Zukunft der FDP

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Haltet Ihr die FDP noch für zeitgemäß ?

- Ich halte die FDP in ihrer heutigen Form für überflüssig
104
50%
- Ich finde Deutschland braucht die FDP
82
39%
- Ich habe dazu keine eindeutige Meinung
23
11%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 209
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Christdemokrat
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Re: Zukunft der FDP

Beitrag von Christdemokrat »

Europa2050 hat geschrieben:(30 Aug 2021, 08:41)
Was wird der Marktpreis nun bezwecken?
CO2-Erzeugungen, die dem Einzelnen über den Preis teurer sind, als sein erwarteter Nutzen, unterbleiben.
CO2-Erzeugungen, bei den für den Einzelnen der Nutzen den Preis überwiegt, finden statt.
Wo ist da der Unterschied zu dem, was die Grünen wollen? Der Preis wird nur auf eine andere Weise gebildet, ansonsten ist es doch derselbe Ansatz. Alles wird teurer, die Bürger müssen für alles mögliche tiefer in die Tasche greifen, die Belastungen für die unteren und mittleren EInkommen nehmen stark zu. Und angeblich würde dadurch CO2 gesenkt werden.

Möglicherweise wird ein am Markt gebildeter CO2-Preis noch viel höher sein als der CO2-Preis, den die Grünen per Gesetz festlegen wollen. Mit der FDP könnten die Belastungen für die Bürger also sogar noch größer werden als mit den Grünen.
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Re: Zukunft der FDP

Beitrag von Kohlhaas »

Wo soll da stehen, dass eine Tonne CO2 nicht eine Tonne CO2 sei?
Es kommt der Lösung der Aufgabenstellung „Verrechnungssystem für Klimaschädigung mit Ziel CO2-Neutralität“ am nähesten, weil es 83 Mio. Menschen mit ihren individuellen Präferenzen am „wie“ beteiligt.
Ziel des CO2-Preises ist es, den CO2-Ausstoß zu senken, nicht 83 Millionen Menschen gleichmäßig zu beteiligen.
Na dann sinkt logischerweise der Preis auch - CO2-Emission wird ja nicht mehr so nachgefragt. Glaubst Du das so etwas passiert, wenn Politiker eine Gebühr festlegen?
Wenn der CO2-Ausstoß sinkt, sinken logischerweise auch die Emissionskosten, denn es wird ja weniger ausgestoßen. Es ist völlig egal, wer den Emissionspreis festlegt.
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Re: Zukunft der FDP

Beitrag von Realist2014 »

Europa2050 hat geschrieben:(30 Aug 2021, 16:35)

Da:

https://www.politik-forum.eu/viewtopic. ... 0#p5061405

Die Tonne CO2 des arbeitenden Familienvaters schädigt die Umwelt vielleicht doch weniger, als des „auf einen Aperol-Spritz an den Gardaseefahrers“?
Das soll wohl ein Witz sein?

Tonne ist Tonne....
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Zukunft der FDP

Beitrag von Realist2014 »

Kohlhaas hat geschrieben:(30 Aug 2021, 16:57)

Ziel des CO2-Preises ist es, den CO2-Ausstoß zu senken,
Daher werden die mit hohem Einkommen weiter Verbrenner fahren....
Im Gegensatz zum Rest..
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Re: Zukunft der FDP

Beitrag von Europa2050 »

Realist2014 hat geschrieben:(30 Aug 2021, 17:17)

Das soll wohl ein Witz sein?

Tonne ist Tonne....
Ja, der Witz heißt mit Nachnamen Ironie.

Übrigens glaube ich nicht, dass nach einem CO2-Preis, egal welchen Modells, die Geldigen weiter heizen und die mit weniger Geld zu Umweltengeln werden.

Es ist (außer bei Erben in Generation X) nunmal so, dass die Leute, die Geld haben, es haben, weil sie damit umgehen können.
Und deshalb am unmittelbarsten auf das durch den CO2-Preis veränderte Preisniveau durch Veränderung des Konsumverhaltens weg vom CO2 reagieren werden.
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Re: Zukunft der FDP

Beitrag von Realist2014 »

Europa2050 hat geschrieben:(30 Aug 2021, 17:32)

Ja, der Witz heißt mit Nachnamen Ironie.

Übrigens glaube ich nicht, dass nach einem CO2-Preis, egal welchen Modells, die Geldigen weiter heizen und die mit weniger Geld zu Umweltengeln werden.

Es ist (außer bei Erben in Generation X) nunmal so, dass die Leute, die Geld haben, es haben, weil sie damit umgehen können.
Und deshalb am unmittelbarsten auf das durch den CO2-Preis veränderte Preisniveau durch Veränderung des Konsumverhaltens weg vom CO2 reagieren werden.
Vollkostenrechnung
Umstieg auf E-Auto erfolgt dann, wenn es sich "rechnet" bei gleicher Erfüllung des Anforderungsprofils
Das gilt für alle, außer denen mit geringem Einkommen- die haben ( aktuell) diese "Auswahl" nicht beim Spritpreis von 5 Euro
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Re: Zukunft der FDP

Beitrag von Kohlhaas »

Realist2014 hat geschrieben:(30 Aug 2021, 17:18)

Daher werden die mit hohem Einkommen weiter Verbrenner fahren....
Im Gegensatz zum Rest..
Du reduzierst das auf den Straßenverkehr. Der produziert aber nur 22 Prozent des CO2, das in Deutschland in die Luft geblasen wird. Wobei der Güterverkehr darin enthalten ist.

Außerdem ist es ein Scheinargument, dass Menschen mit hohem Einkommen weiter Verbrenner fahren werden, weil sie es sich leisten können. Der Rest wird dann nämich weiter Verbrenner fahren, weil er sich Elektroautos nicht leisten kann.

https://www.manager-magazin.de/fotostre ... 44209.html
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Re: Zukunft der FDP

Beitrag von Michael Alexander »

Auf die FDP könnten schwere Entscheidungen zukommen. Wenn die SPD wirklich stärkste Kraft wird, wird sich die Frage nach der Ampelkoalition stellen. Während für SPD und Grüne - zumindest für Scholz und Habeck - diese Koalition die erste Wahl sein dürfte, wären der FDP sicherlich andere Konstellationen lieber.

Die FDP könnte sich in einer Situation wiederfinden, in der sie sich nur falsch entscheiden kann: Entscheidet sie sich unter grossen Kompromissen für die Ampel, werden ihr wirtschaftsliberale Stammwähler ein Umfallen vorwerfen. Am Ende einer sehr schmerzhaften Legislaturperiode könnte das parlamentarische Aus drohen, da die FDP wohl kaum wesentliche liberale Inhalte in einer Koalition mit zwei linken Parteien wird durchsetzen können.

Entscheidet sie sich dagegen, wird der Partei wiederum Kritik entgegenschallen wie einst bei der Beendigung der Gespräche zur Jamaika-Koalition 2017. Ausserdem werden viele FDP-Politiker ihre Felle davonschwimmen sehen, wenn es nicht endlich für Ämter und Pöstchen an den Fleischtrögen der Macht reicht. Denn die Alternative zur Ampel wird wohl heissen: Rot-Rot-Grün, nicht Jamaika. Bürgerlich orientierte Wähler werden der FDP vorwerfen, diesen Alptraum nicht verhindert zu haben.
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Re: Zukunft der FDP

Beitrag von Realist2014 »

Kohlhaas hat geschrieben:(30 Aug 2021, 17:44)

Außerdem ist es ein Scheinargument, dass Menschen mit hohem Einkommen weiter Verbrenner fahren werden, weil sie es sich leisten können. Der Rest wird dann nämich weiter Verbrenner fahren, weil er sich Elektroautos nicht leisten kann.
l
Dann wird das mit der CO2 Reduktion bezüglich PKW Verkehr sehr langsam gehen, wenn kein erzwungener Verzicht über den Preis statt findet.
Dann ist das halt so.
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Re: Zukunft der FDP

Beitrag von Kohlhaas »

Realist2014 hat geschrieben:(30 Aug 2021, 18:13)

Dann wird das mit der CO2 Reduktion bezüglich PKW Verkehr sehr langsam gehen, wenn kein erzwungener Verzicht über den Preis statt findet.
Dann ist das halt so.
Bezüglich Autoverkehr (sind ja nicht nur PKW) wird es eine spürbare Reduktion erst geben, wenn Elektroautos in größerer Zahl verfügbar und damit erschwinglicher werden und die Ladeinfrastruktur entsprechend ausgebaut ist. Unter anderem dazu dienen ja die Einnahmen aus dem CO2-Preis.

Von "erzwungenem Verzicht" redet übrigens niemand. Auch nicht die Grünen oder die FDP. Keine Ahnung, wie Du darauf kommst. Wie sollte das auch gehen? Soll die Politik all die Berufspendler vielleicht zwingen, ihre Jobs zu kündigen und daheim zu bleiben? Das hätte mit liberaler Politik ja wohl gar nichts mehr zu tun.
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Re: Zukunft der FDP

Beitrag von Realist2014 »

Kohlhaas hat geschrieben:(30 Aug 2021, 18:45)

Bezüglich Autoverkehr (sind ja nicht nur PKW) wird es eine spürbare Reduktion erst geben, wenn Elektroautos in größerer Zahl verfügbar und damit erschwinglicher werden und die Ladeinfrastruktur entsprechend ausgebaut ist. Unter anderem dazu dienen ja die Einnahmen aus dem CO2-Preis.
Dieses erachte ich auch als realistisch
Nur stellen sich die "Klima-Missionare" das anders vor....
Von "erzwungenem Verzicht" redet übrigens niemand. .
Doch , die Klimamissionare...
FFF....

