Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

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odiug

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von odiug »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(02 Sep 2021, 13:00)

Ich antworte dir in Englisch!

Your answer is pathetic! Und das ist hoeflich ausgedrueckt.

Grossfamilie ist nicht Clan! Sorry Clan ist Grossfamilie. Wortklauberei!

Dann wagst du es deutsche Einwanderer zu beleidigen und mit unterschwelligen Rassismus zu unterstellen.

Listen Mate! Ich habe in vielen Laendern gelebt und gearbeitet! Ich habe enge Freunde in vielen Laendern und das sind keine "Weisse". Also versuche mir nicht das Maentelchen von Rassismus umzuhaengen nur weil ich deinen Wokeismus nicht teile.
Wo hast du gelebt und gearbeitet ausser in D????

Um was geht es dir??? Political Correctness! New Wokie ! Nichts anderes. Erwarte nicht das jeder mitmacht!
Hier mal was für dich:
https://www.forbes.com/sites/danabrownl ... u-to-know/
Und da mal ein Film Tipp nur für dich ... na ja ... eigentlich für alle, weil der ist wirklich gut :
[youtube][/youtube]
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von tarkomed »

firlefanz11 hat geschrieben:(02 Sep 2021, 12:12)

Schön dass Du das einsiehst. Was aber genau das ist was die meisten Wookies u. LBQTXYZ Aktivisten u. andere Berufsempörte ständig tun... Selbst überhaupt nicht betroffen sein aber bewerten ständig was für Andere beleidigend oder diskriminierend wirkt bzw. wirken könnte... :rolleyes:
Ich sehe vieles ein, aber du scheinst nicht einsehen zu wollen, dass diese Aktivisten aus erster Hand haben, was sie vertreten. Sie haben Kontakte zu Schwarzen, Sinti und Roma, Homosexuellen, Flüchtlingen etc., ob direkt oder indirekt und deshalb unterstützen sie diese.
Gegner dieser Aktivisten sind solche, die keine Berührungspunkte mit diesen Minderheiten haben, oder aber sie sind entsetzt, dass Familienangehörige sich auf diese Minderheiten einlassen.
Ihr werdet die Internationalisierung der Welt nicht aufhalten und auch nicht die sich breitmachende Toleranz und gegenseitige Rücksichtnahme in den Bevölkerungen des 21. Jahrhunderts. Die Zeit und die Zivilisation laufen euch davon.
Gib dich nicht so, dass alle andern dich für etwas halten, was du nicht sein willst.
Wenn sie es trotzdem tun, dann bist du es...
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Keoma »

tarkomed hat geschrieben:(02 Sep 2021, 11:55)

Ich kann mir gut vorstellen, dass du dich gern in der Mehrheit wähnst, aber die Realität ist erbarmungslos…

Gesellschaftliche Veränderungen werden in Demokratien immer von Mehrheiten durchgesetzt und nicht von der Natur und Mufties haben in Demokratien nichts zu suchen. Deine Wahrnehmung macht dir einen Streich.
Na ja, es sei dir vergönnt, wenn du dich in deiner Blase wohlfühlst und auch noch glaubst, du repräsentierst die Mehrheit.
Mal sehen, was die Mehrheit zum Gendern sagt:

https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/ ... 55174.html
Der Gescheitere gibt nach!
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von tarkomed »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(02 Sep 2021, 11:48)

Im Gegensatz zu Deutschland wo Denglish die Norm ist!

Ich rede nicht ueber IT-Begriffe sondern taegliche Sprache!

Sah neulich eine deutsche Talk Show auf YT und Teilnehmer benutzten das Wort Shit Storm. Ich habe mich gekugelt vor Lachen , als ob es fuer shitstorm kein deutsches Wort gibt. Das war nur ein Beispiel von vielen.
Du lebst anscheinend zu lange schon in Australien und bist irgendwo im Deutschland des letzten Jahrhunderts steckengeblieben.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Keoma »

Selina hat geschrieben:(02 Sep 2021, 11:59)

Du kannst dein Schnitzel doch nennen, wie du willst. Hab noch nirgendwo jemanden getroffen, der sich über solchen Mist aufregt. Die Existenz irgendwelcher "Wokies" ist ne reine Erfindung von Rechts. Und viele plappern den Unfug halt nach.
Ach, dann sind diese Shitstorms in den sozialen Medien auch nur erfunden?
Wie war das z.B. mit Joanne K. Rowling, alles erfunden?
Deine Panik vor allem, was für dich "rechts" ist, nimmt schon sonderbare Zügen an.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von firlefanz11 »

tarkomed hat geschrieben:(02 Sep 2021, 13:25)
Gegner dieser Aktivisten sind solche, die keine Berührungspunkte mit diesen Minderheiten haben, ...
Nun, ich habe mehr als genug Berührungspunkte mit mehrerer dieser Gruppen. Wie schon erwähnt belächeln die Betroffenen diese Leute meist nur milde...
Denen reichts wen man ganz normal mit ihnen umgeht. Die brauchen keine Sprachpolizei o. Ä. ...
Ihr werdet die Internationalisierung der Welt nicht aufhalten ... Die Zeit und die Zivilisation laufen euch davon.
Wer ist denn "Ihr"/"Euch"? :?
und auch nicht die sich breitmachende Toleranz
Diese Leute wollen keine Toleranz...! Sie wollen AKZEPTANZ...! :rolleyes:
Mache Dich mit der Macht äääh mit der Bedeutung des Verbs "tolerieren" vertraut, junger Skywalker...!
Sie wollen nicht toleriert werden...! Sie wollen AKZEPTIERT werden...!
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von tarkomed »

Keoma hat geschrieben:(02 Sep 2021, 13:26)

Na ja, es sei dir vergönnt, wenn du dich in deiner Blase wohlfühlst und auch noch glaubst, du repräsentierst die Mehrheit.
Mal sehen, was die Mehrheit zum Gendern sagt:

https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/ ... 55174.html
Gut ausgetrickst, aber nicht gut genug. Schau mal ein paar Beiträge zurück, worum es mir ging. Auf jeden Fall nicht um die Gendersprache.
Ich verwende hier auch nicht die Gendersprache, falls es dir noch nicht aufgefallen ist und im Gesprochenen schon gar nicht, aber im Gesprochenen nehme ich mir die Zeit und sage beispielsweise Studenten und Studentinnen. Im Schriftlichen dauert es mir zu lange.
Wenn überhaupt, dann wird die Gendersprache in Jahrzehnten auch ins Gesprochene überschwappen, wenn das entsprechende Denken einsetzt. Bis dahin werden es die öffentlich-rechtlichen – außer Dieter Nuhr - und andere seriöse Medien tun. Behörden und die Privatwirtschaft werden sie im Schriftverkehr einsetzen.
Gib dich nicht so, dass alle andern dich für etwas halten, was du nicht sein willst.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von tarkomed »

firlefanz11 hat geschrieben:(02 Sep 2021, 13:35)
Wer ist denn "Ihr"/"Euch"? :?
Alldiejenigen, die nicht akzeptieren wollen, dass Sprache das beste Mittel ist, Menschen zu beleidigen und zu diskriminieren. Darüber diskutieren wir doch hier.
Gib dich nicht so, dass alle andern dich für etwas halten, was du nicht sein willst.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von TheManFromDownUnder »

odiug hat geschrieben:(02 Sep 2021, 13:11)

