Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

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tarkomed
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von tarkomed »

Skeptiker hat geschrieben:(11 Sep 2021, 10:30)

Da weiss man garnicht wo man anfangen soll ...
Rassismus ist fester Bestandteil der Menschheitsgeschichte schon immer gewesen. Da sind sich verfeindete Stämme in Afrika vollkommen mit Saarländern und Siegerländern einig. Je größer die optischen Unterscheidungsmerkmale sind, umso einfacher wird es dabei dem Rassisten gemacht. Ein Rassist ist dabei einfach nur ein normaler Mensch, der für sich noch nicht die Idee angenommen hat, Menschen nicht mehr gruppenbezogen zu bewerten. Und in genau dem Sinne bezeichnet ich Menschen wie Selina, oder auch die Woken, oder auch Dich, als Rassisten.

Du scheinst zu glauben die Weißen hätten Rassismus und Sklavenhaltung erfunden. Dann solltest du dich mal über Sklavenhaltung informieren. Sklavenhaltung war wohl schon in frühen Gesellschaften vorhanden, weil dort alleine die Macht entschied, Fremde zu unterdrücken. Das war wohl eher Normalität als Ausnahme.
Die Sklavenhaltung der Weißen an den Schwarzen dürfte eher zum Ausläufer der Sklavenhaltung in der westlichen Welt zählen - sie hat diese Idee de facto beendet. In manchen Kalifaten (IS) lebt sie unverändert weiter. Sind das "Weiße"?

Mir ist klar, dass du das nicht von alleine verstehst. Das würde ja die Offenheit voraussetzen sich mit dem Thema zu beschätigen ...

Für MICH war Rassismus immer an biologisch erkennbaren oder ethnisch definierten Merkmalen gebunden. Die Neigung das weiter zu fassen stammt explizit von links ausgerichteten Sozialwissenschaften und Organisationen. Also sei mal ganz vorsichtig ausgerechnet mir vorzuwerfen, ich würde den Begriff des Rassismus ausdehnen. Wer im Glashaus sitzt, der soll nicht mit Steinen werfen. :|
Jetzt ist es aber höchste Zeit, dass die Moderation hier eingreift!!!
Ich weiß, dass es bereits in der Antike Sklaverei und Rassismus gegeben hat, aber wenn wir uns damit rechtfertigen würden, dann wären die letzten Jahrtausende menschlicher Zivilisation für die Tonne. Du vermischst auch Stammeskämpfe mit Rassismus, das ist Blödsinn!
Gib dich nicht so, dass alle andern dich für etwas halten, was du nicht sein willst.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Liegestuhl »

Billie Holiday hat geschrieben:(11 Sep 2021, 10:37)

Dieser pauschal mitleidige Blick auf alle Schwarzen ist irgendwie auch rassistisch.
Junge Israelis haben ein ausgesprochen gutes Verhältnis zu jungen Deutschen. Man ist sich zumindest bewusst, dass diese jungen Deutschen für ihre Vergangenheit nichts können. Schwarzen traut man diese Reflexion offensichtlich nicht zu.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

Liegestuhl hat geschrieben:(11 Sep 2021, 10:42)

Junge Israelis haben ein ausgesprochen gutes Verhältnis zu jungen Deutschen. Man ist sich zumindest bewusst, dass diese jungen Deutschen für ihre Vergangenheit nichts können. Schwarzen traut man diese Reflexion offensichtlich nicht zu.
Ich habe nicht den Eindruck, dass die Guten und Gerechten den Schwarzen überhaupt irgendetwas zutrauen, was ihr mitfühlendes Wohlwollen unnötig macht.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von DarkLightbringer »

tarkomed hat geschrieben:(11 Sep 2021, 10:30)

Aus einem Brief eines Assistenzprofessors, der darin naturgemäß nur seine Sicht darlegt, kann man nichts über die tatsächlichen Vorkommnisse und die Vorgeschichte erfahren, die zu seinem Schritt geführt haben. Die WELT hat offensichtlich einen Grund, diesen Nebenschauplatz hierher zu transportieren, um ihre Leserschaft zu bedienen, aber mitmachen muss man zum Glück nicht.
Nur so viel dazu:
Einem Assistenzprofessor, gleichgültig welcher Universität in Deutschland, der zu seinen Vorlesungen Ken Jebsen, Michael Ballweg, Lutz Bachmann oder gar Andreas Kalbitz einladen würde, dem würde vielleicht auch ein ähnliches Schicksal ereilen.
So ganz geheim und exklusiv ist dieser Fall wohl nicht, auch der Figaro und andere Publikationen berichten ja darüber.
Und wenn der WELT-Artikel einen "Nebenschauplatz" transportiert, so muss es auch einen Hauptschauplatz geben, den man vielleicht schon kennt.

Aber ja, auch an deutschen Hochschulen sind offenbar "Schicksale" möglich.
Laut einer Studie zur Frankfurter Goethe-Universität fühlt sich ein Drittel aller Studenten gehemmt, die eigene Meinung zu äußern.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Dark Angel »

tarkomed hat geschrieben:(11 Sep 2021, 09:53)

Reiß dich doch endlich zusammen, und lass diese Spielchen mit der Umkehrung der Vorzeichen. Wer hat denn den Rassismus erfunden zur Rechtfertigung seiner Untaten zu Lasten der von ihm Unterdrückten? Das waren doch wir Weiße, oder nicht? Von wem wurden diese ganzen menschenverachtenden Rassentheorien entwickelt? Von uns Weißen, oder nicht?
Nein, die Weißen haben den Rassismus nicht erfunden. Rassismus ist so alt wie die Menschheit.
Es gab und gibt ihn in den unerschiedlichesten Ausprägungen bei allen Ethnien!
tarkomed hat geschrieben:(11 Sep 2021, 09:53)Waren nicht diese Rassentheorien die Grundlage für den Sklavenhandel und die jahrhundertelang andauernde Sklaverei in den Kolonien und in den USA? Waren sie nicht die Grundlage für die Auslöschung der indigenen Völker im amerikanischen Kontinent? Waren es nicht dieselben Theorien die Grundlange für die millionenfache Vernichtung jüdischen Lebens in Deutschland und Europa?
Nein, diese Rassentheorien waren nicht Grundlage des Sklavenhandels. Sklavenhandel ist sehr viel älter als die Rassentheorien.
Es waren (in der Neuzeit) vor allem die Araber/Osmanen, die Sklavenhandel betrieben und am Sklavenhandel verdienten und es waren afrikanische Clanführer, die ihre Kriegsgefangenen als Sklaven nach Übersee verkauften. Als die Rassentheorien entstanden, war der Sklavenhandel in Europa bereits verboten!

