Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

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Billie Holiday
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

Selina hat geschrieben:(04 Sep 2021, 10:32)

Ach, wie ist es doch schön! Der immer freundliche, zugewandte, weltoffene Deutsche, der niemandem etwas Böses will. Hauptsache, die Fremden bleiben schön zu Hause. Und wenn sie doch partout ins deutsche Paradies wollen, dann müssen sie sich schon fragen lassen, welcher Herkunft und Religion sie sind. Wär ja auch noch schöner, jemanden ins Land zu lassen, der nicht ordentlich sagt, woher er "ursprünglich" kommt. Gibt er dann noch brav Pfötchen und stellt er sich immer demütig ganz hinten an bei der Verteilung von Almosen, dann ist er auch willkommen im Paradies.
Dein Desinteresse an anderen finde ich nicht schön. Dein obiger Beitrag ist krank.
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JJazzGold
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von JJazzGold »

Selina hat geschrieben:(04 Sep 2021, 10:32)

Ach, wie ist es doch schön! Der immer freundliche, zugewandte, weltoffene Deutsche, der niemandem etwas Böses will. Hauptsache, die Fremden bleiben schön zu Hause. Und wenn sie doch partout ins deutsche Paradies wollen, dann müssen sie sich schon fragen lassen, welcher Herkunft und Religion sie sind. Wär ja auch noch schöner, jemanden ins Land zu lassen, der nicht ordentlich sagt, woher er "ursprünglich" kommt. Gibt er dann noch brav Pfötchen und stellt er sich immer demütig ganz hinten an bei der Verteilung von Almosen, dann ist er auch willkommen im Paradies.
Die haben offensichtlich keine Erfahrung, weder mit Eingewanderten, noch mit Flüchtlingen.
Ansonsten wäre Ihnen bewusst, wie gerne Menschen von ihren familiären Wurzeln, von ihrer Kultur, etc erzählen und auch, wie gut und weshalb es ihnen in Deutschland gefällt.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt

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Billie Holiday
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

JJazzGold hat geschrieben:(04 Sep 2021, 10:38)

Die haben offensichtlich keine Erfahrung, weder mit Eingewanderten, noch mit Flüchtlingen.
Ansonsten wäre Ihnen bewusst, wie gerne Menschen von ihren familiären Wurzeln, von ihrer Kultur, etc erzählen und auch, wie gut und weshalb es ihnen in Deutschland gefällt.
Das ist ja nicht das Problem, sondern dass gefragt wird. :D
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Uffhausen »

Selina hat geschrieben:(04 Sep 2021, 08:53)
Ich mag keine nationalen Bekenntnisse. Ich.
Das ist dein gutes Recht.

Aber ich meine, es geht darum, wie du dich ggü. zu Integrierenden verhältst - Zugewanderten und Geflüchteten sollten wir Einheimischen auch bei bisschen Orientierung zukommen lassen, anstatt sie sich selbst zu überlassen = was würdest du sagen, wenn dich bspw. sein syrischer Flüchtling, der sich hier nach Jahren immer noch nicht "angekommen" fühlt, fragen würde, ob seine Entscheidung, sich in D niederzulassen, richtig war?
Dass man bei uns unter bestimmten Voraussetzungen gute Bildung und guten Lohn beziehen, dass man unabhängig gutes Recht und Gesetz in Anspruch nehmen und im Notfall auf staatliche Unterstützung setzen kann - das weiß er alles, das findet er prima und nützlich, aber es ist für ihn nicht ausschlaggebend = weil sich trotz dieser Vorteile dennoch nicht im Sinne von Geborgensein wohlfühlt.

Uns Deutschen sagt man nicht nach, wir seien besonders menschenfreundlich - vielmehr werden wir als diszipliniert wahrgenommen. Und insgeheim erwarten wir derlei Disziplinierung auch von unseren Mitmenschen: Beherrscht euch. Haltet euch an Recht und Gesetz. Kümmert euch am Besten nur um euch selbst und lasst alle anderen in Ruhe.

Was ist mit jenen, die das so nicht kennen und auch nicht verstehen? Denen bleibt im Grunde nur die Rückreise in die eigentliche Heimat oder das Abtauchen in eine Parallelgesellschaft. Das kann uns ja egal sein - nein, es muss! Wir sind ja so. Im Grunde soll uns ja eigentlich alles egal sein, außer uns selbst. Wir haben nur "großes Glück" gehabt. Und dieses "große Glück" soll erhalten und ausgebaut werden. Darum geht's nur noch. Dafür brauchen wir Einwanderung. Sie sollen sich nicht wohlfühlen, sondern uns nutzen. Und das verkauft man der Menschheit dann als "Weltoffenheit" = ist Deutschland sympathisch?
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von tarkomed »

Billie Holiday hat geschrieben:(04 Sep 2021, 10:03)

Das ist deine rein subjektive Meinung. Von mir aus kannst du unter deinem Kieselstein bleiben.
Deinetwegen würde ich es auch garantiert nicht tun…
Es ist auch nicht meine subjektive Meinung. Es gibt genug Berichte darüber mit Betroffenen, die sich darüber äußern. Ich kaufe es ihnen ab, du nicht, weil es dir nicht in den Kram passt, das ist der einzige Unterschied.
Gib dich nicht so, dass alle andern dich für etwas halten, was du nicht sein willst.
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JJazzGold
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von JJazzGold »

Billie Holiday hat geschrieben:(04 Sep 2021, 10:39)

Das ist ja nicht das Problem, sondern dass gefragt wird. :D
Wenn das Fragen Positives generiert, dann weiß ich nicht, was dagegen spricht.
Aber selbst wenn es negative Erinnerungen generiert, dann helfen Gespräche bei der Bewältigung des Erlebten.
Stillschweigend vorauszusetzen, dass Fragen zu unterbleiben habe, das halte ich, wie du auch, als Zeichen für signalisiertes Desinteresse und das ist verletzender als eine Frage, die unbeabsichtigt eine negative Erinnerung beschwört.
Zuletzt geändert von JJazzGold am Samstag 4. September 2021, 10:49, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von tarkomed »

Billie Holiday hat geschrieben:(04 Sep 2021, 10:01)

Schön, dass die Woken so konsequent sind und auch keinem Migranten zugestehen, stolz auf seine Herkunft zu sein.
Nationalismus ist in jeder Form irrational, gleichgültig welcher Herkunft der Nationalist ist.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

JJazzGold hat geschrieben:(04 Sep 2021, 10:38)

Die haben offensichtlich keine Erfahrung, weder mit Eingewanderten, noch mit Flüchtlingen.
Ansonsten wäre Ihnen bewusst, wie gerne Menschen von ihren familiären Wurzeln, von ihrer Kultur, etc erzählen und auch, wie gut und weshalb es ihnen in Deutschland gefällt.
Ich frag mich immer, ob Sie aus Versehen alles missverstehen oder mit Absicht. Wird wohl ne Mischung aus beidem sein :D Es geht um die Haltung einiger Deutscher. Dieses Von-oben-herab. Dieses Wichtig-Getue. Dieses Herablassende. Mein Kommentar hat nichts damit zu tun, ob jemand gerne über seine Wurzeln spricht. Das ist ein ganz anderes Thema.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Skeptiker »

Selina hat geschrieben:(04 Sep 2021, 10:32)
Ach, wie ist es doch schön! Der immer freundliche, zugewandte, weltoffene Deutsche, der niemandem etwas Böses will. Hauptsache, die Fremden bleiben schön zu Hause. Und wenn sie doch partout ins deutsche Paradies wollen, dann müssen sie sich schon fragen lassen, welcher Herkunft und Religion sie sind. Wär ja auch noch schöner, jemanden ins Land zu lassen, der nicht ordentlich sagt, woher er "ursprünglich" kommt. Gibt er dann noch brav Pfötchen und stellt er sich immer demütig ganz hinten an bei der Verteilung von Almosen, dann ist er auch willkommen im Paradies.
Selina, solche Beiträge offenbaren leider ein sehr verzerrtes Bild von deinen Mitmenschen. Du scheinst vollständig davon eingenommen zu sein, dass in ganz Deutschland nur provinzielle Fremdenfeinde mit dumpfer Abgrenzungsrhetorik auf die von ihnen als Untermenschen angesehen Fremdlinge zugehen. Was für ein Hass muss da in deinem Kopf existieren, um ein solches Zerrbild seiner Mitmenschen zu haben :|

Es ist eine der schönen Seiten der Diversität, dass unsere Unterschiede - und seien sie zunächst nur mal äußerlich - uns Anregung für Diskussionen geben. Diese Unterschiede füllen Terrabyte von Clips auf Youtube, in der Menschen ihre Erfahrungen mit neuen Ländern schildern, in denen sie sich bewegen. Deutschland schneidet in der Wahrnehmung von Ausländern die nach Deutschland kommen dabei typischerweise recht gut ab - und ja, es gibt auch Negatives, zumeist wird aber festgestellt, dass negative Stereotype falsch sind, und man sich geradezu in dieses Land (und damit Menschen, Gesellschaft und Kultur) verlieben kann.

