Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

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Liegestuhl
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Liegestuhl »

Schnitter hat geschrieben:(09 Sep 2021, 16:36)

Ich rege mich nicht im geringsten auf. Ich habe mich nur gefragt waru man Begriffe verwenden "muss" die andere Menschen herabsetzen.
Wen hast du das denn gefragt? Es gibt hier doch niemanden, der das Wort benutzen muss.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
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TzeentchsSockpuppet
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von TzeentchsSockpuppet »

Schnitter hat geschrieben:(09 Sep 2021, 16:32)

Wenn sich ein signifikanter Anteil der hellhäutigen Menschen davon beleidigt fühlen würde, würde ich die Bezeichnung ebenfalls unterlassen.

Dieser Wunsch wäre mangels negativer Konnotation (vgl. Sklaven -> "Neger") aber wenig glaubwürdig.
Wie viele wäre denn ein "signifikanter Anteil" genau?
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Liegestuhl
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Liegestuhl »

Schnitter hat geschrieben:(09 Sep 2021, 16:32)

Wenn sich ein signifikanter Anteil der hellhäutigen Menschen davon beleidigt fühlen würde, würde ich die Bezeichnung ebenfalls unterlassen.
Auch wenn du wüsstest, dass du mich damit kränkst und ich das als sehr unhöflich empfinden würde?
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Elmar Brok »

Liegestuhl hat geschrieben:(09 Sep 2021, 15:38)

Ja. Lies Remarque! Oder glaubst du, er hat das Wort abwertend genutzt?

Alternativ kannst du dir auch Otto anschauen:

https://www.youtube.com/watch?v=M-57y72vq6U

War das abwertend gemeint?

Oder das hier:

https://www.youtube.com/watch?v=ddqvO3v5zUQ

Wollte er Schwarze diskriminieren?

Das Wort "Neger" war für mich immer ohne Abwertung. Abwertend und diskrimierend waren die N-Worte, die wir in der Fernsehserie Roots aufgeschnappt haben und die später von US-Rappern übernommen wurden.

Wer hat denn hier die Videofunktion ausgeschaltet?
Wieso wurde denn dann dieser Begriff schon in den 1970er in Lexika als negativ belastet bezeichnet?
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Elmar Brok »

Stoner hat geschrieben:(09 Sep 2021, 15:34)

Es gibt Dinge, die entziehen sich unseren Möglichkeiten. Man bekommt nicht immer das, was man erreichen wollte oder beabsichtigt hat.
Vielleicht ist es ja vielen Akteuren tatsächlich nicht bewusst, was sie anrichten. In der Sache spielt es dabei ja keine Rolle, ob es nun Ignoranz, Naivität, Dummheit, Blindheit, mangelnde Vernunft, oder doch einfach böser Wille ist. Die Summe macht es.
Deshalb meine Formulierung.
Stoner

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Stoner »

Billie Holiday hat geschrieben:(09 Sep 2021, 16:28)

Ganz ruhig bleiben und nicht aufregen. Es ist alles gut.
Ich sage auch nicht Neger.
Falsch. Der Satz muss lauten: ich benutze das N-Wort nicht. Wenn Sie aber sagen: Ich sage nicht Neger, dann sind Sie nicht woke, und in den USA würde man Sie dafür jetzt unter Umständen entlassen. Sie haben es ausgesprochen.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Liegestuhl »

Elmar Brok hat geschrieben:(09 Sep 2021, 17:19)

Wieso wurde denn dann dieser Begriff schon in den 1970er in Lexika als negativ belastet bezeichnet?
Wokeness

Nur, weil er negativ belastet ist, da gebe ich dir sogar Recht, heißt es nicht, dass er per Definition abwertend ist.

Die Trennung von Motiv und "Tat" ist ein Grundpfeiler der Wokeness-Bewegung. Es ist egal, ob man es abwertend gemeint hat, wenn sich jemand beleidigt fühlt, war es abwertend.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Elmar Brok »

Liegestuhl hat geschrieben:(09 Sep 2021, 17:27)

Wokeness

Nur, weil er negativ belastet ist, da gebe ich dir sogar Recht, heißt es nicht, dass er per Definition abwertend ist.