Und verkneif dir bitte, den Holocaust/die Shoa mit dem Sklanvenhandel zu vergleichen und ihn damit zu relativieren!
NICHT die Rassentheorien - als solche - waren die Grundlage für den Holocaust/die Shoa, sondern die nationalsozialistische Ideologie.
tarkomed hat geschrieben:(11 Sep 2021, 09:53)Es ist also keine rassistische Denkweise, wenn man daran erinnert und darauf hinweist, dass diese Theorien in den Köpfen der Weißen immer noch herumschwirren und zur Benachteiligung derselben Opfer führen, wie schon seit Jahrhunderten, mit dem Unterschied, dass sie heute von der Verfassung und von den Gesetzen nicht mehr unterstützt werden.
Doch genau das ist es, wenn man Fakten ignoriert und ideologisch argumentiert - so wie DU das tust!
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

DarkLightbringer hat geschrieben:(11 Sep 2021, 10:50)

So ganz geheim und exklusiv ist dieser Fall wohl nicht, auch der Figaro und andere Publikationen berichten ja darüber.
Und wenn der WELT-Artikel einen "Nebenschauplatz" transportiert, so muss es auch einen Hauptschauplatz geben, den man vielleicht schon kennt.

Aber ja, auch an deutschen Hochschulen sind offenbar "Schicksale" möglich.
Laut einer Studie zur Frankfurter Goethe-Universität fühlt sich ein Drittel aller Studenten gehemmt, die eigene Meinung zu äußern.
Wenn deren eigene Meinung nicht zum Mainstream passt und mehr Richtung liberal-konservativ-rechts geht, ist das doch völlig ok. :thumbup:
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von tarkomed »

Liegestuhl hat geschrieben:(11 Sep 2021, 10:42)

Junge Israelis haben ein ausgesprochen gutes Verhältnis zu jungen Deutschen. Man ist sich zumindest bewusst, dass diese jungen Deutschen für ihre Vergangenheit nichts können. Schwarzen traut man diese Reflexion offensichtlich nicht zu.
Es ist genau andersherum. Ich habe hier bereits geschrieben, dass ich noch nie von Nichtdeutschen rassistisch diskriminiert wurde, weder in Deutschland noch anderswo und ich war schon in aller Herren Länder.
Gib dich nicht so, dass alle andern dich für etwas halten, was du nicht sein willst.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(11 Sep 2021, 10:21)

Was nur fehlt bei der Geschichte des Professors ist eine journalistische Recherche durch die "Welt". Das Einzige, das man hier lesen kann, ist der Kündigungs-Brief des Professors. Aber wie reagiert die Universitäts-Leitung darauf, welche Meinungen und Statements gibt es aus dem Umfeld des Professors? All das gehört natürlich zu einer seriösen Recherche dazu. So, wie es jetzt dort zu lesen ist, ist das einfach die Schilderung eines Einzelnen, nicht hinterfragt, nicht gegenrecherchiert. Unseriös.
Du kannst und darfst gerne die Originalquelle lesen! Die wurde ebenfalls verlinkt.
Die "Welt" hat den offenen Brief de Professors lediglich ins deutsche übersetzt und kommentarlos veröffentlicht.
Die ganze Vorgeschichte, das Vorgehen der Uni etcpp kannst du dem offenen Brief (der Originalquelle) entnehmen.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(11 Sep 2021, 10:37)

Kann man nicht besser sagen. Dieses Umdrehen und Verdrehen von Tatsachen hat Methode. Aber da redest du gegen eine Mauer. Das perlt ab. Hier ist ja keiner räääääächts, wird immer wieder gesagt, aber trotzdem ist das Verdrehen von Tatsachen eine bekannte Methode der Neuen Rechten. Man bedient sich bestimmter Begriffe aus dem demokratischen und antirassistischem Spektrum und verdreht sie so ins Gegenteil, dass niemand mehr weiß, was vorne und hinten ist. So zumindest die Absicht. Durchschaubar das Ganze. Gut, dass User wie du da geduldig gegenhalten.
Sorry Selina, aber niemand kann DIR, was das Verdrehen von Tatsachen anbelangt, das Wasser reichen!
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Liegestuhl »

tarkomed hat geschrieben:(11 Sep 2021, 10:56)

Es ist genau andersherum. Ich habe hier bereits geschrieben, dass ich noch nie von Nichtdeutschen rassistisch diskriminiert wurde, weder in Deutschland noch anderswo und ich war schon in aller Herren Länder.
Das ist eine Umdeutung von dem, was ich geschrieben habe.

Die Frage ist doch: Warum traut man jungen Juden ein vorwurfsloses Miteinander mit jungen Deutschen zu, jedoch Schwarzen nicht.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von DarkLightbringer »

Billie Holiday hat geschrieben:(11 Sep 2021, 10:54)

Wenn deren eigene Meinung nicht zum Mainstream passt und mehr Richtung liberal-konservativ-rechts geht, ist das doch völlig ok. :thumbup:
Nun, wenn man glaubt, abweichende Meinungen müssten diszipliniert werden und dies sei eben Schicksal, so ist das doch eigentlich ein sehr konservativer Ansatz.
In der sog. bleiernen Zeit der 1950-er Jahre ist genau das kritisiert worden, nur eben von eher linker Richtung.

