Europa2050 hat geschrieben:(31 Aug 2021, 16:22)
Selten bin ich so sinnentstellt zitiert worden, wie hier, das muss man erst mal hinbekommen.
Jetzt wird es langsam lächerlich. Du fühlst Dich sinnentstellend zitiert und wiederholst genau das, was ich "bemängelt" habe?
Nur mal als Beispiel:
1. Dass ein Sozialsystem nötig ist, hab ich nie bestritten, das ist eine Unterstellung.
Tatsächlich hast Du folgendes geschrieben:
Europa2050 hat geschrieben:(31 Aug 2021, 13:54)
Ja, ich stehe dem Sozialsystem skeptisch gegenüber...
Wie soll das zusammenpassen, einem Sozialsystem skeptisch gegenüber zu stehen und gleichzeitig seine Notwendigkeit nicht zu bestreiten?
Ich habe Dir da gar nichts unterstellt, sondern Dich lediglich zitiert! Du selbst hast Dich als "Ausnahme" bezeichnet. Bitte bei der Wahrheit bleiben, okay?
Ich habe auch geschrieben, dass mir auch keine bessere Lösung einfällt. Der Effekt des „armrechnen“ oder „armmachen“ bei Empfängern ist auch unbestreitbar vorhanden. Und wenn Du nicht soweit mitgehen willst, ist es doch zumindest demotivierend, je mehr man beginnt, sich selbst zu versorgen, einem immer mehr Goodies entfallen…
Das waren jetzt Unterstellungen. Wo wird denn "armgerechnet"? Von welchen Goodies redest Du? Was hat das überhaupt mit dem Thema zu tun? Es geht hier um CO2-Preise und um die Frage, wie sie erhoben und ob es aus sozialen Gründen Ausgleichszahlungen geben soll.
Wie erwähnt sehe ich da eher einen BGE-Ansatz, was aber hier nicht zum Thema passt.
Oh, jetzt wird plötzlich BGE hervorgekramt. Wann habe ich mich dazu je geäußert?
2. Natürlich zahlt für die Nutzung der Umweltressourcen der Hersteller der Produkte. Ich habe nie etwas anderes behauptet. Und der wird es auf den Preis aufschlagen. Und der Nutzer wird es zahlen - oder nicht.
Lies bitte Deine eigenen Aussagen nochmal durch. Widersprüchlicher kann eine Aussage überhaupt nicht sein. "Natürlich zahlt der Hersteller, aber er schlägt es auf den Preis auf, und dann zahlt der Nutzer..." Wer hat denn am Ende bezahlt?
Das "...oder nicht" kannst Du Dir übrigens sparen. Keiner von uns hat die Wahl, ob er im Winter sein Haus beheizen oder täglich zur Arbeit fahren will.
Oder die im Verhältnis billiger gewordenen Gurken ohne Folie kaufen.
Guter Punkt! Glaubst Du, dass es Gurken ohne Folie geben würde, wenn die Politik nicht eingegriffen hätte? Glaubst Du dass die "Marktkräfte" für Gurken ohne Folie gesorgt hätten? Was für ein Blödsinn! Die Regeln des "Marktes" haben die eingeschweißten Gurken überhaupt erst hervorgebracht! Warum sollten sie jetzt das bevorzugte Mittel sein, die Plastikverpackung wieder abzuschaffen?
Ich kann diese Art von Gerede über die Vorzüge des "freien Marktes" langsam nicht mehr hören. Wir haben keine eingeschweißten Gurken, weil die Politik das so wollte. Wir haben keine Klimakrise, weil die Poltik das so angeordnet hat. Wir haben diesen Scheiß, weil "der Markt" frei und unreguliert agieren konnte. Als Lösung für die vom "Markt" erzeugten Probleme jetzt den "Markt" anzubieten, ist ja wohl vollkommen bescheuert! Die Politik sucht gerade verzweifelt nach Wegen, die katastrophalen Folgen einer bestimmten Form von freier Markttätigkeit zu korrigieren. Das ist ja genau der Punkt, der mich an der FDP-Position stört: Die Marktkräfte sollen die beste Lösung für ein globales Problem sein, das überhaupt erst von den Marktkräften erzeugt worden ist! Wie bescheuert ist das denn?
Hier mal eine Aussage von Albert Einstein: "
Die Definition von Wahnsinn ist, immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten."
3. Es ging hier darum, die beiden Vorschläge zu vergleichen und die Unterschiede abseits des bereits davor diskutierten Sozialthemas zu vergleichen. Nicht mehr und nicht weniger…
Quatsch! Das "Sozialthema" ist das einzige, was die beiden Vorschläge unterscheidet. Das wusstest Du auch von Beginn an! Du hast hier ziemlich offensiv die Auffassung vertreten, dass das "Sozialthema" dabei keine Rolle spielen darf.
