BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

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Realist2014
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Realist2014 »

butterfly hat geschrieben:(18 Oct 2021, 17:23)

ja, bei 600€ muss natürlich nichts neues erdacht werden.
Und für mehr reicht es eben nicht.
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Meruem »

butterfly hat geschrieben:(18 Oct 2021, 17:23)

ja, bei 600€ muss natürlich nichts neues erdacht werden.
Bei einem BGE Modell von 1.500€ , nicht 600€ , die meisten Modell nennen 1.000 bis 1.500€.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Realist2014 »

Meruem hat geschrieben:(19 Oct 2021, 11:59)
Bei einem BGE Modell von 1.500€ , nicht 600€ , die meisten Modell nennen 1.000 bis 1.500€.
Alle diese Modelle erfordern mehr Umverteilung, die es aber nicht geben wird.
Die 600 Euro ergeben sich unter Verwendung der heutigen (Steuer-)Mittel zur Existenzsicherung - plus dann noch die GKV ( heute sind das 98 Euro für die Existenzssicherungsbezieher)

Wurde hier im Forum schon ausführlich berechnet und diskutiert- inklusive Beteiligung des Moderators.
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Mendoza
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Mendoza »

butterfly hat geschrieben:(18 Oct 2021, 17:24)

also laut der Seite ist der Mensch von Natur aus Faul

https://www.businessinsider.de/wissensc ... l-2015-11/
Danke für den Link. Auch wenn die Sache banal ist. Wobei einige BGE-Bejubeler ja daran nicht glauben und meinen, dass man, wenn man mit Geld zugesch... wird, man vor Tatendrang und Kreativität nur so explodieren würde. In Wirklichkeit ist das glatte Gegenteil der Fall. Man braucht sich nicht mehr anstrengen um ein Ziel zu erreichen. Man kriegt schließlich alles geschenkt und ist schon an diesem Ziel.
Churchill "Dem Kapitalismus wohnt ein Laster inne: Die ungleichmäßige Verteilung der Güter. Dem Sozialismus hingegen wohnt eine Tugend inne: Die gleichmäßige Verteilung des Elends."
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Meruem »

Realist2014 hat geschrieben:(19 Oct 2021, 12:18)

Alle diese Modelle erfordern mehr Umverteilung, die es aber nicht geben wird.
Die 600 Euro ergeben sich unter Verwendung der heutigen (Steuer-)Mittel zur Existenzsicherung - plus dann noch die GKV ( heute sind das 98 Euro für die Existenzssicherungsbezieher)

Wurde hier im Forum schon ausführlich berechnet und diskutiert- inklusive Beteiligung des Moderators.

Ob es mehr Umverteilung geben wird hast du alleine nicht zu entscheiden also lass den Blödsinn. Umverteilung ist bei der wachsenden Schere arm und reich notwendig und richtig. Eine Mehrheit der Bundesbürger findet ohnehin die wachsende Vermögensschere als ungerecht und hier wird der Staat auch weiter gegen Steuer alleine schon des sozialen Friedens willen.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Realist2014 »

Meruem hat geschrieben:(19 Oct 2021, 13:53)
Ob es mehr Umverteimung geben wird hast du alleine nicht zu entscheiden ..............
Nein, das entscheiden Regierungen mittels Gesetzen.
Und auch die neue Ampel "schöpft" keinesfalls mehr Steuern für dieses "Traum-BGE" ...
Umverteilung ist bei der wachsenden Schere arm und reich notwendig und richtig.
Da "wächst" nix- die Lohnspreizung ist rückläufig.
t und hier wird der Staat auch weiter gegen Steuer alleine schon des sozialen Friedens willen.
Es gibt in D keinerlei Gefährdung des sozialen Friedens aufgrund der Vermögensverteilung.
weil eben diese Verteilung unter Berücksichtigung der Rentenanwartschaften nicht so groß ist, wie von "links" behauptet.
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butterfly
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von butterfly »

Mendoza hat geschrieben:(19 Oct 2021, 13:46)

Danke für den Link. Auch wenn die Sache banal ist. Wobei einige BGE-Bejubeler ja daran nicht glauben und meinen, dass man, wenn man mit Geld zugesch... wird, man vor Tatendrang und Kreativität nur so explodieren würde. In Wirklichkeit ist das glatte Gegenteil der Fall. Man braucht sich nicht mehr anstrengen um ein Ziel zu erreichen. Man kriegt schließlich alles geschenkt und ist schon an diesem Ziel.
Ja, denke ich auch. Trotzdem stelle ich mir die Frage, wie hoch die Anreize sein müssten, damit man trotzdem arbeitet, obwohl man es nicht müsste. Vielleicht können uns die Reichen diesbezüglich eine Antwort geben, viele arbeiten ja trotzdem, obwohl sie es nicht müssten.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Realist2014 »

butterfly hat geschrieben:(19 Oct 2021, 16:33)

Ja, denke ich auch. Trotzdem stelle ich mir die Frage, wie hoch die Anreize sein müssten, damit man trotzdem arbeitet, obwohl man es nicht müsste. Vielleicht können uns die Reichen diesbezüglich eine Antwort geben, viele arbeiten ja trotzdem, obwohl sie es nicht müssten.
Diese Frage stellt sich bei einem BGE nicht.
Die Frage lautet, wer würde bei einem BGE noch arbeiten, wenn er durch die Arbeit auch nicht mehr hätte..
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von butterfly »

Realist2014 hat geschrieben:(19 Oct 2021, 16:49)
Diese Frage stellt sich bei einem BGE nicht.
ICH stelle mir diese Frage, weil ich mir gern über verschiedene Szenarien Gedanken mache :p
Realist2014 hat geschrieben:(19 Oct 2021, 16:49)
Die Frage lautet, wer würde bei einem BGE noch arbeiten, wenn er durch die Arbeit auch nicht mehr hätte..
Ja wenn DU dir diese Frage stellst, ist das vollkommen in Ordnung :) ich hingegen frage mich gerade, warum so viele Reiche noch arbeiten, obwohl sie es nicht müssten. Woran liegt das? Soziale Bestätigung (unter Reichen)?? Oder vielleicht das man noch Reicher wird? Oder was ganz anderes? Diese Frage hätte ich gerne (für mich) beantwortet :)
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Realist2014 »

butterfly hat geschrieben:(19 Oct 2021, 16:55)

ich hingegen frage mich gerade, warum so viele Reiche noch arbeiten, obwohl sie es nicht müssten. Woran liegt das? Soziale Bestätigung (unter Reichen)?? Oder vielleicht das man noch Reicher wird? Oder was ganz anderes? Diese Frage hätte ich gerne (für mich) beantwortet :)
Sie leiten ihre Unternehmen / Konzerne usw...

Siehe Eigentümer von Rossmann, LIDL. ALDI , usw...
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von butterfly »

Realist2014 hat geschrieben:(19 Oct 2021, 16:59)

Sie leiten ihre Unternehmen / Konzerne usw...

