Migration: Baerbock für Aufnahme von Flüchtlingen aus Afghanistan

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NMA
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Re: Migration: Baerbock für Aufnahme von Flüchtlingen aus Afghanistan

Beitrag von NMA »

Dazu braucht es gar keine Baerbock. Es wird sowieso soweit kommen. Aus unterschiedlichsten Gründen werden immer mehr und mehr Menschen unterwegs sein. Sowas wie Afghanistan ist ein kleines Problem.

Der Klimawandel wird viel größere Ströme auslösen, u. a. durch klimawandelbedingte Unruhen und Kriege.
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firlefanz11
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Re: Migration: Baerbock für Aufnahme von Flüchtlingen aus Afghanistan

Beitrag von firlefanz11 »

JJazzGold hat geschrieben:(16 Aug 2021, 08:34)

Offensichtlich gab keine “fast out“ Pläne, noch nicht einmal einen einzigen “fast out“ Plan.
Sondern nur deutsch bürokratische Behäbigkeit, gepaart mit mangelhafter Information und bodenloser Naivität der Verantwortlichen.
Ähm, sorry... Mangelnde Informationen? Jedem der nicht völlig Banane ist, war von vornherein klar, dass die Talitubbies keine Monate brauchen würden, um bis Kabul vorzudringen... Also eher Letzteres... bodenlose Naivität...
Es ist wie nach der VErdrängung der Sowjets... „These things happened. They were glorious and they changed the world… and then we fucked up the end game.“
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Re: Migration: Baerbock für Aufnahme von Flüchtlingen aus Afghanistan

Beitrag von Michael Alexander »

JJazzGold hat geschrieben:(16 Aug 2021, 09:48)

Oder die Überflugpläne waren eingereicht, aber noch nicht bestätigt.
Oder die Start- und Ladefrequenz war noch nicht gesichert.
Oder das vorhandene passende Material zum Flugzeug Typ war noch nicht abgeklärt.
Oder die Park Positionen.
Oder die Kapazität der Transiträume.
Oder, oder, oder....

Mir ist bekannt, dass unter Nichtfachleuten der Glaube herrscht, man müsse einfach nur ein Flugzeug nehmen und es los schicken.
Das ist zwar nachvollziehbar, aber dem ist nun einmal nicht so.


Ich frage mich eben, wozu man denn Spezialkräfte hat, wenn sie nicht unverzüglich (oder zumindest etwas schneller) eingesetzt werden können und alles so lange dauert wie im zivilen Betrieb? Was ist zwischen Freitag, als sich die Situation abzeichnete, und heute morgen passiert?

Es ist ja auch nicht so, dass die Situation vollkommen überraschend gekommen ist. Ja, die Beschleunigung der Ereignisse in den letzten Tagen war überraschend, aber man hätte auch für diesen Fall vorplanen können und müssen. Wenn der Fall dann eingetreten wäre, hätte jeder schon gewusst, wer was wann und wo zu machen hat. Man wusste doch, dass Afghanistan über kurz oder lang von den Taliban erobert werden würde.

Dass es Probleme mit der Einsatzbereitschaft gibt, war ja schon vorher bekannt, nur war es bisher nicht so relevant. Hoffen wir eben, dass Deutschland nie mit einer ernsten Situation im eigenen Land konfrontiert werden wird, denn da sähe es wohl auch nicht besser aus.

Inzwischen wurden 40 deutsche Botschaftsangehörige nach Doha evakuiert - in einem amerikanischen Flugzeug. Darin waren auch 4 Schweizer Staatsangehörige aus dem Schweizer Verbindungsbüro. Die Schweiz ist als kleines Land und Nicht-NATO-Mitglied natürlich sehr häufig auf andere Staaten angewiesen, plant dies aber auch entsprechend.
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Re: Migration: Baerbock für Aufnahme von Flüchtlingen aus Afghanistan

Beitrag von olli »

Michael Alexander hat geschrieben: Es ist ja auch nicht so, dass die Situation vollkommen überraschend gekommen ist. Ja, die Beschleunigung der Ereignisse in den letzten Tagen war überraschend, aber man hätte auch für diesen Fall vorplanen können und müssen. Wenn der Fall dann eingetreten wäre, hätte jeder schon gewusst, wer was wann und wo zu machen hat. Man wusste doch, dass Afghanistan über kurz oder lang von den Taliban erobert werden würde.
Es gab ja schon vor 2 Monaten eine Abstimmung die Menschen im beschleunigten Verfahren zu evakuieren, aber der wurde abgelehnt. In meinen Augen deshalb weil der von den Linken gestellt wurde und es der Politik wichtiger war den politischen Gegner abzuschmettern. Reines Politikgehabe.
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JJazzGold
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Re: Migration: Baerbock für Aufnahme von Flüchtlingen aus Afghanistan

Beitrag von JJazzGold »

firlefanz11 hat geschrieben:(16 Aug 2021, 10:09)

Ähm, sorry... Mangelnde Informationen? Jedem der nicht völlig Banane ist, war von vornherein klar, dass die Talitubbies keine Monate brauchen würden, um bis Kabul vorzudringen... Also eher Letzteres... bodenlose Naivität...
Es ist wie nach der VErdrängung der Sowjets... „These things happened. They were glorious and they changed the world… and then we fucked up the end game.“
Da ich weder über Informationen aus erster, noch aus zweiter Hand verfüge, muss ich mich auf die Medien verlassen. Anscheinend wurde seitens der entsprechenden US Organisationen bis zur aktuellen Entwicklung der letzten Tage ein Zeitlimit von Wochen bis zu zwei oder drei Monaten kommuniziert. Auf diese einseitige Information hat man sich verlassen.
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firlefanz11
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Re: Migration: Baerbock für Aufnahme von Flüchtlingen aus Afghanistan

Beitrag von firlefanz11 »

JJazzGold hat geschrieben:(16 Aug 2021, 10:26)

Da ich weder über Informationen aus erster, noch aus zweiter Hand verfüge, muss ich mich auf die Medien verlassen. Anscheinend wurde seitens der entsprechenden US Organisationen bis zur aktuellen Entwicklung der letzten Tage ein Zeitlimit von Wochen bis zu zwei oder drei Monaten kommuniziert. Auf diese einseitige Information hat man sich verlassen.
Der Kommentar hier beschreibt es recht gut, find ich.
https://www.n-tv.de/politik/politik_kom ... 44513.html
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Re: Migration: Baerbock für Aufnahme von Flüchtlingen aus Afghanistan

Beitrag von JJazzGold »

Michael Alexander hat geschrieben:(16 Aug 2021, 10:13)

Ich frage mich eben, wozu man denn Spezialkräfte hat, wenn sie nicht unverzüglich (oder zumindest etwas schneller) eingesetzt werden können und alles so lange dauert wie im zivilen Betrieb? Was ist zwischen Freitag, als sich die Situation abzeichnete, und heute morgen passiert?

