Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

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Selina
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

tarkomed hat geschrieben:(31 Aug 2021, 12:10)

Ein durchsichtiges Konzept, aber schon seit Jahren ein Dauerbrenner. Ob sie damit durchkommen?... :)
Es glauben halt zu viele dran, dass der Käse stimmt. Das hat auch mit einer längeren Entpolitisierung der Gesellschaft zu tun. Von diesem Zustand profitiert die Neue Rechte. Noch nicht so arg auf Bundesebene. Aber regional schon.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Selina hat geschrieben:(31 Aug 2021, 12:07)

Genau. Der Versuch des Schlagens mit den eigenen Waffen. Man delegitimiert die Demokratie mit ihrer Presse- und Meinungsfreiheit, um die Notwendigkeit einer "Machtübernahme" zu begründen.
Eben genau das was Wokeisten tun! Alle ab ins rechte Eck wer sich diesen Yuppie Linken und Pseudo Intellektuellen Scheissern nicht beugt!
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Selina
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(31 Aug 2021, 12:19)

Eben genau das was Wokeisten tun! Alle ab ins rechte Eck wer sich diesen Yuppie Linken und Pseudo Intellektuellen Scheissern nicht beugt!
Wer sind diese "Wokeisten" und "Yuppie Linken"? Kannst du einige nennen und auch ihre entsprechenden Aussagen zitieren?
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(31 Aug 2021, 11:49)

Das hat meines Erachtens vor allem mit der Strategie der Neuen Rechten, in alle Bereiche des Lebens vorzudringen und einen "System- und Regierungswechsel" zu organisieren, zu tun. Dafür braucht sie quasi ganz dringend den Eindruck in wachsenden Teilen der Gesellschaft, "ja, man darf wirklich nicht mehr alles sagen, das muss dringend geändert werden. Also hinweg mit dem linksgrünen Meinungskartell". Wobei ja sogar Leute wie Merkel dazugezählt werden. Schau dir an, was dieser Maaßen so schwafelt. Da sind die Grenzen zu ganz weit rechtsaußen längst fließend. Die Legende von der angeblich fehlenden Meinungsfreiheit gehört zu den lebensnotwendigen Strategien der Neuen Rechten.
Selina, einen Systemwechsel wollen vor allem Linke, insbesondere die Partei die Linke und sie macht nichtmal einen Hehl daraus.
Also auch mal an die eigene Nase Packen, denn wenn man immer mit dem Finger auf andere zeigt, zeigen drei Finger auf einen selbst zurück!
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tarkomed
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von tarkomed »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(31 Aug 2021, 12:19)

Eben genau das was Wokeisten tun! Alle ab ins rechte Eck wer sich diesen Yuppie Linken und Pseudo Intellektuellen Scheissern nicht beugt!
Was beklagst du dich denn? Du tust doch gerade genau das gleiche.
Gib dich nicht so, dass alle andern dich für etwas halten, was du nicht sein willst.
Wenn sie es trotzdem tun, dann bist du es...
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Selina
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

Dark Angel hat geschrieben:(31 Aug 2021, 12:29)

Selina, einen Systemwechsel wollen vor allem Linke, insbesondere die Partei die Linke und sie macht nichtmal einen Hehl daraus.
Also auch mal an die eigene Nase Packen, denn wenn man immer mit dem Finger auf andere zeigt, zeigen drei Finger auf einen selbst zurück!
Mit dem Unterschied, dass die Neue Rechte diesen Umsturz konkret plant und organisiert. Sie sitzt als größte Oppositionsfraktion im Bundestag. Ihre Kumpels noch weiter rechtsaußen bewaffnen sich. Sie ist ganz vorne dran bei den Querdenkern. Und betreibt ein "Institut für Staatspolitik", eine so genannte Denkfabrik. Vorfälle wie die Reichstagsstufen-Besetzung und das Attackieren von Personen im Bundestag sind erst die Anfänge. Ihr Vorbild: Der Sturm aufs Kapitol in den USA.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(31 Aug 2021, 12:44)

Mit dem Unterschied, dass die Neue Rechte diesen Umsturz konkret plant und organisiert. Sie sitzt als größte Oppositionsfraktion im Bundestag. Ihre Kumpels noch weiter rechtsaußen bewaffnen sich. Sie ist ganz vorne dran bei den Querdenkern. Und betreibt ein "Institut für Staatspolitik", eine so genannte Denkfabrik. Vorfälle wie die Reichstagsstufen-Besetzung und das Attackieren von Personen im Bundestag sind erst die Anfänge. Ihr Vorbild: Der Sturm aufs Kapitol in den USA.
Es gibt keinen Unterschied, weil die Partei die Linke den Systemwechsel genauso konkret organisiert und plant, sie hat ihn sogar in ihrem Parteiprogramm. Kann man nachlesen.
Welche "Kumpels" von rechtsaußen bewaffnen sich denn?
Hast du da belastbare Quellen oder gibst du mal wieder dein Bauchgefühl wider?
Es gibt in Deutschland ein recht restriktives Waffengesetz und wenn dieses konsequent durgesetzt wird, kann sich niemand "mal eben so" bewaffnen!
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von schokoschendrezki »

Billie Holiday hat geschrieben:(31 Aug 2021, 11:37)

Wer will denn von Linkslastigen gemocht werden außer Linkslastige?
Die Intention meines Beitrags war aber allerdings, gar nix auf irgendwelche "Gemochtheiten" zu geben. Man darf, wenn es um Politik geht, nicht zimperlich sein und auch einen ordentlichen, starken Gegenwind vertragen. Wer das nicht kann oder will, hat bei politischen Disputen eigentlich nix verloren.

Keine Ahnung: Meine persönliche Lebenswelt jedenfalls ist vollkommen heterogen. Da ist alles vertreten. Das ganze politische Spektrum. Ohne irgendeine auffällige Häufung. Ich habe absolut keine Ahnung, wo ich die erwähnte "Haltungsgesellschaft" eigentlich suchen soll. Kann ja ein Zufall sein ...
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

Dark Angel hat geschrieben:(31 Aug 2021, 12:56)

Es gibt keinen Unterschied, weil die Partei die Linke den Systemwechsel genauso konkret organisiert und plant, sie hat ihn sogar in ihrem Parteiprogramm. Kann man nachlesen.
Welche "Kumpels" von rechtsaußen bewaffnen sich denn?
Hast du da belastbare Quellen oder gibst du mal wieder dein Bauchgefühl wider?
Es gibt in Deutschland ein recht restriktives Waffengesetz und wenn dieses konsequent durgesetzt wird, kann sich niemand "mal eben so" bewaffnen!
Hier bitte:

https://www.tagesschau.de/inland/mehr-r ... n-101.html

Und das ist nur der legale Waffenbesitz. Was es illegal noch so alles gibt, dürfte schon erheblich sein, siehe diverse Waffenlager...

https://www.zdf.de/nachrichten/panorama ... n-100.html
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von schokoschendrezki »

Selina hat geschrieben:(31 Aug 2021, 12:44)