Ich würde dir einen Umzug nahelegen. Offensichtlich prägt dein ostdeutsches, eher dumpfdeutsch geprägtes Umfeld, dein Bild über Deutschland. Dann solltest du aber vielleicht eher über deine Region schreiben, weniger über Deutschland, denn das erkenne ich in deinem obigen Beitrag nicht wieder.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Uffhausen »

tarkomed hat geschrieben:(04 Sep 2021, 09:43)
Es ist mir bei einer jungen schwarzen Dame in Italien passiert. Sie sprach relativ gut Deutsch, aber mit einem Akzent, der ungewöhnlich für Italiener ist, denn sie sprach das "h" besonders betont aus und deshalb fragte ich sie, woher sie kommt. Sie antwortete: aus Italien. Und ich fragte nach: ich meine… ursprünglich?
Bei der Antwort darauf hätte ich mich am liebsten unter dem nächsten Kieselstein verkrochen, so miserabel klein habe ich mich gefühlt. Sie erzählte mir, dass sie als Baby adoptiert wurde und nicht weiß, aus welchem afrikanischen Land, vermutlich aus Ghana.
Ich habe mich verzweifelt versucht, mit ihrem ungewöhnlichen Akzent herauszureden, aber dafür gab es auch eine einfache Erklärung: sie studierte Gesang und sie lernte dabei, dass in der deutschen Sprache das "h" hörbar ausgesprochen wird, im Gegensatz zur italienischen Sprache.
Und was ist daran jetzt "ausgrenzend" gewesen? Wofür genau hast du dich geschämt? :?:

Ich an deiner statt hätte es auch so gemacht - nur das mit dem Kieselstein und der Verzweiflung wäre mir deswegen nicht in den Sinn gekommen! ;)
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Stoner

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Stoner »

tarkomed hat geschrieben:(04 Sep 2021, 10:49)

Nationalismus ist in jeder Form irrational, gleichgültig welcher Herkunft der Nationalist ist.
Warum? Was ist das "irrationale" Moment daran? Und wie unterscheidet sich ggf. ein solcher Irrationalismus von demjenigen, der einem Konstrukt wie "Wokeness" inhärent ist? Kann es überhaupt rationale -ismen geben, oder sind das alles von Gefühlen getragene reine Konstrukte? Und aus welcher Perspektive wäre solche Konstrukte irrational (oder eben das Gegenteil)? Spielt das eine Rolle?

Wichtig wäre eine wasserdichte Definition von "irrational".
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Selina
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

Uffhausen hat geschrieben:(04 Sep 2021, 10:40)

Das ist dein gutes Recht.

Aber ich meine, es geht darum, wie du dich ggü. zu Integrierenden verhältst - Zugewanderten und Geflüchteten sollten wir Einheimischen auch bei bisschen Orientierung zukommen lassen, anstatt sie sich selbst zu überlassen = was würdest du sagen, wenn dich bspw. sein syrischer Flüchtling, der sich hier nach Jahren immer noch nicht "angekommen" fühlt, fragen würde, ob seine Entscheidung, sich in D niederzulassen, richtig war?
Dass man bei uns unter bestimmten Voraussetzungen gute Bildung und guten Lohn beziehen, dass man unabhängig gutes Recht und Gesetz in Anspruch nehmen und im Notfall auf staatliche Unterstützung setzen kann - das weiß er alles, das findet er prima und nützlich, aber es ist für ihn nicht ausschlaggebend = weil sich trotz dieser Vorteile dennoch nicht im Sinne von Geborgensein wohlfühlt.

Uns Deutschen sagt man nicht nach, wir seien besonders menschenfreundlich - vielmehr werden wir als diszipliniert wahrgenommen. Und insgeheim erwarten wir derlei Disziplinierung auch von unseren Mitmenschen: Beherrscht euch. Haltet euch an Recht und Gesetz. Kümmert euch am Besten nur um euch selbst und lasst alle anderen in Ruhe.

Was ist mit jenen, die das so nicht kennen und auch nicht verstehen? Denen bleibt im Grunde nur die Rückreise in die eigentliche Heimat oder das Abtauchen in eine Parallelgesellschaft. Das kann uns ja egal sein - nein, es muss! Wir sind ja so. Im Grunde soll uns ja eigentlich alles egal sein, außer uns selbst. Wir haben nur "großes Glück" gehabt. Und dieses "große Glück" soll erhalten und ausgebaut werden. Darum geht's nur noch. Dafür brauchen wir Einwanderung. Sie sollen sich nicht wohlfühlen, sondern uns nutzen. Und das verkauft man der Menschheit dann als "Weltoffenheit" = ist Deutschland sympathisch?
Dem kann ich nur zustimmen. Gut geschildert. Aber warum fühlt sich der syrische Flüchtling nicht wohl? Weil es oftmals nur um bürokratische Vorgänge, um Ordnung und Sauberkeit geht, er aber als Mensch irgendwie "draußen" bleibt? Das Ganze ist immer von mehreren Seiten zu beleuchten. Und es geht auch nicht nur um die Flüchtlinge. Es geht darum, dass viele zwischenmenschlichen Beziehungen (nicht alle) immer kälter, immer unpersönlicher, immer desinteressierter, immer rücksichtsloser werden. In solch einem Klima wirds schwer mit dem Wohlfühlen. Für jedermann, egal, woher er kommt. Da kann sicher jeder Einzelne etwas dafür tun, dass das nicht noch schlimmer wird künftig.
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tarkomed
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von tarkomed »

Skeptiker hat geschrieben:(04 Sep 2021, 09:56)
Ausgrenzung ist es erst, wenn man demjenigen dadurch zu verstehen gibt, er wäre kein "richtiger" Deutscher. Das zu denken wird häufig dem Fragenden unterstellt - es ist aber nicht notwendigerweise der Fall.
Das geschieht doch schon, sobald mach nachfragt, "woher ursprünglich"? Wenn du einen gelichgültig aus welchem Land stammenden Deutschen am Telefon fragst, woher er ursprünglich kommt, aufgrund seines Akzents, dann wird er es dir garantiert nicht übelnehmen. Wenn er akzentfrei Deutsch spricht, wirst du ihn nicht danach fragen. Wenn du ihn persönlich triffst, und er sieht nicht nach deinem Geschmack aus und du fragst ihn, woher er ursprünglich kommt, dann ist es wohl ein gravierender Unterschied, findest du nicht?
Skeptiker hat geschrieben:(04 Sep 2021, 09:56)
Aber dadurch hast du doch eine sehr interessante Geschichte zu ihrem Hintergrund erhalten. Da finde ich nichts peinliches dabei - außer wenn man ihr hätte anmerken können, dass ihr die Frage ausgesprochen unangenehm gewesen wäre. Wenn man allerdings nicht von der Gesellschaft eingetrichtert bekommt diese Frage SOLLTE einem unangenehm sein, dann ist die das meistens auch nicht. Es ist typischerweise schlicht ein offensichtlicher Aufhänger für Small Talk, und in der wokie-Sichtweise vollkommen überinterpretiert.
Die junge Frau war adoptiert und hatte keine Ahnung über ihre leiblichen Eltern. Das war für mich das Peinliche, denn ich kenne Fälle von Adoptierten, die massive psychische Probleme haben.
Man fragt doch eine junge verheiratete Frau auch nicht, warum sie noch keine Kinder hat, obwohl sie schon länger verheiratet ist. Es könnte sein, dass sie keine Kinder bekommt kann oder dass sie vor Kurzem ein Ungeborenes verloren hat. Sind dir die Grenzen der Peinlichkeit so wenig geläufig?
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Skeptiker »

tarkomed hat geschrieben:(04 Sep 2021, 10:49)
Nationalismus ist in jeder Form irrational, gleichgültig welcher Herkunft der Nationalist ist.
Vor allem ist es irrational, jede Form von Nationalbewusstsein als Nationalismus zu diffamieren.

Nationalismus ist der Hass auf andere Nationen. Patriotismus ist die Liebe zum Eigenen.

