Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Moderator: Moderatoren Forum 8

Adam Smith
Beiträge: 38094
Registriert: Mittwoch 18. Januar 2012, 21:57

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Adam Smith »

Dann ist es doch so wie in den Ländern aus denen die Personen zu uns gekommen sind, wenn es es keine Rolle mehr spielt. Warum müssen wir diesen Menschen überhaupt unserer Kultur aufzwängen? Warum nicht Gesichtsschleier und Schluss?
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
Benutzeravatar
Selina
Beiträge: 17855
Registriert: Donnerstag 29. September 2016, 15:33

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

Schwarze in den USA haben ein viel höheres Risiko, Opfer von Polizeigewalt zu werden als weiße Amerikaner. Die Arbeitslosigkeit und die Armut ist unter Schwarzen in den USA ungleich höher bzw. größer als unter Weißen. Die Aufstiegschancen schwarzer Amerikaner sind ungleich niedriger als die von Weißen. Daher spricht man in den USA zurecht davon, dass alleine die weiße Hautfarbe ein Privileg ist. Immer auf den Kontext achten, wo, warum, wann und von wem etwas gesagt wird.
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
Benutzeravatar
Dark Angel
Moderator
Beiträge: 23490
Registriert: Freitag 7. August 2009, 08:08
user title: From Hell

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(10 Sep 2021, 16:16)

Natürlich gibts auch paar ausgeflippte super ausgestattete Radfahrer, die finanziell sicher nicht so kämpfen müssen wie die oben von mir beschriebenen Leute. Aber da ich ja von objektiven und subjektiven Gründen schrieb, greift hier irgendeine andere Frustration, wovon es ja reichlich viele Sorten gibt. Immer mehr konsumieren zu wollen und zu können zum Beispiel, aber vielleicht gerade nicht so ein teures Radl wie der Nachbar zu besitzen. Der hat eins für 7000 Euro und er "nur" eins für 5000. Meine Sorgen möcht ich haben :D
Fahrräder für 7000,--€ oder 5000,--€? In welchem Wolkenkuckucksheim lebst du eigentlich. Welcher Normalbürger soll sich denn sowas leisten können?
5000,--€ aufwärts kosten hochpreisige E-Bikes/Lasten-Bikes und die fahren nur links-grüne Akademiker.
Otto- Normalbürger gibt sich bzw muss sich mit einem E-Bike zwischen 1200,-- und 1700,--€ zufrieden geben und was normale Fahrräder angeht, kauft der Normalbürger wohl eher eins um die 500,-- bis 600,-- € und wenn er sehr viel fährt bzw lange Touren machen will wird's durchaus auch eins für 1500,-- bis 1800,--€.

Selst wenn das nur ein Beispiel gewesen sein sollte, darf man den Boden unter den Füßen nicht verlieren und nicht mit völlig irrealen Zahlen/Preisen operieren.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen
Benutzeravatar
Dark Angel
Moderator
Beiträge: 23490
Registriert: Freitag 7. August 2009, 08:08
user title: From Hell

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(10 Sep 2021, 16:23)

Bei den Niedriglöhnern zum Beispiel. In Ostdeutschland gibt es eine Art Zwangsteilzeit, die die Arbeitgeber als einziges anbieten, obwohl der Arbeitnehmer gerne jederzeit Vollzeit arbeiten würde. Aber um überhaupt einen Job zu haben, nimmt er zwangsläufig die Teilzeitstelle. Das wiederum wirkt sich auf den Verdienst und die spätere Rente aus... logischerweise. Das ist aber offenbar eher ein Ost-Phänomen.
In dieser Pauschalität und Absolutheit ist das schlichtweg gelogen. Auch im Osten arbeiten die meisten AN Vollzeit bzw in Schichten!
Und auch im Osten werden händeringend Fachkräfte - in den von Billie genannten Branchen - gesucht und keinesfalls nur zum Mindestlohn.
Wer Vollzeit arbeiten will, der findet auch im Osten eine entsprechende Arbeitsstelle!
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen
Benutzeravatar
Selina
Beiträge: 17855
Registriert: Donnerstag 29. September 2016, 15:33

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

Dark Angel hat geschrieben:(10 Sep 2021, 19:56)

Fahrräder für 7000,--€ oder 5000,--€? In welchem Wolkenkuckucksheim lebst du eigentlich. Welcher Normalbürger soll sich denn sowas leisten können?
5000,--€ aufwärts kosten hochpreisige E-Bikes/Lasten-Bikes und die fahren nur links-grüne Akademiker.
Otto- Normalbürger gibt sich bzw muss sich mit einem E-Bike zwischen 1200,-- und 1700,--€ zufrieden geben und was normale Fahrräder angeht, kauft der Normalbürger wohl eher eins um die 500,-- bis 600,-- € und wenn er sehr viel fährt bzw lange Touren machen will wird's durchaus auch eins für 1500,-- bis 1800,--€.

Selst wenn das nur ein Beispiel gewesen sein sollte, darf man den Boden unter den Füßen nicht verlieren und nicht mit völlig irrealen Zahlen/Preisen operieren.
Das war ein ironisches und zugespitztes Detail aus einer Diskussion mit Schoko, von dir völlig aus dem Zusammenhang gerissen. Selbstverständlich weiß ich, welche Fahrräder sich der Durchschnittsbürger leisten und kaufen kann und was die kosten. Schokoschendrezki erwähnte aber die top ausgerüsteten und sehr wohlhabenden Radfahrer, die sich in der S-Bahn daneben benehmen. Und die besitzen auch schon mal sehr teure hochmoderne Räder, die in die Tausende gehen. Ist eigentlich bekannt.
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
Skeptiker

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Skeptiker »

Selina hat geschrieben:(10 Sep 2021, 19:54)
Schwarze in den USA haben ein viel höheres Risiko, Opfer von Polizeigewalt zu werden als weiße Amerikaner. Die Arbeitslosigkeit und die Armut ist unter Schwarzen in den USA ungleich höher bzw. größer als unter Weißen. Die Aufstiegschancen schwarzer Amerikaner sind ungleich niedriger als die von Weißen. Daher spricht man in den USA zurecht davon, dass alleine die weiße Hautfarbe ein Privileg ist. Immer auf den Kontext achten, wo, warum, wann und von wem etwas gesagt wird.
Da erkennt man halt den Unterschied zwischen einer rassistischen Denkweise, die Unterschiede auf "Rassenmerkmale" ZURÜCKFÜHRT und diese als Gruppenmerkmale für ausgleichende Maßnahmen einsetzt, und einer antirassistischen Denkweise, in der rassistische Merkmale ignoriert werden, und stattdessen die Menschen hinsichtlich NICHTrassistischer Merkmale (Einkommen, Bildung, Regionale Nachteile, ...) gefördert werden.

Wenn Schwarze in allen Belangen durchschnittlich stärker benachteiligt werden, dann wären sie auch bei den NICHTrassistischen Merkmalen immer vorne dabei - aber ANDERE Benachteiligte eben AUCH. UNABHÄNGIG von der jeweiligen Hautfarbe.

Es ist pervers, dass ein weißer Penner sich als privillegiert vor einem Schwarzen Millionär erniedrigen müsste, wenn es nach der Vorstellung woker Ideologen ginge. Diese rassistische Denkweise gehört bekämpft, weil sie dem Abbau tatsächlicher Privillegien eher im Weg steht, als sie zu beseitigen.
Benutzeravatar
Billie Holiday
Beiträge: 36293
Registriert: Mittwoch 11. Juni 2008, 11:45
user title: Mein Glas ist halbvoll.
Wohnort: Schleswig-Holstein, meerumschlungen

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

Dark Angel hat geschrieben:(10 Sep 2021, 19:59)

In dieser Pauschalität und Absolutheit ist das schlichtweg gelogen. Auch im Osten arbeiten die meisten AN Vollzeit bzw in Schichten!
Und auch im Osten werden händeringend Fachkräfte - in den von Billie genannten Branchen - gesucht und keinesfalls nur zum Mindestlohn.
Wer Vollzeit arbeiten will, der findet auch im Osten eine entsprechende Arbeitsstelle!
Heute werden Auszubildende hofiert.
Guck dir mal Lieges YT Video an. Der Meister zahlt eine Prämie von 500,- für Note 3 in der Abschlußprüfung. Das ist absurd. Ich hätte mich geschämt mit einer 3. Er zahlt Führerschein und Wege zur Berufsschule. Früher durften wir zusehen, wie wir zur Berufsschule kommen oder wie wir den Führerschein finanzieren.
Es ist kein Neid, aber den Azubis wird heute alles in den Hintern geblasen und da redet man noch von Perspektivlosigkeit.
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

„Just because you’re offended, doesn’t mean you’re right.“ (Ricky Gervais)
Benutzeravatar
Selina
Beiträge: 17855
Registriert: Donnerstag 29. September 2016, 15:33

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

Dark Angel hat geschrieben:(10 Sep 2021, 19:59)

In dieser Pauschalität und Absolutheit ist das schlichtweg gelogen. Auch im Osten arbeiten die meisten AN Vollzeit bzw in Schichten!
Und auch im Osten werden händeringend Fachkräfte - in den von Billie genannten Branchen - gesucht und keinesfalls nur zum Mindestlohn.
Wer Vollzeit arbeiten will, der findet auch im Osten eine entsprechende Arbeitsstelle!
Sorry, ich hab andere Erfahrungen und andere Quellen als du. Frag beim DGB danach...
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
Benutzeravatar
Selina
Beiträge: 17855
Registriert: Donnerstag 29. September 2016, 15:33

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

Skeptiker hat geschrieben:(10 Sep 2021, 20:05)

Da erkennt man halt den Unterschied zwischen einer rassistischen Denkweise, die Unterschiede auf "Rassenmerkmale" ZURÜCKFÜHRT und diese als Gruppenmerkmale für ausgleichende Maßnahmen einsetzt, und einer antirassistischen Denkweise, in der rassistische Merkmale ignoriert werden, und stattdessen die Menschen hinsichtlich NICHTrassistischer Merkmale (Einkommen, Bildung, Regionale Nachteile, ...) gefördert werden.

