Entwicklung in Belarus (Weißrussland)
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- Rautenberger
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Re: Entwicklung in Belarus (Weißrussland)
DER SPIEGEL: Belarussischer Diktator Lukaschenko droht mit russischen Truppen im eigenen Land
Das sind ganz finstere Aussichten. Ich zweifle nicht daran, dass Putin Truppen schicken würde, um Belarus zu halten. Für eine Demokratisierung Belarus' bräuchte man also Putins Zustimmung. Mir fällt kein Grund ein, warum er diese Zustimmung geben könnte. Wobei er riskiert, mit der Unterstützung Lukaschenkas die Belarussen für immer zu verlieren (so wie zuvor die Ukrainer) und so seinem Land schweren Schaden zuzufügen. Aber das kapiert dieser Mann nicht.
Das sind ganz finstere Aussichten. Ich zweifle nicht daran, dass Putin Truppen schicken würde, um Belarus zu halten. Für eine Demokratisierung Belarus' bräuchte man also Putins Zustimmung. Mir fällt kein Grund ein, warum er diese Zustimmung geben könnte. Wobei er riskiert, mit der Unterstützung Lukaschenkas die Belarussen für immer zu verlieren (so wie zuvor die Ukrainer) und so seinem Land schweren Schaden zuzufügen. Aber das kapiert dieser Mann nicht.
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Re: Entwicklung in Belarus (Weißrussland)
Ohne Zustimmung seines Gesinnungsgenossen Putin hätte Lukaschenka diese Drohung wohl kaum ausgesprochen.
Der Versuch, die kritische Sportlerin Kristina Timanowskaja aus Tokio zu entführen, ist gescheitert:
https://www.spiegel.de/sport/olympia/ol ... fd8fa15b58
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https://www.spiegel.de/sport/olympia/ol ... fd8fa15b58
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"It's God's job to judge the terrorists, it's our duty to arrange that meeting." (IDF)
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Re: Entwicklung in Belarus (Weißrussland)
Eine heftige Nummer. Jetzt wird die kritische Stimme im Ausland verweilen, und möglicherweise das nächste Mal für das Ausland antreten.Vongole hat geschrieben:(02 Aug 2021, 17:58)
Der Versuch, die kritische Sportlerin Kristina Timanowskaja aus Tokio zu entführen, ist gescheitert:
https://www.spiegel.de/sport/olympia/ol ... fd8fa15b58
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Re: Entwicklung in Belarus (Weißrussland)
Und die AfD-Fanbase jubelt: endlich kommen neue Messermänner. Die braucht man händeringend. Die AfD steht im Moment sehr schlecht da. Wissen wir ja durch den Herrn Lüth von der AfD, wie man das verändern kann.Rautenberger hat geschrieben:(24 Jul 2021, 14:56)
Lukaschenka holt systematisch Migranten ins Land, um sie über die Grenze in die EU zu schicken. Von Bagdad aus gibt es Direktflüge in genau zwei europäische Städte: Istanbul und Minsk - nicht Moskau, Berlin, London oder Paris, sondern Minsk! Völlig irre! Und Iraqi Airways hat angekündigt die Zahl der Flüge nach Minsk "wegen der hohen Nachfrage" von zwei auf vier pro Woche zu erhöhen. Was wollen Irakis massenhaft in Belarus - noch dazu in Corona-Zeiten? Es ist völlig klar, dass das organisierte Schlepperei ist. Die EU müsste schnellstens in Bagdad intervenieren, um das zu stoppen.
Das einzig Positive, das ich dem abgewinnen kann: Länder wie Litauen und Lettland, die in der Vergangenheit unsolidarisch waren, wenn es um die Verteilung von Flüchtlingen ging, bekommen jetzt am eigenen Leib zu spüren, wie es ist, Ziel von Flüchtlingen zu sein.
Allerdings vermute ich mal, dass auch Polen demnächst im Focus des Flüchtlinge-Rüberschiebens stehen könnte. Der Grund: der Fall Kristina Timanowskaja. Die hat in Polen Asyl bekommen. Die Entführung hat nicht geklappt, in Minsk ist man sauer. Sehr sauer.
Re: Entwicklung in Belarus (Weißrussland)
Staatliche Schlepperei - hast du einen Link dazu?Rautenberger hat geschrieben:(24 Jul 2021, 14:56)
Lukaschenka holt systematisch Migranten ins Land, um sie über die Grenze in die EU zu schicken. Von Bagdad aus gibt es Direktflüge in genau zwei europäische Städte: Istanbul und Minsk - nicht Moskau, Berlin, London oder Paris, sondern Minsk! Völlig irre! Und Iraqi Airways hat angekündigt die Zahl der Flüge nach Minsk "wegen der hohen Nachfrage" von zwei auf vier pro Woche zu erhöhen.
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Re: Entwicklung in Belarus (Weißrussland)
Danke dir.Haegar hat geschrieben:(03 Aug 2021, 09:34)
Hier als Info:
https://www.dw.com/de/auf-patrouille-im ... a-58657387
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Re: Entwicklung in Belarus (Weißrussland)
https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitge ... d-58080776Belarussischer Aktivist tot in der Ukraine aufgefunden
Der oppositionelle Belarusse Witali Schischow ist nach Angaben der ukrainischen Polizei tot in einem Park gefunden worden. Zuvor soll er sich verfolgt gefühlt haben.
Da hat doch bestimmt Lukaschenko nachgeholfen.
Re: Entwicklung in Belarus (Weißrussland)
Ich finde es auch delikat, dass dieser "Auftragsmord" in der Ukraine stattgefunden hat.Panarin hat geschrieben:(03 Aug 2021, 11:23)
https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitge ... d-58080776
Da hat doch bestimmt Lukaschenko nachgeholfen.