Es ist daher m. E. fragwürdig, ob eine "Orthodoxie" überhaupt progressiv sein kann.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Skeptiker »

tarkomed hat geschrieben:(11 Sep 2021, 10:42)
Jetzt ist es aber höchste Zeit, dass die Moderation hier eingreift!!!
Ich habe meinen Beitrag zur Klärung gemeldet. Die Arbeit nehme ich dir gerne ab, als Mensch, der nicht nur pathetisch klagt, sondern der auch ein Interesse an korrekter Umsetzung hat.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von DarkLightbringer »

Zur Ergänzung:
1953 meinten 25 %, es sei besser, vorsichtig zu sein, 58 % hatten indes das Gefühl, man könne seine politische Meinung frei äußern.
2021 hat sich dieses Verhältnis dramatisch verändert - mit 44 zu 45 %.

Wenn die 50er Jahre die "Bleierne Zeit" waren, dann ist heute Blei auch nicht leichter als Wasser.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von tarkomed »

Dark Angel hat geschrieben:(11 Sep 2021, 10:53)

Nein, die Weißen haben den Rassismus nicht erfunden. Rassismus ist so alt wie die Menschheit.
Es gab und gibt ihn in den unerschiedlichesten Ausprägungen bei allen Ethnien!
Ich weiß, dass du gern andere über Geschichte belehrst, das habe ich bereits bei deiner Diskussion mit Schoko beobachtet. Nur so viel dazu: du kannst versuchen andere bei komplexen mathematischen oder physikalischen Fragen zu belehren, denn die sind schwer verständlich und es genügt nicht, nur darüber irgendwas zu lesen. Bei Geschichte ist es etwas ganz Anderes. Noch nie hatte man es so einfach wie heute, auf geschichtliche Details und Zusammenhänge zu greifen; man braucht sie nur noch zu lesen und schon weiß man so viel wie du.
Die erste bekannte Rassentheorie stammt von Aristoteles und er war weiß, soviel ich weiß.
Dark Angel hat geschrieben:(11 Sep 2021, 10:53)
Nein, diese Rassentheorien waren nicht Grundlage des Sklavenhandels. Sklavenhandel ist sehr viel älter als die Rassentheorien.
Es waren (in der Neuzeit) vor allem die Araber/Osmanen, die Sklavenhandel betrieben und am Sklavenhandel verdienten und es waren afrikanische Clanführer, die ihre Kriegsgefangenen als Sklaven nach Übersee verkauften. Als die Rassentheorien entstanden, war der Sklavenhandel in Europa bereits verboten!
Das ist das gleiche Spiel wie mit den heutigen Schleppern. Sie sind schuld, dass so viele Flüchtlinge Europa erreichen. Wir sind nicht schuld, dass so viele Menschen keine Alternative wissen als ihr Land zu verlassen, weil sie um ihr Leben fürchten müssen. Das ist eine zynische Sichtweise, gerade in der aktuellen Situation in Afghanistan.
Dark Angel hat geschrieben:(11 Sep 2021, 10:53)
Und verkneif dir bitte, den Holocaust/die Shoa mit dem Sklanvenhandel zu vergleichen und ihn damit zu relativieren!
NICHT die Rassentheorien - als solche - waren die Grundlage für den Holocaust/die Shoa, sondern die nationalsozialistische Ideologie.
Und unterlasse bitte diese Tricks mit Verdrehungen meiner Aussagen. Ich habe die Rassentheorien in Zusammenhang mit dem Holocaust gebracht und nicht mit dem Sklavenhandel. Und es ist bekannt, dass die Nazis sogar eigene Theorien zu entwickeln versuchten, indem sie die Schädelform der Juden untersuchten.
Dark Angel hat geschrieben:(11 Sep 2021, 10:53)
Doch genau das ist es, wenn man Fakten ignoriert und ideologisch argumentiert - so wie DU das tust!
Das Anprangern des Rassismus ist keine Ideologie und das als rassistisch zu bezeichnen kommt immer aus der gleichen ideologischen Ecke. Schau mal in den Spiegel!!!
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

Dark Angel hat geschrieben:(11 Sep 2021, 10:56)

Du kannst und darfst gerne die Originalquelle lesen! Die wurde ebenfalls verlinkt.
Die "Welt" hat den offenen Brief de Professors lediglich ins deutsche übersetzt und kommentarlos veröffentlicht.
Die ganze Vorgeschichte, das Vorgehen der Uni etcpp kannst du dem offenen Brief (der Originalquelle) entnehmen.
Nein. Es geht um die eigene redaktionelle Recherche durch die "Welt". Und genau die fehlt. Die eigene Recherche geht weit über das Zitieren von Originalquellen und das Übersetzen hinaus. Seriöse Recherche bedeutet, den Sachverhalt zu schildern und von allen Seiten zu betrachten. Das bedeutet für jede Redaktion, viele Gespräche mit den Beteiligten zu führen, Pro und Kontra abzuwägen. Das einfache Zitieren des Briefes ohne jegliche eigene redaktionelle Recherche ist unseriös. Warum man das macht, ist klar.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Dark Angel »

tarkomed hat geschrieben:(11 Sep 2021, 11:29)

