum man im Zusammenhang mit Alternativen Energien (AE) über Energiespeicher diskutiert. Um wie viel würde denn der AE-Strom billiger, wenn es einen geeigneten Speicher gäbe?

Stellen wir uns einmal für einen Moment vor, wir hätten einen Wunderspeicher: Er hat, unter Verstoß gegen die Naturgesetze, einen Wirkungsgrad von genau 100 %. Alles was reingeht, kommt genau so wieder heraus.

Und er kostet, unter Verstoß gegen die Gesetze von Logik und Ökonomie, gar nichts: nichts in Anschaffung, Betrieb oder Entsorgung.

Wenn ich da eine kWh einspeichere, die 10 Cent gekostet hat: Für wie viel Cent muss ich die verkaufen um keinen Verlust zu machen? Doch wohl für 10 Cent!

Speicherung kann den einmal produzierten Strom um genau gar nichts billiger machen. Und da die Speicherung die Produktion des erneuerbaren Zufallsstromes nicht beeinflusst, blieben die Produktionskosten so exorbitant wie sie sind.

Tatsächlich befinden sich die AE-Betreiber bei uns schon in der Situation, als gäbe es den Wunderspeicher. Ihnen wird jederzeit der Strom abgenommen, sie haben eine Abnahmegarantie und einen Garantiepreis, egal wann und egal wo sie die Energie ernten und den Strom einspeisen (von „produzieren“ möchte ich da gar nicht sprechen). Der durchgeknallte Gesetzgeber hat die AE-Betreiber so gestellt, als könne man den Strom auf Flaschen ziehen.

Aber nicht nur würde unser hypothetischer idealer Speicher den AE nichts nutzen. Er würde auch noch die Konkurrenz billiger machen. Denn die richtigen Stromproduzenten würden dann ihre Kraftwerke einfach am Punkt der höchsten Effizienz durchlaufen lassen. Das ist die billigste Form, Energie zu erzeugen. Die niedrigste Stromnachfrage besteht gegen 4 Uhr nachts, die höchste gegen Mittag eines jeden Tages. Letztere ist ungefähr dreimal so hoch wie die erstere.

Gäbe es einen Wunderspeicher, bräuchten die Steinkohle- und Gaskraftwerke nicht mehr rauf- und runterfahren. Die nachts zuviel produzierte Energie würde Tags verkauft.

Das oben gesagte gilt im Prinzip natürlich auch für einen wenn auch nicht idealen, so doch wenigstens preiswerten und halbwegs effizienten Speicher, wie es ihn irgendwann einmal durchaus geben könnte. Ein guter Speicher könnte also die Produktion billiger machen, allerdings nicht die der AE. Man würde dann natürlich nur noch Braunkohle- und Kernkraftwerke betreiben, da diese die Grundlast am billigsten decken können.

Insgesamt ist die für Deutschland geplante Stromversorgung aus AE und Energiespeicher so teuer, dass man das vergessen kann.
Die Entsorgung veralteter Anlagen ist im Bereich der regenerativen Energien zwar auch ein Problem, aber kein besonders kompliziertes.
Mit den AE hätte man nicht mal genug Energie, um die AE zu entsorgen.
Kosten übersteigen [im Bereich der Kernenergie] regelmäßig die Planungen um Faktoren!
1. Zu diesem Erfolg muss ich der grünen Schadpolitik aufrichtig gratulieren. Das hat sie durch Überregulierung und einen Sicherheits-Overkill hinbekommen.

2. Wer gebaute, genehmigte, laufende, sichere KKW vorzeitig abschaltet, sollte zu den Kosten schweigen.
Die Problemstellungen sind aber seit Jahrzehnten die Gleichen - Lösungsansätze kommen aber regelmäßig nicht zur Produktionsreife. Endlagerstätten.....sind weltweit ein Problem. Einen finalen Endlagerplatz für die nächsten Jahrtausende gibt es weltweit keinen.
Dazu darf man wohl der grünen Schadpolitik gratulieren. Die Technologien stehen seit Jahrzehnten zur Verfügung, nur ihre Anwendung wird ebensolang obstruiert.
Die Kosten für die Entsorgung der problematischen Kernenergie werden sozialisiert......
Die Kosten der problematischen Energiepolitik werden sozialisiert.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Daddeldu »

schokoschendrezki hat geschrieben:(16 Jan 2022, 11:09)