Es ist Menschen als sozialen Wesen angeboren Loyalität zu einer Gruppe aufzubauen. Das nicht zu empfinden, wäre eher die Definition einer krankhaften sozialen Störung. Nur ist deine Abneigung gegen die Gruppe "Deutschland" so groß, dass du deine Gruppe halt woanders suchst. Und klar, entweder fällst du nun auf Familie und Freunde, oder auf die Weltgemeinschaft aller Menschen zurück. Hauptsache die Menschheitsgeschichte ignorieren und jede Form dazwischenliegender Struktur verleugnen.

Die Menschheit besteht aus Individuen, die angefangen bei sich selber, über die Familie, Freunde, kommunales Umfeld, regionales Umfeld, Staat, Kontinent/politischem Block (EU) bis hin zur Weltgemeinschaft aller Menschen, auf unterschiedlichen Ebenen miteinander vernetzt sind. Und es ist vollkommen normal, dass man sich über die eigene Zugehörigkeit identifiziert - was absolut nichts darüber aussagt, wie man zu anderen Menschen steht.

Wie will man denn Diversität in der Menschheit als etwas Positives verstehen, wenn man derart verklemmt und interessenlos miteinander umgeht? Mit dem Konzept "Identität verleugnen" kommt man jedenfalls in der Welt nicht voran. Diese Form des Weltbürgertums mit der latenten Neigung zum Hass auf normales Identitätsempfinden, ist in der Welt sehr unterrepräsentiert. Damit kommt man vielleicht in einem elitären Club abgedrehter Snobs gut an - bei normalen Menschen - Kollegen überall in der Welt - würde man da eher als verklemmter Freak wahrgenommen werden.
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Selina
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

Skeptiker hat geschrieben:(04 Sep 2021, 10:55)

Selina, solche Beiträge offenbaren leider ein sehr verzerrtes Bild von deinen Mitmenschen. Du scheinst vollständig davon eingenommen zu sein, dass in ganz Deutschland nur provinzielle Fremdenfeinde mit dumpfer Abgrenzungsrhetorik auf die von ihnen als Untermenschen angesehen Fremdlinge zugehen. Was für ein Hass muss da in deinem Kopf existieren, um ein solches Zerrbild seiner Mitmenschen zu haben :|

Es ist eine der schönen Seiten der Diversität, dass unsere Unterschiede - und seien sie zunächst nur mal äußerlich - uns Anregung für Diskussionen geben. Diese Unterschiede füllen Terrabyte von Clips auf Youtube, in der Menschen ihre Erfahrungen mit neuen Ländern schildern, in denen sie sich bewegen. Deutschland schneidet in der Wahrnehmung von Ausländern die nach Deutschland kommen dabei typischerweise recht gut ab - und ja, es gibt auch Negatives, zumeist wird aber festgestellt, dass negative Stereotype falsch sind, und man sich geradezu in dieses Land (und damit Menschen, Gesellschaft und Kultur) verlieben kann.

Ich würde dir einen Umzug nahelegen. Offensichtlich prägt dein ostdeutsches, eher dumpfdeutsch geprägtes Umfeld, dein Bild über Deutschland. Dann solltest du aber vielleicht eher über deine Region schreiben, weniger über Deutschland, denn das erkenne ich in deinem obigen Beitrag nicht wieder.
Bester Herr Skeptiker, mein Beitrag war Satire. Nicht gemerkt? Stichwort Überhöhung. Ich bin weder voller Hass noch umzugswillig. Bei mir ist jeder willkommen und ich hab noch nie gehört, dass sich irgendjemand bei mir nicht wohl gefühlt hätte. Aber sorry, falls die Satire nicht hundertprozentig als solche zu erkennen war ;)
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

Skeptiker hat geschrieben:(04 Sep 2021, 11:15)

Vor allem ist es irrational, jede Form von Nationalbewusstsein als Nationalismus zu diffamieren.

Nationalismus ist der Hass auf andere Nationen. Patriotismus ist die Liebe zum Eigenen.

Es ist Menschen als sozialen Wesen angeboren Loyalität zu einer Gruppe aufzubauen. Das nicht zu empfinden, wäre eher die Definition einer krankhaften sozialen Störung. Nur ist deine Abneigung gegen die Gruppe "Deutschland" so groß, dass du deine Gruppe halt woanders suchst. Und klar, entweder fällst du nun auf Familie und Freunde, oder auf die Weltgemeinschaft aller Menschen zurück. Hauptsache die Menschheitsgeschichte ignorieren und jede Form dazwischenliegender Struktur verleugnen.

Die Menschheit besteht aus Individuen, die angefangen bei sich selber, über die Familie, Freunde, kommunales Umfeld, regionales Umfeld, Staat, Kontinent/politischem Block (EU) bis hin zur Weltgemeinschaft aller Menschen, auf unterschiedlichen Ebenen miteinander vernetzt sind. Und es ist vollkommen normal, dass man sich über die eigene Zugehörigkeit identifiziert - was absolut nichts darüber aussagt, wie man zu anderen Menschen steht.

Wie will man denn Diversität in der Menschheit als etwas Positives verstehen, wenn man derart verklemmt und interessenlos miteinander umgeht? Mit dem Konzept "Identität verleugnen" kommt man jedenfalls in der Welt nicht voran. Diese Form des Weltbürgertums mit der latenten Neigung zum Hass auf normales Identitätsempfinden, ist in der Welt sehr unterrepräsentiert. Damit kommt man vielleicht in einem elitären Club abgedrehter Snobs gut an - bei normalen Menschen - Kollegen überall in der Welt - würde man da eher als verklemmter Freak wahrgenommen werden.
"Hass auf normales Identitätsempfinden"? Was soll das denn sein? Bei tarkomed ist mir bislang nichts aufgefallen, was mit Hass oder Verklemmtheit, wie du schreibst, zu tun hat. Das, was der User kundtut, sind ganz normale liberale demokratische Ansichten.
Zuletzt geändert von Selina am Samstag 4. September 2021, 11:32, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von tarkomed »

Stoner hat geschrieben:(04 Sep 2021, 11:07)

Warum? Was ist das "irrationale" Moment daran? Und wie unterscheidet sich ggf. ein solcher Irrationalismus von demjenigen, der einem Konstrukt wie "Wokeness" inhärent ist? Kann es überhaupt rationale -ismen geben, oder sind das alles von Gefühlen getragene reine Konstrukte? Und aus welcher Perspektive wäre solche Konstrukte irrational (oder eben das Gegenteil)? Spielt das eine Rolle?

Wichtig wäre eine wasserdichte Definition von "irrational".
Weil man weder beim Zustandekommen des Zeugungsakts etwas dazu beigetragen hat, noch beim Gelingen des Zeugungsakts. ;)
Man kann seine Eltern lieben, sonstige Angehörige auch, man kann seine Freunde mögen, man hat sie sich schließlich selbst ausgesucht, aber man kann keine Nation lieben, dafür ist sie zu abstrakt.
Man kann auch nicht das Volk lieben, man sieht es besonders jetzt bei der Polarisierung, die gerade im Land herrscht.
Die Ismen werden anderen angedichtet, weil man sie nicht nachvollziehen kann. Das steht dir genauso zu wie mir. Das ist auch der Grund, warum wir uns uneins sind. Es mag irrational sein, aber immerhin gleichverteilt…. Ups, jetzt habe ich ein Reizwort erwischt. Du hast es nicht so mit der Gleichheit… :D
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Uffhausen »

Selina hat geschrieben:(04 Sep 2021, 11:07)
Aber warum fühlt sich der syrische Flüchtling nicht wohl? Weil es oftmals nur um bürokratische Vorgänge, um Ordnung und Sauberkeit geht,...
Naja, daran wird sich Deutschland betreffend schwer was ändern lassen. Dass wir sehr gewissenhaft sind und es ordentlich mögen, ist auch nicht nur ein billiges Klischee. ;)
...er aber als Mensch irgendwie "draußen" bleibt?
Von was "draußen"? Meinst du, dass er keinen wirklichen Anschluß an die Gesellschaft findet?