Mit dem Unterschied, dass die Neue Rechte diesen Umsturz konkret plant und organisiert. Sie sitzt als größte Oppositionsfraktion im Bundestag. Ihre Kumpels noch weiter rechtsaußen bewaffnen sich. Sie ist ganz vorne dran bei den Querdenkern. Und betreibt ein "Institut für Staatspolitik", eine so genannte Denkfabrik.
Ja. Die dürfen das. Und das ist auch o.k. so. Ich will auch einen Systemwechsel. Und zwar einen radikalen. Das gesamte Ding, das sich Wohlstandsökonomie, Industriegesellschaft, Wachstumsökonomie usw. nennt, muss dringend und grundlegend umgebaut werden. Ich glaube, dass vielen Menschen in diesem sogenannten Westen gar nicht klar ist, wie sehr sie radikal umsteuern müssen, wenns irgendwie weitergehen soll. Dass wir die Antworten auf die Fragen, wies weitergehen soll, (noch) nicht haben ... ist ja noch verständlich. Dass man aber nichtmal ernsthaft die Fragen stellt, ist für mich nicht mehr verständlich.

Na jedenfalls, worum gings eigentlich? Ach ja. "Tugendterror". Mir ist auf jeden Fall bekannt, dass es in der deutschen Hochschullandschaft, sagen wirs mal so ganz allgemein, Bereiche gibt, in denen durchaus eine Art von "Tugendterror" angesagt ist. Aber jetzt glaube man doch nicht, dass man sich dagegen nicht immunisieren könnte. Erstens. Und zweitens: Dass das überall so ist. Es sei denn, wie schon mehrfach geschrieben: Man ist irgendwie psychologisch darauf angewiesen oder darauf aus, everybody's darling sein zu wollen.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

schokoschendrezki hat geschrieben:(31 Aug 2021, 13:14)

Die Intention meines Beitrags war aber allerdings, gar nix auf irgendwelche "Gemochtheiten" zu geben. Man darf, wenn es um Politik geht, nicht zimperlich sein und auch einen ordentlichen, starken Gegenwind vertragen. Wer das nicht kann oder will, hat bei politischen Disputen eigentlich nix verloren.

Keine Ahnung: Meine persönliche Lebenswelt jedenfalls ist vollkommen heterogen. Da ist alles vertreten. Das ganze politische Spektrum. Ohne irgendeine auffällige Häufung. Ich habe absolut keine Ahnung, wo ich die erwähnte "Haltungsgesellschaft" eigentlich suchen soll. Kann ja ein Zufall sein ...
Zustimmung zu beiden Absätzen.

Ich bin immer wieder peinlich berührt, wenn jemand erst seine Ansicht kundtun, Empörung erntet, zurückrudert und sich kräftig entschuldigt. Warum nicht mal einen Shitstorm aussitzen, bis der nächste einen erntet?
Gott, die Leute sind so harmoniesüchtig. Ich weiß nicht, warum.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von schokoschendrezki »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(31 Aug 2021, 12:19)

Eben genau das was Wokeisten tun! Alle ab ins rechte Eck wer sich diesen Yuppie Linken und Pseudo Intellektuellen Scheissern nicht beugt!
Kommst du nicht selbst aus dem englischsprachigen Raum?

Es gibt prinzipiell keine "Yuppie-Linken"! Das ist ein Widerspruch in sich! Die Young Urban Professionals gehören fest zum Reagan/Thatcher-Einflussbereich der 80er.

Und ganz allgemein zum zigsten male: Es "beugt" sich in der bundesdeutschen Gesellschaft niemand. Im Gegenteil! Sie schreien alle herum. Du wirst schon angeschrien, wenn Du versehentlich mit ner Maske auf der Straße rumläufst. Als "Merkel-Trottel" oder Schlimmeres. Nirgendwo in meienr Lebenswelt sehe ich irgendeine Art von "Beugung". Vielleicht lebe ich ja auf einem anderen Planeten oder in irgendeiner Parallelwelt. Wer weiß ...
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

schokoschendrezki hat geschrieben:(31 Aug 2021, 13:39)

Kommst du nicht selbst aus dem englischsprachigen Raum?

Es gibt prinzipiell keine "Yuppie-Linken"! Das ist ein Widerspruch in sich! Die Young Urban Professionals gehören fest zum Reagan/Thatcher-Einflussbereich der 80er.

Und ganz allgemein zum zigsten male: Es "beugt" sich in der bundesdeutschen Gesellschaft niemand. Im Gegenteil! Sie schreien alle herum. Du wirst schon angeschrien, wenn Du versehentlich mit ner Maske auf der Straße rumläufst. Als "Merkel-Trottel" oder Schlimmeres. Nirgendwo in meienr Lebenswelt sehe ich irgendeine Art von "Beugung". Vielleicht lebe ich ja auf einem anderen Planeten oder in irgendeiner Parallelwelt. Wer weiß ...
Bei uns sind auf der Straße sowohl Menschen mit als auch ohne Maske unterwegs, gepöbelt wird deshalb nicht.
Mich hat neulich im Museum ein sowohl freundlicher als auch attraktiver Mann darauf aufmerksam gemacht, doch bitte darauf zu achten, dass auch die Nase bedeckt sei. Ich hab mich entschuldigt und die Maske über die Nase gezogen.
Wieso wird in deinem Umfeld ständig und überall gemeckert, gepöbelt, sich aufgeregt und empört? Muss das so sein?
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Liegestuhl »

schokoschendrezki hat geschrieben:(31 Aug 2021, 13:39)
Du wirst schon angeschrien, wenn Du versehentlich mit ner Maske auf der Straße rumläufst.
Warum sollte man angeschrien werden, wenn man eine Maske trägt?
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

Liegestuhl hat geschrieben:(31 Aug 2021, 13:52)

Warum sollte man angeschrien werden, wenn man eine Maske trägt?
Berlin?
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

schokoschendrezki hat geschrieben:(31 Aug 2021, 13:28)

Ja. Die dürfen das. Und das ist auch o.k. so. Ich will auch einen Systemwechsel. Und zwar einen radikalen. Das gesamte Ding, das sich Wohlstandsökonomie, Industriegesellschaft, Wachstumsökonomie usw. nennt, muss dringend und grundlegend umgebaut werden. Ich glaube, dass vielen Menschen in diesem sogenannten Westen gar nicht klar ist, wie sehr sie radikal umsteuern müssen, wenns irgendwie weitergehen soll. Dass wir die Antworten auf die Fragen, wies weitergehen soll, (noch) nicht haben ... ist ja noch verständlich. Dass man aber nichtmal ernsthaft die Fragen stellt, ist für mich nicht mehr verständlich.

