Nein das können sie bestimmt erstmal nicht. Tun sie ja auch nicht. Aber Biden hat mehr als deutlich gemacht, dass er mit der Situation in Afghanistan nichts mehr zu tun haben will. Und ohne die USA wird da denke ich relativ wenig passieren. Das werden jetzt die Nachbarländer übernehmen. Der Westen wird sich, denke ich, militärisch raushalten. Wenn es ein Interesse gegeben hätte, militärisch aktiv bleiben zu wollen, hätte man dies in den letzten Monaten problemlos tun können. Hat man aber bewusst nicht.Der Kutscher hat geschrieben:(21 Aug 2021, 10:22)
Vielleicht wäre es eine Überlegung wert Ahmad Massoud zu unterstützen. Abklären was er wirklich will, was er braucht für einen erfolgreichen Kampf gegen die Taliban, Unterstützung an die Bedingung knüpfen das Ortskräfte und ausländische Bürger die sich in seine Gebiete durchschlagen evakuiert werden können. Es ist unrealistisch anzunehmen das die Taliban das ganze Land lückenlos kontrollieren können.
Der Afghanistan-Einsatz in der Retrospektive
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Re: Der Afghanistan-Einsatz in der Retrospektive
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Re: Der Afghanistan-Einsatz in der Retrospektive
Diese Chance wurde ohne Not vergeben, weil sich Nation building für den Westen "rechnen" muß.Cobra9 hat geschrieben:(21 Aug 2021, 10:08)
Das ist mir eigentlich egal wer wohin reist. Aber es gab Warnungen der Botschaften. Auch unsere Botschaft riet davon ab dahin zu reisen.
Mir ist auch egal wer da aus welchem Grund reist. Wenn das jemand tut trotz der deutlichen Warnungen, angesichts der Lage die jeder im Fernsehen sehen kann und das nicht essentiell wichtig ist fehlt Mir das Verständnis.
Vor allem wenn dann andere Leute ihr Leben riskieren sollen um Sie rauszuholen. Ein paar wenige Menschen wird man rausholen können und zum Flughafen bringen.
Aber die Taliban können das effektiv verhindern. Und mittlerweile laufen die Alternativen ab. Die Taliban sitzen fast überall wo noch Evac möglich war.
Afghanistan ist nur zu gewinnen wenn man die Menschen gewinnt
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
Aus den USA.
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Re: Der Afghanistan-Einsatz in der Retrospektive
Weshalb sollten die führenden Köpfe der Taliban das verhindern?Cobra9 hat geschrieben:(21 Aug 2021, 10:08)
Vor allem wenn dann andere Leute ihr Leben riskieren sollen um Sie rauszuholen. Ein paar wenige Menschen wird man rausholen können und zum Flughafen bringen.
Aber die Taliban können das effektiv verhindern. Und mittlerweile laufen die Alternativen ab. Die Taliban sitzen fast überall wo noch Evac möglich war.
Jeder, der um sein Leben und das Leben seiner Angehörigen fürchtet, ist, wenn er gezwungen wird zu bleiben, ein potentieller Rebell, der sich auf die Seite des Widerstands schlagen wird.
An einem Bürgerkrieg kann den Taliban nicht gelegen sein.
Auch wenn der sich abzuzeichnen scheint.
Ergo schwächt man die Resistance im Land, wenn man so viele potentielle Widerständler als möglich abziehen lässt, möglichst weit weg.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt
https://www.youtube.com/watch?v=9FBu2rVuXGI
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Re: Der Afghanistan-Einsatz in der Retrospektive
Die Taliban wollen alles Wissen abschöpfen, was sie künftig verwundbar machen könnte, so es ihnen entgeht.JJazzGold hat geschrieben:(21 Aug 2021, 10:31)
Weshalb sollten die führenden Köpfe der Taliban das verhindern?
Jeder, der um sein Leben und das Leben seiner Angehörigen fürchtet, ist, wenn er gezwungen wird zu bleiben, ein potentieller Rebell, der sich auf die Seite des Widerstands schlagen wird.
An einem Bürgerkrieg kann den Taliban nicht gelegen sein.
Auch wenn der sich abzuzeichnen scheint.
Ergo schwächt man die Resistance im Land, wenn man so viele potentielle Widerständler als möglich abziehen lässt, möglichst weit weg.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
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Re: Der Afghanistan-Einsatz in der Retrospektive
Und die Afghanistan-Eliten?Cobra9 hat geschrieben:(21 Aug 2021, 01:23)
Aber im Vorfeld hat Trump es versaut und Biden eine miese Mine hinterlassen. 90 % Schuld hat Trump und 10 % Biden.
Hatten die sich nicht trefflich eingerichtet in der von der Koalition beschützten Gated Community in Kabul?
20 Jahre keinerlei Eigenbemühungen, das Land drumrum zu befrieden!
Ein Fake-Staat, dessen einziger Zweck darin bestand, Gelder abzugreifen und Potjomkinsche Dörfer aufzubauen, damit den westlichen Parlamenten "Fortschrittsberichte" serviert werden konnten, auf dass sie die nächste Zahlung bewilligen
Es war höchste Zeit, dass Trump die Notbremse gezogen hat!
Die anderen waren dazu zu feige.
Re: Der Afghanistan-Einsatz in der Retrospektive
Ich antwortete geteilt. Für eine Evakuierung von Personen braucht man ein geeignetes Terrain über einige Stunden.Der Kutscher hat geschrieben:(21 Aug 2021, 10:22)
Vielleicht wäre es eine Überlegung wert Ahmad Massoud zu unterstützen. Abklären was er wirklich will, was er braucht für einen erfolgreichen Kampf gegen die Taliban, Unterstützung an die Bedingung knüpfen das Ortskräfte und ausländische Bürger die sich in seine Gebiete durchschlagen evakuiert werden können. Es ist unrealistisch anzunehmen das die Taliban das ganze Land lückenlos kontrollieren können.
In der Regel sind das Flugfelder mit befestigten Pisten. Meistens stehen nicht Militärs keine Jets oder Hardware zur Verfügung wo Du ansonsten landen kannst.
Solche Flugfelder sind in Afghanistan dünn gesät, mittlerweile meist in der Hand der Taliban. Die suchen Equipment, wollen Evacs unterbinden. Alternativ bleibt der Helikopter. Da braucht man aber Maschinen mit entsprechender Reichweite und die sind nicht unsichtbar sowie laut.
Dann kommt der Aspekt Manpower. Du brauchst Profis die eine Lz sichern und die Leute eskortieren. Dazu Backup. Sowie Medics.
Dann muss das jemand finanzieren. Und zwar vorab nicht danach. Die nicht staatlichen Evacs gibt's bzw gab es. Aber die sind nicht für die Allgemeinheit.
Was natürlich eine Idee gewesen wäre.
Eine zweite Anlauf Stelle zu schaffen und zu sichern mit Militär.
Aber der Landweg ist zu. Und wenn ich sage vom Flughafen Kabul aus mit Militär EVAKUIEREN aus Kabul oder Umgebung ist kompliziert, gefährlich ist das auch realistisch. Zwei Hubschraubern sind jetzt eher Symbolik.
Ich muss jetzt nicht erklären warum oder.
Der andere Teil ist das man tatsächlich mit dem Widerstand eventuell eine gewisse Zusammenarbeit führen kann. Aber ich weiß ehrlich gesagt zuwenig über die Personen insgesamt.
Ein paar ja. Aber viele sind noch unbekannt bzw kaum in Erscheinung getreten. Deswegen gefährlich.
Re: Der Afghanistan-Einsatz in der Retrospektive
Wie viel Wissen ist von Dolmetschern, Fahrern und Küchenkräften abzuschöpfen? Wissen, welches kurzfristig einen Gegenwert zu den 100 Mio darstellen würde?unity in diversity hat geschrieben:(21 Aug 2021, 10:37)
Die Taliban wollen alles Wissen abschöpfen, was sie künftig verwundbar machen könnte, so es ihnen entgeht.
Ein Großteil der Ober- bis Mittelschicht hat Afghanistan längst verlassen.
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Re: Der Afghanistan-Einsatz in der Retrospektive
Ich hab es bereits gesagt. So wie Afghanistan angegangen wurde und durchgeführt wurde kann man nicht gewinnen.Quatschki hat geschrieben:(21 Aug 2021, 10:40)
Und die Afghanistan-Eliten?
Hatten die sich nicht trefflich eingerichtet in der von der Koalition beschützten Gated Community in Kabul?
20 Jahre keinerlei Eigenbemühungen, das Land drumrum zu befrieden!
Ein Fake-Staat, dessen einziger Zweck darin bestand, Gelder abzugreifen und Potjomkinsche Dörfer aufzubauen, damit den westlichen Parlamenten "Fortschrittsberichte" serviert werden konnten, auf dass sie die nächste Zahlung bewilligen
Es war höchste Zeit, dass Trump die Notbremse gezogen hat!
