Alster hat geschrieben:(28 Dec 2021, 15:24)
Die ontologische Hypothese betreffs einer "wahren Form" der Erde ist aus physikalischer Sicht auch gar nicht nötig. Vielmehr gibt es 2 Gründe, die für die Verwendung desjenigen Koordinatensystems sprechen, in dem die Erde eine Kugel ist:
1) die Bewegungsgleichungen sind in diesem Koordinatensystem am einfachsten darstellbar
2) die für das Gravitationsgesetz nötige Masse lässt sich anhand der Kugelform am einfachsten motivieren

Gegen die Scheibenförmigkeit der Erde spricht zunächst einmal das Hamilton-Prinzip der kleinsten Wirkung. Man muss unsinnig viel Energie in den Erhalt dieser Scheibenfömigkeit stecken. Die Kugel oder die kugelähnliche Gestalt ist in dieser Hinsicht einfach die Lösung der Fragestellung "minimale Wirkung". Bei extrem hohen Rotationsgeschwindigkeiten sind scheibenförmige Körper allerdings schon und auch unter Berücksichtigung des Hamilton-Prinzips die Lösung. Vielleicht hab ich nicht alles richtig bedacht: Aber mir scheint, die Behauptung einer scheibenförmigen Erde läuft letztendlich auf die Behauptung hinaus, die Erde würde sich irrisinnig schnell um sich selbst drehen. 1000 mal in der Sekunde oder so. Klar, dann wird sie wie auf einer Töpferscheibe flach und sozusagen eierkuchenförmig.
Aber davon mal abgesehen. Wenn Du mit "Gravitationsgesetz" das klassische Newtonsche Gravitationsgesetz meinst ... da gibt es keine "nötige" Masse. Da heisst es einfach Kraft ist gleich G*(m1*m2)/r². Massenprodukt durch Abstandsquadrat. Weiter nix. Schwierig ist hier nur die Modellvereinfachung "Punktmasse". Da wirds kompliziert.
Aber ich sehe immer noch nicht wie man sich auf der zweidimensionalen Oberfläche eines dreidimensionalen Körpers klar und objektiv von der Dreidimensionalität dieses Körpers überzeugen kann.