Migration: Baerbock für Aufnahme von Flüchtlingen aus Afghanistan

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Teeernte
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Re: Migration: Baerbock für Aufnahme von Flüchtlingen aus Afghanistan

Beitrag von Teeernte »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(18 Aug 2021, 10:00)

Natuerlich darf man keine Trittbrettfahrer reinlassen, aber im Falle Deutschlands, denke ich das genau festgehalten wurde wer ein Helfer war. Schliesslich wurden die Leute auch bezahlt und gecheckt. Same here in Australien
Das meiste deutsche Geld floss an die örtlichen Warlords (Hier auch Taliban genannt) - DIE sollen mit Familie(n) nun einreisen ??

Trittbrett ?----- die sind alle tot.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
Aldus
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Re: Migration: Baerbock für Aufnahme von Flüchtlingen aus Afghanistan

Beitrag von Aldus »

Vongole hat geschrieben:(18 Aug 2021, 01:37)
Ich nehme mal an, dass man den Leuten nichts derartiges versprochen hat, weil man ein Versagen gar nicht einkalkulierte.
Dann wäre es an den Ortskräften gewesen, diese Sicherheit einzufordern - oder den Dienst gar nicht erst anzutreten. Ihre Verantwortung. Nicht unsere.

Aber sie haben wohl nichts eingefordert, den Dienst trotzdem angetreten - und die Afghanen vor Ort wußten, wer die Taliban waren. Sie wußten auch das sowas scheitern kann, weil sie es schonmal erlebt haben - s. Sowjetunion. Also keine Ausrede, alles bleibt bei der guten alten Eigenverantwortung hängen. Ich weiß, wir sind mittlerweile Meister darin, alle Welt davon frei zu sprechen und uns diese Verantwortung im Gegenzug selbst auf die Schultern aufzuladen. Hat diesmal aber offensichtlich nicht funktioniert, weil anders sich manche Reaktionen des Berliner Politikbetriebes nicht erklären lassen. Offensichtlich hatte - und hat - man dort ebenfalls keine große Lust, die scheinbar mangelnde Eigenverantwortung bezahlter Ortskräfte auf die eigene Kappe zu nehmen.
Vongole hat geschrieben:(18 Aug 2021, 01:37)Und trotzdem, die Fürsorgepflicht des Arbeitgebers endet nicht, wenn man ihn aus dem Land wirft, bzw., er sich davon macht.
Kannst du natürlich so sehen, ich seh´s anders. Und was das "davonmachen" anbelangt: Irgendwann reicht es eben auch mal. Der Einsatz war ein Faß ohne Boden und es war seit Jahren klar, das nichts mehr das Ruder herumreißen würde, außer man hätte richtig Geld und Manpower in die Hand genommen. Was aber in keinem Land des Westens zu keinem Zeitpunkt mehrheitsfähig gewesen wäre. Also hat man die Reißleine gezogen. Jahre zu spät, aber immerhin - lieber eine Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende. Wenn es je eine gute Anwendungsmöglichkeit für dieses Sprichwort gegeben hat, dann war es der Afghanistaneinsatz.
Vongole hat geschrieben:(18 Aug 2021, 01:37)Die AfD wird das Thema aufgreifen, ob es thematisiert wird oder nicht, macht sie bereits.
Das "aufgreifen" ist eben egal, solange es sonst nicht groß thematisiert wird. Das haben die anderen Parteien erkannt, also lassen sie es.

Natürlich funktoniert das nur so lange, wie sich dieses Thema nicht von selbst in das Rampenlich drängelt, a ka sich nochmals hunderttausende zu unseren Grenzen aufmachen. Momentan sieht es nicht danach aus. Und die Parteien jenseits der AfD tun eben alles, um nur ja diesen Eindruck nicht zu erschüttern, während die AfD selbstverständlich genau das versucht. Wie gesagt, solange sich die Gegebenheiten nicht grundlegend ändern, wird sie damit alleine wohl nicht sehr weit kommen.
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Re: Migration: Baerbock für Aufnahme von Flüchtlingen aus Afghanistan

Beitrag von Aldus »

DarkLightbringer hat geschrieben:(18 Aug 2021, 07:19)
Wie auch immer, die Ignorierung wichtiger Themen ist ein Kardinalsfehler des demokratischen Zentrums, gerade auch im Wahlkampf.
Ein Kardinalfehler wäre es wohl eher, zu versuchen Kämpfe zu führen die man nicht gewinnen kann.
DarkLightbringer hat geschrieben:(18 Aug 2021, 07:19)Es begünstigt zum einen den Monopolanspruch der AfD, zum andern treibt es Bürger ins große Lager der Nichtwähler.
Wie weiter oben schon jemand sinngemäß geschrieben hat, solange sich dieses "Monopol" auf 12% erstreckt, kann man damit leben. Nicht gut, aber man kann damit leben. Verluste durch Anwachsen der Nichtwähler dürften da das größere Problem darstellen.
Skeptiker hat geschrieben:(18 Aug 2021, 09:16)
Möchten die Afghanen eventuell, dass die Taliban regieren? Möchten sie evtl. die Scharia? Wäre das eine grundsätzliche Möglichkeit?
Was die Mehrheit der Afghanen möchte, war glaube ich noch nie in relevanten Kreisen irgendein Thema.

Was wohl ursächlich für die aktuelle Problematik sein dürfte.
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Re: Migration: Baerbock für Aufnahme von Flüchtlingen aus Afghanistan

Beitrag von DarkLightbringer »

Aldus hat geschrieben:(18 Aug 2021, 11:58)

Ein Kardinalfehler wäre es wohl eher, zu versuchen Kämpfe zu führen die man nicht gewinnen kann.
In Dänemark hat man allein dadurch gewonnen, weil drei wichtige Themen aufgegriffen wurden.
Wie weiter oben schon jemand sinngemäß geschrieben hat, solange sich dieses "Monopol" auf 12% erstreckt, kann man damit leben. Nicht gut, aber man kann damit leben. Verluste durch Anwachsen der Nichtwähler dürften da das größere Problem darstellen.
Das ist das Problem - nicht kämpfende Politiker, nicht kämpfende Wähler. Auf der anderen Seite sind Prozente leichter zu gewinnen, wenn weniger wählen.
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Re: Migration: Baerbock für Aufnahme von Flüchtlingen aus Afghanistan

Beitrag von Michael Alexander »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(18 Aug 2021, 10:00)

Natuerlich darf man keine Trittbrettfahrer reinlassen, aber im Falle Deutschlands, denke ich das genau festgehalten wurde wer ein Helfer war. Schliesslich wurden die Leute auch bezahlt und gecheckt. Same here in Australien
Ich bin mir da nicht so sicher. Von welcher Personengruppe reden wir denn?

Bei einem langjährigen Dolmetscher für die Bundeswehr, der bis vor kurzem tätig war, dürfte der Fall klar sein. Was aber ist mit Leuten, die irgendwann einmal nur vorübergehend für die Bundeswehr gearbeitet haben, sagen wir ein paar Monate im Jahr 2003? Der Einsatz dauerte doch fast 20 Jahre.

