Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Moderator: Moderatoren Forum 8

Schnitter
Beiträge: 22598
Registriert: Dienstag 7. Februar 2012, 15:02

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Schnitter »

Liegestuhl hat geschrieben:(11 Sep 2021, 15:18)

Wenn du in der BVB-Kurve "Schalkeschweine" rufst, wird dich auch niemand darüber belehren, dass du damit einige Schalker Fußballfreunde respektlos ansprichst.

Wo ziehst du also die Linie?
Es ist doch ganz einfach:

So wie du dich in der Öffentlichkeit verhälst und äußerst bestimmt auch das Echo.

Das wird kaum zu vermeiden sein.
Benutzeravatar
Liegestuhl
Moderator
Beiträge: 43822
Registriert: Montag 2. Juni 2008, 12:04
user title: Herzls Helfer
Wohnort: אולדנבורג

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Liegestuhl »

Schnitter hat geschrieben:(11 Sep 2021, 15:26)

Es ist doch ganz einfach:

So wie du dich in der Öffentlichkeit verhälst und äußerst bestimmt auch das Echo.
Das sehe ich anders. Für mich ist die Intention, das Motiv hinter dem Gesagten entscheidend.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
Benutzeravatar
Liegestuhl
Moderator
Beiträge: 43822
Registriert: Montag 2. Juni 2008, 12:04
user title: Herzls Helfer
Wohnort: אולדנבורג

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Liegestuhl »

Billie Holiday hat geschrieben:(11 Sep 2021, 15:24)

Und dann diese undankbaren Schwarzen…

https://www.rnd.de/panorama/kieler-rest ... ZWCGY.html
Aus dem Artikel:
“Ich bin ein Mohr und stolz darauf”

Onuegbu allerdings sagt: “Ich bin als Mohr auf die Welt gekommen und stolz darauf.” Der 47-Jährige wurde im nigerianischen Biafra geboren und kam 1992 nach Deutschland. “Menschen müssen sich zu ihrer Hautfarbe bekennen, wir haben sie uns nicht ausgesucht und müssen dazu stehen.” Für ihn sei der Begriff Mohr nicht rassistisch behaftet – das Gegenteil sei sogar der Fall. “Der Mohrenkopf war im Mittelalter eine Auszeichnung für gutes Essen”, sagt Onuegbu.

“Dort gingen früher Fürsten essen, an den Eingangstüren gab es damals Mohrenkopfsymbole als Qualitätszeichen, dass dort ein Mohr kocht.” Aufgrund dieses geschichtlichen Hintergrunds wählte der Familienvater den Namen bewusst, als er 2007 das Restaurant in der Sandkuhle eröffnete. “Mohren sind als gute Köche und Mediziner bekannt.”
Genau das ist es. Wörter bekommen erst im Kontext ihre Bedeutung.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
Schnitter
Beiträge: 22598
Registriert: Dienstag 7. Februar 2012, 15:02

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Schnitter »

Liegestuhl hat geschrieben:(11 Sep 2021, 15:31)

Das sehe ich anders. Für mich ist die Intention, das Motiv hinter dem Gesagten entscheidend.
Woher soll jemand der hinter dir beim Bäcker steht deine Intention kennen ?

Die meisten werden wohl denken dass es sich um eine Provokation handelt, denn a) verwendet es kaum noch jemand und b) gilt das Wort "Neger" als verbrannt.

Aber du kannst natürlich jedem Einzelnem deine "Intention " erklären.
Benutzeravatar
Liegestuhl
Moderator
Beiträge: 43822
Registriert: Montag 2. Juni 2008, 12:04
user title: Herzls Helfer
Wohnort: אולדנבורג

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Liegestuhl »

Schnitter hat geschrieben:(11 Sep 2021, 15:51)

Woher soll jemand der hinter dir beim Bäcker steht deine Intention kennen ?

Die meisten werden wohl denken dass es sich um eine Provokation handelt, denn a) verwendet es kaum noch jemand und b) gilt das Wort "Neger" als verbrannt.
Wenn er meine Intention nicht kennt, sollte er sich kein Urteil über mich erlauben.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
Benutzeravatar
DarkLightbringer
Beiträge: 48078
Registriert: Montag 19. Dezember 2011, 16:49
user title: Vive la Liberté !

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von DarkLightbringer »

Schnitter hat geschrieben:(11 Sep 2021, 15:26)

Es ist doch ganz einfach:

So wie du dich in der Öffentlichkeit verhälst und äußerst bestimmt auch das Echo.

Das wird kaum zu vermeiden sein.
Die BVB-Kurve im Stadion hat einen anderen Kontext als etwa das Bundespräsidialamt.
Das ist eine Sache, wo auch die KI noch so ihre Schwierigkeiten hat.
>>We’ll always have Paris<<
[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
Schnitter
Beiträge: 22598
Registriert: Dienstag 7. Februar 2012, 15:02

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Schnitter »

Liegestuhl hat geschrieben:(11 Sep 2021, 15:58)

Wenn er meine Intention nicht kennt, sollte er sich kein Urteil über mich erlauben.
Da wir Meinungsfreiheit haben wird dich niemand um Erlaubnis bitten.
Elmar Brok
Beiträge: 3304
Registriert: Freitag 7. Februar 2020, 15:54

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Elmar Brok »

Liegestuhl hat geschrieben:(11 Sep 2021, 15:31)