Wenn ja - nochmal: Deutsche sind nicht besonders menschenfreundlich. Das ändert sich auch nicht, je vehementer Politiker bestimmter Parteien uns das Gegenteil glauben machen wollen. Demnach ist der politische Auftrag zur Integration von bspw. syrischen Flüchtlingen für uns Deutsche im Grunde kaum bis unerfüllbar. Wir Deutschen sind politisch auf persönlichen Nutzen gepolt worden - welchen persönlichen Nutzen hat man persönlich von bspw. einem geflüchteten Syrer als Mitbürger? Zumal, wenn dieser lieber sein altes Leben in allen Facetten weiterleben will, anstatt sich hier ein völlig neues Leben unter westlichen-demokratisch-freiheitlichen Voraussetzungen beginnen zu wollen? = absolut gar keinen.
Der sieht komisch aus, spricht komisch, macht komische Sachen. Aber sofern er einen Nutzen bringt - u. a. einer geregelten Arbeit nachgeht, das Steuersäckel füttert, sich öffentlich unauffällig benimmt, sich an Regeln und Gesetze hält usw. - dann braucht er einen nicht mal auf der Straße grüßen. Dann ist selber für sich verantwortlich. Dann kann er quasi machen und lassen, was er will. Dann kann er einem EGAL sein.

Und genau das ist ein Problem unserer Gesellschaft: Wir denken nur an uns selbst, alles andere ist uns egal. Ich habe keine Ahnung, ob das schon immer so war, oder ob das eine politische Erziehungmaßnahme (= Demokratie) zurückzuführen ist. Desweiteren bezweifle ich, dass sich an diesem Umstand noch etwas ändern kann - aufgrund der Sozialen Medien; immer mehr Menschen üben ihre "Weltoffenheit" in den Sozialen Medien aus; haben virtuell Kontakt mit Hinz und Kunz aus aller Welt = und die realen Mitmenschen bspw. in der unmittelbaren häuslichen Nachbarschaft werden zu Fremden, Unbekannten, Bedrohungen.
Da kann sicher jeder Einzelne etwas dafür tun, dass das nicht noch schlimmer wird künftig.
Was käme dir da in den Sinn?

Ich meine, für einen Deutschen ist es quasi unvorstellbar, sich spontan mit seinen Mitmenschen zusammen zutun und sich für eine gemeinsame Sache einzusetzen. Zumal sowas aus deutsch-disziplinären Gründen ja alles erst mal gedacht, geplant, organisiert und genehmigt werden müsste. Und dann muss man sich ja noch "einigen" - wie soll Einigung geschehen, wenn und Deutschen seitens der Politik jeglicher Gemeinsinn, Zugehörigkeitempfinden, Nationalbewusstsein usw. ausgetrieben wurde, weil es rääächts ist?
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

Skeptiker hat geschrieben:(04 Sep 2021, 10:55)

Selina, solche Beiträge offenbaren leider ein sehr verzerrtes Bild von deinen Mitmenschen. Du scheinst vollständig davon eingenommen zu sein, dass in ganz Deutschland nur provinzielle Fremdenfeinde mit dumpfer Abgrenzungsrhetorik auf die von ihnen als Untermenschen angesehen Fremdlinge zugehen. Was für ein Hass muss da in deinem Kopf existieren, um ein solches Zerrbild seiner Mitmenschen zu haben :|

Es ist eine der schönen Seiten der Diversität, dass unsere Unterschiede - und seien sie zunächst nur mal äußerlich - uns Anregung für Diskussionen geben. Diese Unterschiede füllen Terrabyte von Clips auf Youtube, in der Menschen ihre Erfahrungen mit neuen Ländern schildern, in denen sie sich bewegen. Deutschland schneidet in der Wahrnehmung von Ausländern die nach Deutschland kommen dabei typischerweise recht gut ab - und ja, es gibt auch Negatives, zumeist wird aber festgestellt, dass negative Stereotype falsch sind, und man sich geradezu in dieses Land (und damit Menschen, Gesellschaft und Kultur) verlieben kann.

Ich würde dir einen Umzug nahelegen. Offensichtlich prägt dein ostdeutsches, eher dumpfdeutsch geprägtes Umfeld, dein Bild über Deutschland. Dann solltest du aber vielleicht eher über deine Region schreiben, weniger über Deutschland, denn das erkenne ich in deinem obigen Beitrag nicht wieder.
Perlen vor die Säue.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

Uffhausen hat geschrieben:(04 Sep 2021, 11:58)

Deutsche sind nicht besonders menschenfreundlich. Das ändert sich auch nicht, je vehementer Politiker bestimmter Parteien uns das Gegenteil glauben machen wollen. Demnach ist der politische Auftrag zur Integration von bspw. syrischen Flüchtlingen für uns Deutsche im Grunde kaum bis unerfüllbar. Wir Deutschen sind politisch auf persönlichen Nutzen gepolt worden - welchen persönlichen Nutzen hat man persönlich von bspw. einem geflüchteten Syrer als Mitbürger? Zumal, wenn dieser lieber sein altes Leben in allen Facetten weiterleben will, anstatt sich hier ein völlig neues Leben unter westlichen-demokratisch-freiheitlichen Voraussetzungen beginnen zu wollen? = absolut gar keinen.
Der sieht komisch aus, spricht komisch, macht komische Sachen. Aber sofern er einen Nutzen bringt - u. a. einer geregelten Arbeit nachgeht, das Steuersäckel füttert, sich öffentlich unauffällig benimmt, sich an Regeln und Gesetze hält usw. - dann braucht er einen nicht mal auf der Straße grüßen. Dann ist selber für sich verantwortlich. Dann kann er quasi machen und lassen, was er will. Dann kann er einem EGAL sein.

Und genau das ist ein Problem unserer Gesellschaft: Wir denken nur an uns selbst, alles andere ist uns egal. Ich habe keine Ahnung, ob das schon immer so war, oder ob das eine politische Erziehungmaßnahme (= Demokratie) zurückzuführen ist. Desweiteren bezweifle ich, dass sich an diesem Umstnd noch etwas ändern kann - aufgrund der Sozialen Medien; immer mehr Menschen üben ihre "Weltoffenheit" in den Sozialen Medien aus; haben virtuell Kontakt mit Hinz und Kunz aus aller Welt = und die realen Mitmenschen bspw. in der unmittelbaren häuslichen Nachbarschaft werden zu Fremden, Unbekannten, Bedrohungen.
Das hatte ich schon beim ersten Mal verstanden. Daher signalisierte ich dir ja Zustimmung. Trotzdem ist davon nichts bis in alle Ewigkeit in Stein gemeißelt. Die Internationalisierung nimmt immer weiter zu... trotz diverser Abschottungsversuche a la Orban und Urban. Das ist der Lauf der Dinge. Und mit der Internationalisierung werden viele Dinge auch viel selbstverständlicher werden. Zum Schluss weiß keiner mehr genau, wer was wann von wem gelernt bzw. übernommen hat. Warum? Weil es nicht mehr wichtig sein wird (höchstens für die Wissenschaft), woher einer kommt, sondern nur, was für ein Mensch er ist, welche Erfahrungen er hat, was andere von ihm lernen können und er von anderen. Ob wir das noch erleben? Keine Ahnung. Aber zukünftig wirds auf alle Fälle so sein. Und im Kleinen, im täglichen Umgang miteinander, fernab aller Zukunfts-Visionen, kann man einfach mit mehr Freundlichkeit beginnen.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Uffhausen »

Selina hat geschrieben:(04 Sep 2021, 12:18)
Und mit der Internationalisierung werden viele Dinge auch viel selbstverständlicher werden.
Selbstverständlichkeit ist zutiefst relativ. Selbstverständlich kann somit ALLES sein/werden.

Aber das dir ALLES egal ist beweist, dass du Deutsche bist.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von TheManFromDownUnder »

odiug hat geschrieben:(03 Sep 2021, 08:17)

Also zu deinem ersten Punkt: gut ... wobei ich nicht glaube, dass es global besser wird.
Wenn ich mir die Situation in den USA anschaue, dann kann ich deinem Optimismus nicht folgen.
Auch in Europa nicht. Gauland, Sellini, Le Pen usw seien da genannt.
Die Lage in Osteuropa ist auch nicht besser, aber da halte ich den Leuten noch zu gute, dass dies immer noch Nachbeben eines historischen Traumas sind.
Der Rest der Welt: Bolsenero, Duerte, Maduro usw. usw. usw. stimmt mich auch nicht fröhlich :(

Zu deinem zweiten Punkt: da kann ich dir so nicht gänzlich zustimmen.
Ich halt die Sprache von Trump für zutiefst rassistisch.
Und die seiner MAGAs auch.
Und ich denke nicht, dass man ein Gendersternchen damit gleich setzen kann.
Vor allem nicht in der Wirkung.
Da verliert sich das Maß der Kritik und endet in einem nichts sagenden Relativismus ... "die anderen sind genauso schlimm, deswegen bin ich nicht schlimm".
Nöööö ... sorry ... so nicht.
Wenn ich mir auf Fox Calson Tucker anschaue, dann ist dessen Geplapper nicht mit den Kommentaren auf MSNBC, zB von Rachel Maddow gleich zu setzen, ganz unabhängig meiner politischen Vorlieben.