Was ist mit Mitarbeitern, die nicht bei staatlichen Stellen gearbeitet haben, sondern bei Nichtregierungsorganisationen, etwa für die Friedrich-Ebert-Stiftung? Gehören diese auch zum Personenkreis? Wer prüft die Informationen dieser Organisationen?

Die Taliban reden von einer Generalamnestie, so dass möglicherweise viele Leute gar nicht gefährdet sind. Natürlich sollte man die Taliban eher an ihren Taten als an ihren Worten messen, aber zumindest rhetorisch scheinen sie aktuell nicht mehr diejenigen zu sein, die sie bis 2001 waren.
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Re: Migration: Baerbock für Aufnahme von Flüchtlingen aus Afghanistan

Beitrag von jack000 »

Aldus hat geschrieben:(18 Aug 2021, 11:58)
Wie weiter oben schon jemand sinngemäß geschrieben hat, solange sich dieses "Monopol" auf 12% erstreckt, kann man damit leben. Nicht gut, aber man kann damit leben. Verluste durch Anwachsen der Nichtwähler dürften da das größere Problem darstellen.
Eine große Mehrheit der Bürger befürchtet laut einer Umfrage, dass angesichts der Entwicklung in Afghanistan erneut sehr viele Flüchtlinge nach Deutschland kommen. Knapp zwei Drittel (62,9 Prozent) sorgen sich vor einer Situation wie 2015, ergab die repräsentative Erhebung des Meinungsforschungsinstituts Civey für die Augsburger Allgemeine. Knapp ein Drittel (30 Prozent) sieht das anders. Der Rest ist unentschieden.

[...]
Vor allem AfD-Wähler gaben an, Sorgen vor einem Zustrom Geflüchteter zu haben. Anhänger von Union und FDP gaben immerhin noch zu rund drei Vierteln an, eine ähnliche Flüchtlingssituation wie vor sechs Jahren zu befürchten. Unter Grünen-Wählern sehen das lediglich 38,8 Prozent so.
https://www.berliner-zeitung.de/news/st ... 1629266762

Selbst knapp 40% der Grünen Wähler machen sich Sorgen. Warum denn?
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Re: Migration: Baerbock für Aufnahme von Flüchtlingen aus Afghanistan

Beitrag von jack000 »

Michael Alexander hat geschrieben:(18 Aug 2021, 12:12)

Ich bin mir da nicht so sicher. Von welcher Personengruppe reden wir denn?

Bei einem langjährigen Dolmetscher für die Bundeswehr, der bis vor kurzem tätig war, dürfte der Fall klar sein. Was aber ist mit Leuten, die irgendwann einmal nur vorübergehend für die Bundeswehr gearbeitet haben, sagen wir ein paar Monate im Jahr 2003? Der Einsatz dauerte doch fast 20 Jahre.

Was ist mit Mitarbeitern, die nicht bei staatlichen Stellen gearbeitet haben, sondern bei Nichtregierungsorganisationen, etwa für die Friedrich-Ebert-Stiftung? Gehören diese auch zum Personenkreis? Wer prüft die Informationen dieser Organisationen?
Nun, zum Schluss wird rauskommen, dass die Bundeswehr in Afghanistan mehr Menschen beschäftigt hat als VW in Deutschland.
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Re: Migration: Baerbock für Aufnahme von Flüchtlingen aus Afghanistan

Beitrag von Meruem »

Michael Alexander hat geschrieben:(18 Aug 2021, 12:12)

Ich bin mir da nicht so sicher. Von welcher Personengruppe reden wir denn?

Bei einem langjährigen Dolmetscher für die Bundeswehr, der bis vor kurzem tätig war, dürfte der Fall klar sein. Was aber ist mit Leuten, die irgendwann einmal nur vorübergehend für die Bundeswehr gearbeitet haben, sagen wir ein paar Monate im Jahr 2003? Der Einsatz dauerte doch fast 20 Jahre.

Was ist mit Mitarbeitern, die nicht bei staatlichen Stellen gearbeitet haben, sondern bei Nichtregierungsorganisationen, etwa für die Friedrich-Ebert-Stiftung? Gehören diese auch zum Personenkreis? Wer prüft die Informationen dieser Organisationen?

Die Taliban reden von einer Generalamnestie, so dass möglicherweise viele Leute gar nicht gefährdet sind. Natürlich sollte man die Taliban eher an ihren Taten als an ihren Worten messen, aber zumindest rhetorisch scheinen sie aktuell nicht mehr diejenigen zu sein, die sie bis 2001 waren.
Zugleich warnen aber alle den Worten der Talibanen keinen glauben zu schenken, dass ist mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nur gespielt nach Außen hin, mehr Schein als Sein um es sich nicht von vornherein mit allen potenziellen künftigen internationalen Geldgebern zu verscherzen. Wenn du persönlich vorort eine ehemalige afghanische Hilfskraft der NATO Truppen gewesen wärst, würdest du es jetzt drauf ankommen lassen und sagen schaun wir mal vielleicht sind die Talibanen in den letzten 20 Jahren ja zu richtig sympathische Kuschelbären mutiert?
Zuletzt geändert von Meruem am Mittwoch 18. August 2021, 12:21, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Migration: Baerbock für Aufnahme von Flüchtlingen aus Afghanistan

Beitrag von Billie Holiday »

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Re: Migration: Baerbock für Aufnahme von Flüchtlingen aus Afghanistan

Beitrag von Michael Alexander »

H2O hat geschrieben:(18 Aug 2021, 09:04)
Frage: Wie soll man denn von den Grenzern Bialorus' gewaltsam nach Litauen oder Polen eingeschleuste Flüchtlinge (ob nun Afghanen, Iraker, Syrer, Pakistaner, Somalis...) wieder nach Bialorus zurück verfrachten?
Deutschland muss damit leben, dass es erpressbar ist, solange seine Migrationspolitik auf gesinnungsethisch begründeten Maximalforderungen basiert (keine Obergrenze, Asylrecht als einklagbares Grundrecht). Theoretisch könnten Länder wie die Türkei, Weissrussland, Russland oder Iran ihre Gefängnisse öffnen und die Leute, etwa Diebe, Mörder und Vergewaltiger, nach Deutschland schicken, mit einer entsprechenden Instruktion, was sie dort zu sagen haben.

Juristisch gäbe es zwar eine Handhabe gegen illegale Migration, denn weder Grundgesetz noch Genfer Konvention verpflichten Deutschland dazu, Asylbewerber und Flüchtlinge aus sicheren Drittstaaten aufzunehmen. Allerdings ist die deutsche Politik so sehr nach links gewandert, dass man diese in den Neunzigerjahren für das Asylrecht eingeführte Klausel nicht mehr anwenden möchte.

Deutschland möchte für alles Leid der Welt Verantwortung übernehmen, und kann es auch nicht hinnehmen, Vergewaltiger-Mörder aus Deutschland abzuschieben, wenn dem armen Menschen Unheil in seiner Heimat droht. Man kann eine solche Gesinnung hypermoralisch nennen. Der Schutz der eigenen Bevölkerung scheint weniger wichtig zu sein als der Schutz von Verbrechern.