Die Trennung von Motiv und "Tat" ist ein Grundpfeiler der Wokeness-Bewegung. Es ist egal, ob man es abwertend gemeint hat, wenn sich jemand beleidigt fühlt, war es abwertend.
Die Definition eines Wortes bzw. Dessen Bedeutung ergibt sich aber aus seiner Verwendung. Du kannst deinen Nachbarn als Lappen bezeichnen und das positiv meinen. Dein Nachbar kann das auch als positiv auffassen. Aber wenn du einen fremden Menschen als Lappen bezeichnest, wird er das in aller Regel negativ auffassen.
Stoner

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Stoner »

Elmar Brok hat geschrieben:(09 Sep 2021, 17:20)

Deshalb meine Formulierung.
Dann gilt halt: Was man tut, muss einem nicht mehr unterstellt werden.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Liegestuhl »

Elmar Brok hat geschrieben:(09 Sep 2021, 17:36)

Die Definition eines Wortes bzw. Dessen Bedeutung ergibt sich aber aus seiner Verwendung.
Nicht für die Wokeness-Bewegung.
Du kannst deinen Nachbarn als Lappen bezeichnen und das positiv meinen. Dein Nachbar kann das auch als positiv auffassen. Aber wenn du einen fremden Menschen als Lappen bezeichnest, wird er das in aller Regel negativ auffassen.
"Lappen" ist ja schon herabwertend. Es sei denn, man will einen anderen Menschen als Stofftuch bezeichnen.

Du kannst aber auch das Wort "Schwarzer" mit negativer Bedeutung nutzen. Insbesondere durch Betonung im Gespräch. Dann doch lieber ein freundlich gemeintes "Neger".
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
Skeptiker

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Skeptiker »

Elmar Brok hat geschrieben:(09 Sep 2021, 17:36)

Die Definition eines Wortes bzw. Dessen Bedeutung ergibt sich aber aus seiner Verwendung. Du kannst deinen Nachbarn als Lappen bezeichnen und das positiv meinen. Dein Nachbar kann das auch als positiv auffassen. Aber wenn du einen fremden Menschen als Lappen bezeichnest, wird er das in aller Regel negativ auffassen.
Beim Begriff "Neger" ist es durchaus komplizierter.

Vom Inhaltlichen her ist der vollkommen neutral, weil er schlicht auf dem Wort für "Schwarzer" aufbaut. So ist er im wissenschaftlichen und literarischen Bereich auch genutzt worden. Allerdings war die Bevölkerung damals durchaus abwertend gegenüber Schwarzen eingestellt, sodass der Begriff damit offenbar verbrannt wurde. So ist "Schwarzer" heute der als neutral aufgefasste Begriff, wenn man denn unbedingt auf den Phänotyp eines Menschen referenzieren muss/möchte.

Hätte man damals "Schwarzer" zu diesen Menschen gesagt, dann wäre der Begriff nun verbrannt, und man würde lieber elegant "Neger" sagen - wohlmöglich mit aufwertend französischem Akzent.

Wichtig ist wie er allgemein aufgefasst wird - nicht nur von den Betroffenen. Und allgemein wird er heute als abwertend verstanden. Das ist bedauerlich, weil er das mal nicht war - aber nun ist er das wohl.

Es wäre inakzeptabel einer Person vorzuwerfen sich rassistisch zu äußern, wenn der Begriff allgemein nicht als abwertend verstanden wird, aber eine Person sich dadurch beleidigt fühlt. Das wäre dann die Woke-Ebene, auf der am Ende immer die Opferwahrnehmung zählt. Dem muss man sich klar entgegenstellen.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von conscience »

Skeptiker hat geschrieben:(09 Sep 2021, 17:59)
[…]

Es wäre inakzeptabel einer Person vorzuwerfen sich rassistisch zu äußern, wenn der Begriff allgemein nicht als abwertend verstanden wird, aber eine Person sich dadurch beleidigt fühlt. Das wäre dann die Woke-Ebene, auf der am Ende immer die Opferwahrnehmung zählt. Dem muss man sich klar entgegenstellen.
Wer beurteilt das ?