Ich weiß, dass du gern andere über Geschichte belehrst, das habe ich bereits bei deiner Diskussion mit Schoko beobachtet. Nur so viel dazu: du kannst versuchen andere bei komplexen mathematischen oder physikalischen Fragen zu belehren, denn die sind schwer verständlich und es genügt nicht, nur darüber irgendwas zu lesen. Bei Geschichte ist es etwas ganz Anderes. Noch nie hatte man es so einfach wie heute, auf geschichtliche Details und Zusammenhänge zu greifen; man braucht sie nur noch zu lesen und schon weiß man so viel wie du.
Die erste bekannte Rassentheorie stammt von Aristoteles und er war weiß, soviel ich weiß.
Nein tut er nicht! Ich habe Geschichte ausgegraben, habe die Grundlagen mit geschaffen, auf denen andere aufbauen!
tarkomed hat geschrieben:(11 Sep 2021, 09:53)Das ist das gleiche Spiel wie mit den heutigen Schleppern. Sie sind schuld, dass so viele Flüchtlinge Europa erreichen. Wir sind nicht schuld, dass so viele Menschen keine Alternative wissen als ihr Land zu verlassen, weil sie um ihr Leben fürchten müssen. Das ist eine zynische Sichtweise, gerade in der aktuellen Situation in Afghanistan.
Nein, ist es NICHT!
Ohne die Menschenjäger, die Menschen aus ihrem gewohnten Umfeld reißen und als Sklaven verkaufen, gibt es keinen Sklaenhandel. Und genau DAS haben vorrangig Araber/Osmanen in Afrika getan. Für sie und die Sklavenhändler (in der Mehrheit übrigens Piraten) eine sehr lukrative Geschäftsidee.
Und bitte vermische NICHT Flüchtlingen, die wegen politischer Verfolgung, Bürgerkrieg etc ihr Land verlassen (müssen) nicht mit Wirtschaftsmigranten. Bei der Mehrheit der Menschen, die nach Europa drängen, handelt es sich NICHT um Flüchtlinge (gem. Art.16 GG oder Genfer Konvention)
tarkomed hat geschrieben:(11 Sep 2021, 09:53)Und unterlasse bitte diese Tricks mit Verdrehungen meiner Aussagen. Ich habe die Rassentheorien in Zusammenhang mit dem Holocaust gebracht und nicht mit dem Sklavenhandel. Und es ist bekannt, dass die Nazis sogar eigene Theorien zu entwickeln versuchten, indem sie die Schädelform der Juden untersuchten.
Du hast den Holocaust im Kontext mit Sklavenhandel gebracht und damit den Holocaust relativiert! Versuche nicht, dich da herauszuwinden! Der Holocaust hat nur sehr bedingt etwas mit Rassentheorie zu tun!

tarkomed hat geschrieben:(11 Sep 2021, 09:53)
Das Anprangern des Rassismus ist keine Ideologie und das als rassistisch zu bezeichnen kommt immer aus der gleichen ideologischen Ecke. Schau mal in den Spiegel!!!
Was die woke-Bewegung tut und was DU tust, IST Ideologie!
Rassismus war nie eine Erfindung der Weißen und ist es auch heute nicht. Rassismus gab und gibt es unter allen Ethnien. Es gibt auch Rassismus gegen Weiße. Die Ideologie dabei ist, diesen zu leugnen!
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(11 Sep 2021, 11:47)

Nein. Es geht um die eigene redaktionelle Recherche durch die "Welt". Und genau die fehlt. Die eigene Recherche geht weit über das Zitieren von Originalquellen und das Übersetzen hinaus. Seriöse Recherche bedeutet, den Sachverhalt zu schildern und von allen Seiten zu betrachten. Das bedeutet für jede Redaktion, viele Gespräche mit den Beteiligten zu führen, Pro und Kontra abzuwägen. Das einfache Zitieren des Briefes ohne jegliche eigene redaktionelle Recherche ist unseriös. Warum man das macht, ist klar.
Der Sachverhalt, der zur Kündigung führte, ist in dem offenen Brief ausführlich dargelegt!
Das sollte reichen, um sich selbst ein Bild machen zu können. Selber denken hilft dabei.
Bei mir zumindest. Es ist nicht so sehr mein Ding, andere für mich denken zu lassen.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von DarkLightbringer »

Selina hat geschrieben:(11 Sep 2021, 11:47)

Nein. Es geht um die eigene redaktionelle Recherche durch die "Welt". Und genau die fehlt. Die eigene Recherche geht weit über das Zitieren von Originalquellen und das Übersetzen hinaus. Seriöse Recherche bedeutet, den Sachverhalt zu schildern und von allen Seiten zu betrachten. Das bedeutet für jede Redaktion, viele Gespräche mit den Beteiligten zu führen, Pro und Kontra abzuwägen. Das einfache Zitieren des Briefes ohne jegliche eigene redaktionelle Recherche ist unseriös. Warum man das macht, ist klar.
Das Übersetzen ist eine andere Leistung als das Einnorden, so weit richtig.
Der vorliegende Fall ist in verschiedenen Quellen hinreichend rezipiert worden, in der angelsächsischen oder internationalen Presse. Die "Welt" ist ja nicht das einzige Blatt auf der Welt, trotz des Namens.
Es gibt auch Texte, die gar nie für den deutschsprachigen Raum übersetzt werden. Das ist eher ein Problem als eine Übersetzung, die sich auf die Übersetzung - in einem Fall - beschränkt.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

Dark Angel hat geschrieben:(11 Sep 2021, 11:50)

Der Sachverhalt, der zur Kündigung führte, ist in dem offenen Brief ausführlich dargelegt!
Das sollte reichen, um sich selbst ein Bild machen zu können. Selber denken hilft dabei.
Bei mir zumindest. Es ist nicht so sehr mein Ding, andere für mich denken zu lassen.
Das ist die Schilderung dieses Professors. Nicht gegenrecherchiert durch Dritte (Redaktion). Aus der Sicht der Uni kann das doch alles ganz anders gewesen sein. Oder was sagt seine Familie dazu? Was sagen Studenten? War er nun gewalttätig oder nicht? Solche Schilderungen und Anwürfe, die ein Einzelner vorbringt, müssen selbstverständlich immer wasserdicht hinterfragt werden. Auch im Interesse desjenigen, der die Kritik äußert. Und im Interesse einer seriösen Berichterstattung.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Skeptiker »

tarkomed hat geschrieben:(11 Sep 2021, 10:42)
...
Ich weiß, dass es bereits in der Antike Sklaverei und Rassismus gegeben hat, aber wenn wir uns damit rechtfertigen würden, dann wären die letzten Jahrtausende menschlicher Zivilisation für die Tonne.
Darf ich dich an deine Worte erinnern?
tarkomed hat geschrieben:(11 Sep 2021, 09:53)
.. Wer hat denn den Rassismus erfunden zur Rechtfertigung seiner Untaten zu Lasten der von ihm Unterdrückten? Das waren doch wir Weiße, oder nicht?
Eben NICHT. Gut, dass wir uns da JETZT einig sind. Nur darum ging es - um deine Falschaussage. Nun komme nicht mit dem Taschenspielertrick, mir bei der Berichtigung deiner falschen Aussage eine Motivation unterzuschieben.
Du vermischst auch Stammeskämpfe mit Rassismus, das ist Blödsinn!
Stammeskämpfe SIND Rassismus. Die Gruppe der eigenen grenzt sich ab gehen einer Gruppe der Fremden, und es werden die Fremden verteufelt was das Zeug hält um das eigene Gruppengefühl gegenüber der Fremden Gruppe zu stärken.

