odiug hat geschrieben:(13 Sep 2021, 20:20)
Die Sache ist die, historisch mag dein Einwand ja eine gewisse Legitimation haben, nur niemand hat Spencer oder Huxley hier auf eine Anklagebank gesetzt.
Das mal vorne weg.
Der zweite Punkt ist, dass als Wissenschaftler, weder Spencer noch Huxley heute noch von Rassen sprechen würden.
Die Wissenschaft hat das nach heutigem Stand widerlegt.
Es geht nicht um Rassentheorien, sondern darum, ob Rassentheorien die Grundlage von Rassismus sind und genau DAS habe ich anhand des Beispiels Spencer und Huxley widerlegt.
Die Unterscheidung der verschiedenen Menschentypen (verkürzt für Phänotypen) erfolgte anhand
äußerer Merkmale - nämlich phänotypischer - andere standen bis Mitte des 20. Jh. nicht zur Verfügung. Die Einteilung in Rassen erfolgte in Anlehnung an die Systematik in der Zoologie, die inzwischen
auch nicht mehr gebräuchlich ist. Heute sprechen wir von Unterarten.
Falls du meinen weiteren Beitrag (mit Zitaten) zum Thema Geschichte des Rassismus gelesen hättest, dann hättest du dir den ganzen Sermon sparen können.
Hier noch einmal das Zitat mit Quelle:
"Die meisten Überblicke zur Rassismusgeschichte gehen grundsätzlich von einer diskursiven Verkopplung von Naturwissenschaften und Anthropologie aus. Zudem spannen sie einen derart großen Bogen, daß ihnen die Prozesse der evolutionstheoretischen Transformation des viktorianischen Rassendenkens und die Bedingungen des Wissenstransfers zwischen den Naturwissenschaften und der Anthropologie entgehen. Die bisherige Forschung zur Geschichte des Rassismus läßt die Modalitäten und den Verlauf der Transformation des wissenschaftlichen Wissens über Rassen und des angenommenen Wissenstransfers zwischen Naturwissenschaft und Rassenthorien im Dunkeln.
Sie bleibt eine Berücksichtigung der sozialen Dimension, der Akteure, ihrer Motive und ihrer Kommunikationsstrukturen schuldig und impliziert, daß naturwissenschaftliche Konzeptionen ohne weiteres in beliebige theoretische Kontexte integriert werden könnten."
Quelle
Dir wäre aufgefallen, dass Rassismus aus einer
"Vermischung" von Naturwissenschaften (Theorien basierend auf damaligen Wissens- und Erkenntnisstand) und der soziologischen Theorie des Sozialdarwinismus (die darwinistische Prinzipien auf die menschliche Gesellschaft überträgt) basiert.
odiug hat geschrieben:(13 Sep 2021, 20:20)Entweder starben andere Rassen des Menschen aus, oder verwässerten sich im Genpool des Homo sapiens.
Was soll der Quark? Rassentheorien basier(t)en auf phänotypischen Merkmalen - auf phänotypischen Merkmalen, die auch heute noch existieren.
odiug hat geschrieben:(13 Sep 2021, 20:20)Und weder Spencer noch Huxley würden heute so argumentieren, wie sie es Ende des 19ten Jahrhunderts taten.
Ich kann mich nicht erinnern, dass das irgend jemand behauptet hätte!
Jeder Wissenschaftler/Forscher kann nur auf Grundlage der, ihm zur Verfügung stehenden Erkenntnisse und des aktuellen Wissenstandes argumentieren.
Ende des 19. Jh. wusste niemand etwas von Genen, geschweige von einem Genom und noch viel weniger von Molekulargenetik.
Erst mit Herausbildung der Wissenschaftsdisziplin Molekulargenetik - letztes Drittel des 20. Jh, konnte nachgewiesen werden, dass es KEINE unterschiedlichen menschlichen Rassen gibt, sondern nur verschiedene Phänotypen
odiug hat geschrieben:(13 Sep 2021, 20:20)Und auch ja: natürlich benutzten Rassisten die Theorien der Wissenschaft um ihre Ansichten zu begründen.
Was sind denn
"die Theorien"?
Wie schon geschrieben, wenn du weiter gelesen hättest, wäre dir aufgefallen, dass sich eine Quelle verlinkt habe, in der näher auf die Geschiche des Rassismus eingegangen wird, dann wäre dir auch aufgefallen, dass erläutert wird, wie Rassentheorien UND soziale Theorien zum Rassismus verwoben wurden.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.
Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen