Pünktlich zum 1. Dezember 2021 ist es in West-Pommern ziemlich kalt geworden. Eisregen, der strichweise liegen bleibt...Temperaturen um den Gefrierpunkt. Madammecken Kiki strebt nach draußen... macht dann aber auf dem Absatz kehrt. Vorwurfsvolle Blicke treffen mich: "Tu' hier endlich 'was!" Schwer zu vermitteln, daß unsereiner am Ende seines Lateins angekommen ist. Tja, Madammecken, dann hättest Du lieber eine Norwegische Waldkatze oder eine Maine Coon werden sollen. Dafür war der Sommer aber doch herrlich...
Na gut, dann muß eben der Wintergarten genügen. Aber auch dort ist es nicht gerade gemütlich mit 6 °C. Immerhin kann Madammecken sich dort abhärten. Die verhältnismäßig großen Ohren und die langen Beine unserer Kiki bieten der Auskühlung natürliche Angriffspunkte. Da müssen wir unsere Verantwortung für das Tierchen schon wahrnehmen. Einen pommerschen Winter mit ernsten Minustemperaturen überlebt ein solches Kunstprodukt draußen sicher nicht. Meine Vermutung: Auch viele der sogenannten Hauskatzen nicht, die herrenlos und hungrig um die Bauernhäuser streichen.
In unserer weit abgelegenen Behausung ist davon nichts zu sehen... zu weit und zu gefährlich durch Füchse und Adler, die Beute machen wollen (müssen). Na ja, unsere Kiki muß das nun wirklich nicht sein. Die bleibt im Wintergarten in der fuchs- und adlerfreien Zone.
Dafür gibt es aufregende Düfte aus dem Lüftungssystem des Wohnhauses. Das ist mehrschalig aufgebaut mit Hohlräumen zur Abpufferung der Kälte draußen im Freien, und in einen Erdwall eingegraben. Da tummeln sich Mäuse, um dort zu überwintern... so viel ist inzwischen klar. Was tun? Gewähren lassen, oder die Lüftungsgitter entfernen und Kiki ihres Amtes walten lassen, oder Mausefallen in den Hohlräumen ("Drempel") auslegen? Letzteres schützt unsere Kiki vor engen Durchlässen, die ich beim Hausbau ja nicht für Katzen ausgelegt hatte. Aber für Mäuse ist das dort ja kein Hindernis. Ich verspüre wenig Lust, die Firstwand im Winter wieder ab zu bauen, um Madammecken wieder zu befreien... Werde also Fallen legen... mit Nutella als Lockspeise: Eine warme Empfehlung vom Freund und Nachbarn Wojtek. An einem Montageloch bin ich inzwischen bei Maus-Nummer 12 angelangt. Futter für Antek und seine 6-köpfige Krähenfamilie, die inzwischen unsere Teichumrandung aufmerksam auf solche Spenden überprüfen.
Was nicht verhindert hat, daß Madammecken Kiki dort zuerst ankam und uns den dort frühmorgens ausgelegten Mäusebraten ins Haus schleppen wollte...
Die Kälte hat so gesehen auch ihr Gutes...