Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

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Skeptiker

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Skeptiker »

odiug hat geschrieben:(02 Sep 2021, 21:11)
Tja siehst du ... und schon hat's funktioniert :thumbup:
Vor ein paar Jahren hätte er sich gar keine Gedanken darum machen müssen und jetzt hält er sein rassistisches Maul in der Öffentlichkeit.
Das ist doch toll :D
Jepp, es ist immer toll wenn die Kritiker endlich verstummen - so oder so. Dieses sentimentale Gerede von Diskussionskultur und Wettstreit der Ideen ... pah, doch keine unmoralischen Ideen! Wir müssen es schließlich wissen, denn wir verteidigen doch nur die Moral - oder? :eek:
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Selina
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

Uffhausen hat geschrieben:(02 Sep 2021, 21:35)

Warum ziehst du dann die Bremse?

Niemand der "Unvernünftigen" wird das je erfahren, wenn du sie die ganze Zeit an dir vorbeifahren lässt.
Och, ich sage es demjenigen schon, der rassistisch oder anderweitig menschenfeindlich herumlabert. Keine Sorge.
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Selina
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

Skeptiker hat geschrieben:(02 Sep 2021, 21:36)

Jepp, es ist immer toll wenn die Kritiker endlich verstummen - so oder so. Dieses sentimentale Gerede von Diskussionskultur und Wettstreit der Ideen ... pah, doch keine unmoralischen Ideen! Wir müssen es schließlich wissen, denn wir verteidigen doch nur die Moral - oder? :eek:
Rassisten sind also Kritiker? Interessant.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von BlueMonday »

odiug hat geschrieben:(02 Sep 2021, 20:20)

Das ist so einfach falsch.
Denn in dem Moment, wo er diese Worte nicht mehr benutzt, hat er sein Denken ja bereits geändert.
Das ist ja Sinn und Zweck der Übung.
Doppelplusgut :thumbup:
ensure that citizens are informed that the vaccination is not mandatory and that no one is under political, social or other pressure to be vaccinated if they do not wish to do so;
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Stoner »

Skeptiker hat geschrieben:(02 Sep 2021, 21:36)

Jepp, es ist immer toll wenn die Kritiker endlich verstummen - so oder so. Dieses sentimentale Gerede von Diskussionskultur und Wettstreit der Ideen ... pah, doch keine unmoralischen Ideen! Wir müssen es schließlich wissen, denn wir verteidigen doch nur die Moral - oder? :eek:
Ich glaube, am Ende wird sich Moral als das herausstellen, was sie immer war: Das Vehikel, das einen ganz bestimmten Typus mit seinen Kohorten zur Macht bringt. Also reines Mittel zum Zweck, bis die Moral als Selbstzweck dann zur Totschlagkeule umfunktioniert wird. Die Frage ist dann, sind's mehr die Gemütsmenschen oder die nüchternen Bürokraten.
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Selina
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

Ja, der Typus Weidel, Gauland, von Storch.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Skeptiker »

Selina hat geschrieben:(02 Sep 2021, 21:48)
Rassisten sind also Kritiker? Interessant.
Nein, aber wer nicht denkt wie du, der ist ein Rassist. Und Rassisten haben die Klappe zu halten. So funktioniert die wokie-Logik.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Uffhausen »

Selina hat geschrieben:(02 Sep 2021, 21:47)
Och, ich sage es demjenigen schon, der rassistisch oder anderweitig menschenfeindlich herumlabert. Keine Sorge.
Wie du schon bestätigst hat: Du lässt sie um dich rum und an dir vorbeifahren. Hinterrufen kannst du denen viel, nur hören werden sie es nicht.

Wenn du Rassismus irgendwie bekämpfen willst, musst du ihn dazu zwingen, dass er auch die Bremse zieht. Balkanschnitzel & Co sind kein Grund für Rassisten auf ihrer Irrfahrt zu bremsen; geschweige denn, auch nur ansatzweise den Fuß vom Gaspedal zu nehmen.
"Man kann auf seinem Standpunkt stehen, aber man sollte nicht darauf sitzen." Erich Kästner
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

Skeptiker hat geschrieben:(02 Sep 2021, 22:02)

Nein, aber wer nicht denkt wie du, der ist ein Rassist. Und Rassisten haben die Klappe zu halten. So funktioniert die wokie-Logik.
So ein Käse. Das klingt wie im Kindergarten. "Die hat meine Sandschaufel geklaut" :D
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

Uffhausen hat geschrieben:(02 Sep 2021, 22:02)

Wie du schon bestätigst hat: Du lässt sie um dich rum und an dir vorbeifahren. Hinterrufen kannst du denen viel, nur hören werden sie es nicht.

Wenn du Rassismus irgendwie bekämpfen willst, musst du ihn dazu zwingen, dass er auch die Bremse zieht. Balkanschnitzel & Co sind kein Grund für Rassisten auf ihrer Irrfahrt zu bremsen; geschweige denn, auch nur ansatzweise den Fuß vom Gaspedal zu nehmen.
Dieser Schnitzel-Rassismus ist ein Nebenschauplatz. Du scheinst noch nie richtigen Rassisten begegnet zu sein. Also nicht nur solchen, die sich beim Wort "Zigeuner-Schnitzel" einen runterholen.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Chajm »

https://www.zdf.de/nachrichten/wirtscha ... e-100.html
ZITAT:
"Für den Zentralrat sind vor diesem Hintergrund Zigeunerschnitzel und Zigeunersauce nicht von oberster Dringlichkeit."
Romani Rose, Zentralrat Deutscher Sinti und Roma
"Where no counsel is, the people fall, but in the multitude of counselors there is safety."
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Uffhausen »

Selina hat geschrieben:(02 Sep 2021, 22:10)
Dieser Schnitzel-Rassismus ist ein Nebenschauplatz. Du scheinst noch nie richtigen Rassisten begegnet zu sein. Also nicht nur solchen, die sich beim Wort "Zigeuner-Schnitzel" einen runterholen.
Begegnet ja, aber noch nie in "richtiger" Aktion erlebt. Sowas kenne ich - wie wohl die meisten - nur aus Büchern, TV oder Internet.

Und jetzt?
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Skeptiker »

Selina hat geschrieben:(02 Sep 2021, 22:10)
Du scheinst noch nie richtigen Rassisten begegnet zu sein.
Wieviele mag es dann davon geben, und wie relevant ist dann der ständige Alarmismus alles müsse endlich "antirassistisch" und "antisexistisch" werden? Und dann verfällt man in Identitätspolitik - man müsste lachen, wenn es nicht so ernst wäre ...
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von TheManFromDownUnder »

schokoschendrezki hat geschrieben:(02 Sep 2021, 14:30)

Schokoladenbraunheit schützt nicht vor Rassismus.
Schneeweiss und blond auch nicht!
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Selina hat geschrieben:(02 Sep 2021, 22:10)

Dieser Schnitzel-Rassismus ist ein Nebenschauplatz. Du scheinst noch nie richtigen Rassisten begegnet zu sein. Also nicht nur solchen, die sich beim Wort "Zigeuner-Schnitzel" einen runterholen.
Das ist was Neues. Zigeuner Schnitzel hat fuer bestimmte Gruppen Sex Appeal! Sind das Zigeuner Schnitzel Fetischisten?
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conscience
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von conscience »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(03 Sep 2021, 03:11)