Ich teile ja ( siehe oben) deine Sichtweise...
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Re: Zukunft der FDP

Beitrag von Kohlhaas »

Realist2014 hat geschrieben:(30 Aug 2021, 18:53)

Dieses erachte ich auch als realistisch
Nur stellen sich die "Klima-Missionare" das anders vor....
Von welchen Klimamissionaren sprichst Du? Aus der Politik sind mir keine bekannt. Greta käme vielleicht noch in Betracht, aber selbst sie verlangt nicht, dass wir alle zurück auf die Bäume sollen. Allen seriösen Parteien ist klar, dass wir das Klimaproblem nicht mit Verzicht, sondern nur mit Technik lösen können. Die einze unseriöse glaubt, dass es gar kein Klimaproblem gibt.
Ich teile ja ( siehe oben) deine Sichtweise...
Denkwürdig. Ist, glaube ich, das erste Mal, dass wir an einer Stelle einer Meinung sind.

Bleibt noch der "Streitpunkt", ob der Staat aus sozialen Gründen die steigenden Kosten für Geringverdiener ausgleichen sollte.
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Re: Zukunft der FDP

Beitrag von Realist2014 »

Kohlhaas hat geschrieben:(30 Aug 2021, 19:11)

Von welchen Klimamissionaren sprichst Du?
FFF....

]Denkwürdig. Ist, glaube ich, das erste Mal, dass wir an einer Stelle einer Meinung sind.
Na sowas....
Bleibt noch der "Streitpunkt", ob der Staat aus sozialen Gründen die steigenden Kosten für Geringverdiener ausgleichen sollte.
Kommt auf den Ausgleich an wofür
Pendlerpauschale ja, zusätzlich für "Freizeitfahrten" nein.
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Zukunft der FDP

Beitrag von Kohlhaas »

Realist2014 hat geschrieben:(30 Aug 2021, 19:15)

FFF....
Ist schon manchmal beschwerlich mit dem deutschen Aküfi... :cool:
Na sowas....
Wir leben in außergewöhnlichen Zeiten. Im Moment passieren gerade die seltsamsten Dinge.
Kommt auf den Ausgleich an wofür
Pendlerpauschale ja, zusätzlich für "Freizeitfahrten" nein.
Über die Frage, wie man das bewerkstelligt, kann man ja gern streiten. Was die einzelnen Parteien dazu sagen, steht in den Wahlprogrammen. SPD, CDU und Grüne sind sich einig, dass es so einen sozialen Ausgleich geben muss. Nur die FDP will das wieder mal alles den "Marktkräften" überlassen.

Was Linkspartei und AfD dazu sagt, weiß ich nicht und ist mir auch wurschtegal.


Auch hier aber nur mal wieder als kleine Anmerkung: Der stinknormale deutsche Michel muss nicht nur an die Tankstelle fahren. Der muss auch seine Heizung betreiben und den Strom aus der Steckdose bezahlen. Wird bald alles teurer und trifft am härtesten diejenigen, die am wenigsten haben. Pendlerpauschale hilft denen oft auch nicht, weil sie kaum oder keine Steuern zahlen und von Steuererleichterungen keinen Vorteil hätten, der die Mehrkosten ausgleichen würde.
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Re: Zukunft der FDP

Beitrag von Europa2050 »

Kohlhaas hat geschrieben:(30 Aug 2021, 19:11)

..,Allen seriösen Parteien ist klar, dass wir das Klimaproblem nicht mit Verzicht, sondern nur mit Technik lösen können...
Wenn Du mir das für die Grünen garantierst, habe ich keinerlei Bedenken bei einer Regierungsbeteiligung derselben.

(Wobei ich bei den niedrigeren Stufen meiner persönlichen Prioritätenliste durchaus verzichten könnte - freiwillig, wenn es hilft und vor allem wenn ich nicht den Eindruck habe überdurchschnittlich verzichten zu sollen.)

Nur geht es mir da mit der Botschaft und dem Glauben wie damals dem Johann Wolfgang…
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Re: Zukunft der FDP

Beitrag von Realist2014 »

Kohlhaas hat geschrieben:(30 Aug 2021, 19:31)

Auch hier aber nur mal wieder als kleine Anmerkung: Der stinknormale deutsche Michel muss nicht nur an die Tankstelle fahren. Der muss auch seine Heizung betreiben und den Strom aus der Steckdose bezahlen. Wird bald alles teurer und trifft am härtesten diejenigen, die am wenigsten haben. Pendlerpauschale hilft denen oft auch nicht, weil sie kaum oder keine Steuern zahlen und von Steuererleichterungen keinen Vorteil hätten, der die Mehrkosten ausgleichen würde.
"Unten" wird immer zuerst verzichtet bei knappen, teuren Ressourcen .
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Re: Zukunft der FDP

Beitrag von Christdemokrat »

Mein Punkt war eigentlich nur der, daß die FDP sich auf die Fahnen schreibt, die Bürger entlasten zu wollen, gleichzeitig aber einen CO2-Preis will, der die Bürger enorm belastet. Wie paßt das zusammen?

Die Einführung der Ökosteuer damals hat auch nicht dazu geführt, daß die Menschen z.B. weniger Autofahren. Es hat den Bürgern nur Geld aus der Tasche gezogen und Löcher im Staatshaushalt gestopft, aber einen Effekt auf den CO2-Ausstoß hatte es nicht.
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Re: Zukunft der FDP

Beitrag von Realist2014 »

Christdemokrat hat geschrieben:(30 Aug 2021, 22:22)


Die Einführung der Ökosteuer damals hat auch nicht dazu geführt, daß die Menschen z.B. weniger Autofahren.
Es hat den Bürgern nur Geld aus der Tasche gezogen und Löcher im Staatshaushalt gestopft, aber einen Effekt auf den CO2-Ausstoß hatte es nicht.
Das ist falsch.

Die Ökosteuer geht zu 100% in das Rentensystem:

https://www.deutschlandfunk.de/20-jahre ... _id=444973
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Re: Zukunft der FDP

Beitrag von Christdemokrat »

Michael Alexander hat geschrieben:(30 Aug 2021, 17:49)

Auf die FDP könnten schwere Entscheidungen zukommen. Wenn die SPD wirklich stärkste Kraft wird, wird sich die Frage nach der Ampelkoalition stellen. Während für SPD und Grüne - zumindest für Scholz und Habeck - diese Koalition die erste Wahl sein dürfte, wären der FDP sicherlich andere Konstellationen lieber.

Die FDP könnte sich in einer Situation wiederfinden, in der sie sich nur falsch entscheiden kann: Entscheidet sie sich unter grossen Kompromissen für die Ampel, werden ihr wirtschaftsliberale Stammwähler ein Umfallen vorwerfen. Am Ende einer sehr schmerzhaften Legislaturperiode könnte das parlamentarische Aus drohen, da die FDP wohl kaum wesentliche liberale Inhalte in einer Koalition mit zwei linken Parteien wird durchsetzen können.

Entscheidet sie sich dagegen, wird der Partei wiederum Kritik entgegenschallen wie einst bei der Beendigung der Gespräche zur Jamaika-Koalition 2017. Ausserdem werden viele FDP-Politiker ihre Felle davonschwimmen sehen, wenn es nicht endlich für Ämter und Pöstchen an den Fleischtrögen der Macht reicht. Denn die Alternative zur Ampel wird wohl heissen: Rot-Rot-Grün, nicht Jamaika. Bürgerlich orientierte Wähler werden der FDP vorwerfen, diesen Alptraum nicht verhindert zu haben.
Nach den aktuellen Umfragen wäre die SPD ganz klar die stärkste Partei und hätte den Auftrag zur Regierungsbildung. Rot-Grün wäre zusammen viel stärker als Schwarz-Gelb. Jamaika wäre unte diesen Voraussetzungen unrealistisch und in eine Koalition unter Führung der SPD würde die Union vermutlich nicht eintreten.

Es sieht so aus, daß eine Ampel die einzige realistische Option für die FDP wäre an einer Regierung beteiligt zu werden. Wobei Rot-Grün mit der Linken auch noch eine andere Option in der Hinterhand hätte.

Daß die FDP als kleinster von drei Koalitionspartnern das Finanzministerium bekommt, scheint mir doch sehr unrealistisch zu sein. Dann müßte man den Grünen schon ihr "Klimaministerium" mit Vetorecht zugestehen und ein Finanzminister Lindner müßte dann in diesem Amt einige der Steuererhöhungen durchsetzen, die SPD und Grüne wollen.
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Re: Zukunft der FDP

Beitrag von Kohlhaas »

Europa2050 hat geschrieben:(30 Aug 2021, 20:14)

Wenn Du mir das für die Grünen garantierst, habe ich keinerlei Bedenken bei einer Regierungsbeteiligung derselben.

(Wobei ich bei den niedrigeren Stufen meiner persönlichen Prioritätenliste durchaus verzichten könnte - freiwillig, wenn es hilft und vor allem wenn ich nicht den Eindruck habe überdurchschnittlich verzichten zu sollen.)

Nur geht es mir da mit der Botschaft und dem Glauben wie damals dem Johann Wolfgang…
Ich gehöre nicht der Parteiführung der Grünen an. Ich wähle die nichtmal. Ich kann Dir folglich gar nichts garantieren und will das auch überhaupt nicht.