Das ist genau das was bei Woke mit umgekehrtem Vorzeichen gegenüber Weißen passiert, anstatt eben DIESES überkommene rassistische Denken abzulegen und in Kategorien zu denken, die nichtrassistisch sind.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

DarkLightbringer hat geschrieben:(11 Sep 2021, 11:58)

Das Übersetzen ist eine andere Leistung als das Einnorden, so weit richtig.
Der vorliegende Fall ist in verschiedenen Quellen hinreichend rezipiert worden, in der angelsächsischen oder internationalen Presse. Die "Welt" ist ja nicht das einzige Blatt auf der Welt, trotz des Namens.
Es gibt auch Texte, die gar nie für den deutschsprachigen Raum übersetzt werden. Das ist eher ein Problem als eine Übersetzung, die sich auf die Übersetzung - in einem Fall - beschränkt.
Na dann... Dann zitiere hier bitte einen solchen, ordentlich recherchierten Beitrag. Wär nett. Ich lasse ihn mir dann in meiner Familie übersetzen, weil mein eigenes Englisch nicht ausreicht. Aber wie gesagt: Es geht um gut recherchierte Medien-Beiträge, die alle Seiten ausgewogen beleuchten. Also, wo auch die Gegenseite zu Wort kommt. Nur das wäre seriös.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von DarkLightbringer »

Selina hat geschrieben:(11 Sep 2021, 12:06)

Na dann... Dann zitiere hier bitte einen solchen, ordentlich recherchierten Beitrag. Wär nett. Ich lasse ihn mir dann in meiner Familie übersetzen, weil mein eigenes Englisch nicht ausreicht. Aber wie gesagt: Es geht um gut recherchierte Medien-Beiträge, die alle Seiten ausgewogen beleuchten. Also, wo auch die Gegenseite zu Wort kommt. Nur das wäre seriös.
Nun, Boghossian hat gemeinsam mit Jamie Lindsay die Genderforschung auf den Arm genommen.
Man reichte eine Arbeit ein, wonach der Penis (als soziales Konstrukt) ein Klimakiller sei. Die beiden wollten damit eine gewisse Absurdität entlarven.
Ein Fachjournal ist auch prompt auf den offenkundigen Nonsens hereingefallen. Letztlich sorgte das für viel böses Blut.

Die SZ erläutert die Sache im Detail, in deutscher Sprache: https://www.sueddeutsche.de/wissen/wiss ... -1.3518463
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Skeptiker »

Im Zuge der Debatte um die Woke-Bewegung stelle ich mir gerade die folgende Frage:
Ist Antirassismus der neue Rassismus?
Müsste es vielleicht nicht eher "Nichtrassismus" heißen?

Nichtrassistisch ist für mich alles, was sich nicht rassistischer Methoden bedient, während Antirassistisch im Zuge des Aufstieges der Identitätspolitik, vermehrt als aktive rassistische Position der Gegenseite zu verstehen ist.

Nur so ein Gedanke ... :rolleyes:
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(11 Sep 2021, 12:00)

Das ist die Schilderung dieses Professors. Nicht gegenrecherchiert durch Dritte (Redaktion). Aus der Sicht der Uni kann das doch alles ganz anders gewesen sein. Oder was sagt seine Familie dazu? Was sagen Studenten? War er nun gewalttätig oder nicht? Solche Schilderungen und Anwürfe, die ein Einzelner vorbringt, müssen selbstverständlich immer wasserdicht hinterfragt werden. Auch im Interesse desjenigen, der die Kritik äußert. Und im Interesse einer seriösen Berichterstattung.
Es handelt sich um einen offenen Brief, in dem Misstände dargelegt und Gründe für die Kündigung genannt werden. Und zwar ausführlich.
Es ist nicht Aufgabe der Redaktion, zu erklären was der Betreffende meint und auch nicht, welche Meinung der Leser haben bzw was er denken soll.
Wenn Du dir den Originalbrief durchliest/durchlesen würdest, dann hättest/würdest du erfahren, dass alle Vorwürfe gegenstandslos waren, dass sich keinerlei Anhaltpunkte für die Richtigkeit der Anschuldigungen ergeben haben. Genauso hättest bzw würdest du erfahren, dass die Uni trotz des gerichtlichen Freispruchs Repressalien gegen den Assistenzprof. verhängt (hat).
Wenn du den Origanlbrief gelesen hättest bzw lesen würdest, dann würdest/hättest du auch erfahren, dass die eine Untersuchung nach Titel IX eingeleitet hat. (Titel-IX-Untersuchungen sind Teil eines Bundesgesetzes) Und Ermittlungen nach einem Bundesgesetz bedeutet in den USA, die Ermittlungen wurden durch eine Bundesbehörde durchgeführt, deren Ergebnisse ggf vertraulich behandelt werden - heißt irgendein Zeitungsschreiberling erhält keinen Einblick. Und auf genau diese Vertraulichkeit weist der Autor des offenen Briefes hin.

Was DU hier gerade betreibst, ist genau DAS, was der woken Bewegung vorgeworfen wird - du betreibst Vorverurteilung, weil ja die Vorwürfe gerecht und richtig sein könnten. Eine Unschuldsermutung scheint bei dir grundsätzlich fremd zu sein, zumindest, wenn es sich um Menschen mit liberalen oder rechtsliberalen Vorstellungen und Sichtweisen betrifft.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

DarkLightbringer hat geschrieben:(11 Sep 2021, 12:19)

Nun, Boghossian hat gemeinsam mit Jamie Lindsay die Genderforschung auf den Arm genommen.
Man reichte eine Arbeit ein, wonach der Penis (als soziales Konstrukt) ein Klimakiller sei. Die beiden wollten damit eine gewisse Absurdität entlarven.
Ein Fachjournal ist auch prompt auf den offenkundigen Nonsens hereingefallen. Letztlich sorgte das für viel böses Blut.