Irgendwann könnte das Pendel wieder zurückschwingen, wenn man es zu weit treibt und Deutschland im Chaos versinkt. Deutschland hat einfach kein Mass, sondern schwingt zwischen radikalen Lösungen hin und her.
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Re: Migration: Baerbock für Aufnahme von Flüchtlingen aus Afghanistan

Beitrag von Michael Alexander »

Meruem hat geschrieben:(18 Aug 2021, 12:19)

Zugleich warnen aber alle den Worten der Talibanen keinen glauben zu schenken, dass ist mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nur gespielt nach Außen hin, mehr Schein als Sein um es sich nicht von vornherein mit allen potenziellen künftigen internationalen Geldgebern zu verscherzen. Wenn du persönlich vorort eine ehemalige afghanische Hilfskraft der NATO Truppen gewesen wärst, würdest du es jetzt drauf ankommen lassen und sagen schaun wir mal vielleicht sind die Talibanen in den letzten 20 Jahren ja zu richtig sympathische Kuschelbären mutiert?
Alles richtig, nur darf man nicht die Illusion haben, dass es unter dem vorherigen Regime so viel besser war, und dass jetzt die Welt untergeht.

Einige der Vergeltungsmassnhamen, die jetzt berichtet werden, sind eben genau das: Vergeltungsmassnahmen gegen Leute, die sich zuvor auch nicht menschenrechtskonform verhalten haben, sondern beispielsweise Talibanangehörige zu Tode gefoltert haben. Afghanistan war eben auch vor der Machtübernahme der Taliban kein demokratischer Rechtsstaat, sondern eine korrupte Klientelwirtschaft.

In manchen abgelegenen Dörfern dürfte sich wenig verändert haben, weil jegliche Zentralregierung in Afghanistan schon immer Probleme hatte, auf das ganze Land durchzugreifen. Die meisten Leute in diesen abgelegenen Regionen leben sowieso streng nach den Regeln des Islams. Oder glaubst du, dass ein Vater dort seine Töchter im Minirock hat rumlaufen lassen und vorehelichen Sex erlaubt hat? Dass er kein Mitspracherecht hatte, als es um die Verheiratung ging?
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Re: Migration: Baerbock für Aufnahme von Flüchtlingen aus Afghanistan

Beitrag von Aldus »

DarkLightbringer hat geschrieben:(18 Aug 2021, 12:10)
In Dänemark hat man allein dadurch gewonnen, weil drei wichtige Themen aufgegriffen wurden.
Stimmt wohl. Dafür haben sich die dänischen Sozialdemokraten aber auch so weitgehend gewandelt, das die sozialdemokratischen Parteien anderer Länder sie mitunter kaum noch als solche wiedererkennen können.
Michael Alexander hat geschrieben:(18 Aug 2021, 12:21)
Deutschland muss damit leben, dass es erpressbar ist, solange seine Migrationspolitik auf gesinnungsethisch begründeten Maximalforderungen basiert (keine Obergrenze, Asylrecht als einklagbares Grundrecht).
Es gibt durchaus Anzeichen dafür, das die Pufferstaaten-Strategie inzwischen erfolgreich reaktiviert wurde. Heißt, Deutschland ist (und war immer) nur soweit aufgrund dieser Tatsache erpressbar, wie Griechenland, Balkan, Osteuropa (Polen vor allem) bereit sind, FLüchtlinge durch ihr eigenes Staatsgebiet durchtransistieren zu lassen, um Deutschland irgendwann zu erreichen. In allen genannten Gebieten ist diese Bereitschaft seit 2015 auf einem Tiefpunkt angekommen. Grenzzäune wurden neu errichtet, Grenztruppen aufgestockt. Die Erpressbarkeit ist also wieder relativ überschaubar.

Erdogan durfte das vor einiger Zeit erleben, als er nochmal ein "Revival" gegen Griechenland versucht hat.
Meruem hat geschrieben:(18 Aug 2021, 12:19)
Wenn du persönlich vorort eine ehemalige afghanische Hilfskraft der NATO Truppen gewesen wärst, würdest du es jetzt drauf ankommen lassen und sagen schaun wir mal vielleicht sind die Talibanen in den letzten 20 Jahren ja zu richtig sympathische Kuschelbären mutiert?
Historisch gesehen hat es überraschend viele gegeben, die in ähnlichen Szenarien genau das getan haben.

Die meißten haben es - wenig überraschend - nicht überlebt.
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Re: Migration: Baerbock für Aufnahme von Flüchtlingen aus Afghanistan

Beitrag von Elmar Brok »

Niklas hat geschrieben:(17 Aug 2021, 09:49)

Ja, die USA besiegen Europa immer mehr.
Die Nichteingeweihten können natürlich nicht sofort begreifen, wie das alles mit den Flüchtlingsströmen funktioniert, und sprechen von "Fehlern".
Auch die meisten Amerikaner dürfen keine Ahnung haben, was in Wirklichkeit realisiert wird.
Was ist es denn?
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Re: Migration: Baerbock für Aufnahme von Flüchtlingen aus Afghanistan

Beitrag von Vongole »

Aldus hat geschrieben:(18 Aug 2021, 11:16)

Dann wäre es an den Ortskräften gewesen, diese Sicherheit einzufordern - oder den Dienst gar nicht erst anzutreten. Ihre Verantwortung. Nicht unsere.

Aber sie haben wohl nichts eingefordert, den Dienst trotzdem angetreten - und die Afghanen vor Ort wußten, wer die Taliban waren. Sie wußten auch das sowas scheitern kann, weil sie es schonmal erlebt haben - s. Sowjetunion. Also keine Ausrede, alles bleibt bei der guten alten Eigenverantwortung hängen. Ich weiß, wir sind mittlerweile Meister darin, alle Welt davon frei zu sprechen und uns diese Verantwortung im Gegenzug selbst auf die Schultern aufzuladen. Hat diesmal aber offensichtlich nicht funktioniert, weil anders sich manche Reaktionen des Berliner Politikbetriebes nicht erklären lassen. Offensichtlich hatte - und hat - man dort ebenfalls keine große Lust, die scheinbar mangelnde Eigenverantwortung bezahlter Ortskräfte auf die eigene Kappe zu nehmen.
(..)
Schon mal auf die Idee gekommen, dass sie den Dienst antraten, weil sie wussten, wer die Taliban sind? Dass sie den Truppen und den Vertretungen der Länder deswegen Unterstützung anboten, weil sie darin auch eine Möglichkeit
sahen, die Taliban zu schwächen oder gar zu vertreiben? Und das nicht als bezahlte Söldner, sondern als Zivilpersonen!
Ich bleibe dabei, diese Menschen und ihre Familien darf man nicht dem sicheren Tod überlassen, man muss sie rausholen und entweder nach Deutschland oder zumindest in ein sicheres Drittland bringen.
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Re: Migration: Baerbock für Aufnahme von Flüchtlingen aus Afghanistan

Beitrag von Stoner »

Vongole hat geschrieben:(18 Aug 2021, 16:20)

Schon mal auf die Idee gekommen, dass sie den Dienst antraten, weil sie wussten, wer die Taliban sind? Dass sie den Truppen und den Vertretungen der Länder deswegen Unterstützung anboten, weil sie darin auch eine Möglichkeit
sahen, die Taliban zu schwächen oder gar zu vertreiben? Und das nicht als bezahlte Söldner, sondern als Zivilpersonen!
Ich bleibe dabei, diese Menschen und ihre Familien darf man nicht dem sicheren Tod überlassen, man muss sie rausholen und entweder nach Deutschland oder zumindest in ein sicheres Drittland bringen.