Um die Frage, wie glaubwürdig die Grünen sind, ging es in der Diskussion zwischen uns aber auch gar nicht. Es ging um die Frage, ob Maßnahmen für den Klimaschutz, die für die Bürger teuer werden, sozial abgefedert werden sollten. Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, hast Du Dich nicht gegen Klimaschutz ausgesprochen, sondern nur die Notwendigkeit "sozialer Korrekturen" für überflüssig erklärt.

Und da wir schon beim Thema "Glaubwürdigkeit" sind: Bezüglich Umweltfragen wird sicher niemand die FDP für "glaubwürdiger" halten als die Grünen. Mit ihrer Idee, die Höhe des CO2-Preises durch "den Markt" festlegen zu lassen, versuchen die heutigen selbsternannten "Liberalen" nur, das Thema "Umweltschutz" mit ihrer wirtschaftsliberalen Ideologie zu überdecken. Es geht der FDP dabei nicht um Klimapolitik oder Umweltschutz. Es geht ihr nur darum, ihre heilige Kuh mit dem Namen "Freie Marktwirtschaft" in den Mittelpunkt zu rücken. Wir leben aber gar nicht in einer "freien Marktwirtschaft". Wir leben in einer SOZIALEN Marktwirtschaft!

Das Hauptproblem der heute bestimmenden FDP-Politiker liegt darin, dass sie den Begriff "Liberal" fast nur noch auf Wirtschaftstätigkeit beziehen. Letztlich stellen sie damit die Existenz des Staates infrage. Früher gab es in der FDP mal Leute, die mit "liberal" ganz andere Werte gemeint haben.

Genau deshalb halte ich die heutige FDP für überflüssig. Warum sollte ein Bürger die FDP wählen, obwohl er doch ganz genau weiß, dass die FDP gar nicht seine Interessen vertritt, sondern nur die Interessen der Wirtschaft?
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Re: Zukunft der FDP

Beitrag von Kohlhaas »

Realist2014 hat geschrieben:(30 Aug 2021, 20:38)

"Unten" wird immer zuerst verzichtet bei knappen, teuren Ressourcen .
Marktwirtschaft
Ich weiß jetzt nicht so genau, was Du mit "Unten" gemeint hast. Ich interpretiere das jetzt mal so, dass Du die Leute mit "nicht besonders hohem" Einkommen meintest. Wenn ich das richtig verstanden habe, kann ich nur sagen, dass ich Deine Haltung zutiefst abstoßend finde.

Wenn es das Grundprinzip der Marktwirtschaft wäre, dass immer zuerst die "Besitzlosen" verzichten müssen, dann wäre die Marktwirtschaft scheiße. In einem Staat, in dem dieses Prinzip gilt, will ich nicht leben.

Muss ich zum Glück auch nicht! Zum wiederholten Male: Wir leben nicht in einer freien Marktwirtschaft. Wir leben in einer sozialen Marktwirtschaft. Hier gilt das Prinzip, dass jeder Mensch sich wirtschaftlich frei betätigen darf. Dies aber nur, solange es der Allgemeinheit nutzt oder ihr zumindest nicht schadet. Der Zweck dieser ganzen Veranstaltung liegt nicht darin, freie Wirtschaftstätigkeit zu schützen. Er liegt darin, allen Menschen in diesem Land ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen. ALLEN Menschen! Das hat die FDP offenbar vergessen. Sie wird ja nicht von der "freien Wirtschaft" gewählt. Sie wird von den Menschen gewählt - oder eben auch nicht.

Das führt mich wieder zurück zur Kernfrage: Zukunft der FDP? Die FDP hat keine Zukunft, wenn sie ihr ganzes Sinnen und Trachten nur auf freie Wirtschaftstätigkeit reduziert. Dann hat sie nichtmal eine Existenzberechtigung.
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Re: Zukunft der FDP

Beitrag von JJazzGold »

Kohlhaas hat geschrieben:(31 Aug 2021, 13:33)

Ich weiß jetzt nicht so genau, was Du mit "Unten" gemeint hast. Ich interpretiere das jetzt mal so, dass Du die Leute mit "nicht besonders hohem" Einkommen meintest. Wenn ich das richtig verstanden habe, kann ich nur sagen, dass ich Deine Haltung zutiefst abstoßend finde.

Wenn es das Grundprinzip der Marktwirtschaft wäre, dass immer zuerst die "Besitzlosen" verzichten müssen, dann wäre die Marktwirtschaft scheiße. In einem Staat, in dem dieses Prinzip gilt, will ich nicht leben.

Muss ich zum Glück auch nicht! Zum wiederholten Male: Wir leben nicht in einer freien Marktwirtschaft. Wir leben in einer sozialen Marktwirtschaft. Hier gilt das Prinzip, dass jeder Mensch sich wirtschaftlich frei betätigen darf. Dies aber nur, solange es der Allgemeinheit nutzt oder ihr zumindest nicht schadet. Der Zweck dieser ganzen Veranstaltung liegt nicht darin, freie Wirtschaftstätigkeit zu schützen. Er liegt darin, allen Menschen in diesem Land ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen. ALLEN Menschen! Das hat die FDP offenbar vergessen. Sie wird ja nicht von der "freien Wirtschaft" gewählt. Sie wird von den Menschen gewählt - oder eben auch nicht.

Das führt mich wieder zurück zur Kernfrage: Zukunft der FDP? Die FDP hat keine Zukunft, wenn sie ihr ganzes Sinnen und Trachten nur auf freie Wirtschaftstätigkeit reduziert. Dann hat sie nichtmal eine Existenzberechtigung.
Wollen Sie GG Art 21 und 38 Abs 1 abschaffen?
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt

https://www.youtube.com/watch?v=9FBu2rVuXGI
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Re: Zukunft der FDP

Beitrag von Europa2050 »

Kohlhaas hat geschrieben:(31 Aug 2021, 13:18)

Ich gehöre nicht der Parteiführung der Grünen an. Ich wähle die nichtmal. Ich kann Dir folglich gar nichts garantieren und will das auch überhaupt nicht.

Um die Frage, wie glaubwürdig die Grünen sind, ging es in der Diskussion zwischen uns aber auch gar nicht. Es ging um die Frage, ob Maßnahmen für den Klimaschutz, die für die Bürger teuer werden, sozial abgefedert werden sollten. Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, hast Du Dich nicht gegen Klimaschutz ausgesprochen, sondern nur die Notwendigkeit "sozialer Korrekturen" für überflüssig erklärt.

Und da wir schon beim Thema "Glaubwürdigkeit" sind: Bezüglich Umweltfragen wird sicher niemand die FDP für "glaubwürdiger" halten als die Grünen. Mit ihrer Idee, die Höhe des CO2-Preises durch "den Markt" festlegen zu lassen, versuchen die heutigen selbsternannten "Liberalen" nur, das Thema "Umweltschutz" mit ihrer wirtschaftsliberalen Ideologie zu überdecken. Es geht der FDP dabei nicht um Klimapolitik oder Umweltschutz. Es geht ihr nur darum, ihre heilige Kuh mit dem Namen "Freie Marktwirtschaft" in den Mittelpunkt zu rücken. Wir leben aber gar nicht in einer "freien Marktwirtschaft". Wir leben in einer SOZIALEN Marktwirtschaft!

Das Hauptproblem der heute bestimmenden FDP-Politiker liegt darin, dass sie den Begriff "Liberal" fast nur noch auf Wirtschaftstätigkeit beziehen. Letztlich stellen sie damit die Existenz des Staates infrage. Früher gab es in der FDP mal Leute, die mit "liberal" ganz andere Werte gemeint haben.

Genau deshalb halte ich die heutige FDP für überflüssig. Warum sollte ein Bürger die FDP wählen, obwohl er doch ganz genau weiß, dass die FDP gar nicht seine Interessen vertritt, sondern nur die Interessen der Wirtschaft?
Das sind jetzt mehrere Themenkomplexe:

Richtig, weder Du noch ich wissen, ob die Grünen - mit Macht ausgestattet- die „Verbotspartei“ sind, für die mancher sie hält, oder nicht. Spielt in einem FDP-Strang auch nur dann eine Rolle, wenn Partnereignung gefragt ist.

Ja, ich stehe dem Sozialsystem skeptisch gegenüber, da einfach seine selbstverantwortungshemmenden Faktoren immer stärker werden. Eine wirklich bessere Lösung ist mir aber auch noch nicht begegnet. Vielleicht ist es BGE, da bin ich aber mit meiner radikalen (für alle, egal welche wirtschaftlichen Verhältnisse) Version in Liberaler wie sozialer Welt ein Außenseiter.

Aber:
Das Recht auf Umweltzerstörung ist für mich kein durch Sozialmassnahmen jedermann zur Verfügung zu stellendes Grundrecht, wie Bildung, Wohnen, Ernährung, Gesundheit.

Wenn man das soziale wegnimmt, wo ist dann noch der Unterschied zwischen Grün und FDP?
Da, wo der Preis festgelegt wird. Und ja, da sind Angebot und Nachfrage, die 83 Mio. Einzelentscheider besser, als ein paar lobbygetriebene Politiker, von denen jeder ein Duzend heilige Kühe mitbringt, die ja nicht zu schlachten seien. Da bin ich ausnahmsweise 100% FDP.