Wenn Schwarze in allen Belangen durchschnittlich stärker benachteiligt werden, dann wären sie auch bei den NICHTrassistischen Merkmalen immer vorne dabei - aber ANDERE Benachteiligte eben AUCH. UNABHÄNGIG von der jeweiligen Hautfarbe.

Es ist pervers, dass ein weißer Penner sich als privillegiert vor einem Schwarzen Millionär erniedrigen müsste, wenn es nach der Vorstellung woker Ideologen ginge. Diese rassistische Denkweise gehört bekämpft, weil sie dem Abbau tatsächlicher Privillegien eher im Weg steht, als sie zu beseitigen.
Wie viele schwarze Millionäre gibt es denn und wie viele weiße?
Zuletzt geändert von Selina am Freitag 10. September 2021, 20:27, insgesamt 1-mal geändert.
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
Benutzeravatar
Kevin Schildbürger
Beiträge: 344
Registriert: Freitag 16. Juli 2021, 21:23
user title: Thronfolger

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Kevin Schildbürger »

franzmannzini hat geschrieben: Das Treffen eines Terroristen, wie war es bei Dir ?
weiss ja nicht, sagt ja keiner so richtig offen. ausserdem wieso nicht, die sind ja auch nicht immer im einsatz, insofern ist doch eine vernünftige unterhaltung möglich, teoretisch.
kann ja auch sein es ändert das leben von so einem wenn ihm mal einer richtig zuhört und nicht gleich immer konfrontation. man sollte doch menschen erstmal als menschen.
Von allen interessanten Gedanken schätze ich doch am meisten die interessanten
Benutzeravatar
Dark Angel
Moderator
Beiträge: 23490
Registriert: Freitag 7. August 2009, 08:08
user title: From Hell

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Dark Angel »

tarkomed hat geschrieben:(10 Sep 2021, 19:08)

Das ist die übliche Formulierung, wenn man keine bestimmten Medien zitiert. Die US-Medien, die darüber berichtet haben, werden konkrete Anhaltspunkte für ihre Berichte gehabt haben, denn es kann sehr teuer werden, wenn ihre Behauptungen aus der Luft gegriffen sind.
Das WAR einmal, das ist längst - gerade in den USA - Vergangenheit.
tarkomed hat geschrieben:(10 Sep 2021, 19:08)Die Weißen in den USA als Opfer von Rassismus hinzustellen, ist sehr gewagt von dir. Vergiss nicht, das Land hat sich einen Präsidenten wie Trump geleistet und es besteht weiterhin die Gefahr, dass das keine einmalige Episode war. Schämen muss sich niemand in den USA wegen seiner weißen Haut, sondern für seine Landsleute, die ihre weiße Haut zum Anlass nehmen, Nichtweiße zu diskriminieren.
Ach wirklich?
Was ist es denn anderes als Rassismus gegen Weißen, wenn behauptet wird, sie hätten automatisch Privilegien, weil sie weiß sind.
Die USA haben sich einen Präsidenten wie Trump geleistet, WEIL es die woken Auswüchse gibt, WEIL die Anschuldigung ausreicht, um Existenzen zu zerstören, Lehrstuhlinhaber und Assistenzprofessoren von ihren Arbeitsplätzen an der Uni zu vertreiben, ihr Leben und ihre Existenz zu zerstören, OHNE dass sie auch nur ansatzweise die Möglichkeit zur Verteidigung/Richtigstellung haben.
Präsidenten wie Trump sind Wirkung, nicht Ursache, sind das Ergebnis woker Auswüchse in den USA.

Und doch gibt es ein Konzept, eine Kampagne in den USA - gerade in den USA - dass sich Weiße schämen sollen, weil sie weiß sind, dass weiß sein bereits ein Privileg ist.
tarkomed hat geschrieben:(10 Sep 2021, 19:08)Den Absatz habe ich zitiert, weil er weitere Hinweise lieferte, die zur Entlassung dieses McNeil geführt haben.
Meine Meinung wird nie deinen Interpretationen entsprechen, weil du sie nicht nachvollziehen kannst.
Nein, keine "weiteren Hinweise", sondern weil er ein Konzept hinterfragt hat, was nach woker Sichtweise nicht hinterfragt werden darf, was nach woker Sichtweise ein Dogma ist.
tarkomed hat geschrieben:(10 Sep 2021, 19:08)Du hast aber einen sehr schnellen Flug über den Atlantik gehabt. Wir befanden uns gerade in den USA.
Richtig, wir befanden uns gerade in den USA und wir bleiben noch eine Weile in den USA und bei den woken Auswüchsen dort, die immer mehr auch nach Europa, nach Deutschland herüber schwappen:

"Sehr geehrte Prorektorin Susan Jeffords,

ich schreibe Ihnen heute, um mein Amt als Assistenzprofessor für Philosophie an der Portland State University niederzulegen. ...
Ich habe nie geglaubt – und tue es bis jetzt nicht –, dass der Zweck der Lehre sei, meine Studenten zu einem bestimmten Ergebnis zu führen. Vielmehr wollte ich die Voraussetzungen für ein kritisches Denken schaffen und ihnen helfen, sich das Rüstzeug anzueignen, um nach eigenen Schlussfolgerungen zu suchen. Das ist der Grund, warum ich in die Lehre gegangen bin und warum ich das Unterrichten liebe.
Doch die Universität hat diese Art der intellektuellen Erkundung Stück für Stück unmöglich gemacht. Sie hat eine Bastion der freien Forschung in eine Fabrik für soziale Gerechtigkeit verwandelt, deren einziger Input Rasse, Geschlecht und Opferrolle und deren einzige Leistung Missgunst und Spaltung sind.

Den Studenten an der Portland State University wird nicht beigebracht, zu denken. Sie sollen vielmehr die moralische Gewissheit von Ideologen nachahmen. Fakultät und Verwaltung haben den Auftrag der Universität, nach Wahrheit zu suchen, aufgegeben und fördern stattdessen die Intoleranz gegenüber abweichenden Überzeugungen und Meinungen. Hier ist eine Kultur der Beleidigung entstanden, in der Studenten nun Angst haben, offen und ehrlich zu sprechen. ...
Ich habe Studenten erlebt, die sich weigerten, sich mit anderen Standpunkten auseinanderzusetzen. Fragen von Dozenten bei Diversity-Trainings, die anerkannte Narrative in Frage stellten, wurden sofort abgelehnt. Diejenigen, die Beweise zur Rechtfertigung neuer institutioneller Maßnahmen forderten, wurden der Mikroaggression beschuldigt. Und Professoren wurden der Scheinheiligkeit beschuldigt, wenn sie mit kanonischen Texten arbeiteten, die zufällig von europäischen und männlichen Philosophen stammten. ...
Je mehr ich aus den Primärquellen las, die von den Denkern der Kritischen Theorie verwendet wurden, desto mehr vermutete ich, dass ihre Schlussfolgerungen nur die Postulate einer Ideologie widerspiegelten und nicht auf Beweisen basierende Erkenntnisse waren. ...
Und mir wurde immer klarer, dass die illiberalen Vorfälle, die ich im Laufe der Jahre beobachtet hatte, keine Einzelfälle, sondern Teil eines institutionsweiten Problems waren.


Je mehr ich mich zu diesen Themen äußerte, desto mehr Repressalien sah ich mich ausgesetzt. ..."
Quelle


Aber das sind ja alles nur Erfindungen, ist alles nur herbaiphantasiert, wie es die Userin Selina auszudrücken bliebt.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen
Benutzeravatar
3x schwarzer Kater
Beiträge: 25892
Registriert: Montag 26. Mai 2014, 16:25
user title: Do legst di nieda
Wohnort: Schwaben

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Selina hat geschrieben:(10 Sep 2021, 16:37)

In kaufmännischen Berufen gibts keine Nachfrage, obwohl viel ausgebildet wird.