Siehe Eigentümer von Rossmann, LIDL. ALDI , usw...
Als Chef eines Unternehmen's / Konzern bekommt man viel Anerkennung, also vermute ich, das soziale Bestätigung beim funktionieren eines BGE eine Rolle spielt. Desweiteren ist und bleibt der Mensch gierig, für die Gier braucht es also auch ein extra Gefüge und da der Mensch gern Obrigkeitshörig ist, sollten diese Aufgabe ganz einfach die Reichen in die Hand nehmen... dann klappt das mit dem BGE. :)
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Realist2014 »

butterfly hat geschrieben:(19 Oct 2021, 17:27)

Als Chef eines Unternehmen's / Konzern bekommt man viel Anerkennung, also vermute ich, das soziale Bestätigung beim funktionieren eines BGE eine Rolle spielt. Desweiteren ist und bleibt der Mensch gierig, für die Gier braucht es also auch ein extra Gefüge und da der Mensch gern Obrigkeitshörig ist, sollten diese Aufgabe ganz einfach die Reichen in die Hand nehmen... dann klappt das mit dem BGE. :)
Wir brauchen kein BGE- weil unsere heutigen Systeme viel sozialer , weil bedarfsorientiert sind.
Dieser Aspekt wird aber immer "unter den Teppich" gekehrt- warum nur.....
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Meruem »

Realist2014 hat geschrieben:(19 Oct 2021, 17:38)

Wir brauchen kein BGE- weil unsere heutigen Systeme viel sozialer , weil bedarfsorientiert sind.
Dieser Aspekt wird aber immer "unter den Teppich" gekehrt- warum nur.....
Weil sie eben genau dass nicht sind, sie sind weder "SOZIAL" noch gerecht noch "bedarfsorientiert" wie oft willst du denn Blödsinn hier noch wiederholen? Dieser Strang hat schon fast 1000 Seiten es reicht mal mit der Märchenstunde oder schreibst du an 10001 Nacht? :D
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Realist2014 »

Meruem hat geschrieben:(19 Oct 2021, 17:51)

Weil sie eben genau dass nicht sind, sie sind weder "SOZIAL" noch gerecht noch "bedarfsorientiert" ?
Natürlich sind sie "bedarfsorientiert" aufgrund der Berücksichtigung der unterschiedlichen Warmmieten.

Daher beträgt der Maximalbedarf in München bei ALG II und Grundsicherung im alter ca 1150 Euro, in Sachsen auf dem Land aber nur 700 Euro

So sind die aktuellen Gesetze.

Da auch die Bedürftigkeit Voraussetzung ist, sind sie auch sozial

Was ist daran unklar?
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Mendoza
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Mendoza »

Meruem hat geschrieben:(19 Oct 2021, 17:51)

Weil sie eben genau dass nicht sind, sie sind weder "SOZIAL" noch gerecht noch "bedarfsorientiert" wie oft willst du denn Blödsinn hier noch wiederholen? Dieser Strang hat schon fast 1000 Seiten es reicht mal mit der Märchenstunde oder schreibst du an 10001 Nacht? :D
Lass mich raten: Da in Deutschland die totale soziale Katastrophe herrscht, bevorzugst du vermutlich das US-amerikanische System:
https://auswandern.us/sozialeabsicherung.html
Arbeitslosenunterstützung
Wer ohne eigenes Verschulden die Arbeit verloren hat, kann Arbeitslosenunterstützung (unemployment benefits) in Anspruch nehmen. Dieses Arbeitslosengeld wird nicht automatisch gezahlt, sondern muss beim zuständigen state unemployment office beantragt werden. Die Voraussetzungen für die Inanspruchnahme, wie z. B. Höhe des Einkommens und/oder Länge der Beschäftigung vor dem Verlust des Arbeitsplatzes, sowie die Dauer und die Höhe der Arbeitslosenunterstützung richten sich nach den Bestimmungen des jeweiligen Bundesstaates. In den meisten Staaten wird bis zu einer bestimmten Obergrenze, die von Staat zu Staat sehr stark variieren kann, die Hälfte des letzten Gehalts für maximal 26 Wochen bezahlt.

Sozialhilfe
In den USA wird davon ausgegangen, dass eine gesunde Person eine Arbeit finden sollte, egal ob sie ihrer beruflichen Qualifikation entspricht oder nicht. Die Zahlung von Sozialhilfe (welfare) an arbeitsfähige Personen ist auf fünf Jahre im Leben beschränkt, wobei man in der Regel nicht mehr als zwei Jahre hintereinander arbeitslos sein kann. Sozialhilfe wird nur an jene gezahlt, deren Einkommen unterhalb der Armutsgrenze liegt und die nicht genug Geld für Essen, Kleidung und Unterkunft haben.
Zuletzt geändert von Mendoza am Dienstag 19. Oktober 2021, 20:15, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Meruem hat geschrieben:(19 Oct 2021, 13:53)

Ob es mehr Umverteilung geben wird hast du alleine nicht zu entscheiden also lass den Blödsinn. Umverteilung ist bei der wachsenden Schere arm und reich notwendig und richtig. Eine Mehrheit der Bundesbürger findet ohnehin die wachsende Vermögensschere als ungerecht und hier wird der Staat auch weiter gegen Steuer alleine schon des sozialen Friedens willen.
Wie ein BGE dazu führen soll, dass die Vermögenschere weniger stark auseinandergeht solltest du schon mal genauer erläutern.
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Atue001 »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(19 Oct 2021, 20:00)

Wie ein BGE dazu führen soll, dass die Vermögenschere weniger stark auseinandergeht solltest du schon mal genauer erläutern.
Der Kerngedanke dahinter ist nun wirklich nicht neu und findet sich ja auch bei vielen BGE-Modellen wieder. In der Tendenz sorgen viele BGE-Modelle dafür, dass Menschen mit wenig Einkommen etwas mehr Geld zur Verfügung haben - das zu finanzierende Delta wird durch passende Steuern oder Abgaben von reicheren bzw. vermögenderen Menschen genommen. Rein rechnerisch schließt sich damit die Vermögensschere - wenn man alle anderen Effekte durch eine solche Maßnahme ausblendet. Was tatsächlich passiert, hängt von vielen Details ab, und ist typischerweise Objekt von Spekulationen aller Art.

Ob man das will oder gut findet, ist dabei sicher abhängig von den jeweiligen politischen Sichtweisen.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Realist2014 »

Atue001 hat geschrieben:(19 Oct 2021, 23:47)

Der Kerngedanke dahinter ist nun wirklich nicht neu und findet sich ja auch bei vielen BGE-Modellen wieder. In der Tendenz sorgen viele BGE-Modelle dafür, dass Menschen mit wenig Einkommen etwas mehr Geld zur Verfügung haben n.
Also eine "linke Nummer" zu mehr Umverteilung ohne eigene Leistung.

So wird das aber nicht kommen- weil es die Einnahmen dazu nicht gibt.
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Atue001 »

Realist2014 hat geschrieben:(20 Oct 2021, 09:57)

Also eine "linke Nummer" zu mehr Umverteilung ohne eigene Leistung.

So wird das aber nicht kommen- weil es die Einnahmen dazu nicht gibt.
In der Politik geht es immer um Umverteilung. Wenn man beispielsweise aus dem sozialen Wohnungsbau aussteigt, dann hat man binnen weniger Jahre eine deutliche Umverteilung von finanzschwächeren zu finanzstärkeren, weil die Mieten steigen. Kann man machen - ist aber halt wenig sozial. Wenn der Bogen neoliberal und scheinkonservativ überspannt wird, entwickeln sich in einer Demokratie immer auch gegenbewegungen - wenn du die dann links siehst oder benennst, kann man das so stehen lassen.