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Re: Entwicklung in Belarus (Weißrussland)
Lituaen droht, die Migranten notfalls mit Gewalt am Grenzübertritt zu hindern:
https://www.spiegel.de/ausland/litauen- ... 207784d966
Inzwischen hat Iraki-Airlines die Flüge nach Minsk auf vier pro Tag aufgestockt.
Lukaschenka wartet anscheinend nur darauf, dass es da zu Grenzzwischenfällen kommt und sich Belarus "angegriffen" fühlt.
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Re: Entwicklung in Belarus (Weißrussland)
...aber verwunderlich ist es nicht. Es gibt Vermutungen, der "große Bruder" könnte Lukaschenka in der Sache geholfen haben. Es wäre nicht der erste Oppositionelle, der von Putins Leuten in der Ukraine ermordet wurde. Ich gehe davon aus, dass es in der Ukraine von FSBler und GRUlern nur so wimmelt. Das Nachbarland hat für den Kreml Top-Priorität und man wird auch keine großen Probleme haben, Leute einzuschleusen oder Einheimische anzuwerben...streicher hat geschrieben:(03 Aug 2021, 15:21)
Ich finde es auch delikat, dass dieser "Auftragsmord" in der Ukraine stattgefunden hat.
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Re: Entwicklung in Belarus (Weißrussland)
Ich glaube nicht, dass es Lukaschenka auf einen militärischen Konflikt anlegt. Der will die EU unter Druck setzen, um sie von der Sanktionspolitik abzubringen. Und da hat er ein sehr wirksames Mittel gefunden. Was soll die EU da machen? Von heute auf morgen eine Mauer bauen? Und wenn der Druck auf den Irak wirkt und die Flüge eingestellt werden (siehe unten) kann sich Lukaschenka die nächste Airline suchen, die sich eine goldene Nase mit "touristischen" Flügen nach Belarus verdienen will...sünnerklaas hat geschrieben:(03 Aug 2021, 17:10)
Lituaen droht, die Migranten notfalls mit Gewalt am Grenzübertritt zu hindern:
https://www.spiegel.de/ausland/litauen- ... 207784d966
Inzwischen hat Iraki-Airlines die Flüge nach Minsk auf vier pro Tag aufgestockt.
Lukaschenka wartet anscheinend nur darauf, dass es da zu Grenzzwischenfällen kommt und sich Belarus "angegriffen" fühlt.
Im Fall Iraqi Airways scheint die EU-Intervention Wirkung zu zeigen: Die Flüge werden vorübergehend eingestellt - hoffentlich doch dauerhaft...
Unglaublich:
According to the websites of Minsk Airport and Iraqi Airways, the airline had plans to start operating flights to Minsk not only from Baghdad, but also from Basra, Erbil and Sulaymaniyah in the near future. https://www.lrt.lt/en/news-in-english/1 ... for-a-week
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Re: Entwicklung in Belarus (Weißrussland)
Lukaschenka verhaelt sich wie ein tollwuetiger Hund, der wild um sich beisst sowohl innerhalb Belarus als auch auserhalb.
Das Durchlassen von Illegalen nach Europa ist ein kriegerischer Akt, genauso wie die Noetigung zur Landung der Ryan Air Boeing. Die versuchte Entfuehrung der belarussischen Athletin in Japan ebenfalls.
Wenn man ihn jetzt nicht stoppt wird er immer dreister werden.
Frage wie lange wird Putin ihn noch stuetzen? oder wie kann man Putin dazu bringen ihn fallen zu lassen?
Das Durchlassen von Illegalen nach Europa ist ein kriegerischer Akt, genauso wie die Noetigung zur Landung der Ryan Air Boeing. Die versuchte Entfuehrung der belarussischen Athletin in Japan ebenfalls.
Wenn man ihn jetzt nicht stoppt wird er immer dreister werden.
Frage wie lange wird Putin ihn noch stuetzen? oder wie kann man Putin dazu bringen ihn fallen zu lassen?
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Re: Entwicklung in Belarus (Weißrussland)
Warum sollte es "europafeindlich" sein, Nichteuropäer einreisen zu lassen? Schräge These... "Europafeindlich", weil europäischen Werten widersprechend, wäre es, alle pauschal abzuschieben, ohne zu prüfen, ob sie ggf. politisch verfolgt sind. Oder bist du der Meinung, die Bundesrepublik hätte in den 1980ern z. B. Flüchtlinge aus der VR Polen dorthin zurückschicken sollen? Und ja, weil wir nicht alle pauschal abweisen, können diese Autokraten Druck auf uns ausüben. Die EU tut aber auch einiges, um Migranten von der Einreise abzuhalten. Warum lässt man sie denn auf Lesbos versauern trotz der prekären Umstände dort? Ganz zu Schweigen von den Zuständen in Libyen und dem Deal mit Erdoğan. Um Nachahmer abzuschrecken!Niklas hat geschrieben:(07 Aug 2021, 19:38)
Die EU wird von Feinden regiert. Deswegen diese Migrantenflut. Nichteuropäische Migranten kommen nach Europa, weil sie kommen dürfen, weil in Europa europafeindliche Gesetze gelten.
Die Hauptfeinde Europas befinden sich in Europa, nicht in Belarus, nicht irgendwo sonst.
Weder Lukaschenka noch Erdoğan könnten die EU unter Druck setzen, wäre die EU nicht so europafeindlich.