Wichtig ist nur - daran hat es dem Menschen über die Jahrtausende gefehlt - dass er erkennt, dass Natur (hier Klima) einen Wert hat, und kein frei und beliebig (aus)-nutzbares Gut ist. Da waren die Grünen und ihre Bewegungen für die Platzhirsche durchaus wichtig. Aber dasist ja jetzt fast überall durch.
Und wenn ich so ein knappes Gut schonend und nutzbringend nutzen will, komme ich einfach um die Marktmechanismen nicht rum.

Ist die FDP nun liberal?
Liberal heißt erstmal gleiche Rechte und Chancen für jedermann.
Mich geht nichts an, was und mit Du es tust, außer meine verbrieften Rechte werden beeinträchtigt.
Selbstverantwortlicher Erfolg und auch Misserfolg.
Freiheit und Verantwortung - des einzelnen, nicht des Kollektives.
Das vertritt die FDP definitiv, unter Lindner wieder stärker und stringenter als vorher.

Und dann kommt der politische Tagesgeschäft, Sachzwänge undAbhängigkeiten. Und auch ein paar schräge Vögel und Selbstdarsteller, die die Kerngedanken extrem strapazieren hat jede Partei. Auch die FDP.

Aber sie ist eben trotzdem noch Liberaler als die Konkurrenz. Und wird deshalb auch mit 70% Übereinstimmung zu Hardcoreliberalen, notorischen Optimisten wie mich noch erste Wahl sein.

Und die unangenehme Wirtschaftskungelei, insbesondere je größer der Konzern oder gar Verband ist: Ist das nicht eher CDU/CSU/SPD-Spezialität…
Synonym für Mörder: Russland
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Re: Zukunft der FDP

Beitrag von Kohlhaas »

JJazzGold hat geschrieben:(31 Aug 2021, 13:41)

Wollen Sie GG Art 21 und 38 Abs 1 abschaffen?
Eigentümliche Frage. Ich habe nichts zu den beiden genannten Grundgesetzartikeln geschrieben, sondern meine Meinung über die FDP geäußert. Willst Du andeuten, dass meine Meinung verfassungswidrig ist?
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Re: Zukunft der FDP

Beitrag von JJazzGold »

Kohlhaas hat geschrieben:(31 Aug 2021, 14:39)

Eigentümliche Frage. Ich habe nichts zu den beiden genannten Grundgesetzartikeln geschrieben, sondern meine Meinung über die FDP geäußert. Willst Du andeuten, dass meine Meinung verfassungswidrig ist?

Das Absprechen der Existentberechtigung einer Partei, die sich im grund- und verfasungsrechtlich konformen Rahmen befindet, halte ich zumindest für verfassungsrechtlich bedenklich.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Zukunft der FDP

Beitrag von Kohlhaas »

Europa2050 hat geschrieben:(31 Aug 2021, 13:54)Richtig, weder Du noch ich wissen, ob die Grünen - mit Macht ausgestattet- die „Verbotspartei“ sind, für die mancher sie hält, oder nicht.
Dazu habe ich mich gar nicht geäußert. Ich habe lediglich darauf hingewiesen, dass ich keinerlei "Garantien" abgeben will oder werde, was die Grünen umsetzen werden.
Ja, ich stehe dem Sozialsystem skeptisch gegenüber, da einfach seine selbstverantwortungshemmenden Faktoren immer stärker werden.

Eine wirklich bessere Lösung ist mir aber auch noch nicht begegnet. Vielleicht ist es BGE, da bin ich aber mit meiner radikalen (für alle, egal welche wirtschaftlichen Verhältnisse) Version in Liberaler wie sozialer Welt ein Außenseiter.
Es freut mich, dass Du in dieser Hinsicht ein Außenseiter bist. Wer dem Sozialsystem skeptisch gegenüber steht, ist aus meiner Sicht grundsätzlich suspekt. Das menschliche Zusammenleben beruht auf dem Prinzip der Solidarität. Also auf einem Sozialsystem.
Aber:
Das Recht auf Umweltzerstörung ist für mich kein durch Sozialmassnahmen jedermann zur Verfügung zu stellendes Grundrecht, wie Bildung, Wohnen, Ernährung, Gesundheit.
Du hast nicht verstanden, worum es bei der Einführung der CO2-Abgabe geht. Es geht um das genaue Gegenteil dessen, was Du gerade geschrieben hast. Bislang ist es so, dass "Individuen" (auch Unternehmen und Konzerne) frei entscheiden dürfen, sich umweltzerstörend zu betätigen. Öl fördern, Benzin herstellen und verkaufen, das Zeug verbrennen, CO2 in die Luft blasen... Diese "Individuen" ziehen aus ihrer Tätigkeit Gewinn. Die Folgekosten (Klimaveränderung, Flutkatastrophen in Deutschland, Brände im Mittelmeerraum... etc) hat aber die Allgemeinheit zu tragen. Also auch Leute, die gar nichts mit der Förderung oder Verarbeitung von Öl, Kohle, Gas zu tun haben. Das nennt man Externalisierung von Kosten. Der CO2-Preis dient dazu, diese Kosten wieder zu internalisieren. Hier gilt das Verursacherprinzip: Wenn jemand dreckiges Zeug herstellt und verkauft, dann hat der Hersteller die dadurch entstandenen Schäden zu tragen. Nicht der Käufer!

Die von mir (und allen seriösen Parteien) geforderten Sozialmaßaßnahmen dienen also gerade NICHT dazu, ein Recht auf Umweltzerstörung festzuschreiben. Sie dienen im Gegenteil dazu, die Folgekosten der Umweltzerstörung auf die Verursacher zu verlagern. Kleines Beispiel: Du gehst in den Supermarkt und kaufst eine Gurke. Diese Gurke ist in einer Vakuum-Plastik-Hülle verpackt. Bist Du jetzt eine Umweltsau, weil Du die Plastikhülle gekauft hast? Du wolltest doch nur die Gurke. Der Verursacher der Umweltsauerei ist der Anbieter, der Gurken zwanghaft in Plastik einschweißt, weil die Gurken dadurch beim Transport geschützt werden.

Ähnlich ist es beim CO2-Ausstoß. Wenn ich mein Auto betreiben will, muss ich zwangsläufig ab und zu tanken. Es ist doch nicht meine Schuld, dass mir als Treibstoff nur Zeug zur Verfügung gestellt wird, das die Umwelt versaut. Ich habe doch gar keine Alternative. Womit soll ich denn mein Haus beheizen? Woher soll ich denn wissen, wie der Strom erzeugt wird, der meine Schreibtischlampe versorgt? Ich bin nur der Nutzer, nicht der Verursacher.

Was Du "Sozialmaßnahmen" nennst, dient nur dazu, entstehende Kosten nicht dem hilflosen Nutzer aufzuladen, sondern sie wieder auf den Veruracher zu schieben.
Wenn man das soziale wegnimmt, wo ist dann noch der Unterschied zwischen Grün und FDP?
Warum sollte man verpflichtet sein, das Soziale wegzunehmen? Deutschland ist eine Demokratie, in der eine soziale Marktwirtschaft gilt. Der soziale Aspekt muss bei jeder politischen Entscheidung mit berücksichtigt werden.
Da, wo der Preis festgelegt wird. Und ja, da sind Angebot und Nachfrage, die 83 Mio. Einzelentscheider besser, als ein paar lobbygetriebene Politiker, von denen jeder ein Duzend heilige Kühe mitbringt, die ja nicht zu schlachten seien.
Stimmt genau. Es geht um die Interessen von 83 Millionen Menschen und nicht bloß um ein paar Unternehmen, deren Lobbyinteressen von der FDP vertreten werden.
Ist die FDP nun liberal?
Liberal heißt erstmal gleiche Rechte und Chancen für jedermann.
Liberal heißt ganz etwas anderes. Gleiche Rechte und Chancen für jedermann gibt es auch in ausgeprägt illiberalen Gesellschaften. Es sind dort nur viel geringere Rechte und Chancen.
Mich geht nichts an, was und mit Du es tust, außer meine verbrieften Rechte werden beeinträchtigt.
Selbstverantwortlicher Erfolg und auch Misserfolg.
Genau darum geht es bei der CO2-Abgabe. Um Selbstverantwortlichkeit. Es darf nicht sein, dass Verursacher von Schäden die Kosten für die Folgen der von ihnen angerichteten Schäden der Allgemeinheit aufbürden.
Freiheit und Verantwortung - des einzelnen, nicht des Kollektives.
Das vertritt die FDP definitiv, unter Lindner wieder stärker und stringenter als vorher.
Genau das vertritt die FDP eben nicht. Indem sie "den Markt" über CO2-Preise entscheiden lassen will, fordert sie das Recht für die Umweltzerstörer ein, die Kosten ihrer Umweltzerstörung auf "das Kollektiv" verlagern zu dürfen. Dann müssen Du und ich dafür bezahlen, dass irgendein Konzern Öl fördert und Benzin herstellt und damit die Umwelt versaut.