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Und da mal ein Film Tipp nur für dich ... na ja ... eigentlich für alle, weil der ist wirklich gut :
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Keoma »

tarkomed hat geschrieben:(02 Sep 2021, 13:52)

Gut ausgetrickst, aber nicht gut genug. Schau mal ein paar Beiträge zurück, worum es mir ging. Auf jeden Fall nicht um die Gendersprache.
Ich verwende hier auch nicht die Gendersprache, falls es dir noch nicht aufgefallen ist und im Gesprochenen schon gar nicht, aber im Gesprochenen nehme ich mir die Zeit und sage beispielsweise Studenten und Studentinnen. Im Schriftlichen dauert es mir zu lange.
Wenn überhaupt, dann wird die Gendersprache in Jahrzehnten auch ins Gesprochene überschwappen, wenn das entsprechende Denken einsetzt. Bis dahin werden es die öffentlich-rechtlichen – außer Dieter Nuhr - und andere seriöse Medien tun. Behörden und die Privatwirtschaft werden sie im Schriftverkehr einsetzen.
Wieder ein Beweis für die Parallelwelt, in der du lebst.
Im Übrigen ist das Gendern genau ein Beleg für diese Bewegungen, wo eine sich selbst als Elite fühlende Minderheit der dämlichen Mehrheit zeigen will, was richtig und falsch ist.
Und das kann noch grandios in die Hosen gehen.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von TheManFromDownUnder »

tarkomed hat geschrieben:(02 Sep 2021, 13:27)

Du lebst anscheinend zu lange schon in Australien und bist irgendwo im Deutschland des letzten Jahrhunderts steckengeblieben.
So alt bin ich nun wirklich nicht! Und vor Covid war ich fast jaehrlich in D, ausserdem viele deutsche Freunde! Die sind aber anscheinend eine andere Spezies Deutsch als man hier im Forum teilweise findet :D
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von schokoschendrezki »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(02 Sep 2021, 11:23)

Laut deinem Link!
Der immerhin nicht auf irgendeine "Denkfabrik" sondern auf eine staatliche Uni verweist. es ist ja dort auch von einer "Schätzung" die Rede.

Glaub mir: Ich habe in meinem Leben wirklich schon reichlich Kontakt mit Sinti und Roma gehabt. Mit etlichen. Allesamt sesshaft lebend. Und darunter auch einige wenige, die fast so unangenehm waren wie die mit rechtsnationalistischen Deutschen.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von schokoschendrezki »

Keoma hat geschrieben:(02 Sep 2021, 13:29)

Ach, dann sind diese Shitstorms in den sozialen Medien auch nur erfunden?
Wie war das z.B. mit Joanne K. Rowling, alles erfunden?
Deine Panik vor allem, was für dich "rechts" ist, nimmt schon sonderbare Zügen an.
Wirkliche Shitstorms, ernsthafte, lebensbedrohliche ... schlimmste Beleidungen bis hin zu ständigen Morddrohungen erlebt - neben einigen Kommunalpolitikern und neuerdings auch Gesundheitspolitikern in Deutschland vor allem eine Gruppe: Die der bekannteren Genderforscherinnen. Die nicht nur mit einem, verglichen mit anderen Forschungsrichtungen sehr sehr kleinen Budget auskommen müssen sondern auch mit dieser ständigen Bedrohung durch diesen Mob von Leuten, die ständig davon reden, dass sie von irgendwem dominiert und mit Moralappellen gequält werden.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Keoma »

schokoschendrezki hat geschrieben:(02 Sep 2021, 14:11)

Wirkliche Shitstorms, ernsthafte, lebensbedrohliche ... schlimmste Beleidungen bis hin zu ständigen Morddrohungen erlebt - neben einigen Kommunalpolitikern und neuerdings auch Gesundheitspolitikern in Deutschland vor allem eine Gruppe: Die der bekannteren Genderforscherinnen. Die nicht nur mit einem, verglichen mit anderen Forschungsrichtungen sehr sehr kleinen Budget auskommen müssen sondern auch mit dieser ständigen Bedrohung durch diesen Mob von Leuten, die ständig davon reden, dass sie von irgendwem dominiert und mit Moralappellen gequält werden.
Also gibt es wirkliche und unwirkliche Shitstorms?
Die armen Genderforscherinnen, bekommen doch für ihr wichtige wissenschaftliche Tätigkeit doch glatt weniger Budget als die Chemiker und Physiker.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von odiug »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(02 Sep 2021, 13:58)

Quatsch!

Meine Enkel sind schokoladenbraun :cool: ! Meine Schwiegertochter ist aus Vanuatu! Eine Nichte ist mit einem Mauri verheiratet! cMein bestr Freund ist Thai! Mein GP ist aus Indien usw Und du wagst es mich Rassisten zu nennen! Get... you know what!
Ich nenne dich nicht einen Rassisten.
Ich sage nur, dass du ein nahezu perfektes Beispiel für den unterschwelligen Rassismus bist, der sich durch alle Gesellschaftsschichten zieht.
Ich nehme mich selbst da gar nicht aus.
Der Unterschied zwischen dir und mir ist jedoch, dass du diesen alltäglichen Rassismus einfach leugnest ... und das ist Mist.
Und das ist übrigens keine Frage der Hautfarbe oder ethnischen Herkunft, das ist eher eine Frage des sozialen Umfelds.
Ich könnte dir Geschichten aus Harlem NYC erzählen, wo sich einige meiner Nachbarn über die Juden ausließen, dass mir die Ohren schnackelten.
Und was manche Menschen mit chinesischem Hintergrund über Afro-Amerikaner denken, kann einem die Schamröte ins Gesicht treiben.
Die Hautfarbe oder ethnische Herkunft ist nicht der Punkt, es ist der Blick auf den Andren jenseits deines unmittelbaren Umfelds, der den Unterschied macht.
Zuletzt geändert von odiug am Donnerstag 2. September 2021, 20:24, insgesamt 2-mal geändert.
Stoner

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Stoner »

tarkomed hat geschrieben:(02 Sep 2021, 13:25)

Ihr werdet die Internationalisierung der Welt nicht aufhalten und auch nicht die sich breitmachende Toleranz und gegenseitige Rücksichtnahme in den Bevölkerungen des 21. Jahrhunderts. Die Zeit und die Zivilisation laufen euch davon.
Ihr Optimismus hat was, und in Afghanistan war auch zu spüren, wer vor wem davonläuft. Für meinen Wirklichkeitssinn sah das aus, als wäre dort Ihre Vorstellung der Zivilisation vor denen davongerannt, die Sie dem "Ihr" und "Euch" zurechnen.