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Re: Entwicklung in Belarus (Weißrussland)
Ich denke, indem man den Preis in die Höhe treibt. Sämtliche Schäden, die die Sanktionen in Belarus anrichten, landen nämlich irgendwann als Rechnung auf Putins Schreibtisch. Ohne die finanzielle Unterstützung aus Moskau wäre Lukaschenka längst am Ende. Seine Handlanger und Folterknechte müssen ja irgendwie mit Cash bei Laune gehalten werden. Also: Sanktionen weiter verschärfen. Meinetwegen gar kein Handel mehr mit Belarus, kein Warentransit, SWIFT-Ausschluss oder weiß der Teufel was...TheManFromDownUnder hat geschrieben:(08 Aug 2021, 05:50)
Frage wie lange wird Putin ihn noch stuetzen? oder wie kann man Putin dazu bringen ihn fallen zu lassen?
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Re: Entwicklung in Belarus (Weißrussland)
Rautenberger hat geschrieben:(08 Aug 2021, 10:39)
Ich denke, indem man den Preis in die Höhe treibt. Sämtliche Schäden, die die Sanktionen in Belarus anrichten, landen nämlich irgendwann als Rechnung auf Putins Schreibtisch. Ohne die finanzielle Unterstützung aus Moskau wäre Lukaschenka längst am Ende. Seine Handlanger und Folterknechte müssen ja irgendwie mit Cash bei Laune gehalten werden. Also: Sanktionen weiter verschärfen. Meinetwegen gar kein Handel mehr mit Belarus, kein Warentransit, SWIFT-Ausschluss oder weiß der Teufel was...
Wäre tatsächlich möglich. Aber erwarte ich nicht.
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Re: Entwicklung in Belarus (Weißrussland)
Du darfst die finanzielle Unterstützung aus Beijing nicht vergessen. Außerdem unterhält Lukaschenko gute Beziehungen zu den Arabern und Türken. Aber keine Frage, Putin spielt hier die wichtigste Rolle.Rautenberger hat geschrieben:(08 Aug 2021, 10:39)
Ich denke, indem man den Preis in die Höhe treibt. Sämtliche Schäden, die die Sanktionen in Belarus anrichten, landen nämlich irgendwann als Rechnung auf Putins Schreibtisch. Ohne die finanzielle Unterstützung aus Moskau wäre Lukaschenka längst am Ende. Seine Handlanger und Folterknechte müssen ja irgendwie mit Cash bei Laune gehalten werden. Also: Sanktionen weiter verschärfen. Meinetwegen gar kein Handel mehr mit Belarus, kein Warentransit, SWIFT-Ausschluss oder weiß der Teufel was...
Deinen Vorschlag halte ich für schlecht, denn das trifft die ganze Bevölkerung. Aber langfristig wird man mit solchen Aktionen Moskaus Position nur stärken:
- SWIFT ausschalten? Dann greift man eben auf das russische oder chinesische Zahlungssystem zurück. Belarus handelt ohnehin viel ohne Euro und Dollar.
- den Transit sperren? Dann wird alles in Zukunft über russische Häfen laufen. Bei Ölprodukten wird jetzt schon der Großteil über Russland exportiert und nicht mehr über das Baltikum. Bei Kalidünger kann man mittelfristig auch eine Lösung finden. Stand jetzt reicht die russische Infrastruktur noch nicht aus
- beim Import von belarussischen Waren kann man in der Tat einen Schlag versetzen. Aber auch hier besteht die Gefahr das man sich mittel- bis langfristig andere Märkte sucht. Was will man machen wenn der Export von belarussischen Waren über Russland läuft? Handelskrieg mit Russland wegen Belarus? Halte ich für sehr unwahrscheinlich.
Der wichtigste Grund der gegen solche Sanktionen spricht - es trifft sowohl staatliche als auch private Akteure. Es trifft die ganze Bevölkerung. Damit macht man sich keine Freunde in Belarus, bis auf Tichanowskaja die sich wie ein Kind freut wenn Biden ihr ein paar Kekse zum essen gibt.


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Re: Entwicklung in Belarus (Weißrussland)
Alles moeglich, aber es trifft in erster Linie die Bevoelkerung. Little Rocket Man in ord Korea wird immer fetter trotzt all den Sanktionen und die Nord Koreaner hungern und leiden.Rautenberger hat geschrieben:(08 Aug 2021, 10:39)
Ich denke, indem man den Preis in die Höhe treibt. Sämtliche Schäden, die die Sanktionen in Belarus anrichten, landen nämlich irgendwann als Rechnung auf Putins Schreibtisch. Ohne die finanzielle Unterstützung aus Moskau wäre Lukaschenka längst am Ende. Seine Handlanger und Folterknechte müssen ja irgendwie mit Cash bei Laune gehalten werden. Also: Sanktionen weiter verschärfen. Meinetwegen gar kein Handel mehr mit Belarus, kein Warentransit, SWIFT-Ausschluss oder weiß der Teufel was...
Wie waere es mit mehr Druck auf Putinauszuueben, zB koennte man die Inbetriebnahme von Nord Stream aussetzen und ihm Lockerungen von Sanktionen in Aussicht stellen wenn er den Lukaschenka fallen laesst. Das alles auf dem diplomatischen Weg ohne an die gross Presseglocke zu haengen.
Re: Entwicklung in Belarus (Weißrussland)
Irak fliegt übrigens Flüchtlinge, die wie Geisel benutzt werden, wieder aus.
https://amp.n-tv.de/politik/Irak-fliegt ... 32662.html
https://amp.n-tv.de/politik/Irak-fliegt ... 32662.html
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Re: Entwicklung in Belarus (Weißrussland)
streicher hat geschrieben:(10 Aug 2021, 10:44)
Irak fliegt übrigens Flüchtlinge, die wie Geisel benutzt werden, wieder aus.
https://amp.n-tv.de/politik/Irak-fliegt ... 32662.html
Wie Geiseln benutzt ??
Werden die Iraker von Luka höchst selbst in Bagdad in die Flugzeuge gezwungen oder wie?