Ich bin im Ruhrgebiet aufgewachsen. Dort wurde jahrzehntelang Kohle gefördert. Mit dem Verkauf der Kohle haben Unternehmen riesige Geldsummen verdient. Aber: Infolge der Kohleförderung hat es eine Bergsenkung gegeben. Die Oberfläche der Region ist um durchschnittlich 17 Meter abgesunken, mancherorts bis zu 30 Meter. Fast die Hälfte der Region ist heute Poldergebiet, in dem Flüsse nicht mehr natürlich abfließen können. Jedes Gewässer muss über Hebeanlagen gepumpt werden. Und zwar bis in alle Ewigkeit! Das wird sich nie wieder ändern! Wer trägt die Kosten dafür? Das bezahlen nicht die Kohlekonzerne, die mit der Kohle Geld verdient haben. Das bezahlen wir alle. Externalisierung von Kosten. Wenn es "dem Markt" überlassen bleibt, diese Kosten zu verteilen, dann bleibt es bei dieser Externalisierung. "Der Markt" hat hinreichend bewiesen, dass er das Verursacherprinzip zu umgehen versucht. Es bedarf staatlicher Steuerung, um das zu verhindern.

Da liegt das große Problem bei der Verengung des Begriffs "Liberalismus" auf reinen Wirtschaftsliberalismus, der in der FDP heutzutage prägend ist. Es steht nicht mehr der Mensch im Mittelpunkt, sondern die Freiheit wirtschaftlicher Betätigung.
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Re: Zukunft der FDP

Beitrag von aleph »

Die Erhöhung des Mindestlohnes schafft Kaufkraft und erhöht den Konsum in Deutschland, wovon Kleinunternehmer hierzulande profitieren.
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Re: Zukunft der FDP

Beitrag von Kohlhaas »

JJazzGold hat geschrieben:(31 Aug 2021, 15:04)

Das Absprechen der Existentberechtigung einer Partei, die sich im grund- und verfasungsrechtlich konformen Rahmen befindet, halte ich zumindest für verfassungsrechtlich bedenklich.
Erstens war das ein "wenn-dann-Satz". Zweitens habe ich nirgendwo geschrieben, dass die FDP verfassungswidrig wäre. Drittens darf ich mich selbstverständlich auf die verfassungsmäßig garantierte Meinungsfreiheit berufen, wenn ich der FDP in ihrer heutigen Form die Existenzberechtigung abspreche.
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Re: Zukunft der FDP

Beitrag von JJazzGold »

Kohlhaas hat geschrieben:(31 Aug 2021, 15:39)

Erstens war das ein "wenn-dann-Satz". Zweitens habe ich nirgendwo geschrieben, dass die FDP verfassungswidrig wäre. Drittens darf ich mich selbstverständlich auf die verfassungsmäßig garantierte Meinungsfreiheit berufen, wenn ich der FDP in ihrer heutigen Form die Existenzberechtigung abspreche.

Wenn das "Wenn" schon falsch ist, ist es das "Dann" zwangsläufig auch.

Solange die FDP ihr Wählerklientel hat, solange wird sie existieren.
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Re: Zukunft der FDP

Beitrag von Meruem »

Kohlhaas hat geschrieben:(31 Aug 2021, 15:39)

Erstens war das ein "wenn-dann-Satz". Zweitens habe ich nirgendwo geschrieben, dass die FDP verfassungswidrig wäre. Drittens darf ich mich selbstverständlich auf die verfassungsmäßig garantierte Meinungsfreiheit berufen, wenn ich der FDP in ihrer heutigen Form die Existenzberechtigung abspreche.
Da wirst du zudem nicht der einzig hier offensichtlich ( siehe obige Abstimmung, "Ist die FDP noch zeitgemäß?" ) dort hält eine knappe Mehrheit die FDP ihrer heutigen Form für überflüssig.
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Re: Zukunft der FDP

Beitrag von JJazzGold »

aleph hat geschrieben:(31 Aug 2021, 15:39)

Die Erhöhung des Mindestlohnes schafft Kaufkraft und erhöht den Konsum in Deutschland, wovon Kleinunternehmer hierzulande profitieren.
Die Reduzierung von Steuern schafft höhere Kaufkraft und höheren Konsum, weil das in der Summe mehr Menschen betrifft.
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Re: Zukunft der FDP

Beitrag von Realist2014 »

Kohlhaas hat geschrieben:(31 Aug 2021, 13:33)
Ich weiß jetzt nicht so genau, was Du mit "Unten" gemeint hast. Ich interpretiere das jetzt mal so, dass Du die Leute mit "nicht besonders hohem" Einkommen meintest. Wenn ich das richtig verstanden habe, kann ich nur sagen, dass ich Deine Haltung zutiefst abstoßend finde.
Ich habe die Realität beschrieben- wenn der Sprit immer teurer wird, dann beginnt der Verzicht ( auf's Autofahren) logischerweise bei den unteren Einkommen
Wenn es das Grundprinzip der Marktwirtschaft wäre, dass immer zuerst die "Besitzlosen" verzichten müssen, dann wäre die Marktwirtschaft scheiße. In einem Staat, in dem dieses Prinzip gilt, will ich nicht leben.
Natürlich hängt jeder Verzicht vom Geldbeutel ab- es ist der Umkehrschluß dessen, das ich die notwendigen finanziellen Mittel haben muss , um mir etwas "leisten" zu können
Egal ob im Hinblick auf Wohnung, Auto, Urlaub usw.
Muss ich zum Glück auch nicht!
doch- siehe oben
Zum wiederholten Male: Wir leben nicht in einer freien Marktwirtschaft. Wir leben in einer sozialen Marktwirtschaft. Hier gilt das Prinzip, dass jeder Mensch sich wirtschaftlich frei betätigen darf.
Ja- hier geht es aber um den "Konsum " = private Autofahrten...
Dies aber nur, solange es der Allgemeinheit nutzt oder ihr zumindest nicht schadet. Der Zweck dieser ganzen Veranstaltung liegt nicht darin, freie Wirtschaftstätigkeit zu schützen. Er liegt darin, allen Menschen in diesem Land ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen. ALLEN Menschen! Das hat die FDP offenbar vergessen. Sie wird ja nicht von der "freien Wirtschaft" gewählt. Sie wird von den Menschen gewählt - oder eben auch nicht.
Was hat das alles damit zu tun, ob sich jemand noch private Fahrten mit dem eigenen Auto leisten kann?

[
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Re: Zukunft der FDP

Beitrag von Europa2050 »

Kohlhaas hat geschrieben:(31 Aug 2021, 15:35)

1.
Es freut mich, dass Du in dieser Hinsicht ein Außenseiter bist. Wer dem Sozialsystem skeptisch gegenüber steht, ist aus meiner Sicht grundsätzlich suspekt. Das menschliche Zusammenleben beruht auf dem Prinzip der Solidarität. Also auf einem Sozialsystem.

2.
Du hast nicht verstanden, worum es bei der Einführung der CO2-Abgabe geht. Es geht um das genaue Gegenteil dessen, was Du gerade geschrieben hast. Bislang ist es so, dass "Individuen" (auch Unternehmen und Konzerne) frei entscheiden dürfen, sich umweltzerstörend zu betätigen. Öl fördern, Benzin herstellen und verkaufen, das Zeug verbrennen, CO2 in die Luft blasen... Diese "Individuen" ziehen aus ihrer Tätigkeit Gewinn. Die Folgekosten (Klimaveränderung, Flutkatastrophen in Deutschland, Brände im Mittelmeerraum... etc) hat aber die Allgemeinheit zu tragen. Also auch Leute, die gar nichts mit der Förderung oder Verarbeitung von Öl, Kohle, Gas zu tun haben. Das nennt man Externalisierung von Kosten. Der CO2-Preis dient dazu, diese Kosten wieder zu internalisieren. Hier gilt das Verursacherprinzip: Wenn jemand dreckiges Zeug herstellt und verkauft, dann hat der Hersteller die dadurch entstandenen Schäden zu tragen. Nicht der Käufer!...

3.
Warum sollte man verpflichtet sein, das Soziale wegzunehmen? Deutschland ist eine Demokratie, in der eine soziale Marktwirtschaft gilt. Der soziale Aspekt muss bei jeder politischen Entscheidung mit berücksichtigt werden.

4.
Stimmt genau. Es geht um die Interessen von 83 Millionen Menschen und nicht bloß um ein paar Unternehmen, deren Lobbyinteressen von der FDP vertreten werden.

5.
Liberal heißt ganz etwas anderes. Gleiche Rechte und Chancen für jedermann gibt es auch in ausgeprägt illiberalen Gesellschaften. Es sind dort nur viel geringere Rechte und Chancen.




6.
Ich bin im Ruhrgebiet aufgewachsen. Dort wurde jahrzehntelang Kohle gefördert. Mit dem Verkauf der Kohle haben Unternehmen riesige Geldsummen verdient. Aber: Infolge der Kohleförderung hat es eine Bergsenkung gegeben. Die Oberfläche der Region ist um durchschnittlich 17 Meter abgesunken, mancherorts bis zu 30 Meter… Das bezahlen wir alle. Externalisierung von Kosten. Wenn es "dem Markt" überlassen bleibt, diese Kosten zu verteilen, dann bleibt es bei dieser Externalisierung. "Der Markt" hat hinreichend bewiesen, dass er das Verursacherprinzip zu umgehen versucht. Es bedarf staatlicher Steuerung, um das zu verhindern.

7.
Da liegt das große Problem bei der Verengung des Begriffs "Liberalismus" auf reinen Wirtschaftsliberalismus, der in der FDP heutzutage prägend ist. Es steht nicht mehr der Mensch im Mittelpunkt, sondern die Freiheit wirtschaftlicher Betätigung.
Selten bin ich so sinnentstellt zitiert worden, wie hier, das muss man erst mal hinbekommen.