Schneeweiss und blond auch nicht!
Es kommt noch besser. Kinderschokolade bleibt weiß
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von TheManFromDownUnder »

odiug hat geschrieben:(02 Sep 2021, 14:21)

Ich nenne dich nicht einen Rassisten.
Ich sage nur, dass du ein nahezu perfektes Beispiel für den unterschwelligen Rassismus bist, der sich durch alle Gesellschaftsschichten zieht.
Ich nehme mich selbst da gar nicht aus.
Der Unterschied zwischen dir und mir ist jedoch, dass du diesen alltäglichen Rassismus einfach leugnest ... und das ist Mist.
Und das ist übrigens keine Frage der Hautfarbe oder ethnischen Herkunft, das ist eher eine Frage des sozialen Umfelds.
Ich könnte dir Geschichten aus Harlem NYC erzählen, wo sich einige meiner Nachbarn über die Juden ausließen, dass mir die Ohren schnackelten.
Und was manche Menschen mit chinesischem Hintergrund über Afro-Amerikaner denken, kann einem die Schamröte ins Gesicht treiben.
Die Hautfarbe oder ethnische Herkunft ist nicht der Punkt, es ist der Blick auf den Andren jenseits deines unmittelbaren Umfelds, der den Unterschied macht.
Ich leugne nicht das es alltaeglichen Rassismus gibt ich sage lediglich das Bezeichnungen wie Neger, Zigeunerschnitzel usw nicht zwangslaufig unterschwellig und alltaeglich rassistisch sind. Feiner Unterschied. Eine Mohrenapotheke ist fuer mich kein rassistisches Symbol sondern eine Apotheke, das die Mohr heisst ist zweitrangig. Ehrlich wieviele Leute ausser Wokies denken bei dem Wort Mohr an Rassismus gegenueber Bewohnern Afrikas?? oder bei Curry an was anderes als die Bezeichnung einer Gewuerzmischung oder eines Gerichts von Indien oder Pakistan?

Der Rest deines Posting findet groessten Teils Zustimmung. Ich erlebte auf meinen Reisen und Aufenhalten zB in Asien dasselbe.

Es bedeuted nichts anderes das Rassismus oft eine abgrenzende und aussgrenzende Schutzfunktion gegenueber allem ist was uns fremd ist, nicht unseren Normen, nicht unserem Kulturkreis und nicht unserem Aussehen entspricht. Es ist im menschlichen Sein verankert, irgendwo tief drin haben wir immer noch Stammesverhalten. Ich wage aber zu behaupten, das durch unsere globale Welt und Pluralitaet wir (und ich meine mit wir die globale Gemeinde) dieses Verhalten immer schwaecher und weniger wird. Wenn Menschen sich begegnen, kennenlernen usw, dann entdecken sie Gemeinsamkeiten und "Likes", das baut Vorurteile ab und foerdert Akzeptanz.

Wokismus ist in soweit selbst rassistisch weil es die Rassismusbeschuldigung auf eine bestimmte Gruppe Mensch begrenzt und zwar "weisse Menschen" und mit der Bezeichnung "Alte Weisse Maenner" nicht nur einen rassistischen sondern auch altersdikrimierende Zuordnung schaffte. Urspruenglich war Woke einen berechtigstes Auflehnen von Afro Amerikanern gegen Polizeigewalt bis es von Promis wie Ophra, Megan Windsor und deren Diciples, Nachahmern und der ueblichen Incrowd von c-Listern, Weltverbesserern usw gehijacked wurde. Jetzt bloeken all die dogooders wie die Schafe nach! Und Hand in Hand gehen dann Woke und die Cancel Culture und die Rainbow Crowd mit Bevormundung wie die Mehheit der Gesellschaft zu Denken, zu Sprechen und zu Handeln hat.

Ich mache den Bloedsinn icht mit.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von denkmal »

Skeptiker hat geschrieben:(02 Sep 2021, 21:36)

Jepp, es ist immer toll wenn die Kritiker endlich verstummen - so oder so. Dieses sentimentale Gerede von Diskussionskultur und Wettstreit der Ideen ... pah, doch keine unmoralischen Ideen! Wir müssen es schließlich wissen, denn wir verteidigen doch nur die Moral - oder? :eek:
Mir kommt da immer Den Tugendwächtern käme es nie in den Sinn, die Erde auf Erden zu verteidigen. Sie kennen nur Himmel oder Hölle. in den Sinn...

Verteidigungsstrategie: (?)
...Seien Sie also langweilig, und verteidigen Sie die Erde auf Erden!...
Zuletzt geändert von denkmal am Freitag 3. September 2021, 07:43, insgesamt 2-mal geändert.
Im Laufe ihres steinernen Daseins nehmen sogar manche Denkmäler menschliche Züge an.
© Martin Gerhard Reisenberg
(1949 - 2023), Diplom-Bibliothekar und Autor
odiug

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von odiug »

Skeptiker hat geschrieben:(02 Sep 2021, 21:36)

Jepp, es ist immer toll wenn die Kritiker endlich verstummen - so oder so. Dieses sentimentale Gerede von Diskussionskultur und Wettstreit der Ideen ... pah, doch keine unmoralischen Ideen! Wir müssen es schließlich wissen, denn wir verteidigen doch nur die Moral - oder? :eek:
Ahhh ... also erst einmal begrüße ich den Club der üblichen Verdächtigen :
Guten Morgen Stoner, Skeptiker, BlueMonday & der Rest :thumbup:
Ich hoffe, euch geht es gut ;)
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Billie Holiday
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

odiug hat geschrieben:(03 Sep 2021, 07:42)

Ahhh ... also erst einmal begrüße ich den Club der üblichen Verdächtigen :
Guten Morgen Stoner, Skeptiker, BlueMonday & der Rest :thumbup:
Ich hoffe, euch geht es gut ;)
Nun, ich denke, dein Einfluß ist zu gering, um jenen den Tag zu verderben. Und im richtigen Leben stellt sich meist heraus, dass es wichtigere Dinge als Wokes und Zigeuner gibt. Insofern kann man vergnügt aufs kommende Wochenende blicken, es wird nicht beeinträchtigt werden.
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

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Selina
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

Mir wird übel beim deutschnationalen "Zusammengehörigkeits-Gefühl". Bitte nicht! Obwohl die Fantastereien über nicht existente "Wokies" schon irgendwo witzig sind.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von odiug »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(03 Sep 2021, 06:45)

Ich leugne nicht das es alltaeglichen Rassismus gibt ich sage lediglich das Bezeichnungen wie Neger, Zigeunerschnitzel usw nicht zwangslaufig unterschwellig und alltaeglich rassistisch sind. Feiner Unterschied. Eine Mohrenapotheke ist fuer mich kein rassistisches Symbol sondern eine Apotheke, das die Mohr heisst ist zweitrangig. Ehrlich wieviele Leute ausser Wokies denken bei dem Wort Mohr an Rassismus gegenueber Bewohnern Afrikas?? oder bei Curry an was anderes als die Bezeichnung einer Gewuerzmischung oder eines Gerichts von Indien oder Pakistan?