Ich weiß gar nicht wie es zu diesen Diskussionen um die Kernkraft-Renaissance in D kommen konnte.
Ich auch nicht. Ein Neubau ist in Deutschland gesetzlich verboten. Die Mehrheiten für eine Gesetzesänderung sind über Generationen von Politikern nicht in Sicht, nachdem der Atomausstieg von Linke, Grünen, SPD, FDP und Union getragen wurde. Und was den Weiterbetrieb angeht:
Eine Gruppe hat für diese Diskussion aber überhaupt kein Verständnis – und die ist entscheidend: die Betreiber der sechs verbliebenen Atomkraftwerke in Deutschland, Eon, RWE und EnBW.
Die wurden für ihre KKW bereits entschädigt. Wir bezahlen ihnen jetzt den Strom den sie nicht produzieren. (Danke, Merkel!) Würde man jetzt wieder verlängern, kämen automatisch die Entschädigungen aufs Tapet. Dann müssten die die wieder zurückzahlen, verdienen ja Geld mit dem produzierten Strom. Aus Sicht der Vorstände wäre das Arbeit für umsonst.
„Kurz vor Abschalten in Deutschland eine Debatte darüber zu starten, ob Kernkraftwerke einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten, ist befremdlich“, sagte Eon-Chef Leonhard Birnbaum dem Handelsblatt: „Sie kommt viel zu spät...
Na, da hatter recht! Das hätten sich die Klimavertreter früher überlegen müssen.
und nutzt keinem mehr.“
Sie nutzt insofern, als man das den Schuldigen unter die Nase reiben kann. Jetzt und wenn dann schließlich der Strom abgeschaltet wird. Ich jedenfalls glaube keinem, der den Ausstieg befürwortet, dass er Angst vorm Klimawandel hat.
Damit wird aber Deutschland in keinster Weise zu einem energiewirtschaftlichen "Entwicklungsland".
Doch.
Das Gegenteil ist der Fall. Mit der Trennung von dieser Boliden-Technologie werden Länder wie Österreich oder Deutschland früher oder später die technologische Führerschaft auf diesem Gebiet übernehmen.
Auf welchem? Der Verbrennung von importiertem Erdgas?
"Kernkraft" ... das ist etwas für [...] unverbesserlich vergangenheitszugewandte Regierungen wie die in Bulgarien.
Ein heute gebautes KKW kann bei guter Pflege in den nächsten 80 Jahren Strom produzieren. Rein von der Technik her. Das ist wohl nicht vergangenheitszugewandt.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Teeernte »

schokoschendrezki hat geschrieben:(16 Jan 2022, 11:09)

Ich weiß gar nicht wie es zu diesen Diskussionen um die Kernkraft-Renaissance in D kommen konnte.
handelblatt.
Damit wird aber Deutschland in keinster Weise zu einem energiewirtschaftlichen "Entwicklungsland". Das Gegenteil ist der Fall. Mit der Trennung von dieser Boliden-Technologie werden Länder wie Österreich oder Deutschland früher oder später die technologische Führerschaft auf diesem Gebiet übernehmen. "Kernkraft" ... das ist etwas für Steinzeitregimes wie Belarus oder für unverbesserlich vergangenheitszugewandte Regierungen wie die in Bulgarien. "Kernkraft" ... das ist für mich sowas wie Peter Alexander oder Bata Illic.
Wenn man alles andere "Abschafft" - und dann noch auf Gerds Gas verzichten muss - kommt man auf Kernkraft...

MANGEL. Da gucken die Leute - wo Energie billig herkommt.

(Es ist EGAL - welcher Träger)
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von sünnerklaas »

schokoschendrezki hat geschrieben:(16 Jan 2022, 11:09)

Ich weiß gar nicht wie es zu diesen Diskussionen um die Kernkraft-Renaissance in D kommen konnte.
handelblatt.
Damit wird aber Deutschland in keinster Weise zu einem energiewirtschaftlichen "Entwicklungsland". Das Gegenteil ist der Fall. Mit der Trennung von dieser Boliden-Technologie werden Länder wie Österreich oder Deutschland früher oder später die technologische Führerschaft auf diesem Gebiet übernehmen. "Kernkraft" ... das ist etwas für Steinzeitregimes wie Belarus oder für unverbesserlich vergangenheitszugewandte Regierungen wie die in Bulgarien. "Kernkraft" ... das ist für mich sowas wie Peter Alexander oder Bata Illic.
Ich kann jedem einmal empfehlen, nachzurecherchieren, wo auf der Welt KKWs gebaut wurden, die ausschließlich von Privatunternehmen gebaut, finanziert und betrieben werden bzw. wurden.

Interessant auch, weil gerade aktuell: Frankreich hat massive Probleme beim Betrieb der aktuell aktiven KKWs, bei den Neubauprojekten fliegen den Franzosen die Kosten um die Ohren:

https://www.spiegel.de/wissenschaft/tec ... d4e3ecb440?

Jedes Privatunternehmen hätte solche Projekte entweder gar nicht angefangen - oder wäre längst ausgestiegen: nicht finanzierbar.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Dieter Winter »

schokoschendrezki hat geschrieben:(16 Jan 2022, 11:09)
Ich weiß gar nicht wie es zu diesen Diskussionen um die Kernkraft-Renaissance in D kommen konnte.
Könnte damit zu tun haben, dass sie als nachhaltig qualifiziert wurde.