Deshalb folgende Anmerkungen:

1. Dass ein Sozialsystem nötig ist, hab ich nie bestritten, das ist eine Unterstellung. Ich habe auch geschrieben, dass mir auch keine bessere Lösung einfällt. Der Effekt des „armrechnen“ oder „armmachen“ bei Empfängern ist auch unbestreitbar vorhanden. Und wenn Du nicht soweit mitgehen willst, ist es doch zumindest demotivierend, je mehr man beginnt, sich selbst zu versorgen, einem immer mehr Goodies entfallen…
Wie erwähnt sehe ich da eher einen BGE-Ansatz, was aber hier nicht zum Thema passt.

2. Natürlich zahlt für die Nutzung der Umweltressourcen der Hersteller der Produkte. Ich habe nie etwas anderes behauptet. Und der wird es auf den Preis aufschlagen. Und der Nutzer wird es zahlen - oder nicht. Oder die im Verhältnis billiger gewordenen Gurken ohne Folie kaufen.

3. Es ging hier darum, die beiden Vorschläge zu vergleichen und die Unterschiede abseits des bereits davor diskutierten Sozialthemas zu vergleichen. Nicht mehr und nicht weniger… :mad2:

4. Gerade der FDP-Vorschlag gibt den 83 Mio. die Macht, über ihr Verhalten den zukünftigen Preis zu bestimmen und nicht irgendwelchen Politikern. Es geht ja gerade darum den Einfluss der Politiker darauf zu reduzieren, auch der FDP-Politiker und ihrer gigantischen Industrielobbies…

5. Nein. Gleiche Rechte gibt es nur in liberalen Gesellschaften. In allen anderen gibt es „Gleiche“ und „Gleichere“. Heißen dann „Parteisekretär“ oder „xxx-Beauftragte“ oder „Glaubenswächter“ oder …

6. Deswegen eine Bewertung von Naturverbrauch, und eine klare Verursacherhaftung. Bin ich bei Dir. Haben wohl seinerzeit bestimmt irgendwelche Politiker verhindert. Der Gegend nach vermutlich SPD, evtl. such CDU/FDP. In Bayern wäre es der CSU-Filz gewesen. Ansonsten hätte man das schon beim Abbau kalkulieren müssen - und die Kohle teurer machen.

7. Die Freiheit des Menschen betrifft nun mal nicht ausschließlich aber eben auch wirtschaftliche Betätigung.
Ich würde mir bei der FDP auch noch mehr Beschäftigung mit den (nicht nur ökonomischen) Freiheitsrechten wünschen - bei den anderen Parteien würde ich mir wünschen, dass sie überhaupt damit anfangen.
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Re: Zukunft der FDP

Beitrag von Realist2014 »

aleph hat geschrieben:(31 Aug 2021, 15:39)

Die Erhöhung des Mindestlohnes schafft Kaufkraft und erhöht den Konsum in Deutschland, wovon Kleinunternehmer hierzulande profitieren.
Der höhere Mindestlohn reduziert die Kaufkraft der Kleinunternehmer , wo die Niedriglöhner heute angestellt sind...( Gastro, Hotels, Reinigung usw....)
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Zukunft der FDP

Beitrag von aleph »

JJazzGold hat geschrieben:(31 Aug 2021, 15:52)

Die Reduzierung von Steuern schafft höhere Kaufkraft und höheren Konsum, weil das in der Summe mehr Menschen betrifft.
Kein Problem, man kann Beides haben :D
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Re: Zukunft der FDP

Beitrag von PeterK »

Realist2014 hat geschrieben:(31 Aug 2021, 16:23)
Der höhere Mindestlohn reduziert die Kaufkraft der Kleinunternehmer , wo die Niedriglöhner heute angestellt sind...( Gastro, Hotels, Reinigung usw....)
Bei Niedriglöhnern ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie ihren Lohn "verkonsumieren", höher als beim erfolgreichen Kleinunternehmer.
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Re: Zukunft der FDP

Beitrag von aleph »

Realist2014 hat geschrieben:(31 Aug 2021, 16:23)

Der höhere Mindestlohn reduziert die Kaufkraft der Kleinunternehmer , wo die Niedriglöhner heute angestellt sind...( Gastro, Hotels, Reinigung usw....)
Die können den Mindestlohn an die weiterbelasten, die über mehr Kaufkraft verfügen, funktioniert in anderen Ländern auch.
Auf dem Weg zum Abgrund kann eine Panne lebensrettend sein. Walter Jens
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Re: Zukunft der FDP

Beitrag von Realist2014 »

PeterK hat geschrieben:(31 Aug 2021, 16:27)

Bei Niedriglöhnern ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie ihren Lohn "verkonsumieren", höher als beim erfolgreichen Kleinunternehmer.

wie kommst du auf "erfolgreiche Kleinunternehmer""

Die haben meist einen "Stundenlohn", der niedriger ist als der aktuelle ML....
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Re: Zukunft der FDP

Beitrag von Realist2014 »

aleph hat geschrieben:(31 Aug 2021, 16:30)

Die können den Mindestlohn an die weiterbelasten, die über mehr Kaufkraft verfügen, funktioniert in anderen Ländern auch.
in welchen Ländern "funktioniert" das in der Form, dass die Arbeitslosigkeit so niedrig ist wie in D?

Und seit wann sind in den Kneipen als Kunden nur "die mit hoher Kaufkraft"?
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Re: Zukunft der FDP

Beitrag von aleph »

Realist2014 hat geschrieben:(31 Aug 2021, 16:36)

in welchen Ländern "funktioniert" das in der Form, dass die Arbeitslosigkeit so niedrig ist wie in D?

Und seit wann sind in den Kneipen als Kunden nur "die mit hoher Kaufkraft"?
Suggestivfragen sind dumm, führt zu weit, falscher Thread. Hier muss genügen, dass höhere Mindestlöhne nicht unbedingt wirtschaftsfeindlich sind, das heißt, die FDP könnte sich mit so was durchaus anfreunden. Ich habe lediglich darauf hingewiesen, dass es auch wirtschaftlich positive Aspekte gibt. Weitergehende Infos sind leicht zugänglich für Interessierte.
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Re: Zukunft der FDP

Beitrag von Realist2014 »

aleph hat geschrieben:(31 Aug 2021, 17:06)

Suggestivfragen sind dumm, führt zu weit, falscher Thread. Hier muss genügen, dass höhere Mindestlöhne nicht unbedingt wirtschaftsfeindlich sind, das heißt, die FDP könnte sich mit so was durchaus anfreunden. Ich habe lediglich darauf hingewiesen, dass es auch wirtschaftlich positive Aspekte gibt. Weitergehende Infos sind leicht zugänglich für Interessierte.
Ich denke nicht, dass sich die FDP mit einem ML von 12 Euro "anfreunden" könnte.
Denn im Gegensatz zu RRG interessiert sich die FDP auch für die (Klein-)Unternehmer....
Der höher ML ist "feindlich" für deie Kleinunternehmer in bestimmten Branchen, speziell in den neuen BL und den "billigen Gegenden" in den alten BL.
In den Ballungsräumen ist das Thema keines, weil dort der tatsächlich ML sowieso schon bei 12 Euro oder mehr liegt.
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Re: Zukunft der FDP

Beitrag von Kohlhaas »

Realist2014 hat geschrieben:(31 Aug 2021, 16:21)

Ich habe die Realität beschrieben- wenn der Sprit immer teurer wird, dann beginnt der Verzicht ( auf's Autofahren) logischerweise bei den unteren Einkommen
Nach dem FDP-Modell wäre das vermutlich so. CDU, SPD und Grüne haben aber ein anderes Modell ersonnen. Dabei wird der CO2-Preis vom Staat festgesetzt. Ein Teil der Einnahmen wird dann an private Verbraucher ausgezahlt, um ihre Mehrausgaben durch den CO2-Preis auszugleichen oder zumindest erträglich zu halten. Dieses System hat den "Charme", dass für CO2-Emission der volle Aufschlag gezahlt werden muss, aber eben nicht vom Endverbraucher, der für die Emissionen ja eigentlich gar nichts kann. Letztlich müssen also diejenigen zahlen, die das Benzin produzieren oder mit Kohle Elektrizitätskraftwerke betreiben.

Du hast schon recht: Es hängt von der Höhe der Erstattung ab, ob die Mehrausgaben ausgeglichen werden oder nicht. Wäre die Erstattung zu niedrig, würden die Bezieher von niedrigen Einkommen besonders hart getroffen. Das sollte so nicht sein. Das FDP-Modell würde aber wahrscheinlich genau dazu führen.

Natürlich hängt es auch vom Verbraucherverhalten ab, wie "teuer" der CO2-Preis für jeden einzelnen Menschen wird. Schließlich macht es einen Unterschied, ob ich einen Ford Mustang mit fünf Litern Hubraum oder einen winzigen VW Lupo fahre. Es macht einen Unterschied, ob Stromsparleuchten verwende oder in meinem Haus ganztags Flutlichtbeleuchtung brennen lasse. Ob ich meine Wohnung permanent auf 30 Grad hochheize oder mit 20 Grad zufrieden bin und eine Nachtschaltung installiere...