Dass ein BGE allerdings vor allem aus dem linken Milieu gefordert wird, ist nicht der Fall. Frank Thelen (sicherlich links unverdächtig) fordert in seinem Buch beispielsweise schon mal ein Grundeinkommen - wenn auch nicht unbedingt bedingungsfrei. Und er steht in guter Gesellschaft zu vielen weiteren Unternehmern. Alles linke Genossen?

Und zu den angeblich fehlenden Einnahmen.....ist schon so vieles auch hier geschrieben worden. Als ob es aktuell in Deutschland an Geld fehlen würde.....das ist doch ein Märchen. Also nicht für den Einzelnen - in der Breite ist aber eine solche Behauptung schlicht und einfach Unsinn. Und auch der Unsinn, dass man nur 600€ für ein Grundeinkommen rechnen könne, den du vor wenigen Beiträgen wieder mal hier gepostet hast, habe ich dir schon einige Male auch hier widerlegt. Das Geld für existenzsichernde Maßnahmen in Höhe von ca. 1200€ je Bürger wird heute schon ausgegeben - und würde auch dann ausgegeben, wenn man die Existenzsicherung in Form eines BGEs organisieren würde.

Ein BGE muss man entmystifizieren - und zwar sowohl gegenüber linken wie auch konservativen Denkern. Ein BGE ist vor allem eine andere Form der Organisation der Existenzsicherung. Nicht mehr - nicht weniger. Sobald es mehrheitlich politisch gewollt ist, wird es seinen Weg finden. Vielleicht nicht gerade jetzt in Deutschland - dafür ist Deutschland viel zu konservativ in der Breite. Andere Länder sind aber teilweise innovativer - so beispielsweise aktuell Irland, welches ein BGE für Künstler als erweiterte Coronamaßnahme in die Wege geleitet hat. Der BGE-Gedanke ist im Verhältnis zu vielen anderen Gedankengängen noch immer relativ neu - aber die, die bei solchen Diskussionen im Umfeld wissenschaftlicher Betrachtungen relevant sind, gewinnen mehr und mehr Anhänger, dass tatsächlich ein BGE eine ernst zu nehmende Alternative für die Existenzsicherung sein kann.
Auch hier gilt: Es mag noch 20 oder auch 30 Jahre dauern - aber schon heute hat die Diskussion rund um das BGE dazu geführt, dass im Bereich der sozialen Absicherungen Parteien und Bürger mehr und mehr in anderen Wegen denken. Die Reformvorschläge für die Sozialversicherungen gehen in Richtungen, dass mehr standardisiert, vereinheitlicht und entbürokratisiert wird. Und auch die jüngsten Punkte aus den Sondierungsgesprächen deuten klar darauf hin, dass weitere Reformen angegangen werden, die längerfristig ein BGE immer wahrscheinlicher werden lassen.

Mag sein, dass das heute noch nicht jeder erkennt - das ist bei Change-Prozessen eher normal. Auch dass es erhebliche Widerstände gibt. Trotzdem sollte man bei einer Diskussion zum Thema mal hinschauen, was sich schon alles die letzten 20 Jahre verändert hat - und wie sich die Stimmungsbilder wandeln. Schaut man auf solche Themenstellungen bemerkt man eher, dass der Wandel hin zu einer ernsthaften Alternative bei der Existenzsicherung bereits im Gang ist.

Aber auch in dieser Diskussion gehe ich nicht davon aus, dass dieser Wandel die nächsten 20 Jahre kommt - die wird es sicher noch brauchen, um die gesamtgesellschaftliche Diskussion in diesem Thema noch breiter zu führen und auch um über Experimente sukzessive mehr Erfahrungen damit zu sammeln, was tatsächlich geht, und was mehr aus dem Traumland der Schlaraffias-Wünsch-Dir-Was kommt.

Wenn wir aber über 50 Jahre reden....würde ich wetten, dass es dann schon die ersten Länder in der Welt gibt, die ein Grundeinkommen als festen Bestandteil ihrer sozialen Absicherung haben.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Andreas62 »

Immer dieses Gebarme und betteln um Geschenke.
Wer Geld verdienen will sollte erstens in der Schule gut aufpassen, dann was lernen was keine brotlose Kunst ist und dann richtig ranklotzen, so wird es was auch ohne BGE, fast hätte ich BSE geschrieben :)
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Atue001 »

Andreas62 hat geschrieben:(20 Oct 2021, 23:33)

Immer dieses Gebarme und betteln um Geschenke.
Wer Geld verdienen will sollte erstens in der Schule gut aufpassen, dann was lernen was keine brotlose Kunst ist und dann richtig ranklotzen, so wird es was auch ohne BGE, fast hätte ich BSE geschrieben :)
Du hast ganz klar noch nicht verstanden, was die Gründe für alternative Konzepte zur Existenzsicherung sind. Dir ist auch nicht klar, was die Nachteile des heutigen Systems sind. Und du unterliegst der Illusion, dass man nur richtig selbst ranklotzen müsste, dann funzt alles schon von alleine......da fehlt noch ziemlich viel Verständnis über die Zusammenhänge von Wirtschaft, Steuern, Aufstiegschancen und sozialen Sicherungssystemen.

Beim BGE geht es nicht um Geschenke - es geht darum, wie man in einem modernen Staatswesen effizient und effektiv die Thematik der Existenzsicherung organisieren kann - und zwar auch und gerade dann, wenn man in einem sehr volatilen Umfeld unterwegs ist. Das bestehende System ist für diese Herausforderungen ziemlich ungeeignet. Unter anderem hat auch die Corona-Pandämie die Schwächen der sozialen Existenzsicherung in Deutschland einmal mehr gezeigt. Nun muss man nicht gleich wegen einer Corona-Pandämie ein BGE einführen - aber wenn man Schwächen so klar erkennt, wie sie hier hervorgetreten sind, dann lohnt es sich, auch mal ein paar Minuten mehr daran zu verschwenden, ob man mittels geeigneter Veränderungen das bestehende System deutlich resilienter gegenüber Veränderungen machen kann. Dass Veränderungen in unserer Gesellschaft an Tempo gewinnen, sollte eigentlich jedem klar geworden sein. Mit diesem Tempo muss unser Staatswesen insgesamt, unsere Bürokratie und unsere Demokratie mithalten können - sonst wird sie obsolet. Das muss nicht bedeuten, dass wir ein BGE einführen - aber ein BGE ist sicher ein wertvoller Diskussionswürdiger Beitrag im Kontext denkbarer Reformen in der Sozialpolitik. Dafür gibt es viele Gründe - beispielsweise auch Gründe, die mit der Sicherung der Rente in Zeiten einer ungünstigen Demographieentwicklung (für die Rente) zu tun haben.