Außerdem gibt es ja nicht nur die Kernspaltung, sondern es wird auch das Gegenteil versucht. Wenn solche Dinger laufen würden, wäre das ziemlich genial.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Andreas62 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(13 Jan 2022, 13:04)

Es wird in Deutschland keinen Neubau eines AKW mehr geben. Erstens wären die Proteste dagegen gewaltig und zweitens wäre die Bauzeit jenseits von Gut und Böse, um noch überhaupt irgendetwas gegen den Klimawandel beizutragen.
Ich vermute mal das auch Grüne nicht im Dunkeln sitzen wollen.
Wenn in der Zukunft mittelfristig öfters mal nichts mehr aus der Steckdose kommt, wird wohl dieses oder jenes Umdenken einsetzen.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Vongole »

Aldus hat geschrieben:(14 Jan 2022, 18:47)

Ich persönlich war lange ein Befürworter der Kernenergie. Aber als ich dann gesehen habe, wie amateurhaft und schlampig Betriebssicherheit in allen möglichen Bereichen unserer Gesellschaft - auch der Kernenergie - gehandhabt wird, hat sich meine Meinung geändert. Kernenergie könnte eine klasse Alternative sein - wenn sie von qualifizierten Personen zuverlässig überwacht wird. Den Glauben daran das das tatsächlich passiert, habe ich aber verloren. Daher: Kernenergie, nein danke. Das Risiko ist einfach zu hoch.
Dem kann ich nur zustimmen, trifft alles auch auf den Umgang mit Strahlenmüll zu.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Teeernte »

Andreas62 hat geschrieben:(16 Jan 2022, 16:53)

Ich vermute mal das auch Grüne nicht im Dunkeln sitzen wollen.
Wenn in der Zukunft mittelfristig öfters mal nichts mehr aus der Steckdose kommt, wird wohl dieses oder jenes Umdenken einsetzen.
Nun - Die Toten beim "ohne" Strom sind überschaubar - und es trifft vorragig IntensivbettenKunden.... ganz anders - wenn der Atom Müll im Permafrost Sibiriens in Glas eingeschmolzen und betoniert wurde...
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Vongole »

Teeernte hat geschrieben:(16 Jan 2022, 18:07)

(..) wenn der Atom Müll im Permafrost Sibiriens in Glas eingeschmolzen und betoniert wurde...
Der Permafrost ist auch nicht mehr, was er war:
In Sibirien schmelzen Permafrostböden und brechen auf. Diese "Thermokrater" sind bis zu 100 Meter tiefe Schlammlöcher.
https://www.br.de/nachrichten/deutschla ... et,SmvsxDn
In Deutschland gibt's bisher nicht ein einziges sicheres Endlager.
Am Yisrael Chai

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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Teeernte »

Vongole hat geschrieben:(16 Jan 2022, 19:16)

Der Permafrost ist auch nicht mehr, was er war:

In Deutschland gibt's bisher nicht ein einziges sicheres Endlager.
Einfach den Richtigen "Breiten-Kreis" treffen... >> Nur mit Polarlicht ist das LAger SICHER. ... für den ZUGRIFF
Samenbank Norwegen
In Norwegen wurde vor 10 Jahren der Global Seed Vault gebaut, eine gigantische Samenbank für Pflanzensamen. ... In der großen "Samenbank" lagern Pflanzensamen aus der ganzen Welt bei Minusgraden, damit man im Fall von Naturkatastrophen oder auch Kriegen auf sie zurückgreifen kann. Das Depot gilt als besonders sicher.05.03.2018

Größte "Samenbank" der Welt: Global Seed Vault soll künftig ...https://www.chip.de › News › Forschung & Wissen
Die Wärme ist (fast) immer GLEICH.
Bis zu einer Tiefe von 100 m steigen die Temperaturen auf ungefähr 15 °C an. In der Tiefe von 2.000 m liegen die Temperaturen bei ca. 60 – 80 °C und in einer Tiefe von 5.000 m herrschen Temperaturen von 150 – 200 °C. Dieser Temperaturverlauf macht deutlich, wie viel Wärme in der Erde gespeichert ist.
Erderwärmung - >>
Im oberflächennahen Bereich (bis ca. 20 m) gibt es aber noch weitere Faktoren die Einfluss auf den Temperaturverlauf nehmen.
Es geht also um die Geologische "Standhaftigkeit" und die wenigen Bewohner - aber ausreichend Arbeitskräfte.

Man könnte in Abhängigkeit zur Entfernung den Energiepreis für Gewerbe und Bewohner staffeln....100% "Abschlag" bei km NULL.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Atue001 »

Daddeldu hat geschrieben:(16 Jan 2022, 13:49)



Auch der perfekte Speicher würde die alternativen Energien nicht retten - ein Gedankenexperiment

Ich frage mich immer, warum man im Zusammenhang mit Alternativen Energien (AE) über Energiespeicher diskutiert. Um wie viel würde denn der AE-Strom billiger, wenn es einen geeigneten Speicher gäbe?.....
Das liegt einfach an der falschen Fragestellung.
Der normale Stromkunde zahlt nicht dafür, dass er gerade dann Strom kaufen kann, wenn die Sonne scheint oder der Wind bläst. Vielmehr soll der Strom permanent verfügbar sein.
Prinzipiell haben wir in Deutschland eine Menge potentiellen Strom, den wir mit Windkraft und Photovoltaik erzeugen können - aber eben nicht dann und nicht immer dort, wo er gerade benötigt wird.
Um das auszugleichen bietet es sich an, immer dann, wenn wir zu viel Strom erzeugen, diesen entweder zu verkaufen, oder aber zu speichern.
Umgekehrt ist es notwendig, wenn wir zu wenig Strom erzeugen, diesen entweder zu kaufen, oder aus Speichern zu bedienen.