Es ist ja auch nicht so, dass die Situation vollkommen überraschend gekommen ist. Ja, die Beschleunigung der Ereignisse in den letzten Tagen war überraschend, aber man hätte auch für diesen Fall vorplanen können und müssen. Wenn der Fall dann eingetreten wäre, hätte jeder schon gewusst, wer was wann und wo zu machen hat. Man wusste doch, dass Afghanistan über kurz oder lang von den Taliban erobert werden würde.

Dass es Probleme mit der Einsatzbereitschaft gibt, war ja schon vorher bekannt, nur war es bisher nicht so relevant. Hoffen wir eben, dass Deutschland nie mit einer ernsten Situation im eigenen Land konfrontiert werden wird, denn da sähe es wohl auch nicht besser aus.

Inzwischen wurden 40 deutsche Botschaftsangehörige nach Doha evakuiert - in einem amerikanischen Flugzeug. Darin waren auch 4 Schweizer Staatsangehörige aus dem Schweizer Verbindungsbüro. Die Schweiz ist als kleines Land und Nicht-NATO-Mitglied natürlich sehr häufig auf andere Staaten angewiesen, plant dies aber auch entsprechend.
Es geht schon wesentlich schneller, als in der zivilen Luftfahrt. Dort benötigen solche Planungen für Sonderflüge Wochen.
Unterstützend dürfte sich auswirken, dass die US Streitkräfte die Kontrollfunkktionen des militärischen Teils des Hamid Karzei Flughafens in Kabul übernommen haben. Aber die haben in erster Linie ihre Interessen im Auge und können die vorhandene Infrastruktur auch nicht ändern.

Usbekistan wird Wert darauf legen, dass ein gesicherter Drehkreuzplan vorgelegt wird. Dazu gehört die Koordination der Chartermaschinen aus der zivilen Luftfahrt. Die angesprochenen Airlines dürften überrascht sein, was sie ad hoch an Manpower, Maschinen und Organisation zur Verfügung stellen sollen.

Dass deutsche Botschaftsangehörige mit US Fliegern ausgeflogen werden, das wundert mich nicht. Das entspricht dem Angebot der USA, welches, wahrscheinlich erleichtert, angenommen wurde.
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Re: Migration: Baerbock für Aufnahme von Flüchtlingen aus Afghanistan

Beitrag von sünnerklaas »

NMA hat geschrieben:(16 Aug 2021, 09:53)

Dazu braucht es gar keine Baerbock. Es wird sowieso soweit kommen. Aus unterschiedlichsten Gründen werden immer mehr und mehr Menschen unterwegs sein. Sowas wie Afghanistan ist ein kleines Problem.

Der Klimawandel wird viel größere Ströme auslösen, u. a. durch klimawandelbedingte Unruhen und Kriege.
Man schaue sich allein an, was in der EU los sein wird, wenn es zu klimawandelbedingten Großkatastrophen kommt - wie z.B. Waldbrandkatastrophen in Griechenland, Italien, Spanien, Portugal und Frankreich.
Das eigentliche Ausmaß der Katastrophe im Ahrtal haben viele auch noch wirklich begriffen. Es taucht die Frage der langfristigen Unterbringung der Obdachlosen auf: ein schneller Wiederaufbau ist nicht nur deshalb schwierig, weil es vorab sehr umfangreiche Voruntersuchungen über den Verlauf der Katastrophe und deren Folgen für Natur und Landschaft geben muss, auf deren Grundlage dann der Aufbau geplant werden muss, sondern vor allem mit Hinblick darauf, dass es anderswo a) keine Wohnungen gibt und b) es zur Zeit einen extremen Mangel an Baustoffen, v.a. Kies und Holz gibt.

Das bedeutet: wir werden es nicht nur mit einer Migration in die EU hinein bekommen, es wird sehr große Binnenmigration innerhalb der EU und auch innerhalb der einzelnen EU-Staaten geben. Schon im Ahrtal ist sichtbar: es wird Flächen und später ganze Gebiete geben, die unbewohnbar werden.
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Re: Migration: Baerbock für Aufnahme von Flüchtlingen aus Afghanistan

Beitrag von JJazzGold »

firlefanz11 hat geschrieben:(16 Aug 2021, 10:31)

Der Kommentar hier beschreibt es recht gut, find ich.
https://www.n-tv.de/politik/politik_kom ... 44513.html
Der Artikel entspricht meiner Sichtweise. Wobei ich nicht damit rechne, schon gar nicht nach dem Scholz Sommer Interview gestern, dass Maas noch vor der BT Wahl zurücktreten muss. Das wird verschleppt bis zur Wahl und dann werden die Koalitionsministerien neu gemischt. Auch wenn das ein paar Umfragepünktchen kosten sollte.
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Re: Migration: Baerbock für Aufnahme von Flüchtlingen aus Afghanistan

Beitrag von JJazzGold »

NMA hat geschrieben:(16 Aug 2021, 09:53)

Dazu braucht es gar keine Baerbock. Es wird sowieso soweit kommen. Aus unterschiedlichsten Gründen werden immer mehr und mehr Menschen unterwegs sein. Sowas wie Afghanistan ist ein kleines Problem.

Der Klimawandel wird viel größere Ströme auslösen, u. a. durch klimawandelbedingte Unruhen und Kriege.
Die Baerbock ist doch, mit Verlaub, an Dämlichkeit nicht mehr zu überbieten, wenn sie so kurz vor der BT Wahl die AfD angefüttert.
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Re: Migration: Baerbock für Aufnahme von Flüchtlingen aus Afghanistan

Beitrag von DarkLightbringer »

NMA hat geschrieben:(16 Aug 2021, 09:53)

Dazu braucht es gar keine Baerbock. Es wird sowieso soweit kommen. Aus unterschiedlichsten Gründen werden immer mehr und mehr Menschen unterwegs sein. Sowas wie Afghanistan ist ein kleines Problem.