Was Ihr Optimismus nicht einbezieht, ist einfaches Rechnen, nicht zuletzt anhand a) der Wirklichkeit und b) den Prognosen. Europas ohnehin geringer Anteil an der Weltbevölkerung wird, sofern es nicht von irgendwoher durch irgendwen überrannt wird, kontinuierlich auf etwa 5 % im Jahr 2100 zurückgehen. Es werden sich andere Zivilisationsmodelle durchsetzen, wie ja jetzt schon am (Wieder)Aufstieg der neuen Großmächte wie China, Russland, Indien, aber auch die Türkei und bald auch der nordafrikanischen, arabischen und vorderasiatischen Staaten erkennbar.

Wokeness ist natürlich eine Zivilisationserscheinung, eine typisch westliche und typisch wohlstandsunterlegte. Ihre, also der Wokeness, Protagonisten haben einfach außer moralischen keine existenziellen Probleme mehr. Eine übersättigte und/oder überfeinerte Klasse selbstgerechter, selbsternannter Identitätszeloten, die am Ende die Zivilisation den neuen Herren übergeben werden. Wer den europäischen Aufklärungsgedanken und die europäische Selbstbehauptung endgültig überwinden möchte, sollte sich den identitären Wokies anschließen. In Moskau, Ankara, Peking, Riad und einigen anderen Hauptstädten wird man sich ins Fäustchen lachen.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von firlefanz11 »

tarkomed hat geschrieben:(02 Sep 2021, 13:56)

Alldiejenigen, die nicht akzeptieren wollen, dass Sprache das beste Mittel ist, Menschen zu beleidigen und zu diskriminieren. Darüber diskutieren wir doch hier.
Hach, was ist nur aus dem guten, alten Spruch "Sticks and Stones may break my bones but words will never hurt me!" geworden...? :rolleyes:
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von schokoschendrezki »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(02 Sep 2021, 13:58)

Quatsch!

Meine Enkel sind schokoladenbraun :cool: ! Meine Schwiegertochter ist aus Vanuatu! Eine Nichte ist mit einem Mauri verheiratet! cMein bestr Freund ist Thai! Mein GP ist aus Indien usw Und du wagst es mich Rassisten zu nennen! Get... you know what!

Schokoladenbraunheit schützt nicht vor Rassismus. Nur zum Thema Sinti und Roma nochmal. Von einigen ihrer Angehörigen wird gerade die Nichtsesshaftigkeit als Identitätsstiftend angesehen. Und die sesshaften Roma als Menschen, die gegen dieses Ideal der "Identität" verstoßen. Bzw. umgekehrt die Nicht-Roma, die einige historisch prägende Dinge irgendwie nachmachen gewissermaßen als "Identitätsdiebe". Dieses Phänomen einer Identitätspolitik und eines Identitätsbeharrens von Seiten der Gruppen, die selbst lange Zeit oder immer noch zu den Diskriminierten gehören ... scheint mir ein relativ neues Phänomen. Manche Leute aus dem politisch linken Bereich mögen da vielleicht Hemmungen haben. Ich nicht! Sich gegen jemanden zu wenden, der es wagt, als Weißer Musik zu machen die ursprünglich von Schokoladenbraunen entwickelt wurde ... ist für mich genauso ein Rassist wie ein deutschnationaler Kulturgermane. Ich habe auch schon von Menschen aus Mittel- und Südamerika einen identitären Nationalismus erlebt, der mich fassungslos gemacht hat. Und man muss selbstverständlich auch die verlogene Überhöhung sogenannter "nationaler Befreiungsbewegungen" aus den 60ern, 70ern hinter sich lassen. Diese seltsame Idealisierung des "Freiheitskämpfers". Nikaragua oder auch Simbabwe sind nur zwei Beispiele von Ländern, in denen einst bewunderte "Freiheitskämpfer" heute Diktaturen und Verbrecherregimes bilden. Und die Reggae-Kultur in Jamaika ist zu einem nicht geringen Teil auch eine Mischung aus abstrusester religion und Homosexuellenverachtung. Es geht gegen Kulturrelativismus und die Etablierung eines globalisierten Liberalismus. Die aus der rechten Ecke, die das für "Einheitsbrei" halten ... haben absolut keine Ahnung.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

tarkomed hat geschrieben:(02 Sep 2021, 13:56)

Alldiejenigen, die nicht akzeptieren wollen, dass Sprache das beste Mittel ist, Menschen zu beleidigen und zu diskriminieren. Darüber diskutieren wir doch hier.
Bist du eigentlich sehr enttäuscht über selbstbewußte Menschen, die dich nicht brauchen zu ihrem Schutz?
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

„Just because you’re offended, doesn’t mean you’re right.“ (Ricky Gervais)
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Stoner »

tarkomed hat geschrieben:(02 Sep 2021, 13:56)

Alldiejenigen, die nicht akzeptieren wollen, dass Sprache das beste Mittel ist, Menschen zu beleidigen und zu diskriminieren. Darüber diskutieren wir doch hier.
Ich glaube, das weiß jeder.

Das Problem ist nur, dass ich mir wunderschöne Namen für jede Schattierung der Haut ausdenken kann, und trotzdem vermiete "ich" (also ich = jeder Korrektsprecher) denen keine Wohnung, lass die als Billiglöhner schwitzen usw. usw.

Wenn Firmen eine Stellenanzeige im Korrektsprech veröffentlichen, wird trotzdem kein anderer die Stelle bekommen, wie bisher auch. Und das kann man durch alle Gesellschaftsbereiche hindurch auch beobachten. Akzeptanz anderer stellt man nicht her, indem man eine komplizierte Sprache nicht nur verschwachsinnt, sondern auch weiter verkompliziert. Akzeptanz ist ein gesellschaftlicher Prozess voller Krampf und Kampf. Es erzwingen zu wollen wird am Ende mehr Schaden anrichten als Nutzen bringen. Die USA, die nahezu unregierbar sind, zeigen das.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von schokoschendrezki »

odiug hat geschrieben:(02 Sep 2021, 14:21)