Perspektivlosigkeit war oben von mir auch etwas weiter gefasst. Da gehts eher um die Sinnhaftigkeit des eigenen Daseins. So mancher holt deshalb die Ellenbogen raus, weil es scheinbar nirgendwo weitergeht. Die Welt geht so und so unter, denken diejenigen möglicherweise, ob durch die zügig voranschreitende Klimakrise, durch einen neuen Weltkrieg oder die nie endende Pandemie... alles egal, leck mich doch... Also mal zugespitzt formuliert.
Dann wäre eine Psychotherapie hilfreich. Hatte ich aber schon an anderer Stelle geschrieben. Läuft aber immer auf das selbe raus. Menschen kommen mit sich selbst nicht klar und stehen sich selbst im Weg. Gerne sucht man da das Problem abseits des eigenen Einflussbereichs. Ist ja auch einfach.
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
Benutzeravatar
Selina
Beiträge: 17855
Registriert: Donnerstag 29. September 2016, 15:33

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(10 Sep 2021, 20:21)

Dann wäre eine Psychotherapie hilfreich. Hatte ich aber schon an anderer Stelle geschrieben. Läuft aber immer auf das selbe raus. Menschen kommen mit sich selbst nicht klar und stehen sich selbst im Weg. Gerne sucht man da das Problem abseits des eigenen Einflussbereichs. Ist ja auch einfach.
Ja, aber für die weiter oben diskutierte Unfreundlichkeit und Frustration gibts meistens innere und äußere Ursachen.
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
Benutzeravatar
Kevin Schildbürger
Beiträge: 344
Registriert: Freitag 16. Juli 2021, 21:23
user title: Thronfolger

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Kevin Schildbürger »

Vongole hat geschrieben: Ist das so? Würde jemand, der woke im ursprünglichen Sinn ist, nicht eher von Schwarzen sprechen?
Schwarzer zu sagen ist imho auch schon diskriminierend, weil häufig sind sie erstens gar nicht ganz schwarz, da gibt es die verschiedensten Nuancen egal wo sie herkommen.
es zeigt ziemlich krass dann schon eine Andersartigkeit an, die man nicht so deutlich. Vielleicht wäre eine Lösung "MMT" zu sagen für Mensch mit Teint. Nur ein Vorschlag,
muss sich ja nicht durchsetzen.
Von allen interessanten Gedanken schätze ich doch am meisten die interessanten
Benutzeravatar
Dark Angel
Moderator
Beiträge: 23490
Registriert: Freitag 7. August 2009, 08:08
user title: From Hell

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(10 Sep 2021, 20:05)

Das war ein ironisches und zugespitztes Detail aus einer Diskussion mit Schoko, von dir völlig aus dem Zusammenhang gerissen. Selbstverständlich weiß ich, welche Fahrräder sich der Durchschnittsbürger leisten und kaufen kann und was die kosten. Schokoschendrezki erwähnte aber die top ausgerüsteten und sehr wohlhabenden Radfahrer, die sich in der S-Bahn daneben benehmen. Und die besitzen auch schon mal sehr teure hochmoderne Räder, die in die Tausende gehen. Ist eigentlich bekannt.
Ich weiß, dass das ein ironisches, zugespitzes Detail war. Erkennbar an dem Nachsatz "die Sorgen möchte ich haben".
Dennoch sollte man auch bei ironischen, überspitzten Einwürfen sich keiner völlig irrealen Zahlen/Beträge bedienen.
Selbst ein Sport- oder Trekking-Rad für 1800,--€ ist für einen Normalbürger schon jenseits dessen, was in seiner finanziellen Reichweite liegt.
Diese, von mir gerade genannte Preislage hatte ich im Hinterkopf, als User Schokoschendretzki von teuren Rädern sprach.
Und ja, ich kann seine Beobachtungen mit Radfahrern - vornehmlich in Großstädten - durchaus bestätigen. Nicht einmal die beklopptesten Autofahrer benehmen sich derart aggressiv anderen Verkehrsteilnehmern gegenüber.
Dieses - von User Schokoschendretzki - beschriebene Klientel glaubt, dass Verkehrsregeln, die StVO für sie keine Gültigkeit habe.
Daher wundert es auch nicht, dass viele (die meisten?) Verkehrsunfälle an denen Fahrradfahrer beteiligt sind, von Fahrradfahrern verursacht werden und in der Mehrzahl sind deren Opfer Fußgänger.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen
Benutzeravatar
3x schwarzer Kater
Beiträge: 25892
Registriert: Montag 26. Mai 2014, 16:25
user title: Do legst di nieda
Wohnort: Schwaben

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Selina hat geschrieben:(10 Sep 2021, 16:50)

In nicht allzu ferner Zeit muss sowieso völlig neu nachgedacht werden, wovon die Menschen leben sollen. In den nächsten zwei Jahrzehnten fallen laut Oxford-Universität fast 50 Prozent aller jetzigen Berufe weg. Ursachen: Digitalisierung, Dematerialisierung, technologische Entwicklung, Industrie 4.0 und künstliche Intelligenz. Es sollen mehr Arbeitsplätze wegfallen als neue hinzukommen.
.
Warum muss man da nachdenken? Gelebt wird von dem was produziert wird.
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
Skeptiker

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Skeptiker »

Selina hat geschrieben:(10 Sep 2021, 20:10)
Wie viele schwarze Millionäre gibt es denn und wie viele schwarze?
Und es ist wohl dein eigener Rassismus, der dich denken lässt, dass der weiße Penner für die Fehler der Gesellschaft büßen muss.

Wie sehr kann dich Armut interessieren, wenn dir die Armut der Schwarzen wichtiger ist als die ALLER Armer?

Sorry Selina, aber du denkst in rassistischen Kategorien. Du glaubst damit benachteiligten Menschen etwas Gutes zu tun. Tatsächlich verteilst du aber Hilfe nicht nach Bedürftigkeit, sondern nach ideologischer Zugehörigkeit, an der du die Bedürftigkeit ablesen zu können glaubst. Das macht deinen Standpunkt unglaubwürdig.

Menschen müssen ihrer Benachteiligung entsprechend gefördert werden. Diese drückt sich in objektiven Merkmalen aus. Dazu braucht es nicht die Diffamierung, jemand würde aufgrund seiner Hautfarbe "grundsätzlich" im Vor- oder Nachteil sein. Das mag für VIELE der jeweiligen Gruppe zutreffen. Es hilft aber nicht daraus ein Prinzip zu machen, weil dieses Prinzip genau die Ursache des Problems ist - Rassismus!
Benutzeravatar
Selina
Beiträge: 17855
Registriert: Donnerstag 29. September 2016, 15:33

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

Skeptiker hat geschrieben:(10 Sep 2021, 20:38)

Und es ist wohl dein eigener Rassismus, der dich denken lässt, dass der weiße Penner für die Fehler der Gesellschaft büßen muss.

Wie sehr kann dich Armut interessieren, wenn dir die Armut der Schwarzen wichtiger ist als die ALLER Armer?

Sorry Selina, aber du denkst in rassistischen Kategorien. Du glaubst damit benachteiligten Menschen etwas Gutes zu tun. Tatsächlich verteilst du aber Hilfe nicht nach Bedürftigkeit, sondern nach ideologischer Zugehörigkeit, an der du die Bedürftigkeit ablesen zu können glaubst. Das macht deinen Standpunkt unglaubwürdig.

Menschen müssen ihrer Benachteiligung entsprechend gefördert werden. Diese drückt sich in objektiven Merkmalen aus. Dazu braucht es nicht die Diffamierung, jemand würde aufgrund seiner Hautfarbe "grundsätzlich" im Vor- oder Nachteil sein. Das mag für VIELE der jeweiligen Gruppe zutreffen. Es hilft aber nicht daraus ein Prinzip zu machen, weil dieses Prinzip genau die Ursache des Problems ist - Rassismus!
Kein Mensch hat gesagt, dass mir die Armut Schwarzer wichtiger ist als die aller anderen Menschen. Armut gilt es immer und überall zu bekämpfen, egal, wer unter ihr zu leiden hat. Worum es weiter oben aber ging, war, zu erklären, woher die Formulierung "schon durch die weiße Hautfarbe privilegiert" stammt. Schaut man sich den Rassismus gegen Schwarze in den USA an, sieht man genau, dass das zutreffend ist. Und ich persönlich hab in meinem ganzen Leben noch nie etwas Rassistisches gedacht, gesagt oder getan und verbitte mir diese Unterstellungen von dir. Das hat auch nichts mit Linkssein zu tun, sondern lediglich mit Humanismus.
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
Benutzeravatar
Kevin Schildbürger
Beiträge: 344
Registriert: Freitag 16. Juli 2021, 21:23
user title: Thronfolger

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Kevin Schildbürger »

Skeptiker hat geschrieben: Und es ist wohl dein eigener Rassismus, der dich denken lässt, dass der weiße Penner für die Fehler der Gesellschaft büßen muss.

Wie sehr kann dich Armut interessieren, wenn dir die Armut der Schwarzen wichtiger ist als die ALLER Armer?

Sorry Selina, aber du denkst in rassistischen Kategorien. Du glaubst damit benachteiligten Menschen etwas Gutes zu tun. Tatsächlich verteilst du aber Hilfe nicht nach Bedürftigkeit, sondern nach ideologischer Zugehörigkeit, an der du die Bedürftigkeit ablesen zu können glaubst. Das macht deinen Standpunkt unglaubwürdig.