Für den Strompreis ist also nicht nur entscheidend, was es kostet den Strom zu erzeugen, sondern was es kostet, den Strom dauerhaft zur Verfügung zu stellen.

Damit könnte man sehr schnell auf die Idee kommen, dass dann doch klassischer Strom und Atomstrom recht günstig wäre, und AE nicht so günstig.
Doch nicht nachhaltig erzeugter Strom ist so günstig nicht - weil die Klimafolgekosten berechtigterweise mehr und mehr in den Preis eingepreist werden.

Und Atomstrom? Der ist zwar beim Klima nicht so problematisch, aber zumindest derzeit noch bei den Folgekosten bei eintretenden Risiken, und bei den Kosten für die Entsorgung, für die noch keine Konzepte produktionsreif sind, deren Kosten man überhaupt abschätzen kann.

So wie man also bei den erneuerbaren Energien im Systempreis auch die Speicherung von Strom mit berücksichtigen muss, muss man umgekehrt bei Gesamtkostenrechnungen beim Atomstrom auch die Kosten für Ereignisse wie Fukushima (260 Mrd. Euro Schaden) oder Tschernobyl (200 Mrd. EUR Schaden) mit einpreisen - und dann noch die Entsorgungskosten.

Allerdings ist beim Einpreisen nicht immer alles so einfach.....AKW-Befürworter weisen zurecht darauf hin, dass bestimmte Risiken bei neueren Kraftwerkstypen nicht mehr so hoch oder gar nicht mehr existent sind. Befürworter von erneuerbaren Energien weisen darauf hin, dass die Kosten für Anlagen derzeit noch immer im Fall sind, weil sich technischer Fortschritt sehr rasant abbildet.

Trotzdem - unterm Strich bleibt als ein Kernproblem der Kernenergie bezüglich der Lösungsfähigkeit gegenüber dem Klimawandel bestehen, dass der Bau entsprechender Kapazitäten einfach lange dauert - und damit keine zeitnahe Lösung für die Klimaproblematik geschaffen werden kann, wenn man die AKWs außen vor lässt, die bereits im Bau sind. Die Zeiten von der Planung bis zur Produktion sind einfach zu lang! Insbesondere in Deutschland - aber auch faktisch in Europa.

Im Moment sind AKWs keine Alternative. Sollte es sich zukünftig ergeben, dass man die Probleme der AKWs wirklich lösen kann, dann könnten irgendwann AKWs auch wieder eine relevante Rolle spielen. Aktuell ist deren Bedeutung klar abnehmend - auch weltweit.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Teeernte »

Atue001 hat geschrieben:(16 Jan 2022, 23:34)

Das liegt einfach an der falschen Fragestellung.

Und Atomstrom? .
Genau die selbe "falsche" Fragestellung.

Da in D bei den Privaten und den meisten Industrieverbrauchern keinen angebotsabhängigen Tarif gibt - verbraucht man - wenn man der MEINUNG ist.

Würde der Strom BILLIG wenn VIEL "da" ist - wenige verbrauchen - würd ich meine Verbraucher anwerfen..... aber DAS ist staatlich nicht erwünscht.

Billigstrom im Privaten Bereich - wurde GESTRICHEN - die meisten haben nicht mal mehr Nachtstrom im Angebot.

...immer gleich TEUER. - "Goldstandard" .....Wäsche, Kochen.... E-Warmwasser zu Spitzenlastzeiten....

Wer einen mehrTarifzähler haben will - etwa für eigene Solaranlage - muss sich den Handwerker selbst besorgen , der dann auf Papierkrieg trifft - den die meisten HANDWERKER meiden.

Wer hat "Kernkraft" gebaut ? >> Öffentliche Energieversorger der Länder. Ich kenn in D kein einziges das "PRIVAT" gebaut wurde.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Andreas62 »

Ich habe eine Wärmepumpe die angeblich Öko ist und verkachele nur zum Heizen was um die 7000 KWH.
Die Rechnung dafür könnt ihr euch vorstellen.
Mein Nachbar heizt mit Flüssiggas und lacht mich heizkostentechnisch aus.
Ist es wohl irgendwie auch nicht mit der Ökologie.
Der Wärmepumper ist der Depp da er mit teurem Strom heizt und der Flüssiggaser lacht sich scheckig.
Das was jeder braucht, also Energie, wird so geschickt mit Abgaben belegt das es beim Fiskus in der Kasse nur so klingelt.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Kamikaze »

Andreas62 hat geschrieben:(17 Jan 2022, 00:39)