Im Übrigen, weshalb verlassen denn die Irakis das Land, wo sie doch jetzt angeblich in einer Demokratie leben
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Re: Entwicklung in Belarus (Weißrussland)
Wenn die letzten sieben Jahre etwas gezeigt haben, dann dass Putin sich auf solch einen Kuhhandel nicht einlässt.TheManFromDownUnder hat geschrieben:(09 Aug 2021, 06:11)
Wie waere es mit mehr Druck auf Putinauszuueben, zB koennte man die Inbetriebnahme von Nord Stream aussetzen und ihm Lockerungen von Sanktionen in Aussicht stellen wenn er den Lukaschenka fallen laesst. Das alles auf dem diplomatischen Weg ohne an die gross Presseglocke zu haengen.
An Nord Stream ist die europäische Wirtschaft mindestens genauso interessiert, wie die russische. Es bringt nichts, sich ins eigene Bein zu schießen.
Weiterhin wäre es ziemlich dumm, Russland und China immer weiter zusammen zu treiben. Wenn es so weitergeht, wie bisher, haben wir bald weißrussisch-russisch-chinesische Manöver an der polnischen Grenze.
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Re: Entwicklung in Belarus (Weißrussland)
Russlands Kassen sind prall gefüllt, Chinas Kassen sind prall gefüllt. Wenn die Lukaschenko nicht fallen lassen wollen, werden sie das nicht tun. Da kann der Westen sich auf den Kopf stellen, es wird nichts ändern.Rautenberger hat geschrieben:(08 Aug 2021, 10:39)
Ich denke, indem man den Preis in die Höhe treibt. Sämtliche Schäden, die die Sanktionen in Belarus anrichten, landen nämlich irgendwann als Rechnung auf Putins Schreibtisch. Ohne die finanzielle Unterstützung aus Moskau wäre Lukaschenka längst am Ende. Seine Handlanger und Folterknechte müssen ja irgendwie mit Cash bei Laune gehalten werden. Also: Sanktionen weiter verschärfen. Meinetwegen gar kein Handel mehr mit Belarus, kein Warentransit, SWIFT-Ausschluss oder weiß der Teufel was...
Und SWIFT? Der ominöse SWIFT-Ausschluss ist doch sowieso eine Luftnummer. Wurde gerne zur Drohung gegen Russland eingesetzt, hat nichts gebracht außer Lächeln in Moskau.
Mittlerweile laufen angeblich auch Verhandlungen mit Pakistan über Migrantenflüge nach Minsk.Rautenberger hat geschrieben:(06 Aug 2021, 17:49)
Ich glaube nicht, dass es Lukaschenka auf einen militärischen Konflikt anlegt. Der will die EU unter Druck setzen, um sie von der Sanktionspolitik abzubringen. Und da hat er ein sehr wirksames Mittel gefunden. Was soll die EU da machen? Von heute auf morgen eine Mauer bauen? Und wenn der Druck auf den Irak wirkt und die Flüge eingestellt werden (siehe unten) kann sich Lukaschenka die nächste Airline suchen, die sich eine goldene Nase mit "touristischen" Flügen nach Belarus verdienen will...
Im Fall Iraqi Airways scheint die EU-Intervention Wirkung zu zeigen: Die Flüge werden vorübergehend eingestellt - hoffentlich doch dauerhaft...
Unglaublich:
Viel einfacher noch: Teile der ukrainischen Sicherheitsapparats werden gar nicht loyal zu ihrem Staat, sondern zu Moskau sein.Rautenberger hat geschrieben:(06 Aug 2021, 17:27)
...aber verwunderlich ist es nicht. Es gibt Vermutungen, der "große Bruder" könnte Lukaschenka in der Sache geholfen haben. Es wäre nicht der erste Oppositionelle, der von Putins Leuten in der Ukraine ermordet wurde. Ich gehe davon aus, dass es in der Ukraine von FSBler und GRUlern nur so wimmelt. Das Nachbarland hat für den Kreml Top-Priorität und man wird auch keine großen Probleme haben, Leute einzuschleusen oder Einheimische anzuwerben...
Re: Entwicklung in Belarus (Weißrussland)
Russland braucht man nirgendwo hintreiben, es ist längst ein Juniorpartner der Chinesen geworden. Rohstoffe werden praktisch an China verschenkt und ideologisch und geistlich wähnt sich der Putin-Clan viel näher an den Chinesen als an Gayropa wie Europa im Kreml genannt wird. Ähnliche Beleidigungen oder Ausfälle gegen den Grossen Bruder in Peking wird man nicht hören.Summers hat geschrieben:(11 Aug 2021, 12:06)
Wenn die letzten sieben Jahre etwas gezeigt haben, dann dass Putin sich auf solch einen Kuhhandel nicht einlässt.
An Nord Stream ist die europäische Wirtschaft mindestens genauso interessiert, wie die russische. Es bringt nichts, sich ins eigene Bein zu schießen.
Weiterhin wäre es ziemlich dumm, Russland und China immer weiter zusammen zu treiben. Wenn es so weitergeht, wie bisher, haben wir bald weißrussisch-russisch-chinesische Manöver an der polnischen Grenze.