Ich nenne dich nicht einen Rassisten.
Ich sage nur, dass du ein nahezu perfektes Beispiel für den unterschwelligen Rassismus bist, der sich durch alle Gesellschaftsschichten zieht.
Ich nehme mich selbst da gar nicht aus.
Der Unterschied zwischen dir und mir ist jedoch, dass du diesen alltäglichen Rassismus einfach leugnest ... und das ist Mist.
Und das ist übrigens keine Frage der Hautfarbe oder ethnischen Herkunft, das ist eher eine Frage des sozialen Umfelds.
Ich könnte dir Geschichten aus Harlem NYC erzählen, wo sich einige meine Nachbarn über die Juden ausließen, dass einem die Ohren schnackeln.
Und was manche Menschen mit chinesischem Hintergrund über Afro-Amerikaner denken, kann einem die Schamröte ins Gesicht treiben.
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Es gibt einige sehr subtile Mechanismen, die zu Vorurteilen führen und die man überhaupt erstmal verstehen muss bzw. erklärt bekommen muss. Zum Beispiel das Phänomen der "urbanen Legenden". Dass zum Beispiel in den USA mal junge kleine Krokodile in die Abwasserkanäle gerieten und sich dort vermehrten und verbreiteten. (Völliger Quark). Oder auch, dass um ein Haar Deutsch in den USA die Landessprache geworden wäre. (Tatsächlich gab es lediglich eine Petition, den Verfassungstext in Deutsch zu publizieren). Interessant ist, dass solche urbanen Mythen gerade auch in der Zeit der Aufklärung entstanden sind. Und das hat nicht nur mit der Möglichkeit des Publizierens zu tun. Die Menschen, die sich selbst vor allem für "aufgeklärt" halten beziehen aus solchen Legenden die Möglichkeit der Selbstrechtfertigung. Deshalb sind alle fahrenden Roma eben Nichtsesshafte. Anderes obskures Beispiel: Die russische Breitspur wurde eingeführt, um eine militärische Okkupation mithilfe des Bahnsystems zu verhindern. Völliger Blödsinn. Es handelt sich um eine diffuse Mischung aus Faszination am Fremden und gleichzeitig einer Selbstabgrenzung vom Fremden. So ist er eben. "Der Russe". Huh ...
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(01 Sep 2021, 00:18)

Ich äußere mich nie abwertend über die traditionelle Familie.
Tust du nicht?
Soll ich dir alle deine Beiträge raussuchen, in denen du dich abwertend über traditionelle Familien äußerst, sie als erzkonservtiv, als rechts, wahlweise neurechts oder in den fünfzigr Jahren verhaftet bezeichnest.
Selina hat geschrieben:(01 Sep 2021, 00:18)Nein, ich sagte mehrfach, dass alle Lebensformen ihre Daseinsberechtigung haben und diese Vielfalt nun mal existiert in der Gesellschaft.
Es existiert aber keine Vielfalt von "Lebensformen" in der Gesellschaft, weil Vielfalt die Fülle verschiedener Ausprägungen (Form, Farbe, Größe oder anderer Eigenschaften) eines Konzepts oder einer Objektklasse bedeutet. Das trifft in dem konkreten Zusammenhang nicht zu. Alleinerziehende leben i.d.R. nicht freiwillig allein und erziehen ihre Kinder i.d.R. nicht freiwillig allein, sondern weil sie mehr oder weniger dazu gezwungen sind. So genannte Patchworkfamilien sind ein Zeichen mangelnder Beziehungs- und Bindungsfähigkeit von Menschen (häufig Trennungs- und Scheidungskinder) Schwule und Lesben haben keinerlei Einfluss auf ihre sexuelle Orientierung, können sie sich weder aussuchen, noch können sie diese ändern.
Ebenso wenig können Schwule oder Lesben gemeinsame Kinder haben, mit denen sie eine Familie gründen können, sie bedürfen zwingend eines Mannes bzw einer Frau ==> unterschiedlichen Teproduktionstyp der gleichen Art und/oder einer Frau/eines Paares, die ihr Kind zur Adoption freigeben.
Die tradtionelle Framile ist die Normalität (statistische Normalverteilung) alles anderen Formen sind aufgrund ihres geringen prozentualen Anteils Abweichungen von der statistischen Normalverteilung. Sie "existieren nun mal" und deshalb muss man sie tolerieren, nicht akzeptieren.
Selina hat geschrieben:(01 Sep 2021, 00:18)Ich kritisiere lediglich Verhältnisse, in denen etliche Frauen nach wie vor unter Doppel- und Dreifachbelastung leiden, indem sie zum Beispiel einem Job nachgehen, die Hausarbeit erledigen, Kinder erziehen und dann noch Angehörige pflegen. Die so genannte Care-Arbeit ist immer noch zuallererst Frauensache. Da gibt es Disproportionen. Dass du das alles anders siehst, ist mir klar. Da kommen wir auch nicht unter einen Hut mit unsren Ansichten.
Dann kritisiere, bitte sehr, die Entscheidungen der EU -Kommission, die seit 2011(!) die EU-Mitgliedsstaaten 63mal(!) aufgefordert hat, Kürzungen im Gesundheits- und Pflegewesen vorzunehmen und Krankenhäuser, Alten- und Pflegeheime zu privatisieren sowie Krankenhausbetten und Pflegepersonal zu reduzieren.
Mit dieser Aufforderung zur Privatisierung von Krankenhäusern, Alten- und Pflegeheimen hat die EU-Kommission die Tarifhoheit der Gewerkschaften ausgehebelt und überlässt damit die Höhe der jeweils gezahlten Löhne/Gehälter den jeweiligen privaten Eignern.
Dass auch staatliche und kommunale Einrichtungen diesem (unlauteren) Wettbewerb ausgeliefert sind, Kosten und Löhne senken müssen, um überhaupt wettbewerbsfähig zu bleiben, so weit reicht dein Denkvermögen hoffentlich.

Dass viele Frauen ihre Angehörigen zu Hause betreuen, liegt u.a. daran, dass die Kosten anteilig von den Angehörigen zu tragen sind und diese das Budget einer normal verdienenden Familie übersteigen.
Übrigens war und ist der Herr Lauterbach williger Erfüllungsgehilfe der EU-Kommission bei ihren Forderungen.
Dann kritisiere bitte die EU-Kommission, die EZB und den IWF, die darauf drängen Mindestlöhne zu streichen bzw solche Streichungen vorgenommen haben
Selina hat geschrieben:(01 Sep 2021, 00:18)Zum Buch von Sahra Wagenknecht kann ich nichts sagen, weil ich es nicht gelesen hab. Nur so viel: Mein Leben hat absolut nichts mit irgendeinem "Lifestyle" zu tun und auch nichts mit "Lifestyle-Linken". Das sind eher die Kreise der Autorin, auf die dieser Begriff passt.
Vielleicht solltest du dir das Buch besorgen und aufmerksam lesen, könnte sein, dass es dir hier und da die Augen öffnet.
Obwohl ich da wenig Hoffnung haben.
Ob dein Leben etwas mit irgendeinem Lifestyle zu tun haben, weiß ich nicht. Mit deinen Äußerungen hier im Forum bestätigst du Frau Wagenknecht allerdings vollumfänglich!
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Dark Angel »

schokoschendrezki hat geschrieben:(02 Sep 2021, 08:35)