Der Rest deines Posting findet groessten Teils Zustimmung. Ich erlebte auf meinen Reisen und Aufenhalten zB in Asien dasselbe.

Es bedeuted nichts anderes das Rassismus oft eine abgrenzende und aussgrenzende Schutzfunktion gegenueber allem ist was uns fremd ist, nicht unseren Normen, nicht unserem Kulturkreis und nicht unserem Aussehen entspricht. Es ist im menschlichen Sein verankert, irgendwo tief drin haben wir immer noch Stammesverhalten. Ich wage aber zu behaupten, das durch unsere globale Welt und Pluralitaet wir (und ich meine mit wir die globale Gemeinde) dieses Verhalten immer schwaecher und weniger wird. Wenn Menschen sich begegnen, kennenlernen usw, dann entdecken sie Gemeinsamkeiten und "Likes", das baut Vorurteile ab und foerdert Akzeptanz.

Wokismus ist in soweit selbst rassistisch weil es die Rassismusbeschuldigung auf eine bestimmte Gruppe Mensch begrenzt und zwar "weisse Menschen" und mit der Bezeichnung "Alte Weisse Maenner" nicht nur einen rassistischen sondern auch altersdikrimierende Zuordnung schaffte. Urspruenglich war Woke einen berechtigstes Auflehnen von Afro Amerikanern gegen Polizeigewalt bis es von Promis wie Ophra, Megan Windsor und deren Diciples, Nachahmern und der ueblichen Incrowd von c-Listern, Weltverbesserern usw gehijacked wurde. Jetzt bloeken all die dogooders wie die Schafe nach! Und Hand in Hand gehen dann Woke und die Cancel Culture und die Rainbow Crowd mit Bevormundung wie die Mehheit der Gesellschaft zu Denken, zu Sprechen und zu Handeln hat.

Ich mache den Bloedsinn icht mit.
Also zu deinem ersten Punkt: gut ... wobei ich nicht glaube, dass es global besser wird.
Wenn ich mir die Situation in den USA anschaue, dann kann ich deinem Optimismus nicht folgen.
Auch in Europa nicht. Gauland, Sellini, Le Pen usw seien da genannt.
Die Lage in Osteuropa ist auch nicht besser, aber da halte ich den Leuten noch zu gute, dass dies immer noch Nachbeben eines historischen Traumas sind.
Der Rest der Welt: Bolsenero, Duerte, Maduro usw. usw. usw. stimmt mich auch nicht fröhlich :(

Zu deinem zweiten Punkt: da kann ich dir so nicht gänzlich zustimmen.
Ich halt die Sprache von Trump für zutiefst rassistisch.
Und die seiner MAGAs auch.
Und ich denke nicht, dass man ein Gendersternchen damit gleich setzen kann.
Vor allem nicht in der Wirkung.
Da verliert sich das Maß der Kritik und endet in einem nichts sagenden Relativismus ... "die anderen sind genauso schlimm, deswegen bin ich nicht schlimm".
Nöööö ... sorry ... so nicht.
Wenn ich mir auf Fox Calson Tucker anschaue, dann ist dessen Geplapper nicht mit den Kommentaren auf MSNBC, zB von Rachel Maddow gleich zu setzen, ganz unabhängig meiner politischen Vorlieben.

Aber um dir ein wenig entgegen zu kommen, sind manche "Wockie" brunz dumm ?
Absolut !
Vor allem in Berlin ... irgendwas hat diese Stadt, dass diese Sorte von Leute anzieht wie Scheiße Fliegen :(
Mein Verdacht: Görlizer Park ... die Kiffen zu viel :(
Zuletzt geändert von odiug am Freitag 3. September 2021, 08:21, insgesamt 1-mal geändert.
odiug

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von odiug »

Billie Holiday hat geschrieben:(03 Sep 2021, 07:46)

Nun, ich denke, dein Einfluß ist zu gering, um jenen den Tag zu verderben. Und im richtigen Leben stellt sich meist heraus, dass es wichtigere Dinge als Wokes und Zigeuner gibt. Insofern kann man vergnügt aufs kommende Wochenende blicken, es wird nicht beeinträchtigt werden.
Oh ... 'tschuldigung.
Fühlst du dich von mir vernachlässigt ?
Dann auch dir einen guten Morgen :thumbup:
Stoner

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Stoner »

odiug hat geschrieben:(03 Sep 2021, 07:42)

Ahhh ... also erst einmal begrüße ich den Club der üblichen Verdächtigen :
Guten Morgen Stoner, Skeptiker, BlueMonday & der Rest :thumbup:
Ich hoffe, euch geht es gut ;)
Prächtig. Ich geh jetzt ganz unwoke ins Freibad, hab ein nettes Büchlein von Castle Freeman dabei, werde zwischendurch meine Bahnen ziehen und keinen Gedanken an irgendwelche säkularen wiedertäuferischen Zeloten verschwenden. Üben sie mal schön Neusprech und die Techniken zu seiner Durchsetzung oder tun, wofür man Sie bezahlt. :)
Skeptiker

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Skeptiker »

Selina hat geschrieben:(03 Sep 2021, 08:10)
Mir wird übel ...
Schau mal in der Weinstube. Da habe ich einen Strang dafür angelegt :thumbup:
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von tarkomed »

Stoner hat geschrieben:(02 Sep 2021, 20:59)

Sagt Ihnen das Lied Die Gedanken sind frei noch was?
Natürlich verwenden die meisten heute bestimmte Worte nicht mehr oder umgekehrt neue Worte. Wer wäre so bescheuert, seinen Job zu verlieren für ein falsches oder ein verweigertes Wort?

Wenn jemand also Worte nicht mehr verwendet, kann man von dort aus nicht auf Einsicht schließen. Es könnte an den Anreizen oder den Nachteilen liegen, und nicht an irgendwelchem Denken.

Ich glaube, das wissen Wokie-Krieger auch. Deshalb versuchen sie es ja, mit aller Macht und um jeden Preis durchzusetzen.

Wenn jemand eine Zwangsbekehrung hinter sich hatte und beispielsweise Allah statt Buddha oder Gott statt Jahwe gesagt hat (also das falsche Wort nicht mehr verwendet hat), hat er damit auch sein Denken verändert?

Und wer hat denn ein Recht und einen Anspruch, jemandes Denken zu verändern? Mit welchen Mitteln? Darum geht es doch.
Es geht nicht um die Zwangsbekehrung derer, denen diese falschen Worte wichtig sind. Solche werden ihren Ansichten treu bleiben.
Wenn falsche Worte in aller Munde sind, landen sie in den Ohren der jüngeren Generation und werden als selbstverständlich erachtet. Nur so konnten diese Worte die Jahrhunderte überdauern.
Gib dich nicht so, dass alle andern dich für etwas halten, was du nicht sein willst.
Wenn sie es trotzdem tun, dann bist du es...
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Dark Angel »

Skeptiker hat geschrieben:(02 Sep 2021, 20:14)