Der Klimawandel wird viel größere Ströme auslösen, u. a. durch klimawandelbedingte Unruhen und Kriege.
Mag so sein. Das würde die Fragestellung aber nicht umgehen, ob Deutschland der einzig vorstellbare Weltschutzraum für diese Ströme sein kann.
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firlefanz11
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Re: Migration: Baerbock für Aufnahme von Flüchtlingen aus Afghanistan

Beitrag von firlefanz11 »

JJazzGold hat geschrieben:(16 Aug 2021, 10:45)

Wobei ich nicht damit rechne, schon gar nicht nach dem Scholz Sommer Interview gestern, dass Maas noch vor der BT Wahl zurücktreten muss. Das wird verschleppt bis zur Wahl und dann werden die Koalitionsministerien neu gemischt. Auch wenn das ein paar Umfragepünktchen kosten sollte.
Ja, das ist ganz klar...
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Re: Migration: Baerbock für Aufnahme von Flüchtlingen aus Afghanistan

Beitrag von Platon »

Quatschki hat geschrieben:(16 Aug 2021, 09:19)

Dabei haben wir den größten BND aller Zeiten mit einer Zentrale größer als die der Stasi.
Die müßten doch eigentlich jeden Auslandseinsatz nachrichtendienstlich vollumfänglich abschirmen, zumindest so, dass da keine überraschenden Lagen aus heiterem Himmel entstehen können.
Ich denke nicht, dass man den jetzt erfolgten Super-GAU hätte vorhersehen können.
Nach dem Fall von Herat und Kandahar hat der afghanische Staat sich innerhalb von 72 Stunden angesichts anrückender Taliban selbst aufgelöst.
Das ist das denkbar dramatischste Szenario mit dem man hätte rechnen können, aber so ein Szenario dann von vorne herein als Ausgangspunkt für das eigene Handeln nehmen?

Klar liegt hier ein klares nachrichtendienstliches Versagen vor, aber damit konnte doch keiner wirklich ernsthaft rechnen...
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Re: Migration: Baerbock für Aufnahme von Flüchtlingen aus Afghanistan

Beitrag von Teeernte »

Platon hat geschrieben:(16 Aug 2021, 12:14)

Ich denke nicht, dass man den jetzt erfolgten Super-GAU hätte vorhersehen können.
Nach dem Fall von Herat und Kandahar hat der afghanische Staat sich innerhalb von 72 Stunden angesichts anrückender Taliban selbst aufgelöst.
Das ist das denkbar dramatischste Szenario mit dem man hätte rechnen können, aber so ein Szenario dann von vorne herein als Ausgangspunkt für das eigene Handeln nehmen?

Klar liegt hier ein klares nachrichtendienstliches Versagen vor, aber damit konnte doch keiner wirklich ernsthaft rechnen...
....denk einfach an die Wiedervereinigung.... - auch "ich" hatte Insellage....und Rundumverteidigung.

"Berlin ist gefallen" - aber wir halten durch - bis zur letzten Patronenhülse.

Der (ver)Eppelmann musste doch einige Standorte selbst anfahren... https://de.wikipedia.org/wiki/Rainer_Eppelmann
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Re: Migration: Baerbock für Aufnahme von Flüchtlingen aus Afghanistan

Beitrag von jack000 »

Hat eigentlich Merkel sich schon zum Thema geäußert?
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Re: Migration: Baerbock für Aufnahme von Flüchtlingen aus Afghanistan

Beitrag von JJazzGold »

jack000 hat geschrieben:(16 Aug 2021, 15:12)

Hat eigentlich Merkel sich schon zum Thema geäußert?
Ja, sie hat das Scheitern des Einsatzes eingestanden und erwartet mehr Flüchtlinge.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Migration: Baerbock für Aufnahme von Flüchtlingen aus Afghanistan

Beitrag von Stoner »

Platon hat geschrieben:(16 Aug 2021, 12:14)

Das ist das denkbar dramatischste Szenario mit dem man hätte rechnen können, aber so ein Szenario dann von vorne herein als Ausgangspunkt für das eigene Handeln nehmen?
Wenn man 20 Jahre in einem fremden Land zubringt und mit den Menschen arbeitet und die Wirklichkeit betrachtet und am Ende kommt das dabei heraus, dann kann nur völlige Ignoranz die Mutter aller Gedanken während der Anwesenheit gewesen sein. Alternativ könnte man auch den Afghanen unterstellen, sie seien Meister des Täuschens. Aber ich glaube nicht an so etwas, sondern dass man die eigene Wohlfühloase mit der Realität verwechselt hat.

Und man wird, was das Schlimmste ist, wieder nichts daraus lernen. Nullkommanix.
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Re: Migration: Baerbock für Aufnahme von Flüchtlingen aus Afghanistan

Beitrag von Platon »

Stoner hat geschrieben:(16 Aug 2021, 15:29)

Wenn man 20 Jahre in einem fremden Land zubringt und mit den Menschen arbeitet und die Wirklichkeit betrachtet und am Ende kommt das dabei heraus, dann kann nur völlige Ignoranz die Mutter aller Gedanken während der Anwesenheit gewesen sein. Alternativ könnte man auch den Afghanen unterstellen, sie seien Meister des Täuschens. Aber ich glaube nicht an so etwas, sondern dass man die eigene Wohlfühloase mit der Realität verwechselt hat.

Und man wird, was das Schlimmste ist, wieder nichts daraus lernen. Nullkommanix.
Niemand hat wirklich damit gerechnet, dass die afghanische Regierung sich auf Dauer halten kann, aber es konnte niemand ernsthaft vorhersehen, dass ein ganzer Staat sich in 72 Stunden in Luft auflöst.
Dieser Beitrag ist sehr gut.
Stoner

Re: Migration: Baerbock für Aufnahme von Flüchtlingen aus Afghanistan

Beitrag von Stoner »

Platon hat geschrieben:(16 Aug 2021, 15:35)

Niemand hat wirklich damit gerechnet, dass die afghanische Regierung sich auf Dauer halten kann, aber es konnte niemand ernsthaft vorhersehen, dass ein ganzer Staat sich in 72 Stunden in Luft auflöst.
Letztendlich spielt doch keine Rolle, ob nun 72 Stunden oder Tage. Der Einsatz wird in beiden Fällen gleich sinnlos.
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Re: Migration: Baerbock für Aufnahme von Flüchtlingen aus Afghanistan

Beitrag von Teeernte »

Stoner hat geschrieben:(16 Aug 2021, 15:29)

Und man wird, was das Schlimmste ist, wieder nichts daraus lernen. Nullkommanix.
Lenin lehrt: Parteien und Staaten gehen zugrunde, wenn sie ihre Augen vor Mängel verschließen, wenn sie sich an ihren Erfolgen begeistern, sich auf ihren Lorbeeren ausruhen und sich ihre Erfolge zu Kopf steigen lassen.
Rede I.V. Stalins vor den Absolventen der Akademie der Roten Armee im Kreml, 5. Mai 1941