Menschen müssen ihrer Benachteiligung entsprechend gefördert werden. Diese drückt sich in objektiven Merkmalen aus. Dazu braucht es nicht die Diffamierung, jemand würde aufgrund seiner Hautfarbe "grundsätzlich" im Vor- oder Nachteil sein. Das mag für VIELE der jeweiligen Gruppe zutreffen. Es hilft aber nicht daraus ein Prinzip zu machen, weil dieses Prinzip genau die Ursache des Problems ist - Rassismus!
Großartiges klares und komplett zu Ende gedachtes Statement *respect*
Von allen interessanten Gedanken schätze ich doch am meisten die interessanten
Benutzeravatar
Billie Holiday
Beiträge: 36293
Registriert: Mittwoch 11. Juni 2008, 11:45
user title: Mein Glas ist halbvoll.
Wohnort: Schleswig-Holstein, meerumschlungen

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

Dass der Schwarze grundsätzlich ein armes Opfer ist, ist ja auch schon ziemlich einseitig gedacht.
Gibt ein schönes Bild…ein Richter, ein Anwalt, ein Verbrecher, alle schwarz. Dazu die Überschrift „your choice“.
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

„Just because you’re offended, doesn’t mean you’re right.“ (Ricky Gervais)
Benutzeravatar
NicMan
Vorstand
Beiträge: 6477
Registriert: Freitag 23. September 2016, 12:27
user title: Statistiker und Epistemologe

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von NicMan »

Meine erste Erfahrung mit Wokis war eine schwarze Muslima, die mich als „Rassisten“ bezeichnete, weil ich sie aufgrund ihres latenten Antisemitismus kritisierte.
"In God we trust, all others bring data." –William Edwards Deming (1900-1993)
PeterK
Beiträge: 15811
Registriert: Dienstag 31. Mai 2016, 11:06

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von PeterK »

Kevin Schildbürger hat geschrieben:(10 Sep 2021, 20:26)
Vielleicht wäre eine Lösung "MMT" zu sagen für Mensch mit Teint.
Vielleicht wäre es eine Lösung, "Mensch" zu sagen?
Skeptiker

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Skeptiker »

NicMan hat geschrieben:(10 Sep 2021, 21:36)
Meine erste Erfahrung mit Wokis war eine schwarze Muslima, die mich als „Rassisten“ bezeichnete, weil ich sie aufgrund ihres latenten Antisemitismus kritisierte.
Ja, da hast du deine weiße Neigung zu Rechthaberei gezeigt. Das ist ja genau das, was den Leuten in Trainings heute beigebracht wird - die weißen Eigenschaften ablegen.

Bist du dadurch denn jedenfalls für deinen Fehler sensibilisiert worden, oder glaubst du immernoch, dass du einfach eine schwarze Muslima (ganz oben in der Opferscore!) aus deiner privilegierten Position heraus belästigen darfst?
Schnitter
Beiträge: 22586
Registriert: Dienstag 7. Februar 2012, 15:02

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Schnitter »

Dark Angel hat geschrieben:(10 Sep 2021, 19:56)

Fahrräder für 7000,--€ oder 5000,--€?
Ich will ja nicht klugscheißen, aber für ein gutes Carbon Gravel-Bike oder Rennrad kannst du völlig easy zwischen 5k-7k€ blechen.
Benutzeravatar
NicMan
Vorstand
Beiträge: 6477
Registriert: Freitag 23. September 2016, 12:27
user title: Statistiker und Epistemologe

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von NicMan »

Skeptiker hat geschrieben:(10 Sep 2021, 21:47)

Ja, da hast du deine weiße Neigung zu Rechthaberei gezeigt. Das ist ja genau das, was den Leuten in Trainings heute beigebracht wird - die weißen Eigenschaften ablegen.

Bist du dadurch denn jedenfalls für deinen Fehler sensibilisiert worden, oder glaubst du immernoch, dass du einfach eine schwarze Muslima (ganz oben in der Opferscore!) aus deiner privilegierten Position heraus belästigen darfst?
Das war 2016 im AStA einer größeren deutschen Universität. Wir waren als Jusos grade gewählt worden und freuten uns sehr auf eine Koalition mit Grünen und Linken. Die Koalition mit den Linken wurde aber zu einem Alptraum. Das waren nur Wokies. Und wir waren für diese Leute Rassisten (auch, weil wir strikt pro-israelisch eingestellt waren). Wir haben dann am Ende die Koalition mit denen aufgekündigt und ein "Bündnis der Mitte" aus Rot, Schwarz und Gelb gebildet. Das war eine der besten Koalitionen, die ich jeh erleben durfte.

Zurückgeblieben ist der Eindruck, dass diese Wokies nicht nur einen an der Waffel haben, sondern auch gefährlich sind. Als "links" kann ich mich seitdem nicht mehr sehen und nenne mich nur noch sozialliberal/demokratisch. Kann mich noch daran erinnern, wie ich mit drei Jusos nach einer tumultartigen Sitzung im Auto saß. Dann sagte ich in die Runde: "Ich spreche den folgenden Begriff nur ungerne aus. Und ich weiß, dass es sich hierbei auch um einen Kampfbegriff aus dem rechten Lager handelt. Aber man muss diese Leute als anti-weiße Rassisten bezeichnen." Und alle stimmten zu. Es war klar, dass es mit diesen Leuten nie wieder eine politische Zusammenarbeit geben würde.

Bis heute gab es an dieser Uni kein linkes Bündnis mehr, weil es neben der gesellschaftlichen Spaltung auch zu einer weiteren Spaltung innerhalb der Linken geführt hat.
"In God we trust, all others bring data." –William Edwards Deming (1900-1993)
Benutzeravatar
Billie Holiday
Beiträge: 36293
Registriert: Mittwoch 11. Juni 2008, 11:45
user title: Mein Glas ist halbvoll.
Wohnort: Schleswig-Holstein, meerumschlungen

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

NicMan hat geschrieben:(10 Sep 2021, 21:36)

Meine erste Erfahrung mit Wokis war eine schwarze Muslima, die mich als „Rassisten“ bezeichnete, weil ich sie aufgrund ihres latenten Antisemitismus kritisierte.
Die können eben nicht mit Kritik umgehen.

Meine Kollegin, Amtsvormundschaft, sagte mal, sie hätte gern einen Euro für jedesmal, wenn ein Migrant sie Nazi nennt, weil sie die deutschen Gesetze anwendet und ihre Arbeit vorschriftsmäßig macht. Sie könnte sofort aufhören zu arbeiten, soviel Geld käme zusammen.
Du Nazi! DAS Argument schlechthin für alle, die sich ungern an Regeln halten. Es ist müßig, sich noch zu ärgern.
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

„Just because you’re offended, doesn’t mean you’re right.“ (Ricky Gervais)
Elmar Brok
Beiträge: 3304
Registriert: Freitag 7. Februar 2020, 15:54

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Elmar Brok »

Billie Holiday hat geschrieben:(10 Sep 2021, 16:13)

Wen, Selina?
Nein, die jungen Leute.
Benutzeravatar
Billie Holiday
Beiträge: 36293
Registriert: Mittwoch 11. Juni 2008, 11:45
user title: Mein Glas ist halbvoll.
Wohnort: Schleswig-Holstein, meerumschlungen

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

Elmar Brok hat geschrieben:(10 Sep 2021, 22:34)

Nein, die jungen Leute.
Das Thema wurde mittlerweile diskutiert. Die jungen Leute haben heute viele Chancen, wenn sie denn wollen. Sie werden mit Handkuss gesucht. Und wer ins Fernsehen will oder mit einem Notendurchschnitt von 3,9 einen tollen Studienplatz haben will, kann ja mal gucken, ob er es zurück in die Realität schafft.
Aber wie gesagt….erzählt der Jugend ruhig von ihrer angeblichen Perspektivlosigkeit.
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

„Just because you’re offended, doesn’t mean you’re right.“ (Ricky Gervais)
Elmar Brok
Beiträge: 3304
Registriert: Freitag 7. Februar 2020, 15:54

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Elmar Brok »

Billie Holiday hat geschrieben:(10 Sep 2021, 22:43)

Das Thema wurde mittlerweile diskutiert. Die jungen Leute haben heute viele Chancen, wenn sie denn wollen. Sie werden mit Handkuss gesucht. Und wer ins Fernsehen will oder mit einem Notendurchschnitt von 3,9 einen tollen Studienplatz haben will, kann ja mal gucken, ob er es zurück in die Realität schafft.
Aber wie gesagt….erzählt der Jugend ruhig von ihrer angeblichen Perspektivlosigkeit.
Was soll ich erzählen?
Wie gesagt, du kannst noch so viele Dinge aufzählen, die heute aus deiner Sicht super sind. Aber die Beweggründe wird man nur aus den jungen Menschen selbst herausbekommen. Ich würde davon ausgehen, dass viele dieser Berufe im Handwerk einfach unattraktiv geworden sind. Wer will sich schon noch selbst körperlich betätigen.
Benutzeravatar
Billie Holiday
Beiträge: 36293
Registriert: Mittwoch 11. Juni 2008, 11:45
user title: Mein Glas ist halbvoll.
Wohnort: Schleswig-Holstein, meerumschlungen

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

Elmar Brok hat geschrieben:(10 Sep 2021, 22:50)

