Michael Alexander hat geschrieben:(09 Oct 2021, 15:02)
Natürlich hat der Brexit zunächst einen Schock ausgelöst, wie eben jede andere plötzliche Veränderung. Ob er ein Erfolg wird, wird sich in den nächsten Jahren und Jahrzehnten entscheiden, nicht in den nächsten Monaten.
In Deutschland liebt man es offenbar, auf die Probleme anderer Länder mit dem Vergrösserungsglas zu schauen. Vor einigen Monaten wurden hier Geschichten gebracht, dass in England Kinder verhungern; nun scheint es die Energiekrise zu sein, über die die Deutschen lästern.
Was viele aber nicht sehen, ist, dass es ähnliche Probleme auch in Deutschland gibt. Es ist in Deutschland sehr schwierig, motiviertes qualifiziertes Personal zu finden. Auch gibt es in Deutschland massive Probleme im Energiemarkt und in diversen Lieferketten (Medikamente, Erdgas, Magnesium etc. etc.). Vielleicht ist das noch nicht durchgedrungen, weil die deutschen Medien es lieben, Probleme, die nicht ins Bild passen, zu ignorieren, zumal Probleme, zu deren Verständnis einiges an wirtschaftlichem Sachverstand vonnöten wäre (den Journalisten in der Regel nicht aufbringen).
Die Briten haben den Vorteil, dass sie nun selbst relevante Entscheidungen treffen können - im Sinne einer Entbürokratisierung, und im Sinne britischer Interessen. So wird der übertriebene Datenschutz gelockert (beispielsweise kann der Unsinn der ständigen Cookie-Bestätigungen entfallen); die britische Medikamentenbehörde kann wesentlich schneller und pragmatischer entscheiden als die europäische Zulassungsbehörde; und über Einwanderung wird künftig in Westminster entschieden, und nicht in Brüssel und in Strassburg.
Das sind nur Beispiele; auf vielen Politikfeldern wird künftig deutlich werden, dass die Briten in einem Land leben, dass Entscheidungen schneller, pragmatischer, einfacher und demokratischer fällt als europäische Staaten, die sich Brüssel unterworfen haben.
Wieder mal ein Posting, das von undifferenziertem Hass gegen die EU zeugt....
Man braucht kein Vergrößerungsglas, um die Probleme in GB zu erkennen. Die sind allzu offensichtlich, mit bloßen Augen.
Unsere Medien sind auch nicht bloß deshalb angreifbar, weil sie diese Probleme benennen. Nebenbei: Auch britische Medien transportieren das so. Dein Versuch der Medienschelte ist deshalb einfach nur erbärmlich.
Tatsächlich fällen die Briten nun selbst relevante Entscheidugen, und nach allen bekannten Fakten fallen sie dabei so richtig schön auf die Schnauze.
Der Regierung von Boris Johnson wirtschaftlichen Sachverstand zu attestieren, ist ja wohl mehr als nur fragwürdig. Schau Dir mal an, was Repräsentanen der britischen Wirtschaft unlängst über BoJo gesagt haben.
Wie schnell und pragmatisch die britischen Behörden auf Corona reagiert haben, lässt sich ja vielleicht auch an der Zahl der Infizierten und Gestorbenen ablesen. Das ist defintiv kein Ruhmesblatt.
Nenn doch mal einen Vorteil, den GB aus dem Brexit gezogen haben soll. Und komm bitte nicht mit den Vorteilen, die es in zehn oder zwanzig Jahren vielleicht mal geben könnte. Aktuell wissen die Briten nichtmal, ob sie genug Waren für ihr nächstes Weihnachtsessen bekommen können.
Alle denkenden Menschen haben sowas vorausgesehen. Nur BoJo war anderer Meinung. Dann ist das eben so. Die Briten haben den Idioten gewählt. Nun haben sie ihn. Sollen sie halt damit leben. Fakt ist jedenfalls, dass es in der EU derartige Probleme wie in GB nicht gibt.