

Ja, aber mir liegt eine Beobachtung auf dem Herzen, die ich hier teilen möchte. Es besteht ja unter der großen Mehrheit die gemeinsame Auffassung, wir wollen mehr Menschen zum impfen bekommen. Quasi die Lücken in der Bevölkerung immer mehr auffüllen. Das Ziel ist gesellschaftlich klar. Aber der Weg nicht. Und da scheint es aus meiner Sicht eine Hauptströmung zu geben, die ich mal mit "Beschimpfen der Ungeimpften" umschreiben würde.
Diese Form, Menschen zu etwas zu bewegen, ist ja nicht neu. Eher altbekannt. Aber wie ich finde kaum reflektiert. Und ohne Beachtung der Evidenz. Ich finde es auch nicht wirklich intuitiv. Ich möchte, das jemand etwas tut, was er oder sie bisher nicht vorhatte. Man könnte auch sagen, man möchte eine Person überzeugen. Gelingt das besonders gut dadurch, dass man die Person beschimpft, ihr negative Eigenschaften zuschreibt, sie als schlechten Menschen bezeichne? Das ist das, was ich mal flapsig in der Überschrift als schwarze Pädagogik bezeichnet habe. Aber so ganz daneben ist der Vergleich ja nicht. Der Wikiartikel nennt dazu ein Zitat von Alice Miller, einer Psychologin: "Unter der ‚Schwarzen Pädagogik‘ verstehe ich eine Erziehung, die darauf ausgerichtet ist, den Willen des Kindes zu brechen, es mit Hilfe der offenen oder verborgenen Machtausübung, Manipulation und Erpressung zum gehorsamen Untertan zu machen."
Zugegeben, ich glaube nicht, das ein demokratischer Staat und seine Parteien die Bürger zu gehorsamen Untertanen machen will (ich weiß, u.a. Querdenken glauben das, aber das soll nicht das Thema sein). Mir geht es eher um den Glauben des Wirkprinzips, sage einer Person für wie schlecht man sie/er hält und sie/er wird dann das gewünschte Verhalten zeigen. Ich sehe zwar, dass das viele auch in ihrem Alltag anwenden (begonnen bei den eigenen Kindern), zweifle aber am Erfolg.
Was denkt ihr darüber? Es soll in dem Strang nicht explizit um den sogenannten Impfdruck durch Maßnahmen gehen, sondern um die öffentliche Ansprache.