Was soll ich erzählen?
Wie gesagt, du kannst noch so viele Dinge aufzählen, die heute aus deiner Sicht super sind. Aber die Beweggründe wird man nur aus den jungen Menschen selbst herausbekommen. Ich würde davon ausgehen, dass viele dieser Berufe im Handwerk einfach unattraktiv geworden sind. Wer will sich schon noch selbst körperlich betätigen.
Naja…hohe Ansprüche muß man sich aber auch leisten können. In nahezu allen Sparten werden Nachwuchskräfte gesucht.
Keinen Bock zu haben bedeutet doch nicht, ohne Perspektiven zu sein!
Es werden Ausbildungsplätze angeboten zu wirklich guten Konditionen - zugreifen muß man selbst. Wer sich zu fein ist, muß halt sehen, wo er bleibt. Um die mache ich mir doch keine Gedanken. Sollen sich die Eltern drum kümmern.
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

„Just because you’re offended, doesn’t mean you’re right.“ (Ricky Gervais)
Benutzeravatar
Dark Angel
Moderator
Beiträge: 23490
Registriert: Freitag 7. August 2009, 08:08
user title: From Hell

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Dark Angel »

Schnitter hat geschrieben:(10 Sep 2021, 21:54)

Ich will ja nicht klugscheißen, aber für ein gutes Carbon Gravel-Bike oder Rennrad kannst du völlig easy zwischen 5k-7k€ blechen.
Es ging darum, dass sich die Dinger kein Normalverdiener leisten kann. Habe nicht behauptet, dass es die nicht gibt.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen
Skeptiker

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Skeptiker »

Ich habe in der Welt einen bemerkenswerten offenen Brief eines Hochschulprofessors gefunden, der seine Anstellung niedergelegt hat. Darin schildert er sehr eindrücklich, wie diese Bewegung mit Andersdenkenden und Kritik umgeht.

Der Artikel ist hinter der Bezahlschranke, aber ich zitiere ihn hier in Auszügen. Die englische Version ist hier vollständig und frei lesbar.
Jahrelang hat der Philosoph Peter Boghossian gegen zunehmende Denkverbote an seiner Universität gekämpft. Die Ideologen nahmen ihm übel, dass er ihren Unfug entlarvte. Dafür wurde er bespuckt und schikaniert. Nun hat er gekündigt. In einem offenen Brief begründet er, warum.

Peter Boghossian lehrte in den letzten zehn Jahren Philosophie an der Portland State University. In dem folgenden Schreiben, das er diese Woche an die Prorektorin der Universität geschickt hat, erklärt er die Gründe für seinen Rücktritt.


Sehr geehrte Prorektorin Susan Jeffords,

ich schreibe Ihnen heute, um mein Amt als Assistenzprofessor für Philosophie an der Portland State University niederzulegen.

Über die letzten zehn Jahren hinweg hatte ich das Privileg, an dieser Universität zu lehren. Meine Fachgebiete sind kritisches Denken, Ethik und die Sokratische Methode. Ich unterrichte Fächer wie Wissenschaft und Pseudowissenschaft und Bildungsphilosophie. Aber neben der Auseinandersetzung mit klassischen Philosophen und traditionellen Texten habe ich eine Vielzahl von Gastdozenten eingeladen, um in meinen Seminaren zu sprechen. Die Gäste reichten von Menschen, die glauben, die Erde sei flach, christlichen Apologeten bis hin zu Klimaskeptikern und Occupy-Wall-Street-Anhängern. Ich bin stolz auf meine Arbeit.

Ich habe diese Redner nicht eingeladen, weil ich mit ihren Weltanschauungen einverstanden war, sondern in erster Linie, weil ich es nicht war. In diesen chaotischen und schwierigen Gesprächen habe ich das Beste gesehen, was unsere Studenten erreichen können: Sie hinterfragen ihre Überzeugungen und respektieren gleichzeitig die Andersgläubigen; sie bleiben auch in schwierigen Situationen ruhig und ändern sogar ihre Meinung.

Ich habe nie geglaubt – und tue es bis jetzt nicht –, dass der Zweck der Lehre sei, meine Studenten zu einem bestimmten Ergebnis zu führen. Vielmehr wollte ich die Voraussetzungen für ein kritisches Denken schaffen und ihnen helfen, sich das Rüstzeug anzueignen, um nach eigenen Schlussfolgerungen zu suchen. Das ist der Grund, warum ich in die Lehre gegangen bin und warum ich das Unterrichten liebe.

Doch die Universität hat diese Art der intellektuellen Erkundung Stück für Stück unmöglich gemacht. Sie hat eine Bastion der freien Forschung in eine Fabrik für soziale Gerechtigkeit verwandelt, deren einziger Input Rasse, Geschlecht und Opferrolle und deren einziger Output Missgunst und Spaltung sind.

Den Studenten an der Portland State University wird nicht beigebracht zu denken. Sie sollen vielmehr die moralische Gewissheit von Ideologen nachahmen. Fakultät und Verwaltung haben den Auftrag der Universität, nach Wahrheit zu suchen, aufgegeben und fördern stattdessen die Intoleranz gegenüber abweichenden Überzeugungen und Meinungen. Hier ist eine Kultur der Beleidigung entstanden, in der Studenten nun Angst haben, offen und ehrlich zu sprechen.

Ich habe während meiner Zeit an der Portland State University schon früh Anzeichen für einen Illiberalismus gesehen, der die Hochschule mittlerweile völlig vereinnahmt hat. Ich habe Studenten erlebt, die sich weigerten, sich mit anderen Standpunkten auseinanderzusetzen. Fragen von Dozenten bei Diversity-Trainings, die offiziell gebilligte Narrative infrage stellten, wurden sofort abgelehnt. Diejenigen, die Beweise zur Rechtfertigung neuer institutioneller Maßnahmen forderten, wurden der Mikroaggression beschuldigt. Und Professoren wurden rassistischer Vorurteile beschuldigt, wenn sie mit kanonischen Texten arbeiteten, die zufällig von europäischen und männlichen Philosophen stammten.

Die Systematik dahinter war mir zunächst nicht klar, und ich glaubte, diese neue Kultur infrage stellen zu können. Also begann ich, Fragen zu stellen. Was beweist, dass Triggerwarnungen und „Safe Spaces“ zum Lernprozess der Studenten beitragen? Warum sollte das Rassenbewusstsein die Brille sein, durch die wir unsere Rolle als Pädagogen sehen? Wie haben wir entschieden, dass „kulturelle Aneignung“ unmoralisch ist?
...
Ich vernetzte mich mit Studentengruppen, die ähnliche Bedenken hatten, und lud Gastredner ein, die diese Themen aus einer kritischen Perspektive beleuchteten. Und mir wurde immer klarer, dass die illiberalen Vorfälle, die ich im Laufe der Jahre beobachtet hatte, keine Einzelfälle, sondern Teil eines institutionsweiten Problems waren.

Je mehr ich mich zu diesen Themen äußerte, desto mehr Repressalien sah ich mich ausgesetzt.

Zu Beginn des akademischen Jahres 2016/17 beschwerte sich ein ehemaliger Student über mich, und die Universität leitete eine Untersuchung nach Titel IX ein. (Titel-IX-Untersuchungen sind Teil eines Bundesgesetzes zum Schutz von „Menschen vor Diskriminierung aufgrund des Geschlechts in Bildungsprogrammen oder -aktivitäten“, die bundesstaatlich finanziell unterstützt werden.) Mein Ankläger, ein weißer Mann, erhob eine Reihe unbegründeter Anschuldigungen gegen mich, die ich aufgrund der Vertraulichkeitsregeln der Universität leider nicht näher erläutern kann. Was ich mitteilen kann ist, dass mir meine Studenten, die während des Prozesses befragt wurden, sagten, der Ermittler für Titel IX habe sie gefragt, ob sie etwas darüber wüssten, dass ich meine Frau und meine Kinder geschlagen habe. Diese entsetzliche Anschuldigung wurde bald zu einem weitverbreiteten Gerücht.

Bei Titel-IX-Untersuchungen gibt es kein ordentliches Gerichtsverfahren, sodass ich keinen Zugang zu den einzelnen Anschuldigungen und keine Möglichkeit hatte, meinen Ankläger zu konfrontieren. Ich hatte keine Gelegenheit, mich zu verteidigen. Schließlich wurden die Ergebnisse der Untersuchung im Dezember 2017 bekannt gegeben. Dies sind die letzten beiden Sätze des Berichts: „Global Diversity & Inclusion stellt fest, dass es keine ausreichenden Beweise dafür gibt, dass Boghossian gegen die PSU-Richtlinie zu verbotener Diskriminierung und Belästigung verstoßen hat. GDI empfiehlt, dass Boghossian ein Coaching erhält.