1. Ich glaube nicht, dass die Mehrheit andere Überlegungen als die Sicherung ihres Lebensunterhalts hatte. Da wird m.E. zu viel reininterpretiert, man redet sich da selbst und sein System heilig.

2. Sogar Gauland hat in der Tagesschau von der Selbstverständlichkeit gesprochen, diejenigen, die für "uns" gearbeitet haben, hierher zu holen.

3. Man wird ihnen entweder vonseiten der Taliban ein Angebot machen oder sie aber als Faustpfand benutzen, um an Gelder zu kommen. Die Bundesregierung hat ja Verhandlungen angekündigt. Umsonst werden die Taliban niemanden ausreisen lassen.
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Re: Migration: Baerbock für Aufnahme von Flüchtlingen aus Afghanistan

Beitrag von Billie Holiday »

Stoner hat geschrieben:(18 Aug 2021, 16:47)

1. Ich glaube nicht, dass die Mehrheit andere Überlegungen als die Sicherung ihres Lebensunterhalts hatte. Da wird m.E. zu viel reininterpretiert, man redet sich da selbst und sein System heilig.

2. Sogar Gauland hat in der Tagesschau von der Selbstverständlichkeit gesprochen, diejenigen, die für "uns" gearbeitet haben, hierher zu holen.

3. Man wird ihnen entweder vonseiten der Taliban ein Angebot machen oder sie aber als Faustpfand benutzen, um an Gelder zu kommen. Die Bundesregierung hat ja Verhandlungen angekündigt. Umsonst werden die Taliban niemanden ausreisen lassen.
Vermute ich auch.
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Re: Migration: Baerbock für Aufnahme von Flüchtlingen aus Afghanistan

Beitrag von Vongole »

Stoner hat geschrieben:(18 Aug 2021, 16:47)

1. Ich glaube nicht, dass die Mehrheit andere Überlegungen als die Sicherung ihres Lebensunterhalts hatte. Da wird m.E. zu viel reininterpretiert, man redet sich da selbst und sein System heilig.
(..)
Wer dort als Koch, Hausgehilfe etc. gearbeitet hat, auf den trifft das sicherlich zu. Wer Informationen beschafft, als Dolmetscher fungiert hat oder überhaupt sicht- und bemerkbar mit den Truppen unterwegs war,
dürfte auch andere Intentionen gehabt haben.
Zum Rest ihres Posts d'accord.
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Re: Migration: Baerbock für Aufnahme von Flüchtlingen aus Afghanistan

Beitrag von Christdemokrat »

Vongole hat geschrieben:(17 Aug 2021, 19:21)
Es ist keine Rede davon, Afghanen nach Deutschland oder EU "umsiedeln" zu wollen, sondern davon, in erster Linie die Ortskräfte der BW und der Botschaft in SIcherheit zu bringen.
Und eventuell ein Kontigent von besonders bedrohten Frauen und Mädchen.
Die Ortskräfte müssen nicht nach Deutschland geholt werden, man kann sie auch evakuieren und anderswo in Sicherheit bringen, sofern das nach dem Versagen der deutschen Bundesregierung nun noch möglich ist. Viele Ortskräfte wird man nicht mehr evakuieren können, weil man viel zu spät reagiert hat.

Die aus Afghanistan fliehenden Menschen können in den angrenzenden Staaten in Flüchtlingslagern untergebracht werden.

Aber das Problem wird dadurch auch nicht gelöst, solange die Taliban Afghanistan beherrschen.
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Re: Migration: Baerbock für Aufnahme von Flüchtlingen aus Afghanistan

Beitrag von Alexyessin »

Christdemokrat hat geschrieben:(18 Aug 2021, 17:31)

Die aus Afghanistan fliehenden Menschen können in den angrenzenden Staaten in Flüchtlingslagern untergebracht werden.
Natürlich, schicken wir die wieder nach Pakistan. Hat ja gut funktioniert, oder? Ist ja nicht so, das die Taliban sich genau DORT entwickelt haben. :thumbup:
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Migration: Baerbock für Aufnahme von Flüchtlingen aus Afghanistan

Beitrag von Alexyessin »

Michael Alexander hat geschrieben:(18 Aug 2021, 12:36)

Alles richtig, nur darf man nicht die Illusion haben, dass es unter dem vorherigen Regime so viel besser war, und dass jetzt die Welt untergeht.
Besser als die Taliban auf alle Fälle. Das ist nicht weiter schwer gewesen. Außer du hast jetzt bewusst die Zeit Taliban bis 2001 vergessen/verdrängt.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Migration: Baerbock für Aufnahme von Flüchtlingen aus Afghanistan

Beitrag von Christdemokrat »

Alexyessin hat geschrieben:(18 Aug 2021, 17:35)
Natürlich, schicken wir die wieder nach Pakistan. Hat ja gut funktioniert, oder? Ist ja nicht so, das die Taliban sich genau DORT entwickelt haben. :thumbup:
In Pakistan herrschen aber nicht die Taliban. Angehörige der schiitischen Minderheit können in den Iran fliehen. Afghanistan hat weitere Nachbarstaaten, in denen Flüchtlingslager von der internationalen Gemeinschaft eingerichtet werden können. Nicht sehr weit von Afghanistan liegen auch die Staaten der arabischen Halbinsel. Die Vereinigten Arabischen Emirate haben gerade den geflohenen Präsidenten Ghani aufgenommen. Eine Notwendigkeit Afghanen nun nach Deutschland umzusiedeln sehe ich nicht.
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Re: Migration: Baerbock für Aufnahme von Flüchtlingen aus Afghanistan

Beitrag von Quatschki »

Alexyessin hat geschrieben:(18 Aug 2021, 17:36)

Besser als die Taliban auf alle Fälle. Das ist nicht weiter schwer gewesen. Außer du hast jetzt bewusst die Zeit Taliban bis 2001 vergessen/verdrängt.
Es war zumindest eine Zeit, wo nicht hoch am Himmel ständig irgendwelche Drohnen oder Kampfjets herumschwirrten und aus heiterem Himmel Häuser oder ganze Hochzeitsgesellschaften in die Luft flogen.
Man braucht sich doch nur die psychologische Wirkung vorstellen, wenn das bei uns wäre.
Wenn es da Bumm macht in der Nähe und die Scheiben zittern, da denkt man doch nicht: "Au fein, jetzt hat die Friedensmacht wieder ein paar Schurken das Licht ausgeblasen!"
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Re: Migration: Baerbock für Aufnahme von Flüchtlingen aus Afghanistan

Beitrag von Vongole »

Christdemokrat hat geschrieben:(18 Aug 2021, 18:07)