Die anderen waren dazu zu feige.
Trump hat seine Fehler gemacht. Der Einzige ist Er nicht dabei
Re: Der Afghanistan-Einsatz in der Retrospektive
Woher kommt "Geld haben"? Von "Geld behalten".unity in diversity hat geschrieben:(21 Aug 2021, 10:29)
Diese Chance wurde ohne Not vergeben, weil sich Nation building für den Westen "rechnen" muß.
Woher kommt "armer Schlucker"? Von Dinge anfangen, die sich "nicht rechnen".
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"Wir müssen die gar nicht verstehen, die haben zu gehorchen." - Prof. Harald Lesch
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Re: Der Afghanistan-Einsatz in der Retrospektive
Den Abzug aus Afghanistan hat doch schon Obama Ende 2014 eingeleitet. Ich finde es etwas seltsam, die Schuld hauptsächlich bei Trump abzuladen. Das hat mit der Realität wenig zu tun, sondern ist ideologisch begründet, weil Obama und Biden die Guten sein müssen, und Trump der Bösewicht.Cobra9 hat geschrieben:(21 Aug 2021, 01:23)
Biden hatte die Wahl zwischen Pest und Cholera.Weil Super Trump so tolle Vorarbeit geleistet hat.
Biden hat nicht viel Auswahl gehabt. Entweder es so machen oder weiterhin langfristige Präsenz bis man die Fehler von Trump zumindest bei den Streitkräften der Afghanen korrigieren kann.
Was nur nochmal mindestens 6 Jahre gedauert hätte. Was Biden nicht gewollt hat. Ich bin überzeugt die Us Bevölkerung auch nicht.
Aber im Vorfeld hat Trump es versaut und Biden eine miese Mine hinterlassen. 90 % Schuld hat Trump und 10 % Biden.
Das Biden so arrogant war nicht aufs Militär zu hören war seine Entscheidung. Mit Ruhm bekleckert hat sich kein US Präsident bei Afghanistan und Bush der Vollidiot mußte da ja unbedingt rein
Die Europäer, abgesehen vielleicht von den Briten, haben sich im übrigen auch nicht mit Ruhm bekleckert. Sie haben einfach die harte Arbeit den Amerikanern, Kanadiern und Briten überlassen. Ihre Politiker haben ihren Auftrag durch absurde Einschränkungen letztlich dazu pervertiert, dass die Soldaten kaum noch ihre Stützpunkte verliessen. In Europa wollte man eben symbolische Bilder von Mädchenschulen sehen, nicht aber, wie man auch mit blutigen Mitteln in einem Land Sicherheit herstellt. Ohne Sicherheit aber ist alles andere nichts.
Ausserdem sind die Hauptschuldigen ohnehin die Afghanen selbst. Einer Bevölkerung (von Volk mag man bei einer Stammesgesellschaft nicht reden), die mit einer sehr grossen Mehrheit die Scharia befürwortet und von daher nicht für westliche Freiheiten kämpfen möchte, hätte niemand helfen können, ausser durch einen massiven Einsatz im Sinne einer Art von Neokolonialismus, den aber im Westen niemand wollte.
Von daher war die Entscheidung zum Abzug richtig. Die Art, wie er durchgeführte wurde, war es nicht. Dafür trägt aber in erster Linie Biden die Verantwortung, nicht Trump.
Re: Der Afghanistan-Einsatz in der Retrospektive
Falsch. Obama wollte aber führte keinen großen Abzug durch und Doha, Kürzungen hat Trump vorgenommen.Michael Alexander hat geschrieben:(21 Aug 2021, 14:27)
Den Abzug aus Afghanistan hat doch schon Obama Ende 2014 eingeleitet. Ich finde es etwas seltsam, die Schuld hauptsächlich bei Trump abzuladen. Das hat mit der Realität wenig zu tun, sondern ist ideologisch begründet, weil Obama und Biden die Guten sein müssen, und Trump der Bösewicht
Da hilft Ablenkung auch nicht.
Falsch siehe Antwort obenDie Europäer, abgesehen vielleicht von den Briten, haben sich im übrigen auch nicht mit Ruhm bekleckert. Sie haben einfach die harte Arbeit den Amerikanern, Kanadiern und Briten überlassen. Ihre Politiker haben ihren Auftrag durch absurde Einschränkungen letztlich dazu pervertiert, dass die Soldaten kaum noch ihre Stützpunkte verliessen. In Europa wollte man eben symbolische Bilder von Mädchenschulen sehen, nicht aber, wie man auch mit blutigen Mitteln in einem Land Sicherheit herstellt. Ohne Sicherheit aber ist alles andere nichts.
Ausserdem sind die Hauptschuldigen ohnehin die Afghanen selbst. Einer Bevölkerung (von Volk mag man bei einer Stammesgesellschaft nicht reden), die mit einer sehr grossen Mehrheit die Scharia befürwortet und von daher nicht für westliche Freiheiten kämpfen möchte, hätte niemand helfen können, ausser durch einen massiven Einsatz im Sinne einer Art von Neokolonialismus, den aber im Westen niemand wollte.
Von daher war die Entscheidung zum Abzug richtig. Die Art, wie er durchgeführte wurde, war es nicht. Dafür trägt aber in erster Linie Biden die Verantwortung, nicht Trump.
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Re: Der Afghanistan-Einsatz in der Retrospektive
Obama hatte die Kräfte in Afghanistan 2011 vorübergehend verstärkt, dann aber den Abzug 2014 angekündigt - ohne Verhandlungen und Garantien. Ja, er hat dann wieder einen Rückzieher gemacht, allerdings war von seiner Ankündigung an klar, dass die Amerikaner eines Tages einfach verschwinden würden. So wurde es von den Taliban und den anderen Afghanen verstanden: Sie wussten von da an, dass die Zeit für die Taliban arbeitet.Cobra9 hat geschrieben:(21 Aug 2021, 17:31)
Falsch. Obama wollte aber führte keinen großen Abzug durch und Doha, Kürzungen hat Trump vorgenommen.
Da hilft Ablenkung auch nicht.
Falsch siehe Antwort oben
Und wieso sollte es Biden nicht möglich gewesen sein, Trumps Pläne zu korrigieren? Das verstehe ich nicht. Biden ist seit Januar im Amt und hätte genügend Zeit gehabt.
Und die Europäer, die jetzt so gross das Maul aufreissen, wie verkehrt doch alles war und ist, was die Amerikaner machen, hätten doch selbst länger in Afghanistan bleiben können, um den Abzug abzusichern. Aber die hatten wohl Schiss ohne den grossen Bruder.
Re: Der Afghanistan-Einsatz in der Retrospektive
Amerikanische Soldaten verlassen Afghanistan, aber bleiben in Deutschland. Ist halt wichtiger.Michael Alexander hat geschrieben:(21 Aug 2021, 18:18)
Und die Europäer, die jetzt so gross das Maul aufreissen, wie verkehrt doch alles war und ist, was die Amerikaner machen, hätten doch selbst länger in Afghanistan bleiben können, um den Abzug abzusichern. Aber die hatten wohl Schiss ohne den grossen Bruder.
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Re: Der Afghanistan-Einsatz in der Retrospektive
Ich lese gerade in der FAZ:
https://www.faz.net/aktuell/politik/aus ... 94312.html
>>Dagegen hat Jens Stoltenberg, der NATO-Generalsekretär, in dieser Woche die Soldaten in Schutz genommen und mit dem Finger auf die politische Führung in Kabul gezeigt – die frühere Führung, muss man jetzt sagen. Die habe sich den Taliban nicht entgegengestellt, und „dieses Versagen der afghanischen Führung hat zu der Tragödie geführt, deren Zeuge wir heute werden“.<<
Nun meine Frage:
Was hat man erwartet?
Wir sollten doch froh sein, dass die Sache kampflos beendet wurde. Gerade wir Deutschen mussten doch erleben, wohin kämpfe in bewohntem Gebiet führen. Massenhaft zivile Tote und Zerstörung und das Ganze, um etwas unausweichliches um ein paar Tage oder Stunden hinauszuzögern.
Dass relativ wenige Menschen bei dieser Übernahme/Übergabe gestorben sind, ist keine Niederlage, sondern das am Wenigsten schlimme Szenario, denn am Ende würden die Taliban wieder an die Macht kommen und je weniger Verluste es auf beiden Seiten gibt, desto eher ist Versöhnung möglich.
Ja, es gibt grausame Menschenrechtsverletzungen und Kriegsverbrechen, Erschießungen und wenn die Scharia wieder zum Gesetz wird, gibt es auch dabei wieder grausame Hinrichtungen für Dinge, die in anderen Ländern noch nicht einmal eine Ordnungswidrigkeit sind.