Es gab nicht nur keine Entschuldigung für die falschen Anschuldigungen, sondern der Ermittler teilte mir auch mit, dass es mir in Zukunft nicht erlaubt sei, meine Meinung über „geschützte Klassen“ (Gruppen von Menschen mit einem gemeinsamen Merkmal, die in den USA und Kanada aufgrund dieses Merkmals, z.B. Hautfarbe, Geschlecht, Behinderung oder Alter, gesetzlich vor Diskriminierung am Arbeitsplatz geschützt sind, Anm. der Redaktion) zu äußern oder so zu lehren, dass meine Meinung über geschützte Klassen bekannt werden könnte – eine bizarre Schlussfolgerung für absurde Anschuldigungen. Universitäten können ideologische Konformität allein durch die Androhung solcher Untersuchungen erzwingen.
...
Währenddessen nahm die ideologische Intoleranz an der Portland State weiter zu. Im März 2018 störte ein Lehrstuhlinhaber eine öffentliche Diskussion, die ich mit der Autorin Christina Hoff Sommers und den Evolutionsbiologen Bret Weinstein und Heather Heying führte. Im Juni 2018 löste jemand während meines Gesprächs mit dem bekannten Kulturkritiker Carl Benjamin den Feueralarm aus. Im Oktober 2018 riss ein Aktivist die Lautsprecherkabel heraus, um eine Diskussionsrunde mit dem ehemaligen Google-Ingenieur James Damore zu unterbrechen. Die Universität unternahm nichts, um dieses Verhalten zu unterbinden. Niemand wurde bestraft oder gemaßregelt.

Die darauffolgenden Jahre waren für mich von anhaltenden Schikanen geprägt. Auf dem Campus fand ich Flyer, auf denen ich mit einer Pinocchio-Nase abgebildet war. Auf dem Weg zum Unterricht wurde ich von Passanten bespuckt und bedroht. Studenten informierten mich darüber, dass meine Kollegen ihnen rieten, meine Kurse zu meiden. Und natürlich wurde ich einer weiteren Untersuchung unterzogen.
...
Hier geht es nicht um mich. Es geht um die Art von Institutionen, die wir wollen, und um die Werte, die wir wählen. Jede Idee, die die menschliche Freiheit vorangebracht hat, ist immer und ohne Ausnahme zunächst verurteilt worden. Als Einzelpersonen scheinen wir oft nicht in der Lage zu sein, uns an diese Lektion zu erinnern, aber genau dafür sind unsere Institutionen da: um uns daran zu erinnern, dass die Freiheit, Fragen zu stellen, unser Grundrecht ist. Bildungseinrichtungen sollten uns daran erinnern, dass dieses Recht auch unsere Pflicht ist.
...
https://www.welt.de/kultur/plus23370672 ... enken.html

Ich finde das liefert einen sehr schönen Blick in die Welt, die sich einem bietet, wenn woke-Ideologen die Systeme unterwandert haben. Im Namen des Guten wird so eine Meinungsterror aufgebaut, dem man sich besser nicht widersetzt.

Wie hier im Forum ja auch immer wieder sichtbar, werden diejenigen, welche die Systematik dieser Ideologie hinterfragen, pauschalisiert und nicht argumentativ kaltgestellt. Es geht nicht um Streit der Denkansätze - es geht um Macht. Um nichts anderes.

Dieser Machtanspruch wird absolut aufgefasst, wie der Brief deutlich macht. Man erkennt die unterschiedlichen Stufen der Repression, die mit sozialer Ausgrenzung beginnen und dann in ernsthafte Verfahren übergehen. Die Verfahren sind hochgradig unfair und eher einem Tribunal vergleichbar, bei dem der Delinquent keine Möglichkeit der Verteidigung hat, die Ankläger nicht kennt, und selbst bei festgestellter Unschuld noch diszipliniert wird.

Das ist das System, welches Einzug halten wird auch in Deutschland. Insbesondere Deutschland halte ich für derartige Ideologien für ein ideales Biotop. Es gibt kaum einen Ort, an dem ideologische Verrücktheit und kämpferischer Perfektionismus so zusammenkommen, wie in Deutschland. Wenn wir etwas als "moralisch richtig" erkannt haben, dann gibt es kein Halten und keinen sinnvollen Widerspruch mehr. Daher gehe ich fest von einer Verankerung woker Ideologie an deutschen Universitäten aus.

Ich wurde hier immer wieder aufgrund des "Tugendterrors" im Titel kritisiert. DAS ist Tugendterror. Es wird Kritik unterbunden und die Kritiker Repressalien unterzogen. Der Wettstreit der Ideen muss dem pauken der Ideologie weichen. So schafft man die Generation, die den nächsten Schritt geht.
Benutzeravatar
Dark Angel
Moderator
Beiträge: 23490
Registriert: Freitag 7. August 2009, 08:08
user title: From Hell

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Dark Angel »

Skeptiker hat geschrieben:(10 Sep 2021, 23:03)

Ich habe in der Welt einen bemerkenswerten offenen Brief eines Hochschulprofessors gefunden, der seine Anstellung niedergelegt hat. Darin schildert er sehr eindrücklich, wie diese Bewegung mit Andersdenkenden und Kritik umgeht.

Der Artikel ist hinter der Bezahlschranke, aber ich zitiere ihn hier in Auszügen. Die englische Version ist hier vollständig und frei lesbar.

https://www.welt.de/kultur/plus23370672 ... enken.html

Ich finde das liefert einen sehr schönen Blick in die Welt, die sich einem bietet, wenn woke-Ideologen die Systeme unterwandert haben. Im Namen des Guten wird so eine Meinungsterror aufgebaut, dem man sich besser nicht widersetzt.

Wie hier im Forum ja auch immer wieder sichtbar, werden diejenigen, welche die Systematik dieser Ideologie hinterfragen, pauschalisiert und nicht argumentativ kaltgestellt. Es geht nicht um Streit der Denkansätze - es geht um Macht. Um nichts anderes.

Dieser Machtanspruch wird absolut aufgefasst, wie der Brief deutlich macht. Man erkennt die unterschiedlichen Stufen der Repression, die mit sozialer Ausgrenzung beginnen und dann in ernsthafte Verfahren übergehen. Die Verfahren sind hochgradig unfair und eher einem Tribunal vergleichbar, bei dem der Delinquent keine Möglichkeit der Verteidigung hat, die Ankläger nicht kennt, und selbst bei festgestellter Unschuld noch diszipliniert wird.

Das ist das System, welches Einzug halten wird auch in Deutschland. Insbesondere Deutschland halte ich für derartige Ideologien für ein ideales Biotop. Es gibt kaum einen Ort, an dem ideologische Verrücktheit und kämpferischer Perfektionismus so zusammenkommen, wie in Deutschland. Wenn wir etwas als "moralisch richtig" erkannt haben, dann gibt es kein Halten und keinen sinnvollen Widerspruch mehr. Daher gehe ich fest von einer Verankerung woker Ideologie an deutschen Universitäten aus.

Ich wurde hier immer wieder aufgrund des "Tugendterrors" im Titel kritisiert. DAS ist Tugendterror. Es wird Kritik unterbunden und die Kritiker Repressalien unterzogen. Der Wettstreit der Ideen muss dem pauken der Ideologie weichen. So schafft man die Generation, die den nächsten Schritt geht.
Na gut geschlafen? :D
Ich habe aus dem Artikel bereits zitiert und ihn auch verlinkt!
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen
Skeptiker

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Skeptiker »

Dark Angel hat geschrieben:(10 Sep 2021, 23:04)

Na gut geschlafen? :D
Ich habe aus dem Artikel bereits zitiert und ihn auch verlinkt!
Sorry, übersehen.
Elmar Brok
Beiträge: 3304
Registriert: Freitag 7. Februar 2020, 15:54

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Elmar Brok »

Billie Holiday hat geschrieben:(10 Sep 2021, 22:55)

Naja…hohe Ansprüche muß man sich aber auch leisten können. In nahezu allen Sparten werden Nachwuchskräfte gesucht.
Keinen Bock zu haben bedeutet doch nicht, ohne Perspektiven zu sein!
Es werden Ausbildungsplätze angeboten zu wirklich guten Konditionen - zugreifen muß man selbst. Wer sich zu fein ist, muß halt sehen, wo er bleibt. Um die mache ich mir doch keine Gedanken. Sollen sich die Eltern drum kümmern.
Ja. Ich würde auch nicht von Perspektivlosigkeit sprechen. Zumindest nicht allgemein. In bestimmten Regionen wiederum kann ich mir ganz gut vorstellen, dass junge Menschen dort unter Perspektivlosigkeit leiden. Andererseits ist das ja auch immer etwas individuelles. Kein festgelegter Wert.
Benutzeravatar
Billie Holiday
Beiträge: 36293
Registriert: Mittwoch 11. Juni 2008, 11:45
user title: Mein Glas ist halbvoll.
Wohnort: Schleswig-Holstein, meerumschlungen

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

Elmar Brok hat geschrieben:(10 Sep 2021, 23:09)

Ja. Ich würde auch nicht von Perspektivlosigkeit sprechen. Zumindest nicht allgemein. In bestimmten Regionen wiederum kann ich mir ganz gut vorstellen, dass junge Menschen dort unter Perspektivlosigkeit leiden. Andererseits ist das ja auch immer etwas individuelles. Kein festgelegter Wert.
Man klebt nicht an seinem Geburtsort. Eigenartigerweise schaffen es die jungen Leute, ein Studium ganz woanders anzufangen. Warum nicht eine Ausbildung. Ein Betrieb wird einem guten, aussichtsreichen Azubi behilflich sein, ein Zimmerchen zu finden.
Diese Jammerei ist etwas enervierend, als ob wir hier das große Elend hätten.