Warum "muss man man sich klar entgegenstellen ?


Rassismus wird entschuldigt.
Skeptiker

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Skeptiker »

conscience hat geschrieben:(09 Sep 2021, 18:21)
Wer beurteilt das ?
Jeder Außenstehende kann sich selber ein Urteil davon machen.

Natürlich nennt man niemanden mit einer Bezeichnung, von der man weiss, dass der andere sie als beleidigend empfindet. Aber was Rassismus ist, das kann nicht einfach jeder mal so für sich selber entscheiden. Es gibt in der Angelegenheit nicht nur die Seite des so definierten Opfers, es gibt auch die Seite des so definierten Täters, der eben DADURCH zum Opfer gemacht wird.
Warum "muss man man sich klar entgegenstellen ?
Weil es nichts weiter als eine vollkommen schwachsinnige Logik ist, die Menschen gegeneinander aufhetzt. Gefühle kannst du ja nicht messen und sie sind nicht notwendigerweise an schuldhafte Handlungen gekoppelt. Würde also bedeuten, dass du bestimmten Leuten eine Lizenz zur grundlosen Beschuldigung und Beschimpfung lieferst. Das ist nicht im Sinne einer friedlichen Gesellschaft - das löst keine Konflikte, das schafft welche.
Rassismus wird entschuldigt.
Nein :rolleyes:
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Unité 1 »

Liegestuhl hat geschrieben:(09 Sep 2021, 17:44)

Nicht für die Wokeness-Bewegung.


"Lappen" ist ja schon herabwertend. Es sei denn, man will einen anderen Menschen als Stofftuch bezeichnen.

Du kannst aber auch das Wort "Schwarzer" mit negativer Bedeutung nutzen. Insbesondere durch Betonung im Gespräch. Dann doch lieber ein freundlich gemeintes "Neger".
Scherzhaft heißt es schon mal, unité 1, sei kein Lappen. Ist halt ein Spiel mit der Wahrnehmung und Überspitzung. Ich sehe nicht, wie das äquivalent mit "Neger" vonstatten gehen könnte, ohne dass dem Wort (und damit den Leuten) eben Eigenschaften zugeschrieben werden. Das ist mehr eine soziale Kategorie denn eine phänotypische Beschreibung. Meint sicher nicht jeder so, der das Wort benutzt (gerade bei älteren), allerdings ist das schon ein Signalgeber. Analog zum Wort Asylant, das heute abwertend verstanden wird, eben weil es meist auch so gemeint ist.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

Stoner hat geschrieben:(09 Sep 2021, 17:25)

Falsch. Der Satz muss lauten: ich benutze das N-Wort nicht. Wenn Sie aber sagen: Ich sage nicht Neger, dann sind Sie nicht woke, und in den USA würde man Sie dafür jetzt unter Umständen entlassen. Sie haben es ausgesprochen.
Ich finde den Begriff „N-Wort“ selten dämlich. Jeder weiß, dass damit der „Neger“ gemeint ist. Ich erwarte von erwachsenen, halbwegs plietschen Menschen, dass sie den Kontext verstehen, nämlich dass ich das Wort „Neger“ im Alltag nicht benutze.

Im übrigen hörte ich vor einiger Zeit auf einem Konzert hinter mir die Worte „die Negerin singt fantastisch“. Es war auch eine weiße Sängerin dabei, aber die schwarze war stimmlich wirklich sehr schön. Ich habe kurz überlegt, mich aufzuregen, es dann aber gelassen.