Die SZ erläutert die Sache im Detail, in deutscher Sprache: https://www.sueddeutsche.de/wissen/wiss ... -1.3518463
Das ist mir natürlich bekannt. Ist ja auch schnell zu finden im Netz, sucht man nach dem Professor. Nein, mir gehts um Beiträge zum aktuellen Sachverhalt. Um gut recherchierte Beiträge, wo selbstverständlich auch die Gegenseite zu Wort kommt. Da wirste nicht viel finden. Kommt wahrscheinlich erst noch. Dieser Brief alleine sagt erstmal noch gar nichts. Woher weiß ich denn, dass das alles stimmt, was da drinsteht? Das einfach so als "Wahrheit" hinzunehmen, ohne genau recherchierte Fakten zum Sachverhalt zu kennen, halte ich für naiv.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

Dark Angel hat geschrieben:(11 Sep 2021, 12:35)

Es handelt sich um einen offenen Brief, in dem Misstände dargelegt und Gründe für die Kündigung genannt werden. Und zwar ausführlich.
Es ist nicht Aufgabe der Redaktion, zu erklären was der Betreffende meint und auch nicht, welche Meinung der Leser haben bzw was er denken soll.
Wenn Du dir den Originalbrief durchliest/durchlesen würdest, dann hättest/würdest du erfahren, dass alle Vorwürfe gegenstandslos waren, dass sich keinerlei Anhaltpunkte für die Richtigkeit der Anschuldigungen ergeben haben. Genauso hättest bzw würdest du erfahren, dass die Uni trotz des gerichtlichen Freispruchs Repressalien gegen den Assistenzprof. verhängt (hat).
Wenn du den Origanlbrief gelesen hättest bzw lesen würdest, dann würdest/hättest du auch erfahren, dass die eine Untersuchung nach Titel IX eingeleitet hat. (Titel-IX-Untersuchungen sind Teil eines Bundesgesetzes) Und Ermittlungen nach einem Bundesgesetz bedeutet in den USA, die Ermittlungen wurden durch eine Bundesbehörde durchgeführt, deren Ergebnisse ggf vertraulich behandelt werden - heißt irgendein Zeitungsschreiberling erhält keinen Einblick. Und auf genau diese Vertraulichkeit weist der Autor des offenen Briefes hin.

Was DU hier gerade betreibst, ist genau DAS, was der woken Bewegung vorgeworfen wird - du betreibst Vorverurteilung, weil ja die Vorwürfe gerecht und richtig sein könnten. Eine Unschuldsermutung scheint bei dir grundsätzlich fremd zu sein, zumindest, wenn es sich um Menschen mit liberalen oder rechtsliberalen Vorstellungen und Sichtweisen betrifft.
Kein Wunder also, dass du auf diesem Auge vollkommen blind bist.
Irrtum. Ich rede nicht von Kommentierung. Ich rede von korrekter seriöser Berichterstattung. Und da fehlt halt die Hälfte. So einen offenen Brief kann man als Zeitung doch gerne veröffentlichen. Aber parallel beginnt normalerweise die Recherche zur Frage: Was ist dort genau passiert? Da gehts nicht um das Vorkauen, welche Meinung einer haben soll, sondern da gehts erstmal um das Sammeln von Fakten zum Sachverhalt. Und da ist der Professor eben nur eine Quelle. Seriös wäre es aber, als Redaktion mit allen Beteiligten zu sprechen und das auch genauso zu veröffentlichen. Was ist daran eigentlich nicht zu verstehen? Zeitungen sind keine Verlautbarungsorgane für offene Briefe.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von DarkLightbringer »

Die zentrale These von Peter Boghossian und anderen ist, dass sich bestimmte Fachbereiche mit "Grievance Studies" beschäftigen, also mit identitätspolitischen Beschwerden, die nicht nach dem wissenschaftlichen Wahrheitsgehalt suchen, sondern nach ideologischer Etablierung.

Mehr noch: Dieses "korrumpierte Denken" könne zur Delegitimierung der universellen Werte wie das Prinzip von Gemeinschaft und Solidarität führen.


Um diese These zu beweisen, hat man Nonsens-Arbeiten eingereicht, die dann von teils renommierten Zeitschriften der Fachbereiche anerkennend publiziert worden sind.

Ein anschauliches Beispiel dazu:
Die angebliche Autorin Helen Wilson behauptete, knapp eintausend Stunden in drei Hundeparks in Portland, Oregon, verbracht und dabei zahllose gewalttätige Paarungsversuche bei Hunden beobachtet zu haben, wobei die Hundebesitzer bei homosexuellen Kopulationsversuchen weitaus häufiger eingeschritten seien als bei heterosexuellen. Das Resümee des Fake-Texts: Männern könne man wie Hunden Manieren antrainieren, um sexuellen Missbrauch zu verhindern. Der Fake-Artikel erschien tatsächlich im Fachblatt Gender, Place & Culture, einer anerkannten britischen Zeitschrift für feministische Geografie.
https://www.derstandard.de/story/200008 ... e-artikeln

Die Studie über eine beobachtbare "hündische Vergewaltigungskultur" war dabei natürlich fei erfunden.
Bedeutet, Boghossian & Co. haben diese Bereiche der Fachwelt bis auf die Knochen blamiert.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von DarkLightbringer »

Selina hat geschrieben:(11 Sep 2021, 12:39)

Das ist mir natürlich bekannt. Ist ja auch schnell zu finden im Netz, sucht man nach dem Professor. Nein, mir gehts um Beiträge zum aktuellen Sachverhalt. Um gut recherchierte Beiträge, wo selbstverständlich auch die Gegenseite zu Wort kommt. Da wirste nicht viel finden. Kommt wahrscheinlich erst noch. Dieser Brief alleine sagt erstmal noch gar nichts. Woher weiß ich denn, dass das alles stimmt, was da drinsteht? Das einfach so als "Wahrheit" hinzunehmen, ohne genau recherchierte Fakten zum Sachverhalt zu kennen, halte ich für naiv.
Die Kündigung ist ja relativ neu, die Prorektorin könnte sich noch äußern.
Erwartungsgemäß wird sie dem wohl widersprechen, dass der Schutz freier Lehre aufgegeben worden sei.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Skeptiker »