Von "Verzicht" will ich da aber gar nicht reden. Die Frage ist, welchen Luxus wir uns leisten wollen (und können). Die Idee hinter dem Konzept von CDU, SPD und Grünen liegt darin, dass es "Verzicht" nicht geben muss. Es soll nur dann "teurer" werden, wenn sich jemand irgendeinen "Luxus" leisten will. Das ist dann allerdings eine individuelle Entscheidung.
Natürlich hängt jeder Verzicht vom Geldbeutel ab- es ist der Umkehrschluß dessen, das ich die notwendigen finanziellen Mittel haben muss , um mir etwas "leisten" zu können
Egal ob im Hinblick auf Wohnung, Auto, Urlaub usw.
So gesehen üben wir alle schon jetzt Verzicht. Ich besitze keine Motoryacht und keine Insel in der Karibik, ich kann meine Frau nicht mit einem Pfund Gold und 30 Diamanten "dekorieren".... Bei der sozialen Komponente der CO2-Bepreisung in den Konzepten von CDU, SPD und Grünen geht es aber auch nicht darum, irgendwelchen Luxus zu subventionieren. Es geht darum, dass es für die Menschen nicht teurer werden soll, lebensnotwendige und unverzichtbare Dinge zu finanzieren. Ja, ich weiß, das hängt alles dann wieder davon ab, was man als lebensnotwendig und unverzichtbar definiert. Punktgenau wird man das nie definieren können. Es wird sicher auch immer Verlierer geben. Den drei großen Parteien gestehe ich jedenfalls zu, dass sie zumindest bemüht sind, die Sache mit dem CO2-Preis sozialverträglich zu gestalten. Beim FDP-Modell mit der "Marktgestaltung" dieses Aufschlags sehe ich dieses Bemühen nicht.
doch- siehe oben
Nein. Definitiv nein. Ich lebe in einem Land, in dem Demokratie herrscht und in dem die SOZIALE Marktwirtschaft praktiziert wird. Jedenfalls weitgehend. Es könnte besser sein, aber es ist auf jeden Fall nicht schlecht.

[uote]Ja- hier geht es aber um den "Konsum " = private Autofahrten...

Was hat das alles damit zu tun, ob sich jemand noch private Fahrten mit dem eigenen Auto leisten kann?[/quote]
Da stellt sich die Frage, was Du unter "privatem" Konsum verstehst. Meinem Verständnis nach darf der CO2-Preis nicht dazu führen, dass es für die Menschen in Deutschland teurer wird, zur Arbeit zu fahren oder ihre Wohnungen zu heizen. Die Ausgaben dafür sind zwar "privater Konsum", aber auf diese Art von Konsum sollte niemand in Deutschland verzichten müssen. Wenn an dieser Stelle Verzicht insbesondere bei den Beziehern geringerer Einkommen nötig wäre, dann würde es für eine Energiewende niemals Zustimmung geben.

Es muss beim CO2-Preis zwingend die soziale Komponente geben. Das dürfte auch kein Problem sein, da der Straßenverkehr nur für 22 Prozent der Emissionen verantwortlich ist. Die Zusatzeinnahmen sollten bei weitem ausreichen, um persönliche Härten für Geringverdiener zu vermeiden. Dieses Anliegen ist bei der FDP-Idee von einer CO2-Bepreisung durch "den Markt" für mich aber nicht erkennbar.
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Re: Zukunft der FDP

Beitrag von PeterK »

Realist2014 hat geschrieben:(31 Aug 2021, 16:35)

wie kommst du auf "erfolgreiche Kleinunternehmer""

Die haben meist einen "Stundenlohn", der niedriger ist als der aktuelle ML....
Du schriebst von "Hotels usw.". Was meinst Du denn nun mit "Kleinunternehmern"? Alle nach §19 Umsatzsteuergesetz?
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Re: Zukunft der FDP

Beitrag von Realist2014 »

Kohlhaas hat geschrieben:(31 Aug 2021, 18:20)
Nach dem FDP-Modell wäre das vermutlich so. CDU, SPD und Grüne haben aber ein anderes Modell ersonnen. Dabei wird der CO2-Preis vom Staat festgesetzt. Ein Teil der Einnahmen wird dann an private Verbraucher ausgezahlt, um ihre Mehrausgaben durch den CO2-Preis auszugleichen oder zumindest erträglich zu halten. Dieses System hat den "Charme", dass für CO2-Emission der volle Aufschlag gezahlt werden muss, aber eben nicht vom Endverbraucher, der für die Emissionen ja eigentlich gar nichts kann. Letztlich müssen also diejenigen zahlen, die das Benzin produzieren oder mit Kohle Elektrizitätskraftwerke betreiben.
Du hast schon recht: Es hängt von der Höhe der Erstattung ab, ob die Mehrausgaben ausgeglichen werden oder nicht. Wäre die Erstattung zu niedrig, würden die Bezieher von niedrigen Einkommen besonders hart getroffen. Das sollte so nicht sein. Das FDP-Modell würde aber wahrscheinlich genau dazu führen.
Da die "Erstattung" sicher keine "Umverteilungskomponente" beinhaltet, stimmt meine Aussage nach wie vor
Nur die "Besserverdiener" werden weiterhin auf gar nichts verzichten müssen ( halt ein bisschen mehr zahlen...)
Von "Verzicht" will ich da aber gar nicht reden. Die Frage ist, welchen Luxus wir uns leisten wollen (und können). Die Idee hinter dem Konzept von CDU, SPD und Grünen liegt darin, dass es "Verzicht" nicht geben muss. Es soll nur dann "teurer" werden, wenn sich jemand irgendeinen "Luxus" leisten will. Das ist dann allerdings eine individuelle Entscheidung.
Individuell in Abhängigkeit vom Geldbeutel....
S .................. Es geht darum, dass es für die Menschen nicht teurer werden soll, lebensnotwendige und unverzichtbare Dinge zu finanzieren.
Ein Auto ist nicht lebensnotwendig für den Bürger.
Ist halt bequem...
Nein. Definitiv nein. Ich lebe in einem Land, in dem Demokratie herrscht und in dem die SOZIALE Marktwirtschaft praktiziert wird.
Die hatten wir schon vor 40 Jahren- und da konnten sich die damaligen "Niedriglöhner" viel weniger leisten als die heutigen "Niedriglöhner"....
a Da stellt sich die Frage, was Du unter "privatem" Konsum verstehst. Meinem Verständnis nach darf der CO2-Preis nicht dazu führen, dass es für die Menschen in Deutschland teurer wird, zur Arbeit zu fahren o
Fahrrad und "öffentliche" sind de günstige Alternative für diejenigen, die sich dann kein Auto mehr leisten können...
Es muss beim CO2-Preis zwingend die soziale Komponente geben. Das dürfte auch kein Problem sein, da der Straßenverkehr nur für 22 Prozent der Emissionen verantwortlich ist.
Die Zusatzeinnahmen sollten bei weitem ausreichen, um persönliche Härten für Geringverdiener zu vermeiden. Dieses Anliegen ist bei der FDP-Idee von einer CO2-Bepreisung durch "den Markt" für mich aber nicht erkennbar.
Sich kein Auto mehr leisten zu können, ist keine "persönliche Härte"

Ich wiederhole daher nochmal- WENN das Ziel ist, den CO2 Austoß der KFZ "rasch" zu reduzieren, dann geht das nur über den Preis für den Sprit
Und dann erfolgt die Reduktion bei denen, die es sich nicht mehr leisten können.
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Zukunft der FDP

Beitrag von Diplomatensohn5000 »

Da wäre es doch naheliegend, dass E-Autos bei "Härtefällen" besonders stark subventioniert werden.
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Re: Zukunft der FDP

Beitrag von Realist2014 »

Diplomatensohn5000 hat geschrieben:(31 Aug 2021, 19:19)

Da wäre es doch naheliegend, dass E-Autos bei "Härtefällen" besonders stark subventioniert werden.
Was sind denn "Härtefälle"?
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Zukunft der FDP

Beitrag von Diplomatensohn5000 »

Realist2014 hat geschrieben:(31 Aug 2021, 19:21)

Was sind denn "Härtefälle"?
Na Leute, bei denen es wirklich ans Eingemachte geht, wenn der Sprit signifikant teurer wird. Wobei wirklich arme Menschen sowieso kein Auto haben bzw. eines mit geringem Verbrauch fahren.
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Re: Zukunft der FDP

Beitrag von Kohlhaas »

Europa2050 hat geschrieben:(31 Aug 2021, 16:22)

Selten bin ich so sinnentstellt zitiert worden, wie hier, das muss man erst mal hinbekommen.
Jetzt wird es langsam lächerlich. Du fühlst Dich sinnentstellend zitiert und wiederholst genau das, was ich "bemängelt" habe?

Nur mal als Beispiel:
1. Dass ein Sozialsystem nötig ist, hab ich nie bestritten, das ist eine Unterstellung.
Tatsächlich hast Du folgendes geschrieben:
Europa2050 hat geschrieben:(31 Aug 2021, 13:54)
Ja, ich stehe dem Sozialsystem skeptisch gegenüber...
Wie soll das zusammenpassen, einem Sozialsystem skeptisch gegenüber zu stehen und gleichzeitig seine Notwendigkeit nicht zu bestreiten?