Das sehe ich anders. Für mich ist die Intention, das Motiv hinter dem Gesagten entscheidend.
Blöd nur, dass man die Intention niemals als Außenstehender kennen kann.
Benutzeravatar
Billie Holiday
Beiträge: 36307
Registriert: Mittwoch 11. Juni 2008, 11:45
user title: Mein Glas ist halbvoll.
Wohnort: Schleswig-Holstein, meerumschlungen

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

Elmar Brok hat geschrieben:(11 Sep 2021, 16:12)

Blöd nur, dass man die Intention niemals als Außenstehender kennen kann.
Dann soll man als Außenstehender nachfragen oder die Klappe halten.
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

„Just because you’re offended, doesn’t mean you’re right.“ (Ricky Gervais)
Benutzeravatar
DarkLightbringer
Beiträge: 48078
Registriert: Montag 19. Dezember 2011, 16:49
user title: Vive la Liberté !

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von DarkLightbringer »

Schnitter hat geschrieben:(11 Sep 2021, 16:09)

Da wir Meinungsfreiheit haben wird dich niemand um Erlaubnis bitten.
Es spricht ja auch nichts Grundsätzliches gegen eine Diskussion beim Bäcker. ;)
>>We’ll always have Paris<<
[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
Benutzeravatar
Liegestuhl
Moderator
Beiträge: 43822
Registriert: Montag 2. Juni 2008, 12:04
user title: Herzls Helfer
Wohnort: אולדנבורג

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Liegestuhl »

Elmar Brok hat geschrieben:(11 Sep 2021, 16:12)

Blöd nur, dass man die Intention niemals als Außenstehender kennen kann.
Ich kann auch nicht erkennen, wer sich von welchen Ansprachen diskriminiert fühlt.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
Elmar Brok
Beiträge: 3304
Registriert: Freitag 7. Februar 2020, 15:54

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Elmar Brok »

Billie Holiday hat geschrieben:(11 Sep 2021, 16:13)

Dann soll man als Außenstehender nachfragen oder die Klappe halten.
Also sollte man alles Gesagte unkommentiert stehen lassen? Eine Verletzung einer Person findet auch erst dann statt, wenn sie die Intention kennt?
Benutzeravatar
Liegestuhl
Moderator
Beiträge: 43822
Registriert: Montag 2. Juni 2008, 12:04
user title: Herzls Helfer
Wohnort: אולדנבורג

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Liegestuhl »

Schnitter hat geschrieben:(11 Sep 2021, 16:09)

Da wir Meinungsfreiheit haben wird dich niemand um Erlaubnis bitten.
Bietet das nicht schon der Respekt und der Anstand vor einer anderen Person?
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
Elmar Brok
Beiträge: 3304
Registriert: Freitag 7. Februar 2020, 15:54

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Elmar Brok »

Liegestuhl hat geschrieben:(11 Sep 2021, 16:16)

Ich kann auch nicht erkennen, wer sich von welchen Ansprachen diskriminiert fühlt.
Du kannst dir nicht vorstellen, welche Formulierungen verletzend wirken könnten?
Benutzeravatar
Liegestuhl
Moderator
Beiträge: 43822
Registriert: Montag 2. Juni 2008, 12:04
user title: Herzls Helfer
Wohnort: אולדנבורג

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Liegestuhl »

Elmar Brok hat geschrieben:(11 Sep 2021, 16:17)

Also sollte man alles Gesagte unkommentiert stehen lassen?
Fühlst du dich wirklich dazu verpflichtet, nachzufragen, warum jemand ein Negerkussbrötchen bestellt hat?
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
Benutzeravatar
DarkLightbringer
Beiträge: 48078
Registriert: Montag 19. Dezember 2011, 16:49
user title: Vive la Liberté !

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von DarkLightbringer »

Elmar Brok hat geschrieben:(11 Sep 2021, 16:20)

Du kannst dir nicht vorstellen, welche Formulierungen verletzend wirken könnten?
Der österreichische Ausdruck "Schwedenbombe" klänge in einer hiesigen Bäckerei etwas seltsam. Vielleicht ginge manch einer sogar in Deckung.
>>We’ll always have Paris<<
[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
Benutzeravatar
Liegestuhl
Moderator
Beiträge: 43822
Registriert: Montag 2. Juni 2008, 12:04
user title: Herzls Helfer
Wohnort: אולדנבורג

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Liegestuhl »

Elmar Brok hat geschrieben:(11 Sep 2021, 16:20)

Du kannst dir nicht vorstellen, welche Formulierungen verletzend wirken könnten?
Genau die benutze ich nicht. Dass sich jemand ernsthaft davon diskriminiert fühlt, wenn ich ein Negerkussbrötchen beim Bäcker bestelle, finde ich sehr arg herbeikonstruiert.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
Elmar Brok
Beiträge: 3304
Registriert: Freitag 7. Februar 2020, 15:54

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Elmar Brok »

Liegestuhl hat geschrieben:(11 Sep 2021, 16:22)

Genau die benutze ich nicht. Dass sich jemand ernsthaft davon diskriminiert fühlt, wenn ich ein Negerkussbrötchen beim Bäcker bestelle, finde ich sehr arg herbeikonstruiert.
Deshalb müssen wir uns ja auch nicht auf einen Spezialfall beschränken.
Benutzeravatar
Liegestuhl
Moderator
Beiträge: 43822
Registriert: Montag 2. Juni 2008, 12:04
user title: Herzls Helfer
Wohnort: אולדנבורג

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Liegestuhl »

Elmar Brok hat geschrieben:(11 Sep 2021, 16:23)

Deshalb müssen wir uns ja auch nicht auf einen Spezialfall beschränken.
Kann ich davon ausgehen, dass du mir bei diesem Spezialfall Recht gibst?