Wenn sich scheinbar utopische Gedanken über 15-20 Jahre hartnäckig halten, und Eingang ist nahezu alle gesellschaftliche Gruppen finden - dann lohnt es sich, mal genauer hin zu schauen, und nicht sofort die BGE-Ideen auf die Seite zu wischen.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Meruem »

Atue001 hat geschrieben:(20 Oct 2021, 23:46)

Du hast ganz klar noch nicht verstanden, was die Gründe für alternative Konzepte zur Existenzsicherung sind. Dir ist auch nicht klar, was die Nachteile des heutigen Systems sind. Und du unterliegst der Illusion, dass man nur richtig selbst ranklotzen müsste, dann funzt alles schon von alleine......da fehlt noch ziemlich viel Verständnis über die Zusammenhänge von Wirtschaft, Steuern, Aufstiegschancen und sozialen Sicherungssystemen.

Beim BGE geht es nicht um Geschenke - es geht darum, wie man in einem modernen Staatswesen effizient und effektiv die Thematik der Existenzsicherung organisieren kann - und zwar auch und gerade dann, wenn man in einem sehr volatilen Umfeld unterwegs ist. Das bestehende System ist für diese Herausforderungen ziemlich ungeeignet. Unter anderem hat auch die Corona-Pandämie die Schwächen der sozialen Existenzsicherung in Deutschland einmal mehr gezeigt. Nun muss man nicht gleich wegen einer Corona-Pandämie ein BGE einführen - aber wenn man Schwächen so klar erkennt, wie sie hier hervorgetreten sind, dann lohnt es sich, auch mal ein paar Minuten mehr daran zu verschwenden, ob man mittels geeigneter Veränderungen das bestehende System deutlich resilienter gegenüber Veränderungen machen kann. Dass Veränderungen in unserer Gesellschaft an Tempo gewinnen, sollte eigentlich jedem klar geworden sein. Mit diesem Tempo muss unser Staatswesen insgesamt, unsere Bürokratie und unsere Demokratie mithalten können - sonst wird sie obsolet. Das muss nicht bedeuten, dass wir ein BGE einführen - aber ein BGE ist sicher ein wertvoller Diskussionswürdiger Beitrag im Kontext denkbarer Reformen in der Sozialpolitik. Dafür gibt es viele Gründe - beispielsweise auch Gründe, die mit der Sicherung der Rente in Zeiten einer ungünstigen Demographieentwicklung (für die Rente) zu tun haben.

Wenn sich scheinbar utopische Gedanken über 15-20 Jahre hartnäckig halten, und Eingang ist nahezu alle gesellschaftliche Gruppen finden - dann lohnt es sich, mal genauer hin zu schauen, und nicht sofort die BGE-Ideen auf die Seite zu wischen.
Ja :thumbup: aber genau solche Leute verstehen ja nicht worum es beim BGE überhaupt und dann kommen hier fast 1000 Seiten lang die gleichen Plattitüden der BGE Gegner. Es geht da weder um Almosen, Geschenke eine "Faulheitsprämie" oder was hier sonst noch für Blödfug immer herunter gebetet wird, aber da fehlt es schon am Grundverstädnis bei dem Thema.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Andreas62 »

Atue001 hat geschrieben:(20 Oct 2021, 23:46)

Du hast ganz klar noch nicht verstanden, was die Gründe für alternative Konzepte zur Existenzsicherung sind. Dir ist auch nicht klar, was die Nachteile des heutigen Systems sind. Und du unterliegst der Illusion, dass man nur richtig selbst ranklotzen müsste, dann funzt alles schon von alleine......da fehlt noch ziemlich viel Verständnis über die Zusammenhänge von Wirtschaft, Steuern, Aufstiegschancen und sozialen Sicherungssystemen.

Beim BGE geht es nicht um Geschenke - es geht darum, wie man in einem modernen Staatswesen effizient und effektiv die Thematik der Existenzsicherung organisieren kann - und zwar auch und gerade dann, wenn man in einem sehr volatilen Umfeld unterwegs ist. Das bestehende System ist für diese Herausforderungen ziemlich ungeeignet. Unter anderem hat auch die Corona-Pandämie die Schwächen der sozialen Existenzsicherung in Deutschland einmal mehr gezeigt. Nun muss man nicht gleich wegen einer Corona-Pandämie ein BGE einführen - aber wenn man Schwächen so klar erkennt, wie sie hier hervorgetreten sind, dann lohnt es sich, auch mal ein paar Minuten mehr daran zu verschwenden, ob man mittels geeigneter Veränderungen das bestehende System deutlich resilienter gegenüber Veränderungen machen kann. Dass Veränderungen in unserer Gesellschaft an Tempo gewinnen, sollte eigentlich jedem klar geworden sein. Mit diesem Tempo muss unser Staatswesen insgesamt, unsere Bürokratie und unsere Demokratie mithalten können - sonst wird sie obsolet. Das muss nicht bedeuten, dass wir ein BGE einführen - aber ein BGE ist sicher ein wertvoller Diskussionswürdiger Beitrag im Kontext denkbarer Reformen in der Sozialpolitik. Dafür gibt es viele Gründe - beispielsweise auch Gründe, die mit der Sicherung der Rente in Zeiten einer ungünstigen Demographieentwicklung (für die Rente) zu tun haben.

Wenn sich scheinbar utopische Gedanken über 15-20 Jahre hartnäckig halten, und Eingang ist nahezu alle gesellschaftliche Gruppen finden - dann lohnt es sich, mal genauer hin zu schauen, und nicht sofort die BGE-Ideen auf die Seite zu wischen.
Auch wenn mir einiges nicht klar sein sollte, eines ist mir klar und das seitdem ich die Überstülpung dieser Wirtschaftsform auf eine völlig andere erlebt habe.
In der Marktwirtschaft wird dir nichts geschenkt, da musst du schon selbst wackeln um auf einen grünen Zweig zu kommen.
Was man an die Abgehängten an Almosen zahlt, ist nur um sie ruhig zu halten, mehr nicht.
Nie im Leben wird man in dem Wirtschaftssystem Geld an nicht abgehängte verschenken und so ihre Arbeitskraft lähmen die dieses Wirtschaftssystem nun mal braucht um bestehen zu können.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Atue001 »

Andreas62 hat geschrieben:(20 Oct 2021, 23:58)

Auch wenn mir einiges nicht klar sein sollte, eines ist mir klar und das seitdem ich die Überstülpung dieser Wirtschaftsform auf eine völlig andere erlebt habe.
In der Marktwirtschaft wird dir nichts geschenkt, da musst du schon selbst wackeln um auf einen grünen Zweig zu kommen.
Was man an die Abgehängten an Almosen zahlt, ist nur um sie ruhig zu halten, mehr nicht.
Nie im Leben wird man in dem Wirtschaftssystem Geld an nicht abgehängte verschenken und so ihre Arbeitskraft lähmen die dieses Wirtschaftssystem nun mal braucht um bestehen zu können.
Na, da hast du schon mal einiges an Erfahrungen gesammelt, die nicht ganz unwichtig sind.
Wir leben aber schon mal nicht in einer reinen Marktwirtschaft, sondern in einer sozialen Marktwirtschaft! Geschenkt wird da einem schon ziemlich viel - auch wenn man manches gar nicht so als Geschenk begreifen möchte. Tatsächlich aber verteilt auch die BRD ziemlich viel um - wäre es eine reine Marktwirtschaft, und wäre diese noch neoliberal organisiert - das Leben für ärmere Kreise wäre dramatisch härter als es heute ist.

Dass der Sozialstaat mehr leisten könnte - ist eine Forderung, die linkere Strömungen in der Politik immer wieder formulieren. Fakt ist aber auch, dass es keinen gesellschaftlichen Konsens gibt, zu viel Umverteilung zuzulassen. Umgekehrt ist aber auch ein sozialer Konsens da, dass es Umverteilung bedarf, damit die Schere zwischen Reich und Arm in einem erträglichen Umfeld bleibt!

Im Bereich des Wirtschaftssystems kann ich deinen Gedankengang nachvollziehen - ich teile ihn aber nicht. Denn: Er greift zu kurz.
WENN es in unserem Wirtschaftssystem zu viele Abgehängte gibt, dann lähmen die unser Wirtschaftssystem nämlich auch. Es fehlt dann beispielsweise deren Kaufkraft.
Unser Wirtschaftssystem ist dann besonders erfolgreich, wenn der Anteil derer klein ist, die abgehängt werden. Wie groß dieser Anteil ist, hängt aber von der konkreten Wirtschafts- und Sozialpolitik ab.
Um konkret zu werden: Es ist eigentlich unbestritten, dass die derzeitigen Regelungen zur Verrechnung von Hartz IV mit dem Einkommen kontraproduktiv sind. Hintergrund: Wenn du an der Grenze von Hartz IV stehst, und darüber nachdenkst, einen Job anzunehmen, dann werden dir von deinem Job bis zu 90% deines potentiellen Einkommens mit Hartz IV verrechnet......faktisch bedeutet das für betroffene Menschen, dass es sich regelmäßig kaum lohnt, der Falle Hartz IV sukzessive zu entkommen......einem hohen Arbeitsaufwand steht nur eine minimalistische Verbesserung der Konsumfähigkeit gegenüber.

Das kann man verändern - aber das kostet! Wenn man es im Rahmen der bestehenden politischen Ansätze formuliert, dann ist es schwer vermittelbar, dass man die Verrechnungsquote von 90% auf beispielsweise 50% absenken möchte......und im Rahmen der bestehenden Gesetze ist es auch nicht ganz billig!
Hätten wir stattdessen ein BGE-System, wäre diese Fragestellung sofort als Problem erkennbar, und es wäre trivial politische Mehrheiten in diesem Kontext für passende Anpassungen zu finden.

In einem Wirtschaftssystem mit einem BGE wird man sehr wahrscheinlich nicht viel mehr "verschenken" als das, was heute auch schon verschenkt wird. Man wird vieles davon aber deutlich unbürokratischer organisieren. Das spart Kosten. Das eingesparte Geld kann man unter anderem dafür verwenden, die derzeit vorhandenen Hemmnisse für die Aufnahme von Arbeit im Kontext Hartz IV zu beenden.


Im Bereich des Steuersystems sind heute schon Pauschalisierungen und "Geschenke" weitgehend normal. Einfach deshalb, weil es billiger ist, dies so pauschaliert anzugehen, als dass man jeden Einzelfall prüft.
Gleiches gilt auch für Lebensumstände, in denen Menschen auf Leistungen wie Hartz IV angewiesen sind. Wenn die Verwaltung von 3€ mehr oder weniger teurer ist, als den Menschen einfach 3€ mehr zu geben....dann sollte die Gesellschaft den kostengünstigen Weg wählen, und lieber 3€ mehr zahlen, als eine Bürokratie zu beschäftigen, die einerseits 5€ oder 10€ je Fall kostet, die aber andererseits zusätzlich noch sozialen Unfrieden generiert. Denn DER ist ziemlich teuer......
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Andreas62
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Andreas62 »

Deine sozialromantischen Gedankengänge gehen konträr mit der Wirklichkeit und diese Wirklichkeit wird Bestand haben.
Schöner wären schon diese Träume das der Mensch von der Knute der Erwerbsarbeit befreit ist, aber Träume sind nun mal Schäume.
Ich denke in Zukunft wird es für viele sogar sehr viel härter werden, diese soziale Marktwirtschaft wird sich verabschieden weil Spinner wie die Frau Baerbock Macht erhalten, denen ist der einzelne Mensch schnuppe, die sehen nur die Rettung des Planeten als ganzheitliche Aufgabe wo das Individuum keine Geige spielt.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Meruem »

Andreas62 hat geschrieben:(21 Oct 2021, 00:42)

Deine sozialromantischen Gedankengänge gehen konträr mit der Wirklichkeit und diese Wirklichkeit wird Bestand haben.
Schöner wären schon diese Träume das der Mensch von der Knute der Erwerbsarbeit befreit ist, aber Träume sind nun mal Schäume.
Ich denke in Zukunft wird es für viele sogar sehr viel härter werden, diese soziale Marktwirtschaft wird sich verabschieden weil Spinner wie die Frau Baerbock Macht erhalten, denen ist der einzelne Mensch schnuppe, die sehen nur die Rettung des Planeten als ganzheitliche Aufgabe wo das Individuum keine Geige spielt.
Nein die "soziale Marktwirtschaft" wird sich dann wohl eher dank des Schwarzen Null Fetischismus der Marktradikalen a la FDP verabschieden die ja am liebsten die Sozialpolitik komplett zusammen streichen will nur werden da SPD und Grüne nicht mitmachen.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Atue001 »

Andreas62 hat geschrieben:(21 Oct 2021, 00:42)

Deine sozialromantischen Gedankengänge gehen konträr mit der Wirklichkeit und diese Wirklichkeit wird Bestand haben.
Schöner wären schon diese Träume das der Mensch von der Knute der Erwerbsarbeit befreit ist, aber Träume sind nun mal Schäume.
Ich denke in Zukunft wird es für viele sogar sehr viel härter werden, diese soziale Marktwirtschaft wird sich verabschieden weil Spinner wie die Frau Baerbock Macht erhalten, denen ist der einzelne Mensch schnuppe, die sehen nur die Rettung des Planeten als ganzheitliche Aufgabe wo das Individuum keine Geige spielt.
So oder so ähnlich argumentierte Nokia, als es mit dem "Problem" konfrontiert wurde, dass Apple einen alternativen Marktzugang bezüglich Smartphones entwickelt hatte.
Heute ist Apple ziemlich erfolgreich unterwegs, und Nokia wurde aufgelöst und aufgekauft......

Nur weil so mancher nicht erkennt, dass die heutigen Strukturen unseres sozialpolitischen Ansatzes träge sind, bedeutet das nicht, dass wir in 20 Jahren noch so viele Verweigerer wie heute haben, die sich gegen zwingend notwendige Veränderungen wehren.