...hier wurde auch auf den kurz bevorstehenden Krieg ( begann 22. Juni 1941) mit Deutschland hingewiesen....
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Re: Migration: Baerbock für Aufnahme von Flüchtlingen aus Afghanistan

Beitrag von Vongole »

Es gibt zwei Stränge zur Situation in Afghanistan und den Einsätzen des Westens:
https://www.politik-forum.eu/viewtopic. ... 6#p5052016
https://www.politik-forum.eu/viewtopic. ... 8#p5052018

Hier bitte nur zum Thema Aufnahme von Flüchtlingen bzw. Ortshelfern posten.
Die Moderation dankt.
:)
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Re: Migration: Baerbock für Aufnahme von Flüchtlingen aus Afghanistan

Beitrag von firlefanz11 »

Teeernte hat geschrieben:(16 Aug 2021, 13:37)
"Berlin ist gefallen" - aber wir halten durch - bis zur letzten Patronenhülse.
Das wird der nächste Blockbuster: "Kanzleramt has fallen"
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Stoner

Re: Migration: Baerbock für Aufnahme von Flüchtlingen aus Afghanistan

Beitrag von Stoner »

Ah, hab den Hinweis der Moderation erst jetzt gesehen. Schade, pack ich mein Sprüchlein wieder weg.
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Re: Migration: Baerbock für Aufnahme von Flüchtlingen aus Afghanistan

Beitrag von NMA »

sünnerklaas hat geschrieben:(16 Aug 2021, 10:44)

Man schaue sich allein an, was in der EU los sein wird, wenn es zu klimawandelbedingten Großkatastrophen kommt - wie z.B. Waldbrandkatastrophen in Griechenland, Italien, Spanien, Portugal und Frankreich.
Das eigentliche Ausmaß der Katastrophe im Ahrtal haben viele auch noch wirklich begriffen. Es taucht die Frage der langfristigen Unterbringung der Obdachlosen auf: ein schneller Wiederaufbau ist nicht nur deshalb schwierig, weil es vorab sehr umfangreiche Voruntersuchungen über den Verlauf der Katastrophe und deren Folgen für Natur und Landschaft geben muss, auf deren Grundlage dann der Aufbau geplant werden muss, sondern vor allem mit Hinblick darauf, dass es anderswo a) keine Wohnungen gibt und b) es zur Zeit einen extremen Mangel an Baustoffen, v.a. Kies und Holz gibt.

Das bedeutet: wir werden es nicht nur mit einer Migration in die EU hinein bekommen, es wird sehr große Binnenmigration innerhalb der EU und auch innerhalb der einzelnen EU-Staaten geben. Schon im Ahrtal ist sichtbar: es wird Flächen und später ganze Gebiete geben, die unbewohnbar werden.

Zu viele Leute sehen das immer noch nicht oder schaffen es immer noch, das zu verdrängen, weil nicht sein kann, was nicht sein darf ... Leute, die gegen Windräder sind, weil sie die Landschaft verschandeln, werden ihre Landschaft langfristig in einem viel schlimmeren Zustand sehen.
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Re: Migration: Baerbock für Aufnahme von Flüchtlingen aus Afghanistan

Beitrag von Platon »

Das sollte jetzt eine wichtige Rolle spielen in der Diskussion:

https://www.bundestag.de/dokumente/text ... fte-846934
Der Bundestag hat am Mittwoch, 23. Juni 2021, nach halbstündiger Aussprache einen Antrag von Bündnis 90/Die Grünen abgelehnt, in dem die Fraktion gefordert hatte, ein Gruppenverfahren zur „großzügigen Aufnahme afghanischer Ortskräfte einzuführen, die für deutsche Behörden und Organisationen arbeiten oder gearbeitet haben“ (19/9274). Die Koalitionsfraktionen und die AfD lehnten den Antrag ab, die Linksfraktion stimmte mit den Grünen dafür, die FDP enthielt sich. Dazu lag eine Beschlussempfehlung des Innenausschusses vor (19/28962).

Transparentes und unbürokratisches Verfahren gefordert

Die Grünen verlangten in dem Antrag außerdem, den Familienangehörigen der visumberechtigten Ortskräfte, ebenfalls ein Visum für die Einreise nach Deutschland auszustellen. Ferner sollte die Bundesregierung der Vorlage zufolge die aktuellen und ehemaligen Ortskräfte „aktiv auf die Aufnahmemöglichkeit in Deutschland“ hinweisen und sie über die rechtlichen Voraussetzungen aufklären. Auch wurde die Bundesregierung in dem Antrag aufgefordert, „einen Beschwerdemechanismus zu schaffen für abgelehnte Gefährdungsanzeigen und Aufnahmeersuchen“.

In der Begründung schrieben die Abgeordneten, die Bundesregierung stehe in der Verantwortung, den Zugang für afghanische Ortskräfte nach Deutschland zu erleichtern. Das Aufnahmeverfahren müsse transparent und unbürokratisch werden und auf der Annahme basieren, „dass die Ortskraft durch ihre Arbeit für deutsche Behörden und Organisationen generell in Afghanistan gefährdet ist“. (sto/hau/sas/23.06.2021)
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Re: Migration: Baerbock für Aufnahme von Flüchtlingen aus Afghanistan

Beitrag von Teeernte »

Platon hat geschrieben:(16 Aug 2021, 16:25)

Das sollte jetzt eine wichtige Rolle spielen in der Diskussion:

https://www.bundestag.de/dokumente/text ... fte-846934
1000 km zu fuß durch die Wüste... >> über Russland ? ....oder schwarze Schiffsreise im Container Hong Kong - Paris ?....der Rest schwimmen - Freistil ??

ES ist....zu spät !! Hier gehört die Scharte mit Gesetzestext ausgewetzt. >>> Zukunftseffekt.

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Re: Migration: Baerbock für Aufnahme von Flüchtlingen aus Afghanistan

Beitrag von franzmannzini »

NMA hat geschrieben:(16 Aug 2021, 16:24)

Zu viele Leute sehen das immer noch nicht oder schaffen es immer noch, das zu verdrängen, weil nicht sein kann, was nicht sein darf ... Leute, die gegen Windräder sind, weil sie die Landschaft verschandeln, werden ihre Landschaft langfristig in einem viel schlimmeren Zustand sehen.
Wahrscheinlich mit noch mehr Windrädern und PV-Panels so weit das Auge blicket.
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Re: Migration: Baerbock für Aufnahme von Flüchtlingen aus Afghanistan

Beitrag von Michael Alexander »

Platon hat geschrieben:(16 Aug 2021, 16:25)

Das sollte jetzt eine wichtige Rolle spielen in der Diskussion:

https://www.bundestag.de/dokumente/text ... fte-846934
Es war die Rede davon, dass der Westen naiv war, was den Zustand Afghanistans betraf, insbesondere bezogen auf die Kampfkraft seiner Streitkräfte und den Willen des afghanischen Volkes insgesamt, den islamistischen Kräften zu widerstehen.