Aber um dir ein wenig entgegen zu kommen, sind manche "Wockie" brunz dumm ?
Absolut !
Vor allem in Berlin ... irgendwas hat diese Stadt, dass diese Sorte von Leute anzieht wie Scheiße Fliegen :(
Mein Verdacht: Görlizer Park ... die Kiffen zu viel :(
Ich bin froh, das du auch Muerto und Duerte erwaehnst! Du kannst das ausdehnen auf Helmsman Xi von der PRC, 3/4 aller afrikanischen Diktatoren, Iran, Suadis, Taliban usw. Alles keine alten weisse Maenner.

Aber bevor wir abschweifen verwechsele nicht Nationalismus in extremen Formen mit Rassismus. Nationalismus ist von oben gesteuert um die eigene Bevoelkerung auf Linie der Machthabeer zu halten und das altbewaehrte Prinzip sind Feinde von Aussen, die fuer die Misere der Menschen verantwotlich gemacht werden fuer die die Machthaber verantwortlich sind. Old Uncle Adolf hat vorgemacht wie sowas perfekt funktioniert. Rassismus ist ein By product. Und nochmals Natioalismus ist weder auf Hautfarbe, Herkunft, Religion oder Gender beschraenkt.

Unter Trumpisten gibt es auch Afro Amerikaner! Der nut job Trump spricht Aengte von Menschen an, beschuldigt Gott und die Welt fuer deren Misere und verspricht dank seiner Groesse die Welt.


Das hat aber nicht viel mit unseren Wokies zu tun ueber die wir hier debattieren. Und eine ein paar ****** hinter Woerteren sind mit der macht und Impact einer Trump Bewegung nicht vergleichbar. Aber... und hier kommt das Argument, diese Advokaten der ******** der Regenbogenflaggenschwinger, der Old White Man Bashers, der Gender Schwurbler bewirken F...all aber vergraulen Menschen, die weder Rechts noch Rassistisch oder "Sonst Was" sind. Ich denke das die Einheizer derWokies nicht brunsdumm sondern berechnend und machtgeil sind . Lediglich das Fussvolk ist brunsdumm ihnen wie die Ratten dem Rattenfaenger hinterherzulaufen. Aber Geschichte hat uns gelehrt das dies nichts Neues ist.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Uffhausen »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(04 Sep 2021, 12:35)
Ich denke das die Einheizer derWokies nicht brunsdumm sondern berechnend und machtgeil sind .
Natürlich sind sie das. Aber nicht nur die Wokies.

Die Rechten von der AfD könnten schließlich auch nur sagen: Wehrt euch. Stattdessen sagen aber: Wählt uns! Die Wortführer der Corona-Leugner und Impfgegner könnten auch nur nur sagen: Glaubt es nicht/Lasst es bleiben. Stattdessen bitten sie zusätzlich ausdrücklich um Spendengelder für "die gute Sache" usw.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von odiug »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(04 Sep 2021, 12:35)

Ich bin froh, das du auch Muerto und Duerte erwaehnst! Du kannst das ausdehnen auf Helmsman Xi von der PRC, 3/4 aller afrikanischen Diktatoren, Iran, Suadis, Taliban usw. Alles keine alten weisse Maenner.

Aber bevor wir abschweifen verwechsele nicht Nationalismus in extremen Formen mit Rassismus. Nationalismus ist von oben gesteuert um die eigene Bevoelkerung auf Linie der Machthabeer zu halten und das altbewaehrte Prinzip sind Feinde von Aussen, die fuer die Misere der Menschen verantwotlich gemacht werden fuer die die Machthaber verantwortlich sind. Old Uncle Adolf hat vorgemacht wie sowas perfekt funktioniert. Rassismus ist ein By product. Und nochmals Natioalismus ist weder auf Hautfarbe, Herkunft, Religion oder Gender beschraenkt.

Unter Trumpisten gibt es auch Afro Amerikaner! Der nut job Trump spricht Aengte von Menschen an, beschuldigt Gott und die Welt fuer deren Misere und verspricht dank seiner Groesse die Welt.


Das hat aber nicht viel mit unseren Wokies zu tun ueber die wir hier debattieren. Und eine ein paar ****** hinter Woerteren sind mit der macht und Impact einer Trump Bewegung nicht vergleichbar. Aber... und hier kommt das Argument, diese Advokaten der ******** der Regenbogenflaggenschwinger, der Old White Man Bashers, der Gender Schwurbler bewirken F...all aber vergraulen Menschen, die weder Rechts noch Rassistisch oder "Sonst Was" sind. Ich denke das die Einheizer derWokies nicht brunsdumm sondern berechnend und machtgeil sind . Lediglich das Fussvolk ist brunsdumm ihnen wie die Ratten dem Rattenfaenger hinterherzulaufen. Aber Geschichte hat uns gelehrt das dies nichts Neues ist.
Ok ... das war es dann wohl.
Ich kann nur hoffen, das du in deinem Outback am Arsch der Welt "glücklich" wirst und der Rest von uns von deiner Anwesenheit verschont bleiben mögen.
Wenn du mich indirekt als "Ratte" bezeichnest, oder als Rattenfänger ... dann habe ich dir echt nix mehr zu sagen.
Außer das du und Trump nicht soweit auseinander sind, wie du uns glauben machen möchtest.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von tarkomed »

Skeptiker hat geschrieben:(04 Sep 2021, 11:15)

Vor allem ist es irrational, jede Form von Nationalbewusstsein als Nationalismus zu diffamieren.

Nationalismus ist der Hass auf andere Nationen. Patriotismus ist die Liebe zum Eigenen.
Nationalismus ist Nationalismus, ist Nationalismus. Nationalisten nennen ihn Patriotismus, weil es besser klingt. Patriotismus bedeutet Heimatverbundenheit und Heimat kann vieles sein. Die Nation ist eine Idee, die den Menschen in die Köpfe gesetzt wurde als Staaten mit Staatsgrenzen gebildet wurden, um der Bevölkerung ein Zusammengehörigkeitsgefühl zu vermitteln und sie dadurch als Kanonenfutter zu missbrauchen. Schau dir mal die künstlich und willkürlich gezogenen Grenzen in Nahost an. Dort entsteht kein Nationalgefühl, weil unterschiedliche Ethnien zusammenleben müssen, obwohl sie untereinander verfeindet sind und einzelne Ethnien zerstückelt wurden und müssen in Fremdherrschaft leben und diskriminiert und kriminalisiert werden.
Skeptiker hat geschrieben:(04 Sep 2021, 11:15)
Es ist Menschen als sozialen Wesen angeboren Loyalität zu einer Gruppe aufzubauen. Das nicht zu empfinden, wäre eher die Definition einer krankhaften sozialen Störung. Nur ist deine Abneigung gegen die Gruppe "Deutschland" so groß, dass du deine Gruppe halt woanders suchst. Und klar, entweder fällst du nun auf Familie und Freunde, oder auf die Weltgemeinschaft aller Menschen zurück. Hauptsache die Menschheitsgeschichte ignorieren und jede Form dazwischenliegender Struktur verleugnen.
Soziale und kulturelle Gruppen sind etwas ganz Anderes. Sie können innerhalb einer Nation mehrfach vorkommen. Dort kann man von Patriotismus sprechen, denn die Menschen sind dort sozial und/oder kulturell beheimatet.
Skeptiker hat geschrieben:(04 Sep 2021, 11:15)
Die Menschheit besteht aus Individuen, die angefangen bei sich selber, über die Familie, Freunde, kommunales Umfeld, regionales Umfeld, Staat, Kontinent/politischem Block (EU) bis hin zur Weltgemeinschaft aller Menschen, auf unterschiedlichen Ebenen miteinander vernetzt sind. Und es ist vollkommen normal, dass man sich über die eigene Zugehörigkeit identifiziert - was absolut nichts darüber aussagt, wie man zu anderen Menschen steht.