BGE hat mit Sozialromantik nichts zu tun - wer solcherlei Thesen aufstellt, hat noch nicht mal im Ansatz verstanden, was ein BGE bedeutet.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Andreas62 »

Ist schwierig in der Diskussion gegen Dogmen die Zukunft betreffend anzuschreiben.
Es wird einfach so kommen wie es kommt und egal ob man da einen Stroh- oder Aluhut auf hat, paar Hämmerchen werden auf die Köpflein darniederhämmern.
Ich vermute aber das die Skeptiker weniger überrascht sein werden als die Euphoriker ob der Konsequenz des Hämmerns.
"Alles Käse Genossen!"
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Atue001 »

Andreas62 hat geschrieben:(21 Oct 2021, 01:03)

Ist schwierig in der Diskussion gegen Dogmen die Zukunft betreffend anzuschreiben.
Es wird einfach so kommen wie es kommt und egal ob man da einen Stroh- oder Aluhut auf hat, paar Hämmerchen werden auf die Köpflein darniederhämmern.
Ich vermute aber das die Skeptiker weniger überrascht sein werden als die Euphoriker ob der Konsequenz des Hämmerns.
Insbesondere dem letzten Satz stimme ich uneingeschränkt zu!
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von syna »

Andreas62 hat geschrieben:(21 Oct 2021, 00:42)
... weil Spinner wie die Frau Baerbock Macht erhalten, denen ist der einzelne Mensch schnuppe, die sehen nur die
Rettung des Planeten als ganzheitliche Aufgabe, wo das Individuum keine Geige spielt.
Komisch, :s ich sehe die Dringlichkeit genau andersherum:

Wenn es keinen bewohnbaren Planeten mehr gibt, dann gibt's auch keine
Wirtschaft mehr - und schon gar keine Soziale Marktwirtschaft. Dann gibt's
auch für das Individuum kein Leben mehr.
Andreas62 hat geschrieben:(21 Oct 2021, 00:42)

Deine sozialromantischen Gedankengänge gehen konträr mit der Wirklichkeit und diese Wirklichkeit wird Bestand haben.
Schöner wären schon diese Träume das der Mensch von der Knute der Erwerbsarbeit befreit ist, aber Träume sind nun mal Schäume.
Ich denke in Zukunft wird es für viele sogar sehr viel härter werden
Ich liebe es, wenn sich Leute zu Wort melden, die aus der
wirklichen, harten realen Arbeitswelt kommen! Und Du hast
ja recht: Die Wirklichkeit ist: Es wird einem nichts geschenkt,
es gibt einen Arbeitsmarkt - und der Einzelne bietet dort
seine Arbeitskraft an. Bewährt er sich, dann darf er weiter
hart arbeiten. Bewährt er sich nicht, ist er gleich wieder
draußen, weil nicht zu gebrauchen. Eine schöne Arbeitswelt!

Aber lass' uns doch mal genauer hinsehen:

Es gibt in der sogenannten "harten Arbeitswelt" ja ganz
verschiedene Branchen: Die Gastronomie, Friseure,
Einzelhandel, produzierendes Gewerbe usw. Und dann gibt
es die Ingenieure und Konstrukteure, Wissenschaftler usw.

Die Letztgenannten, also Ingenieure und Konstrukteure,
arbeiten in Berufen, die sie überwiegend aus Leidenschaft
gewählt haben, und in denen sie gerne - ganz ohne Zwang -
aktiv sind.

Ziel des BGEs ist es, dieses "ganz ohne Zwang, dafür aus
Leidenschaft etwas tun", noch zu vergrößern, noch zu mehr
Leuten zu bringen. Mit dem Zweck, dass Innovation und
Erfindungsgeist größer werden.

Und das hat ganz viel mit unserer globalisierten Welt zu tun:
Einfach Arbeiten - also Gastronomie, einfache Dienstleistungen,
Produzieren - das können andere Länder besser und billiger.
Das Besondere, worauf unser Wohlstand fast ausschließlich
beruht, das sind die Tüftler, Ingenieure und Wissenschaftler,
die nämlich das, was hergestellt wird, erst einmal erdenken.
Das funktioniert aber nicht mit Zwang. Das geht nur mit
Freiheit, mit Lust zum Denken und Erfinden. Um mehr
Menschen in diese Richtung zu animieren, ist das BGE sicher
eine guter Weg: Denn dann haben etwas mehr Menschen
mehr Freiraum, um nachzudenken, sich zu finden - und sich
dann oftmals sicherlich Neues ausdenken. Die Sillikon-Valley-
Firmen sind ausschließlich von Menschen gegründet worden,
die sich um ihre persönlichen Finanzen keine Sorgen machen
mussten, und die ausschließlich ihrer "persönlichen" Idee
oder Macke verhaftet waren und sind.

Ein BGE würde diese Ideen- und Kreativ-Branchen stärken -
und damit den Gesamtwohlstand für alle verbessern. Vielleicht
hätten wir dann hier auch so eine Art Sillikon-Valley. :thumbup:
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von butterfly »

Realist2014 hat geschrieben:(19 Oct 2021, 17:38)

Wir brauchen kein BGE- weil unsere heutigen Systeme viel sozialer , weil bedarfsorientiert sind.
Dieser Aspekt wird aber immer "unter den Teppich" gekehrt- warum nur.....
Ich versuche auch nur abzuwägen, ob ein BGE tragbar wäre oder nicht, was ich schwierig finde. Auf der einen Seite ist der Mensch von Natur aus Faul, auf der anderen Seite arbeitet der Mensch für Geld, die meisten Reichen machen es vor, das sie für viel Geld auch noch arbeiten, obwohl sie es nicht müssten. Aber wenn nun jeder durch Arbeit viel Geld verdienen sollte... müsste die Wirtschaft völlig neu erdacht werden... was ich auch schwierig finde, es gibt ja den Spruch: "Never change a running system". Aber wenn es die Mehrheit will... sollte sie es auch haben :)
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Realist2014 »

Atue001 hat geschrieben:(21 Oct 2021, 00:31)

WENN es in unserem Wirtschaftssystem zu viele Abgehängte gibt, dann lähmen die unser Wirtschaftssystem nämlich auch. Es fehlt dann beispielsweise deren Kaufkraft.
Unser Wirtschaftssystem ist dann besonders erfolgreich, wenn der Anteil derer klein ist, die abgehängt werden. Wie groß dieser Anteil ist, hängt aber von der konkreten Wirtschafts- und Sozialpolitik ab.
..
Nein, die entscheidende Frage sind die vorhandenen Kompetenzen um an der notwendigen Wertschöpfung aktiv teilnehmen zu können.
Das heißt , das Kernthema ist Bildung.
Und daher haben wir auch schon genug Umverteilung zu denen, die keinerlei Beitrag zur Wertschöpfung leisten
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Realist2014 »

butterfly hat geschrieben:(21 Oct 2021, 06:25)

Ich versuche auch nur abzuwägen, ob ein BGE tragbar wäre oder nicht, was ich schwierig finde. Auf der einen Seite ist der Mensch von Natur aus Faul, auf der anderen Seite arbeitet der Mensch für Geld, die meisten Reichen machen es vor, das sie für viel Geld auch noch arbeiten, obwohl sie es nicht müssten. Aber wenn nun jeder durch Arbeit viel Geld verdienen sollte... müsste die Wirtschaft völlig neu erdacht werden... was ich auch schwierig finde, es gibt ja den Spruch: "Never change a running system". Aber wenn es die Mehrheit will... sollte sie es auch haben :)
Die Mehrheit will kein BGE
Und eine noch größere Mehrheit möchte selber keinesfalls noch mehr von ihrem eigenem Einkommen an die "Müßiggänger" abgeben.
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Realist2014 »

syna hat geschrieben:(21 Oct 2021, 01:30)
.................
Und das hat ganz viel mit unserer globalisierten Welt zu tun:
Einfach Arbeiten - also Gastronomie, einfache Dienstleistungen,
Produzieren - das können andere Länder besser und billiger.
----------------------------------------
D p:
Wie sollen "andere Länder" bei uns in D das Toiletten Reinigen, die Regale auffüllen, die Hilfsarbeiten beim Straßenbau usw übernehmen?