Könnte es sein, dass man sich auch irrt hinsichtlich der Fähigkeit von Afghanen, sich in einem westlichen Land zu integrieren? Dies könnte insbesondere dann zutreffen, wenn die Aufnahme "unbürokratisch" - also etwa ohne eingehende Hintergrund- und Motivationschecks - erfolgt.

Hinterher wundert man sich dann wieder, wenn es Ehrenmorde und islamistische Anschläge in Deutschland gibt.

Ja, Ortskräfte sollten aufgenommen werden, aber nur, wenn sie bestimmte Bedingungen erfüllen, und nur nach eingehender Prüfung. Dazu ist es jetzt in den meisten Fällen wohl zu spät. Eine Aufnahme auf Zuruf hielte ich für eine weitere Naivität, die sich Deutschland leistet.

Auf der anderen Seite kann man natürlich sagen: Was sind schon ein paar tausend Leute, nachdem man 2015 und folgende bereits hunderttausende vollkommen unkontrolliert hat einreisen lassen.

Auch die deutsche Gesellschaft funktioniert aber nur, wenn sie von Bürgern getragen wird. Je mehr Leute in Deutschland leben, die die Scharia befürworten, desto grösser könnte einmal die Überraschung sein, dass Gesetze nicht das Papier wert sind, auf dem sie stehen, wenn sie nicht die Werte eines Volkes widerspiegeln und entsprechend verinnerlicht sind.
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Re: Migration: Baerbock für Aufnahme von Flüchtlingen aus Afghanistan

Beitrag von Vongole »

Michael Alexander hat geschrieben:(16 Aug 2021, 17:16)

(..)

Ja, Ortskräfte sollten aufgenommen werden, aber nur, wenn sie bestimmte Bedingungen erfüllen, und nur nach eingehender Prüfung. Dazu ist es jetzt in den meisten Fällen wohl zu spät. Eine Aufnahme auf Zuruf hielte ich für eine weitere Naivität, die sich Deutschland leistet.
Sich bis zu 13 Jahre lang für die westlichen Streitkräfte zu engagieren sollte Prüfung genug sein, zumal davon auszugehen ist, dass bereits vor Ort eine Sicherheitsüberprüfung stattfand.
Am Yisrael Chai

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Re: Migration: Baerbock für Aufnahme von Flüchtlingen aus Afghanistan

Beitrag von Platon »

Eine Petition an die Bundesregierung und die EU:
Es gibt nichts mehr zu diskutieren. Afghanistan ist nicht sicher. Jede*r der*die das Land verlassen möchte, muss dies tun können. Daher appellieren wir an die deutsche Bundesregierung und die Europäische Union: Schafft sichere Fluchtwege aus Afghanistan!

Denkt dabei nicht nur an Ortskräfte und euer Botschaftspersonal. Denkt an alle Menschen, die nun in panischer Angst vor den Taliban leben müssen und deren Leben in Gefahr ist.

Schafft sichere Fluchtwege! Wenn nicht, werden die Menschen auf eigene Faust fliehen müssen. Sie werden sich durch Wüsten und Internierungslager kämpfen müssen. Sie werden sich in seeuntaugliche Boote setzen müssen und viele – darunter Kinder und Familien – werden auf dieser Flucht sterben.

An die deutsche Bundesregierung: Ihr wolltet mit eurem Bundeswehreinsatz Verantwortung in Afghanistan übernehmen. Jetzt schaut nicht weg und übernehmt Verantwortung für die flüchtenden Menschen.

Über 250 Kommunen und Städte haben sich im Bündnis „Sichere Häfen“ dazu bereit erklärt, geflüchtete Menschen aufzunehmen. Jetzt ist es allerhöchste Zeit, dieses Angebot anzunehmen.

Wir fordern von der deutschen Bundesregierung und der Europäischen Union:
Schaffen Sie unverzüglich sichere Fluchtwege und evakuieren Sie die Menschen, die versuchten, ein neues Afghanistan aufzubauen.

Unterzeichne mit uns diese Petition und fordere gemeinsam mit uns, dass Kinder, Familien und Alleinstehende sicher aus Afghanistan fliehen können.
https://www.change.org/p/schafft-sicher ... 279eb66a6f
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Skeptiker

Re: Migration: Baerbock für Aufnahme von Flüchtlingen aus Afghanistan

Beitrag von Skeptiker »

Platon hat geschrieben:(16 Aug 2021, 16:25)

Das sollte jetzt eine wichtige Rolle spielen in der Diskussion:

https://www.bundestag.de/dokumente/text ... fte-846934
Ich bin sicher das wird es. Das ist ein Volltreffer für Baerbock und eine massive Fehleineschätzung von CDU und SPD gewesen.

Objektiv ist das genau das, was nun gefehlt hat, um die Verfahren zu beschleunigen.
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Re: Migration: Baerbock für Aufnahme von Flüchtlingen aus Afghanistan

Beitrag von Platon »

Michael Alexander hat geschrieben:(16 Aug 2021, 17:16)

Es war die Rede davon, dass der Westen naiv war, was den Zustand Afghanistans betraf, insbesondere bezogen auf die Kampfkraft seiner Streitkräfte und den Willen des afghanischen Volkes insgesamt, den islamistischen Kräften zu widerstehen.