DarkLightbringer hat geschrieben:(11 Sep 2021, 13:04)

Die Kündigung ist ja relativ neu, die Prorektorin könnte sich noch äußern.
Erwartungsgemäß wird sie dem wohl widersprechen, dass der Schutz freier Lehre aufgegeben worden sei.
Klar, im Sozialismus waren die Menschen doch auch sehr frei. Frag … :x
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von DarkLightbringer »

Skeptiker hat geschrieben:(11 Sep 2021, 13:07)

Klar, im Sozialismus waren die Menschen doch auch sehr frei. Frag … :x
Heißt es im Marxismus nicht, Freiheit sei die Einsicht in die Notwendigkeit?

Willy Brandts Slogan "Mehr Demokratie wagen" ist überholt. Richtig muss es heißen: "Mehr Disziplin wagen!"

;)
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

DarkLightbringer hat geschrieben:(11 Sep 2021, 13:04)

Die Kündigung ist ja relativ neu, die Prorektorin könnte sich noch äußern.
Erwartungsgemäß wird sie dem wohl widersprechen, dass der Schutz freier Lehre aufgegeben worden sei.
Genau das meinte ich. Das wäre das Mindeste, deren Reaktion abzuwarten und dann beides zusammen, den offenen Brief des Professors und die Reaktion der Prorektorin, zu veröffentlichen. So funktioniert seriöse Berichterstattung. Genaugenommen kämen noch mehrere andere Seiten hinzu, die sich zu solchen Anwürfen äußern können sollten. Der Sachverhalt ist bis jetzt nur aus der Sicht des Professors beschrieben worden. Zumindest in der "Welt". Das reicht eben nicht. Stichwort: Überprüfbarkeit der Fakten.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Unité 1 »

Liegestuhl hat geschrieben:(10 Sep 2021, 10:31)

Das ist eigentlich ganz einfach. Zum Beispiel in Verbindung mit einem anderen Hauptwort: Negerkuss

Ist der Negerkuss per Definition rassistisch? Meiner Empfindung nach wird das Wort "Neger" dort sogar positiv konnotiert.
:rolleyes: Waschlappen bezeichnet ein für Katzenwäsche geeignetes Textil. Bei einer Katzenwäsche werden Katzen übrigens gar nicht gewaschen. "Ich hatte neulich mit dem Neger, der da unten links in der 51 wohnt, ein echt interessantes Gespräch", transportiert deiner Meinung nach also lediglich eine Beschreibung?
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Stoner »

Vongole hat geschrieben:(10 Sep 2021, 16:55)

Ich habe Ihre Interpretation durchaus verstanden, auch dass Sie meiner Frage ausweichen.
Ich glaube, die habe ich dann eher übersehen.

Vielleicht genügt es, wenn ich sage: Ich kann mich nicht entsinnen, dass ich in den letzten dreißig Jahren den Begriff Neger außer als satirische oder sarkastische Reaktion oder eben in einem Zusammenhang wie jetzt irgendwie in einem Zusammenhang verwendet hätte. Aber deshalb wäre ich nie auf die Idee gekommen, nun die Literatur reinigen zu wollen oder anderen vorzuschreiben, wie ich zu sprechen. Ich glaube, der Begriff wäre schneller ausgestorben ohne Linksidentitäre. Die haben der Sache einen Bärendienst erwiesen. Den gleichen Bärendienst erweisen nun die Wokeness-Leugner der liberalen Demokratie. Aber die haben ja auch kein Interesse an einer solchen. :)
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Liegestuhl »

Unité 1 hat geschrieben:(11 Sep 2021, 13:45)
"Ich hatte neulich mit dem Neger, der da unten links in der 51 wohnt, ein echt interessantes Gespräch", transportiert deiner Meinung nach also lediglich eine Beschreibung?
Ja, es klingt, als wenn ihr auf Augenhöhe ein interessantes Gespräch geführt habt.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Tom Bombadil »

Soweit ich weiß, möchten dunkelhäutige Menschen nicht mit "Neger" angesprochen werden. Warum kann man nicht höflich sein und diesen Wunsch respektieren?
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Liegestuhl »

Tom Bombadil hat geschrieben:(11 Sep 2021, 14:05)

Soweit ich weiß, möchten dunkelhäutige Menschen nicht mit "Neger" angesprochen werden. Warum kann man nicht höflich sein und diesen Wunsch respektieren?
Wer macht das denn?
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von DarkLightbringer »

Selina hat geschrieben:(11 Sep 2021, 13:34)

Genau das meinte ich. Das wäre das Mindeste, deren Reaktion abzuwarten und dann beides zusammen, den offenen Brief des Professors und die Reaktion der Prorektorin, zu veröffentlichen. So funktioniert seriöse Berichterstattung. Genaugenommen kämen noch mehrere andere Seiten hinzu, die sich zu solchen Anwürfen äußern können sollten. Der Sachverhalt ist bis jetzt nur aus der Sicht des Professors beschrieben worden. Zumindest in der "Welt". Das reicht eben nicht. Stichwort: Überprüfbarkeit der Fakten.
So bald sich jemand äußert, wird das gesondert berichtet werden. Ist doch oft so. Man kann nicht immer warten, bis sich alle geäußert haben.
So kann es beispielsweise Monate dauern, bis sich mal ein Bankräuber zum Sachverhalt äußert, wenn überhaupt. ;)
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Tom Bombadil »

Liegestuhl hat geschrieben:(11 Sep 2021, 14:10)

Wer macht das denn?
Wenn es niemand macht, warum dann überhaupt eine Diskussion über dieses Wort?
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Liegestuhl »

Tom Bombadil hat geschrieben:(11 Sep 2021, 14:23)

Wenn es niemand macht, warum dann überhaupt eine Diskussion über dieses Wort?
Du sprachst von "dunkelhäutigen Menschen ansprechen".