Wir haben nach wir vor genügend Arbeit auch für die Kategorie "Mindestlohn".

Daher sind diese Jobs auch anzunehmen, statt mit einem BGE seinen Tagträumen nach zu hängen.

Aber auch auch du solltest dann mal die Frage beantworten, wieso ein einheitliches BGE in Höhe von 600 Euro "sozialer" und "gerechter" wäre als unsere heutigen , bedarfsorientierten Existenzsicherungssysteme ( AL GII, Grundsicherung im Alter, Sozialhilfe)
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Realist2014 »

Atue001 hat geschrieben:(21 Oct 2021, 00:56)
kennt, dass die heutigen Strukturen unseres sozialpolitischen Ansatzes träge sind, bedeutet das nicht, dass wir in 20 Jahren noch so viele Verweigerer wie heute haben, die sich gegen zwingend notwendige Veränderungen wehren.

BGE hat mit Sozialromantik nichts zu tun - wer solcherlei Thesen aufstellt, hat noch nicht mal im Ansatz verstanden, was ein BGE bedeutet.
Doch doch

unsoziale Lösung gegenüber den heutigen Systemen. ( 600 Euro für jeden...)
Alle andere "Größenordnungen" sind ja aus dem Takka-Tukka Land.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von syna »

Realist2014 hat geschrieben:(21 Oct 2021, 09:11)

Wie sollen "andere Länder" bei uns in D das Toiletten Reinigen, die Regale auffüllen, die Hilfsarbeiten beim Straßenbau usw übernehmen?

Wir haben nach wir vor genügend Arbeit auch für die Kategorie "Mindestlohn".

Daher sind diese Jobs auch anzunehmen, statt mit einem BGE seinen Tagträumen nach zu hängen.
Haja, das stimmt natürlich.

Im Produktionsbereich haben andere Länder die Fertigung von "einfachen" Produkten mittlerweile
vollständig übernommen (alle Kleinteile kommen aus China, fast alle Haushaltswaren kommen aus
Südostasien).

Im Dienstleistungsbereich geht das natürlich nicht. Diese Arbeiten werden aber auch bei uns
fast durchgehend von eingewanderten Menschen übernommen, die z.B. die deutsche Sprache
kaum beherrschen oder selten einen Schulabschluss besitzen. Deren Los würde mit einem
BGE einen Tick besser werden, d.h. sie hätten mehr Luft für Weiterbildung und Aufstieg.

Was ich aber im Kern sagen will: Unser Wohlstand, unser Bruttosozialprodukt hängt nur wenig
von diesen einfachen Dienstleistungsjobs ab. Er hängt stattdessen von Innovationen und
Ingenieurleistungen ab.
Realist2014 hat geschrieben:(21 Oct 2021, 09:11)
Aber auch auch du solltest dann mal die Frage beantworten, wieso ein einheitliches BGE in Höhe von 600 Euro "sozialer" und "gerechter" wäre als unsere heutigen , bedarfsorientierten Existenzsicherungssysteme ( AL GII, Grundsicherung im Alter, Sozialhilfe)
Nun, diese Berechnung hatten einige Wirtschaftswissenschaftler (Straubhaar, ...) schon 2010
durchgeführt und waren auf 600-800 € + KV gekommen. Wenn ich die Inflationsrate mal nehme,
dann schätze ich wären wir heute bei 800-1000 €.

Aber im Kern hast Du recht: Das ist keine Summe, mit der jemand große Sprünge machen könnte,
und sie liegt kaum über dem heutigen Hartz-IV-Satz (inkl. verschiedener Beihilfen). Wenn wir
nur die Bedürftigkeit betrachten, ist das heutige Hartz-IV-System zielgerichteter als ein BGE.

Die Idee des BGE ist aber gerade, den großen und eigentlichen überflüssigen administrativen
Overhead bei der Prüfung und Zuweisung von Mitteln freizusetzen - und stattdessen produktiver
einzusetzen. :thumbup:

Und die Idee des BGE ist auch, dass Menschen im Übergang zu "innovativen Berufen", also
Studenten, Berufsanfänger usw. mehr Sicherheit für Orientierng, Weiterbildung haben, und
wir so eine bessere Allokation und Ressourcenzuordnung hinbekommen. :thumbup:
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

syna hat geschrieben:(22 Oct 2021, 11:51)

.

Die Idee des BGE ist aber gerade, den großen und eigentlichen überflüssigen administrativen
Overhead bei der Prüfung und Zuweisung von Mitteln freizusetzen - und stattdessen produktiver
einzusetzen. :thumbup:
Da müsste man dann dagegen rechnen was es denn kostet. Z.B. wenn Menschen durch ein BGE ihre eigene Lebensituation optimieren und andere zumindest teilweise dafür bezahlen müssen. Die Gefahr ist umso höher, je höher das BGE ist.
Und die Idee des BGE ist auch, dass Menschen im Übergang zu "innovativen Berufen", also
Studenten, Berufsanfänger usw. mehr Sicherheit für Orientierng, Weiterbildung haben, und
wir so eine bessere Allokation und Ressourcenzuordnung hinbekommen. :thumbup:
Demgegenüber müsste man wieder Fehlallokationen stellen, die durch das BGE entstehen. Auch die sind umso größer, je höher das BGE ist.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Realist2014 »

syna hat geschrieben:(22 Oct 2021, 11:51)
...................
Im Dienstleistungsbereich geht das natürlich nicht. Diese Arbeiten werden aber auch bei unsfast durchgehend von eingewanderten Menschen übernommen, die z.B. die deutsche Sprache
kaum beherrschen oder selten einen Schulabschluss besitzen. Deren Los würde mit einem BGE einen Tick besser werden, d.h. sie hätten mehr Luft für Weiterbildung und Aufstieg.
Sie bekommen ihren angemessenen Lohn - bald 12 Euro
Was ich aber im Kern sagen will: Unser Wohlstand, unser Bruttosozialprodukt hängt nur wenigvon diesen einfachen Dienstleistungsjobs ab. Er hängt stattdessen von Innovationen und Ingenieurleistungen ab.