Wir können gerne zur Zigeunersauce wechseln.
Zuletzt geändert von Liegestuhl am Samstag 11. September 2021, 16:25, insgesamt 1-mal geändert.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
Skeptiker

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Skeptiker »

Die "Negerkuss"-Debatte hier zeigt sehr gut den negativen Effekt, den die wahllose und massenhafte Diffamierung von Begriffen als "rassistisch" zum Wohle eines "Safe Spaces" für geschützte Minderheiten hat.

Kein Mensch bei Verstand, würde heute jemanden mit "Neger" anreden, typischerweise auch nicht mal jemanden so benennen. Das gehört sich nicht, weil negativ belastet.

Beim Begriff "Negerkuss" ist das aber vollkommen anders. Der stand nie für Rassismus, sondern ist erst durch den Text "Neger" im Namen auf den Index gekommen. Da war es auch nicht "eine schleichende Veränderung" in der Sprache mit der das passierte, sondern es waren mehr oder weniger - nach heutigem Verständnis - "woke" Gruppen, die sich prophylaktisch wohl Gedanken zu einer "besseren" Sprache machten.

Was ist das Ergebnis? Wo sich früher kaum jemand an "Negerkuss" gestört hat, weil es der Name für die Süßigkeit ist, da wird er heute - eben WEIL als unanständig DEKLARIERT - als offensiver Begriff aufgefasst. Also die perfekte selbsterfüllende Prophezeihung. Da wurde wohl erst das Problem dadurch geschaffen, dass man überrorrekt sein wollte, wodurch man nun den Standard halten muss, weil sich der Unsinn eingebürgert hat.

Für mich ist das ein Warnzeichen diesen Bestrebungen schon im Ansatz entgegenzuwirken. Woke sehen hinter jeder Ecke den Rassisten - so werden ihnen niemals die Ideen ausgehen, was angeblich alles rassistisch sein solle, wenn man sie lassen würde.

Für Woke ist das Ziel, die gesamte Gesellschaft in einen "Safe Space" zu verwandeln. Das was zuvor als Sonderregel für einen abgegrenzten Raum gegolten hat, soll auf die gesamte Gesellschaft übertragen werden, nämlich die Einschränkung von Freiheiten im Ausdruck und - vor allem - die ausschließliche Entscheidungsgewalt zur Beurteilung der Situation bei den so deklarierten Opfern, oder - gnädigerweise - bei deren "Vertretern" - also den Woken.

Das ist so derart offensichtlich ein Versuch unsere freie Gesellschaft unter dem Vorwand guter Motive zu kapern, dass es einen wundern muss, dass nur so wenige Leute die Intention dahinter nicht verstehen. "Wokeismus" verwendet eindeutig totalitaristische Methoden. Wie nennt man denn Menschen, die totalitaristische Methoden verwenden? Irgendwelche Ideen?
Elmar Brok
Beiträge: 3304
Registriert: Freitag 7. Februar 2020, 15:54

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Elmar Brok »

Liegestuhl hat geschrieben:(11 Sep 2021, 16:20)

Fühlst du dich wirklich dazu verpflichtet, nachzufragen, warum jemand ein Negerkussbrötchen bestellt hat?
Nein, da müsste die Konstellation sehr besonders sein. Allerdings würde ich verwundert aufschauen.
Elmar Brok
Beiträge: 3304
Registriert: Freitag 7. Februar 2020, 15:54

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Elmar Brok »

Liegestuhl hat geschrieben:(11 Sep 2021, 16:24)

Kann ich davon ausgehen, dass du mir bei diesem Spezialfall Recht gibst?

Wir können gerne zur Zigeunersauce wechseln.
Ja. Ich habe das mit der Intention allgemein verstanden. Dass diese ausschlaggebend für die Verletzung/Bewertung sei. Es kann natürlich sein, dass sich jemand individuelles von Negerkuss diskriminiert fühlt. Das kann aber letztlich bei vielen Formulierungen passieren. Von daher würde ich da nur im individuellen Fall, wenn ich weiß, dass es die Person verletzt, darauf verzichten/negativ bewerten.
Skeptiker

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Skeptiker »

Elmar Brok hat geschrieben:(11 Sep 2021, 16:24)
Nein, da müsste die Konstellation sehr besonders sein. Allerdings würde ich verwundert aufschauen.
Hier würde mal allerhöchstens in einer Art und Weise verwundert schauen, dass derjenige doch wissen müsste, dass es Leute gibt die nicht wollen, dass man das sagt. Und damit sind NICHT die Schwarzen selber gemeint - um das deutlich dabei zu sagen.
Elmar Brok
Beiträge: 3304
Registriert: Freitag 7. Februar 2020, 15:54

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Elmar Brok »

Skeptiker hat geschrieben:(11 Sep 2021, 16:31)