Ja, ich spreche es aus. In diesem Kontext. Im Alltag nenne ich meine beiden schwarzen Kollegen beim Namen. Fremde bezeichne ich als Schwarze, wenn es denn unbedingt sein muß. „Der im blauen T-Shirt“ reicht auch.
Wir leben nicht in den Staaten, mein Chef würde nicht mal ansatzweise auf die Idee kommen, mir zu kündigen, weil ich passend zum Thema das Wort „Neger“ im passenden Kontext gesagt habe. Der ist normalen Geistes, gesund und weiß meine Arbeit zu schätzen.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von JJazzGold »

Stoner hat geschrieben:(09 Sep 2021, 17:25)

Falsch. Der Satz muss lauten: ich benutze das N-Wort nicht. Wenn Sie aber sagen: Ich sage nicht Neger, dann sind Sie nicht woke, und in den USA würde man Sie dafür jetzt unter Umständen entlassen. Sie haben es ausgesprochen.
Es weiß doch aber Jeder, für was das N-Wort steht.
Insofern erschließt sich mir der Unterschied in der Nutzung des einen und des anderen Begriffs nicht.
Den Unterschied macht allein die Intention der Nutzung aus.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Schnitter »

Liegestuhl hat geschrieben:(09 Sep 2021, 17:01)

Auch wenn du wüsstest, dass du mich damit kränkst und ich das als sehr unhöflich empfinden würde?
Das ist ein zusammenkonstruierter Strohmann.

Es gibt gute Gründe warum Afrikaner hier zu Lande nicht als "Neger" bezeichnet werden wollen, auch wenn du das ignorierst.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Schnitter »

TzeentchsSockpuppet hat geschrieben:(09 Sep 2021, 17:00)

Wie viele wäre denn ein "signifikanter Anteil" genau?
Einer der so groß wäre dass man nicht von Einzelfällen sprechen könnte.
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Billie Holiday
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

Schnitter hat geschrieben:(09 Sep 2021, 19:42)

Das ist ein zusammenkonstruierter Strohmann.

Es gibt gute Gründe warum Afrikaner hier zu Lande nicht als "Neger" bezeichnet werden wollen, auch wenn du das ignorierst.
Und die haben dich alle zum Klassensprecher auserkoren?
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Schnitter »

Billie Holiday hat geschrieben:(09 Sep 2021, 19:45)

Und die haben dich alle zum Klassensprecher auserkoren?
Hast du auch etwas zum Thema beizutragen ?
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

Schnitter hat geschrieben:(09 Sep 2021, 19:50)

Hast du auch etwas zum Thema beizutragen ?
Weiter oben lang und breit.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Kevin Schildbürger »

hier wird immer so gesprochen als sei Spaltung der Gesellschaft ein negatives. Dabei ist das Gegenteil der Fall. Das Gegenteil von Spaltung ist doch Einheit, in überhöhter Form dann
Bündelung. Was Bündelung als Faschismus bedeutet, haben wir Deutschland doch hinreichend, das braucht nun keiner mehr. Es geht doch darum, daß die verschiedenen Strömungen
in einer Gesellschaft sich nicht gegenseitig auf die Nüsse gehen. Auf die Nüsse geht man sich, wenn einer versucht den anderen zu bekehren oder beschimpft weil die das Andere
anders denkt. So einfach ist es doch im Grunde genommen. Wenn man einen Faschisten oder Terroristen trifft, kann man sich doch trotzdem normal auf einer menschlichen Ebene
unterhalten, da kommen dann häufig Überraschungen bei raus was keiner gedacht hätte. blaming cancel culture und dissen führt doch zu nichts. imho.
Von allen interessanten Gedanken schätze ich doch am meisten die interessanten
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Schnitter »

Mal ein passendes Lied zum Thema:

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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

Schnitter hat geschrieben:(09 Sep 2021, 20:26)

Mal ein passendes Lied zum Thema:

Die Prinzen sind immer ganz lieb, verträglich, pflegeleicht und kommen vermutlich beim Publikum älteren Datums im ÖR sehr gut an. :cool:
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Stoner »

JJazzGold hat geschrieben:(09 Sep 2021, 19:39)

Es weiß doch aber Jeder, für was das N-Wort steht.
Insofern erschließt sich mir der Unterschied in der Nutzung des einen und des anderen Begriffs nicht.
Den Unterschied macht allein die Intention der Nutzung aus.
Es geht um Moral, Macht, Selbstbestätigung.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

Schnitter hat geschrieben:(09 Sep 2021, 20:26)

Mal ein passendes Lied zum Thema:

Gut auf den Punkt gebracht. Witzig :D :D :D
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Schnitter »

Billie Holiday hat geschrieben:(09 Sep 2021, 20:40)

Die Prinzen sind immer ganz lieb, verträglich, pflegeleicht und kommen vermutlich beim Publikum älteren Datums im ÖR sehr gut an. :cool:
In der Sache haben sie recht.