Demokratie und Rechtsstaatlichkeit lassen sich nicht aufdiktieren und herbeibomben.
Wir sollten uns keiner Illusion hingeben, die Taliban sind Arschlöcher, aber Arschlöcher, die kein Interesse an Chaos und Bürgerkrieg haben. Auch das sollte man bedenken. Es werden schwierige Gespräche werden und schwierige Verhandlungen, aber sie müssen geführt werden, die Menschen müssen mit Nahrungsmitteln usw. versorgt werden, denn auch Europa ist an stabilen Zuständen interessiert. Was wir gar nicht brauchen ist ein Bürgerkrieg und Massenflucht.
Vielleicht kommt am Ende eine Faktische Teilung des Landes raus, dass Taliban-Gegner in dem einen Landesteil leben, Taliban-Unterstützer in einem anderen und dazwischen muss man auch irgendwie versuchen, einen Weg zu finden.
Die Menschen in Kabul hatten nun fast 20 Jahre einige "Segnungen" des Westens erleben dürfen, viele Taliban-Kämpfer sind nach 2001 geboren worden. Es sind nicht die selben Menschen, wie vor 20 Jahren. Man hat ein paar Freiheiten kennengelernt, die man nicht mehr hergeben möchte und das wissen auch die Taliban.
Wie gesagt. An einem Bürgerkrieg dürfte niemand ein Interesse haben.
Es ist jedoch zu befürchten, dass jene, die den Taliban politisch zur Konkurrenz werden könnten, auf schwarzen listen stehen und "zufällig" ums Leben kommen. Da müssen Lösungen gefunden werden.
https://www.faz.net/aktuell/politik/aus ... 94312.html
>>Dagegen hat Jens Stoltenberg, der NATO-Generalsekretär, in dieser Woche die Soldaten in Schutz genommen und mit dem Finger auf die politische Führung in Kabul gezeigt – die frühere Führung, muss man jetzt sagen. Die habe sich den Taliban nicht entgegengestellt, und „dieses Versagen der afghanischen Führung hat zu der Tragödie geführt, deren Zeuge wir heute werden“.<<
Nun meine Frage:
Was hat man erwartet?
Wir sollten doch froh sein, dass die Sache kampflos beendet wurde. Gerade wir Deutschen mussten doch erleben, wohin kämpfe in bewohntem Gebiet führen. Massenhaft zivile Tote und Zerstörung und das Ganze, um etwas unausweichliches um ein paar Tage oder Stunden hinauszuzögern.
Dass relativ wenige Menschen bei dieser Übernahme/Übergabe gestorben sind, ist keine Niederlage, sondern das am Wenigsten schlimme Szenario, denn am Ende würden die Taliban wieder an die Macht kommen und je weniger Verluste es auf beiden Seiten gibt, desto eher ist Versöhnung möglich.
Ja, es gibt grausame Menschenrechtsverletzungen und Kriegsverbrechen, Erschießungen und wenn die Scharia wieder zum Gesetz wird, gibt es auch dabei wieder grausame Hinrichtungen für Dinge, die in anderen Ländern noch nicht einmal eine Ordnungswidrigkeit sind.
Demokratie und Rechtsstaatlichkeit lassen sich nicht aufdiktieren und herbeibomben.
Wir sollten uns keiner Illusion hingeben, die Taliban sind Arschlöcher, aber Arschlöcher, die kein Interesse an Chaos und Bürgerkrieg haben. Auch das sollte man bedenken. Es werden schwierige Gespräche werden und schwierige Verhandlungen, aber sie müssen geführt werden, die Menschen müssen mit Nahrungsmitteln usw. versorgt werden, denn auch Europa ist an stabilen Zuständen interessiert. Was wir gar nicht brauchen ist ein Bürgerkrieg und Massenflucht.
Vielleicht kommt am Ende eine Faktische Teilung des Landes raus, dass Taliban-Gegner in dem einen Landesteil leben, Taliban-Unterstützer in einem anderen und dazwischen muss man auch irgendwie versuchen, einen Weg zu finden.
Die Menschen in Kabul hatten nun fast 20 Jahre einige "Segnungen" des Westens erleben dürfen, viele Taliban-Kämpfer sind nach 2001 geboren worden. Es sind nicht die selben Menschen, wie vor 20 Jahren. Man hat ein paar Freiheiten kennengelernt, die man nicht mehr hergeben möchte und das wissen auch die Taliban.
Wie gesagt. An einem Bürgerkrieg dürfte niemand ein Interesse haben.
Es ist jedoch zu befürchten, dass jene, die den Taliban politisch zur Konkurrenz werden könnten, auf schwarzen listen stehen und "zufällig" ums Leben kommen. Da müssen Lösungen gefunden werden.
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Re: Der Afghanistan-Einsatz in der Retrospektive
Es war ein Kampf, die Amerikaner in Deutschland zu halten (immerhin konsumiert so ein Soldat eine Menge und ein Teil davon hilft der Region, in der die Amerikaner stationiert sind).Niklas hat geschrieben:(21 Aug 2021, 21:17)
Amerikanische Soldaten verlassen Afghanistan, aber bleiben in Deutschland. Ist halt wichtiger.
Ansonsten wären die längst in Polen, wenn es nach Trump gegangen wäre.
Geht ja letztlich gegen Russland.
Nur hat Biden erkannt, dass es den Polen und dem Frieden in Europa nicht dient, wenn man Russland zu sehr provoziert.
Auf politische Änderungen in ihrem Grenzgebiet reagieren sie sehr sensibel, wie die Ukraine auf schmerzhafte Weise erfahren musste.
Politische Weitsicht hätte dies verhindern können.
Ebenso, wie man bei besserer Kenntnis der Lage in Afghanistan hätte erkennen können, dass es für die Soldaten nichts zu gewinnen gab, wenn sie gekämpft hätten und sie folglich nicht gekämpft haben, das Land praktisch kampflos in die Hände der Taliban gefallen ist.
Dass die nun waffentechnisch bestens ausgestattet sind mit US-Waffen ... führte die USA nicht einen Krieg gegen den Irak, weil dieser möglicherweise Waffen an Terroristen geliefert hat ... nun ja ... aber hinterher ist man natürlich immer schlauer.
Jetzt verfügen die Taliban also über eine Armee, mit Waffen aus der Nato, mit einer Ausbildung durch die Nato ... und viele der Taliban haben Freunde, Familienmitglieder durch Drohnen-Angriffe verloren, so dass diese Blutrache geschworen haben ... könnte noch interessant werden.
Ceterum censeo Carthaginem esse delendam.
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Re: Der Afghanistan-Einsatz in der Retrospektive
Natürlich hat die afghanische Führung versagt und das Land im Stich gelassen - ähnlich wie das 1933 in Deutschland der Fall war. Der Machtergreifung ist der Weg bewusst geebnet worden.
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Re: Der Afghanistan-Einsatz in der Retrospektive
Frank_Stein hat geschrieben:(22 Aug 2021, 09:24)
Es war ein Kampf..
Politische Weitsicht hätte dies verhindern können.
Dass die nun waffentechnisch bestens ausgestattet sind mit US-Waffen ... .
....auch ein geklautes Handy macht Umsatz ...Deshalb wird es nicht aus dem Netz geworfen...Um 1875: Standard Oil exportiert sein Öl längst auch in andere Länder und Kontinente, vor allem nach Europa. Zeitweise brennen nahezu alle Öllampen weltweit mit dem Öl von Rockefeller. Geliefert wird sogar nach China. Um den chinesischen Markt zu erobern, hat der Unternehmer die geniale Idee, eine Million einfache Petroleumlampen fertigen zu lassen und zu verschenken. Das Petroleum für die „Mei-Foo-Lampen“, chinesisch für „die Leuchte Asiens“ – müssen die Menschen aber von Standard Oil kaufen. Rockefeller wird mit einem geschätzten Vermögen von umgerechnet 320 Milliarden US-Dollar zum reichsten Menschen, der je gelebt hat.
....und dass in Amiknarren keine Russenmunition geht.....sollte bekannt sein !!
UUUUUUM-SATZ !! >> MARKTANTEIL !
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. 

Re: Der Afghanistan-Einsatz in der Retrospektive
Sozusagen, wie Prostituierte kämpfen, um konsumiert zu werden?Frank_Stein hat geschrieben:(22 Aug 2021, 09:24)
Es war ein Kampf, die Amerikaner in Deutschland zu halten (immerhin konsumiert so ein Soldat eine Menge und ein Teil davon hilft der Region, in der die Amerikaner stationiert sind).
Ansonsten wären die längst in Polen, wenn es nach Trump gegangen wäre.
Geht ja letztlich gegen Russland.
Und wieso darf Europa mit einer halben Milliarde Einwohnern nicht in der Lage sein, sich selbst verteidigen zu können?