Hier würde mal allerhöchstens in einer Art und Weise verwundert schauen, dass derjenige doch wissen müsste, dass es Leute gibt die nicht wollen, dass man das sagt. Und damit sind NICHT die Schwarzen selber gemeint - um das deutlich dabei zu sagen.
Wieso maßt du dir an, für "die Schwarzen" sprechen zu können?
Und nein. Ich bin ohne diesen Begriff sozialisiert worden. Die Verwendung würde mich intuitiv verwundern. Bei anderen mag das anders sein.
Benutzeravatar
Liegestuhl
Moderator
Beiträge: 43822
Registriert: Montag 2. Juni 2008, 12:04
user title: Herzls Helfer
Wohnort: אולדנבורג

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Liegestuhl »

Elmar Brok hat geschrieben:(11 Sep 2021, 16:24)
Allerdings würde ich verwundert aufschauen.
Das kann ich verstehen, weil es Worte sind, die man heute nur noch selten hört und die man versucht, aus dem Sprachgebrauch zu verbannen.

Meiner Meinung nach ist dieser Versuch aber ideologisch bedingt und hat keineswegs irgendwas mit Respekt oder Anstand gegenüber dunkelhäutigen Menschen zu tun. Wer ein Negerkussbrötchen bestellt, will keinen Schwarzen zurück in die Sklaverei treiben oder sieht sie als Bürger 2. Klasse an.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
Skeptiker

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Skeptiker »

Elmar Brok hat geschrieben:(11 Sep 2021, 16:33)
Wieso maßt du dir an, für "die Schwarzen" sprechen zu können?
Ich maße mir garnichts an. Ich habe meine Erwartung präzisiert, wer sich dadurch wohl auf den Schlips getreten fühlen würde.

Die Schwarzen die ich kenne, sind ganz normale Leute. Die normalen Leute verstehen den Sprachgebrauch sehr wohl. Es ist eher ein besonderer Schlag Mensch, der das Problem darstellt, indem diese Leute glauben üble Gesinnung zu erkennen, oder zarte Seelen glauben verletzt zu sehen.
Und nein. Ich bin ohne diesen Begriff sozialisiert worden. Die Verwendung würde mich intuitiv verwundern. Bei anderen mag das anders sein.
Ich bin 1970 geboren. Damit bin ich mit Negerkuss sozialisiert. Wenn du nicht damit sozialisiert wurdest, dann bis du offensichtlich nach 80, wahrscheinlich eher nach 90, geboren. Da mag dann die Umdeutung schon vorangeschritten gewesen sein.

Und nein, ich sage nicht "Negerkuss", weil ich verstanden habe, dass man es umgedeutet hat und eine Debatte darum Zeit und Ärger kostet. Ein Gewinn für PoC durch den Entfall des Begriffes sehe ich aber nicht. Wenn er da ist, dann ist er teuer erkauft, weil insbesondere der Frust um diesen Begriff enormes Spaltpotenzial in die Gesellschaft getragen hat - vollkommen unnötig.
Benutzeravatar
Billie Holiday
Beiträge: 36307
Registriert: Mittwoch 11. Juni 2008, 11:45
user title: Mein Glas ist halbvoll.
Wohnort: Schleswig-Holstein, meerumschlungen

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

Elmar Brok hat geschrieben:(11 Sep 2021, 16:33)

Wieso maßt du dir an, für "die Schwarzen" sprechen zu können?
Und nein. Ich bin ohne diesen Begriff sozialisiert worden. Die Verwendung würde mich intuitiv verwundern. Bei anderen mag das anders sein.
Wieso maßt sich überhaupt irgendjemand an, für Schwarze zu sprechen? Also auch die sogenannten Woken? Irgendwie fühlt jeder sich bemüßigt, für andere zu sprechen, obwohl sie gar keinen Auftrag dazu haben.
Mir scheint, es geht weniger um das Wohl einer unbekannten Gruppe Schwarzer als um die eigene Lust am Maßregeln.
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

„Just because you’re offended, doesn’t mean you’re right.“ (Ricky Gervais)
Skeptiker

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Skeptiker »

Liegestuhl hat geschrieben:(11 Sep 2021, 16:39)
...
Wer ein Negerkussbrötchen bestellt, will keinen Schwarzen zurück in die Sklaverei treiben oder sieht sie als Bürger 2. Klasse an.
Ganz ehrlich - ich denke aber, dass das manche Menschen wirklich glauben. Und DAS wiederum finde ich sehr irritierend.

In meinen Augen ist das ein wenig so, als wenn ich Löcher in die Wiese grabe. Wenn dann einer reintritt, dann rufe ich laut "Schaut her, wieder einer, der nicht richtig laufen kann". Naja - ohne Löcher kann man deutlich besser gehen, aber mit Löchern kann man deutlich besser klagen. Insgesamt kommen die Löcher den Deutschen in ihrer Mentalität also eher entgegen :x Daher werden sich die Löcher wohl auch durchsetzen :|
Benutzeravatar
Ammianus
Beiträge: 6404
Registriert: Samstag 17. Dezember 2011, 22:05

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Ammianus »

Billie Holiday hat geschrieben:(11 Sep 2021, 17:19)