Und mach dir keine Sorgen um mich. Ich bin Bassist einer Progressive Rock Band. ;-)
Schnitter
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Schnitter »

Selina hat geschrieben:(09 Sep 2021, 21:24)

Gut auf den Punkt gebracht. Witzig :D :D :D
Hat mich meine Tochter drauf gebracht;-)
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von JJazzGold »

Stoner hat geschrieben:(09 Sep 2021, 20:57)

Es geht um Moral, Macht, Selbstbestätigung.
Das ist mir bewusst.
Nichts desto trotz sind N-Wort und Neger identische Begriffe.
Ergo könnte ich dem Nutzer des N-Wortes ebenso Rassismus unterstellen, wie dem Nutzer des Wortes Neger.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von PeterK »

Kevin Schildbürger hat geschrieben:(09 Sep 2021, 20:21)
Wenn man einen Faschisten oder Terroristen trifft, kann man sich doch trotzdem normal auf einer menschlichen Ebene
unterhalten ...
Klar. Besonders dann, wenn ein Faschist einen Terroristen (möglicherweise vor dem Spiegel) trifft. "Na, wie läuft's?" - "Muss ja, und bei Euch?"
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von franzmannzini »

Kevin Schildbürger hat geschrieben:(09 Sep 2021, 20:21)
... Wenn man einen Faschisten oder Terroristen trifft, kann man sich doch trotzdem normal auf einer menschlichen Ebene
unterhalten,...
Das Treffen eines Terroristen, wie war es bei Dir ?
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

Schnitter hat geschrieben:(09 Sep 2021, 21:29)

Hat mich meine Tochter drauf gebracht;-)
:thumbup:

Die Prinzen liegen auch politisch ganz und gar nicht auf einer Wellenlänge mit einem großen Teil der Menschen (etwa 25 Prozent) ihres Herkunfts-Bundeslandes. Sie können richtig singen, die Ex-Thomaner, und machen einfach mal gute Musik :)
Zuletzt geändert von Selina am Donnerstag 9. September 2021, 22:04, insgesamt 1-mal geändert.
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Stoner »

JJazzGold hat geschrieben:(09 Sep 2021, 21:37)

Das ist mir bewusst.
Nichts desto trotz sind N-Wort und Neger identische Begriffe.
Ergo könnte ich dem Nutzer des N-Wortes ebenso Rassismus unterstellen, wie dem Nutzer des Wortes Neger.
Nein, denn "N-Wort" zu sagen bedeutet ja, dass man woke ist. Es ist das Freund-Feind-Signal. Wer N-Wort sagt signalisiert den Freund, wer Neger ausspricht den Feind. Das ist wie der Dresscode: Neger zu sagen ist wie Thor Steinar-Klamotten zu tragen.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

Schnitter hat geschrieben:(09 Sep 2021, 21:28)

In der Sache haben sie recht.

Und mach dir keine Sorgen um mich. Ich bin Bassist einer Progressive Rock Band. ;-)
Ich war sehr in Sorge, nun bin ich beruhigt.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

Stoner hat geschrieben:(09 Sep 2021, 22:04)

Nein, denn "N-Wort" zu sagen bedeutet ja, dass man woke ist. Es ist das Freund-Feind-Signal. Wer N-Wort sagt signalisiert den Freund, wer Neger ausspricht den Feind. Das ist wie der Dresscode: Neger zu sagen ist wie Thor Steinar-Klamotten zu tragen.
Ganz schön albern, das ganze.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von JJazzGold »

Stoner hat geschrieben:(09 Sep 2021, 22:04)

Nein, denn "N-Wort" zu sagen bedeutet ja, dass man woke ist. Es ist das Freund-Feind-Signal. Wer N-Wort sagt signalisiert den Freund, wer Neger ausspricht den Feind. Das ist wie der Dresscode: Neger zu sagen ist wie Thor Steinar-Klamotten zu tragen.
Ich verstehe.
Emotion statt Logik.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Ammianus »

Wie wird man einen Bassisten los, der vor der Wohnungstür steht?