Du sagst es so, als wüßtest du, was die USA in wirklichkeit wollten, als wärst du von ihren strategisch-analytischen Geheimdiensten unterrichtet worden.Frank_Stein hat geschrieben:(22 Aug 2021, 09:24)
Politische Weitsicht hätte dies verhindern können.
Ebenso, wie man bei besserer Kenntnis der Lage in Afghanistan hätte erkennen können, dass es für die Soldaten nichts zu gewinnen gab, wenn sie gekämpft hätten und sie folglich nicht gekämpft haben, das Land praktisch kampflos in die Hände der Taliban gefallen ist.
Dass die nun waffentechnisch bestens ausgestattet sind mit US-Waffen ... führte die USA nicht einen Krieg gegen den Irak, weil dieser möglicherweise Waffen an Terroristen geliefert hat ... nun ja ... aber hinterher ist man natürlich immer schlauer.
Jetzt verfügen die Taliban also über eine Armee, mit Waffen aus der Nato, mit einer Ausbildung durch die Nato ... und viele der Taliban haben Freunde, Familienmitglieder durch Drohnen-Angriffe verloren, so dass diese Blutrache geschworen haben ... könnte noch interessant werden.
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Re: Der Afghanistan-Einsatz in der Retrospektive
Hättest Du lieber einen Bürgerkrieg gehabt?DarkLightbringer hat geschrieben:(22 Aug 2021, 09:42)
Natürlich hat die afghanische Führung versagt und das Land im Stich gelassen - ähnlich wie das 1933 in Deutschland der Fall war. Der Machtergreifung ist der Weg bewusst geebnet worden.
Meiner Erfahrung 1618-48 nach, ist das keine gute Idee!
Schau, wenn die Wehrmacht 1945 (so wie in Greifswald), die Städte den Alliierten jeweils kampflos übergeben hätten,
dann wären die Kriegsschäden im Land nur halb so groß gewesen und Millionen Soldaten und Zivilisten hätten die Sache
zusätzlich überlebt.
Einen aussichtslosen Kampf zu kämpfen, bringt gar nichts! .. brachte schon bei den Niebelungen nichts. Am Ende war Hagen tot und die Niebelungen.
Zuletzt geändert von Frank_Stein am Sonntag 22. August 2021, 10:56, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Der Afghanistan-Einsatz in der Retrospektive
Den Bürgerkrieg wirds geben. So oder so. Anzeichen sind da
Zuletzt geändert von Cobra9 am Sonntag 22. August 2021, 10:54, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Der Afghanistan-Einsatz in der Retrospektive
.Michael Alexander hat geschrieben:(21 Aug 2021, 18:18)
Obama hatte die Kräfte in Afghanistan 2011 vorübergehend verstärkt, dann aber den Abzug 2014 angekündigt - ohne Verhandlungen und Garantien
Obama hat die Kräfte reduzieren wollen. Das ist korrekt. Zweimal sogar. Aber angesichts dessen das Pentagon usw. warnten ist nichts reduziert worden. Sogar mehr wurde getan.
Das ohne Verhandlungen, Garantien oder Rücksprache mit der Afghanen Regierung oder Nato ist eine falsche Botschaft von Dir.
Gerade die Afghanen haben mehr Ausbildung, Eqiment bekommen und die Nato war einbezogen in die Planung.
Ach wirklich nur den Taliban war klar eines Tages räumt die Nato das Land. Das war jedem klar das der Tag X kommt.Ja, er hat dann wieder einen Rückzieher gemacht, allerdings war von seiner Ankündigung an klar, dass die Amerikaner eines Tages einfach verschwinden würden. So wurde es von den Taliban und den anderen Afghanen verstanden: Sie wussten von da an, dass die Zeit für die Taliban arbeitet.
Von ewiger Präsenz hat nie jemand gesprochen. Eventuell Du? Sonst wäre mir niemand offiziell bekannt.
Das sind Fragen die naiv sind bei fünf Sekunden nachdenken und verfolgen der US Politik. Tut mir leid. Biden hätte sämtliche Abkommen brechen müssen dann die Rolle rückwärts mit allen Parteien in den USA sowie Nato ect.
Und wieso sollte es Biden nicht möglich gewesen sein, Trumps Pläne zu korrigieren? Das verstehe ich nicht. Biden ist seit Januar im Amt und hätte genügend Zeit gehabt.
Doha Abkommen aus Beispiel Abkommen /Absprachen. Versprochen war auch Truppen heim. Und natürlich hätten die Reps im Senat die Finanzierung durchgewunken und die Dems begeistert das auch unterstützt.
Ja von wegen. Biden hat eines verstanden was die anderen Präsidenten nicht verstanden haben. Oder wollten plus Obama, Trump Handlungen davor haben Biden gezwungen zu reagieren.
Afghanistan zu gewinnen oder mit Stabilität zu verlassen ist so gar nicht mehr möglich. Trump war doch eagl was Er anrichtet.
Viele Kritiker warfen dem ehemaligen Präsidenten vor, dass er mit dem Abzugs-Versprechen an die Taliban vor allem seine Wähler zufriedenstellen und vor der Wahl ein vorzeigbares Ergebnis präsentieren wollte. Auch damalige Weggefährten Trumps sind mittlerweile der Ansicht, dass das Abkommen mit den Taliban ein Fehler gewesen sei. Sein ehemaliger Nationaler Sicherheitsberater H.R. McMaster etwa, der sich schon öfter kritisch über Trump geäußert hat, sagte in der vergangenen Woche, das Abkommen damals sei einer „Kapitulation“ der Amerikaner gleichgekommen
https://m.faz.net/aktuell/politik/ausla ... 95895.html
Völlig korrekt und treffend
Ich gehe weiter :
Ischinger sagte im Deutschlandfunk, der Sündenfall sei lange vor dem Amtsantritt des jetzigen Präsidenten Biden passiert – mit dem Abkommen, das unter Trump vor gut einem Jahr mit den Taliban geschlossen worden sei. Seit diesem Augenblick hätten diese nur noch abwarten müssen.
https://www.deutschlandfunk.de/ischinge ... id=1292838
Ich gebe natürlich Trump eine Hauptschuld. Aber Gründe warum es schief ging waren Legion
Großer mutiger Krieger auf der Couch oder warst Du mal im Einsatz aktiv in Afghanistan. Ich bin hier bei Akk als ehemaliger Soldat mit echter Erfahrung.Und die Europäer, die jetzt so gross das Maul aufreissen, wie verkehrt doch alles war und ist, was die Amerikaner machen, hätten doch selbst länger in Afghanistan bleiben können, um den Abzug abzusichern. Aber die hatten wohl Schiss ohne den grossen Bruder
Die aktiven Truppen waren teilweise von den USA abhängig. Natürlich solche Superstars wie Du brauchen über Medivac, Logistik, Aufklärung nicht nachdenken.
Die wo die Verantwortung trägt für die Soldaten muss das schon bedenken. Aber erzähl doch mal wie deine Pläne aussehen für eine eigene Bundeswehr die unabhängig von der NATO im Ausland operiert.
Wie willst du das finanzieren. Bin gespannt
Zuletzt geändert von Cobra9 am Sonntag 22. August 2021, 10:59, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Der Afghanistan-Einsatz in der Retrospektive
Cobra9 hat geschrieben:(22 Aug 2021, 10:52)
Den Bürgerkrieg wirds geben. So oder so. Anzeichen sind da
Es gilt genau das zu verhindern. Durch Verhandlungen. Auch die Taliban wollen das nicht und sind zu Zugeständnissen bereit.
Die Taliban sind auch keine homogene Gruppe.
Es gibt Radikale und extrem Radikale. Wenn die am wenigsten Radikalen sich durchsetzen würden, eben
weil es ihnen gelingt, den Übergang relativ geordnet verlaufen zu lassen, dann besteht Hoffnung.
Sollte es zu einem Bürgerkrieg kommen, werden auf allen Seiten die Radikalsten die Oberhand gewinnen.
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Wenn Linke etwas von Wirtschaft verstehen würden, wären sie nicht links.
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Re: Der Afghanistan-Einsatz in der Retrospektive
Der französische Widerstand im WK II galt zunächst als ziemlich aussichtslos und das Vichy-Regime kollaborierte, wie bekannt.Frank_Stein hat geschrieben:(22 Aug 2021, 10:51)
Hättest Du lieber einen Bürgerkrieg gehabt?
Meiner Erfahrung 1618-48 nach, ist das keine gute Idee!
Schau, wenn die Wehrmacht 1945 (so wie in Greifswald), die Städte den Alliierten jeweils kampflos übergeben hätten,
dann wären die Kriegsschäden im Land nur halb so groß gewesen und Millionen Soldaten und Zivilisten hätten die Sache
zusätzlich überlebt.
Einen aussichtslosen Kampf zu kämpfen, bringt gar nichts! .. brachte schon bei den Niebelungen nichts. Am Ende war Hagen tot und die Niebelungen.
Auch De Gaulles erster Anlandeversuch in Nordafrika scheiterte.
Der afghanische Widerstand ist die Alternative zur Kapitulation.
Man kann nur staunen, wer jetzt alles zur Kollaboration mit radikalislamistischen Terroristen bereit ist.
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Re: Der Afghanistan-Einsatz in der Retrospektive
Frank_Stein hat geschrieben:(22 Aug 2021, 10:57)
Es gilt genau das zu verhindern. Durch Verhandlungen. Auch die Taliban wollen das nicht und sind zu Zugeständnissen bereit.
Die Taliban sind auch keine homogene Gruppe.
Es gibt Radikale und extrem Radikale. Wenn die am wenigsten Radikalen sich durchsetzen würden, eben
weil es ihnen gelingt, den Übergang relativ geordnet verlaufen zu lassen, dann besteht Hoffnung.
Sollte es zu einem Bürgerkrieg kommen, werden auf allen Seiten die Radikalsten die Oberhand gewinnen.
Ob die Taliban ihre Zusagen einhalten bezweifle ich und klar ein neuer Konflikt ist nicht optimal.
Aber er ist schon da
https://www.zeit.de/politik/ausland/202 ... dschir-tal
Es gibt im Kern die Frage was ist das kleinste Übel
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Re: Der Afghanistan-Einsatz in der Retrospektive
DarkLightbringer hat geschrieben:(22 Aug 2021, 11:13)
Der französische Widerstand im WK II galt zunächst als ziemlich aussichtslos und das Vichy-Regime kollaborierte, wie bekannt.
Auch De Gaulles erster Anlandeversuch in Nordafrika scheiterte.
Der afghanische Widerstand ist die Alternative zur Kapitulation.
Man kann nur staunen, wer jetzt alles zur Kollaboration mit radikalislamistischen Terroristen bereit ist.
Du vergleichst hier Apple mit Nokia.
Die afghanische Bevölkerung besteht aus vielen Völkern die dort seit Jahrtausenden leben und in Stämmen organisiert sind, die teilweise verfehdet sind und waren bzw. im Krieg. Teilweise geht es um das Drogengeschäft ...
Die Taliban traten dort einst als Ordnungsmacht auf, indem deren Vorgänger die Russen zurückgeschlagen haben und der ein
oder anderen Fehde ein Ende setzten.
Es ist keine Demokratie oder Rechtsstaat im westlichen Sinne, aber in einigen Teilen des Landes war es eine Verbesserung gegenüber dem herrschenden Chaos.
Kurz: Nicht alle Teile der Bevölkerung empfinden die Taliban als ein so großes Übel, dass man sie bekämpfen müsse ... sonst hätten die nicht eine so große Zahl an Kämpfern rekrutieren können.
Das installierte System wurde von vielen Menschen als auch nicht besser empfunden.
Mit anderen Worten. Es ist vielleicht mal ganz gut, die Situation nicht aus westlicher Perspektive zu betrachten.
Die Sache ist sehr vielschichtig.
Ich bete jedenfalls, dass es nicht zu einem Bürgerkrieg kommen wird, dass es den heutigen Taliban gelingt,
Stabilität herzustellen und es zu möglichst wenig Toten kommt.
Immerhin, ein paar Signale zur Versöhnung wurden gesetzt ... andere Nachrichten sind hingegen beunruhigend.
Es steht sehr viel auf dem Spiel und Europa kann die Menschen nicht aufnehmen, sollte es zur Massenflucht in einem
Bürgerkrieg kommen.
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Re: Der Afghanistan-Einsatz in der Retrospektive
Cobra9 hat geschrieben:(22 Aug 2021, 11:23)
Ob die Taliban ihre Zusagen einhalten bezweifle ich und klar ein neuer Konflikt ist nicht optimal.
Aber er ist schon da
https://www.zeit.de/politik/ausland/202 ... dschir-tal
Es gibt im Kern die Frage was ist das kleinste Übel
Vielleicht läuft es am Ende auf eine Art Aufteilung des Landes hinaus.
Unterschiedliche Gruppen, die im Waffenstillstand nebeneinander koexistieren, territorial von einander getrennt.
Dazu muss es auch Verhandlungen geben. Wäre zu wünschen, dass jene innerhalb des Landes eine Zuflucht finden, die nicht unter den Taliban leben möchten.
So etwas wünschte ich mir auch für Europa, dass es Regionen gibt, in denen Christen in Frieden leben können (auch noch in 100 und 200 Jahren) ... Polen beispielsweise.
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Re: Der Afghanistan-Einsatz in der Retrospektive
In Deutschland gab es zahlreiche bürokratische Hürden, die die Ausreise von Afghanen erschwert haben. Zudem fehlte der Wille der Politik, dies umzusetzen, weil man das Wort Flüchtling nicht mehr in den Mund nehmen wollte. Auch wenn es nur um wenige 1000 ging. Tickets mussten aus der eigenen Tasche bezahlt werden. In den USA wird dies nicht groß anders gewesen sein.Cobra9 hat geschrieben:(21 Aug 2021, 10:00)
.
Das ist auch lediglich eine Meinung, kein Fakt. Menschen rechtzeitig zu evakuieren war doch seit Februar eigentlich Programm.
US Bürger und Mitarbeiter von Unternehmen wurden aufgefordert das Land zu verlassen seitens von US Behörden plus Warnungen.
The Embassy reminds U.S. citizens that the Travel Advisory for Afghanistan is Level 4-Do Not Travel due to crime, terrorism, civil unrest, kidnapping, armed conflict, and COVID-19. U.S. citizens already in Afghanistan should consider departing. If you decide to remain in Afghanistan, carefully consider all travel and limit trips only to those that are absolutely necessary.
https://af.usembassy.gov/security-alert ... h-18-2021/
Da steht nachdrücklich bitte das Land verlassen. März 2021.
Was erwartet der Herr. Mit Waffengewalt die Leute zwingen? Das ist nicht erlaubt.
Wenn Du Dich blöd stellen willst bitte. Thema ist xmal erklärt. Trump hat Programme für die Afghanen und deren Sicherheitskräfte inkl Armee gestrichen.
Finanzierung. Aufklärung. Logistik. Weg oder größtenteils.
Klare, richtige Aussage
The answer could be found in Napoleon Bonaparte’s maxim: “In war, the moral is to the physical as ten is to one.” Quite simply, an Afghan military that over the past twenty years had learned to rely on U.S. support for airpower, intelligence, logistics, planning, and other vital enablers was fatally demoralized by the U.S. decision to abandon it. An Afghan special forces officer told the Washington Post that many Afghans saw the troop withdrawal deal that the Donald Trump administration signed with the Taliban in February 2020 as “the end” and that the United States “left [the Afghan military] to fail.” As a result, he said, “Everyone was just looking out for himself.”
https://www.cfr.org/in-brief/how-afghan ... s-pressure
Natürlich Trump hat keine Schuld.
Er trifft Abkommen mit der Taliban ohne die Regierung der Afghanen. Dann reduziert man die Unterstützung und kastriert deren Streitkräfte.
Die Auf die USA & Nato gebaut haben. Bis zu den Schritten von Trump haben die gekämpft. Rund 50.000 sind gefallen.
Zitat :
airpower, intelligence, logistics, planning, and other vital enablers....
Ist ja logisch das es dann den Bach runter geht wenn man wie Trump agiert.
Klare Meinung erneut
History will mark Aug. 15, 2021, as the date that the Afghan government collapsed and the Taliban retook control over this troubled and war-torn country. But the real date that the Taliban’s victory was assured is Feb. 29, 2020, the day the Trump administration signed what it characterized as a “peace” deal with the Taliban. Once this agreement was signed — the tragic collapse we witnessed this weekend was inevitable.
https://thehill.com/opinion/national-se ... n-collapse
Na sowas wer hat Mai als Abzug vereinbart. Trump.
Das ist so der dümmste Vergleich den man im Forum bisher lesen konnte. Respekt.
Klar in Deutschland ist Bürgerkrieg, gibt ne Vereinbarung zum Abzug. Also bitte.
Biden hat doch gesagt was passiert ist. Das ist nicht gelogen und keine Kontakte zu anderen Nationen is falsch.
Das weiße Haus hat jeden Tag mehrfach mit anderen Staaten diverse Kontakte. Oder glaubst du wirklich man stellt die Arbeit ein deswegen
Ich habe gefragt, wieso es Trumps Verantwortung sein sollte, dass die USA in den 15 Jahren zuvor in Afghanistan nicht in der Lage waren, eine stabile Demokratie und eigenständige Armee aufzubauen. Hier liegt die Verantwortung nicht in besonderem Maße bei Trump. Es geht auch nicht darum, dass Trump keine Schuld hat. Biden hatte nun aber 8 Monate Zeit, diese Situation in den Griff zu kriegen. Das hat er nicht. Im Gegenteil. Es geht darum, dass du, Biden und andere diese Situation alleine Trump in die Schuhe schieben wollen. "10% ist Bidens Schuld".
Biden hat zum Beispiel behauptet, dass ihm keinerlei Probleme bekannt wären, für US-Amerikaner und andere in den Flughafen zu kommen. Das ist faktisch eine Lüge. Auch ansonsten. Biden zeigt keine Präsenz. Beantwortet keine Fragen. Er lässt andere die Arbeit machen. Aber vor allem weigert er sich, sich zur eigentlichen Problematik zu äußern. Nämlich die nach dem "Wie" des Abzugs. Er geht stattdessen nur auf das "ob" ein, das aber niemanden interessiert. Über die Person Klinken wurde ja bereits einiges berichtet. Biden schiebt den Afghanen die Schuld für den Fall Afghanistans alleine in die Schuhe. Selbstkritik? Fehlanzeige.
Es ist fraglich, inwiefern die USA noch in direkte Kämpfe verwickelt waren. In den letzten 5 Jahren sind pro Jahr 10-20 US-Soldaten in Verbindung mit Afghanistan gestorben. Das Kämpfen hat die Afghanische Armee längst übernommen. Wieso man also mit den letzten Truppen so schnell wie möglich raus musste, erschließt sich mir nicht.
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Re: Der Afghanistan-Einsatz in der Retrospektive
Das Land dürfte unter vollständiger Kontrolle der Taliban stehen. Die Widerstandsgruppen sollen meines Erachtens nur Ressourcen von den USA herbeischaffen.Frank_Stein hat geschrieben:(22 Aug 2021, 11:31)
Vielleicht läuft es am Ende auf eine Art Aufteilung des Landes hinaus.
Unterschiedliche Gruppen, die im Waffenstillstand nebeneinander koexistieren, territorial von einander getrennt.
Dazu muss es auch Verhandlungen geben. Wäre zu wünschen, dass jene innerhalb des Landes eine Zuflucht finden, die nicht unter den Taliban leben möchten.
Trotzdem ist Taliban nicht gleich Taliban. Bei den vielen Drogen, Waffen und ethnischen Spannungen gibt es innerhalb der Taliban-Herrschaft überall Konflikte und Gewalt die dazu führen, dass sich Unternehmen nicht entwickeln können. Dieses führt dann dazu, dass es dauerhaft eine Mangelwirtschaft in Afghanistan geben wird, die selber wiederum Grund für Gewalt ist, weil es ausser Drogen keine Möglichkeit gibt an Güter zu kommen.
Das ist Kapitalismus:
Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Re: Der Afghanistan-Einsatz in der Retrospektive
Biden macht sicherlich keine gute Figur im Moment und mir scheint, dass man im Weißen Haus mehr im politischen Überlebensmodus ist. Man muss nur mal in die Gesichter der Leute sehen, wenn sie ihre Statements machen. Alle haben sie beim Afghanistanabzug daneben gelegen und es ist mal wieder so ein Fall, wo alles politisches Manövrieren am Ende von der Realität vor Ort überholt wird.Elmar Brok hat geschrieben:(22 Aug 2021, 12:36)
In Deutschland gab es zahlreiche bürokratische Hürden, die die Ausreise von Afghanen erschwert haben. Zudem fehlte der Wille der Politik, dies umzusetzen, weil man das Wort Flüchtling nicht mehr in den Mund nehmen wollte. Auch wenn es nur um wenige 1000 ging. Tickets mussten aus der eigenen Tasche bezahlt werden. In den USA wird dies nicht groß anders gewesen sein.
Ich habe gefragt, wieso es Trumps Verantwortung sein sollte, dass die USA in den 15 Jahren zuvor in Afghanistan nicht in der Lage waren, eine stabile Demokratie und eigenständige Armee aufzubauen. Hier liegt die Verantwortung nicht in besonderem Maße bei Trump. Es geht auch nicht darum, dass Trump keine Schuld hat. Biden hatte nun aber 8 Monate Zeit, diese Situation in den Griff zu kriegen. Das hat er nicht. Im Gegenteil. Es geht darum, dass du, Biden und andere diese Situation alleine Trump in die Schuhe schieben wollen. "10% ist Bidens Schuld".
Biden hat zum Beispiel behauptet, dass ihm keinerlei Probleme bekannt wären, für US-Amerikaner und andere in den Flughafen zu kommen. Das ist faktisch eine Lüge. Auch ansonsten. Biden zeigt keine Präsenz. Beantwortet keine Fragen. Er lässt andere die Arbeit machen. Aber vor allem weigert er sich, sich zur eigentlichen Problematik zu äußern. Nämlich die nach dem "Wie" des Abzugs. Er geht stattdessen nur auf das "ob" ein, das aber niemanden interessiert. Über die Person Klinken wurde ja bereits einiges berichtet. Biden schiebt den Afghanen die Schuld für den Fall Afghanistans alleine in die Schuhe. Selbstkritik? Fehlanzeige.
Es ist fraglich, inwiefern die USA noch in direkte Kämpfe verwickelt waren. In den letzten 5 Jahren sind pro Jahr 10-20 US-Soldaten in Verbindung mit Afghanistan gestorben. Das Kämpfen hat die Afghanische Armee längst übernommen. Wieso man also mit den letzten Truppen so schnell wie möglich raus musste, erschließt sich mir nicht.
Der Abzug war am Ende vor allem politisch motiviert, weil der Einsatz in Afghanistan sehr unpopulär ist und vor allem Biden war wohl auch persönlich immer ein starker Gegner des Einsatzes und hat daher die Sache jetzt knallhart durchgezogen.
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Re: Der Afghanistan-Einsatz in der Retrospektive
Adam Smith hat geschrieben:(22 Aug 2021, 12:58)
Das Land dürfte unter vollständiger Kontrolle der Taliban stehen. Die Widerstandsgruppen sollen meines Erachtens nur Ressourcen von den USA herbeischaffen.
Trotzdem ist Taliban nicht gleich Taliban. Bei den vielen Drogen, Waffen und ethnischen Spannungen gibt es innerhalb der Taliban-Herrschaft überall Konflikte und Gewalt die dazu führen, dass sich Unternehmen nicht entwickeln können. Dieses führt dann dazu, dass es dauerhaft eine Mangelwirtschaft in Afghanistan geben wird, die selber wiederum Grund für Gewalt ist, weil es ausser Drogen keine Möglichkeit gibt an Güter zu kommen.
Die Afghanen leben unter diesen Bedingungen seit Jahrtausenden. Offensichtlich besteht Stabilität in dieser Lebensform.
Viele sehen, dass das westliche Modell (Europa) nicht funktioniert und sie weigern sich daher, dieses System für sich zu übernehmen.
Dort leben die Menschen weiterhin in Clans zusammen mit jeweils eigenen Gesetzen, dass der Islam dabei schon fast als eine Art zivilisatorischer Fortschritt zu betrachten ist.
Nun ja, auch diese Art von Lebensauffassung ist Teil der Vielfalt auf diesem Planeten. Wäre langweilig, wenn die gesamte Welt so wäre, wie sich einige in den USA oder in Europa vorstellen.
Wir müssen nur aufpassen, dass diese Strukturen nicht nach Europa einwandern und Kriminalität und Terror zu uns mit den Menschen importiert werden.
Es ist auch erstaunlich, wie schnell sich das Bild wandeln kann.
Eben noch romantische Verklärung des Lebens der Menschen in Afghanistan in Rambo III (da ging es ja auch gegen die Russen) und im nächsten Moment sind das alles Terroristen, die man bekämpfen muss und mit denen man nicht reden bzw. verhandeln darf.
Vielleicht liegen wir alle falsch mit dem, was wir glauben über Afghanistan zu wissen.
Aber die Liste von vergeblichen Bemühungen, von Außen das Land unter Kontrolle zu bekommen,
verlängert sich nun um das aktuell mächtigste Militärbündnis der Welt.
Als nächstes darf sich China mal daran die Zähne ausbeißen ... was die natürlich nicht tun, da
sie keine Ideologien transportieren wollen, sondern einfach nur Geschäfte machen.
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Re: Der Afghanistan-Einsatz in der Retrospektive
Genau weil es zu wenig Homogenes gibt , die Sicherheitslage mist und die Staatenbildung in Afghanistan noch lange nicht abgeschlossen, ist die Wahrscheinlichkeit eines erneuten Bürgerkriegs riesig hoch.Frank_Stein hat geschrieben:(22 Aug 2021, 10:57)
Es gilt genau das zu verhindern. Durch Verhandlungen. Auch die Taliban wollen das nicht und sind zu Zugeständnissen bereit.