Und was wäre dabei deine Messgröße? Das ist das Problem. Normale Familie ja/nein ist keine Messgröße anhand derer man eine Verteilung entlang der Skala errechnen könnte.
Traditionelle Familie sind Vater, Mutter und Kind(er), also wäre die Anzahl der Familien in dieser Konstellation die Messgröße, wobei es irrelevant ist, ob das Paar verheiratet ist oder nicht, eine weitere Messgröße wäre die Zahl der gleichgeschlechtlichen Paare mit Kindern und die Zahl der Alleinerziehenden.
Der Anteil der jeweiligen Paare ergibt sich übrigens aus den Anteilen der jeweiligen sexuellen Orientierung einer Spezies.
Gleichgeschlechtliche Orientierung und gleichgeschlechtliche Paare, die Kinder/Nachwuchs aufziehen gibt es nicht nur beim Menschen, sondern quer durch das Tierreich und die jweiligen Anteile sind gleich verteilt ==> etwa 10% der Spezies (auch beim Menschen) sind gleichgeschlechtlich orientiert.
Skeptiker hat geschrieben:(02 Sep 2021, 20:14)Was du meinst ist der Anteil bestimmter Gruppen an der Gesamtbevölkerung, bei der die "normale Familie", also Vater, Mutter, Kinder, die bei weitem größte Gruppe unter den gemeinschaftlichen Lebensweisen mit Kindern sein sollte.
Nein, nicht was der Anteil sein sollte, sondern wie der Anteil ist und das nicht nur beim Menschen.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Dark Angel »

NicMan hat geschrieben:(02 Sep 2021, 20:54)

Nein, da hast du etwas falsch verstanden. Eine metrische Verteilung wie die Normalverteilung setzt Momente einer Verteilung voraus. Das erste Moment ist der Durchschnitt. Den kann man aber nur berechnen, wenn die Messgrössse mindestens metrisch ist, also es 1. eine Rangfolge zwischen den Kategorien gibt (Der Wein schmeckt: Sehr schlecht, schlecht, mittelmäßig, gut) und 2., man die Abstände zwischen den Kategorien ermitteln kann (der Abstand zwischen 50 und 100 Euro ist genauso groß, wie der Abstand zwischen 500 und 550 Euro).

Dies kann man bei verschiedenen Familienformen aber nicht. Du kannst nicht aus 10 Patchworkfamilien, hundert Mutter-Vater Kind Familien und 5 Homosexuellen einen Durchschnitt bilden. Du kannst durchaus zählen, welche Gruppe wie häufig vorkommt und auch, welche am häufigsten vorkommt, also relative Häufigkeiten von Gruppen zählen. Letztlich ist es aber eine Nominalskala und deshalb lassen sich da weder Median (dafür bräuchte man mindestens eine Ordinalskala, wie in Punkt 1) noch ein Durchschnitt (dafür braucht man mindestens metrisches Niveau wie in Punkt 2) bilden.

Freilich kann man da dennoch statische Modelle mit anderen Annahmen bauen (bei Ja/Nein beispielsweise eine binomial-Verteilung mit Logit als Link Funktion, oder über relative Häufigkeiten eine Indifferenztabelle gegen die empirische Tabelle halten ) aber mit Normalverteilungsannahmen hat das nichts zu tun.
Ok, dann habe ich das tatsächlich falsch in Erinnerung, ist wie gesagt mehr als 40 Jahre her, dass ich im BWL-Studium Statistik hatte und das war nicht gerade mein Lieblingsfach.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Dark Angel »

odiug hat geschrieben:(02 Sep 2021, 20:20)

Das ist so einfach falsch.
Denn in dem Moment, wo er diese Worte nicht mehr benutzt, hat er sein Denken ja bereits geändert.
Das ist ja Sinn und Zweck der Übung.
Nein, hat es nicht!
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(02 Sep 2021, 20:57)

Es gibt nun mal Menschen, die leben in Patchworkfamilien und in Familien allein Erziehender, neben dem großen Teil derjenigen, die in so genannten Kernfamilien zusammenleben. Was ich in meinen Beiträgen einfach nur sagen wollte: Alle diese Familienformen existieren nunmal und sollten gleichermaßen akzeptiert werden. Ihre Existenz ist eine gesellschaftliche Tatsache. Und nicht automatisch sind die Kinder in den Kernfamilien die glücklicheren und die in den anderen Familienformen die unglücklicheren. Das geht querbeet. Probleme treten in allen Familienformen gleichermaßen auf. Die Vater-Mutter-Kind-Familie alleine ist kein Garant für ein besseres Großwerden der Kinder im Vergleich zu anderen Familienformen. Damit ein Kind gut gedeihen kann, braucht es in erster Linie Liebe und Zuwendung. Das gilt für die Kernfamilie genauso wie für die Alleinerziehenden- oder Patchworkfamilie.
Ja, die verschiedenen Familienformen existieren und NEIN, ich muss das NICHT akzeptieren, ich muss es nur tolerieren.
Und genau das tue ich auch. Toleranz = dulden, gelten lassen kann man einfordern, Akzeptanz = etwas befürworten, gut heißen, ist IMMER freiwillig.
Ich habe nirgendwo behauptet, dass Kinder, die in einer ganz bestimmten Familienform leben, glücklicher wären als andere.
Es gibt allerdings Studien, die belegen, dass Kinder von Alleinerziehenden (Scheidungs- und Trennungskinder) Defizite in Sozialkompetenzen aufweisen und stärker von psychischen Störungen betroffen sind.
Damit sich Kinder optimal entwickeln, bedarf es eines (engen) Bezuges/einer engen Bindung zu einer männlichen und einer weiblichen Bezugsperson, weil es eben biologisch bedingte Verhaltensunterschiede bei Männern und Frauen gibt.
Auch wenn es dir nicht gefällt, aber Testosteron begünstigt nunmal andere Verhaltensmuster als Östrogen.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von aleph »

odiug hat geschrieben:(02 Sep 2021, 20:20)

Das ist so einfach falsch.
Denn in dem Moment, wo er diese Worte nicht mehr benutzt, hat er sein Denken ja bereits geändert.
Das ist ja Sinn und Zweck der Übung.
Nein. Beispiel ist als Ersatz das Wort Maximalpigmentierter für Neger. Auch Schwarzer ist eigentlich diskriminierend. Denn es reduziert einen Menschen auf seine Hautfarbe. Dennoch ist die Hautfarbe unter Umständen eine signifikante Eigenschaft.
Auf dem Weg zum Abgrund kann eine Panne lebensrettend sein. Walter Jens
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von tarkomed »

Dark Angel hat geschrieben:(02 Sep 2021, 19:36)

Ich kann mich nicht erinnern, dass ich etwas von Normen geschrieben hätte und noch weniger, dass ich geschrieben hätte, dass Tradition etwas mit Norm zu tun hätte.
Ich schieb, dass die traditionelle Familie normal ist und zwar im Sinne der statistischen Normalverteilung.
Normalverteilung, Gaußsche Glockenkurve sagt dir was?
Wenn nicht, dann solltest du dich dringend mit dem Unterschied zwischen Norm und Normal(verteilung) beschäftigen