Ja- und?
Nun, diese Berechnung hatten einige Wirtschaftswissenschaftler (Straubhaar, ...) schon 2010
durchgeführt und waren auf 600-800 € + KV gekommen. Wenn ich die Inflationsrate mal nehme,
dann schätze ich wären wir heute bei 800-1000 €.
Nein, es sind 650 Euro plus KV . Zu mehr reichen die heutigen Mittel nicht
...............). Wenn wirnur die Bedürftigkeit betrachten, ist das heutige Hartz-IV-System zielgerichteter als ein BGE.
Es betrifft auch die Grundsicherung im Alter und die Sozialhilfe.
]Die Idee des BGE ist aber gerade, den großen und eigentlichen überflüssigen administrativenOverhead bei der Prüfung und Zuweisung von Mitteln freizusetzen - und stattdessen produktivereinzusetzen. :thumbup:
Der beträgt lediglich 1% der Gesamtaufwendungen- also vernachlässigbar.
Und nötig für die zielgerichtete Versorgung
]Und die Idee des BGE ist auch, dass Menschen im Übergang zu "innovativen Berufen", alsoStudenten, Berufsanfänger usw. mehr Sicherheit für Orientierng, Weiterbildung haben, undwir so eine bessere Allokation und Ressourcenzuordnung hinbekommen. :thumbup:
Dafür gibt es Bafög


Somit bleibt kein Argument "für " ein BGE übrig...
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von gallerie »

....deine ganze Argumentation führt zum Teufel, wenn Renten, Arbeitslosenversicherung, Bafög sowie Pflegeversicherungen nicht mehr zahlbar sind!
Es bedarf einer neuen sozialen Überlegung um allen Menschen, die noch nicht, zeitweise nicht, oder aus Altersgründen nicht mehr einer Lohnarbeit nachgehen können oder wollen!
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Realist2014 »

gallerie hat geschrieben:(22 Oct 2021, 15:53)
....deine ganze Argumentation führt zum Teufel, wenn Renten, Arbeitslosenversicherung, Bafög sowie Pflegeversicherungen nicht mehr zahlbar sind!
Warum sollten die "nicht mehr zahlbar sein"?
Was soll diese realitätsferne These?
]Es bedarf einer neuen sozialen Überlegung um allen Menschen, die noch nicht, zeitweise nicht, oder aus Altersgründen nicht mehr einer Lohnarbeit nachgehen können oder wollen!
Findet ja aktuell in den Koalitionsverhandlungen statt.
Nennt sich Bürgergeld- ist aber natürlich kein BGE.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von gallerie »

Realist2014 hat geschrieben:(22 Oct 2021, 16:02)

Warum sollten die "nicht mehr zahlbar sein"?
Was soll diese realitätsferne These?
...diese realitätsferne These kostest dem deutschen Steuerzahler Mrd. an Steuern.

Im Jahr 2020 werden es 100 Milliarden Euro Zuschuss zur Rente sein, die der Staat zur Sicherung der Aufgaben der Deutschen Rentenversicherung jährlich überweisen muss. Ein Jahr später sind es schon 3,5 Milliarden Euro mehr.

https://www.google.com/search?client=sa ... BXoECAwQAQ
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

gallerie hat geschrieben:(22 Oct 2021, 16:12)

...diese realitätsferne These kostest dem deutschen Steuerzahler Mrd. an Steuern.

Im Jahr 2020 werden es 100 Milliarden Euro Zuschuss zur Rente sein, die der Staat zur Sicherung der Aufgaben der Deutschen Rentenversicherung jährlich überweisen muss. Ein Jahr später sind es schon 3,5 Milliarden Euro mehr.

https://www.google.com/search?client=sa ... BXoECAwQAQ
Der war gut. Ein BGE kostet nichts, oder wie? :D
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von gallerie »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(22 Oct 2021, 16:13)

Der war gut. Ein BGE kostet nichts, oder wie? :D
...Nein, er kostet nur anders...!
Warum wird Arbeit besteuert aber keine Kapitaltransaktionen ?
Warum können Hedgefonds und Devisenspekulanten nahezu steuerfrei ihr Geld vermehren und kleine Mittelständler jeden Euro vorm Finanzamt darlegen?
Ich will mich hier nicht fest legen, aber so viel ich weis beträgt das Bruttosozialeinkommen der BRD ein Zehntel von dem der Kapitaltransaktionen, also Gelder die in Deutschland transferiert werden.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Realist2014 »

gallerie hat geschrieben:(22 Oct 2021, 16:23)

...Nein, er kostet nur anders...!
Warum wird Arbeit besteuert aber keine Kapitaltransaktionen ?
Es werden alle Einkünfte besteuert und alle Gewinne.
Warum können Hedgefonds und Devisenspekulanten nahezu steuerfrei ihr Geld vermehren
Können sie ja nicht. Die Gewinne müssen sie ja versteuern.
Ich will mich hier nicht fest legen, aber so viel ich weis beträgt das Bruttosozialeinkommen der BRD ein Zehntel von dem der Kapitaltransaktionen, also Gelder die in Deutschland transferiert werden.
Und?
Transfer bedeutet doch keinesfalls = Gewinn.
Wenn 1Mio Euro tausend mal hin und her "transferiert" werden- wo ist das Problem?
In Frankreich gib es diese Transaktionsteuer
Steuereinnahmen pro Jahr:
750 Millionen Euro

Nur- WAS hat das mit dem Thema BGE zu tun?
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von discipula »

Andreas62 hat geschrieben:(20 Oct 2021, 23:58)
so ihre Arbeitskraft lähmen die dieses Wirtschaftssystem nun mal braucht um bestehen zu können.
Wir haben die höchste Produktivität seit Menschengedenken.

Es gibt viel mehr verfügbare Arbeitskraft, als benötigt wird, um alles herzustellen, was das Herz begehrt.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von gallerie »

Realist2014 hat geschrieben:(22 Oct 2021, 16:33)

Es werden alle Einkünfte besteuert und alle Gewinne.
...Blödsinn!
Apple und Google beweisen das Gegenteil!!!!
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Realist2014 »

discipula hat geschrieben:(22 Oct 2021, 16:40)

Wir haben die höchste Produktivität seit Menschengedenken.

Es gibt viel mehr verfügbare Arbeitskraft, als benötigt wird, um alles herzustellen, was das Herz begehrt.
Nicht in Deutschland
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Realist2014 »

gallerie hat geschrieben:(22 Oct 2021, 16:52)

...Blödsinn!
Apple und Google beweisen das Gegenteil!!!!
Nö -auch die versteuern ihr Gewinne.
In den USA, In Nordirland...

Nur- WAS hat das mit dem Thema BGE zu tun?
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von gallerie »

[quote="Realist2014"](22 Oct 2021, 17:03)

Nö -auch die versteuern ihr Gewinne.
In den USA, In Nordirland...

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...Unsinn, hier nur ein Beispiel:

Allein Alphabet, der Mutterkonzern von Google, hat mit Hilfe dieser Praxis allein im Jahr 2018 fast 22 Milliarden Euro auf die Bermudas transferiert, vorwiegend Einnahmen aus Lizenzgebühren für Googles Patente. Das Schöne aus Sicht des Unternehmens: Auf den Bermudas fällt darauf keine Einkommensteuer an. Das Schlechte aus Sicht der Europäer: Auch hier minimiert Alphabet seine Steuerzahlungen.

..Und beschämte mich nicht mit weiteren Einwänden, ich könnte hier seitenweise Steuern darlegen die für das BGE willkommen wären!
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Realist2014
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Realist2014 »

gallerie hat geschrieben:(22 Oct 2021, 17:10)

...Unsinn, hier nur ein Beispiel:

Allein Alphabet, der Mutterkonzern von Google, hat mit Hilfe dieser Praxis allein im Jahr 2018 fast 22 Milliarden Euro auf die Bermudas transferiert, vorwiegend Einnahmen aus Lizenzgebühren für Googles Patente. Das Schöne aus Sicht des Unternehmens: Auf den Bermudas fällt darauf keine Einkommensteuer an. Das Schlechte aus Sicht der Europäer: Auch hier minimiert Alphabet seine Steuerzahlungen.
Das war und ist alles bereits Thema bei den G7
Und hat nichts mit dem Thema BGE zu tun
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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