Wieso maßt sich überhaupt irgendjemand an, für Schwarze zu sprechen? Also auch die sogenannten Woken? Irgendwie fühlt jeder sich bemüßigt, für andere zu sprechen, obwohl sie gar keinen Auftrag dazu haben.
Mir scheint, es geht weniger um das Wohl einer unbekannten Gruppe Schwarzer als um die eigene Lust am Maßregeln.
Da kommen verschiedene gesellschatliche und psychologische Antriebe zusammen. Manche wollen sich auch einfach als etwas Besseres, als Geschenk an die Menschheit empfinden. Früher fühlten sie sich als Superarier, im Osten dann als die mit dem "klaren Klassenbewusstsein" und heute eben auch als große Kämpfer. Die brauchen das einfach.
"Ich möchte an einem Ort sein, an dem es keine Politik gibt, keine Waffen, keine Religion."
Libanesin Anfang August 2020
Benutzeravatar
Selina
Beiträge: 17855
Registriert: Donnerstag 29. September 2016, 15:33

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

DarkLightbringer hat geschrieben:(11 Sep 2021, 14:54)

Laut der englischen Wiki kritisierten 11 Kollegen der Universität - Boghossians "Scherze" würden "akzeptable Forschungsnormen" verletzen.

Der Evolutionsbiologe Richard Dawkins, bekannt für seine Kritik am Kreationismus, verteidigte indes Boghossian. Das Vorgehen gegen die bloße Idee der Satire sei lächerlich, so ungefähr.

Aber egal, wer was wann sagt, sagen wird oder beabsichtigen möge, noch etwas zu sagen - das Argument, bei diesen sog. Beschwerdestudien handele es sich um so etwas wie Kreationismus, steht im Raum.
Das steht auch dann noch im Raum, wenn irgendwelche Milizen irgendwo ein Hakenkreuz aufsprühen.
Zumindest hat dieser Boghossian offenbar gute Kontakte zum Alt-Right-Blogger Molyneux. Sie sollen sich gegenseitig Vorworte in ihre Bücher schreiben. Die Alt-Right-Bewegung ist vergleichbar mit der hiesigen Neuen Rechten.

https://de.wikipedia.org/wiki/Alt-Right
https://de.wikipedia.org/wiki/Sokal_Squared
https://www.insidehighered.com/views/20 ... 99s%20book
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
Benutzeravatar
DarkLightbringer
Beiträge: 48078
Registriert: Montag 19. Dezember 2011, 16:49
user title: Vive la Liberté !

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von DarkLightbringer »

Selina hat geschrieben:(11 Sep 2021, 17:39)

Zumindest hat dieser Boghossian offenbar gute Kontakte zum Alt-Right-Blogger Molyneux. Sie sollen sich gegenseitig Vorworte in ihre Bücher schreiben. Die Alt-Right-Bewegung ist vergleichbar mit der hiesigen Neuen Rechten.

https://de.wikipedia.org/wiki/Alt-Right
https://de.wikipedia.org/wiki/Sokal_Squared
Soll oder hat? Steht das im Wiki-Artikel oder ist das ein Gerücht aus kreationistischer Quelle?
>>We’ll always have Paris<<
[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
Benutzeravatar
Vongole
Moderator
Beiträge: 22228
Registriert: Dienstag 24. März 2015, 18:30

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Vongole »

Billie Holiday hat geschrieben:(11 Sep 2021, 17:19)

Wieso maßt sich überhaupt irgendjemand an, für Schwarze zu sprechen? Also auch die sogenannten Woken? Irgendwie fühlt jeder sich bemüßigt, für andere zu sprechen, obwohl sie gar keinen Auftrag dazu haben.
Mir scheint, es geht weniger um das Wohl einer unbekannten Gruppe Schwarzer als um die eigene Lust am Maßregeln.
Bei den Wokies ist das sicherlich der Fall und wirkt meist deswegen übergriffig, weil sie anstatt Betroffener diktieren wollen, was als rassistisch anzusehen ist.

Andererseits meine ich nicht, dass es alleinige Aufgabe der von wirklichem Rassismus Betroffenen wäre, sich dagegen zu wehren. Das halte ich für eine Aufgabe der Gesamtgesellschaft.
Am Yisrael Chai

"It's God's job to judge the terrorists, it's our duty to arrange that meeting." (IDF)
Benutzeravatar
Selina
Beiträge: 17855
Registriert: Donnerstag 29. September 2016, 15:33

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

DarkLightbringer hat geschrieben:(11 Sep 2021, 17:45)

Soll oder hat? Steht das im Wiki-Artikel oder ist das ein Gerücht aus kreationistischer Quelle?
Siehe dritter Link, den ich gerade noch eingefügt hab. Wusste nicht, dass du so schnell bist ;) Auch im zweiten Link steht was dazu drin.
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
Benutzeravatar
DarkLightbringer
Beiträge: 48078
Registriert: Montag 19. Dezember 2011, 16:49
user title: Vive la Liberté !

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von DarkLightbringer »

Selina hat geschrieben:(11 Sep 2021, 17:50)

Siehe dritter Link, den ich gerade noch eingefügt hab. Wusste nicht, dass du so schnell bist ;) Auch im zweiten Link steht was dazu drin.
Das Vorwort zu "Handbuch für Atheisten" hat Michael Shermer geschrieben, 2001 mit dem Isaac Asimov Award ausgezeichnet.
>>We’ll always have Paris<<
[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
Skeptiker

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Skeptiker »

DarkLightbringer hat geschrieben:(11 Sep 2021, 17:45)
Soll oder hat? Steht das im Wiki-Artikel oder ist das ein Gerücht aus kreationistischer Quelle?
Das würde mich auch interessieren.

