Aber muss das wirklich in alle Ewigkeit so sein? Eine KI-gesteuerte Big-Data-Planwirtschaft, kombiniert mit umfassendem Monitoring sämtlicher Prozesse, hätte langfristig möglicherweise vermutlich das Potential, effizienter zu sein. Ein Elektronengehirn könnte "das große Ganze" im Blick haben, Angebots- und Nachfragelücken in Echtzeit erkennen, Preise digital in Echtzeit anpassen usw.
Das hätte dann wiederum ggf eine gerechtere Ressourcenverteilung für alle zur Folge, vermutlich zum Preis der Aufgabe vieler Freiheiten. Man könnte sich solch ein System beispielsweise langfristig in der Volksrepublik China vorstellen. Die marktwirtschaftlichen Aspekte wurden dort ja von jeher nur aus Pragmatismus adaptiert - ideologisch wird langfristig nach wie vor eine Rückkehr zum Kommunismus versprochen.
Wir können uns demnach nicht darauf verlassen, dass die marktbasierten Systeme für immer die effizienteren sein werden. Und wenn das nicht mehr der Fall sein sollte, wie wäre damit umzugehen?
Haltet ihr dieses Szenario für realistisch? Würde der Liberalismus noch akzeptiert werden, sofern er im Systemwettbewerb nicht mehr überlegen, vielleicht sogar unterlegen wäre? Und wärt ihr persönlich für mehr Wohlstand und soziale Gerechtigkeit dazu bereit, auf Freiheiten zu verzichten?
(Disclaimer:
Dieser Gedanke ist nicht allein auf meinem Mist gewachsen, sondern wurde, wenn ich mich Recht erinnere, von Yuval Noah Harari inspiriert. Ich meine, er hätte das in ähnlicher Form in einem seiner Bücher erwähnt, oder in einem Interview. Ich will das jetzt aber nicht alles durchforsten.