Und "Gemeinsinn" hilft auch nicht bei der Lösung sozialer Probleme weiter. Die Stadt Weißwasser in der Lausitz zum Beispiel hat eine der höchsten Junge-Leute-Abwanderungsraten deutschlandweit. Und entsprechend eine der höchsten Überalterungsraten. Mit allen Problemen. Und sie hat gemessen an der Größe der Stadt einen sehr erfolgfreichen Traditions-Eishockey-Club. Mit einer hohen Identifizierung der Bevölkerung. Das hilft aber nicht weiter! Gefragt sind u.a. bzw. sogar erstrangig Konzepte, wie der Ausstieg aus der Braunkohle in der Region gestaltet werden soll. Wie eine wirtschaftliche Umorientierung organisiert werden soll. Da heißt es klug und ideenreich nachdenken und nicht sich im Fanclub umarmen. Und "Ideen", "Kreativität" überhaupt - das sehe ich jedenfalls als Hobbypsychologe so - beginnen grundsätzlich mit einer Distanzierung. Man muss dazu "anders" sein wollen und nicht dasselbe machen wollen wie alle anderen.
Sorr, aber du hast wirklich keine Ahnung, was Gemeinsinn bedeutet.
Bei der Frage um den Kohleausstieg und die wirtschftliche Entwicklung der Region hat etwas mit Gemeinschaft, mit Gemeinsinn zu tun. Dabei geht es nämlich um nicht weniger als die Zukunft der gesammten Region und der Menschen (aller Menschen) die dort leben.
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Dark Angel
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Dark Angel »

tarkomed hat geschrieben:(02 Sep 2021, 09:35)

Solange Wiener in Deutschland nicht diskriminiert werden, darf man nicht nur Würstchen, sondern auch Unterhosen meinetwegen so nennen – Boxershorts gibt es schließlich auch. Und solange die Deutschen oder die Neuseeländer in Australien nicht diskriminiert werden, darf man auch andere Bezeichnungen für sie verwenden.
Schwarze und Angehörige der Ethnie der Sinti und Roma werden jedoch in Deutschland diskriminiert und mit Vorurteilen belegt und solange man weder den Einen noch den Anderen angehört, darf man sich nicht anmaßen, selbst zu bewerten, was auf sie beleidigend oder diskriminierend wirkt.
Die allergrößte Mehrheit in Deutschland hat das kapiert und versucht sich daran zu halten, aber einige, die ohnehin alles belassen wollen, wie es schon immer war, haben das als Thema für sich entdeckt und wollen uns einreden, dass die Sprache ein statisches Konstrukt ist, an dem man nichts zu ändern hat. Wir haben uns an eine neue Sprache gewöhnen müssen Mitte des letzten Jahrhunderts. Damals hat sich niemand getraut dagegen zu protestieren. Heute versuchen welche, Wörter die übriggeblieben sind aus dieser und früheren Zeiten, als denkmalgeschützte Begriffe zu erklären.
Sinti und Roma werden (nicht nur) in Deutschland diskriminiert und sie werden auch als Sinti und Roma weiterhin diskriminiert, daran ändert sich nichts, wenn nicht mehr von Zigeunern, Zigeunerschnitzel oder Zigeunersauce gesprochen werden darf.
Die Diskriminierung verschwindet nicht, nur weil die Verwendung eines Wortes/einer Bezeichnung tabuisiert wird.
Diskriminierung beginnt in den Köpfen, mit dem Denken der Menschen und das ändert sich auch nicht, wenn er bestimmte Bezeichnungen nicht (mehr) benutzt.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von schokoschendrezki »

Dark Angel hat geschrieben:(02 Sep 2021, 15:17)

Sorr, aber du hast wirklich keine Ahnung, was Gemeinsinn bedeutet.
Bei der Frage um den Kohleausstieg und die wirtschftliche Entwicklung der Region hat etwas mit Gemeinschaft, mit Gemeinsinn zu tun. Dabei geht es nämlich um nicht weniger als die Zukunft der gesammten Region und der Menschen (aller Menschen) die dort leben.
Dass es darum geht bedeutet dennoch noch lange nicht, dass die Fokussierung auf "Gemeinsinn" wirklich und notwendig ursächlich als Konzept weiterhilft. Das ist von der Kausal-Logik her falsch. Da wird das Ziel zur Ursache gemacht. Ein Zirkelschluss ist die Folge.


Stettin lässt sich als relativ große Stadt zwar nicht vergleichen ... umso mehr aber aus Richtung des Strukturwandels. Die für eine gewisse Zeit einmal weltweit größte Werftindustrieballung war irgendwann mal so gut wie vollständig weg. Das neue Konzept der Stadtentwicklung nennt sich "Floating Garden". Kann man überall lesen. Das muss zwar natürlich konkretisiert werden. Aber das gefällt mir schon mal! Nicht zurück sondern vorwärts. Das ist etwas ganz anderes als Armin Laschets "Steigerlied". Allein schon dieser Blick nach vorn setzt mehr Energien frei als der nostalgische Blick zurück auf irgendeine "Werftarbeitertradition".
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von schokoschendrezki »

Dark Angel hat geschrieben:(02 Sep 2021, 15:08)

Es existiert aber keine Vielfalt von "Lebensformen" in der Gesellschaft, weil Vielfalt die Fülle verschiedener Ausprägungen (Form, Farbe, Größe oder anderer Eigenschaften) eines Konzepts oder einer Objektklasse bedeutet. Das trifft in dem konkreten Zusammenhang nicht zu. Alleinerziehende leben i.d.R. nicht freiwillig allein und erziehen ihre Kinder i.d.R. nicht freiwillig allein, sondern weil sie mehr oder weniger dazu gezwungen sind. So genannte Patchworkfamilien sind ein Zeichen mangelnder Beziehungs- und Bindungsfähigkeit von Menschen (häufig Trennungs- und Scheidungskinder)
(Hervorhebung von mir)

Komm D.A. Jetzt wirds aber langsam wirklich gehässig! Wo bleibt dein Gemeinsinn und dein Eintreten für "alle".
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von tarkomed »

Dark Angel hat geschrieben:(02 Sep 2021, 15:08)
Die tradtionelle Framile ist die Normalität (statistische Normalverteilung) alles anderen Formen sind aufgrund ihres geringen prozentualen Anteils Abweichungen von der statistischen Normalverteilung.
Traditionen sind keine Normen! Es gab mal einen Versuch, den genormten Menschen zu züchten, aber er ist zum Glück gescheitert!!!
Dark Angel hat geschrieben:(02 Sep 2021, 15:08)
Sie "existieren nun mal" und deshalb muss man sie tolerieren, nicht akzeptieren.
Zum Glück sind sie nicht darauf angewiesen, von dir akzeptiert zu werden. Ihnen genügt die aktuelle Gesetzgebung, die ihnen das Eherecht und das Adoptionsrecht einräumt.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von NicMan »

Dark Angel hat geschrieben:(02 Sep 2021, 15:08)

Die tradtionelle Framile ist die Normalität (statistische Normalverteilung) [...]
Wie berechnest du denn bitte bei nominalem Skalenniveau eine Normalverteilung? Eine Normalverteilung setzt zwingend mindestens eine Intervallskala oder höher voraus. Verschiedene Formen der Familie lassen sich aber nicht metrisch ordnen.
Zuletzt geändert von NicMan am Donnerstag 2. September 2021, 16:34, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

schokoschendrezki hat geschrieben:(02 Sep 2021, 15:56)

(Hervorhebung von mir)

Komm D.A. Jetzt wirds aber langsam wirklich gehässig! Wo bleibt dein Gemeinsinn und dein Eintreten für "alle".
:D :D :D