Das in der linken Szene Boghossian alleine für seinen Kontakt zu ALLEN als kontrovers eingestuften Personen angegriffen wird, ist klar. Thema "Kontaktschuld". Die Frage ist doch, ob er seine eigene Position dadurch korrumpiert. Das zu beurteilen, dafür müsste man schon auch Details zu diesem Vorwurf haben.
Benutzeravatar
Selina
Beiträge: 17855
Registriert: Donnerstag 29. September 2016, 15:33

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

DarkLightbringer hat geschrieben:(11 Sep 2021, 17:53)

Das Vorwort zu "Handbuch für Atheisten" hat Michael Shermer geschrieben, 2001 mit dem Isaac Asimov Award ausgezeichnet.
Beide (Boghossian und Molyneux) sind Autoren von weiteren Büchern.
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
Skeptiker

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Skeptiker »

Selina hat geschrieben:(11 Sep 2021, 17:57)
Beide (Boghossian und Molyneux) sind Autoren von weiteren Büchern.
In denen sie ihre GEMEINSAME Überzeugung darlegen? Oder geht es da um ein Pro und Contra-Format?
Benutzeravatar
DarkLightbringer
Beiträge: 48078
Registriert: Montag 19. Dezember 2011, 16:49
user title: Vive la Liberté !

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von DarkLightbringer »

Selina hat geschrieben:(11 Sep 2021, 17:57)

Beide (Boghossian und Molyneux) sind Autoren von weiteren Büchern.
Das Verfassen von Büchern ist immer verdächtig.

Spaß beiseite, stimmt, Boghossian scheint das Vorwort für "Against the Gods?" geliefert zu haben, wo es um Atheismus und Agnostizismus geht.
>>We’ll always have Paris<<
[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
Benutzeravatar
Vongole
Moderator
Beiträge: 22228
Registriert: Dienstag 24. März 2015, 18:30

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Vongole »

Skeptiker hat geschrieben:(11 Sep 2021, 17:54)

Das würde mich auch interessieren.

Das in der linken Szene Boghossian alleine für seinen Kontakt zu ALLEN als kontrovers eingestuften Personen angegriffen wird, ist klar. Thema "Kontaktschuld". Die Frage ist doch, ob er seine eigene Position dadurch korrumpiert. Das zu beurteilen, dafür müsste man schon auch Details zu diesem Vorwurf haben.
Nachdem ich diesen (langen) Artikel gelesen habe, halte ich Boghossian nur bedingt für ein Opfer der linken Szene:
Schlussfolgerung daraus:
(..)
So where does all this leave things? Suffice it to say, this is a complicated case. It’s impossible to say that PSU would have imposed the exact same investigation on an equivalent study with a different political valence. But it also seems, with the benefit of a bit of investigation into and knowledge of how IRBs work, pretty obvious that Boghossian was asking for trouble by going ahead and performing this research without at least seeking an exemption. On a lot of the basics, it’s pretty clear cut: His university has some oversight jurisdiction over this research, and is currently exercising it. It might be helpful to separate this out from the broader, noisier debate about the the implications of the hoax itself.
https://nymag.com/intelligencer/2019/01 ... -hoax.html
Da im Artikel häufig auf das IRB verwiesen wird, hier ein Verweis auf dessen Aufgaben:
https://en.wikipedia.org/wiki/Instituti ... view_board
Am Yisrael Chai

"It's God's job to judge the terrorists, it's our duty to arrange that meeting." (IDF)
Benutzeravatar
DarkLightbringer
Beiträge: 48078
Registriert: Montag 19. Dezember 2011, 16:49
user title: Vive la Liberté !

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von DarkLightbringer »

Richard Dawkins, der bis 2008 einen Lehrstuhl an der ehrwürdigen Universität Oxford innehatte, hält es für lächerlich und durchsichtig, gegen Satire disziplinarisch vorgehen zu wollen.
>>We’ll always have Paris<<
[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
Benutzeravatar
Selina
Beiträge: 17855
Registriert: Donnerstag 29. September 2016, 15:33

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

DarkLightbringer hat geschrieben:(11 Sep 2021, 18:08)

Das Verfassen von Büchern ist immer verdächtig.

Spaß beiseite, stimmt, Boghossian scheint das Vorwort für "Against the Gods?" geliefert zu haben, wo es um Atheismus und Agnostizismus geht.
Es scheint auch noch eine Publikation mit dem Titel "The lefts are the new rassists" zu geben. Allerdings ist die Recherche schwierig, weil der Herr Professor natürlich alles Erdenkliche tut, nicht direkt mit solchen Leuten in Verbindung gebracht zu werden. Alles, was ich bis jetzt dazu weiß, hab ich bereits verlinkt. Und ich hab immer alles im Konjunktiv geschrieben. Würde das alles ordentlich und ausgewogen recherchiert werden durch hiesige Medien, müsste man sich nicht die Finger wundgoogeln :D
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
Benutzeravatar
Vongole
Moderator
Beiträge: 22228
Registriert: Dienstag 24. März 2015, 18:30

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Vongole »

DarkLightbringer hat geschrieben:(11 Sep 2021, 18:17)

Richard Dawkins, der bis 2008 einen Lehrstuhl an der ehrwürdigen Universität Oxford innehatte, hält es für lächerlich und durchsichtig, gegen Satire disziplinarisch vorgehen zu wollen.
Wenn die Satire die gesetzlich vorgeschriebenen ethischen Standards meines Arbeitsgebers verletzt und verhöhnt, dann riskiere ich halt auch Disziplinarmaßnahmen.