Könnte es sein, dass man sich auch irrt hinsichtlich der Fähigkeit von Afghanen, sich in einem westlichen Land zu integrieren? Dies könnte insbesondere dann zutreffen, wenn die Aufnahme "unbürokratisch" - also etwa ohne eingehende Hintergrund- und Motivationschecks - erfolgt.
[...]
Es ist genau diese Einstellung, welche mit dazu beigetragen hat, dass wir jetzt am Flughafen in Kabul diese Szenen haben. Auf gar keinen Fall einen zuviel oder zu vorschnell aufnehmen, weil das ja dann wieder zuviele Ausländer in Deutschland sind. Genau deswegen wurde der Antrag der Grünen von SPD und CDU abgelehnt und genau deswegen sind jetzt tausende Menschen, die für deutsche Institutionen gearbeitet und teils ihr Leben riskiert haben nun in Afghanistan inmitten der Masse an Leuten die von startenden Flugzeugen runterfallen, weil sie verzweifelt das Land verlassen wollen.
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Re: Migration: Baerbock für Aufnahme von Flüchtlingen aus Afghanistan

Beitrag von Michael Alexander »

Vongole hat geschrieben:(16 Aug 2021, 17:21)

Sich bis zu 13 Jahre lang für die westlichen Streitkräfte zu engagieren sollte Prüfung genug sein, zumal davon auszugehen ist, dass bereits vor Ort eine Sicherheitsüberprüfung stattfand.
Das mag so sein. Die Frage ist, wer das jetzt im Chaos überprüfen kann. Es ist auch die Frage, ob alle Kräfte wirklich langjährig und verlässlich für die Bundeswehr/ die deutsche Botschaft gearbeitet haben. Wer einmal eine Pizza abliefert, gehört wohl kaum auf die Liste.

Wir haben ja gesehen, was für Leute teilweise aus Afghanistan zu uns gekommen sind. Da sollte man also Vorsicht walten lassen.
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Re: Migration: Baerbock für Aufnahme von Flüchtlingen aus Afghanistan

Beitrag von Vongole »

Michael Alexander hat geschrieben:(16 Aug 2021, 17:31)

Das mag so sein. Die Frage ist, wer das jetzt im Chaos überprüfen kann. Es ist auch die Frage, ob alle Kräfte wirklich langjährig und verlässlich für die Bundeswehr/ die deutsche Botschaft gearbeitet haben. Wer einmal eine Pizza abliefert, gehört wohl kaum auf die Liste.

Wir haben ja gesehen, was für Leute teilweise aus Afghanistan zu uns gekommen sind. Da sollte man also Vorsicht walten lassen.
Selbst dir von dir so gelobte Schweiz erteilt ca. 230 Ortskräften humanitäre Visa.
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Re: Migration: Baerbock für Aufnahme von Flüchtlingen aus Afghanistan

Beitrag von Adam Smith »

Michael Alexander hat geschrieben:(16 Aug 2021, 17:31)

Das mag so sein. Die Frage ist, wer das jetzt im Chaos überprüfen kann. Es ist auch die Frage, ob alle Kräfte wirklich langjährig und verlässlich für die Bundeswehr/ die deutsche Botschaft gearbeitet haben. Wer einmal eine Pizza abliefert, gehört wohl kaum auf die Liste.

Wir haben ja gesehen, was für Leute teilweise aus Afghanistan zu uns gekommen sind. Da sollte man also Vorsicht walten lassen.
Es gab ja auch die vollkommen verkehrte Fehleinschätzung zur Situation in Afghanistan. Auf jeden Fall gibt es in dem Land nun die Scharia. Für einige bedeutet dieses Sicherheit.
Das ist Kapitalismus:

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Re: Migration: Baerbock für Aufnahme von Flüchtlingen aus Afghanistan

Beitrag von Skeptiker »

Michael Alexander hat geschrieben:(16 Aug 2021, 17:16)
...
Könnte es sein, dass man sich auch irrt hinsichtlich der Fähigkeit von Afghanen, sich in einem westlichen Land zu integrieren? Dies könnte insbesondere dann zutreffen, wenn die Aufnahme "unbürokratisch" - also etwa ohne eingehende Hintergrund- und Motivationschecks - erfolgt.
...
Die Frage Ortskräfte und deren Familien in Deutschland aufzunehmen, hat mit Integrationsfähigkeit nichts zu tun. Diese Menschen haben oft genug Deutschen das Leben gerettet und sind durch ihre Loyalität den alliierten Truppen gegenüber akut in Lebensgefahr. Es ist eine Frage der Moral zu verstehen, dass man diesen Menschen Zuflucht bieten muss. Das steht noch auf einem ganz anderen Blatt als das allgemeine Asylrecht oder die Flüchtlingskonvention. Da geht es darum, dass man Verbündeten gegenüber ebenfalls loyal ist - weil man es ihnen schuldet.

Die deutschen Truppen könnten diese Personen ohne weiteres benennen. Das ist effektiver als jedes Asylverfahren. Daher wäre ein Schnellverfahren ohne weiteres angebracht gewesen. Auf die Art und Weise holt man sich deutlich weniger Islamisten ins Haus, als durch das Asylrecht und Prüfungen, die rein auf den Aussagen der Bewerber beruhen.
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Re: Migration: Baerbock für Aufnahme von Flüchtlingen aus Afghanistan

Beitrag von Michael Alexander »

Platon hat geschrieben:(16 Aug 2021, 17:29)

Es ist genau diese Einstellung, welche mit dazu beigetragen hat, dass wir jetzt am Flughafen in Kabul diese Szenen haben. Auf gar keinen Fall einen zuviel oder zu vorschnell aufnehmen, weil das ja dann wieder zuviele Ausländer in Deutschland sind. Genau deswegen wurde der Antrag der Grünen von SPD und CDU abgelehnt und genau deswegen sind jetzt tausende Menschen, die für deutsche Institutionen gearbeitet und teils ihr Leben riskiert haben nun in Afghanistan inmitten der Masse an Leuten die von startenden Flugzeugen runterfallen, weil sie verzweifelt das Land verlassen wollen.
Wenn die Leute langjährig für die Bundeswehr gearbeitet haben und dort bekannt sind, hätte man einen Hintergrundcheck ohne Probleme in den vergangenen Monaten durchführen können. Der Abzug war doch lange bekannt.

Hauptaufgabe des deutschen Staates ist es dennoch, deutsche Staatsbürger zu schützen. Was in Afghanistan passiert, ist ganz wesentlich den Afghanen selbst zuzuschreiben, nicht dem Westen. Wer frei sein will, muss bereit sind, für Freiheit zu kämpfen.

Wen man das individuelle Schicksal der Ortskräfte beklagt, sollte man auch das individuelle Schicksal der Deutschen beklagen, die in Deutschland Opfer von Afghanen geworden sind, weil man 2015 und folgende quasi jeden weitgehend ohne Prüfung reingelassen hat.