Na jedenfalls, worum gings eigentlich? Ach ja. "Tugendterror". Mir ist auf jeden Fall bekannt, dass es in der deutschen Hochschullandschaft, sagen wirs mal so ganz allgemein, Bereiche gibt, in denen durchaus eine Art von "Tugendterror" angesagt ist. Aber jetzt glaube man doch nicht, dass man sich dagegen nicht immunisieren könnte. Erstens. Und zweitens: Dass das überall so ist. Es sei denn, wie schon mehrfach geschrieben: Man ist irgendwie psychologisch darauf angewiesen oder darauf aus, everybody's darling sein zu wollen.
Mir ist das zu psychologisierend. In Krisenzeiten besteht nun mal immer die Gefahr einer faschistoiden (du würdest sicher lieber, einer autokratischen, sagen) Machtübernahme. Und das Gejammere über die angeblich fehlende Meinungsfreiheit ist nur ein Baustein, um dafür Breitenwirkung zu kriegen. Motto: Steter Tropfen höhlt den Stein. Bis den Käse auch der Letzte glaubt. In meiner Nachbarschaft wird dieser Mist täglich nachgeplappert... neben all dem rassistischen und fremdenfeindlichen Zeug, was sowieso schon immer nachgebetet wird. Und dass diese rechten Umsturzpläne nicht irgendeine linke Propaganda sind, kann man weltweit gut sehen.

Aber dass der "Systemwechsel", den du meinst, dringend nötig ist, das sehe ich natürlich auch so. Das hat aber mit den feuchten neurechten Träumen nüscht zu tun.
Zuletzt geändert von Selina am Dienstag 31. August 2021, 14:02, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Schnitter »

schokoschendrezki hat geschrieben:(31 Aug 2021, 13:39)
Du wirst schon angeschrien, wenn Du versehentlich mit ner Maske auf der Straße rumläufst. Als "Merkel-Trottel" oder Schlimmeres.
Das soll sich einer der Spasten mal bei mir wagen.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

Selina hat geschrieben:(31 Aug 2021, 13:57)

Mir ist das zu psychologisierend. In Krisenzeiten besteht nun mal immer die Gefahr einer faschistoiden (du würdest sicher lieber, einer autokratischen, sagen) Machtübernahme. Und das Gejammere über die angeblich fehlende Meinungsfreiheit ist nur ein Baustein, um dafür Breitenwirkung zu kriegen. Motto: Steter Tropfen höhlt den Stein. Bis den Käse auch der Letzte glaubt. In meiner Nachbarschaft wird dieser Mist täglich nachgeplappert... neben all dem rassistischen und fremdenfeindlichen Zeug, was sowieso schon immer nachgebetet wird. Und dass diese rechten Umsturzpläne nicht irgendeine linke Propaganda sind, kann man weltweit gut sehen.
Echt übel, deine Gegend.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

Billie Holiday hat geschrieben:(31 Aug 2021, 13:58)

Echt übel, deine Gegend.
Ja, hier gibt es Gegenden mit bis zu 40 Prozent AfD-Wählern.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Liegestuhl »

Selina hat geschrieben:(31 Aug 2021, 14:05)

Ja, hier gibt es Gegenden mit bis zu 40 Prozent AfD-Wählern.
Das ist nicht meine Lebensrealität. Sowas gibt es bei uns nicht.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von schokoschendrezki »

Selina hat geschrieben:(31 Aug 2021, 13:57)

Mir ist das zu psychologisierend. In Krisenzeiten besteht nun mal immer die Gefahr einer faschistoiden (du würdest sicher lieber, einer autokratischen, sagen) Machtübernahme. Und das Gejammere über die angeblich fehlende Meinungsfreiheit ist nur ein Baustein, um dafür Breitenwirkung zu kriegen. Motto: Steter Tropfen höhlt den Stein. Bis den Käse auch der Letzte glaubt. In meiner Nachbarschaft wird dieser Mist täglich nachgeplappert... neben all dem rassistischen und fremdenfeindlichen Zeug, was sowieso schon immer nachgebetet wird. Und dass diese rechten Umsturzpläne nicht irgendeine linke Propaganda sind, kann man weltweit gut sehen.
Naja, was heißt "psychologisierend". Nach mehreren Versuchen der SPD und im Gefolge der NSU-Vorfälle war es dann der Bundesrat, der einen Verbotsantrag für die NPD beim Verfassungsgericht beantragte. Der Antrag wurde abgewiesen, weil das Gebot der Meinungsfreiheit bei einer Partei mit entsprechend geringer Resonanz in der Gesellschaft eben höher wiegt. Und dieses unselige "Institut für Staatspolitik" sollte auch nicht verboten werden. Politische Verbote sehe ich eigentlich nur bei offenem Rassismus sowie Antisemitismus als gerechtfertigt an. Etwas anderes ist es natürlich, wenn politische Vereinigungen oder "Denkfabriken" Aktivitäten entfalten, die strafrechtlich relevanten Charakter haben. Ein Institut zur Verbreitung der Flachen-Erde-Theorie sollte ebensowenig behindert werden wie eine ultrafeministische Denkfabrik.

"Rechte Umsturzpläne" muss man gar nicht irgendwie nachweisen oder als Nicht-Propaganda erklären. Es findet ohnehin und ganz offen seit geraumer Zeit ein weltweiter Trend hin nach rechts, rechtskonservativ, rechtsnationalistisch statt. Da muss eigentlich gar nicht so viel "umgestürzt" werden. Die meisten spektakulären Rechtsrücke in jüngerer Zeit erfolgten auch gar nicht durch Waffen oder Umstürze sondern durch demokratische Wahlen. Die die hier als linksintellektuelle Tugendterroristen beschrieben werden, sind zu einem beträchtlichen Teil weltweit gesehen eher ein letzes kleines Häuflein Aufrechter.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

schokoschendrezki hat geschrieben:(31 Aug 2021, 14:28)

Naja, was heißt "psychologisierend". Nach mehreren Versuchen der SPD und im Gefolge der NSU-Vorfälle war es dann der Bundesrat, der einen Verbotsantrag für die NPD beim Verfassungsgericht beantragte. Der Antrag wurde abgewiesen, weil das Gebot der Meinungsfreiheit bei einer Partei mit entsprechend geringer Resonanz in der Gesellschaft eben höher wiegt. Und dieses unselige "Institut für Staatspolitik" sollte auch nicht verboten werden. Politische Verbote sehe ich eigentlich nur bei offenem Rassismus sowie Antisemitismus als gerechtfertigt an. Etwas anderes ist es natürlich, wenn politische Vereinigungen oder "Denkfabriken" Aktivitäten entfalten, die strafrechtlich relevanten Charakter haben. Ein Institut zur Verbreitung der Flachen-Erde-Theorie sollte ebensowenig behindert werden wie eine ultrafeministische Denkfabrik.