Die Taliban sind auch keine homogene Gruppe.
Es gibt Radikale und extrem Radikale. Wenn die am wenigsten Radikalen sich durchsetzen würden, eben
weil es ihnen gelingt, den Übergang relativ geordnet verlaufen zu lassen, dann besteht Hoffnung.
Sollte es zu einem Bürgerkrieg kommen, werden auf allen Seiten die Radikalsten die Oberhand gewinnen.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Der Afghanistan-Einsatz in der Retrospektive
Eine völlig kulturalistische und völlig unzutreffende Analyse.Frank_Stein hat geschrieben:(22 Aug 2021, 13:03)
Die Afghanen leben unter diesen Bedingungen seit Jahrtausenden. Offensichtlich besteht Stabilität in dieser Lebensform.
Viele sehen, dass das westliche Modell (Europa) nicht funktioniert und sie weigern sich daher, dieses System für sich zu übernehmen.
Dort leben die Menschen weiterhin in Clans zusammen mit jeweils eigenen Gesetzen, dass der Islam dabei schon fast als eine Art zivilisatorischer Fortschritt zu betrachten ist.
Nun ja, auch diese Art von Lebensauffassung ist Teil der Vielfalt auf diesem Planeten. Wäre langweilig, wenn die gesamte Welt so wäre, wie sich einige in den USA oder in Europa vorstellen.
In den zwanziger Jahren des vorigen Jahrhunderts, also vor ungefähr hundert Jahren, leitete der herrschende afghanische König Amanullah Khan weitgehende Reformen ein. Seine Frau legte endgültig den Schleier ab. Er besuchte hier, gleich neben meinem Arbeitsort im Südosten Berlins eine gerade neu entstandene Industrieansiedlung (Schöneweide). Ein absoluter Modernisierungsfreund. Die meisten (der seriösen Analysen) weisen darauf hin, dass Konservatismus, dass die Renaissance von Religionen, Patriarchat, Geschichtsversessenheit ein modernes Phänomen ist. Und dass - nicht anders als in Teheran - auch im Kabul der 60er Jahre Frauen mit Miniröcken herumliefen.
Es gibt ja aktuell eine ziemliche Menge von Rückblicken zum Afghanistan-Einsatz. Das was mich bei den Analysen am meisten überzeugte, war die Ansicht, dass dieser "Westen" sich von Anfang an nicht mit progressiven Kräften im Land verbündete sondern mit Drogenbaronen und Warlords. Die nicht einmal davor zurückschreckten, gelieferten Kraftstoff einfach weiterzuverkaufen.
Und gleichzeitig gibts aktuell ein Buch des Politikwissenschaftlers Tobias Endler: "Game Over: Warum es den Westen nicht mehr gibt". ( https://www.deutschlandfunk.de/andruck.1309.de.html ) Der eine einfache und völlig triviale Grund dafür besteht darin, dass es "den Osten" nicht mehr gibt. "America First" oder auch der Brexit sind Symptome für diesen beginnenden Rückzug einer ehemals multilateralen Staatengemeinschaft ins nationale Geschäft. Und damit - in anderer Form natürlich - auch etwas, was zum weltweiten Phänomen Renaissance konservativer Konzepte gehört. Das Konzept "politischer Islam" oder sowas wie das Konzept "Global Britain" im Großen oder die Besinnung aufs "Serbentum" im Kleinen ... so weit liegt das gar nicht auseinander.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Der Afghanistan-Einsatz in der Retrospektive
... der allerdings nach 10 Jahren Regentschaft aufgrund von Volksaufständen abdanken musste. Und dieses Muster setzt sich doch von Amanullah über Zahir Schah, Daoud Khan, die Kommunisten unter Taraki und Amin bis Nadjibullah fort, der nach dem Abzug der Sowjets noch einmal versucht hatte, das Land zu "versöhnen":schokoschendrezki hat geschrieben:(23 Aug 2021, 12:30)
In den zwanziger Jahren des vorigen Jahrhunderts, also vor ungefähr hundert Jahren, leitete der herrschende afghanische König Amanullah Khan weitgehende Reformen ein. Seine Frau legte endgültig den Schleier ab. Er besuchte hier, gleich neben meinem Arbeitsort im Südosten Berlins eine gerade neu entstandene Industrieansiedlung (Schöneweide). Ein absoluter Modernisierungsfreund.
Da kämpft sich eine Fraktion an die Macht, die das Land nach ihren Vorstellungen reformieren und modernisieren möchte. In Kabul funktioniert das, in einigen der wenigen anderen Großstädte auch noch - auf dem Land kommen diese Dinge aber nicht an; oder man hat sich nacheinander bzgl. der für das "Wohl" des Volkes "notwendigen" Grausamkeiten gegenseitig derart überboten, dass jeder Kredit verspielt wurde. Die Mehrheit der Bevölkerung wurde nie (abgegriffenes Wort ...) "mitgenommen".
Und das wird natürlich auch den Taliban aktuell nicht gelingen. Meiner Meinung nach wird es da demnächst relativ nahtlos mit Bürgerkrieg weitergehen. Zu den üblichen inneren Probleme (Gemäßigte/Moderne gegen Traditionalisten/Extremisten, Stadt gegen Land, Sunniten gegen Schiiten, Paschtunen gegen Hazara, Tadschiken, Usbeken ...) kommt dann vor allem noch, dass Pakistan seit Jahrzehnten immer wieder Brandbeschleuniger in das Land kippt, um es zu destabilisieren.
Ergo: Die Afghanen tun mir echt leid. Tolles Land, tolle Menschen - aber es fehlt die Phantasie, was da passieren müsste, um das Land nachhaltig zu befrieden.
Empfehlenswert: Der Arte-Vierteiler: Afghanistan - Das verwundete Land
https://www.arte.tv/de/videos/RC-019261/afghanistan/
Da wird das aktuelle Dilemma als Resultat der letzten fünf Jahrzehnte sehr deutlich.
Man ging wohl davon aus, dass man ohne diese Parteien nicht auskommt, da man sich anderseits vermutlich auch wieder im Kampf mit ihnen gesehen hätte.schokoschendrezki hat geschrieben:(23 Aug 2021, 12:30)
Das was mich bei den Analysen am meisten überzeugte, war die Ansicht, dass dieser "Westen" sich von Anfang an nicht mit progressiven Kräften im Land verbündete sondern mit Drogenbaronen und Warlords. Die nicht einmal davor zurückschreckten, gelieferten Kraftstoff einfach weiterzuverkaufen.
Aber klar: Das dieselben Leute, die das Land nach Abzug der Sowjets als "Mujaheddin" in ihren Fraktionskämpfen das Land endgültig in Schutt und Asche gelegt - und damit den Aufstieg der Taliban überhaupt erst möglich gemacht - hatten, nun die Regierung bildeten, hat die Akzeptanz in der Bevölkerung für den eingeschlagenen Weg von Anfang an unterminiert.
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Re: Der Afghanistan-Einsatz in der Retrospektive
Bei aller Kritik am Afghanistan-Einsatz ziehe ich den Hut vor der Evakuierungsaktion der Amerikaner. Eine logistische Meisterleistung, die ihresgleichen sucht. Nur die Amerikaner haben die Fähigkeit, am anderen Ende der Welt solche eine Aktion durchzuführen und eine sechsstellige Zahl von Menschen zu evakuieren.
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Re: Der Afghanistan-Einsatz in der Retrospektive
Da stimme ich Dir Dir zu.Michael Alexander hat geschrieben:(31 Aug 2021, 19:56)
Bei aller Kritik am Afghanistan-Einsatz ziehe ich den Hut vor der Evakuierungsaktion der Amerikaner. Eine logistische Meisterleistung, die ihresgleichen sucht. Nur die Amerikaner haben die Fähigkeit, am anderen Ende der Welt solche eine Aktion durchzuführen und eine sechsstellige Zahl von Menschen zu evakuieren.
Aber wer hätte es der BW noch vor zwei Wochen zugetraut, überhaupt einen Einsatz mit immerhin drei (...) Maschinen auf die Beine zu stellen ...?
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Re: Der Afghanistan-Einsatz in der Retrospektive
Es ist gerade zu ironisch, dass in der muslimischen Welt vielfach argumentiert wird, man solle die Taliban doch als Herrscher akzeptieren, weil sie den Frieden bringen würdenrelativ hat geschrieben:(23 Aug 2021, 11:49)
Genau weil es zu wenig Homogenes gibt , die Sicherheitslage mist und die Staatenbildung in Afghanistan noch lange nicht abgeschlossen, ist die Wahrscheinlichkeit eines erneuten Bürgerkriegs riesig hoch.