Nicht nur, dass du den Unterschied zwischen Norm und normal nicht kennst, du kennst auch den Unterschied zwischen Toleranz und Akzeptanz nicht.
Schäm Dich!
Der soziologische Begriff Normalität, der dir so wichtig zu sein scheint, besteht nun mal aus normenkonformen Verhaltensweisen die sich aus sozialen Normen ableiten. Diese sozialen Normen unterliegen allerdings dem sozialen Wandel, was bei Traditionen nicht der Fall ist. Traditionen sind überlieferte Handlungsmuster, die von Generation zu Generation unverändert weitergegeben werden.
Allein die Scheidungsrate beträgt in Deutschland fast 40%, ist das normal? Es gibt mehr denn je Partnerschaften ohne Trauschein, ist das normal? Aus traditioneller Sicht nein, aber sie gehören zur heutigen Normalität, weil die Normen sich dem sozialen Wandel angepasst haben.
Die Traditionen von Hintertupfingen gelten schon zwei Ortschaften weiter nicht mehr. Was soll man sich also mit Traditionen aufhalten?
Mich wundert besonders, dass ausgerechnet Traditionalisten die größten Probleme mit Menschen haben, die aus anderen Regionen der Erde stammen und weiterhin ihre Traditionen auch hier ausleben wollen. Solche Menschen sind schwer integrierbar, aber darüber beklagt wird ausgerechnet von den hiesigen Traditionalisten am meisten. Dabei sollten sie eigentlich viel eher Verständnis für fremde Traditionen aufbringen als ich beispielsweise, denn es entspricht ihrem eigenen Naturell. Ich kann mit Traditionen nichts anfangen, aber ich lebe nach dem Prinzip, leben und leben lassen, sonst müsste ich die ganze Zeit den Kopf schütteln über manche Tradition und das will ich mir nicht antun…
Ich bin im Übrigen auch nicht darauf angewiesen, dass du meine Ausführungen hier akzeptierst. Tolerieren tust du sie ohnehin nicht, aber das ist ja der Grund, warum ich mit dir diskutiere.

.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Uffhausen »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(03 Sep 2021, 06:45)
Ich leugne nicht das es alltaeglichen Rassismus gibt ich sage lediglich das Bezeichnungen wie Neger, Zigeunerschnitzel usw nicht zwangslaufig unterschwellig und alltaeglich rassistisch sind. Feiner Unterschied.
Man muss nicht mal eine andere Hautfarbe haben, aus einem anderem Kulturkreis stammen, einen anderen Glauben haben usw. um gesellschaftliche Ausgrenzung, niveaulosen Spott oder körperliche Gewalt zu erfahren. Ich meine, vieviele Leute werden bspw. darauf reduziert und dementsprechend minderwertig erachtet, weil sie bspw. dick sind, eine Brille tragen, ihnen in frühen Jahren bereits die Haare ausfallen, bestimmten Mode-Trends nicht folgen, wenig Geld haben usw.

Logisch ist es nicht desselbe, wenn bspw. ein homosexueller Mensch ein "Scheiß Schwuchtel!" hinterhergerufen bekommt und ein dicker Mensch ein "Ekliger Fettsack!" = ABER: es tut bestimmt genauso weh und ist genauso unverständlich, weckt genauso viel Ängste und Selbstzweifel.

Persönlich habe ich die Erfahrungen gemacht, dass diesbezüglich jene Teile der Gesellschaft, welche u. a. unter Rassismus, Sexismus, Homophie usw. zu leiden haben, kein Stück besser sind. Der Schwule aus meiner damaligen Realschul-Clique, der von uns regelmäßig vor homophoben Attacken geschützt werden musste, entpuppte sich als der übelste Mobber einer neuen Mitschülerin, welche unter stark abstehenden Ohren litt. "Da kommt wieder die Dumbo!" rief er immer. Sein Handeln rechtfertigte er so, dass er das dürfe, weil sie sich die Ohren schließlich korrigieren lassen, während er an seiner Homosexualität nichts ändern könne. Damals habe ich gelernt, dass Angehörige von gesellschaftlichen Minderheiten auch nur ganz normale Arschlöcher sind.

Ich unterhielt mich mal mit einer ghanaischen Arbeitskollegin über das Thema Rassismus; ich konnte ich auch nur sagen, dass Weißsein nicht vor Anfeindungen schützt. Und selbst jene hier im Forum, die sich vehement gegen Rassismus und Co einsetzen, sind in ihrem Leben bestimmt schon in die Situation geraten, wo sie ihre Mitmenschen auf deren äußerlichen/körperlichen Merkmale reduziert haben - sie deswegen vielleicht sogar unterwürdigst abwerteten = ohne sich die moralischen Grundfragen zu stellen, welche sie anderen im Umgang und der Bewertung von expliziten gesellschaftlichen Minderheiten beständig um die Ohren hauen.

Oder wie steht es in den heutigen Zeiten mit Andersdenkenden? Wie einfach lassen wir uns in Schubladen verfrachten - und mal ehrlich: Machen wir nicht auch ohne Vorbedacht tagtäglich? Ich persönlich schließe mich da nicht aus. Es geht schneller als gedacht; entweder wird man in eine Schublade gesteckt, oder man steckt jemanden in eine Schublade. Für die einen bin ich einen "rechtsblauner Nazi", für die anderen ein "linksgrünversiffter Traumtänzer". Gestern habe ich den Wahl-O-Mat ausprobiert - bei die Linke oder der AfD komme ich jeweils auf über 50% = was bin ich denn nun? Bei den anderen im Bundetag vertretenden Parteien sieht es nicht anders aus. Ich bin kein Nazi, ich bin kein Traumtänzer, ich bin ich.

Als Nazi oder als Traumtänzer diffamiert zu werden - weil man der linken wie auch der rechten Politik etwas abgewinnen kann - ist im Prinzip nichts anderes, als jemandem als Terroristen zu deuten - weil er Muslim ist; jemanden als pädophil zu bezeichnen - weil er schwul ist; jemanden als kriminell zu sehen - weil er aus Afrika stammt usw. Der einzige Unterschied besteht darin, dass einige bei den letzteren Beispielen u. a. sofort "Rassismus!" kreischen, ansonsten aber die Klappe halten. Warum eigentlich? Sind einige Menschen mehr wert, als andere?

Jeder Mensch ist einzigartig. Das ist das, was wir sehen. Das ist das, worin wir uns unterscheiden. Das ist das, was wir uns bestätigen können: Ich bin nicht wie du. Du bist nicht wie ich. Im Grunde eine grundlogische Feststellung. Alles, was wir lernen müssen - bzw., wohl niemals lernen werden - ist, dass Unterschiedlichsein nichts Nagatives ist. Nicht mal etwas Positives. Sondern etwas ganz neutrales.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von tarkomed »

Skeptiker hat geschrieben:(03 Sep 2021, 09:23)

Schau mal in der Weinstube. Da habe ich einen Strang dafür angelegt :thumbup:
Was versteht man denn unter dieser ominösen Weinstube? Ich stoße gelegentlich auf den Namen, aber ich habe sie nirgendwo entdeckt. Gut, besonders bemüht habe ich mich auch nicht darum...
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(02 Sep 2021, 21:07)

Was ist daran eigentlich nicht zu verstehen? Es darf jederzeit alles gesagt werden. Nur bei menschenfeindlichen Äußerungen ziehen vernünftige Menschen nun mal die Bremse. Nicht auszudenken, wenn Menschenfeindlichkeit die Regel werden würde und nicht die Ausnahme bliebe.
Was sind denn "menschenfeindliche" Äußerungen?
Hast du mal eine Definition, was unter menschenfeindlich zu verstehen ist?
Oder geht es hierbei einfach nur um Gefühle, um das wohl fühlen, nichtmal desjenigen der mit der (scheinbar) "menscheneindlichen" Äußerung bedacht wird, sondern desjeniger der sie mithört und für den sie sich so anhört, als sei die Äußerung menschenfeindlich und sich der Mithörer nicht wohlfühlt?
Erkläre mal bitte!
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