Das Wort kann ja auch außerhalb dieses Kontextes verwendet werden. Und wenn man bereits als Rassist gilt, wenn man das Wort "Negerkuss" verwendet, dann ist das in meinen Augen überbordender Tugendterror, der Motiv und "Tat" voneinander trennt.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von DarkLightbringer »

Selina hat geschrieben:(11 Sep 2021, 13:34)

Genau das meinte ich. Das wäre das Mindeste, deren Reaktion abzuwarten und dann beides zusammen, den offenen Brief des Professors und die Reaktion der Prorektorin, zu veröffentlichen. So funktioniert seriöse Berichterstattung. Genaugenommen kämen noch mehrere andere Seiten hinzu, die sich zu solchen Anwürfen äußern können sollten. Der Sachverhalt ist bis jetzt nur aus der Sicht des Professors beschrieben worden. Zumindest in der "Welt". Das reicht eben nicht. Stichwort: Überprüfbarkeit der Fakten.
Laut der englischen Wiki kritisierten 11 Kollegen der Universität - Boghossians "Scherze" würden "akzeptable Forschungsnormen" verletzen.

Der Evolutionsbiologe Richard Dawkins, bekannt für seine Kritik am Kreationismus, verteidigte indes Boghossian. Das Vorgehen gegen die bloße Idee der Satire sei lächerlich, so ungefähr.

Aber egal, wer was wann sagt, sagen wird oder beabsichtigen möge, noch etwas zu sagen - das Argument, bei diesen sog. Beschwerdestudien handele es sich um so etwas wie Kreationismus, steht im Raum.
Das steht auch dann noch im Raum, wenn irgendwelche Milizen irgendwo ein Hakenkreuz aufsprühen.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Schnitter »

Liegestuhl hat geschrieben:(11 Sep 2021, 14:48)

Du sprachst von "dunkelhäutigen Menschen ansprechen".

Das Wort kann ja auch außerhalb dieses Kontextes verwendet werden. Und wenn man bereits als Rassist gilt, wenn man das Wort "Negerkuss" verwendet, dann ist das in meinen Augen überbordender Tugendterror, der Motiv und "Tat" voneinander trennt.
Wie viele Leute haben dich deswegen denn bereits als "Rassist" bezeichnet ?

Also ich kann ja nur von meinem Umfeld sprechen, und da hält man dich wenn du das Wort verwendest maximal für ignorant.

Wo finde ich diese durchgeknallten Wokies ?
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

Tom Bombadil hat geschrieben:(11 Sep 2021, 14:05)

Soweit ich weiß, möchten dunkelhäutige Menschen nicht mit "Neger" angesprochen werden. Warum kann man nicht höflich sein und diesen Wunsch respektieren?
Das tun die meisten doch. Die Leute sprechen von Schwarzen oder Farbigen. Die Hautfarbe ist nunmal ein Merkmal, das beim Menschen erwähnt wird. Wenn 5 Männer Jeans und weiße T-Shirts tragen, ist die Haut- oder Haarfarbe ein einfaches Mittel, eine konkrete Person schnell zu beschreiben.
„Wer ist denn Tim?“ „Der mit den roten Haaren“ oder „der Schwarze“.
In zivilisierten Kreisen kommt ein „der Neger dort“ sehr schlecht an. Also ich höre das Wort in meinem Umfeld nicht.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Liegestuhl »

Schnitter hat geschrieben:(11 Sep 2021, 14:58)

Wie viele Leute haben dich deswegen denn bereits als "Rassist" bezeichnet ?
Fünf

Und wenn man "Negerkussbrötchen" sagt, hört man: "Darfste nicht mehr sagen".

Warum eigentlich?
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Schnitter »

Liegestuhl hat geschrieben:(11 Sep 2021, 15:04)

Fünf

Und wenn man "Negerkussbrötchen" sagt, hört man: "Darfste nicht mehr sagen".

Warum eigentlich?
Natürlich darfst das sagen.

Du kannst anderen aber nicht verbieten sich eine Meinung zu dir zu bilden. Wie soll das funktionieren ?
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Liegestuhl »

Eventuell sollte ich klarstellen, dass es nicht darum geht, andere Menschen beleidigen zu wollen, sondern einem Trend entgegenzuwirken, der Wörter kontextlos auf den Index stellt.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Liegestuhl »

Schnitter hat geschrieben:(11 Sep 2021, 15:08)

Natürlich darfst das sagen.
Aber offensichtlich nicht, ohne gleich als Rassist zu gelten.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Schnitter »

Liegestuhl hat geschrieben:(11 Sep 2021, 15:10)

Aber offensichtlich nicht, ohne gleich als Rassist zu gelten.
Ich denke das dürfte eher die Ausnahme sein dass dich dann jemand dafür hält.

Aber ich verstehe das Problem nicht, ob dich jemand für einen Rassisten, einen Provokateur oder für einen standhaften Helden hält ist doch von der Meinungsfreiheit gedeckt.

Wenn ich in der BVB Kurve Schalke skandiere beschwere ich mich doch nachher auch nicht dass mich alle doof fanden.
Zuletzt geändert von Schnitter am Samstag 11. September 2021, 15:15, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

Weiße Woke erzählen Minderheiten gern, dass sie sich gefälligst diskriminiert zu fühlen haben. Da braucht es schon den klugen Weißen, der schonungslos aufräumt. Die Schwarzen schnallen das allein nicht so.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Liegestuhl »

Schnitter hat geschrieben:(11 Sep 2021, 15:14)
Wenn ich in der BVB Kurve Schalke skandiere beschwere ich mich doch nachher auch nicht dass mich alle doof fanden.
Wenn du in der BVB-Kurve "Schalkeschweine" rufst, wird dich auch niemand darüber belehren, dass du damit einige Schalker Fußballfreunde respektlos ansprichst.

Wo ziehst du also die Linie?
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

Und dann diese undankbaren Schwarzen…

https://www.rnd.de/panorama/kieler-rest ... ZWCGY.html
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