Ich habe eine Wärmepumpe die angeblich Öko ist und verkachele nur zum Heizen was um die 7000 KWH.
Das wären bei einer JAZ von 3 (unteres Spektrum von Luftwärmepumpen) also etwa 21.000kWh Heizenergie pro Jahr.
Das entspricht etwa 2.100l Heizöl bzw. ca. 2.050m³ Gas im Brennwertgerät.
Ich erreiche mit meiner Grundwasserwärmepumpe eine JAZ von 5,2. Der übernächste Nachbar mit seiner Luft-Wärmepumpe etwa 4,3 (laut eigener Aussage). Die angenommene JAZ kann also relativ leicht überschritten werden.
Was um himmels Willen heizt du damit? Ein Mehrparteienhaus aus 1980, an dem seit dem Bau nichts optimiert wurde? :(
Dazu kommt, dass PV helfen kann den Strombezug (nicht nur für die WP) sehr drastisch zu reduzieren (auch ganz ohne "Kassenklingelei beim "Fiskus").
(Mein Vierparteienhaus Bj 1985 hat vor der Sanierung etwa 1.900l Öl pro Jahr gebraucht - mit einem Uralt-Brenner. Nach dem Umbau rechne ich noch mit etwa 400kWh Strom aus dem Netz, den ich zum Heizen brauche. Die letzten Arbeiten werden aber erst im Frühjahr fertiggestellt. Genaue Zahlen für den Winter gibt es also erst etwa Mitte 2023.)

Bleibt aber die Frage, was das mit dem Strangthema zu tun hat...
Ein Atom-BHKW zur Wohnraumheizung wird es auf absehbare Zeit wohl eher nicht geben. ;)

In Sachen Heizungsoptimierung: Schau mal ins Haustechnik-Dialog-Forum. Da kann dir mit großer Sicherheit bei der Optimierung deiner Heizung (und Kostensenkung) geholfen werden: https://www.haustechnikdialog.de/Forum/30/Waermepumpen
Energiewende: https://graslutscher.de/how-to-energiew ... herkommen/
PV-Forum: https://www.photovoltaikforum.com/

ignoriert: Emin, JJazzgold, Dieter W.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von schokoschendrezki »

Dieter Winter hat geschrieben:(16 Jan 2022, 16:40)

Könnte damit zu tun haben, dass sie als nachhaltig qualifiziert wurde.
Nein. Nein! Überhaupt nicht! Dieser europäische Taxonomie-Beschluss hat keinen technologischen sondern einen ganz anderen Hintergrund. Anders als in Deutschland, wo die bisherigen Kernkraftbetreiber Unternehmen sind, die wirtschaftlich arbeiten, Gewinne und Umsätze erzielen müssen, sind die Betreiber in Ländern wie Frankreich oder Russland staatliche Energiebehörden. Die in aller Ruhe eine Milliarde nach der anderen Schulden machen können. Der Staat zahlts ja. Weil Kernergie Staatsidologie ist.

Mit den astronomischen Summen, die für die Pandemieaufbauhilfe fällig werden, ist aber auch ein so wirtschaftsstarkes Land wie Frankreich oder ein so rohstoffreiches Riesenreich wie Russland überfordert. Man braucht, kurzgesagt, private Investoren für den Weiterbetrieb der Kernkraftwerke. Und dafür braucht man ein Biosigel und ein Greenwashing. Das ist der Grund! Mehr oder weniger wörtlich hieß es kürzlich in einer Diskussion zwischen Fachjournalisten und politischen und wirtschaftspolitischen Beobachtern: Der europäische Taxonomie-Beschluss zur Kernkraft, war eine verzweifelte Rettungsaktion aus finanzpolitischen Gründen. Sonst wäre auch in Atomstaat Nummer eins Frankreich Schluss damit.

Es handelte sich um eine reine Diskussionsveranstaltung ohne, dass dazu Manuskripte vorliegen. Ich kanns also leider nicht wörtlich zitieren. Wens interessiert:
Wenige Stunden vor dem Jahreswechsel hat die EU einen Entwurf ihrer sogenannten Taxonomie veröffentlicht, der aus Atomkraft und Erdgas gewonnene Energie als nachhaltig definiert – was nicht in allen Mitgliedsstaaten zu aufgeregten Debatten führte. Über das grüne Siegel für fragwürdige Investitionen, über Frankreichs Atompolitik und europäische Deals sprechen Klaus Remme aus dem Berliner Hauptstadtstudio, Christiane Kaess, Frankreich-Korrespondentin des Deutschlandradios und EU-Korrespondent Peter Kapern.
https://www.deutschlandfunk.de/der-poli ... b-100.html
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von schokoschendrezki »

Andreas62 hat geschrieben:(16 Jan 2022, 16:53)

Ich vermute mal das auch Grüne nicht im Dunkeln sitzen wollen.
Wenn in der Zukunft mittelfristig öfters mal nichts mehr aus der Steckdose kommt, wird wohl dieses oder jenes Umdenken einsetzen.
Das ist eine Haltung, die an den Widerstand vieler Menschen gegen Elektrizität und für die Beibehaltung von Gasbeleuchtung Mitte/Ende des 19. Jahrhunderts erinnert. Theaterbrände aufgrund von Gasbeleuchtung waren im Europa des 19. Jahrhunderts eine regelrechte Geißel der Menschheit. Tausende Menschen wurden Todesopfer. Allein der Theaterbrand 1881 im Wiener Ringtheater forderte 386 Tote. Aber die Befürworter von Gaslicht im 19. Jahrhundert argumentierten ganz ähnlich wie die Kernkraftwerkfans von heute: Mann werde im Dunkeln sitzen sobald in Deutschland mal die Sonne nicht scheint oder der Wind nicht weht. So ein infantiler Unsinn!