Dark Angel hat geschrieben:(03 Sep 2021, 11:48)

Ja, die verschiedenen Familienformen existieren und NEIN, ich muss das NICHT akzeptieren, ich muss es nur tolerieren.
Und genau das tue ich auch. Toleranz = dulden, gelten lassen kann man einfordern, Akzeptanz = etwas befürworten, gut heißen, ist IMMER freiwillig.
Ich habe nirgendwo behauptet, dass Kinder, die in einer ganz bestimmten Familienform leben, glücklicher wären als andere.
Es gibt allerdings Studien, die belegen, dass Kinder von Alleinerziehenden (Scheidungs- und Trennungskinder) Defizite in Sozialkompetenzen aufweisen und stärker von psychischen Störungen betroffen sind.
Damit sich Kinder optimal entwickeln, bedarf es eines (engen) Bezuges/einer engen Bindung zu einer männlichen und einer weiblichen Bezugsperson, weil es eben biologisch bedingte Verhaltensunterschiede bei Männern und Frauen gibt.
Auch wenn es dir nicht gefällt, aber Testosteron begünstigt nunmal andere Verhaltensmuster als Östrogen.
Mal von Testosteron und Östrogen abgesehen: Ich mache in den von dir immer wieder genannten Punkten andere Erfahrungen. Genau solche, wie ich sie weiter oben beschrieb. Und jeder Einzelne sammelt unterschiedliche Erfahrungen in den verschiedensten Familienverbänden. Diese Diversität ist existent und ich kann sehr gut damit leben. Da gibts nichts zu favorisieren. Es ist, wie es ist.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

Dark Angel hat geschrieben:(03 Sep 2021, 12:27)

Was sind denn "menschenfeindliche" Äußerungen?
Hast du mal eine Definition, was unter menschenfeindlich zu verstehen ist?
Oder geht es hierbei einfach nur um Gefühle, um das wohl fühlen, nichtmal desjenigen der mit der (scheinbar) "menscheneindlichen" Äußerung bedacht wird, sondern desjeniger der sie mithört und für den sie sich so anhört, als sei die Äußerung menschenfeindlich und sich der Mithörer nicht wohlfühlt?
Erkläre mal bitte!
Sag bloß, du weißt nicht, was Menschenfeindlichkeit ist? Das würde allerdings vieles erklären. Menschenfeindlich ist es zum Beispiel, es so zu machen, wie du es vor etlichen Monaten (oder Jahren?) getan hast, nämlich, sämtliche muslimische Flüchtlinge als nicht integrierbar und "nicht integrationswillig" zu bezeichnen. Du sprichst nicht von einzelnen konkreten Personen, sondern von "den" Muslimen in ihrer Gesamtheit. Was ist noch menschenfeindlich? Rassismus, Frauen- und Homosexuellenfeindlichkeit. Auch das Gegeneinanderausspielen verschiedener nationaler Herkünfte und religiöser Hintergründe ist menschenfeindlich. Alles, was Menschen diskriminiert, ist menschenfeindlich.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Dark Angel »

tarkomed hat geschrieben:(03 Sep 2021, 12:08)

Der soziologische Begriff Normalität, der dir so wichtig zu sein scheint, besteht nun mal aus normenkonformen Verhaltensweisen die sich aus sozialen Normen ableiten. Diese sozialen Normen unterliegen allerdings dem sozialen Wandel, was bei Traditionen nicht der Fall ist. Traditionen sind überlieferte Handlungsmuster, die von Generation zu Generation unverändert weitergegeben werden.
Ich kann mich auch nicht erinnern, von Normalität geschrieben zu haben, sondern schlicht und ergreifend von normal bzw statistischer Normalverteilung.
Unterstell mir also keine Dinge und/oder Sichtweisen, diei ich nicht vertrete und von denen ich nichts geschrieben habe.
Das Wort/der Begriff "normal" ist kein soziologischer Begriff, sondern steht für: gewöhnlich, allgemein üblich, erwartbar, desweiteren wird der Begriff "normal" in der Psychologie, der Meteorologie als "der Regel entsprechend" verwendet.
Der Begriff "normal" kennzeichnet auch einen Unterschied zu "natürlich", wobei natürlich für etwas steht, was sich menschlicher Einflussnahme entzieht ==> z.B. sexuelle Orientierung

Der Rest deines Beitrages sind Strohmannargumente!
Und du liegst falsch - selbstverständlich toleriere ich deinen Beitrag, ich habe ihn weder entfernen lassen, noch habe ich ihn als unzumutbar gemeldet. Im Gegenteil ich gehe darauf ein. Ich bin nur anderer Meinung als du, das ist alles.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

Skeptiker hat geschrieben:(03 Sep 2021, 09:23)

Schau mal in der Weinstube. Da habe ich einen Strang dafür angelegt :thumbup:
Danke. Aber bis ich da rübergerannt bin... isses schon passiert :D :D :D
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Uffhausen »

Selina hat geschrieben:(03 Sep 2021, 12:52)
Sag bloß, du weißt nicht, was Menschenfeindlichkeit ist? [...] Alles, was Menschen diskriminiert, ist menschenfeindlich.
Was für dich Menschenfeindlichkeit ist, muss nicht auch für DA Menschenfeindlichkeit sein.

Im Fall der Fälle gibt es Rechte und Gesetze sowie eine ahndende Justiz. Dem haben wir uns alle zu beugen. Aber ansonsten steht jedem Menschen eine persönliche und ureigene Definition dazu frei. Das solltest du eigentlich wissen. Es darf doch jeder sagen und finden, was er will... oder doch nicht?
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(03 Sep 2021, 12:35)

Mal von Testosteron und Östrogen abgesehen: Ich mache in den von dir immer wieder genannten Punkten andere Erfahrungen. Genau solche, wie ich sie weiter oben beschrieb. Und jeder Einzelne sammelt unterschiedliche Erfahrungen in den verschiedensten Familienverbänden. Diese Diversität ist existent und ich kann sehr gut damit leben. Da gibts nichts zu favorisieren. Es ist, wie es ist.
Das ändert nichts an der Tatsache, dass Männer und Frauen biologisch (hormonell) bedinge Unterschiede in Verhaltensmustern aufweisen und es für die optimale Entwicklung eines Kindes wichtig ist, diese Verhaltensunterschiede zu kennen und sie auch einordnen zu können, zu lernen, dass diese Verhaltenunterschiede natürlich sind und es keine Angst vor ihnen zu haben braucht und auch keine Angst haben muss, diese ggf auszuleben.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(03 Sep 2021, 12:52)