Einfach die Pizza bezahlen ...
"Ich möchte an einem Ort sein, an dem es keine Politik gibt, keine Waffen, keine Religion."
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

Ich kenne keinen einzigen informierten, belesenen und vernünftigen Menschen, der das Wort "Neger" verwendet. Also wieder dasselbe: Viel heiße Luft.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Schnitter »

Ammianus hat geschrieben:(09 Sep 2021, 22:17)

Wie wird man einen Bassisten los, der vor der Wohnungstür steht?

Einfach die Pizza bezahlen ...
Wie heissen die Typen die immer mit Musikern rumhängen ?

Bassisten ;-)
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von JJazzGold »

Selina hat geschrieben:(09 Sep 2021, 22:20)

Ich kenne keinen einzigen informierten, belesenen und vernünftigen Menschen, der das Wort "Neger" verwendet. Also wieder dasselbe: Viel heiße Luft.
Ich habe noch eine Negerpuppe auf dem Speicher.
Jetzt kennen Sie einen.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Schnitter »

JJazzGold hat geschrieben:(09 Sep 2021, 22:43)

Ich habe noch eine Negerpuppe auf dem Speicher.
Jetzt kennen Sie einen.
Er sprach von informiert, belesen und vernünftig ;-)
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

Schnitter hat geschrieben:(09 Sep 2021, 22:53)

Er sprach von informiert, belesen und vernünftig ;-)
Würdest du denn solche Eigenschaften erkennen?
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Schnitter »

Billie Holiday hat geschrieben:(09 Sep 2021, 22:57)

Würdest du denn solche Eigenschaften erkennen?
Klar. Ich bin ein ausgewiesener Menschenkenner und Hobbypsychologe.

Ich denke du hast den smiley übersehen.
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Vongole
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Vongole »

Stoner hat geschrieben:(09 Sep 2021, 22:04)

Nein, denn "N-Wort" zu sagen bedeutet ja, dass man woke ist. Es ist das Freund-Feind-Signal. Wer N-Wort sagt signalisiert den Freund, wer Neger ausspricht den Feind. Das ist wie der Dresscode: Neger zu sagen ist wie Thor Steinar-Klamotten zu tragen.
Ist das so? Würde jemand, der woke im ursprünglichen Sinn ist, nicht eher von Schwarzen sprechen?
Schwarze in heutiger Zeit als Neger zu bezeichnen bringe ich nicht unbedingt mit Neonazis zusammen, sondern eher mit Gleichgültigkeit gegenüber der Würde Anderer oder schlechtem Benehmen.
Ist die Befürchtung, eventuell als woke zu gelten, mittlerweile so stark, dass man sich geradezu verpflichtet fühlt, sich derart auszudrücken, ungeachtet der Wirkung auf die, die man so bezeichnet?
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Selina hat geschrieben:(09 Sep 2021, 22:20)

Ich kenne keinen einzigen informierten, belesenen und vernünftigen Menschen, der das Wort "Neger" verwendet. Also wieder dasselbe: Viel heiße Luft.
Lustig! Ich bin informiert, belesen aber nicht immer vernuenftig :D (waere langweilig) und wenn ich Deutsch spreche, dann sage ich weiterhin Neger und nicht Schwarzer weil ich das Wort Schwarzer als herabwuerdigend empfinde obwohl man hat ja kein Problem damit jemand als Weissen zu bezeichnen.
Stoner

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Stoner »

Vongole hat geschrieben:(10 Sep 2021, 00:24)