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Re: Entwicklung in Belarus (Weißrussland)
Ich glaube, dass du dich irrst, was die Stimmung in der belarussischen Bevölkerung angeht. Die Situation ist fundamental anders als z. B. in Russland. Die breite Mehrheit der Belarussen (manche sagen 80 %) ist gegen ihren Präsidenten - anders als in Russland. Und viele Belarussen haben deshalb eine klare Meinung, wem sie die Sanktionen zu verdanken haben: Lukaschenka. Und ich habe auch noch nichts Negatives gegen Frau Zichanouskaja gehört. Warum auch? Die Leute wissen, dass sie und ihre Kinder eben nicht freiwillig im Ausland sind und eben kein "schönes Leben in Europa" führen. Denn wie schön kann dein Leben sein, wenn du ständig unter Polizeischutz leben musst und dein Mann oder dein Vater unschuldig in Lukaschenkas Folterknast sitzt? Letzteres ist eine Situation, die viele Belarussen aus eigener Anschauung kennen und nachfühlen können.DevilsNeverCry hat geschrieben:(08 Aug 2021, 13:03)
Du darfst die finanzielle Unterstützung aus Beijing nicht vergessen. Außerdem unterhält Lukaschenko gute Beziehungen zu den Arabern und Türken. Aber keine Frage, Putin spielt hier die wichtigste Rolle.
Deinen Vorschlag halte ich für schlecht, denn das trifft die ganze Bevölkerung. Aber langfristig wird man mit solchen Aktionen Moskaus Position nur stärken:
- SWIFT ausschalten? Dann greift man eben auf das russische oder chinesische Zahlungssystem zurück. Belarus handelt ohnehin viel ohne Euro und Dollar.
- den Transit sperren? Dann wird alles in Zukunft über russische Häfen laufen. Bei Ölprodukten wird jetzt schon der Großteil über Russland exportiert und nicht mehr über das Baltikum. Bei Kalidünger kann man mittelfristig auch eine Lösung finden. Stand jetzt reicht die russische Infrastruktur noch nicht aus
- beim Import von belarussischen Waren kann man in der Tat einen Schlag versetzen. Aber auch hier besteht die Gefahr das man sich mittel- bis langfristig andere Märkte sucht. Was will man machen wenn der Export von belarussischen Waren über Russland läuft? Handelskrieg mit Russland wegen Belarus? Halte ich für sehr unwahrscheinlich.
Der wichtigste Grund der gegen solche Sanktionen spricht - es trifft sowohl staatliche als auch private Akteure. Es trifft die ganze Bevölkerung. Damit macht man sich keine Freunde in Belarus, bis auf Tichanowskaja die sich wie ein Kind freut wenn Biden ihr ein paar Kekse zum essen gibt.![]()
Sie führt ja in Europa ein schönes Leben. So was braucht keiner in Belarus. Ich unterstütze die Belarussen und bin mir sicher das sie es aus eigener Kraft schaffen eine Änderung im Land zu vollziehen. Das haben die Franzosen 1789 geschafft und die Deutschen 1918 und 1989 ebenfalls. Das schlimmste für eine Demokriebewegung ist die Einmischung von außen aufgrund geopolitischer Gründe - und von nichts anderem lässt man sich in den EU Staaten (leider) häufig leiten. Ansonsten hätte die Vertreibung und das "wegbomben" der armenischen Zivilbevölkerung aus Bergkarabach letztes Jahr Sanktionen gegen Baku hervorgerufen.
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Re: Entwicklung in Belarus (Weißrussland)
Ich glaube nicht, dass Belarus mit Nordkorea vergleichbar ist. Die Nordkoreaner werden seit über 70 Jahren stalinistisch regiert und da spielt auch die koreanische/konfuzianistische Kultur eine Rolle.TheManFromDownUnder hat geschrieben:(09 Aug 2021, 06:11)
Alles moeglich, aber es trifft in erster Linie die Bevoelkerung. Little Rocket Man in ord Korea wird immer fetter trotzt all den Sanktionen und die Nord Koreaner hungern und leiden.
Sicher auch gut.Wie waere es mit mehr Druck auf Putin auszuueben, zB koennte man die Inbetriebnahme von Nord Stream aussetzen und ihm Lockerungen von Sanktionen in Aussicht stellen wenn er den Lukaschenka fallen laesst. Das alles auf dem diplomatischen Weg ohne an die gross Presseglocke zu haengen.
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Re: Entwicklung in Belarus (Weißrussland)
Dem Putinismus-Lukaschismus wird kaum etwas anderes übrig bleiben als sich dem fernöstlichen Bruder an den Hals zu werfen. Man wird sich auch gegen die eigenen Bevölkerungen behaupten müssen.Summers hat geschrieben:(11 Aug 2021, 12:06)
Wenn die letzten sieben Jahre etwas gezeigt haben, dann dass Putin sich auf solch einen Kuhhandel nicht einlässt.
An Nord Stream ist die europäische Wirtschaft mindestens genauso interessiert, wie die russische. Es bringt nichts, sich ins eigene Bein zu schießen.
Weiterhin wäre es ziemlich dumm, Russland und China immer weiter zusammen zu treiben. Wenn es so weitergeht, wie bisher, haben wir bald weißrussisch-russisch-chinesische Manöver an der polnischen Grenze.
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Die Gefahr kommt seit Jahrhunderten aus dem Westen
Aus russischer Sicht kann man es auch so sehen: Die Gefahr für Russland geht seit Jahrhunderten vom Westen und nicht vom Osten aus. Das sind historische Fakten, die sich nicht vom Tisch wischen lassen.
Insofern nur verständlich, wenn man die Chinesen als Partner sieht.
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Re: Entwicklung in Belarus (Weißrussland)
Du meinst so, wie die EU Juniorpartner der USA ist?Panarin hat geschrieben:(11 Aug 2021, 13:01)
Russland braucht man nirgendwo hintreiben, es ist längst ein Juniorpartner der Chinesen geworden.
Re: Entwicklung in Belarus (Weißrussland)
Aus dem Artikel:Alexander Sommer hat geschrieben:(10 Aug 2021, 21:30)
Wie Geiseln benutzt ??
Werden die Iraker von Luka höchst selbst in Bagdad in die Flugzeuge gezwungen oder wie?