Edit: Das IRB wird allgemein als sehr konservativ angesehen.
Am Yisrael Chai

"It's God's job to judge the terrorists, it's our duty to arrange that meeting." (IDF)
Benutzeravatar
tarkomed
Beiträge: 7930
Registriert: Mittwoch 23. Oktober 2019, 10:03

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von tarkomed »

Dark Angel hat geschrieben:(11 Sep 2021, 11:48)

Nein tut er nicht! Ich habe Geschichte ausgegraben, habe die Grundlagen mit geschaffen, auf denen andere aufbauen!
Geschichte ist ein Lernfach und du kannst noch so tief gegraben haben, heutzutage ist alles für jedermann zugänglich. Die Zusammenhänge muss man zwar selbst herausfinden, aber das tut jeder ohnehin nach seiner persönlichen Grundeinstellung.
Dark Angel hat geschrieben:(11 Sep 2021, 11:48)
Nein, ist es NICHT!
Ohne die Menschenjäger, die Menschen aus ihrem gewohnten Umfeld reißen und als Sklaven verkaufen, gibt es keinen Sklaenhandel. Und genau DAS haben vorrangig Araber/Osmanen in Afrika getan. Für sie und die Sklavenhändler (in der Mehrheit übrigens Piraten) eine sehr lukrative Geschäftsidee.
Überall wo eine Nachfrage entsteht, wird sie auch von irgendwelchen Geschäftemachern gewinnbringend bedient und die Nachfrage ist u.a. in den USA entstanden.
Bei den Flüchtlingen ist die Nachfrage bei ihnen selbst entstanden und sie wird von den Schleppern gewinnbringend bedient.
Dark Angel hat geschrieben:(11 Sep 2021, 11:48)
Und bitte vermische NICHT Flüchtlingen, die wegen politischer Verfolgung, Bürgerkrieg etc ihr Land verlassen (müssen) nicht mit Wirtschaftsmigranten. Bei der Mehrheit der Menschen, die nach Europa drängen, handelt es sich NICHT um Flüchtlinge (gem. Art.16 GG oder Genfer Konvention)
Sobald du eine Formel hast, um Flüchtlinge so weit auseinander zu halten, dass man es ihnen ansieht, ob sie Wirtschaftsflüchtlinge sind, dann musst du sie sofort veröffentlichen. Die Welt wartet darauf.
Dark Angel hat geschrieben:(11 Sep 2021, 11:48)
Du hast den Holocaust im Kontext mit Sklavenhandel gebracht und damit den Holocaust relativiert! Versuche nicht, dich da herauszuwinden! Der Holocaust hat nur sehr bedingt etwas mit Rassentheorie zu tun!
Du kannst es nicht lassen, mit deinen Unterstellungen und Verleumdungen! Mein Beitrag steht noch da und jeder kann dich lügenstrafen!
Dark Angel hat geschrieben:(11 Sep 2021, 11:48)
Was die woke-Bewegung tut und was DU tust, IST Ideologie!
Was die woke-Bewegung tut, interessiert mich nicht. Wenn welche von ihnen da sind, können sie sich selbst rechtfertigen. Was ich tue, das habe ich schon geschrieben, nämlich Rassismus anprangern.
Wenn deine Einordnung stimmt, dann ist also unsere Verfassung auch ideologisch geprägt? Schau dir man Art. 3 GG an!
Dark Angel hat geschrieben:(11 Sep 2021, 11:48)
Rassismus war nie eine Erfindung der Weißen und ist es auch heute nicht. Rassismus gab und gibt es unter allen Ethnien. Es gibt auch Rassismus gegen Weiße. Die Ideologie dabei ist, diesen zu leugnen!
Wenn wir an allem festhalten würden, was es schon immer gab, dann wäre unsere Zivilisation für die Tonne, das habe ich auch schon hier geschrieben.
Und die Weißen können nicht erwarten, dass sie von denen geliebt werden, die sie über Jahrhunderte hinweg mit Rassismus überschüttet haben. Diese können sich heute wehren und das tun sie beispielsweise in den USA. Das ist es, was du als Rassismus gegen Weiße interpretierst, aber das ist zu billig.
Gib dich nicht so, dass alle andern dich für etwas halten, was du nicht sein willst.
Wenn sie es trotzdem tun, dann bist du es...
Benutzeravatar
Liegestuhl
Moderator
Beiträge: 43822
Registriert: Montag 2. Juni 2008, 12:04
user title: Herzls Helfer
Wohnort: אולדנבורג

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Liegestuhl »

Skeptiker hat geschrieben:(11 Sep 2021, 17:02)
Ich bin 1970 geboren. Damit bin ich mit Negerkuss sozialisiert.
Ich wurde 1969 geboren und für mich war der Negerkuss das Normalste auf der Welt.