Der war gut. Für die meisten Menschen ist es doch nun sowas von normal, dass es in der Gesellschaft eine Vielfalt an sexuellen und familiären Präferenzen gibt, da redet doch schon keiner mehr darüber. Eigentlich. Und "allein erziehend" und "allein lebend" kann durchaus auch freiwillig geschehen. Es gibt beides: Hat sich so ergeben, einerseits, ist genau so gewollt, andererseits. Und vieles mehr an Motivationen. Dieser Werteunion-Konservatismus, der Hand in Hand mit der AfD-Ideologie geht, wonach Vater-Mutter-Kind-Beziehungen das einzig Normale und Richtige seien, weil gottgewollt oder eben reine Biologie, der ist sowas von veraltet und weltfremd, meine Güte... Alleine in meinem Bekannten- und Freundeskreis gibt es mindestens fünf verschiedene Lebens- und Familien-Formen. Die würden bei Höcke sicher alle interniert werden *facepalm*
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von tarkomed »

Dark Angel hat geschrieben:(02 Sep 2021, 15:23)
Sinti und Roma werden (nicht nur) in Deutschland diskriminiert und sie werden auch als Sinti und Roma weiterhin diskriminiert, daran ändert sich nichts, wenn nicht mehr von Zigeunern, Zigeunerschnitzel oder Zigeunersauce gesprochen werden darf.
Die Diskriminierung verschwindet nicht, nur weil die Verwendung eines Wortes/einer Bezeichnung tabuisiert wird.
Das Wort wurde seit Jahrhunderten verwendet, um jemanden abzuwerten, der weder Sinti noch Roma war. Ein so negativ besetztes Wort trägt doch erheblich zur Diskriminierung bei. Ähnliches gilt für das N-Wort. Dir und mir werden nicht die Zähne abfallen, wenn wir dieses Wort nicht mehr in den Mund nehmen. Es wird helfen, dass das Wort in Vergessenheit gerät.
Dark Angel hat geschrieben:(02 Sep 2021, 15:23)
Diskriminierung beginnt in den Köpfen, mit dem Denken der Menschen und das ändert sich auch nicht, wenn er bestimmte Bezeichnungen nicht (mehr) benutzt.
Doch, es ändern insofern etwas, als dass Diskriminierung nicht mehr offengetragen wird. In den Köpfen wird sie bleiben, wenn man dazu neigt, aber Gedanken wirken erst verletzend, sobald sie geäußert werden.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Dark Angel »

schokoschendrezki hat geschrieben:(02 Sep 2021, 15:53)

Dass es darum geht bedeutet dennoch noch lange nicht, dass die Fokussierung auf "Gemeinsinn" wirklich und notwendig ursächlich als Konzept weiterhilft. Das ist von der Kausal-Logik her falsch. Da wird das Ziel zur Ursache gemacht. Ein Zirkelschluss ist die Folge.
Du hast es immer noch nicht begriffen!
Bei Überlegungen zur Entwicklung der Region nach dem Kohleausstieg, der geplante Strukturwandel fokussiert sich nicht auf Gemeinsinn, sondern IST Gemeinsinn. Hier geht es um das Leben der Menschen, der Gemeinschaft/Gesellschaft um ihre Existenz. Es geht um die Zukunft der Menschen einer ganzen Region - um ganz konkrete Menschen, nicht um irgend etwas abstraktes. Bei Gemeinsinn, Gemeinschaft ist kein Abstraktum gemeint, sondern eine ganz konkrete Gruppe von Menschen, um deren zukünftiges Leben und Arbeiten in der ganz konkreten Region.

schokoschendrezki hat geschrieben:(02 Sep 2021, 15:53)Stettin lässt sich als relativ große Stadt zwar nicht vergleichen ... umso mehr aber aus Richtung des Strukturwandels. Die für eine gewisse Zeit einmal weltweit größte Werftindustrieballung war irgendwann mal so gut wie vollständig weg. Das neue Konzept der Stadtentwicklung nennt sich "Floating Garden". Kann man überall lesen. Das muss zwar natürlich konkretisiert werden. Aber das gefällt mir schon mal! Nicht zurück sondern vorwärts. Das ist etwas ganz anderes als Armin Laschets "Steigerlied". Allein schon dieser Blick nach vorn setzt mehr Energien frei als der nostalgische Blick zurück auf irgendeine "Werftarbeitertradition".
Ja - und nach Wegfall der Werftindustrie und der damit verbundenen Umstrukturierung ging es um die Gemeinschaft, war Gemeinsinn der Hintergrund - nämlich dass die Stadt weiterhin ein lebenswerter Ort für die Menschen dort blieb.
Wie kommst du auf die sinnbefreite Idee, dass Überlegungen die der Gemeinschaft dienen, die aus Gemeinsinn heraus erfolgen, rückwärts gewandt wären?
Wie kommst du auf den Unsinn, dass Gemeinsinn und Gemeinschaft Traditionen folgen würden, die keine Zukunft haben?
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Dark Angel »

schokoschendrezki hat geschrieben:(02 Sep 2021, 15:56)

(Hervorhebung von mir)

Komm D.A. Jetzt wirds aber langsam wirklich gehässig! Wo bleibt dein Gemeinsinn und dein Eintreten für "alle".
Wie ich schon an anderer Stelle schrieb, du hast keine Ahnung, was Gemeinsinn bedeutet.
Toleranz hat nichts mit "Eintreten für alle zu tun", mit Gemeinsinn aber schon.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Dark Angel »

tarkomed hat geschrieben:(02 Sep 2021, 16:18)

Traditionen sind keine Normen! Es gab mal einen Versuch, den genormten Menschen zu züchten, aber er ist zum Glück gescheitert!!!
Ich kann mich nicht erinnern, dass ich etwas von Normen geschrieben hätte und noch weniger, dass ich geschrieben hätte, dass Tradition etwas mit Norm zu tun hätte.
Ich schieb, dass die traditionelle Familie normal ist und zwar im Sinne der statistischen Normalverteilung.
Normalverteilung, Gaußsche Glockenkurve sagt dir was?
Wenn nicht, dann solltest du dich dringend mit dem Unterschied zwischen Norm und Normal(verteilung) beschäftigen
tarkomed hat geschrieben:(02 Sep 2021, 16:18)Zum Glück sind sie nicht darauf angewiesen, von dir akzeptiert zu werden. Ihnen genügt die aktuelle Gesetzgebung, die ihnen das Eherecht und das Adoptionsrecht einräumt.
Nicht nur, dass du den Unterschied zwischen Norm und normal nicht kennst, du kennst auch den Unterschied zwischen Toleranz und Akzeptanz nicht.
Schäm Dich!
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(02 Sep 2021, 16:32)

:D :D :D

Der war gut. Für die meisten Menschen ist es doch nun sowas von normal, dass es in der Gesellschaft eine Vielfalt an sexuellen und familiären Präferenzen gibt, da redet doch schon keiner mehr darüber. Eigentlich. Und "allein erziehend" und "allein lebend" kann durchaus auch freiwillig geschehen. Es gibt beides: Hat sich so ergeben, einerseits, ist genau so gewollt, andererseits. Und vieles mehr an Motivationen. Dieser Werteunion-Konservatismus, der Hand in Hand mit der AfD-Ideologie geht, wonach Vater-Mutter-Kind-Beziehungen das einzig Normale und Richtige seien, weil gottgewollt oder eben reine Biologie, der ist sowas von veraltet und weltfremd, meine Güte... Alleine in meinem Bekannten- und Freundeskreis gibt es mindestens fünf verschiedene Lebens- und Familien-Formen. Die würden bei Höcke sicher alle interniert werden *facepalm*
Die meisten Menschen - zumindest die, die in Biologie Oberstufe aufgepasst haben - wissen, dass sexuelle Präferenzen biologisch bedingt, heißt angeboren sind. Die kann sich niemand aussuchen und sucht sich auch niemand aus.
Trotzdem ergeben 10% gegenüber 90% keine Vielfalt, sondern immer noch eine Abweichung von der statistischen Normalverteilung.