4. Gerade der FDP-Vorschlag gibt den 83 Mio. die Macht, über ihr Verhalten den zukünftigen Preis zu bestimmen und nicht irgendwelchen Politikern. Es geht ja gerade darum den Einfluss der Politiker darauf zu reduzieren, auch der FDP-Politiker und ihrer gigantischen Industrielobbies…
Völliger Blödsinn! Wie kann ich denn mit meinem Verhalten beeinflussen, auf welche Art die Elektrizität erzeugt wird, die ich benötige?? Wie kann ich denn mit meinem Verhalten beeinflussen, woraus der Treibstoff für mein Auto oder die Energie für meine Heizung hergestellt wird?
Die Klima-Katastrophe, die uns bevorsteht, ist gewiss nicht darauf zurückzuführen, dass die Politik zu viel Einfluss auf die Wirtschaft genommen hätte. Das Gegenteil ist der Fall. Die Politik hat zu wenig Einfluss genommen. Deshalb wirkt es ja so bescheuert, wenn die FDP jetzt mit ihrem Mantra von "weniger Staat" angeschissen kommt.
5. Nein. Gleiche Rechte gibt es nur in liberalen Gesellschaften. In allen anderen gibt es „Gleiche“ und „Gleichere“. Heißen dann „Parteisekretär“ oder „xxx-Beauftragte“ oder „Glaubenswächter“ oder …
Ich habe kaum jemals größeren Blödsinn gelesen. Nur mal angerissen: In Stammesgesellschaften gibt es nur ein Recht: das Recht des Stärkeren. Und das gilt für Alle! Die "liberale Ideologie" zeichnet sich dadurch aus, dass sie die Herrschaft des Staates über das Individuum beschränken will. Und dies auf gesamtstaatlicher Ebene. In China gibt es auch "gleiches Recht für alle". Genau betrachtet also gar kein Recht. Ist das in Deinen Augen Liberalismus? Ich gebe zu, dass das hier langsam in Wortklauberei ausartet. Aber nur deshalb, weil Du nicht verstehst, was mit Liberalismus überhaupt gemeint ist.
6. Deswegen eine Bewertung von Naturverbrauch, und eine klare Verursacherhaftung. Bin ich bei Dir. Haben wohl seinerzeit bestimmt irgendwelche Politiker verhindert. Der Gegend nach vermutlich SPD, evtl. such CDU/FDP. In Bayern wäre es der CSU-Filz gewesen. Ansonsten hätte man das schon beim Abbau kalkulieren müssen - und die Kohle teurer machen.
Nö, nö! Da haben nicht irgendwelche Politiker irgendwas verhindert. Die haben den "freien Markt" einfach machen lassen. Und wir zahlen heute und bis ans Ende aller Tage die Zeche dafür, dass die Politiker nicht eingegriffen haben. Das hat auch überhaupt nichts mit heutigen Parteien zu tun. Das Kernproblem lag immer darin, dass die "Wirtschaft" machen konnte, was sie wollte. Das mag - wie im Falle Ruhrpott - sogar manchmal politisch gewollt gewesen sein. Das ändert nur nichts an der Tatsache, dass wir unsere aktuellen Umweltprobleme nicht deshalb haben, weil die Politik die Wirtschaft zu sehr gegängelt hätte. Wir haben diese Probleme, weil die Politk zu doof war, die möglichen Folgen zu erkennen und regulierend einzugreifen.
Nur zur Klarstellung: Ich bin ein Befürworter der Marktwirtschaft. Aus meiner Sicht gibt es kein besseres Wirtschaftssystem. Aber die UNREGULIERTE Marktwirtschaft hat genau die Probleme erzeugt, die wir heute lösen müssen und erschreckender Weise vermutlich nicht mehr lösen können. Was bisher fehlte, war die regulierende Kraft des Staates. Deshalb erscheint es mir schon ziemlich ..... abseitig, einer Partei zuzustimmen, die den Einfluss des Staates auf Wirtschaftsabläufe so weit wie möglich reduzieren will. Der Staat ist nicht der Verursacher unserer Probleme. Er muss jetzt als Reparaturbetrieb auftreten. Und in dieser Situation zu äußern dass die Verursacher der Probleme möglichst unkontrolliert an der Lösung der Probleme arbeiten sollten, ist schon mehr als nur bescheuert.
Nochmal: Die Marktwirtschaft ist eine tolle Sache! Aber es muss eine demokratisch legitimierte Instanz (Staat!) geben, die Grenzen setzt. Das will die heutige FDP offenbar nicht. Deshalb hat sie aus meiner Sicht keine Existenzberechtigung mehr. Früher ging es der FDP mal um Bürgerrechte. Das war gut. Und heute?
7. Die Freiheit des Menschen betrifft nun mal nicht ausschließlich aber eben auch wirtschaftliche Betätigung.
Ich würde mir bei der FDP auch noch mehr Beschäftigung mit den (nicht nur ökonomischen) Freiheitsrechten wünschen - bei den anderen Parteien würde ich mir wünschen, dass sie überhaupt damit anfangen.[/quote]