Ganz im Gegensatz zum "Mohrenkopf". Da du aus der gleichen Region kommst, wirst du das vermutlich bestätigen, aber das Wort "Mohr" hat hier kein Mensch benutzt. Als dann der Negerkuss in Verruf kam, dachte ich wirklich, dass man nun "Mohrenkopf" sagen muss, da "Mohr" für mich schon immer komplett neutral war.
Ein Gewinn für PoC durch den Entfall des Begriffes sehe ich aber nicht.
Für mich gibt es kaum einen schlimmeren Begriff als "PoC". Nicht nur wegen des entmenschlichenden Klang des Wortes, sondern es erinnert mich an ein Video aus den 90ern, in dem ein Schwarzer sagt, dass er den ganzen Tag dunkelhäutig wäre. Weiße würden aber rot werden, wenn sie sich schämen, ihre Lippen werden blau, wenn sie frieren und ihr Gesicht wird weiß, wenn es ihnen schlecht geht. Zusammenfassend sagt er zum Schluss: "And you got the fucking nerve to call me coloured?"
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
Benutzeravatar
DarkLightbringer
Beiträge: 48078
Registriert: Montag 19. Dezember 2011, 16:49
user title: Vive la Liberté !

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von DarkLightbringer »

Selina hat geschrieben:(11 Sep 2021, 18:19)

Es scheint auch noch eine Publikation mit dem Titel "The lefts are the new rassists" zu geben. Allerdings ist die Recherche schwierig, weil der Herr Professor natürlich alles Erdenkliche tut, nicht direkt mit solchen Leuten in Verbindung gebracht zu werden. Alles, was ich bis jetzt dazu weiß, hab ich bereits verlinkt. Und ich hab immer alles im Konjunktiv geschrieben. Würde das alles ordentlich und ausgewogen recherchiert werden durch hiesige Medien, müsste man sich nicht die Finger wundgoogeln :D
;)
Okay, Konjunktiv, verstehe ich, bin auch gern vorsichtig.
Aber wir haben doch die taz usw., alles, was gegen den Herrn Professor verwendet werden kann, wird sicherlich noch aufgeführt werden.
Die Berufung auf Kontaktschuld oder Hörensagen ist doch längst nichts ungewöhnliches mehr.

Und dennoch sind diese Beschwerdestudien blamiert, wie bereits dargestellt. Es konnte belegt werden, dass selbst krude Erfindungen fast mühelos Zugang in die etablierten Bereiche finden, sofern sie identitätspolitisch passen mögen. Das aber ist dann Ideologie, nicht Wissenschaft, so die These.
>>We’ll always have Paris<<
[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
Benutzeravatar
DarkLightbringer
Beiträge: 48078
Registriert: Montag 19. Dezember 2011, 16:49
user title: Vive la Liberté !

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von DarkLightbringer »

Vongole hat geschrieben:(11 Sep 2021, 18:23)

Wenn die Satire die gesetzlich vorgeschriebenen ethischen Standards meines Arbeitsgebers verletzt und verhöhnt, dann riskiere ich halt auch Disziplinarmaßnahmen.

Edit: Das IRB wird allgemein als sehr konservativ angesehen.
Günther Wallraff hat auch gegen gewisse Standards verstossen, dennoch ist die kritische Würdigung der Bild-Zeitung nicht ganz von der Hand zu weisen.

Die Verfasser wollten ja etwas ganz bestimmtes beweisen, nämlich wie leicht sich Quatsch etablieren kann, vereinfacht gesagt.
Dabei kommt es nicht darauf an, ob jemand tatsächlich 1000 Stunden mit der Beobachtung von Hunden in Parks verbracht hat oder nicht. Da dann zu sagen, ja, aber die Daten stimmen ja nicht, ist in der Tat gleichermaßen lächerlich wie durchschaubar.
>>We’ll always have Paris<<
[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
Benutzeravatar
tarkomed
Beiträge: 7930
Registriert: Mittwoch 23. Oktober 2019, 10:03

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von tarkomed »

Skeptiker hat geschrieben:(11 Sep 2021, 17:02)
Ich bin 1970 geboren. Damit bin ich mit Negerkuss sozialisiert.
Ach, du Armer. Du musst ein schweres Trauma davongetragen haben.
Wie hast du das verkraftet als Twix plötzlich Raider hieß? :D
Gib dich nicht so, dass alle andern dich für etwas halten, was du nicht sein willst.
Wenn sie es trotzdem tun, dann bist du es...
Benutzeravatar
DarkLightbringer
Beiträge: 48078
Registriert: Montag 19. Dezember 2011, 16:49
user title: Vive la Liberté !

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von DarkLightbringer »

tarkomed hat geschrieben:(11 Sep 2021, 18:39)

Ach, du Armer. Du musst ein schweres Trauma davongetragen haben.
Wie hast du das verkraftet als Twix plötzlich Raider hieß? :D
Der frühere Kontakt zu Twix gilt derzeit nicht als verdächtig.

;)
>>We’ll always have Paris<<
[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
Benutzeravatar
Liegestuhl
Moderator
Beiträge: 43822
Registriert: Montag 2. Juni 2008, 12:04
user title: Herzls Helfer
Wohnort: אולדנבורג

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Liegestuhl »

tarkomed hat geschrieben:(11 Sep 2021, 18:39)
Wie hast du das verkraftet als Twix plötzlich Raider hieß? :D
Als Zeitzeuge kann ich dir sagen:

Es war genau andersherum.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
Benutzeravatar
conscience
Beiträge: 4331
Registriert: Samstag 4. Juni 2016, 13:56
user title: von Radikalinski

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von conscience »

Liegestuhl hat geschrieben:(11 Sep 2021, 18:45)

Als Zeitzeuge kann ich dir sagen:

Es war genau andersherum.
Aber da steht doch die Welt Kopf — bei Twix sonst nix
Gesperrt