Wie gesagt, keinen Bock zu haben muß man sich leisten können.
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

„Just because you’re offended, doesn’t mean you’re right.“ (Ricky Gervais)
Benutzeravatar
Dark Angel
Moderator
Beiträge: 23490
Registriert: Freitag 7. August 2009, 08:08
user title: From Hell

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Dark Angel »

Skeptiker hat geschrieben:(10 Sep 2021, 23:07)

Sorry, übersehen.
Kein Problem, doppelt hält besser. :D
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen
Stoner

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Stoner »

Dark Angel hat geschrieben:(10 Sep 2021, 23:15)

Kein Problem, doppelt hält besser. :D
Das wird abperlen wie alles.
Benutzeravatar
Dark Angel
Moderator
Beiträge: 23490
Registriert: Freitag 7. August 2009, 08:08
user title: From Hell

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Dark Angel »

Stoner hat geschrieben:(10 Sep 2021, 23:21)

Das wird abperlen wie alles.
Ja leider. Ist doch eh alles nur erfunden und herbeiphantasiert. Eine Woke-Bewegung gibt es nicht und Frau Wagenknecht ist gaanz phöhse rääächts.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen
Skeptiker

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Skeptiker »

Stoner hat geschrieben:(10 Sep 2021, 23:21)
Das wird abperlen wie alles.
Das wird es. Dabei ist sein Brief eigentlich die perfekte Beschreibung dessen, was einem blüht, wenn man in den Machteinfluss von Ideologen gerät. Es folgt ein totalitaristisches System, welches illiberal und voll von Repression gegen ideologische Gegner ist - und sei es nur die Methodik und nicht das Ziel, welches angegriffen wird - vollkommen egal.

Ich bin so froh und glücklich, dass ich damals auf einer Hochschule studieren durfte, die nicht von einer solchen Pest befallen war. Hoffentlich ist das auch für meine Kinder noch der Fall. Ich habe Zweifel.
Benutzeravatar
tarkomed
Beiträge: 7930
Registriert: Mittwoch 23. Oktober 2019, 10:03

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von tarkomed »

Skeptiker hat geschrieben:(10 Sep 2021, 20:05)

Da erkennt man halt den Unterschied zwischen einer rassistischen Denkweise, die Unterschiede auf "Rassenmerkmale" ZURÜCKFÜHRT und diese als Gruppenmerkmale für ausgleichende Maßnahmen einsetzt, und einer antirassistischen Denkweise, in der rassistische Merkmale ignoriert werden, und stattdessen die Menschen hinsichtlich NICHTrassistischer Merkmale (Einkommen, Bildung, Regionale Nachteile, ...) gefördert werden.

Wenn Schwarze in allen Belangen durchschnittlich stärker benachteiligt werden, dann wären sie auch bei den NICHTrassistischen Merkmalen immer vorne dabei - aber ANDERE Benachteiligte eben AUCH. UNABHÄNGIG von der jeweiligen Hautfarbe.

Es ist pervers, dass ein weißer Penner sich als privillegiert vor einem Schwarzen Millionär erniedrigen müsste, wenn es nach der Vorstellung woker Ideologen ginge. Diese rassistische Denkweise gehört bekämpft, weil sie dem Abbau tatsächlicher Privillegien eher im Weg steht, als sie zu beseitigen.
Reiß dich doch endlich zusammen, und lass diese Spielchen mit der Umkehrung der Vorzeichen. Wer hat denn den Rassismus erfunden zur Rechtfertigung seiner Untaten zu Lasten der von ihm Unterdrückten? Das waren doch wir Weiße, oder nicht? Von wem wurden diese ganzen menschenverachtenden Rassentheorien entwickelt? Von uns Weißen, oder nicht?
Waren nicht diese Rassentheorien die Grundlage für den Sklavenhandel und die jahrhundertelang andauernde Sklaverei in den Kolonien und in den USA? Waren sie nicht die Grundlage für die Auslöschung der indigenen Völker im amerikanischen Kontinent? Waren es nicht dieselben Theorien die Grundlange für die millionenfache Vernichtung jüdischen Lebens in Deutschland und Europa?
Es ist also keine rassistische Denkweise, wenn man daran erinnert und darauf hinweist, dass diese Theorien in den Köpfen der Weißen immer noch herumschwirren und zur Benachteiligung derselben Opfer führen, wie schon seit Jahrhunderten, mit dem Unterschied, dass sie heute von der Verfassung und von den Gesetzen nicht mehr unterstützt werden.
Wie sich ein Weißer „als privilegiert vor einem Schwarzen Millionär erniedrigen müsste“, das musst du mir noch erklären. Und wenn sich ein schwarzer Millionär gegenüber einem weißen Penner so verhält wie ein weißer Millionär, dann tut er es, weil wir es den Schwarzen vorgemacht haben. Wir können schließlich nicht erwarten, von denen, die wir jahrhundertelang unterdrückt und misshandelt haben, geliebt zu werden, zumal die Diskriminierung und Benachteiligung noch andauern.
Versuch also nicht andauernd, den Rassismus umzudefinieren und umzupolen. Du wirst dabei nur stolpern.
Gib dich nicht so, dass alle andern dich für etwas halten, was du nicht sein willst.
Wenn sie es trotzdem tun, dann bist du es...
Benutzeravatar
Tom Bombadil
Beiträge: 81621
Registriert: Samstag 31. Mai 2008, 16:27
user title: Non Soli Cedit

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Tom Bombadil »

Skeptiker hat geschrieben:(10 Sep 2021, 23:03)

Die englische Version ist hier vollständig und frei lesbar.
Danke für den Link, man kommt aus dem Kopfschütteln gar nicht mehr raus. Der Prof wird für seine Aussagen und Paper sanktioniert, die Gewalttäter bleiben ungeschoren. Da kommt was auf uns zu, schöne neue Welt.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
---
- Don't feed the trolls
- AgD=Alternative gegen Deutschland
- Diffamierer der Linken
Benutzeravatar
Billie Holiday
Beiträge: 36293
Registriert: Mittwoch 11. Juni 2008, 11:45
user title: Mein Glas ist halbvoll.
Wohnort: Schleswig-Holstein, meerumschlungen

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

Aah…. Erbschuld der Weißen
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

„Just because you’re offended, doesn’t mean you’re right.“ (Ricky Gervais)
Benutzeravatar
Tom Bombadil
Beiträge: 81621
Registriert: Samstag 31. Mai 2008, 16:27
user title: Non Soli Cedit

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Tom Bombadil »

tarkomed hat geschrieben:(11 Sep 2021, 09:53)

Das waren doch wir Weiße, oder nicht?
Nicht. Es waren die Chinesen:
Die Chinesen entwickelten schon Jahrhunderte vor den Griechen kulturalistische Vorstellungen von Barbaren.
https://de.wikipedia.org/wiki/Rassismus ... _und_Japan
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
---
- Don't feed the trolls
- AgD=Alternative gegen Deutschland
- Diffamierer der Linken
Benutzeravatar
Liegestuhl
Moderator
Beiträge: 43813
Registriert: Montag 2. Juni 2008, 12:04
user title: Herzls Helfer
Wohnort: אולדנבורג

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Liegestuhl »

Ich bin von der Fülle der Randerscheinungen überrascht.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
Benutzeravatar
Selina
Beiträge: 17855
Registriert: Donnerstag 29. September 2016, 15:33

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

Was nur fehlt bei der Geschichte des Professors ist eine journalistische Recherche durch die "Welt". Das Einzige, das man hier lesen kann, ist der Kündigungs-Brief des Professors. Aber wie reagiert die Universitäts-Leitung darauf, welche Meinungen und Statements gibt es aus dem Umfeld des Professors? All das gehört natürlich zu einer seriösen Recherche dazu. So, wie es jetzt dort zu lesen ist, ist das einfach die Schilderung eines Einzelnen, nicht hinterfragt, nicht gegenrecherchiert. Unseriös.
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
Benutzeravatar
tarkomed
Beiträge: 7930
Registriert: Mittwoch 23. Oktober 2019, 10:03

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von tarkomed »

Skeptiker hat geschrieben:(10 Sep 2021, 23:03)

Ich habe in der Welt einen bemerkenswerten offenen Brief eines Hochschulprofessors gefunden, der seine Anstellung niedergelegt hat. Darin schildert er sehr eindrücklich, wie diese Bewegung mit Andersdenkenden und Kritik umgeht.

Der Artikel ist hinter der Bezahlschranke, aber ich zitiere ihn hier in Auszügen. Die englische Version ist hier vollständig und frei lesbar.

https://www.welt.de/kultur/plus23370672 ... enken.html

Ich finde das liefert einen sehr schönen Blick in die Welt, die sich einem bietet, wenn woke-Ideologen die Systeme unterwandert haben. Im Namen des Guten wird so eine Meinungsterror aufgebaut, dem man sich besser nicht widersetzt.

Wie hier im Forum ja auch immer wieder sichtbar, werden diejenigen, welche die Systematik dieser Ideologie hinterfragen, pauschalisiert und nicht argumentativ kaltgestellt. Es geht nicht um Streit der Denkansätze - es geht um Macht. Um nichts anderes.

