PeterK hat geschrieben:(14 Aug 2021, 11:37)
Korrekt. Dennoch sind es Bilder, die vielen im Gedächtnis bleiben. Z.B. Brandt - Kniefall, Kohl - Bitburg.
In Hamburg und der gesamten Nordsee liefen 1962 die Hilfsprogramme sofort an. Genauso war es bei der Oderflut 1997 und dem Elbhochwasser 2002. Es wurde seinerzeit auch nicht lange gefragt.
Helmut Schmidt hat über das Krisenmanagement und die Hilfsprogramme 1962 später einmal sinngemäß gesagt, wenn er auf irgendwelche umständlichen Bedenkenträger und Leuten mit irgendwelchen "fiskalischen Ängsten" gehört hätte, wäre die Sache nach der Flut bei weitem nicht so gut ausgegangen.
Und die Methoden, die nach der Flut 1962 zur Anwendung kamen, waren teilweise alles andere, als sanft: Hamburg-Waltershof wurde sofort nach der Flut als Wohngebiet aufgegeben und die Leute umgesiedelt. Das Wohnen in gefährdeten Bereichen wurde verboten.
In Bremen waren Warturm, Reedeich, der Stadtwerder und die Pauliner Marsch bis zur Flut Wohngebiete.Heute ist während der Wintermonate selbst das einfach Nächtigen dort verboten.
Im Gesamtbereich der Küste wurden die damals direkt am Hauptdeich gelegenen Siedlungen abgerissen. Heute darf kein Haus mehr direkt am Hauptdeich stehen. Die Bewohner bekamen Neubauten an anderer Stelle, bezahlt von Bund und Ländern, nur die Extras für das neue moderne Einfamilienhaus musste man bezahlen. Die Chance, so statt der alten zugigen Kate ein modernes Einfamilienhaus zu bekommen, haben fast alle genutzt. Man hatte einen echten Vorteil.
Zurück zum Krisenmanagement: perfektes Krisenmanagement gab es im Februar 1962 in Bremen. Die 7 Tote, die es dort gab, waren Leute, die sich geweigert haben, der Aufforderung zur Evakuierung Folge zu leisten. Innensenator Ehlers und Senatspräsident Kaisen hatten die Lage frühzeitig erkannt, noch am Abend der Katastrophe die Bundeswehr angefordert und mit der Evakuierung der Bevölkerung begonnen. Für die 7 Toten trug man keine Verantwortung. Als Senator Schmidt am 17. Februar im Polizeipräsidium in Hamburg erschien, war man in Bremen schon mit der provisorischen Reparatur der Schäden beschäftigt. Es hatte nicht einmal Deichbrüche gegeben.