Im Übrigen, weshalb verlassen denn die Irakis das Land, wo sie doch jetzt angeblich in einer Demokratie leben
Litauen will die Migranten auch nicht, also stranden sie an der Grenze.Die Migranten kommen als Touristen nach Belarus und buchen litauischen Recherchen zufolge bei Schleusern "Pauschaultouren" in die EU. Die Flugverbindungen zwischen dem Irak und Belarus wurden seit Mai massiv ausgeweitet.
Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko hat in der Vergangenheit offen damit gedroht, als Reaktion auf die gegen sein Land verhängten EU-Sanktionen, Menschen aus Ländern wie dem Irak, Afghanistan oder Syrien über die Grenze zu lassen.
Im Irak herrschen nicht wirklich gute Zustände - das wissen wir alle.
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Re: Entwicklung in Belarus (Weißrussland)
Wenn man Putin und Xi nicht die Grenzen aufzeigt dann sind weißrussisch-russisch-chinesische Manöver an der polnischen Grenze tatsaechlich nicht in der naeheren Zukunft auszuschliessen.Summers hat geschrieben:(11 Aug 2021, 12:06)
Wenn die letzten sieben Jahre etwas gezeigt haben, dann dass Putin sich auf solch einen Kuhhandel nicht einlässt.
An Nord Stream ist die europäische Wirtschaft mindestens genauso interessiert, wie die russische. Es bringt nichts, sich ins eigene Bein zu schießen.
Weiterhin wäre es ziemlich dumm, Russland und China immer weiter zusammen zu treiben. Wenn es so weitergeht, wie bisher, haben wir bald weißrussisch-russisch-chinesische Manöver an der polnischen Grenze.
Re: Entwicklung in Belarus (Weißrussland)
Vielleicht im militärischen Bereich, im wirtschaftlichen sicher nicht.
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Re: Entwicklung in Belarus (Weißrussland)
Vor allem im politischen Bereich.Panarin hat geschrieben:(12 Aug 2021, 11:50)
Vielleicht im militärischen Bereich, im wirtschaftlichen sicher nicht.
Im wirtschaftlichen kommt es darauf an, wo. In Sachen Web bspw. sieht es in der EU nicht gut aus, man ist vollkommen von Google und Co. abhängig. Da hat Russland gegenüber China mehr in petto.
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Re: Entwicklung in Belarus (Weißrussland)
Unter Zwang wird von beiden Mächten kein Entgegenkommen zu erwarten sein. So wird der Westen nichts erreichen.TheManFromDownUnder hat geschrieben:(12 Aug 2021, 04:08)
Wenn man Putin und Xi nicht die Grenzen aufzeigt dann sind weißrussisch-russisch-chinesische Manöver an der polnischen Grenze tatsaechlich nicht in der naeheren Zukunft auszuschliessen.
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Re: Entwicklung in Belarus (Weißrussland)
Klare Stopp-Signale sind das einzige, was die Shanghaier Mächte überhaupt verstehen.Summers hat geschrieben:(12 Aug 2021, 19:39)
Unter Zwang wird von beiden Mächten kein Entgegenkommen zu erwarten sein. So wird der Westen nichts erreichen.
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Re: Entwicklung in Belarus (Weißrussland)
Was hat Russland in petto ausser den Rohstoffen?Summers hat geschrieben:(12 Aug 2021, 19:31)
Vor allem im politischen Bereich.
Im wirtschaftlichen kommt es darauf an, wo. In Sachen Web bspw. sieht es in der EU nicht gut aus, man ist vollkommen von Google und Co. abhängig. Da hat Russland gegenüber China mehr in petto.
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Re: Entwicklung in Belarus (Weißrussland)
Die Angelegenheit wird dadurch gefährlich, dass es in Belarus eine polnische Minderheit gibt. In Polen wiederum sitzen Jaroslaw Kacynski und Freunde. Die sind sehr aggressiv, gleichzeitig aber auch sehr dünnhäutig und neigen, wenn zutiefst beleidigt, zu unberechenbaren Handlungen.Summers hat geschrieben:(12 Aug 2021, 19:39)
Unter Zwang wird von beiden Mächten kein Entgegenkommen zu erwarten sein. So wird der Westen nichts erreichen.
Die Strategie könnte wie folgt aussehen: Lukaschenko drangsaliert die polnische Minderheit in Belarus. Dann russisch-chinesischen Großmanöver an der polnischen Grenze, zugleich eine massive weitere Provokation, bei der die Kleriker in Polen zutiefst in ihren religiösen Gefühlen verletzt werden, Kaczynski dreht durch - und schon geht es Polen an den Kragen.
Ganz übel: Kaczynski fängt ja inzwischen an, nicht nur gegenüber der EU, sondern auch gegenüber den USA Stress zu machen. Wenn er es zu weit treibt und es richtig übel kommt, kann es einmal mehr passieren, dass Polen alleine dasteht.
Die Polen sollten aus meiner Sicht schleunigst sehen, dass da Leute an der Spitze des Landes stehen, die sich selbst in der Gewalt haben. Und dazu brauchen die Polen jedwede Unterstützung.
- sünnerklaas
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Re: Entwicklung in Belarus (Weißrussland)
Praktisch nichts. Das Land war nicht in der Lage, in der Post-Sowjetzeit auf dem zivilen Sektor das technologische Niveau zu halten und weiter zu entwickeln. Dabei hatte man da Chancen genug, auch in der postsozialistischen Zeit in der Weltwirtschaft ganz nach vorne zu kommen.
Man hätte z.B. die berühmte sehr robuste sowjetische Geradeaus-Technik technologisch ins 21. Jahrhundert führen können. Man hat es nicht getan. Was sehr schade ist.