"Rechte Umsturzpläne" muss man gar nicht irgendwie nachweisen oder als Nicht-Propaganda erklären. Es findet ohnehin und ganz offen seit geraumer Zeit ein weltweiter Trend hin nach rechts, rechtskonservativ, rechtsnationalistisch statt. Da muss eigentlich gar nicht so viel "umgestürzt" werden. Die meisten spektakulären Rechtsrücke in jüngerer Zeit erfolgten auch gar nicht durch Waffen oder Umstürze sondern durch demokratische Wahlen. Die die hier als linksintellektuelle Tugendterroristen beschrieben werden, sind zu einem beträchtlichen Teil weltweit gesehen eher ein letzes kleines Häuflein Aufrechter.
Genau. Ich sprach auch gar nicht von Verboten. Nur davon, das mit zu sehen, was sich auch hierzulande an Rechtsruck vollzieht. Wie das salonfähig wird. Gemacht wird. Wie das schleichend, aber doch relativ zügig passiert. Beängstigend.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

Liegestuhl hat geschrieben:(31 Aug 2021, 14:16)

Das ist nicht meine Lebensrealität. Sowas gibt es bei uns nicht.
Meine auch nicht.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Uffhausen »

Selina hat geschrieben:(31 Aug 2021, 14:05)
Ja, hier gibt es Gegenden mit bis zu 40 Prozent AfD-Wählern.
Gibt's bei uns im Südwesten auch - in meiner Stadt betrifft es allerdings nur die Russenviertel = die mittlerweile derart angewachsen sind, dass sie eigene Wahlbezirke stellen. Die werden aber auch ganz schön von unserem AfD-Ableger hofiert; bekommen die Wahlprogramme in kyrillischer Schrift usw. Ansonsten überall relativ stabil bei 8% -12%.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von schokoschendrezki »

Liegestuhl hat geschrieben:(31 Aug 2021, 14:16)

Das ist nicht meine Lebensrealität. Sowas gibt es bei uns nicht.
In Sachsen-Anhalt haben jüngst bei den Wahlen vor allem jüngere Menschen AfD gewählt. Die absolut höchsten Werte gabs in jüngerer Zeit in der Lausitz (Südbrandenburg und Ostsachsen) und dort vor allem in der Oberlausitz. Und hier weisen die Analysen als erste Ursache eine starke Abwanderung junger Leute und eine starke Überalterung aus. Also das Gegenteil. Schon diese grobe Kurzanalyse sagt einem, dass es allgemeingültige Aussagen dazu nicht gibt.

Je länger ich darüber nachdenke desto mehr glaube ich, dass es sich bei dem Phänomen "Tugendterror" eher um das Problem einer sehr eingeschränkten Wahrnehmung der Bildung einer "öffentlichen Meinung" handelt. Die es in einheitlicher Form ja auch schon seit längerem gar nicht mehr gibt. Begriffe wie "Deutungshoheit" oder "Diskurshoheit" machen die Runde. Sie sind veraltet bzw. inzwischen irrelevant. "Deutungshoheit" setzt zwingend irgendsoetwas wie die Besetzung der Stelle eines "Bildungsbürgertums" voraus. Das es aber in geschlossener Form gar nicht mehr gibt. Den ZEIT-, FAZ- und SZ-Lesern stehen nun (mindestens auch) die Aufsteiger der Wissensökonomie und der Informationsgesellschaft gegenüber. Und speziell sie sind es, die eine "Deutungshoheit" beanspruchen, wenn es etwa um die Deutung der Richtung des technologischen Fortschritts, des Klimawandels oder der Epidemiebekämpfung geht.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Uffhausen »

schokoschendrezki hat geschrieben:(31 Aug 2021, 14:55)
Je länger ich darüber nachdenke desto mehr glaube ich, dass es sich bei dem Phänomen "Tugendterror" eher um das Problem einer sehr eingeschränkten Wahrnehmung der Bildung einer "öffentlichen Meinung" handelt.
Ja. Wobei ich hinzufügen würde, dass es sich dabei um kein zufälliges, sondern um ein absichtliches Problem handelt.

Dass sich Menschen in bestimmten Meinungsblasen innerhalb der Sozialen Medien zurückziehen, ist kein Zufall, sondern Absicht. Dass Menschen das komplette Gegenteil unterstellt wird, wenn sie sagen "Ich bin kein Nazi, aber..." ist kein Zufall, sondern Absicht. Dass Vortraghaltende in Universitäten ausgeladen werden, weil sie nicht gendern wollen, ist kein Zufall, sondern Absicht. Dass einer Frau Hassel Sexismus aufgrund ihrer Kinderfrage an Frau Baerbock nachgesagt wird, ist kein Zufall, sondern Absicht.

Es ist nicht so, dass es nicht auch anders ginge - dass man bspw. Missverständliches ausdiskutieren könnte oder der Vergewisserung wegen explizit nachfrägt = aber man will nicht.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

Das bisschen "Gendern" stört mich wesentlich weniger als das erträumte Höcke-Land, wo Andersdenkende und Anderslebende (wieder) in Lager gesteckt werden.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

Selina hat geschrieben:(31 Aug 2021, 15:38)

Das bisschen "Gendern" stört mich wesentlich weniger als das erträumte Höcke-Land, wo Andersdenkende und Anderslebende (wieder) in Lager gesteckt werden.
Das schwachsinnige Gendern ist Realität, die feuchten Träume eines Höcke sind es nicht.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von schokoschendrezki »

Uffhausen hat geschrieben:(31 Aug 2021, 15:31)

Ja. Wobei ich hinzufügen würde, dass es sich dabei um kein zufälliges, sondern um ein absichtliches Problem handelt.

Dass sich Menschen in bestimmten Meinungsblasen innerhalb der Sozialen Medien zurückziehen, ist kein Zufall, sondern Absicht. Dass Menschen das komplette Gegenteil unterstellt wird, wenn sie sagen "Ich bin kein Nazi, aber..." ist kein Zufall, sondern Absicht. Dass Vortraghaltende in Universitäten ausgeladen werden, weil sie nicht gendern wollen, ist kein Zufall, sondern Absicht. Dass einer Frau Hassel Sexismus aufgrund ihrer Kinderfrage an Frau Baerbock nachgesagt wird, ist kein Zufall, sondern Absicht.

Es ist nicht so, dass es nicht auch anders ginge - dass man bspw. Missverständliches ausdiskutieren könnte oder der Vergewisserung wegen explizit nachfrägt = aber man will nicht.
Aber wer (oder was) ist in dem Fall "man".

Es gibt auch kein einheitliches Bild. Die 13 aktiven Studentenverbindungen an der Uni Greifswald zum Beispiel. Die ziemlich konservative Rechtswissenschaft an der Uni Greifswald zum Beispiel. Einer der Professoren dort hat es dann doch zu weit getrieben. (Ralph Weber). Thor-Steinar-Kleidung, Promotion des ultrarechten Sängers Maik Bunzel ("Hitler, Sieg Heil" , "Atomraketen auf Israel"), Einladung von Reichsbürgern in einer Vorlesung usw. usf. Und was hatte er an meinungsunterdrückenden und lebensbedrohlichen Verfolgungen zu erleiden? Die Hochschulleitung hat sich öffentlich distanziert und sein Professorenamt ruht. So. Nun widmet er sich in seiner reichlichen Freizeit und von seinem Professoren-Gehalt seiner AfD-Mitgleidschaft und - wie es heißt - der "Pflege germanischen Kulturguts". Erzählt doch nicht, überall an deutschen Hochschulen herrsche flächendeckend linker Tugendterror und Genderwahn. Ich habe es hier schon mehrfach geschrieben: Ich gendere nicht. Auch nicht in Texten, die in offiziellen Teilen einer Hochschul-Webpräsenz erscheinen. Bislang hat man noch nicht verasucht, mich zu vergiften. Und an vielen Hochschulen und Unis herrscht in vielen Bereichen ein verstaubter, national angehauchter Konservatismus. Ich weiß doch, wovon ich rede!
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(31 Aug 2021, 12:14)

Es glauben halt zu viele dran, dass der Käse stimmt. Das hat auch mit einer längeren Entpolitisierung der Gesellschaft zu tun. Von diesem Zustand profitiert die Neue Rechte. Noch nicht so arg auf Bundesebene. Aber regional schon.
Und du glaubst den Käse, den DU von dir gibst!
Ich habe mal wieder was für dich:

"Wo rechte Parteien Wahlsiege feiern, muss da nicht auch die Gesellschaft insgesamt nach rechts gerückt sein? [...]
Klingt logisch und ist trotzdem falsch. Wer die Erfolge der Rechten durch einen rechten Zeitgeist erklärt, liefert eine bequeme Erklärung, keine richtige. Denn er verwechselt Ursache mit Wirkung. [...]
Denn der wachsende Einfluss rechter Parteien verändert nicht nur das Denken und das politische Klima, er erändert auch die Gesellschaft. Er führt dazu dass liberale Rechte und Errungenschaften unter Druck geraten ...
Neonazis fühlen sich ermutigt und treten hemmungsloser und gewaltbereiter auf als noch vor wenigen Jahren.
Wer nicht möchte, dass sich diese Entwicklung fortsetzt, dass sie am Ende womöglich die Grundfesten hinwegfegt, der sollte aufhören, sich hinsichtlich der Ursachen rechter Wahlerfolge in die Taschen zu lügen.
Aktuell sind auf die Frage nach den Gründen des politischen Rechtstrends zwei konkurrierende Antworten im Angebot.
Die eine Antwort besagt, die Rechte werde halt von Leuten gewählt, die die liberale Gesellschaft ablehnen, autoritäre Lösungen bevorzugen ...
Soweit dieser Erklärungsansatz sozioökonomische Motive überhaupt für relevant hält, wird darauf verwiesen, dass es sich bei diesen Wählern eher um Wohlhabende handelt, die nicht bereit seien ihren Wohlstand zu teilen ...
Diese Erklärung ist im linksliberalen Lager überaus beliebt, weil sie jede eigene Mitverantwortung für die Wahlerfolge der Rechten ausschließt und darauf hinaus läuft, dass man deren Wähler getrost rechts liegen lassen kann. Weshalb die vermeintlichen Menschenfeinde erst in den letzten Jahren darauf verfallen sind, ihre Stimme einer rechten Partei zu geben, obwohl es seit Langem mit NPD, DVU und Republikanern passende Adressaten gegeben hätte, weshalb viele von ihnen über Jahre hinaus links - nämlich im Westen SPD und im Osten PDS und später die Linke - gewählt haben, bleibt im Rahmen dieses Ansatzes freilich ein großes undurchschaubares Geheimnis.
Die zweite Antwort nimmt zur Kenntnis, dass die Wähler rechter Parteien in ihrer Mehrheit nich die Überzeugung, sondern den Protest als Wahlmotiv angeben.

Sie verweist darauf, dass Wirtschaftsliberalismus, Globalisierung und Sozialabbau viele Menschen schlechtergestellt oder zumindest größeren Unsicherheiten und Lebensängsten ausgesetzt haben. Dass der linksliberale publizistische Mainstream ihnen außerdem das Gefühl gegeben hat, dass ihre Werte und Lebensweise nicht mehr respektiert, sondern morlisch abgewertet werden.
Die zweite Antwort geht davon aus, dass Wähler deshalb der Rechten die Stimme geben, weil sie sich von allen anderen politischen Kräften sozial im Stich gelassen und kulturell nicht mehr gewertschätzt werden"
Quelle: "Die Selbstgerechten" Sahra Wagenknecht; campus-Verlag 2021 S. 172ff


Wie recht Frau Wagenknecht hat, beweist gerade DU immer wieder mit deinen Beiträgen, in denen du dich abwertend zur traditionellen Familie, zu dauerhaften Paarbeziehungen zwischen Mann und Frau äußerst. Immer und immer wieder kann man hier im Forum nachlesen, dass du dich abwertend zu und über Frauen äußerst, deren Präferenzen der Familie gelten und nicht der Karriere und genauso regelmäßig sind daran die Männer schuld, die angeblich in den fünfziger Jahren hängen geblieben sind.
Ja Selina, DU bist es die für die Aussagen von Frau Wagenknecht immer wieder beredte Belege liefert.
Das aber genauso regelmäßig bestreitet, um dann das immer gleiche Lied immer wieder von vorn zu beginnen.

"Die Unterstützer der Rechten wohnen allerdings nicht nur an ähnlichen Orten, sie kommen auch aus ähnlichen Arbeits- und Lebenswelten.
Dabei fällt vor allem der Umstand ins Auge, der eigentlich jedem Linken, der noch irgendeine Verbindung zur eigenen Tradition hat, schlaflose Nächte bereiten müsste: Die rechten Parteien sind die neuen Arbeiterparteien. Das gilt nicht unbedingt für ihre Mitglieder, aber auf jeden Fall für ihre Wähler. [...]
Quelle: ebenda S. 175ff
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(31 Aug 2021, 12:28)

Wer sind diese "Wokeisten" und "Yuppie Linken"? Kannst du einige nennen und auch ihre entsprechenden Aussagen zitieren?
DU zum Bleistift!
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(31 Aug 2021, 13:25)

Hier bitte:

https://www.tagesschau.de/inland/mehr-r ... n-101.html

Und das ist nur der legale Waffenbesitz. Was es illegal noch so alles gibt, dürfte schon erheblich sein, siehe diverse Waffenlager...

https://www.zdf.de/nachrichten/panorama ... n-100.html
Na suuper, du meinst also das Waffengesetz hat bei bzw für illegale Waffen und die Beschaffungskriminalität illeagler Waffen keine Geltung?
Ich habe nach belastbaren Quellen gefragt, NICHT nach der Tagesschau. Eine belastbare (seriöse) Quelle wäre beispielsweise das BKA und/oder die PKS.
Hast du da etwas zu bieten?
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von tarkomed »

Dark Angel hat geschrieben:(31 Aug 2021, 16:54)
Die eine Antwort besagt, die Rechte werde halt von Leuten gewählt, die die liberale Gesellschaft ablehnen, autoritäre Lösungen bevorzugen ...
[......]