Die Parallele zu Harrisburg, Tschernobyl und Fukushima auf der einen und den Erneuerbaren Energien auf der anderen Seite ist offensichtlich.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von schokoschendrezki »

Wenn man sich die Geschichte der Kernkraftnutzung anschaut ... sie war immer Ideologie. In Frankreich, USA, UK und Russland sowieso. Da gings um militärische Autarkie, kalten Krieg, Postkolonialismus (Frankreich), Systemwettbewerb, Kampf gegen den Weltimperialismus bzw. umgekehrt gegen den Weltkommunismus usw. usf.

Aber auch in Deutschland. Es gab einen "Atomminister". Nur zur Erinnerung. FJS war der bekannteste. Die Sprüche der Atomkraftbefürworter zwischen Mitte der Fünfziger und Mitte der Sechziger muss man sich mal (möglichst bei einem Glas Wein zur Beruhigung) mal reinziehen. Und das sah im Osten Deutschlands grundsätzlich nicht anders aus. Nur dass die Indoktrination noch weitaus stärker war. "Atomino" ... das war in der DDR der 60er, 70er Jahre eine Figur aus einer staatlichen Kinderzeitschrift. "Atomkraft" und "bemannte Raumfahrt" ...Atomino und Gagarin .... das waren die Insignien des kommunistischen Siegs auf dem Gebiet von Technologie. Technologie als atheistische Religion und als eine Art kommunistisches Heilsversprechen. Um Gottes Willen! Bitte nicht noch mal diese Zeiten.

Ganze Generationen haben diese technologischen Erlösungsmärchen entlarvt und als den Unsinn kenntlich gemacht, der sie sind. Im Westen Deutschlands eher die großen Umweltschutz- und Wachstumskritik-Bewegungen. Im Osten waren es eher kleine Gruppen wie etwa die Ostberliner Umweltbibliothek, die sich gleichzeitig aber auch stärker als politische Opposition verstanden hat.

Die Menschen von heute, wenn sie Verstand haben, wissen, dass sie sich nicht gegen die Natur stellen können, dass sie die Natur nicht irgendwie "bezwingen" oder "erobern" können. Dass sie, wenn sie sich vor Flutkatastrophen schützen wollen, langfristig nicht Dämme bauen sondern den Flüssen ihren Lauf lassen sollten. Mit der Klimakatastophe und der Pandemie hat die Natur dem Menschen zunächst mal erst die Folterwerkzeuge gezeigt. Man sollte es nicht darauf ankommen lassen, dass sie zur Anwendung kommen.

Dass Argument, dass es bei wachsender Weltbevölkerung nur unter Anwendung von Technologie zu einer gerechten und ausreichenden Verteilung der Ressourcen komme, lässt sich anhand zum Beispiel der Fischereiwirtschaft leicht widerlegen. Mit der Leerfischung der Ozeane wird nicht etwa nicht nur nicht für eine Nahrungsmittelversorgung ärmerer Regionen gesorgt ... sondern im Gegenteil: Die Versorgung der Welt mit Nahrungsmitteln wird gerade durch die moderne Fischerei sogar akut gefährdet. Ähnliches gilt für Themen wie Bodenerosion oder Bondenversiegelung.
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syna
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von syna »

Ich gebe mal zu bedenken:

Wie nachhaltig der Betrieb von Atomkraftwerken in der Tat wirken kann, ist noch immer
in baden-württembergischen Wäldern zu beobachten. Dort kann es durchaus vorkommen,
dass erlegte Wildschweine als Strahlenmüll entsorgt werden müssen: Klick mich.

:? :dead: :eek:
--~~/§&%"$!\~~--
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Kamikaze
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Kamikaze »

"In jeder Dekade seit den 1970er-Jahren gab es schwere Unfälle und eine Vielzahl kleiner Zwischenfälle", so Ben Wealer, Leitautor der Studie. "Kernkraft ist derart risikobehaftet, dass Kernkraftwerke nirgendwo versichert werden können."
Die Kosten der Katastrophen von Fukushima oder Tschernobyl hat die Gesellschaft bezahlt. Ein Super-GAU verursacht Schäden von bis zu 430 Milliarden Euro; das entspricht etwa dem gesamten deutschen Bundeshaushalt.

Die großen AKW-Bauer wie Westinghouse in den USA und Framatome beziehungsweise Areva in Frankreich sind pleite.

Der Bau des EPR-Reaktors in Flamanville wandelte sich vom Vorzeigeprojekt zum Albtraum Frankreichs. Bei der Planung Anfang der 2000er-Jahre wurden die Kosten des Reaktors auf 3,3 Milliarden Euro geschätzt. Die Inbetriebnahme war für 2012 geplant. Nach unzähligen Schwierigkeiten und ständigen Verzögerungen heißt es jetzt, dass das Werk 2023 ans Netz gehen wird. Bis dahin könnten sich die Kosten laut einem Bericht des französischen Rechnungshofs auf 19,1 Milliarden Euro erhöhen.