Wie will man denn Diversität in der Menschheit als etwas Positives verstehen, wenn man derart verklemmt und interessenlos miteinander umgeht? Mit dem Konzept "Identität verleugnen" kommt man jedenfalls in der Welt nicht voran. Diese Form des Weltbürgertums mit der latenten Neigung zum Hass auf normales Identitätsempfinden, ist in der Welt sehr unterrepräsentiert. Damit kommt man vielleicht in einem elitären Club abgedrehter Snobs gut an - bei normalen Menschen - Kollegen überall in der Welt - würde man da eher als verklemmter Freak wahrgenommen werden.
Du sagst es. Es ist die Weltgemeinschaft und ihre Untergruppen. Man kann sich in jeder diese Untergruppen beheimatet fühlen, angefangen von der eigenen Familie, bis hin zur Weltgemeinschaft, weil man sich überall wohlfühlt. Es kann auch die eigene religiöse Gruppe sein, die sich nicht an Orts- oder Staatsgrenzen hält. Und wo definierst du dann die eigene Identität? Sie kann überall verortet sein, von der kleinsten bis zur größten Gruppe, aber auch in mehreren Gruppen, ob räumlich oder ideell. Jeder Mensch besitzt mehrere Identitäten, je nach Aspekt.
Ich verleugne also nicht das Konzept Identität, ich fasse es nur nicht so engstirnig auf wie du .
Gib dich nicht so, dass alle andern dich für etwas halten, was du nicht sein willst.
Wenn sie es trotzdem tun, dann bist du es...
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von TheManFromDownUnder »

odiug hat geschrieben:(04 Sep 2021, 13:22)

Ok ... das war es dann wohl.
Ich kann nur hoffen, das du in deinem Outback am Arsch der Welt "glücklich" wirst und der Rest von uns von deiner Anwesenheit verschont bleiben mögen.
Wenn du mich indirekt als "Ratte" bezeichnest, oder als Rattenfänger ... dann habe ich dir echt nix mehr zu sagen.
Außer das du und Trump nicht soweit auseinander sind, wie du uns glauben machen möchtest.
Mich wundert das du dich angesprochen fuehlst, ich denke nicht das du ein eigeschworener Wokie bist.

Ja ich bin am Arsch der Welt gluecklich, aber genauso ueberall in der Welt wo weltoffene lieberale Menschen leben. Kann verstehen das Stimmen der Vernunft nich willkommen sind, aber muesst ihr noch eine Weile mit mir leben. :thumbup:
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Uffhausen hat geschrieben:(04 Sep 2021, 12:55)

Natürlich sind sie das. Aber nicht nur die Wokies.

Die Rechten von der AfD könnten schließlich auch nur sagen: Wehrt euch. Stattdessen sagen aber: Wählt uns! Die Wortführer der Corona-Leugner und Impfgegner könnten auch nur nur sagen: Glaubt es nicht/Lasst es bleiben. Stattdessen bitten sie zusätzlich ausdrücklich um Spendengelder für "die gute Sache" usw.
Natuerlich nicht.

Wokies wollen wie alle Extreme ihre Ideologie jedem aufzwingen
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Skeptiker »

odiug hat geschrieben:(04 Sep 2021, 13:22)
Ok ... das war es dann wohl.
Ich kann nur hoffen, das du in deinem Outback am Arsch der Welt "glücklich" wirst und der Rest von uns von deiner Anwesenheit verschont bleiben mögen.
Wenn du mich indirekt als "Ratte" bezeichnest, oder als Rattenfänger ... dann habe ich dir echt nix mehr zu sagen.
Außer das du und Trump nicht soweit auseinander sind, wie du uns glauben machen möchtest.
Da schau her. Ein Schneeflöckchen. Meine Fresse, was sich diejenigen, die hier als Räächte eingestuft werden sich an Beleidigungen um die Ohren hauen lassen müssen ... . Aber wenn da einer eine Metapher benutzt, wird das maximale Beleidigungspotential aus der Aussage herausgesaugt. :rolleyes:

Werde robust.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Skeptiker »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(04 Sep 2021, 13:31)
Mich wundert das du dich angesprochen fuehlst, ich denke nicht das du ein eigeschworener Wokie bist.
Als Grüner lässt man es sich doch nicht entgehen eine potentielle Beleidigung liegenzulassen, nur weil man sie nicht als solche missverstehen wollte - natürlich will man.

Boah, was für ein unangenehmer Menschenschlag das doch manchmal ist. Austeilen bis zum geht nicht mehr, und dann die Mimose machen, wenn man ein Triggerwort liest. Mir wird ... schnell, wo ist mein Strang ...
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(04 Sep 2021, 09:02)

Wer ist "wir"? Wer ist "uns"? Da gehts schon los. Das Reden im Namen aller. Rede über dich, nicht über alle. Dann klappts auch mitm Nachbarn :D
"Wir" und "uns" bezeichnet eine nicht näher definierte Gruppe Personen, der man sich (selbst) zugehörig fühlt bzw zugehörig ist.
DU musst dich keiner, nicht näher definierten Gruppe Personen zugehörig fühlen und musst dich entsprechend auch nicht angesprochen fühlen.
Andere dürfen das sehr wohl und deshalb dürfen die auch von "wir" und "uns" sprechen, weil "wir" und "uns" eben nicht alle meint.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Dark Angel »

Skeptiker hat geschrieben:(04 Sep 2021, 10:55)

Offensichtlich prägt dein ostdeutsches, eher dumpfdeutsch geprägtes Umfeld, dein Bild über Deutschland.
Hehehe, ich weiß ja nicht, aus welchem Mustopp Selina kommt bzw in welcher Blase sie lebt, aber ostdeutsches Umfeld mit dumpfdeutsch gleichzusetzen, verbitte ich mir! :mad:
Die wenigsten Ostdeutschen entsprechen den Klischees und Stereotypen, die die Userin Selina allen Deutschen anheftet.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von odiug »

Skeptiker hat geschrieben:(04 Sep 2021, 13:37)

Da schau her. Ein Schneeflöckchen. Meine Fresse, was sich diejenigen, die hier als Räächte eingestuft werden sich an Beleidigungen um die Ohren hauen lassen müssen ... . Aber wenn da einer eine Metapher benutzt, wird das maximale Beleidigungspotential aus der Aussage herausgesaugt. :rolleyes:

Werde robust.
Ah ... und soll akzeptieren, dass weil meine Einstellung zu Fragen der Sprache andere sind, ich indirekt als Ratte beschimpft werde ?
Und wer dich als was beschimpft, das solltest du mit der Moderation klären.
Von mit hörst du das sicherlich nicht.
Diese selbstgefällige Opferrolle, in die du dich gerne flüchtest, interessiert mich nicht die Bohne und ist auch keine Rechtfertigung Menschen mit anderer Meinung und Ansichten als Ratten zu bezeichnen.
Da sind wir weit jenseits von "woke" oder PC, da sind wir bei Diffamierung und Herabsetzung, die jenseits von politischen Meinungen so nicht zu tolerieren sind.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Skeptiker »

odiug hat geschrieben:(04 Sep 2021, 14:14)
Ah ... und soll akzeptieren, dass weil meine Einstellung zu Fragen der Sprache andere sind, ich indirekt als Ratte beschimpft werde ?
TMFDU hat "wie die Ratten dem Rattenfänger hinterherlaufen" geschrieben. Im Rattenfänger von Hameln, waren das die Kinder der Stadt, die eben das getan haben.
Zudem hat TMFDU sich auf Wokies bezogen. Bist du nicht derjenige, der permantent bedeuert kein Wokie zu sein?

Komm runter. Der Begriff Rattenfänger hat im Forum >800 Treffer. Wollen wir mal herausfinden wie oft hier schon die AfD als Rattenfänger bezeichnet wurde, und damit alle ihre Wähler "angeblich" als Ratten?

Diese Scheinheiligkeit ist zum ... wo ist mein Strang ... :x
odiug

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von odiug »

Skeptiker hat geschrieben:(04 Sep 2021, 14:30)

TMFDU hat "wie die Ratten dem Rattenfänger hinterherlaufen" geschrieben. Im Rattenfänger von Hameln, waren das die Kinder der Stadt, die eben das getan haben.
Zudem hat TMFDU sich auf Wokies bezogen. Bist du nicht derjenige, der permantent bedeuert kein Wokie zu sein?

Komm runter. Der Begriff Rattenfänger hat im Forum >800 Treffer. Wollen wir mal herausfinden wie oft hier schon die AfD als Rattenfänger bezeichnet wurde, und damit alle ihre Wähler "angeblich" als Ratten?