Ich habe Dir da gar nichts unterstellt, sondern Dich lediglich zitiert! Du selbst hast Dich als "Ausnahme" bezeichnet. Bitte bei der Wahrheit bleiben, okay?
Ich habe auch geschrieben, dass mir auch keine bessere Lösung einfällt. Der Effekt des „armrechnen“ oder „armmachen“ bei Empfängern ist auch unbestreitbar vorhanden. Und wenn Du nicht soweit mitgehen willst, ist es doch zumindest demotivierend, je mehr man beginnt, sich selbst zu versorgen, einem immer mehr Goodies entfallen…
Das waren jetzt Unterstellungen. Wo wird denn "armgerechnet"? Von welchen Goodies redest Du? Was hat das überhaupt mit dem Thema zu tun? Es geht hier um CO2-Preise und um die Frage, wie sie erhoben und ob es aus sozialen Gründen Ausgleichszahlungen geben soll.
Wie erwähnt sehe ich da eher einen BGE-Ansatz, was aber hier nicht zum Thema passt.
Oh, jetzt wird plötzlich BGE hervorgekramt. Wann habe ich mich dazu je geäußert?
2. Natürlich zahlt für die Nutzung der Umweltressourcen der Hersteller der Produkte. Ich habe nie etwas anderes behauptet. Und der wird es auf den Preis aufschlagen. Und der Nutzer wird es zahlen - oder nicht.
Lies bitte Deine eigenen Aussagen nochmal durch. Widersprüchlicher kann eine Aussage überhaupt nicht sein. "Natürlich zahlt der Hersteller, aber er schlägt es auf den Preis auf, und dann zahlt der Nutzer..." Wer hat denn am Ende bezahlt?

Das "...oder nicht" kannst Du Dir übrigens sparen. Keiner von uns hat die Wahl, ob er im Winter sein Haus beheizen oder täglich zur Arbeit fahren will.
Oder die im Verhältnis billiger gewordenen Gurken ohne Folie kaufen.
Guter Punkt! Glaubst Du, dass es Gurken ohne Folie geben würde, wenn die Politik nicht eingegriffen hätte? Glaubst Du dass die "Marktkräfte" für Gurken ohne Folie gesorgt hätten? Was für ein Blödsinn! Die Regeln des "Marktes" haben die eingeschweißten Gurken überhaupt erst hervorgebracht! Warum sollten sie jetzt das bevorzugte Mittel sein, die Plastikverpackung wieder abzuschaffen?

Ich kann diese Art von Gerede über die Vorzüge des "freien Marktes" langsam nicht mehr hören. Wir haben keine eingeschweißten Gurken, weil die Politik das so wollte. Wir haben keine Klimakrise, weil die Poltik das so angeordnet hat. Wir haben diesen Scheiß, weil "der Markt" frei und unreguliert agieren konnte. Als Lösung für die vom "Markt" erzeugten Probleme jetzt den "Markt" anzubieten, ist ja wohl vollkommen bescheuert! Die Politik sucht gerade verzweifelt nach Wegen, die katastrophalen Folgen einer bestimmten Form von freier Markttätigkeit zu korrigieren. Das ist ja genau der Punkt, der mich an der FDP-Position stört: Die Marktkräfte sollen die beste Lösung für ein globales Problem sein, das überhaupt erst von den Marktkräften erzeugt worden ist! Wie bescheuert ist das denn?

Hier mal eine Aussage von Albert Einstein: "Die Definition von Wahnsinn ist, immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten."
3. Es ging hier darum, die beiden Vorschläge zu vergleichen und die Unterschiede abseits des bereits davor diskutierten Sozialthemas zu vergleichen. Nicht mehr und nicht weniger… :mad2:
Quatsch! Das "Sozialthema" ist das einzige, was die beiden Vorschläge unterscheidet. Das wusstest Du auch von Beginn an! Du hast hier ziemlich offensiv die Auffassung vertreten, dass das "Sozialthema" dabei keine Rolle spielen darf.
4. Gerade der FDP-Vorschlag gibt den 83 Mio. die Macht, über ihr Verhalten den zukünftigen Preis zu bestimmen und nicht irgendwelchen Politikern. Es geht ja gerade darum den Einfluss der Politiker darauf zu reduzieren, auch der FDP-Politiker und ihrer gigantischen Industrielobbies…
Völliger Blödsinn! Wie kann ich denn mit meinem Verhalten beeinflussen, auf welche Art die Elektrizität erzeugt wird, die ich benötige?? Wie kann ich denn mit meinem Verhalten beeinflussen, woraus der Treibstoff für mein Auto oder die Energie für meine Heizung hergestellt wird?

Die Klima-Katastrophe, die uns bevorsteht, ist gewiss nicht darauf zurückzuführen, dass die Politik zu viel Einfluss auf die Wirtschaft genommen hätte. Das Gegenteil ist der Fall. Die Politik hat zu wenig Einfluss genommen. Deshalb wirkt es ja so bescheuert, wenn die FDP jetzt mit ihrem Mantra von "weniger Staat" angeschissen kommt.
5. Nein. Gleiche Rechte gibt es nur in liberalen Gesellschaften. In allen anderen gibt es „Gleiche“ und „Gleichere“. Heißen dann „Parteisekretär“ oder „xxx-Beauftragte“ oder „Glaubenswächter“ oder …
Ich habe kaum jemals größeren Blödsinn gelesen. Nur mal angerissen: In Stammesgesellschaften gibt es nur ein Recht: das Recht des Stärkeren. Und das gilt für Alle! Die "liberale Ideologie" zeichnet sich dadurch aus, dass sie die Herrschaft des Staates über das Individuum beschränken will. Und dies auf gesamtstaatlicher Ebene. In China gibt es auch "gleiches Recht für alle". Genau betrachtet also gar kein Recht. Ist das in Deinen Augen Liberalismus? Ich gebe zu, dass das hier langsam in Wortklauberei ausartet. Aber nur deshalb, weil Du nicht verstehst, was mit Liberalismus überhaupt gemeint ist.
6. Deswegen eine Bewertung von Naturverbrauch, und eine klare Verursacherhaftung. Bin ich bei Dir. Haben wohl seinerzeit bestimmt irgendwelche Politiker verhindert. Der Gegend nach vermutlich SPD, evtl. such CDU/FDP. In Bayern wäre es der CSU-Filz gewesen. Ansonsten hätte man das schon beim Abbau kalkulieren müssen - und die Kohle teurer machen.
Nö, nö! Da haben nicht irgendwelche Politiker irgendwas verhindert. Die haben den "freien Markt" einfach machen lassen. Und wir zahlen heute und bis ans Ende aller Tage die Zeche dafür, dass die Politiker nicht eingegriffen haben. Das hat auch überhaupt nichts mit heutigen Parteien zu tun. Das Kernproblem lag immer darin, dass die "Wirtschaft" machen konnte, was sie wollte. Das mag - wie im Falle Ruhrpott - sogar manchmal politisch gewollt gewesen sein. Das ändert nur nichts an der Tatsache, dass wir unsere aktuellen Umweltprobleme nicht deshalb haben, weil die Politik die Wirtschaft zu sehr gegängelt hätte. Wir haben diese Probleme, weil die Politk zu doof war, die möglichen Folgen zu erkennen und regulierend einzugreifen.

Nur zur Klarstellung: Ich bin ein Befürworter der Marktwirtschaft. Aus meiner Sicht gibt es kein besseres Wirtschaftssystem. Aber die UNREGULIERTE Marktwirtschaft hat genau die Probleme erzeugt, die wir heute lösen müssen und erschreckender Weise vermutlich nicht mehr lösen können. Was bisher fehlte, war die regulierende Kraft des Staates. Deshalb erscheint es mir schon ziemlich ..... abseitig, einer Partei zuzustimmen, die den Einfluss des Staates auf Wirtschaftsabläufe so weit wie möglich reduzieren will. Der Staat ist nicht der Verursacher unserer Probleme. Er muss jetzt als Reparaturbetrieb auftreten. Und in dieser Situation zu äußern dass die Verursacher der Probleme möglichst unkontrolliert an der Lösung der Probleme arbeiten sollten, ist schon mehr als nur bescheuert.

Nochmal: Die Marktwirtschaft ist eine tolle Sache! Aber es muss eine demokratisch legitimierte Instanz (Staat!) geben, die Grenzen setzt. Das will die heutige FDP offenbar nicht. Deshalb hat sie aus meiner Sicht keine Existenzberechtigung mehr. Früher ging es der FDP mal um Bürgerrechte. Das war gut. Und heute?





7. Die Freiheit des Menschen betrifft nun mal nicht ausschließlich aber eben auch wirtschaftliche Betätigung.
Ich würde mir bei der FDP auch noch mehr Beschäftigung mit den (nicht nur ökonomischen) Freiheitsrechten wünschen - bei den anderen Parteien würde ich mir wünschen, dass sie überhaupt damit anfangen.[/quote]
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Re: Zukunft der FDP

Beitrag von Kohlhaas »

Realist2014 hat geschrieben:(31 Aug 2021, 16:23)

Der höhere Mindestlohn reduziert die Kaufkraft der Kleinunternehmer , wo die Niedriglöhner heute angestellt sind...( Gastro, Hotels, Reinigung usw....)
Ein uraltes theoretisches "Argument", das durch zahlreiche empirische Fakten widerlegt worden ist. ;)

Kaufkraft steigt offensichtlich nicht durch die Einnahmen von Kleinunternehmern, sondern durch die Löhne der Menschen, die (auch für Kleinunternehmer) arbeiten.
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Re: Zukunft der FDP

Beitrag von Realist2014 »

Diplomatensohn5000 hat geschrieben:(31 Aug 2021, 19:23)

Na Leute, bei denen es wirklich ans Eingemachte geht, wenn der Sprit signifikant teurer wird. n.
WER soll das sein?
Warum können die nicht mit Bus, Tram oder Zug fahren?
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