relativ hat geschrieben:(02 Dec 2021, 15:16)
Nein muss man nicht. Es reicht in der Regel erstmal völlig aus, daß man dort Lebensbedingungen schafft die besser sind als jene die die dort gerade Vorherrschen. Das mit steigenden Wohlstand auch die Wünsche der Bevölkerung steigen kann man am Beispiel China ganz gut erkennen. Aber erstmal geht es ja darum die Flüchtursachen der meisten Flüchtlinge zu beseitigen.
Die ganz Armen machen sich nicht auf den Weg, sie können sich auch keine Schlepperhonorare leisten, sondern denken bestenfalls darüber nach, wovon sie ihre Kinder nächste Woche ernähren. Speziell afrikanische Migranten stammen zumeist aus der dortigen Mittelschicht, der es, verglichen mit den tatsächlich Armen, nicht allzu schlecht geht. Deren "Fluchtursachen" finden sich zumeist in dem Wunsch, den eigenen Lebensstandard und den der Familie nachhaltig weiter zu steigern. Deshalb werden ja auch nicht die schwächsten Familienmitglieder geschickt. Die wichtigsten Herkunftsländer in Afrika (Nigeria, Gambia, Guinea, Elfenbeinküste) sind auch weder von Bürgerkriegen geprägt noch jene mit der ärmsten Bevölkerung. Der Begriff "Flüchtlinge" sollte zumindest in diesen Fällen ehrlicherweise grundsätzlich durch "Migranten" ersetzt werden. Bei Menschen aus Syrien, dem Irak, Afghanistan, sieht das anders aus.
Trotzdem (!) halte ich eine Unterstützung für Menschen in jenen Ländern für richtig und wichtig. Sinnvoll eingesetztes Geld kann dort längerfristig eine Menge bewirken. Und hat es auch schon getan - siehe die sinkenden Geburtenraten in vielen Ländern des sog. globalen Südens. Eine Folge steigenden Lebensstandards und besserer Bildung (vor allem von Mädchen und Frauen).