In Pakistan herrschen aber nicht die Taliban. Angehörige der schiitischen Minderheit können in den Iran fliehen. Afghanistan hat weitere Nachbarstaaten, in denen Flüchtlingslager von der internationalen Gemeinschaft eingerichtet werden können. Nicht sehr weit von Afghanistan liegen auch die Staaten der arabischen Halbinsel. Die Vereinigten Arabischen Emirate haben gerade den geflohenen Präsidenten Ghani aufgenommen. Eine Notwendigkeit Afghanen nun nach Deutschland umzusiedeln sehe ich nicht.
In Pakistan herrschen die Unterstützer der Taliban, im Iran steht es um Frauen- und Freiheitsrechte wenig besser, und bisher dreht es sich lediglich darum, den Ortskräften der BW und der Botschaft, also Angestellten der Bundesrepublik Deutschland,
humanitäres Asyl zu gewähren. Dieser Ansicht ist übrigens auch die Partei, nach der du dich benennst.
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Re: Migration: Baerbock für Aufnahme von Flüchtlingen aus Afghanistan

Beitrag von Adam Smith »

Im Iran gibt es mehr Studentinnen als Studenten.
Doch trotz der Einführung der Männerquote und anderer Regularien ist es den islamischen Machthabern nicht gelungen, die Zahl der Frauen an den Hochschulen zu reduzieren. 2019 und 2020 lag der Frauenanteil unter den Absolvent*innen weiterhin bei 60 Prozent. Die iranischen Frauen wollen sich die Möglichkeit zum akademischen Erfolg und beruflichen Aufstieg offenbar nicht nehmen lassen.
https://iranjournal.org/gesellschaft/fr ... lik-iran/2

Auch kann eine Frau mit Kopftuch sich im Iran sicher alleine bewegen. In Afghanistan wäre dieses unmöglich. Selbst mit Burka gibt es in Afghanistan nun Probleme.

Hier mal der Iran.
Das demonstrative Nicht-Tragen des Kopftuchs kann im Iran immer noch gefährlich sein, insbesondere außerhalb Teherans. Aber auch in der Hauptstadt erfordert die Auflehnung gegen die Sittenwächter Mut.
https://amp-dw-com.cdn.ampproject.org/v ... a-55396906

Die Gesellschaft des Irans unterscheidet sich nicht so sehr von der Gesellschaft Deutschlands. Der Unterschied zu Afghanistan ist deutlich größer.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Re: Migration: Baerbock für Aufnahme von Flüchtlingen aus Afghanistan

Beitrag von olli »

von den Mullah-Regimen da unten ist der Iran imho immer noch der toleranteste, trotzdem haben die USA nie verwunden das Khomeni sie so gedemütigt hat. Vielleicht ändert es sich ja jetzt, denn so wie die Taliban die USA demütigen wird das noch lange im Gedächtnis bleiben. Wer hätte gedacht das die USA mit eingezogenem Schwanz unter dem johlenden Gelächter der Taliban das Weite suchen und dabei auch noch bitten und betteln müssen das man ihnen den Rückzugsweg nicht versperrt. Noch nie, noch nichteinmal in Vietnam wurden die USA so bis in Mark und Bein erniedrigt.
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Re: Migration: Baerbock für Aufnahme von Flüchtlingen aus Afghanistan

Beitrag von Alexyessin »

Christdemokrat hat geschrieben:(18 Aug 2021, 18:07)

In Pakistan herrschen aber nicht die Taliban.
Welchen Teil von "Die Taliban sind erst in den pakistanischen Flüchtlingslagern entstanden" war jetzt für dich sooooo schwer zu verstehen?
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Migration: Baerbock für Aufnahme von Flüchtlingen aus Afghanistan

Beitrag von Neom »

olli hat geschrieben:(18 Aug 2021, 18:37)

von den Mullah-Regimen da unten ist der Iran imho immer noch der toleranteste, trotzdem haben die USA nie verwunden das Khomeni sie so gedemütigt hat. Vielleicht ändert es sich ja jetzt, denn so wie die Taliban die USA demütigen wird das noch lange im Gedächtnis bleiben. Wer hätte gedacht das die USA mit eingezogenem Schwanz unter dem johlenden Gelächter der Taliban das Weite suchen und dabei auch noch bitten und betteln müssen das man ihnen den Rückzugsweg nicht versperrt. Noch nie, noch nichteinmal in Vietnam wurden die USA so bis in Mark und Bein erniedrigt.
Pass auf, die größte Demütigung wartet noch auf die amerikanische Regierung, wenn an 9/11 die Talibanen die US Botschaft einnehmen.
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Vongole
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Re: Migration: Baerbock für Aufnahme von Flüchtlingen aus Afghanistan

Beitrag von Vongole »

Adam Smith hat geschrieben:(18 Aug 2021, 18:22)

(..)

Die Gesellschaft des Irans unterscheidet sich nicht so sehr von der Gesellschaft Deutschlands. Der Unterschied zu Afghanistan ist deutlich größer.
Der Unterschied zu Afghanistan ist größer, aber der Iran ist nur wirklich nicht mit Deutschland zu vergleichen, schon gar nicht, wenn es um Frauenrechte oder überhaupt Menschenrechte geht!
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Re: Migration: Baerbock für Aufnahme von Flüchtlingen aus Afghanistan

Beitrag von Christdemokrat »

Vongole hat geschrieben:(18 Aug 2021, 18:12)
In Pakistan herrschen die Unterstützer der Taliban, im Iran steht es um Frauen- und Freiheitsrechte wenig besser, und bisher dreht es sich lediglich darum, den Ortskräften der BW und der Botschaft, also Angestellten der Bundesrepublik Deutschland,
humanitäres Asyl zu gewähren. Dieser Ansicht ist übrigens auch die Partei, nach der du dich benennst.
Ich bin auch dafür die Ortkräfte zu evakuieren. Eine andere Frage ist, ob Evakuierung bedeutet, daß sie zwingend nach Deutschland umgesiedelt werden müssen. In Sicherheit bringen kann man sie auch in angrenzenden Staaten zu Afghanistan.

Die meisten Ortskräfte werden nicht mehr aus Afghanistan herauskommen. Die Bundesregierung hätte viel früher mit der Evakuierung beginnen müssen. Selbst als die Taliban am Samstag bereits Kabul erreichten, kündigte der Außenminister Maas den Beginn der Evakuierungen für Montag an.
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Re: Migration: Baerbock für Aufnahme von Flüchtlingen aus Afghanistan

Beitrag von Alexyessin »

Christdemokrat hat geschrieben:(18 Aug 2021, 19:17)

Ich bin auch dafür die Ortkräfte zu evakuieren. Eine andere Frage ist, ob Evakuierung bedeutet, daß sie zwingend nach Deutschland umgesiedelt werden müssen.
Wo ist denn dein Problem damit? Erklär doch mal.
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conscience
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Re: Migration: Baerbock für Aufnahme von Flüchtlingen aus Afghanistan

Beitrag von conscience »

@christdemokrat:
Potz Blitz —
Sie sind ja restriktiver als die AfD — das will, was heißen. :mad:
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Re: Migration: Baerbock für Aufnahme von Flüchtlingen aus Afghanistan

Beitrag von Teeernte »

conscience hat geschrieben:(18 Aug 2021, 19:26)

@christdemokrat:
Potz Blitz —
Sie sind ja restriktiver als die AfD — das will, was heißen. :mad:
Für deren Rettung durch Deutschland plädieren der Ehrenvorsitzende Alexander Gauland, der Berliner Fraktionschef Georg Pazderski sowie AfD-Chef Jörg Meuthen.

Der frühere rheinland-pfälzische AfD-Chef und Oberstleutnant a. D. Uwe Junge twitterte: „Wer jetzt nicht die Verantwortung für diejenigen verspürt, die uns tatsächlich geholfen haben, ist ein ehrloser und charakterloser Lump.“
...
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Re: Migration: Baerbock für Aufnahme von Flüchtlingen aus Afghanistan

Beitrag von sünnerklaas »

Skeptiker hat geschrieben:(18 Aug 2021, 09:12)

Wie jetzt? Seit wann können wir Leute die an der Grenze um Asyl bitte wieder zurückschicken? 2015 war das angeblich nicht möglich.
2015 hat sich auch niemand vorstellen können, dass Despoten Flüchtlinge als Waffe einsetzen.
Eigentlich hat erst seit dem Skandal um Amri und der nachgewiesenen Weigerung Tunesiens, ihn zurückzunehmen, zu einem Umdenken geführt.
Auf die Idee, dass Tunesien den Hinterbliebenen der Toten und den Verletzten Wiedergutmachung zahlen sollte, ist in der Bundesregierung bisher noch keiner gekommen.
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Re: Migration: Baerbock für Aufnahme von Flüchtlingen aus Afghanistan

Beitrag von Stoner »

Vongole hat geschrieben:(18 Aug 2021, 17:05)

Wer dort als Koch, Hausgehilfe etc. gearbeitet hat, auf den trifft das sicherlich zu. Wer Informationen beschafft, als Dolmetscher fungiert hat oder überhaupt sicht- und bemerkbar mit den Truppen unterwegs war,
dürfte auch andere Intentionen gehabt haben.
Welche?

Woran liegt es: An der vermeintlich "besseren" oder "höheren" Art des Sich-Verdingens? Wird nicht jeder nach seinen Fähigeiten seinem Vorteil, seinen Interessen folgen? Nach der Theorie der Werte hätte die afghanische Armee ja kämpfen müssen, hat sie aber nicht.
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Re: Migration: Baerbock für Aufnahme von Flüchtlingen aus Afghanistan

Beitrag von Vongole »

Stoner hat geschrieben:(18 Aug 2021, 22:33)

Welche?

Woran liegt es: An der vermeintlich "besseren" oder "höheren" Art des Sich-Verdingens? Wird nicht jeder nach seinen Fähigeiten seinem Vorteil, seinen Interessen folgen? Nach der Theorie der Werte hätte die afghanische Armee ja kämpfen müssen, hat sie aber nicht.
Die Ortskräfte sind/waren keine Soldaten, und sogar jetzt stehen in der Zivilbevölkerung Menschen gegen die Taliban auf.
Vielleicht hatten die Ortskräfte einfach die Courage, die der Armee fehlt?
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Re: Migration: Baerbock für Aufnahme von Flüchtlingen aus Afghanistan

Beitrag von Aldus »

Vongole hat geschrieben:(18 Aug 2021, 16:20)
Schon mal auf die Idee gekommen, dass sie den Dienst antraten, weil sie wussten, wer die Taliban sind? Dass sie den Truppen und den Vertretungen der Länder deswegen Unterstützung anboten, weil sie darin auch eine Möglichkeit sahen, die Taliban zu schwächen oder gar zu vertreiben?
Löblich, sicher - keine Frage. Aber das ändert doch auch nichts an dem Risiko, das sie damit sehenden Auges eingegangen sind, oder?

Was mich an derartigen Diskussionen immer wieder irritiert - es wird so häufig von "Respekt" und "Augenhöhe" geredet, welche von ausländischen Staaten und deren Bürgen dem Westen gegenüber eingefordert werden. Wenn man das dann aber machen will, die "Gegenseite" auch wie Erwachsene behandelt und dementsprechende Grundeigenschaften anlegt, kommt der Aufschrei... Was denn nun? :?: Erwachsene können Respekt und Augenhöhe erwarten - für das, was sie gleistet haben, ja - tragen aber auch erstmal Eigenverantwortung für ihr Schicksal. Kinder tragen keine Eigenverantwortung, dürfen aber auch keine Augenhöhe mit Erwachsenen erwarten. Und nun?

Ich muß auch ganz ehrlich sagen, aus meiner rein persönlichen Perspektive - wenn ich in einer ähnlichen Situation wäre, würde ich sicher nicht erwarten das mich "irgendwer rausholt" wenn es eng wird. Ich hätte es als meine Aufgabe angesehen, sicherzustellen das ich im Ernstfall rechtzeitig wegkomme, egal wie. Ich hätte nicht darauf vertraut, "das schon alles gut geht" und im Notfall sich "irgendwer kümmern wird". Anscheinend ist aber von afghanischer Seite oftmals genau das passiert; für mich persönlich unverständlicherweise. Und jetzt sind Heulen und Zähneknirschen und große Mitleidsbekundungen allerorts angesagt. Tut mir leid, komme ich einfach nicht mehr mit - vieleicht bin ich aber auch einfach nur hoffnungslos altmodisch, was weiß ich.
Vongole hat geschrieben:(18 Aug 2021, 16:20)Ich bleibe dabei, diese Menschen und ihre Familien darf man nicht dem sicheren Tod überlassen, man muss sie rausholen und entweder nach Deutschland oder zumindest in ein sicheres Drittland bringen.
Nun, die Diskussion ist ja eh mittlerweile theoretisch geworden - es wird ja nun passieren. Da wo man es noch schafft. Der ein oder andere wird aber sicher dabei auf der Strecke bleiben. Und ich für meinen Teil denke eben, das das auch durchaus so in Kauf genommen wurde, weil das in entsprechenden Kreisen einige Entscheidungsträger genauso gesehen haben wie ich. Aber das ist natürlich auch nur ein rein subjektiver Eindruck.
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Re: Migration: Baerbock für Aufnahme von Flüchtlingen aus Afghanistan

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Michael Alexander hat geschrieben:(18 Aug 2021, 12:12)

erweise viele Leute gar nicht gefährdet sind. Natürlich sollte man die Taliban eher an ihren Taten als an ihren Worten messen, aber zumindest rhetorisch scheinen sie aktuell nicht mehr diejenigen zu sein, die sie bis 2001 waren.
A leopard never changes its spots.

Die Taliban sind immer noch die phaedophilen Vergewaltiger, Frauenhasser, Moerder und Pluenderer die sie 2001 waren.
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Re: Migration: Baerbock für Aufnahme von Flüchtlingen aus Afghanistan

Beitrag von Aldus »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(19 Aug 2021, 00:46)
Die Taliban sind immer noch die phaedophilen Vergewaltiger, Frauenhasser, Moerder und Pluenderer die sie 2001 waren.
Meine Güte...
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Re: Migration: Baerbock für Aufnahme von Flüchtlingen aus Afghanistan

Beitrag von Vongole »

Aldus hat geschrieben:(19 Aug 2021, 00:40)

Löblich, sicher - keine Frage. Aber das ändert doch auch nichts an dem Risiko, das sie damit sehenden Auges eingegangen sind, oder?

Was mich an derartigen Diskussionen immer wieder irritiert - es wird so häufig von "Respekt" und "Augenhöhe" geredet, welche von ausländischen Staaten und deren Bürgen dem Westen gegenüber eingefordert werden. Wenn man das dann aber machen will, die "Gegenseite" auch wie Erwachsene behandelt und dementsprechende Grundeigenschaften anlegt, kommt der Aufschrei... Was denn nun? :?: Erwachsene können Respekt und Augenhöhe erwarten - für das, was sie gleistet haben, ja - tragen aber auch erstmal Eigenverantwortung für ihr Schicksal. Kinder tragen keine Eigenverantwortung, dürfen aber auch keine Augenhöhe mit Erwachsenen erwarten. Und nun?

Ich muß auch ganz ehrlich sagen, aus meiner rein persönlichen Perspektive - wenn ich in einer ähnlichen Situation wäre, würde ich sicher nicht erwarten das mich "irgendwer rausholt" wenn es eng wird. Ich hätte es als meine Aufgabe angesehen, sicherzustellen das ich im Ernstfall rechtzeitig wegkomme, egal wie. Ich hätte nicht darauf vertraut, "das schon alles gut geht" und im Notfall sich "irgendwer kümmern wird". Anscheinend ist aber von afghanischer Seite oftmals genau das passiert; für mich persönlich unverständlicherweise. Und jetzt sind Heulen und Zähneknirschen und große Mitleidsbekundungen allerorts angesagt. Tut mir leid, komme ich einfach nicht mehr mit - vieleicht bin ich aber auch einfach nur hoffnungslos altmodisch, was weiß ich.
(..)
Ja, vielleicht haben zuviele Afghanen blauäugig darauf vertraut, dass die westlichen Streitkräfte die Taliban in Schach halten oder wenigstens so schwächen würden, dass sie keine nennenswerte Gefahr mehr darstellen.
Sollen wir, der Westen, es ihnen jetzt zum Vorwurf machen, dass wir es waren, die sich nicht nur geirrt, sondern offensichtlich unfähig waren, dieses Geflecht von Verbindungen, stillen Sympathien und Stammesdenken zu durchschauen,
nicht einmal mit Hilfe der Einheimischen? Dass es da Hinweise gab, davon bin ich überzeugt, auch davon, dass sie nicht gehört oder schlicht ignoriert wurden. Vielleicht nicht von den einfachen Soldaten, aber höheren Ortes.

Vielleicht haben die Ortskräfte sogar Vorkehrungen getroffen, dass sie im Fall der der Fälle fliehen können, und wurden trotzdem genauso überrollt wie unsere Truppen, respektive unsere Regierungen?
Wissen wir doch überhaupt nicht, oder? Sollen wir mehr Verstand von ihnen verlangen als von uns?
Auch in bin in dieser Angelegenheit hoffnungslos altmodisch, aber dergestalt, dass man Verbündete nicht im Stich lässt, und schon gar nicht Angestellte der Bundesrepublik Deutschland, denn das waren sie, sind sie eigentlich noch immer.
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Re: Migration: Baerbock für Aufnahme von Flüchtlingen aus Afghanistan

Beitrag von Elmar Brok »

Stoner hat geschrieben:(18 Aug 2021, 22:33)

Welche?

Woran liegt es: An der vermeintlich "besseren" oder "höheren" Art des Sich-Verdingens? Wird nicht jeder nach seinen Fähigeiten seinem Vorteil, seinen Interessen folgen? Nach der Theorie der Werte hätte die afghanische Armee ja kämpfen müssen, hat sie aber nicht.
Wie kommst du zu der Aussage, die ANA hätte nicht gekämpft?
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Re: Migration: Baerbock für Aufnahme von Flüchtlingen aus Afghanistan

Beitrag von Aldus »

Vongole hat geschrieben:(19 Aug 2021, 01:06)
Sollen wir mehr Verstand von ihnen verlangen als von uns?
Kann ich von einem einheimischen Ortskundigen, der die Geschichte und Verhältnisse vor Ort kennt, mehr Verstand erwarten als von kulturfremden Ausländern, die keinen Bezug zum Land haben? :?: Ich schätze, doch - ja.
Vongole hat geschrieben:(19 Aug 2021, 01:06)
Auch in bin in dieser Angelegenheit hoffnungslos altmodisch, aber dergestalt, dass man Verbündete nicht im Stich lässt,
Da stimmen wir überein. Aber "Verbündete" waren sie nicht - vielleicht haben sie gedacht, sie wären es. Ist tatsächlich möglich, wenn ich so drüber nachdenke. Aber wie gesagt, waren sie nicht.

Ich denke, das merken viele gerade.
Vongole hat geschrieben:(19 Aug 2021, 01:06)und schon gar nicht Angestellte der Bundesrepublik Deutschland, denn das waren sie, sind sie eigentlich noch immer.
Du sagst es selbst, sie waren Angestellte. Bezahlte Arbeitskräfte. Und da liegt eben die Wegscheide, wo auch unsere Ansichten sich unterscheiden. Eine "Fürsorgepflicht", die über das Arbeitsverhältnis hinausgeht sehe ich da nicht. Nur die Pflicht zur Lohnzahlung und der wurde sicher gezahlt.

Aber wie gesagt, ist jetzt eh egal. Man wird sie nun hierhin holen - soweit man noch kann. Ansonsten muß man abwarten, wie sich die Dinge entwickeln und die Taliban sich verhalten.
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Re: Migration: Baerbock für Aufnahme von Flüchtlingen aus Afghanistan

Beitrag von Vongole »

Aldus hat geschrieben:(19 Aug 2021, 01:25)

Da stimmen wir überein. Aber "Verbündete" waren sie nicht - vielleicht haben sie gedacht, sie wären es. Ist tatsächlich möglich, wenn ich so drüber nachdenke. Aber wie gesagt, waren sie nicht.

Ich denke, das merken viele gerade.
Genau dieser Aha-Effekt wird dem Westen schaden, den Taliban und anderen Terrorgruppen in die Hände spielen.
"Seht her, der imperialistische Westen schützt euch nicht, er verrät euch", ich kann sie geradezu hören!
Du sagst es selbst, sie waren Angestellte. Bezahlte Arbeitskräfte. Und da liegt eben die Wegscheide, wo auch unsere Ansichten sich unterscheiden. Eine "Fürsorgepflicht", die über das Arbeitsverhältnis hinausgeht sehe ich da nicht. Nur die Pflicht zur Lohnzahlung und der wurde sicher gezahlt.