- Summers
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Re: Entwicklung in Belarus (Weißrussland)
In Sachen Internet kommt mit Yandex aus Russland bspw. die einzige ernstzunehmende Konkurrenz zu Google in Europa. Aus der EU ist da weit und breit nichts zu sehen. Das Gleiche gilt für VKontakte als Facebook-Alternative.
Yandex ist weiterhin im Bereich autonome Automobile ein Mitspieler, der der US-amerikanischen Konkurrenz mit seinem Yandex Car sogar voraus ist. Auch hier kommt aus der EU nicht viel.
Ähnliches gilt für weitere Bereiche in Sachen KI und Web 2.0. Schau Dir bspw. mal Systeme wie Yandex Taxi an, oder die Service-Systeme der öffentlichen Verwaltung in Moskau. Da geht alles online. Als Deutscher kann man da nur noch staunen.
Dass Russland nichts außer Rohstoffe hat, entlarvt immer wieder die Menschen, die von Russland nicht viel verstehen. Wahrscheinlich in den letzten Jahren nie dort waren und obendrein meist kein Wort Russisch sprechen. Das ist alles an sich nicht schlimm, nur sollte man sich dann nicht so weit aus dem Fenster lehnen.
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Re: Entwicklung in Belarus (Weißrussland)
Du bist bzgl. Russland ganz eindeutig noch nicht im jetzigen Jahrhundert angekommen, willkommen im Jahr 2021!sünnerklaas hat geschrieben:(12 Aug 2021, 20:19)
Praktisch nichts. Das Land war nicht in der Lage, in der Post-Sowjetzeit auf dem zivilen Sektor das technologische Niveau zu halten und weiter zu entwickeln. Dabei hatte man da Chancen genug, auch in der postsozialistischen Zeit in der Weltwirtschaft ganz nach vorne zu kommen.
Man hätte z.B. die berühmte sehr robuste sowjetische Geradeaus-Technik technologisch ins 21. Jahrhundert führen können. Man hat es nicht getan. Was sehr schade ist.
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Re: Entwicklung in Belarus (Weißrussland)
Weil man damit ja so erfolgreich ist, nicht wahr?DarkLightbringer hat geschrieben:(12 Aug 2021, 19:56)
Klare Stopp-Signale sind das einzige, was die Shanghaier Mächte überhaupt verstehen.
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Die Afghanen sind schon unterwegs
Wenn man sich die Entwicklung in Afghanistan ansieht, weiß man, welche Flüchtlinge Lukaschenko demnächst in die EU durchreichen wird. Vor allem diejenigen, die gerade vom Westen im Stich gelassen werden. Mit welcher Begründung will man die dann eigentlich noch aufhalten?
Der Westen verliert gerade jeglichen Respekt.
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Re: Entwicklung in Belarus (Weißrussland)
Alles Sachen die nur in Russland benutzt werden. Ausser Telegram vielleicht, aber den Entwickler hat der FSB ja auch aus dem Land getrieben. Dieses Regime kann nur Rohstoffe verscherbeln, mehr nicht. 20 Jahre für die Katz.Summers hat geschrieben:(12 Aug 2021, 21:01)
In Sachen Internet kommt mit Yandex aus Russland bspw. die einzige ernstzunehmende Konkurrenz zu Google in Europa. Aus der EU ist da weit und breit nichts zu sehen. Das Gleiche gilt für VKontakte als Facebook-Alternative.
Yandex ist weiterhin im Bereich autonome Automobile ein Mitspieler, der der US-amerikanischen Konkurrenz mit seinem Yandex Car sogar voraus ist. Auch hier kommt aus der EU nicht viel.
Ähnliches gilt für weitere Bereiche in Sachen KI und Web 2.0. Schau Dir bspw. mal Systeme wie Yandex Taxi an, oder die Service-Systeme der öffentlichen Verwaltung in Moskau. Da geht alles online. Als Deutscher kann man da nur noch staunen.
Dass Russland nichts außer Rohstoffe hat, entlarvt immer wieder die Menschen, die von Russland nicht viel verstehen. Wahrscheinlich in den letzten Jahren nie dort waren und obendrein meist kein Wort Russisch sprechen. Das ist alles an sich nicht schlimm, nur sollte man sich dann nicht so weit aus dem Fenster lehnen.
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Re: Entwicklung in Belarus (Weißrussland)
Wo hat Russland sich technologisch einen Platz an der Weltspitze sichern können? Und ich meine hier nicht die Raumfahrt.Summers hat geschrieben:(12 Aug 2021, 21:03)
Du bist bzgl. Russland ganz eindeutig noch nicht im jetzigen Jahrhundert angekommen, willkommen im Jahr 2021!
Russland hatt direkt in der postsowjetischen Zeit enorme Chancen. Gerade im Bereich der IT-Technologie, im Bereich des Flugzeugbaus etc..
Die Marken Tupolew und Iljuschin könnten heute analog zu Airbus und Boeing richtig große Marken sein.
Auch im Automobilbau könnte Russland heute ganz weit vorne sein. Man hätte den westlichen Marken etwas entgegen zu setzen gehabt - selbst im Bereich neuer Technologien. Wenn man das Primat leicht zu bedienen-robust-wartungsarm sich weiterhin auf die Fahnen geschrieben hätte.
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Re: Entwicklung in Belarus (Weißrussland)
Mit Appeasement auch nicht!Summers hat geschrieben:(12 Aug 2021, 19:39)
Unter Zwang wird von beiden Mächten kein Entgegenkommen zu erwarten sein. So wird der Westen nichts erreichen.