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Re: Der Afghanistan-Einsatz in der Retrospektive
Die Taliban werden doch als Herrscher akzeptiert. Die 300.000 Mann starke Armee + 50.000 Polizisten haben doch nichts gemacht. Die Armee ist bis auf die Waffen komplett verschwunden. Natürlich wird es nun keinen Frieden geben.Elmar Brok hat geschrieben:(01 Sep 2021, 11:48)
Es ist gerade zu ironisch, dass in der muslimischen Welt vielfach argumentiert wird, man solle die Taliban doch als Herrscher akzeptieren, weil sie den Frieden bringen würden
Das ist Kapitalismus:
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Re: Der Afghanistan-Einsatz in der Retrospektive
Gestern Nacht wurden 400 Taliban-Kämpfer getötet.Adam Smith hat geschrieben:(01 Sep 2021, 12:08)
Die Taliban werden doch als Herrscher akzeptiert. Die 300.000 Mann starke Armee + 50.000 Polizisten haben doch nichts gemacht. Die Armee ist bis auf die Waffen komplett verschwunden. Natürlich wird es nun keinen Frieden geben.
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Re: Der Afghanistan-Einsatz in der Retrospektive
Das ist halt in dem Land so üblich. Interne Drogenstreitigkeiten, ethnische Spannungen usw.
Oder was meinst du genau?
Das ist Kapitalismus:
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Re: Der Afghanistan-Einsatz in der Retrospektive
Im Kampf der Nord-Allianz gegen die TalibanAdam Smith hat geschrieben:(01 Sep 2021, 12:18)
Das ist halt in dem Land so üblich. Interne Drogenstreitigkeiten, ethnische Spannungen usw.
Oder was meinst du genau?
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Re: Der Afghanistan-Einsatz in der Retrospektive
Aus der naiven Sicht von Adam, gab es wohl keine tote afghanische Soldaten, obwohl im mehrfach das Gegenteil aufgezeigt wurde..
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Der Afghanistan-Einsatz in der Retrospektive
Und Biden ist nun so dämlich und unterstützt die Nordallianz?
Gibt es einen Link zu den Kämpfen?
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Re: Der Afghanistan-Einsatz in der Retrospektive
Die Nordallianz (Abgreifeinheit für Ressourcen) hat nichts mit der afghanischen Armee zu tun. Die gibt es übrigens nicht mehr.relativ hat geschrieben:(01 Sep 2021, 12:54)
Aus der naiven Sicht von Adam, gab es wohl keine tote afghanische Soldaten, obwohl im mehrfach das Gegenteil aufgezeigt wurde..
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Re: Der Afghanistan-Einsatz in der Retrospektive
Auch bei der Armee liegt du ja daneben, auch dies wurde dir hier schon mehrfach dagelegt, aber is halt bei dir nutzlos, weil du sofort, wenn du die Info bekommst, die Resettaste drückst.Adam Smith hat geschrieben:(01 Sep 2021, 12:57)
Die Nordallianz (Abgreifeinheit für Ressourcen) hat nichts mit der afghanischen Armee zu tun. Die gibt es übrigens nicht mehr.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Der Afghanistan-Einsatz in der Retrospektive
Die 300.000 Mann starke Armee ist innerhalb weniger Tage ohne Kämpfe verschwunden. Du willst dieses nur nicht wahr haben.relativ hat geschrieben:(01 Sep 2021, 13:04)
Auch bei der Armee liegt du ja daneben, auch dies wurde dir hier schon mehrfach dagelegt, aber is halt bei dir nutzlos, weil du sofort, wenn du die Info bekommst, die Resettaste drückst.
Die Nordallianz ist nur eine Gruppe die Ressourcen beschaffen soll. Die hatte noch nie was mit der afghanischen Armee zu tun.
Leider bedeutet dieses nicht, dass es nicht überall in dem Land Kämpfe gibt.
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Re: Der Afghanistan-Einsatz in der Retrospektive
Todesopfer war das Thema und die gab es eben auch während des vormarsches der taliban auf Kabul bei den afghanischen soldaten. Das es nacher sehr schnell ging gibt es natürlich auch ründe, aber auch die wurden schon verlinkt. Wenn du diese nicht wahr haben willst, ist das deine Sache, nur diese ständigen falschen und undifferenzierten Wiederholungen fallen eben bei dir auf.Adam Smith hat geschrieben:(01 Sep 2021, 13:10)
Die 300.000 Mann starke Armee ist innerhalb weniger Tage ohne Kämpfe verschwunden. Du willst dieses nur nicht wahr haben.
Die Nordallianz ist nur eine Gruppe die Ressourcen beschaffen soll. Die hatte noch nie was mit der afghanischen Armee zu tun.

Es gibt Tote, nein nicht wirklich, die Taliban sind doch total akzeptiert...Leider bedeutet dieses nicht, dass es nicht überall in dem Land Kämpfe gibt.

Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Der Afghanistan-Einsatz in der Retrospektive
Ich weiß. Ernst nehmen tue ich diese Einwände sowieso nicht.relativ hat geschrieben:(01 Sep 2021, 12:54)
Aus der naiven Sicht von Adam, gab es wohl keine tote afghanische Soldaten, obwohl im mehrfach das Gegenteil aufgezeigt wurde..
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Re: Der Afghanistan-Einsatz in der Retrospektive
Ne, die werden von Tadschikistan unterstützt. Sonst von niemandem. Wenn du uptodate bleiben willst #panjshir auf Twitter. In den westlichen Zeitungen dürfte mit 1-3 Tagen Verspätung darüber berichtet werden.Adam Smith hat geschrieben:(01 Sep 2021, 12:55)
Und Biden ist nun so dämlich und unterstützt die Nordallianz?
Gibt es einen Link zu den Kämpfen?
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Re: Der Afghanistan-Einsatz in der Retrospektive
Kabul wurde an die Taliban übergeben. Natürlich wurden trotzdem Menschen in Kabul umgebracht. Es werden immer noch Menschen in Kabul umgebracht und es werden in Zukunft Menschen in Kabul umgebracht. Ändert nichts an meiner Aussage.relativ hat geschrieben:(01 Sep 2021, 13:16)
Todesopfer war das Thema und die gab es eben auch während des vormarsches der taliban auf Kabul bei den afghanischen soldaten. Das es nacher sehr schnell ging gibt es natürlich auch ründe, aber auch die wurden schon verlinkt. Wenn du diese nicht wahr haben willst, ist das deine Sache, nur diese ständigen falschen und undifferenzierten Wiederholungen fallen eben bei dir auf.
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Das sind Drogendealer. Die bekämpfen sich gegenseitig, wegen Anbaugebieten, Einflussgebieten, Verkäufen. Dazu mögen die sich untereinander nicht. Afghanistan ist stark divers.Es gibt Tote, nein nicht wirklich, die Taliban sind doch total akzeptiert...
Taliban führen Krieg gegen Taliban. Das sind die Kämpfe.
Die Taliban eint die Burka, Hände und Füsse abhacken, Frauen dürfen nicht auf die Strasse, Drogen, Ablehnung der USA, der Schiiten, der Hazara, der Hindus, Medien dürfen keine Gesichter von Frauen zeigen. Vielleicht auch, dass sie nun Einfluss nehmen müssen in Pakistan.
Die Dinge welche die Taliban eint dürften problematisch sein. Nichts machen ist das Einzige was gegen die Taliban möglich ist und was natürlich effektiv ist.

Das ist Kapitalismus:
Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Re: Der Afghanistan-Einsatz in der Retrospektive
Hier extra für dich:Elmar Brok hat geschrieben:(01 Sep 2021, 13:16)
Ich weiß. Ernst nehmen tue ich diese Einwände sowieso nicht.
https://www.reuters.com/world/exclusive ... 021-08-31/
Biden lobte die afghanischen Streitkräfte, die von der US-Regierung ausgebildet und finanziert wurden. „Sie haben eindeutig das beste Militär“, sagte er zu Ghani. "Sie haben 300.000 gut bewaffnete Streitkräfte gegenüber 70-80.000 und sie sind eindeutig in der Lage, gut zu kämpfen." Tage später begann das afghanische Militär mit wenig Kampf gegen die Taliban in den Provinzhauptstädten des Landes.
Die Worte des amerikanischen Führers deuteten darauf hin, dass er den massiven Aufstand und den Zusammenbruch 23 Tage später nicht erwartet hatte.
Am 11. August deuteten US-Geheimdienstberichte darauf hin, dass Taliban-Kämpfer die afghanische Hauptstadt in 30 Tagen isolieren und möglicherweise innerhalb von 90 Tagen übernehmen könnten. Stattdessen geschah der Sturz in weniger als einer Woche
https://www.reuters.com/world/exclusive ... 021-08-31/
Die 50.000 Polizisten fehlen natürlich noch bei Biden.
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