Aber wie gesagt, ist jetzt eh egal. Man wird sie nun hierhin holen - soweit man noch kann. Ansonsten muß man abwarten, wie sich die Dinge entwickeln und die Taliban sich verhalten.
Ja, es ist deutscher Bürokratie durchaus zuzutrauen, kurz vor der Flucht den Angestellten zu kündigen und es so zu sehen wie du.
Ich sehe es halt wie die Amerikaner, Kanadier und Schweizer, für die das keine Frage war, sondern eine moralische Verpflichtung denjenigen gegenüber, die sich uns verpflichtet sahen.
Am Yisrael Chai

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Re: Migration: Baerbock für Aufnahme von Flüchtlingen aus Afghanistan

Beitrag von Stoner »

Elmar Brok hat geschrieben:(19 Aug 2021, 01:13)

Wie kommst du zu der Aussage, die ANA hätte nicht gekämpft?
Äh, warum haben die Gotteskrieger Afghanistan so schnell übernommen? Irgendwie sind die ganzen Schlachten und der Widerstand wohl an mir vorbeigegangen.
Adam Smith
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Re: Migration: Baerbock für Aufnahme von Flüchtlingen aus Afghanistan

Beitrag von Adam Smith »

Vongole hat geschrieben:(19 Aug 2021, 01:41)

Genau dieser Aha-Effekt wird dem Westen schaden, den Taliban und anderen Terrorgruppen in die Hände spielen.
"Seht her, der imperialistische Westen schützt euch nicht, er verrät euch", ich kann sie geradezu hören!
Ansonsten hätte es vielleicht ein kleines bisschen Widerstand in Afghanistan gegeben. Das Beispiel Afghanistan zeigt, dass es die Zustimmungsrate zur Scharia ist, die über Erfolg oder Misserfolg entscheidet. Sonst nichts.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
Adam Smith
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Re: Migration: Baerbock für Aufnahme von Flüchtlingen aus Afghanistan

Beitrag von Adam Smith »

Vongole hat geschrieben:(19 Aug 2021, 01:06)

Vielleicht haben die Ortskräfte sogar Vorkehrungen getroffen, dass sie im Fall der der Fälle fliehen können, und wurden trotzdem genauso überrollt wie unsere Truppen, respektive unsere Regierungen?
300.000 Soldaten wurden nicht einfach überrollt von ein paar Tausend Taliban. Es liegt daran, dass diese Menschen halt davon überzeugt sind was die Taliban machen.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Re: Migration: Baerbock für Aufnahme von Flüchtlingen aus Afghanistan

Beitrag von tarkomed »

Aldus hat geschrieben:(19 Aug 2021, 01:25)
Du sagst es selbst, sie waren Angestellte. Bezahlte Arbeitskräfte. Und da liegt eben die Wegscheide, wo auch unsere Ansichten sich unterscheiden. Eine "Fürsorgepflicht", die über das Arbeitsverhältnis hinausgeht sehe ich da nicht. Nur die Pflicht zur Lohnzahlung und der wurde sicher gezahlt.
Sogar Gauland scheint inzwischen geläutert zu sein, also gib dir einen Ruck…
https://www.deutschlandfunk.de/afghanis ... _id=501892
Gib dich nicht so, dass alle andern dich für etwas halten, was du nicht sein willst.
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Re: Migration: Baerbock für Aufnahme von Flüchtlingen aus Afghanistan

Beitrag von frems »

Laschet ist nun auch für die Aufnahme von Ortskräften, aber nur, wenn man ihn zum Kanzler wählt: https://www.welt.de/politik/deutschland ... hanen.html
Labskaus!

Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
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Re: Migration: Baerbock für Aufnahme von Flüchtlingen aus Afghanistan

Beitrag von Frater Kohn »

Adam Smith hat geschrieben:(19 Aug 2021, 09:42)
300.000 Soldaten wurden nicht einfach überrollt von ein paar Tausend Taliban. Es liegt daran, dass diese Menschen halt davon überzeugt sind was die Taliban machen.
Nun, das waren wohl keine 300.000 Soldaten sondern max. Hälfte (und davon hat wiederum eine hälfte ihre waffen verkauft). 300.000 stand nur in den Nato-Lohnbüchern. Genauso wie von den 3 hunderttrilliarden Mädchenschulen wohl min. 2 hundertrilliarden "doppelt" gebaut wurden.

Die restliche Kohle hat sich der eine oder andere einverleibt, also jene, die nun zum Teil sehr dringend ausgeflogen werden sollen bzw müssen.

Mach dir da mal nichts vor, die korrupten Geldgeier sitzen in den Fliegern in der ersten Reihe.
Oder denkst du das da die armen Provinzbauern mit ihrem Töchtern ausgeflogen werden.

Die Amis machen zurecht 3 Kreuze das sie da raus sind.
Jetzt heulen die Medien ein bissel rum, "der Westen hat versagt", bla bla bla, aber am Ende ist es so gekommen wie es kommen musste -
wenn das Projekt auch nur ansatzweise Aussicht auf Erfolg gehabt hätte, wären die Amis da niemals rausgegangen.
Ursprünglich war es eine Strafexpedition für 9/11.

Wahrer "Change" in dem Sinne kann nur aus dem Inneren kommen, und muss sich entwickeln. Die Zeit der Taliban, also der Taliban wie es sie vor 20 Jahren gab, ist abgelaufen.
Die werden sich da so nicht halten können, es sei denn Afghanistan soll eine Müllhalde bleiben und alle sind damit dauerhaft happy.

Wobei es ja autokratische Systeme gibt, die eine Alternative für Wachstum und Wohlstand zum Westen darstellen.

----->
Der Westen hingegen ist gut beraten seine Grenzen dichter zu machen um sich besser vor einsickernder organisierter Kriminalität schützen, Drogenhandel etc.

DAS ist die wirkliche Aufgabe UNSERER Politiker.
"bla" - die beste Antwort auf 99% aller Beiträge
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Re: Migration: Baerbock für Aufnahme von Flüchtlingen aus Afghanistan

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Stoner hat geschrieben:(19 Aug 2021, 09:29)

Äh, warum haben die Gotteskrieger Afghanistan so schnell übernommen? Irgendwie sind die ganzen Schlachten und der Widerstand wohl an mir vorbeigegangen.
Offensichtlich ist was an dir vorbeigegangen.

Zweifelsohne mag es auf den ersten Blick erscheinen, das die afghanische Armee gelaufen ist soweit die Fuesse tragen, aber nicht vergessen das sie in den 20 Jahren 70000 Mitglieder im Kampf und durch Attentate verloren und den wesentlich hoeheren Anteil an Kampfhandlungen hatten als die Nato Truppen. Nicht vergessen das ihnen seit Monaten kein Gehalt gezahlt wurde, die Unterstuetzung mit Maintenance, Munition usw seitens der Amis einbrach. Sie keine Luftunterstuetzung mehr bekamen usw.
Kurzum von ihren Brothers in Arms sang und klanglos im Stich gelassen wurden.
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Re: Migration: Baerbock für Aufnahme von Flüchtlingen aus Afghanistan

Beitrag von unity in diversity »

tarkomed hat geschrieben:(19 Aug 2021, 10:22)

Sogar Gauland scheint inzwischen geläutert zu sein, also gib dir einen Ruck…
https://www.deutschlandfunk.de/afghanis ... _id=501892
Gauland denkt dabei an Ortskräfte mit Spezialwissen, also Menschen, die nach Feierabend in den "Tresor" mußten, damit nichts an den Feind durchsickert.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
Aus den USA.
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