Sag bloß, du weißt nicht, was Menschenfeindlichkeit ist? Das würde allerdings vieles erklären. Menschenfeindlich ist es zum Beispiel, es so zu machen, wie du es vor etlichen Monaten (oder Jahren?) getan hast, nämlich, sämtliche muslimische Flüchtlinge als nicht integrierbar und "nicht integrationswillig" zu bezeichnen. Du sprichst nicht von einzelnen konkreten Personen, sondern von "den" Muslimen in ihrer Gesamtheit. Was ist noch menschenfeindlich? Rassismus, Frauen- und Homosexuellenfeindlichkeit. Auch das Gegeneinanderausspielen verschiedener nationaler Herkünfte und religiöser Hintergründe ist menschenfeindlich. Alles, was Menschen diskriminiert, ist menschenfeindlich.
Ich weiß, dass der Begriff "menschenfeindlich" ein Synomym, mit vielererlei Bedeutung(en) ist - z.B. verroht, skrupellos, rücksichtslos, unbarmherzig etc.
Ich will aber von DIR wissen, was DU unter "menschenfeindlich" verstehst, so inflationär, wie du den Begriff bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit verwendest.
Und NEIN, eine Tatsche festzustellen - nämlich, dass Muslime in ihrer Mehrheit nicht integrationswillig sind, sondern sich (selbst) von der Mehrheitsgesellschaft ausgrenzen, indem sie Parallelgesellschaften bilden, ist nicht menschenfeindlich, auch nicht rassistisch und auch nicht diskriminierend.
Und ich spreche nicht von "den" Muslimen, sondern einfach von Muslimen - heißt von einer, mengenmäßig, nicht näher definierten Gruppe.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von tarkomed »

Dark Angel hat geschrieben:(03 Sep 2021, 12:59)

Ich kann mich auch nicht erinnern, von Normalität geschrieben zu haben, sondern schlicht und ergreifend von normal bzw statistischer Normalverteilung.
Unterstell mir also keine Dinge und/oder Sichtweisen, diei ich nicht vertrete und von denen ich nichts geschrieben habe.
Das Wort/der Begriff "normal" ist kein soziologischer Begriff, sondern steht für: gewöhnlich, allgemein üblich, erwartbar, desweiteren wird der Begriff "normal" in der Psychologie, der Meteorologie als "der Regel entsprechend" verwendet.
Der Begriff "normal" kennzeichnet auch einen Unterschied zu "natürlich", wobei natürlich für etwas steht, was sich menschlicher Einflussnahme entzieht ==> z.B. sexuelle Orientierung

Der Rest deines Beitrages sind Strohmannargumente!
Und du liegst falsch - selbstverständlich toleriere ich deinen Beitrag, ich habe ihn weder entfernen lassen, noch habe ich ihn als unzumutbar gemeldet. Im Gegenteil ich gehe darauf ein. Ich bin nur anderer Meinung als du, das ist alles.
Guckst du:
https://www.politik-forum.eu/viewtopic. ... 0#p5063590
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

Uffhausen hat geschrieben:(03 Sep 2021, 13:10)

Was für dich Menschenfeindlichkeit ist, muss nicht auch für DA Menschenfeindlichkeit sein.

Im Fall der Fälle gibt es Rechte und Gesetze sowie eine ahndende Justiz. Dem haben wir uns alle zu beugen. Aber ansonsten steht jedem Menschen eine persönliche und ureigene Definition dazu frei. Das solltest du eigentlich wissen. Es darf doch jeder sagen und finden, was er will... oder doch nicht?
Ja, gerne doch. Immer und immer wieder. Ich zum Beispiel verabscheue Leute, die sich über andere erheben und glauben, der eine sei mehr "wert" als der andere. Und ich finde es auch abstoßend, sich so im deutschen "Gemeinsinn" zu suhlen und irgendeine "völkische Zugehörigkeit" zu brauchen. Unsexy das Ganze. Und in voller Ausprägung auch nicht gut für die Welt, wie wir wissen.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Dark Angel »

Bitte Kontext beachten. Steht in Klammern, was damit gemeint ist!
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Stoner »

tarkomed hat geschrieben:(03 Sep 2021, 10:16)

Es geht nicht um die Zwangsbekehrung derer, denen diese falschen Worte wichtig sind. Solche werden ihren Ansichten treu bleiben.
Wenn falsche Worte in aller Munde sind, landen sie in den Ohren der jüngeren Generation und werden als selbstverständlich erachtet. Nur so konnten diese Worte die Jahrhunderte überdauern.
Ja, nur muss aus der Angst, die Jugend könne verdorben werden, etwas folgen. Zumal die Zahl derer, die ihren Ansichten, oder das, was andere dafür halten, treu bleiben, nicht unerheblich ist. Eine klassische Situation. Dazu mal ein kleines Schmankerl einer vergangenen Praxis. Eine Diskussion zwischen zwei Lagerinsassen, der eine unverbesserlicher Individualist, der andere Kommunist und Organisator des Widerstands im Lager:
»Warum kommst du nicht zu uns, Koller?« fragte er. »Wir können dich gebrauchen.«

»Das hat Lewinsky mich auch gefragt. Und darüber haben wir beide schon vor zwanzig Jahren diskutiert.«

Werner lächelte. Es war ein gutes, entwaffnendes Lächeln. »Das haben wir. Oft genug. Trotzdem frage ich dich wieder. Die Zeit des Individualismus ist vorbei. Man kann nicht mehr allein stehen. Und die Zukunft gehört uns. Nicht der korrupten Mitte.«

509 blickte auf den Asketenkopf. »Wenn dieses hier vorbei ist«, sagte er langsam, »dann soll es mich wundern, wie lange es dauern wird, bis du ebenso mein Feind bist, wie die da auf den Türmen es jetzt sind.«

»Nicht lange. Wir hier hatten eine Notgemeinschaft gegen die Nazis. Die fällt weg, wenn der Krieg zu Ende ist.«

509 nickte. »Es soll mich ebenfalls wundern, wie lange es dauern würde, wenn ihr die Macht hättet, bis du mich einsperren ließest.«

»Nicht lange. Du bist immer noch gefährlich. Aber du würdest nicht gefoltert werden.«

509 zuckte die Achseln.

»Wir würden dich einsperren und arbeiten lassen. Oder dich erschießen.«

»Das ist tröstlich. So habe ich mir euer Goldenes Zeitalter immer vorgestellt.«

»Deine Ironie ist billig. Du weißt, daß Zwang nötig ist. Er ist die Verteidigung für den Beginn. Später wird er nicht mehr erforderlich sein.«

»Doch«, sagte 509. »Jede Tyrannei braucht ihn. Und jedes Jahr mehr; nicht weniger. Das ist ihr Schicksal. Und immer ihr Ende. Du siehst es hier.«

(Erich Maria Remarque Der Funke Leben, Köln 2018 - leider kann ich keine Seitenzahl nennen, weil das e-book am Computer in der Vorschau nur %-Angaben anzeigt)
Natürlich ist die Situation eine andere, aber Remarque hat hier sehr schön die Ohnmacht des Individualisten (der er selber war) gegen die Vertreter systemischer Überzeugungen herausgearbeitet. Die Frage ist dann, ob diejenigen, die den Neusprech und einiges andere auf der Basis des Identitären durchsetzen, im Falle der richtigen Eroberung der Macht eher zum Gemütsmenschlichen (also der Grausamkeit) oder zum Vernunftmenschlichen (also Freiheits-/Lebensentzug ohne Grausamkeit) neigen.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

Ja, genauso muss man wohl die "wohltemperierten Grausamkeiten" verstehen, die Höcke gegen Andersdenkende und Anderslebende plant.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Uffhausen »

Selina hat geschrieben:(03 Sep 2021, 13:36)
Ja, gerne doch. Immer und immer wieder. Ich zum Beispiel verabscheue Leute, die sich über andere erheben und glauben, der eine sei mehr "wert" als der andere. Und ich finde es auch abstoßend, sich so im deutschen "Gemeinsinn" zu suhlen und irgendeine "völkische Zugehörigkeit" zu brauchen. Unsexy das Ganze. Und in voller Ausprägung auch nicht gut für die Welt, wie wir wissen.
Viele nach Deutschland eingewanderte, bzw. geflüchtete enstammen aber aus einem Kulturkreis, bei welchem Nationalbewusstsein mit das oberste Lebensgebot ist. Derartiges ist bei und gemeinhin als "rääächts" verschrien, heute noch mehr als früher.