Ich dachte, Deutschland wolle aus der Sache lernen. Das würde bedeuten: Werdet weniger naiv und glaubt nicht, dass es afghanischen Muslimen leicht fällt, westliche Werte zu übernehmen - ob in Afghanistan oder bei euch in Deutschland. Nehmt endlich wahr, dass ein Staat von einem Staatsvolk getragen werden muss, dass an entsprechende Werte glaubt. Werdet euch bewusst, dass man Staaten durch falsche Einwanderung grundlegend verändern und zerstören kann.
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Re: Migration: Baerbock für Aufnahme von Flüchtlingen aus Afghanistan

Beitrag von Quatschki »

Da ist bestimmt alles dabei vom namentlich bekannten echten Kameraden bis hin zu irgendwelchen Handlangern, mit denen man erst stundenlang um die Bezahlung feilschen mußte und die vielleicht hintenrum noch irgendwelche krummen Geschäfte gemacht haben.
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
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Re: Migration: Baerbock für Aufnahme von Flüchtlingen aus Afghanistan

Beitrag von Adam Smith »

Platon hat geschrieben:(16 Aug 2021, 17:29)

Es ist genau diese Einstellung, welche mit dazu beigetragen hat, dass wir jetzt am Flughafen in Kabul diese Szenen haben. Auf gar keinen Fall einen zuviel oder zu vorschnell aufnehmen, weil das ja dann wieder zuviele Ausländer in Deutschland sind. Genau deswegen wurde der Antrag der Grünen von SPD und CDU abgelehnt und genau deswegen sind jetzt tausende Menschen, die für deutsche Institutionen gearbeitet und teils ihr Leben riskiert haben nun in Afghanistan inmitten der Masse an Leuten die von startenden Flugzeugen runterfallen, weil sie verzweifelt das Land verlassen wollen.
Biden hat fest daran geglaubt, dass es in Afghanistan Widerstand geben wird.
Dass die Taliban alles überrennen und das ganze Land kontrollieren, ist extrem unwahrscheinlich"
https://amp.focus.de/politik/ausland/he ... 91378.html

Innerhalb von wenigen Tagen wurde Afghanistan erobert.
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Re: Migration: Baerbock für Aufnahme von Flüchtlingen aus Afghanistan

Beitrag von Michael Alexander »

Quatschki hat geschrieben:(16 Aug 2021, 17:39)

Da ist bestimmt alles dabei vom namentlich bekannten echten Kameraden bis hin zu irgendwelchen Handlangern, mit denen man erst stundenlang um die Bezahlung feilschen mußte und die vielleicht hintenrum noch irgendwelche krummen Geschäfte gemacht haben.
So ist es. Und ich bin der letzte, der einem Afghanen, der sich vorbildlich und loyal verhalten hat, die Einreise verweigern würde. Das hätte man sich allerdings früher überlegen müssen. Fünf nach 12 auf dem Flughafen Leute auf Zuruf ins Flugzeug laden ist dagegen etwas zweifelhaft, ja, man könnte sagen: von ähnlicher Naivität wie die Fehleinschätzung gegenüber dem Durchmarsch der Taliban.
Zuletzt geändert von Michael Alexander am Montag 16. August 2021, 17:45, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Migration: Baerbock für Aufnahme von Flüchtlingen aus Afghanistan

Beitrag von Adam Smith »

Skeptiker hat geschrieben:(16 Aug 2021, 17:38)

Die Frage Ortskräfte und deren Familien in Deutschland aufzunehmen, hat mit Integrationsfähigkeit nichts zu tun. Diese Menschen haben oft genug Deutschen das Leben gerettet
Für diese Behauptung gibt es nun bestimmt Belege.
Das ist Kapitalismus:

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Re: Migration: Baerbock für Aufnahme von Flüchtlingen aus Afghanistan

Beitrag von Zunder »

Alice Weidel kontert das Ansinnen von Annalen Baerbock mit der Forderung, das Grundgesetz auszuhebeln:

"Wir müssen zuerst an die Sicherheit der deutschen Bürger denken. Das Asylrecht muss daher ausgesetzt, die Grenzen geschützt und Migranten ohne Einreiseerlaubnis zurückgewiesen werden!"

https://www.magdeburger-news.de/?c=20210816080701

Man schafft tausendfach berechtigte Asylgründe, um dann das Grundrecht auf Asyl auszusetzen.
Auf das politische Desaster in Afghanistan folgt dann der moralische Insolvenzantrag.
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Re: Migration: Baerbock für Aufnahme von Flüchtlingen aus Afghanistan

Beitrag von Skeptiker »

Michael Alexander hat geschrieben:(16 Aug 2021, 17:39)
...
Ich dachte, Deutschland wolle aus der Sache lernen. Das würde bedeuten: Werdet weniger naiv und glaubt nicht, dass es afghanischen Muslimen leicht fällt, westliche Werte zu übernehmen - ob in Afghanistan oder bei euch in Deutschland. Nehmt endlich wahr, dass ein Staat von einem Staatsvolk getragen werden muss, dass an entsprechende Werte glaubt. Werdet euch bewusst, dass man Staaten durch falsche Einwanderung grundlegend verändern und zerstören kann.
Quatschki hat geschrieben:(16 Aug 2021, 17:39)
Da ist bestimmt alles dabei vom namentlich bekannten echten Kameraden bis hin zu irgendwelchen Handlangern, mit denen man erst stundenlang um die Bezahlung feilschen mußte und die vielleicht hintenrum noch irgendwelche krummen Geschäfte gemacht haben.
Wir reden von ca. 10000 Menschen, die in Lebensgefahr sind, weil sie mit den Alliierten kooperiert haben. Das wird Deutschland nicht verändern, so wie eine Massenimmigration 2015 es getan hat.
Es ist auch absurd den Menschen pauschalisiert irgendwelche schlechten Motive zu unterstellen. Wer unter Gefahr bislang für die Alliierten gearbeitet hat, der war jedenfalls bislang "gut genug" für die Deutschen.

Ich kann diese Bedenken so nicht teilen. Deren Leben weniger zu achten als unseren diffusen Bedenken, ist in dem Fall nicht angebracht. Es geht ja nicht darum jeden Menschen der Welt aufzunehmen - hier gibt es einen konkreten, und von uns selber verursachten Anlass. Dann haben wir auch die Konsequenzen zu tragen.
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Re: Migration: Baerbock für Aufnahme von Flüchtlingen aus Afghanistan

Beitrag von Skeptiker »

Adam Smith hat geschrieben:(16 Aug 2021, 17:44)
Für diese Behauptung gibt es nun bestimmt Belege.
Zu den Ortskräften dürften Informanten gehören. Was glaubst du was ein Informant macht? Nicht in eine Falle zu laufen rettet Leben.
Michael Alexander
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Re: Migration: Baerbock für Aufnahme von Flüchtlingen aus Afghanistan

Beitrag von Michael Alexander »

Skeptiker hat geschrieben:(16 Aug 2021, 17:38)

Die Frage Ortskräfte und deren Familien in Deutschland aufzunehmen, hat mit Integrationsfähigkeit nichts zu tun. Diese Menschen haben oft genug Deutschen das Leben gerettet und sind durch ihre Loyalität den alliierten Truppen gegenüber akut in Lebensgefahr. Es ist eine Frage der Moral zu verstehen, dass man diesen Menschen Zuflucht bieten muss. Das steht noch auf einem ganz anderen Blatt als das allgemeine Asylrecht oder die Flüchtlingskonvention. Da geht es darum, dass man Verbündeten gegenüber ebenfalls loyal ist - weil man es ihnen schuldet.