Ja Selina, ich weiß Biologie, biologische Bedingtheiten gehören zu deinen Lieblingsfeindbildern, weil die mit deiner ideologischen Verbohrtheit nicht vereinbar sind.
Tut mir leid, aber wir leben in der Realität und nicht in einer Pippi-Langstrumpf-Welt, die wir uns zurecht reden können, wie sie uns gefällt.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

https://de.statista.com/statistik/daten ... entierung/

85% ist nicht wenig.


7,4% ist nun nicht soooo viel.
Im Jahr 2016 kam eine Online-Umfrage unter knapp 12.000 Personen in der Europäischen Union zu dem Ergebnis, dass sich in Deutschland 7,4 % der Bevölkerung dem LGBT-Spektrum zuordnen. Bei den neun europäischen Ländern mit statistisch signifikanten Ergebnissen belegte Deutschland damit den Spitzenplatz, vor Spanien (6,9 %) und England (6,5 %). Mit 1,5 % ordneten sich in Ungarn die wenigsten Personen der LGBT-Community zu.[7][8]
https://de.m.wikipedia.org/wiki/LGBT
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Dark Angel »

tarkomed hat geschrieben:(02 Sep 2021, 16:40)

Das Wort wurde seit Jahrhunderten verwendet, um jemanden abzuwerten, der weder Sinti noch Roma war. Ein so negativ besetztes Wort trägt doch erheblich zur Diskriminierung bei. Ähnliches gilt für das N-Wort. Dir und mir werden nicht die Zähne abfallen, wenn wir dieses Wort nicht mehr in den Mund nehmen. Es wird helfen, dass das Wort in Vergessenheit gerät.
Nein, wurde es nicht!
Der Ursprung des Wortes "Zigeuner" ist schlicht und ergreifend unbekannt.
Wahrscheinlich geht er auf die Bezeichnung Cingari oder Cangar zurück. Cingari/Cangar bedeutet in einer Unterform des Sanskrit - dem Sindhi - ausgestoßenes Volk. Erste Hinweise auf dieses Wort reichen bis ins 9.Jh. zurück und verweisen auf vermutlich aus Indien stammende nomadisierende Völker. Im Laufe der Jahrhunderte wandelte sich der Begriff.
Die negative Konnotation, verbunden mit der Diskriminierung dieser Völker ist recht jungen Datums ==> 19. Jh.
tarkomed hat geschrieben:(02 Sep 2021, 16:40)
Doch, es ändern insofern etwas, als dass Diskriminierung nicht mehr offengetragen wird. In den Köpfen wird sie bleiben, wenn man dazu neigt, aber Gedanken wirken erst verletzend, sobald sie geäußert werden.
Träum weiter!
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Dark Angel »

NicMan hat geschrieben:(02 Sep 2021, 16:30)

Wie berechnest du denn bitte bei nominalem Skalenniveau eine Normalverteilung? Eine Normalverteilung setzt zwingend mindestens eine Intervallskala oder höher voraus. Verschiedene Formen der Familie lassen sich aber nicht metrisch ordnen.
Normalverteilung Gaußsche Glockenkurve?
Aus der Anzahl der jeweils auftretenden Formen lässt sich durchaus eine Verteilung ableiten. Zumindest habe ich das vor 40 Jahren+ mal so gelernt.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Skeptiker »

Dark Angel hat geschrieben:(02 Sep 2021, 20:03)
Normalverteilung Gaußsche Glockenkurve?
Aus der Anzahl der jeweils auftretenden Formen lässt sich durchaus eine Verteilung ableiten. Zumindest habe ich das vor 40 Jahren+ mal so gelernt.
Und was wäre dabei deine Messgröße? Das ist das Problem. Normale Familie ja/nein ist keine Messgröße anhand derer man eine Verteilung entlang der Skala errechnen könnte.

Was du meinst ist der Anteil bestimmter Gruppen an der Gesamtbevölkerung, bei der die "normale Familie", also Vater, Mutter, Kinder, die bei weitem größte Gruppe unter den gemeinschaftlichen Lebensweisen mit Kindern sein sollte.
odiug

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von odiug »

Dark Angel hat geschrieben:(02 Sep 2021, 15:23)
...
Diskriminierung beginnt in den Köpfen, mit dem Denken der Menschen und das ändert sich auch nicht, wenn er bestimmte Bezeichnungen nicht (mehr) benutzt.
Das ist so einfach falsch.
Denn in dem Moment, wo er diese Worte nicht mehr benutzt, hat er sein Denken ja bereits geändert.
Das ist ja Sinn und Zweck der Übung.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von NicMan »

Dark Angel hat geschrieben:(02 Sep 2021, 20:03)

Normalverteilung Gaußsche Glockenkurve?
Aus der Anzahl der jeweils auftretenden Formen lässt sich durchaus eine Verteilung ableiten. Zumindest habe ich das vor 40 Jahren+ mal so gelernt.
Nein, da hast du etwas falsch verstanden. Eine metrische Verteilung wie die Normalverteilung setzt Momente einer Verteilung voraus. Das erste Moment ist der Durchschnitt. Den kann man aber nur berechnen, wenn die Messgrössse mindestens metrisch ist, also es 1. eine Rangfolge zwischen den Kategorien gibt (Der Wein schmeckt: Sehr schlecht, schlecht, mittelmäßig, gut) und 2., man die Abstände zwischen den Kategorien ermitteln kann (der Abstand zwischen 50 und 100 Euro ist genauso groß, wie der Abstand zwischen 500 und 550 Euro).

Dies kann man bei verschiedenen Familienformen aber nicht. Du kannst nicht aus 10 Patchworkfamilien, hundert Mutter-Vater Kind Familien und 5 Homosexuellen einen Durchschnitt bilden. Du kannst durchaus zählen, welche Gruppe wie häufig vorkommt und auch, welche am häufigsten vorkommt, also relative Häufigkeiten von Gruppen zählen. Letztlich ist es aber eine Nominalskala und deshalb lassen sich da weder Median (dafür bräuchte man mindestens eine Ordinalskala, wie in Punkt 1) noch ein Durchschnitt (dafür braucht man mindestens metrisches Niveau wie in Punkt 2) bilden.