Atomkraft-Befürworter verweisen auf neue technologische Entwicklungen wie Reaktoren der "Generation 4". Doch das seien alte Konzepte, sagt Kernkraft-Experte Heinz Smital von Greenpeace. Mit ihnen habe man schlechte Erfahrungen gemacht - wie mit dem Schnellen Brüter in Kalkar und dem Superphénix in Frankreich: "Diese gescheiterten Reaktor-Typen werden heute als Generation 4 verkauft".

Berechnungen [des französischen Rechnungshofs] zufolge müsste die Betreiberfirma EDF bis 2030 etwa 100 Milliarden Euro ausgeben, um die Laufzeit der bestehenden Meiler um zehn Jahre zu verlängern. Das entspräche dem Dreifachen des Börsenwerts des Unternehmens.
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/we ... t-101.html
Energiewende: https://graslutscher.de/how-to-energiew ... herkommen/
PV-Forum: https://www.photovoltaikforum.com/

ignoriert: Emin, JJazzgold, Dieter W.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von JJazzGold »

schokoschendrezki hat geschrieben:(17 Jan 2022, 13:13)

Mann werde im Dunkeln sitzen sobald in Deutschland mal die Sonne nicht scheint oder der Wind nicht weht. So ein infantiler Unsinn!
Dazu sage ich nur 1816.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt

https://www.youtube.com/watch?v=9FBu2rVuXGI
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Kritikaster »

JJazzGold hat geschrieben:(28 Jan 2022, 08:37)

Dazu sage ich nur 1816.
Das sind doch nur unzuverlässige Aufzeichnungen. Fake History.

Sowas KANN sich bestimmt nicht wiederholen, und selbst wenn, dann ... :? ... kommt der Strom immer noch aus der Steckdose.
Der am höchsten entwickelte Sinn ist der Unsinn. (Peter E. Schumacher)
Wo der Sinn aufhört, beginnt der Wahnsinn. (Erhard Horst Bellermann)
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von JJazzGold »

Kritikaster hat geschrieben:(28 Jan 2022, 09:26)

Das sind doch nur unzuverlässige Aufzeichnungen. Fake History.

Sowas KANN sich bestimmt nicht wiederholen, und selbst wenn, dann ... :? ... kommt der Strom immer noch aus der Steckdose.
A bisserl zu viele Aufzeichnungen für Fake History.
Aber, ops, damit kann man sich ja beschäftigen, wenn es soweit ist. ;)
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt

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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Kamikaze »

JJazzGold hat geschrieben:(28 Jan 2022, 08:37)

Dazu sage ich nur 1816.
Was war 1816?
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Kritikaster »

Kamikaze hat geschrieben:(28 Jan 2022, 09:59)

Was war 1816?
Google wäre gerne Dein Freund:
»Achtzehnhundertunderfroren« – so nannten Zeitgenossen das Katastrophenjahr 1816, heute als »Jahr ohne Sommer« bekannt. Betroffen waren vor allem Westeuropa und Nordamerika: In Neuengland fiel mitten im Juni dichter Schnee, und nicht enden wollende sintflutartige Regenfälle und Hagelstürme suchten Europa heim. Auf der nördlichen Hemisphäre wurde 1816 zum zweitkältesten Jahr seit gut 400 Jahren, in Paris war es der kälteste Sommer zwischen 1771 und 1990.
https://www.pm-wissen.com/geschichte/a/ ... mer/11002/
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Kamikaze »

Kritikaster hat geschrieben:(28 Jan 2022, 10:09)

Google wäre gerne Dein Freund:
Was meinst du wohl, warum ich den Wikipedia-Artikel zu diesem Jahr verlinkt habe? ;)
Aber jo - bei einer ähnlichen Katastrophe wären wir tatsächlich ziemlich gekniffen. Was hat das mit Kernenergie zu tun? Atomenergie war damals noch ein Drogentraum von Schriftstellern (falls überhaupt).
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Kritikaster »

Kamikaze hat geschrieben:(28 Jan 2022, 10:15)

Aber jo - bei einer ähnlichen Katastrophe wären wir tatsächlich ziemlich gekniffen. Was hat das mit Kernenergie zu tun?
Atomstrom wäre in so einem Fall gewiss weniger anfällig als PV oder Windenergie.

Könnte man, neben dem Aspekt des Strangtitels, als Vorteil betrachten.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Kamikaze »

Kritikaster hat geschrieben:(28 Jan 2022, 10:22)
Atomstrom wäre in so einem Fall gewiss weniger anfällig als PV oder Windenergie.
Schon vergessen, dass die Atomnation Frankreich im Winter standardmäßig auf Stromlieferungen aus dem Ausland angewiesen ist, weil diese Boliden reihenweise die Grätsche machen?
Ist doch erst ein paar Wochen her... :rolleyes:

Nebenbei: Warum sollte im (vulkanischen) Winter kein Wind wehen?
Derzeit liefern die WKA im Winter deutlich mehr Strom als im Sommer (da hilft dann die PV, die im nuklearen Winter eher wenig bringen dürfte).
Die Frage ist in so einem Fall aber weniger ob wir weiterhin Strom haben werden (im großflächigen Katastrophenfall eher nicht), sondern wie die verfügbare Energie bestmöglich (zu Rettung und Erhalt von Menschenleben) eingesetzt werden kann.
Meine These: Energieintensive Unternehmen werden als erstes den "Hahn zugedreht" bekommen. Ganz egal welche Kraftwerke dann am Netz sind.
Idealerweise ist bis dahin die Energieversorgung so dezentralisiert, dass immer irgendwo ein wenig Energie her kommt, denn irgendwo weht immer Wind.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Kritikaster »

Kamikaze hat geschrieben:(28 Jan 2022, 10:53)

Nebenbei: Warum sollte im (vulkanischen) Winter kein Wind wehen?
Die Beschreibungen klingen eher danach, als würde ZU STARKER Wind geweht haben ...
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Realist2014 »

Kamikaze hat geschrieben:(28 Jan 2022, 10:53)

Schon vergessen, dass die Atomnation Frankreich im Winter standardmäßig auf Stromlieferungen aus dem Ausland angewiesen ist, weil diese Boliden reihenweise die Grätsche machen?
Ist doch erst ein paar Wochen her... :rolleyes:

................d.
Die Finnen sehen das ganz anders:

"Klimaneutral bis 2035 - mit Atomkraft

Die Grünen sind in Finnland Teil einer Fünf-Parteien-Koalition um Ministerpräsidentin Sanna Marin. Für die Regierung gehört Atomkraft zum Energiemix dazu. Zumindest so lange, bis sie vollständig von erneuerbaren Energiequellen abgelöst werden kann. Nur so könne das ehrgeizige Ziel - Klimaneutralität bis 2035 - erreicht werden.

Während Deutschland abschaltet, schaltet Finnland ein. Der neue Atommeiler Olkiluoto 3 ist gerade ans Netz gegangen, nur wenige Autostunden von Helsinki entfernt. "

https://www.tagesschau.de/ausland/europ ... e-101.html
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Daddeldu »

Das geht im wesentlichen auf die Pressemitteilung der sogenannten "Scientists for Future" vom 27. Oktober 2021 zurück. Nichts neues. Die Antiatomies von der Tagesschau werden das wohl jetzt jeden Monat bringen.
Kernkraft-Experte Heinz Smital von Greenpeace.
Greenpeace ist ein käuflicher Medienkonzern, dessen Propaganda noch nicht mal den Anschein von Objektivität zu erregen versucht. So jemand ist nicht zitierfähig.
Mit ihnen habe man schlechte Erfahrungen gemacht - wie mit dem Schnellen Brüter in Kalkar und dem Superphénix in Frankreich
Bitte???

Welche schlechten Erfahrungen hat man mit dem Schnellen Brüter in Kalkar gemacht? Der wurde komplett gebaut und dann durch rechtswidrige Grüne Schadpolitik von meineidigen SPD-Politikern nicht in Betrieb genommen. 7 Milliarden DM Kosten. Und die wurden tatsächlich von der Gesellschaft getragen. Diese Leute benutzen ihre eigene dreckige Obstruktionspolitik als Argument gegen die Kernenergie.
"Diese gescheiterten Reaktor-Typen werden heute als Generation 4 verkauft."
Die nächste Lüge. Die neuen Reaktorkonzepte unterscheiden sich fundamental und haben nur die grundsätzliche Physik gemein.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Teeernte »

Kamikaze hat geschrieben:(28 Jan 2022, 10:53)

Schon vergessen, dass die Atomnation Frankreich im Winter standardmäßig auf Stromlieferungen aus dem Ausland angewiesen ist, weil diese Boliden reihenweise die Grätsche machen?
Ist doch erst ein paar Wochen her... :rolleyes:.
Frankreichs Atomaufsicht hat den Weg für den Weiterbetrieb der ältesten Atomkraftwerke des Landes frei gemacht.

Bei den betroffenen Reaktoren handelt es sich um die sogenannte 900-Megawatt-Baureihe der französischen Atomkraftwerke. Sie sind hauptsächlich in den 1980er Jahren in Betrieb genommen worden.

Einige haben ihre Betriebslaufzeit von 40 Jahren bereits erreicht.
....die bröckeln nun schon mal... :D :D >> Laufzeitverlängerungen über die „ursprüngliche Konzeptionsdauer hinaus“

Geht doch nur ums Geld...
„Der hoch verschuldete staatliche Atomkonzern EDF stellt offenbar wirtschaftliche Interessen ....
in den Vordergrund. :D :D
Die Antwort der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage der Grünen zeigte, dass 43 AKWs in Europa schon über ihre ursprüngliche Laufzeit verlängert worden sind. Darunter befinden sich 21 in Nachbarstaaten: Frankreich, Niederlande, Belgien, Schweiz und Tschechien. Weitere werden ihre ursprünglich vorgesehene Laufzeit in den nächsten Jahren überschreiten.

Hinzu kommen Neubauprojekte: Polen plant den Bau von sechs Atomreaktoren, von denen der erste 2033 in Betrieb gehen soll – unweit der deutschen Grenze. ..... Auch Ungarn, bereits Erzeuger von Atomenergie, plant den Bau neuer Reaktorblöcke.
Gesperrt