Die deutschen Truppen könnten diese Personen ohne weiteres benennen. Das ist effektiver als jedes Asylverfahren. Daher wäre ein Schnellverfahren ohne weiteres angebracht gewesen. Auf die Art und Weise holt man sich deutlich weniger Islamisten ins Haus, als durch das Asylrecht und Prüfungen, die rein auf den Aussagen der Bewerber beruhen.
Ich kann dem generell schon zustimmen.

Allerdings gebe ich zu bedenken, dass die gleichen deutschen Repräsentanten, die nun Charakterzeuge sein sollen, sich doch offenbar gerade eben massiv in anderen Afghanen - eben den von ihnen ausgebildeten Soldaten und Polizisten - geirrt haben. Das waren doch offenbar alles selbst Scharia-Anhänger oder Waschlappen, die nicht kämpfen wollten. Haben das die Ausbilder nicht gesehen? Wenn sie damals falsch lagen, warum sollen sie jetzt richtig liegen?

Die Zahl von Zehntausend Leuten wäre aber in der Tat gering im Vergleich zu den Zahlen der vollkommen ungeprüften illegalen Einwanderer der letzten Jahre, von daher sollte man wohl pragmatisch vorgehen.
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Re: Migration: Baerbock für Aufnahme von Flüchtlingen aus Afghanistan

Beitrag von Skeptiker »

Michael Alexander hat geschrieben:(16 Aug 2021, 18:00)
Das mag alles so sein. Ich gebe nur zu bedenken, dass die gleichen deutschen Repräsentanten, die nun Charakterzeuge sein sollen, sich doch offenbar gerade eben massiv in anderen Afghanen - eben den von ihnen ausgebildeten Soldaten und Polizisten - geirrt haben. Das waren doch offenbar alles selbst Scharia-Anhänger oder Waschlappen, die nicht kämpfen wollten. Haben das die Ausbilder nicht gesehen? Wenn sie damals falsch lagen, warum sollen sie jetzt richtig liegen?
Nein, die Soldaten die man ausgebildet hat, waren Afghanen. Und die kennen ihre Pappenheimer und ihre Kultur. Die wissen, dass die Taliban sowieso übernehmen - das wusste auch der Westen.

Diese "Waschlappen" waren halt schlau genug sich nicht vor den Karren spannen zu lassen, für eine Sache die sowieso schon verloren war. Die behalten ihr Leben, und das einzige was sich ändert ist der Terminplan bei der Machtübernahme.

Ja, das kommt für den Westen überraschend. So was blödes aber auch, dass die Leute schlauer sind, als sie sein sollten. Aber das kann man ihnen halt nicht verdenken - jeder bringe sich bitte selber in Sicherheit. Das kann man niemandem verdenken.

Fehler gemacht haben diejenigen, welche diese Dynamik nicht vorausgesehen haben. Die Soldaten welche die Flinte ins Korn geschmissen haben, haben alles richtig gemacht (aus ihrer persönlichen Sicht). Niemand hat ihnen zugetraut dauerhaft die Taliban abwehren zu können. Wofür soll man dann sterben?
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Re: Migration: Baerbock für Aufnahme von Flüchtlingen aus Afghanistan

Beitrag von Adam Smith »

Skeptiker hat geschrieben:(16 Aug 2021, 17:58)

Zu den Ortskräften dürften Informanten gehören. Was glaubst du was ein Informant macht? Nicht in eine Falle zu laufen rettet Leben.
Demnach weißt du genau was die Deutschen in Afghanistan gemacht haben. Das ist beachtlich. Bezüglich Informanten gab es in Afghanistan zwei Fälle bei denen die Informanten gelogen haben. Einmal ein Krankenhaus und einmal ein Tanklaster.
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Niklas
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Re: Migration : Baerbock für Aufnahme von Flüchtlingen aus Afghanistan

Beitrag von Niklas »

Platon hat geschrieben:(15 Aug 2021, 20:07)

Ich glaube das wird noch einiges an Aufarbeitung geben. Nicht nur für die deutsche Regierung, sondern alle westlichen Regierungen und auch die NATO an sich.
Die NATO ist das mit Abstand stärkste Militärbündnis der Welt und wird nach 20 Jahren Kampfeinsatz von ein paar tausend Leuten mit Kalaschnikows aus dem Land gejagt.
Im Unterschied zu den deutschen dürfen afghanische Männer ihr Land gegen Fremde verteidigen.
"Selbst die Verlogenheit ist verkommen. Sie trat früher professioneller auf." -- Bruno Jonas, 2007
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Re: Migration: Baerbock für Aufnahme von Flüchtlingen aus Afghanistan

Beitrag von Skeptiker »

Adam Smith hat geschrieben:(16 Aug 2021, 18:25)
Demnach weißt du genau was die Deutschen in Afghanistan gemacht haben. Das ist beachtlich. Bezüglich Informanten gab es in Afghanistan zwei Fälle bei denen die Informanten gelogen haben. Einmal ein Krankenhaus und einmal ein Tanklaster.
Den Fall mit dem Krankenhaus kenne ich nicht, und beim Fall mit dem Tanklaster hat der Informant NICHT gelogen. Der Tanklaster wurde von radikalen Islamisten gekapert. Zum Zeitpunkt des Angriffs waren allerdings nur noch Zivilisten am Ort. Das kann man dem Informanten nicht anlasten.

Ja, es mag in einem Krieg auch Agenten der falschen Seite geben, die falsche Informationen geben. Das macht man allerdings meist nur einmal. Die stehen ganz sicher auf keiner Rettungsliste.
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Re: Migration: Baerbock für Aufnahme von Flüchtlingen aus Afghanistan

Beitrag von Adam Smith »

Skeptiker hat geschrieben:(16 Aug 2021, 18:34)

Den Fall mit dem Krankenhaus kenne ich nicht,
Hier wäre der Fall mit dem Krankenhaus.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Bombard ... _in_Kundus

Taliban waren wie beim Tanklaster nicht anwesend.
Das ist Kapitalismus:

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