Ist das so? Würde jemand, der woke im ursprünglichen Sinn ist, nicht eher von Schwarzen sprechen?
Schwarze in heutiger Zeit als Neger zu bezeichnen bringe ich nicht unbedingt mit Neonazis zusammen, sondern eher mit Gleichgültigkeit gegenüber der Würde Anderer oder schlechtem Benehmen.
Ist die Befürchtung, eventuell als woke zu gelten, mittlerweile so stark, dass man sich geradezu verpflichtet fühlt, sich derart auszudrücken, ungeachtet der Wirkung auf die, die man so bezeichnet?
Sowohl Sie in Ihrem Beitrag als auch Selina oben haben nicht ganz verstanden. Es geht nicht nur darum, andere mit einem Begriff zu bezeichnen, sondern darum, den Begriff überhaupt nicht auszusprechen, also auch nicht so, wie Sie das getan haben. Die New York Times würde Sie für Ihren Beitrag feuern.
odiug

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von odiug »

Stoner hat geschrieben:(10 Sep 2021, 04:21)

Sowohl Sie in Ihrem Beitrag als auch Selina oben haben nicht ganz verstanden. Es geht nicht nur darum, andere mit einem Begriff zu bezeichnen, sondern darum, den Begriff überhaupt nicht auszusprechen, also auch nicht so, wie Sie das getan haben. Die New York Times würde Sie für Ihren Beitrag feuern.
Also erstens, es ist eher unwahrscheinlich, dass die Verwendung des N Worts in diesem Kontext zu einer Entlassung führen würde.
Wahrscheinlicher wäre, dass ein Editor das N Wort mit "N Wort" ersetzt.
Und wenn der Journalist das N Wort nicht lassen kann, trotz wahrscheinlich einiger Gespräche mit Human Resources, dann muss er sich halt einen Arbeitgeber suchen, für den das N Wort kein Problem darstellt.
Breitbart, FOX, OAN oder Trump Network ... wurde da schon was daraus, oder war das auch nur ein weiterer money grabbing scam vom Donald ?
Wobei ... um ehrlich zu sein ... ich denke dass sogar FOX ein Problem damit hätte, wenn einer ihrer Schreiberlinge African Americans permanent mit dem Wort "Negro" bezeichnen würde.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von TzeentchsSockpuppet »

Schnitter hat geschrieben:(09 Sep 2021, 19:43)

Einer der so groß wäre dass man nicht von Einzelfällen sprechen könnte.
Das klingt mir ja doch etwas schwammig für eine eigentlich recht wichtige grundsätzliche Frage. Ab wie vielen "rassisch Gekränkten" sind die Gefühle relevant genug um eine Sprachanpassung moralisch notwendig zu machen? Wo liegt die Grenze zwischen Einzelfällen und einem Muster?

Ansonsten klingt das für mich halt weniger wie eine durchdachte Weltsicht und mehr wie ein "Fick dich Weißbrot, du hast zu sprechen wie ich das will weil ich das sage und es meinem Bauchgefühl entspricht".
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von JJazzGold »

Schnitter hat geschrieben:(09 Sep 2021, 22:53)

Er sprach von informiert, belesen und vernünftig ;-)
Ja
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(10 Sep 2021, 01:41)

Lustig! Ich bin informiert, belesen aber nicht immer vernuenftig :D (waere langweilig) und wenn ich Deutsch spreche, dann sage ich weiterhin Neger und nicht Schwarzer weil ich das Wort Schwarzer als herabwuerdigend empfinde obwohl man hat ja kein Problem damit jemand als Weissen zu bezeichnen.
Das Wort „Neger“ hört man in meinem Umfeld so gut wie nie. Mich erinnert es zu sehr an den Nigger, außerdem habe ich als Kind „Roots“ im TV geguckt und benutze das Wort seit dem nicht mehr. Es gehört schlicht und einfach nicht zu meinem normalen, alltäglichen Wortschatz, und das hat mit woken Sprachpolizisten nichts zu tun.

Bei Maßregelung, lauter Empörung und ausgesprochenen Sprechverboten seitens solcher Woken würde ich das Wort nur in ihrer Gegenwart vermutlich von morgens bis abends benutzen bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit.
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