Die zweite Antwort nimmt zur Kenntnis, dass die Wähler rechter Parteien in ihrer Mehrheit nich die Überzeugung, sondern den Protest als Wahlmotiv angeben.
Ich hätte da aber auch eine dritte Antwort:
Ein Teil der Bürger des ehemaligen Ostblocks sind eigentlich nie in der Demokratie richtig angekommen, Sahra Wagenknecht miteingeschlossen.
Man sieht es an der politischen Situation in diesen Ländern, ob Polen, Ungarn oder in etlichen anderen Ländern im Osten Europas.
Gib dich nicht so, dass alle andern dich für etwas halten, was du nicht sein willst.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von tarkomed »

Dark Angel hat geschrieben:(31 Aug 2021, 17:00)

Na suuper, du meinst also das Waffengesetz hat bei bzw für illegale Waffen und die Beschaffungskriminalität illeagler Waffen keine Geltung?
Ich habe nach belastbaren Quellen gefragt, NICHT nach der Tagesschau. Eine belastbare (seriöse) Quelle wäre beispielsweise das BKA und/oder die PKS.
Hast du da etwas zu bieten?
Die Attentäter von Halle und Hanau hat das Waffengesetz bspw. nicht aufhalten können und die vom KSK brauchen gar nicht erst nach Waffen zu suchen geschweige denn nach Munition…
Aber, du hast recht. Darüber wurde auch in der Tagesschau berichtet, also nicht belastbar... :rolleyes:
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Stoner »

Da wird wieder ein Strang erfolgreich geschreddert. Die Methode funktioniert, weil's keinen interessiert, wie's scheint nicht einmal den Moderator hier.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Dark Angel »

tarkomed hat geschrieben:(31 Aug 2021, 19:48)

Ich hätte da aber auch eine dritte Antwort:
Ein Teil der Bürger des ehemaligen Ostblocks sind eigentlich nie in der Demokratie richtig angekommen, Sahra Wagenknecht miteingeschlossen.
Man sieht es an der politischen Situation in diesen Ländern, ob Polen, Ungarn oder in etlichen anderen Ländern im Osten Europas.
Auch diese Situation analysiert sie. Ich kann hier nicht 334 Seiten abtippen.
Kann nur empfehlen, das Buch zu kaufen und zu lesen. Es lohnt sich!
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Dark Angel »

tarkomed hat geschrieben:(31 Aug 2021, 19:53)

Die Attentäter von Halle und Hanau hat das Waffengesetz bspw. nicht aufhalten können und die vom KSK brauchen gar nicht erst nach Waffen zu suchen geschweige denn nach Munition…
Aber, du hast recht. Darüber wurde auch in der Tagesschau berichtet, also nicht belastbar... :rolleyes:
Der Attentäter von Halle hat seine Waffen selbst gebastelt und was den von Hanau betrifft, der hätte nie eine waffenrechtliche Erlaubnis erhalten dürfen bzw sie hätten ihm rechtzeitig entzogen werden müssen, wenn die Behörden ordentlich gearbeitet hätten.
Anzeichen für eine psychische Störung lagen schon Jahre vor dem Attentat/Amoklauf vor.
Wer eine waffenrechtliche Erlaubnis erwerben will, muss u.a. seine persönliche Eignung nachweisen (§ 6 (2) WaffG) und dazu gehört auch die psychische Gesundheit.
Im Falle von Hanau liegt u.a. Behördenversagen vor.

Und ganz nebenbei: das KSK sucht ganz bestimmt nicht nach Waffen und Munition, weil das KSK eine Spezialeinheit der Bundeswehr ist, vergleichbar mit den Green Barrets oder der Delta-Force der US-Streitkräfte. Bei Verstößen gegen das Waffengesetz sind die Waffenbehörde und die Polizei zuständig - in diesem Fall das SEK. Gern geschehen!

Und Nein - die Tagesschau ist keine belastbare Quelle!
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

Dark Angel hat geschrieben:(31 Aug 2021, 16:54)
Wie recht Frau Wagenknecht hat, beweist gerade DU immer wieder mit deinen Beiträgen, in denen du dich abwertend zur traditionellen Familie, zu dauerhaften Paarbeziehungen zwischen Mann und Frau äußerst. Immer und immer wieder kann man hier im Forum nachlesen, dass du dich abwertend zu und über Frauen äußerst, deren Präferenzen der Familie gelten und nicht der Karriere und genauso regelmäßig sind daran die Männer schuld, die angeblich in den fünfziger Jahren hängen geblieben sind.
Ja Selina, DU bist es die für die Aussagen von Frau Wagenknecht immer wieder beredte Belege liefert.
Das aber genauso regelmäßig bestreitet, um dann das immer gleiche Lied immer wieder von vorn zu beginnen.
Ich äußere mich nie abwertend über die traditionelle Familie. Nein, ich sagte mehrfach, dass alle Lebensformen ihre Daseinsberechtigung haben und diese Vielfalt nun mal existiert in der Gesellschaft. Das reicht von der traditionellen Familie über schwule Beziehungen bis hin zum Single-Dasein. Was ich alles akzeptiere und gleichermaßen gut finde. Ich äußere mich auch nicht abwertend über Frauen, die diesen oder jenen Weg einschlagen. Ich kritisiere lediglich Verhältnisse, in denen etliche Frauen nach wie vor unter Doppel- und Dreifachbelastung leiden, indem sie zum Beispiel einem Job nachgehen, die Hausarbeit erledigen, Kinder erziehen und dann noch Angehörige pflegen. Die so genannte Care-Arbeit ist immer noch zuallererst Frauensache. Da gibt es Disproportionen. Dass du das alles anders siehst, ist mir klar. Da kommen wir auch nicht unter einen Hut mit unsren Ansichten.

Zum Buch von Sahra Wagenknecht kann ich nichts sagen, weil ich es nicht gelesen hab. Nur so viel: Mein Leben hat absolut nichts mit irgendeinem "Lifestyle" zu tun und auch nichts mit "Lifestyle-Linken". Das sind eher die Kreise der Autorin, auf die dieser Begriff passt.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Billie Holiday hat geschrieben:(31 Aug 2021, 15:52)

Das schwachsinnige Gendern ist Realität, die feuchten Träume eines Höcke sind es nicht.
So ist es. Die extreme Rechte bei uns ist wesentlich schwaecher als bei euch und gesellschaftspolitisch auch nicht relevant, aber die Woke Bewegung hat das oeffentliche Leben mit Gendern, Feminismus, usw infiltriert. Auch bei uns wird jeder Mann der vor allem im oeffentlichen Leben steht, fuer harmlose Flirts als Sexist bezeichnet und aus dem Amt gehetzt, Studenten die sich nicht den Wokeisten beugen von den Unis gegrault usw. , Moderatoren aus nichtigen Gruenden bezueglich Rassismus aus den Studios verbannt usw.