Brisant fand ich diesbezüglich den Umstand, dass sich aufgrund der berühmt-berüchtigtes Böhmermann-"Satire" auf den türkischen Staatschef Erdogan, auch sehr viele in Deutschland lebende und Erdogan politisch strikt ablehnende Türken beleidigt fühlten = für sie stellt der Staatschef die Nation dar; wer somit die Nation beleidigt, beleidigt auch deren Zugehörige und nicht nur in der Türkei selbst, sondern in aller Welt. Das ist für uns Deutsche sehr schwer nachvollziehbar, weil wir dieses - alles überstrahlende? - Nationalbewusstsein gar nicht (mehr?) kennen. Für den Frieden in der Welt mag das vielleicht nützlich sein. Für die Integration jener aus eben solchen nationalbewussten Kulturkreisen ist das jedoch schlecht.

Wir befinden es als fortschrittlich, weltoffen und menschenfreundlich, dass bei uns in D quasi jeder machen und lassen kann, was er will (sofern es nicht gegen geltende Gesetze verstößt). Dadurch findet aber weniger Zusammenleben statt, vielmehr ein unabhängiges Nebeneinanderherleben. Die Gesellschaft driftet auseinander, egal ob nun "Eingeborene" oder Zugewanderte.

Wir klopfen uns auf die Schulter, weil wir anderen Menschen Sicherheit geben, Rechte und staatliche Zuwendungen. Weil wir meinen, mehr braucht mensch nicht. Ich kenne viele Ausländer, welche eben diesen "Gemeinsinn" und diese "Zugehörigkeit" in D vermissen. Weil sie es nicht so gewohnt sind. Weil es in ihren Heimatländers genau andersrum ist. Sie fühlen sich bei uns verloren, weil wir ihnen quasi vermitteln: Bei uns darfst du sein, was du willst - aber gehe damit anderen bitte nicht auf die Nerven! Sie leben in D somit ihr altes Leben weiter, anstatt bei uns ein neues Leben anzufangen. Sie suchen gesellschaftlichen Halt, stattdessen drängt man sie regelrecht in Parallelgesellschaften.

Insofern macht in meinen Augen auch der neuzeitliche Rassismus einen Sinn - weil es den Deutschen selbst nicht anders geht. Auch wir suchen gesellschaftlichen Halt, Zusammengehörigkeit, Identität = stattdessen wird uns das als böse und rassistisch und menschenfeindlich ausgelegt. Bei uns gilt: Jeder für sich. "Alle zusammen" ist unerwünscht... weil da war ja mal was... rechte und linke Diktaturen, nämlich.

Ich frage mich: Wo soll das hinführen? Zusammenführen soll es uns jedenfalls nicht. Und du findest das allen Ernstes "sexy"? Würde ich persönlich eher unter "Menschenfeindlichkeit" verbuchen... :?
Zuletzt geändert von Uffhausen am Freitag 3. September 2021, 14:49, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

Uffhausen hat geschrieben:(03 Sep 2021, 14:45)

Viele nach Deutschland eingewanderte, bzw. geflüchtete enstammen aber aus einem Kulturkreis, bei welchem Nationalbewusstsein mit das oberste Lebensgebot ist. Derartiges ist bei und gemeinhin als "rääächts" verschrien, heute noch mehr als früher.

Brisant fand ich diesbezüglich den Umstand, dass sich aufgrund der berühmt-berüchtigtes Böhmermann-"Satire" auf den türkischen Staatschef Erdogan, auch sehr viele in Deutschland lebende und Erdogan politisch strikt ablehnende Türken beleidigt fühlten = für sie stellt der Staatschef die Nation dar; wer somit die Nation beleidigt, beleidigt auch deren Zugehörige und nicht nur in der Türkei selbst, sondern in aller Welt. Das ist für uns Deutsche sehr schwer nachvollziehbar, weil wir dieses - alles überstrahlende? - Nationalbewusstsein gar nicht (mehr?) kennen. Für den Frieden in der Welt mag das vielleicht nützlich sein. Für die Integration jener aus eben solchen nationalbewussten Kulturkreisen ist das jedoch schlecht.

Wir befinden es als fortschrittlich, weltoffen und menschenfreundlich, dass bei uns in D quasi jeder machen und lassen kann, was er will (sofern es nicht gegen geltende Gesetze verstößt). Dadurch findet aber weniger Zusammenleben statt, vielmehr ein unabhängiges Nebeneinanderherleben. Die Gesellschaft driftet auseinander, egal ob nun "Eingeborene" oder Zugewanderte.

Wir klopfen uns auf die Schulter, weil wir anderen Menschen Sicherheit geben, Rechte und staatliche Zuwendungen. Weil wir meinen, mehr braucht mensch nicht. Ich kenne viele Ausländer, welche eben diesen "Gemeinsinn" und diese "Zugehörigkeit" in D vermissen. Weil sie es nicht so gewohnt sind. Weil es in ihren Heimatländers genau andersrum ist. Sie fühlen sich bei uns verloren, weil wir ihnen quasi vermitteln: Bei uns darfst du sein, was du willst - aber gehe damit anderen bitte nicht auf die Nerven! Sie leben in D somit ihr altes Leben weiter, anstatt bei uns ein neues Leben anzufangen. Sie suchen gesellschaftlichen Halt, stattdessen drängt man sie regelrecht in Parallelgesellschaften.

Insofern macht in meinen Augen auch der neuzeitliche Rassismus einen Sinn - weil es den Deutschen selbst nicht anders geht. Auch wir suchen gesellschaftlichen Halt, Zusammengehörigkeit, Identität = stattdessen wird uns das als böse und rassistisch und menschenfeindlich ausgelegt. Bei uns gilt: Jeder für sich. "Alle zusammen" ist unerwünscht... weil da war ja mal was... rechte und linke Diktaturen, nämlich.

Ich frage mich: Wo soll das hinführen? Zusammenführen soll es uns jedenfalls nicht. Und du findest das allen Ernstes "sexy"? :?
Ich kann meine Familie lieben und meine Freunde, aber doch kein Volk, keine Nation.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Uffhausen »

Selina hat geschrieben:(03 Sep 2021, 14:49)
Ich kann meine Familie lieben und meine Freunde, aber doch kein Volk, keine Nation.
Du immer mit deinen Selbstgesprächen! ;)
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