Diese Scheinheiligkeit ist zum ... wo ist mein Strang ... :x
Also deine Märchenstunde kannst du dir für das Kinderzimmer sparen.
Er sprach nicht von: "den Kindern in Hameln ..." sondern von Ratten.
Und ähnlich wie bei deinen Kommentaren zu diesem Thema, fehlt mir da jegliches Maß.
Es gibt Beispiele, wo ich den Eifer der Wokies durchaus gerechtfertigt halte, zB bei Straßennahmen, die koloniale Kriegsverbrecher ehren, es gibt Beispiele, wo ich den Eifer der Wokies für strunz dumm halte, zB wenn ein Traditionshotel sich umbenennt nach einen Massenmörder und Bauernschlächter, nur weil einigen Wokies das Wort Mohr aufstößt.
Aber wo bei mir auf jeden Fall Schluss ist, wenn man Menschen mit anderer Meinung als Ratten bezeichnet ... egal für wie struz dumm man deren Meinung auch hält.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Skeptiker »

odiug hat geschrieben:(04 Sep 2021, 15:08)
Also deine Märchenstunde kannst du dir für das Kinderzimmer sparen.
Offensichtlich kennst du dich ja nicht so gut aus. Da will ich nur helfen.
Er sprach nicht von: "den Kindern in Hameln ..." sondern von Ratten.
Er hat vom Fußvolk gesprochen, dass den Leuten wie Ratten dem Rattenfänger folgten. Im Märchen bezieht sich genau das auf die Kinder und Mägde. Mit etwas Märchenwissen, ein wenig Fähigkeit zum Transfer und etwas weniger hysterischem Reflex, kann man durchaus die Metapher erkennen. Eine Beleidigung ist das für diejenigen, die als Rattenfänger bezeichnet werden. Für diejenigen die ihnen folgen ist das eher die Zuweisung "kindlich nativ", aber niemand wird das als "Entmenschlichung" bzw. "Vergleich mit einer Ratte" empfinden. Das wäre in Deutsch ne glatte 5 geworden.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von odiug »

Skeptiker hat geschrieben:(04 Sep 2021, 15:27)

Offensichtlich kennst du dich ja nicht so gut aus. Da will ich nur helfen.

Er hat vom Fußvolk gesprochen, dass den Leuten wie Ratten dem Rattenfänger folgten. Im Märchen bezieht sich genau das auf die Kinder und Mägde. Mit etwas Märchenwissen, ein wenig Fähigkeit zum Transfer und etwas weniger hysterischem Reflex, kann man durchaus die Metapher erkennen. Eine Beleidigung ist das für diejenigen, die als Rattenfänger bezeichnet werden. Für diejenigen die ihnen folgen ist das eher die Zuweisung "kindlich nativ", aber niemand wird das als "Entmenschlichung" bzw. "Vergleich mit einer Ratte" empfinden. Das wäre in Deutsch ne glatte 5 geworden.
Deine Küchenpsychologie kannst du dir auch dahin schieben, wo deine Märchenstunde hingehört.
Ich habe nur gesagt, dass ich Leute, die Menschen mit anderen politischen Ansichten als Ratten beschreiben, und dabei ist mit die Metapher auf die er sich beziehen mag ziemlich egal, nichts mehr zu sagen habe.
Da ist einfach Ende der Diskussion.
Und das gilt so auch für dich.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

Von "dummen Wokies" zu schreiben, aber selbst keinerlei Ahnung von Rechtschreibung und Grammatik zu haben, macht das Ganze so richtig witzig :D
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Stoner »

tarkomed hat geschrieben:(04 Sep 2021, 11:31)

Weil man weder beim Zustandekommen des Zeugungsakts etwas dazu beigetragen hat, noch beim Gelingen des Zeugungsakts. ;)
Man kann seine Eltern lieben, sonstige Angehörige auch, man kann seine Freunde mögen, man hat sie sich schließlich selbst ausgesucht, aber man kann keine Nation lieben, dafür ist sie zu abstrakt.
Man kann auch nicht das Volk lieben, man sieht es besonders jetzt bei der Polarisierung, die gerade im Land herrscht.
Die Ismen werden anderen angedichtet, weil man sie nicht nachvollziehen kann. Das steht dir genauso zu wie mir. Das ist auch der Grund, warum wir uns uneins sind. Es mag irrational sein, aber immerhin gleichverteilt…. Ups, jetzt habe ich ein Reizwort erwischt. Du hast es nicht so mit der Gleichheit… :D
Es ist eher so, dass ich es nicht mit Behauptungen habe, die wie Selbstverständlichkeiten daherkommen. Der Satz man "könne keine Nation lieben, weil die zu abstrakt sei", der müsste bewiesen werden. Das hätte ich gerne aufgedröselt, denn ich würde behaupten, dass Menschen aller Herkünfte und Kulturen, zumindest komplexer Kulturen, voller Abstrakta stecken, die sie alle lieben.

Und -ismen werden anderen nicht angedichtet. Die meisten bekennen sich zu irgendeinem: zum Sozialismus, zum Humanismus, zum Vegetarismus, zum Liberalismus, zum Pazifismus - muss ich weiter aufzählen?

Und würde wirklich gerne wissen, was Sie unter irrational verstehen und WARUM der Nationalismus irrational ist. Zu sagen, man könne eine Nation nicht lieben, weil sie zu abstrakt ist, ist ja nur eine weitere Behauptung, die bewiesen werden müsste. Sie können sagen: ich liebe Deutschland nicht, dann haben Sie etwas über sich ausgesagt, aber wenn Sie behaupten, man könne Deutschland grundsätzlich nicht lieben, dann müssen Sie Gründe dafür angeben. (Falls es Ihnen die Arbeit erleichtert: Ich persönlich liebe es nicht. Ich bin auch nicht stolz auf es. Aber ich glaube nicht, dass die Maximen seiner Idiosynkrasien als ein allgemeines Gesetz verkauft werden können.)
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

Wer es nötig hat, so etwas wie "Volk", "Vaterland" und "Nation" zu lieben, der scheint größere psychische Defizite zu haben. Von Liebe spricht man gemeinhin im Zusammenhang mit Menschen, die einem sehr nahe stehen. Gedankliche Konstrukte wie "Volk" und "Nation" zu lieben, ist schon etwas merkwürdig. Andererseits, einige "lieben" ja auch einen bestimmten Pudding oder eine bestimmte Schokoladen-Sorte. Wer weiß :D
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von JJazzGold »

Selina hat geschrieben:(04 Sep 2021, 16:54)

Wer es nötig hat, so etwas wie "Volk", "Vaterland" und "Nation" zu lieben, der scheint größere psychische Defizite zu haben. Von Liebe spricht man gemeinhin im Zusammenhang mit Menschen, die einem sehr nahe stehen. Gedankliche Konstrukte wie "Volk" und "Nation" zu lieben, ist schon etwas merkwürdig. Andererseits, einige "lieben" ja auch einen bestimmten Pudding oder eine bestimmte Schokoladen-Sorte. Wer weiß :D
Sie klingen wie Markus Blume.
Der labert auch von mentalen Defiziten, wenn es um die schlichte Ablehnung des aufgehängten Kreuzes im Behördenflur geht.

Wokismus pur.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

Dark Angel hat geschrieben:(04 Sep 2021, 14:03)

Hehehe, ich weiß ja nicht, aus welchem Mustopp Selina kommt bzw in welcher Blase sie lebt, aber ostdeutsches Umfeld mit dumpfdeutsch gleichzusetzen, verbitte ich mir! :mad:
Die wenigsten Ostdeutschen entsprechen den Klischees und Stereotypen, die die Userin Selina allen Deutschen anheftet.
Auf etwa 20 Prozent der Ostdeutschen (AfD-Wähler) passen die Beschreibungen durchaus. Das ist nicht nichts. Im Westen sind es zwischen 6 und 10 Prozent. Wesentlich weniger zwar, aber trotzdem vorhanden.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

JJazzGold hat geschrieben:(04 Sep 2021, 17:01)

Sie klingen wie Markus Blume.
Der labert auch von mentalen Defiziten, wenn es um die schlichte Ablehnung des aufgehängten Kreuzes im Behördenflur geht.

Wokismus pur.
Wie jetzt? Wer die Kreuze im Flur ablehnt, hat laut Blume mentale Defizite?
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von JJazzGold »

Selina hat geschrieben:(04 Sep 2021, 17:11)

Wie jetzt? Wer die Kreuze im Flur ablehnt, hat laut Blume mentale Defizite?
Korrekt.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Uffhausen »

Selina hat geschrieben:(04 Sep 2021, 17:05)
Auf etwa 20 Prozent der Ostdeutschen (AfD-Wähler) passen die Beschreibungen durchaus. Das ist nicht nichts. Im Westen sind es zwischen 6 und 10 Prozent. Wesentlich weniger zwar, aber trotzdem vorhanden.
Ein Einzelner kann also ein Volk nicht lieben, aber eine Einzelne kann anhand des Volkes Wahlkreuzchen relativ genau deren jeweilige Charakteristika bestimmen. Na sowas. Selina, du bist und bleibst eine Wundertüte. :thumbup:
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von odiug »

Stoner hat geschrieben:(04 Sep 2021, 16:41)

Es ist eher so, dass ich es nicht mit Behauptungen habe, die wie Selbstverständlichkeiten daherkommen. Der Satz man "könne keine Nation lieben, weil die zu abstrakt sei", der müsste bewiesen werden. Das hätte ich gerne aufgedröselt, denn ich würde behaupten, dass Menschen aller Herkünfte und Kulturen, zumindest komplexer Kulturen, voller Abstrakta stecken, die sie alle lieben.