Die Mehrheit der Menschen hat davon die Schnauze voll aber die Mainstream Politik kuschelt vor den Wokeisten um sich nicht als "Rechts" gemobbt zu werden. Das treibt viele Menschen in die Arme der echten Rechten
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

Selina hat geschrieben:(01 Sep 2021, 00:18)

Ich äußere mich nie abwertend über die traditionelle Familie. Nein, ich sagte mehrfach, dass alle Lebensformen ihre Daseinsberechtigung haben und diese Vielfalt nun mal existiert in der Gesellschaft. Das reicht von der traditionellen Familie über schwule Beziehungen bis hin zum Single-Dasein. Was ich alles akzeptiere und gleichermaßen gut finde. Ich äußere mich auch nicht abwertend über Frauen, die diesen oder jenen Weg einschlagen. Ich kritisiere lediglich Verhältnisse, in denen etliche Frauen nach wie vor unter Doppel- und Dreifachbelastung leiden, indem sie zum Beispiel einem Job nachgehen, die Hausarbeit erledigen, Kinder erziehen und dann noch Angehörige pflegen. Die so genannte Care-Arbeit ist immer noch zuallererst Frauensache. Da gibt es Disproportionen. Dass du das alles anders siehst, ist mir klar. Da kommen wir auch nicht unter einen Hut mit unsren Ansichten.

Zum Buch von Sahra Wagenknecht kann ich nichts sagen, weil ich es nicht gelesen hab. Nur so viel: Mein Leben hat absolut nichts mit irgendeinem "Lifestyle" zu tun und auch nichts mit "Lifestyle-Linken". Das sind eher die Kreise der Autorin, auf die dieser Begriff passt.
Ich kritisiere, dass du aus Frauen unmündige, willenlose, schwache, unterdrückte Weibchen machst, die ohne eigenen Willen die gesamte Care-Arbeit wie Sklaven verrichten, entmündigt und unselbständig - ohne Kenntnisse darüber, wie es in den einzelnen Familien aussieht, aber der festen Ansicht, die bösen weißen Männer sitzen alle derweil rülpsend und furzend untätig im Sessel, mit der Peitsche die Frauen antreibend.
Wer zwingt die Frauen dazu und warum wehren sie sich nicht. Wer redet ihnen ein, sie seien arme, schwache, unmündige Wesen. Wer steckt sie in solche Opferrollen und warum lassen sie es zu. Wer zwingt sie eigentlich, sich mit bösen, unterdrückenden, weißen Männern zusammenzutun und ihnen auch noch Kinder zu gebären, mit denen sie hinterher nicht klarkommen.
Die bösen weißen Männer natürlich, die Allmächtigen.
Ich hab die Lukrativität einer Opferrolle für mich noch nicht entdeckt, sonst würde ich es vielleicht auch mal versuchen.
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odiug

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von odiug »

Stoner hat geschrieben:(30 Aug 2021, 10:53)

Aha, und diese Widersprüche werden dann anhand der Figuren und durch diese und ihre Erlebnisse und Gespräche nicht beschrieben? Vielleicht mal nachschauen, wo die Schnittmenge zwischen beschreiben und darstellen ist, wenn es um Sprache geht und nicht um Bilder oder Skulpturen.

Was die Frage der Langeweile angeht, so darf man, gerade wenn Thomas Manns (doppelter) Zeitroman erwähnt wird, auch im Falle der Wokies an ihre faschistoide Inszenierung der Wirklichkeit erinnern. Es nützt ja nichts, auf den faschismusaffinen hessischen Geschichtslehrer mit Wohnsitz in Thüringen und seine Fans zu zeigen und so zu tun, als würden sich Wokies entscheidend anderer geistiger Bevormundungsmethoden bedienen. Da können Sie gerne in der Pose des Gracchus Überdrus hier auftreten, aber Wokeness ist nun einmal ein faschistoides Phänomen. Ist ja nicht verboten, daher sollte das auch kein Problem für jemanden sein.
Aha ... dir ist schon klar, was Faschisten sind ?
Ich frag da nur, weil Folter und Mord an politisch anders Denkenden, Brandanschläge auf Flüchtlingsheime, Hetzjagden durch Innenstädte von ausländisch anmutenden Mitbürgern, Anschläge auf Synagogen und Moscheen, völkisches und rassistisches Gelaber irgendwie gleich zu setzten wären mit einem Gendersternchen ?
Ist das dein Argument ?
Wenn dem tatsächlich so ist, dann muss ich dir gestehen, dass wir uns nichts mehr zu sagen haben. :(
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

Billie Holiday hat geschrieben:(01 Sep 2021, 06:40)

Ich kritisiere, dass du aus Frauen unmündige, willenlose, schwache, unterdrückte Weibchen machst, die ohne eigenen Willen die gesamte Care-Arbeit wie Sklaven verrichten, entmündigt und unselbständig - ohne Kenntnisse darüber, wie es in den einzelnen Familien aussieht, aber der festen Ansicht, die bösen weißen Männer sitzen alle derweil rülpsend und furzend untätig im Sessel, mit der Peitsche die Frauen antreibend.
Wer zwingt die Frauen dazu und warum wehren sie sich nicht. Wer redet ihnen ein, sie seien arme, schwache, unmündige Wesen. Wer steckt sie in solche Opferrollen und warum lassen sie es zu. Wer zwingt sie eigentlich, sich mit bösen, unterdrückenden, weißen Männern zusammenzutun und ihnen auch noch Kinder zu gebären, mit denen sie hinterher nicht klarkommen.
Die bösen weißen Männer natürlich, die Allmächtigen.
Ich hab die Lukrativität einer Opferrolle für mich noch nicht entdeckt, sonst würde ich es vielleicht auch mal versuchen.
Wo schrieb ich was von "unmündigen, willenlosen, schwachen, unterdrückten Weibchen"? Nichts schrieb ich darüber, wie sich diese Frauen fühlen. Ein Großteil erledigt dieses immense Pensum selbstbewusst, freiwillig und ohne Murren, jahrelang. Bei meiner Beschreibung geht es gar nicht um Freiwilligkeit oder Zwang oder um irgendein Feeling. Nein, es geht um den objektiven Zustand von massenhaft unbezahlter Care-Arbeit, die nun mal zuallererst von Frauen erledigt wird. Und das zumeist sogar ganz selbstverständlich, sehr selbstbewusst und hoch erhobenen Hauptes. Nix Opferrolle. Das macht es gesellschaftlich gesehen trotzdem nicht besser. Richte den Blick über die eigene Suppenschüssel hinaus.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Keoma »

tarkomed hat geschrieben:(31 Aug 2021, 19:48)

Ich hätte da aber auch eine dritte Antwort:
Ein Teil der Bürger des ehemaligen Ostblocks sind eigentlich nie in der Demokratie richtig angekommen, Sahra Wagenknecht miteingeschlossen.
Man sieht es an der politischen Situation in diesen Ländern, ob Polen, Ungarn oder in etlichen anderen Ländern im Osten Europas.
Wau, Ossis gegen Wessis, das nenne ich Brutalität.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Stoner »

odiug hat geschrieben:(01 Sep 2021, 06:51)

Aha ... dir ist schon klar, was Faschisten sind ?
Die Kennzeichnung mittels des Adjektivs besagt, dass Wokies faschistoide Merkmale aufweisen, nicht, dass sie Faschisten sind. Ein Faschist müsste den Faschismus durch ein theoretisches Bekenntnis oder ein praktisches Handeln dessen wesentliche Merkmale auch vertreten bzw. aufweisen, ein faschistoider Kopf dagegen nicht. Es genügt, dass er sich gewisser theoretischer und praktischer Methodiken, wie sie an Faschisten zu beobachten sind, bedient.