Freilich kann man da dennoch statische Modelle mit anderen Annahmen bauen (bei Ja/Nein beispielsweise eine binomial-Verteilung mit Logit als Link Funktion, oder über relative Häufigkeiten eine Indifferenztabelle gegen die empirische Tabelle halten ) aber mit Normalverteilungsannahmen hat das nichts zu tun.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

Es gibt nun mal Menschen, die leben in Patchworkfamilien und in Familien allein Erziehender, neben dem großen Teil derjenigen, die in so genannten Kernfamilien zusammenleben. Was ich in meinen Beiträgen einfach nur sagen wollte: Alle diese Familienformen existieren nunmal und sollten gleichermaßen akzeptiert werden. Ihre Existenz ist eine gesellschaftliche Tatsache. Und nicht automatisch sind die Kinder in den Kernfamilien die glücklicheren und die in den anderen Familienformen die unglücklicheren. Das geht querbeet. Probleme treten in allen Familienformen gleichermaßen auf. Die Vater-Mutter-Kind-Familie alleine ist kein Garant für ein besseres Großwerden der Kinder im Vergleich zu anderen Familienformen. Damit ein Kind gut gedeihen kann, braucht es in erster Linie Liebe und Zuwendung. Das gilt für die Kernfamilie genauso wie für die Alleinerziehenden- oder Patchworkfamilie.
Zuletzt geändert von Selina am Donnerstag 2. September 2021, 21:00, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Stoner »

odiug hat geschrieben:(02 Sep 2021, 20:20)

Denn in dem Moment, wo er diese Worte nicht mehr benutzt, hat er sein Denken ja bereits geändert.
Sagt Ihnen das Lied Die Gedanken sind frei noch was?
Natürlich verwenden die meisten heute bestimmte Worte nicht mehr oder umgekehrt neue Worte. Wer wäre so bescheuert, seinen Job zu verlieren für ein falsches oder ein verweigertes Wort?

Wenn jemand also Worte nicht mehr verwendet, kann man von dort aus nicht auf Einsicht schließen. Es könnte an den Anreizen oder den Nachteilen liegen, und nicht an irgendwelchem Denken.

Ich glaube, das wissen Wokie-Krieger auch. Deshalb versuchen sie es ja, mit aller Macht und um jeden Preis durchzusetzen.

Wenn jemand eine Zwangsbekehrung hinter sich hatte und beispielsweise Allah statt Buddha oder Gott statt Jahwe gesagt hat (also das falsche Wort nicht mehr verwendet hat), hat er damit auch sein Denken verändert?

Und wer hat denn ein Recht und einen Anspruch, jemandes Denken zu verändern? Mit welchen Mitteln? Darum geht es doch.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

odiug hat geschrieben:(02 Sep 2021, 20:20)

Das ist so einfach falsch.
Denn in dem Moment, wo er diese Worte nicht mehr benutzt, hat er sein Denken ja bereits geändert.
Das ist ja Sinn und Zweck der Übung.
Oder er hat keinen Bock auf Diskussionen mit den Woken, die ihm schlicht auf den Sack gehen und die vermutlich nicht ruhen würden, bis er beruflich zugrunde geht wegen eines Wortes.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

Was ist daran eigentlich nicht zu verstehen? Es darf jederzeit alles gesagt werden. Nur bei menschenfeindlichen Äußerungen ziehen vernünftige Menschen nun mal die Bremse. Nicht auszudenken, wenn Menschenfeindlichkeit die Regel werden würde und nicht die Ausnahme bliebe.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von odiug »

Billie Holiday hat geschrieben:(02 Sep 2021, 21:01)

Oder er hat keinen Bock auf Diskussionen mit den Woken, die ihm schlicht auf den Sack gehen und die vermutlich nicht ruhen würden, bis er beruflich zugrunde geht wegen eines Wortes.
Tja siehst du ... und schon hat's funktioniert :thumbup:
Vor ein paar Jahren hätte er sich gar keine Gedanken darum machen müssen und jetzt hält er sein rassistisches Maul in der Öffentlichkeit.
Das ist doch toll :D
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Uffhausen »

odiug hat geschrieben:(02 Sep 2021, 20:20)
Das ist so einfach falsch.
Denn in dem Moment, wo er diese Worte nicht mehr benutzt, hat er sein Denken ja bereits geändert.
Das ist ja Sinn und Zweck der Übung.
Dann zeige mir mal den gedanklich überzeugten Rassisten, bei dem diese Übung wirkt.

Sag' dreimal hintereinander "Balkanschnitzel" und du darfst dich wieder zu uns an den Tisch setzen, oder wie?

Also, wir haben jetzt seit rund 20 Jahren den Euro, ich rechne aber immer noch in Gedanken in Mark um. Was ist da schief gelaufen? :?
"Man kann auf seinem Standpunkt stehen, aber man sollte nicht darauf sitzen." Erich Kästner
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Stoner »

odiug hat geschrieben:(02 Sep 2021, 21:11)

Tja siehst du ... und schon hat's funktioniert :thumbup:
Vor ein paar Jahren hätte er sich gar keine Gedanken darum machen müssen und jetzt hält er sein rassistisches Maul in der Öffentlichkeit.
Das ist doch toll :D
Ja, die Überzeugungskraft des Mobs ist halt manchmal doch überwältigend.

Und dann mokieren Sie sich, wenn man von faschistoiden Methoden spricht.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Uffhausen »

Selina hat geschrieben:(02 Sep 2021, 21:07)

Was ist daran eigentlich nicht zu verstehen? Es darf jederzeit alles gesagt werden. Nur bei menschenfeindlichen Äußerungen ziehen vernünftige Menschen nun mal die Bremse. Nicht auszudenken, wenn Menschenfeindlichkeit die Regel werden würde und nicht die Ausnahme bliebe.
Was nutzt es, wenn "vernünftige Menschen" die Bremse ziehen - die "unvernünftigen Menschen" tun es ihnen deswegen nicht nach, sondern fahren um sie rum und an ihnen vorbei.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

Uffhausen hat geschrieben:(02 Sep 2021, 21:24)

Was nutzt es, wenn "vernünftige Menschen" die Bremse ziehen - die "unvernünftigen Menschen" tun es ihnen deswegen nicht nach, sondern fahren um sie rum und an ihnen vorbei.
Das ist richtig. Ich setze halt nur auf Vernunft und Empathie.
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
Uffhausen
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Uffhausen »

Selina hat geschrieben:(02 Sep 2021, 21:26)
Das ist richtig. Ich setze halt nur auf Vernunft und Empathie.
Warum ziehst du dann die Bremse?

Niemand der "Unvernünftigen" wird das je erfahren, wenn du sie die ganze Zeit an dir vorbeifahren lässt.
"Man kann auf seinem Standpunkt stehen, aber man sollte nicht darauf sitzen." Erich Kästner
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