Dieser Machtanspruch wird absolut aufgefasst, wie der Brief deutlich macht. Man erkennt die unterschiedlichen Stufen der Repression, die mit sozialer Ausgrenzung beginnen und dann in ernsthafte Verfahren übergehen. Die Verfahren sind hochgradig unfair und eher einem Tribunal vergleichbar, bei dem der Delinquent keine Möglichkeit der Verteidigung hat, die Ankläger nicht kennt, und selbst bei festgestellter Unschuld noch diszipliniert wird.

Das ist das System, welches Einzug halten wird auch in Deutschland. Insbesondere Deutschland halte ich für derartige Ideologien für ein ideales Biotop. Es gibt kaum einen Ort, an dem ideologische Verrücktheit und kämpferischer Perfektionismus so zusammenkommen, wie in Deutschland. Wenn wir etwas als "moralisch richtig" erkannt haben, dann gibt es kein Halten und keinen sinnvollen Widerspruch mehr. Daher gehe ich fest von einer Verankerung woker Ideologie an deutschen Universitäten aus.

Ich wurde hier immer wieder aufgrund des "Tugendterrors" im Titel kritisiert. DAS ist Tugendterror. Es wird Kritik unterbunden und die Kritiker Repressalien unterzogen. Der Wettstreit der Ideen muss dem pauken der Ideologie weichen. So schafft man die Generation, die den nächsten Schritt geht.
Aus einem Brief eines Assistenzprofessors, der darin naturgemäß nur seine Sicht darlegt, kann man nichts über die tatsächlichen Vorkommnisse und die Vorgeschichte erfahren, die zu seinem Schritt geführt haben. Die WELT hat offensichtlich einen Grund, diesen Nebenschauplatz hierher zu transportieren, um ihre Leserschaft zu bedienen, aber mitmachen muss man zum Glück nicht.
Nur so viel dazu:
Einem Assistenzprofessor, gleichgültig welcher Universität in Deutschland, der zu seinen Vorlesungen Ken Jebsen, Michael Ballweg, Lutz Bachmann oder gar Andreas Kalbitz einladen würde, dem würde vielleicht auch ein ähnliches Schicksal ereilen.
Gib dich nicht so, dass alle andern dich für etwas halten, was du nicht sein willst.
Wenn sie es trotzdem tun, dann bist du es...
Skeptiker

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Skeptiker »

tarkomed hat geschrieben:(11 Sep 2021, 09:53)
Reiß dich doch endlich zusammen, und lass diese Spielchen mit der Umkehrung der Vorzeichen. Wer hat denn den Rassismus erfunden zur Rechtfertigung seiner Untaten zu Lasten der von ihm Unterdrückten? Das waren doch wir Weiße, oder nicht? Von wem wurden diese ganzen menschenverachtenden Rassentheorien entwickelt? Von uns Weißen, oder nicht?
Waren nicht diese Rassentheorien die Grundlage für den Sklavenhandel und die jahrhundertelang andauernde Sklaverei in den Kolonien und in den USA? Waren sie nicht die Grundlage für die Auslöschung der indigenen Völker im amerikanischen Kontinent? Waren es nicht dieselben Theorien die Grundlange für die millionenfache Vernichtung jüdischen Lebens in Deutschland und Europa?
Da weiss man garnicht wo man anfangen soll ...
Rassismus ist fester Bestandteil der Menschheitsgeschichte schon immer gewesen. Da sind sich verfeindete Stämme in Afrika vollkommen mit Saarländern und Siegerländern einig. Je größer die optischen Unterscheidungsmerkmale sind, umso einfacher wird es dabei dem Rassisten gemacht. Ein Rassist ist dabei einfach nur ein normaler Mensch, der für sich noch nicht die Idee angenommen hat, Menschen nicht mehr gruppenbezogen zu bewerten. Und in genau dem Sinne bezeichnet ich Menschen wie Selina, oder auch die Woken, oder auch Dich, als Rassisten.

Du scheinst zu glauben die Weißen hätten Rassismus und Sklavenhaltung erfunden. Dann solltest du dich mal über Sklavenhaltung informieren. Sklavenhaltung war wohl schon in frühen Gesellschaften vorhanden, weil dort alleine die Macht entschied, Fremde zu unterdrücken. Das war wohl eher Normalität als Ausnahme.
Die Sklavenhaltung der Weißen an den Schwarzen dürfte eher zum Ausläufer der Sklavenhaltung in der westlichen Welt zählen - sie hat diese Idee de facto beendet. In manchen Kalifaten (IS) lebt sie unverändert weiter. Sind das "Weiße"?
Es ist also keine rassistische Denkweise, wenn man daran erinnert und darauf hinweist, dass diese Theorien in den Köpfen der Weißen immer noch herumschwirren und zur Benachteiligung derselben Opfer führen, wie schon seit Jahrhunderten, mit dem Unterschied, dass sie heute von der Verfassung und von den Gesetzen nicht mehr unterstützt werden.
Wie sich ein Weißer „als privilegiert vor einem Schwarzen Millionär erniedrigen müsste“, das musst du mir noch erklären.
Mir ist klar, dass du das nicht von alleine verstehst. Das würde ja die Offenheit voraussetzen sich mit dem Thema zu beschätigen ...
Und wenn sich ein schwarzer Millionär gegenüber einem weißen Penner so verhält wie ein weißer Millionär, dann tut er es, weil wir es den Schwarzen vorgemacht haben. Wir können schließlich nicht erwarten, von denen, die wir jahrhundertelang unterdrückt und misshandelt haben, geliebt zu werden, zumal die Diskriminierung und Benachteiligung noch andauern.
Versuch also nicht andauernd, den Rassismus umzudefinieren und umzupolen. Du wirst dabei nur stolpern.
Für MICH war Rassismus immer an biologisch erkennbaren oder ethnisch definierten Merkmalen gebunden. Die Neigung das weiter zu fassen stammt explizit von links ausgerichteten Sozialwissenschaften und Organisationen. Also sei mal ganz vorsichtig ausgerechnet mir vorzuwerfen, ich würde den Begriff des Rassismus ausdehnen. Wer im Glashaus sitzt, der soll nicht mit Steinen werfen. :|
Benutzeravatar
Billie Holiday
Beiträge: 36293
Registriert: Mittwoch 11. Juni 2008, 11:45
user title: Mein Glas ist halbvoll.
Wohnort: Schleswig-Holstein, meerumschlungen

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

Dieser pauschal mitleidige Blick auf alle Schwarzen ist irgendwie auch rassistisch.
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

„Just because you’re offended, doesn’t mean you’re right.“ (Ricky Gervais)
Benutzeravatar
Selina
Beiträge: 17855
Registriert: Donnerstag 29. September 2016, 15:33

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

tarkomed hat geschrieben:(11 Sep 2021, 09:53)

Reiß dich doch endlich zusammen, und lass diese Spielchen mit der Umkehrung der Vorzeichen. Wer hat denn den Rassismus erfunden zur Rechtfertigung seiner Untaten zu Lasten der von ihm Unterdrückten? Das waren doch wir Weiße, oder nicht? Von wem wurden diese ganzen menschenverachtenden Rassentheorien entwickelt? Von uns Weißen, oder nicht?
Waren nicht diese Rassentheorien die Grundlage für den Sklavenhandel und die jahrhundertelang andauernde Sklaverei in den Kolonien und in den USA? Waren sie nicht die Grundlage für die Auslöschung der indigenen Völker im amerikanischen Kontinent? Waren es nicht dieselben Theorien die Grundlange für die millionenfache Vernichtung jüdischen Lebens in Deutschland und Europa?
Es ist also keine rassistische Denkweise, wenn man daran erinnert und darauf hinweist, dass diese Theorien in den Köpfen der Weißen immer noch herumschwirren und zur Benachteiligung derselben Opfer führen, wie schon seit Jahrhunderten, mit dem Unterschied, dass sie heute von der Verfassung und von den Gesetzen nicht mehr unterstützt werden.
Wie sich ein Weißer „als privilegiert vor einem Schwarzen Millionär erniedrigen müsste“, das musst du mir noch erklären. Und wenn sich ein schwarzer Millionär gegenüber einem weißen Penner so verhält wie ein weißer Millionär, dann tut er es, weil wir es den Schwarzen vorgemacht haben. Wir können schließlich nicht erwarten, von denen, die wir jahrhundertelang unterdrückt und misshandelt haben, geliebt zu werden, zumal die Diskriminierung und Benachteiligung noch andauern.
Versuch also nicht andauernd, den Rassismus umzudefinieren und umzupolen. Du wirst dabei nur stolpern.
Kann man nicht besser sagen. Dieses Umdrehen und Verdrehen von Tatsachen hat Methode. Aber da redest du gegen eine Mauer. Das perlt ab. Hier ist ja keiner räääääächts, wird immer wieder gesagt, aber trotzdem ist das Verdrehen von Tatsachen eine bekannte Methode der Neuen Rechten. Man bedient sich bestimmter Begriffe aus dem demokratischen und antirassistischem Spektrum und verdreht sie so ins Gegenteil, dass niemand mehr weiß, was vorne und hinten ist. So zumindest die Absicht. Durchschaubar das Ganze. Gut, dass User wie du da geduldig gegenhalten.
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
Gesperrt