Ist doch ganz einfach zu verstehen, wenn man ein bisschen sprachbewusst ist, oder?
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von TheManFromDownUnder »

odiug hat geschrieben:(01 Sep 2021, 06:51)

Aha ... dir ist schon klar, was Faschisten sind ?
Ich frag da nur, weil Folter und Mord an politisch anders Denkenden, Brandanschläge auf Flüchtlingsheime, Hetzjagden durch Innenstädte von ausländisch anmutenden Mitbürgern, Anschläge auf Synagogen und Moscheen, völkisches und rassistisches Gelaber irgendwie gleich zu setzten wären mit einem Gendersternchen ?
Ist das dein Argument ?
Wenn dem tatsächlich so ist, dann muss ich dir gestehen, dass wir uns nichts mehr zu sagen haben. :(
Du uebersiehst vollkommen das Faschismus bzw faschistoitisches Gedankengut viele Farben haben kann, auch gruen, rot und die Regebogenfarben! ;)
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Keoma »

Stoner hat geschrieben:(01 Sep 2021, 08:45)

Die Kennzeichnung mittels des Adjektivs besagt, dass Wokies faschistoide Merkmale aufweisen, nicht, dass sie Faschisten sind. Ein Faschist müsste den Faschismus durch ein theoretisches Bekenntnis oder ein praktisches Handeln dessen wesentliche Merkmale auch vertreten bzw. aufweisen, ein faschistoider Kopf dagegen nicht. Es genügt, dass er sich gewisser theoretischer und praktischer Methodiken, wie sie an Faschisten zu beobachten sind, bedient.

Ist doch ganz einfach zu verstehen, wenn man ein bisschen sprachbewusst ist, oder?
Kommt darauf an, wie man getriggert wird.
Der Gescheitere gibt nach!
Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.

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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von odiug »

Stoner hat geschrieben:(01 Sep 2021, 08:45)

Die Kennzeichnung mittels des Adjektivs besagt, dass Wokies faschistoide Merkmale aufweisen, nicht, dass sie Faschisten sind. Ein Faschist müsste den Faschismus durch ein theoretisches Bekenntnis oder ein praktisches Handeln dessen wesentliche Merkmale auch vertreten bzw. aufweisen, ein faschistoider Kopf dagegen nicht. Es genügt, dass er sich gewisser theoretischer und praktischer Methodiken, wie sie an Faschisten zu beobachten sind, bedient.

Ist doch ganz einfach zu verstehen, wenn man ein bisschen sprachbewusst ist, oder?
Ok ... dann "vergleichen" wir mal "ein praktisches Handeln, dessen wesentliche Merkmale auch vertreten bzw. aufweisen ...".
Nehmen wir mal die historischen Beispiele von Faschisten.
Von Mussolinis Mörderbanden über Pinochets Folterer in den Kellern seiner Geheimpolizei, bis zu aktuell Assads Giftgasattacken und setzen das in Relation zum Gendersternchen.
Also da wird die Absurdität deiner Sprachverhunzung eigentlich ganz offensichtlich ... findest du nicht auch ?
Zuletzt geändert von odiug am Mittwoch 1. September 2021, 09:38, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von tarkomed »

Dark Angel hat geschrieben:(31 Aug 2021, 22:35)

Auch diese Situation analysiert sie. Ich kann hier nicht 334 Seiten abtippen.
Kann nur empfehlen, das Buch zu kaufen und zu lesen. Es lohnt sich!
Außenseitermeinungen, wie die von Sahra Wagenknecht, interessieren mich nicht. Du hast das Buch zitiert und ich habe dein Zitat kommentiert.
Gib dich nicht so, dass alle andern dich für etwas halten, was du nicht sein willst.
Wenn sie es trotzdem tun, dann bist du es...
odiug

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von odiug »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(01 Sep 2021, 08:56)

Du uebersiehst vollkommen das Faschismus bzw faschistoitisches Gedankengut viele Farben haben kann, auch gruen, rot und die Regebogenfarben! ;)
Nicht ganz ... weil faschistoid eben kein politisch wertfreies Adjektiv ist wie radikal oder extremistisch, welche ich beliebigen politischen oder religiösen Ansichten anheften kann.
Faschismus hat einen politischen wie historischen Kontext, den ich nicht einfach beiseite schieben kann.
Wenn ich das dennoch tue, dann wird es eben absurd.
Kann man machen ... nur ist das halt nicht sonderlich sinnvoll.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von tarkomed »

Dark Angel hat geschrieben:(31 Aug 2021, 22:48)

Der Attentäter von Halle hat seine Waffen selbst gebastelt und was den von Hanau betrifft, der hätte nie eine waffenrechtliche Erlaubnis erhalten dürfen bzw sie hätten ihm rechtzeitig entzogen werden müssen, wenn die Behörden ordentlich gearbeitet hätten.
Anzeichen für eine psychische Störung lagen schon Jahre vor dem Attentat/Amoklauf vor.
Wer eine waffenrechtliche Erlaubnis erwerben will, muss u.a. seine persönliche Eignung nachweisen (§ 6 (2) WaffG) und dazu gehört auch die psychische Gesundheit.
Im Falle von Hanau liegt u.a. Behördenversagen vor.
Genau die gleiche Situation wie mit Wagenknecht: Du hast das Waffengesetz als Argumentationshilfe herangezogen und ich habe darauf hingewiesen, dass es keine Bewaffnung und keine Attentate von Rechtsextremisten verhindert. Und wenn die Tagesschau für dich keine belastbare Quelle ist, darüber können wir im Thread über den ÖRR weiterdiskutieren.
Dark Angel hat geschrieben:(31 Aug 2021, 22:48)
Und ganz nebenbei: das KSK sucht ganz bestimmt nicht nach Waffen und Munition, weil das KSK eine Spezialeinheit der Bundeswehr ist, vergleichbar mit den Green Barrets oder der Delta-Force der US-Streitkräfte. Bei Verstößen gegen das Waffengesetz sind die Waffenbehörde und die Polizei zuständig - in diesem Fall das SEK. Gern geschehen!
Ich habe nicht um eine Belehrung gebeten, was das KSK ist, sondern auf die Schlagzeilen hingewiesen, die das KSK produziert hat, was schließlich zu seiner Auflösung führte. Es geht nach wie vor darum, dass der rechte Rand sich bewaffnet und von Umsturz träumt.
Gib dich nicht so, dass alle andern dich für etwas halten, was du nicht sein willst.
Wenn sie es trotzdem tun, dann bist du es...
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