Und -ismen werden anderen nicht angedichtet. Die meisten bekennen sich zu irgendeinem: zum Sozialismus, zum Humanismus, zum Vegetarismus, zum Liberalismus, zum Pazifismus - muss ich weiter aufzählen?

Und würde wirklich gerne wissen, was Sie unter irrational verstehen und WARUM der Nationalismus irrational ist. Zu sagen, man könne eine Nation nicht lieben, weil sie zu abstrakt ist, ist ja nur eine weitere Behauptung, die bewiesen werden müsste. Sie können sagen: ich liebe Deutschland nicht, dann haben Sie etwas über sich ausgesagt, aber wenn Sie behaupten, man könne Deutschland grundsätzlich nicht lieben, dann müssen Sie Gründe dafür angeben. (Falls es Ihnen die Arbeit erleichtert: Ich persönlich liebe es nicht. Ich bin auch nicht stolz auf es. Aber ich glaube nicht, dass die Maximen seiner Idiosynkrasien als ein allgemeines Gesetz verkauft werden können.)
Du willst einen Grund, warum man Deutschland nicht lieben kann :?:
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Willst du einen Grund, warum man Deutschland trotzdem lieben kann :?:
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BlueMonday
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von BlueMonday »

Auf welches Kollektiv oder kollektives Konstrukt stellt dann der Linke und die Linke ab? Auf gar keines doch nicht etwa? Um sollte es dann überhaupt noch gehen? In welchen Kollektivrahmen sollte da etwa ein "Flüchtling" oder Migrant noch flüchten oder migrieren, wenn man diesen kollektiven Rahmen zuvor vollständig dekonstuiert... Übrig blieben dann ja nur die Einzelnen und das ist ja nun von jeher nicht die Sportart der Linken - mit dem Einzelnen umzugehen und das Kollektiv dabei völlig zu vergessen. Das totale Kollektiv, die Ein- und Unterordnung ist doch geradezu das linke Ziel. Arbeiter, reih dich ein in die Einheitsfront!

Die linke Kollektivbildung ist möglichst umspannend, möglichst maximal und einfangend. Niemand soll sich mehr entziehen könne. Niemand soll vor seinem Beitrag an das Kollektiv fliehen können. Jeder, der den Beitrag verweigert, ist mindestens ein Lump, ein Egoist, der nur an sich denkt. Dass da irgendeine Zuneigung oder gar "Liebe" bei dieser Kollektivbehandlung entsteht, ist wohl eher nicht zu erwarten. Liebe ist ja nun am weitesten davon entfernt, angeordnet werden zu können. Und das sind dann dieselben Leute, die meinen, bei anderen "Dumpfheiten" zu verorten...
ensure that citizens are informed that the vaccination is not mandatory and that no one is under political, social or other pressure to be vaccinated if they do not wish to do so;
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Dark Angel
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(04 Sep 2021, 17:05)

Auf etwa 20 Prozent der Ostdeutschen (AfD-Wähler) passen die Beschreibungen durchaus. Das ist nicht nichts. Im Westen sind es zwischen 6 und 10 Prozent. Wesentlich weniger zwar, aber trotzdem vorhanden.
Ich schrieb:
Die wenigsten Ostdeutschen entsprechen den Klischees und Stereotypen, die die Userin Selina allen Deutschen anheftet.

Das schließt durchaus auch AfD-Wähler mit ein, auf die deine Zuschreibungen nicht zutreffen.
Sahra Wagenknecht analysiert in ihrem Buch "Die Selbstgerechten" recht ausführlich und differenziert, dass rechte Parteien - also auch die AfD - sehr viel häufiger aus Protest gewählt werden, aus Enttäuschung über die aktuelle Politik als aus Überzeugung. Sie nennt auch Beispiele, darunter eine junge alleinerziehende Frau, der bei der Suche nach einer bezahlbaren Wohnung/Sozialwohnung in einer Innenstadt, von den Behörden erklärt wurde, dass Sozialwohnungen in der Innenstadt ausschließlich für Zuwanderer ("Flüchtlinge") reserviert würden und nicht an einheimische Wohnungssuchende vergeben würden. Frau Wagenknecht schloss das Beispiel mit dem Satz ab: "Die junge Frau wählte 2017 zum ersten Mal, sie wählte AfD."
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Adam Smith »

odiug hat geschrieben:(04 Sep 2021, 17:55)

Willst du einen Grund, warum man Deutschland trotzdem lieben kann :?:
Lies Heinrich Heine.
Das Gedicht von Heinrich Heine ist sehr schwer zu interpretieren.
Das ist Kapitalismus:

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Selina
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

BlueMonday hat geschrieben:(04 Sep 2021, 18:37)

Auf welches Kollektiv oder kollektives Konstrukt stellt dann der Linke und die Linke ab? Auf gar keines doch nicht etwa? Um sollte es dann überhaupt noch gehen? In welchen Kollektivrahmen sollte da etwa ein "Flüchtling" oder Migrant noch flüchten oder migrieren, wenn man diesen kollektiven Rahmen zuvor vollständig dekonstuiert... Übrig blieben dann ja nur die Einzelnen und das ist ja nun von jeher nicht die Sportart der Linken - mit dem Einzelnen umzugehen und das Kollektiv dabei völlig zu vergessen. Das totale Kollektiv, die Ein- und Unterordnung ist doch geradezu das linke Ziel. Arbeiter, reih dich ein in die Einheitsfront!

Die linke Kollektivbildung ist möglichst umspannend, möglichst maximal und einfangend. Niemand soll sich mehr entziehen könne. Niemand soll vor seinem Beitrag an das Kollektiv fliehen können. Jeder, der den Beitrag verweigert, ist mindestens ein Lump, ein Egoist, der nur an sich denkt. Dass da irgendeine Zuneigung oder gar "Liebe" bei dieser Kollektivbehandlung entsteht, ist wohl eher nicht zu erwarten. Liebe ist ja nun am weitesten davon entfernt, angeordnet werden zu können. Und das sind dann dieselben Leute, die meinen, bei anderen "Dumpfheiten" zu verorten...
Die "Einheitsfront" ist aber schon etliche Jährchen her. Demokratischer Sozialismus als Fernziel hat nichts mehr mit Kollektivismus zu tun. Modernes Linkssein nimmt das Individuum (auch heute schon) genauso in den Fokus wie der Liberalismus, nur halt mit anderen Zielen. Der "real existierende Sozialismus" ist ein für alle Male vorbei, niemand von den heutigen Linken will ihn zurück.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

Dark Angel hat geschrieben:(04 Sep 2021, 18:46)

Ich schrieb:
Die wenigsten Ostdeutschen entsprechen den Klischees und Stereotypen, die die Userin Selina allen Deutschen anheftet.

Das schließt durchaus auch AfD-Wähler mit ein, auf die deine Zuschreibungen nicht zutreffen.
Sahra Wagenknecht analysiert in ihrem Buch "Die Selbstgerechten" recht ausführlich und differenziert, dass rechte Parteien - also auch die AfD - sehr viel häufiger aus Protest gewählt werden, aus Enttäuschung über die aktuelle Politik als aus Überzeugung. Sie nennt auch Beispiele, darunter eine junge alleinerziehende Frau, der bei der Suche nach einer bezahlbaren Wohnung/Sozialwohnung in einer Innenstadt, von den Behörden erklärt wurde, dass Sozialwohnungen in der Innenstadt ausschließlich für Zuwanderer ("Flüchtlinge") reserviert würden und nicht an einheimische Wohnungssuchende vergeben würden. Frau Wagenknecht schloss das Beispiel mit dem Satz ab: "Die junge Frau wählte 2017 zum ersten Mal, sie wählte AfD."
Diese "Protestwähler" nehmen billigend in Kauf, dass es in der Partei Faschisten, Rechtsextreme und Rechtsradikale gibt. Und das nicht zu knapp. Scheint ihnen nichts auszumachen. Sehr fraglicher Weg, seinem Protest Ausdruck zu verleihen.
Zuletzt geändert von Selina am Samstag 4. September 2021, 19:12, insgesamt 1-mal geändert.
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