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Re: Entwicklung in Belarus (Weißrussland)
Ich habe in diesem Thread vor einiger Zeit schon geschrieben das Lukaschenko schon längst hätte gehen müssen. Das war in Bezug zur letzten Wahl gewesen.Rautenberger hat geschrieben:(11 Aug 2021, 15:10)
Ich glaube, dass du dich irrst, was die Stimmung in der belarussischen Bevölkerung angeht. Die Situation ist fundamental anders als z. B. in Russland. Die breite Mehrheit der Belarussen (manche sagen 80 %) ist gegen ihren Präsidenten - anders als in Russland. Und viele Belarussen haben deshalb eine klare Meinung, wem sie die Sanktionen zu verdanken haben: Lukaschenka. Und ich habe auch noch nichts Negatives gegen Frau Zichanouskaja gehört. Warum auch? Die Leute wissen, dass sie und ihre Kinder eben nicht freiwillig im Ausland sind und eben kein "schönes Leben in Europa" führen. Denn wie schön kann dein Leben sein, wenn du ständig unter Polizeischutz leben musst und dein Mann oder dein Vater unschuldig in Lukaschenkas Folterknast sitzt? Letzteres ist eine Situation, die viele Belarussen aus eigener Anschauung kennen und nachfühlen können.
Sry, allumfassende Sanktionen die nicht nur staatliche, sondern auch private Sanktionen treffen sind einfach nicht zielbringend und für so was wird man schwer Lukaschenko beschuldigen können. Die EU ist z. B. nicht gezwungen - wie von dir zuvor vorgeschlagen - den Warentransit zu sperren.
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Re: Entwicklung in Belarus (Weißrussland)
Ich halte Tichanowskaja übrigens für die falsche Kandidatin. Ja, sie mag Familie haben und muss ins Ausland. Das haben aber Wiktor Babariko und co. auch und trotzdem sind diese nicht im Ausland. Die Kekse waren übrigens eine Anspielung auf Nuland 2013 auf dem Maiden.
An ihrer Stelle hätte ich nicht so etwas stolz in die Kamera gesagt. Sie ist Führerin der Opposition, da würde ich aufpassen.

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Re: Entwicklung in Belarus (Weißrussland)
Eine klare Falschaussage Deinerseits, entweder Du bist schlecht informiert, oder Du betreibst bewusst Desinformation.
Ach ja? Wann ging es denn den Russen besser als heute? Unter dem Zaren vielleicht? Oder der UdSSR? Oder Jelzin?Panarin hat geschrieben:(12 Aug 2021, 21:19)
Dieses Regime kann nur Rohstoffe verscherbeln, mehr nicht. 20 Jahre für die Katz.
Auch hier: Desinformation oder fehlende Bildung Deinerseits, was es ist, kannst Du Dir aussuchen.
Zuletzt geändert von Summers am Freitag 13. August 2021, 18:14, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Entwicklung in Belarus (Weißrussland)
Softwareentwicklung, Waggonbau, Atomtechnik, Web 2.0 würden mir spontan einfallen.sünnerklaas hat geschrieben:(12 Aug 2021, 21:58)
Wo hat Russland sich technologisch einen Platz an der Weltspitze sichern können? Und ich meine hier nicht die Raumfahrt.
Wie gesagt: Im Internetbereich weiter als bspw. Deutschland, das Google und Co. nichts entgegen zu setzen hat.
Nicht wirklich. Beide Konstruktionsbüros waren auf das planungswirtschaftliche Modell getrimmt, das nach marktwirtschaftlichen Gesichtspunkten vollkommen unwirtschaftlich war. Die Transformation hätte Summen verschlungen, die nicht da waren.sünnerklaas hat geschrieben:(12 Aug 2021, 21:58)
Die Marken Tupolew und Iljuschin könnten heute analog zu Airbus und Boeing richtig große Marken sein.
Auch hier: Einspruch. Leicht zu bedienen, ist bei uns nicht gefragt, die Leute wollen technischen Schnick-Schnack, deshalb war es nur folgerichtig bei Lada auf Renault zu setzen.sünnerklaas hat geschrieben:(12 Aug 2021, 21:58)
Auch im Automobilbau könnte Russland heute ganz weit vorne sein. Man hätte den westlichen Marken etwas entgegen zu setzen gehabt - selbst im Bereich neuer Technologien. Wenn man das Primat leicht zu bedienen-robust-wartungsarm sich weiterhin auf die Fahnen geschrieben hätte.
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Re: Entwicklung in Belarus (Weißrussland)
Aber natürlich kann man Lukaschenka dafür verantwortlich machen! Er war nicht gezwungen sein Land zum Folterkeller zu machen und einen EU-Binnenflug (!) vom Himmel zu holen! Es gibt auch in Russland Menschen, die Putin und seine verbrecherische Politik gegenüber der Ukraine für die Sanktionen des Westens gegen Russland verantwortlich machen. Natürlich sind die eine Minderheit, aber es gibt sie. Und nach allem was man hört, ist die Lage in Belarus anders: Die Mehrheit steht gegen den Präsidenten und viele haben Verständnis für die Sanktionen oder befürworten sie.DevilsNeverCry hat geschrieben:(13 Aug 2021, 10:07)Sry, allumfassende Sanktionen die nicht nur staatliche, sondern auch private Sanktionen treffen sind einfach nicht zielbringend und für so was wird man schwer Lukaschenko beschuldigen können. Die EU ist z. B. nicht gezwungen - wie von dir zuvor vorgeschlagen - den Warentransit zu sperren.
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Re: Entwicklung in Belarus (Weißrussland)
Ich möchte nicht ausschließen, dass eine Mehrheit gegen Lukaschenko ist, aber „was man so hört“ ist dafür mit Sicherheit keine sichere Grundlage.Rautenberger hat geschrieben:(13 Aug 2021, 18:18)
Und nach allem was man hört, ist die Lage in Belarus anders: Die Mehrheit steht gegen den Präsidenten und viele haben Verständnis für die Sanktionen oder befürworten sie.