Impfverweigerer

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Sören74

Re: Impfverweigerer

Beitrag von Sören74 »

Der Kutscher hat geschrieben:(06 Aug 2021, 22:26)

Gutscheine gibt es jetzt schon in Sachsen: https://www.saechsische.de/coronavirus/ ... 98959.html

Aber mal ehrlich: wegen einem Gutschein, einer Bratwurst oder 50,- auf die Hand zum Impfen?
Es wäre mal interessant das wissenschaftlich zu untersuchen, welcher Anreiz am meisten was gebracht hat. Mittlerweile ist es ein weltweites Problem, das zumindest in den Industrieländern eine gewissen Impfmüdigkeit oder auch -sättigung breit macht und man mit Anreizsystemen arbeitet. Was ich mir aber schon vorstellen kann, dass die berühmte Bratwurst am Stand eine Form von Zusammenstehen und miteinander quatschen erzeugt. Freibier ist ja nicht deshalb so beliebt, weil man es gerne zu Hause trinkt, sondern viel lieber in Gesellschaft.
franzmannzini

Re: Impfverweigerer

Beitrag von franzmannzini »

Quatschki hat geschrieben:(06 Aug 2021, 22:40)

Solange man noch ungeimpft ist, kann man pokern, bis sie noch wesentlich mehr bieten.
Wenn die Injektion erstmal drin ist, geht das nicht mehr.
Man kann sich auch eine Dritte holen, die Impfzentren wissen nicht, ob man schon geimpft ist
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Bielefeld09
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Re: Impfverweigerer

Beitrag von Bielefeld09 »

:thumbup: So geht es anscheinend auch.
franzmannzini hat geschrieben:(06 Aug 2021, 23:17)

Man kann sich auch eine Dritte holen, die Impfzentren wissen nicht, ob man schon geimpft ist
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
franzmannzini

Re: Impfverweigerer

Beitrag von franzmannzini »

Sören74 hat geschrieben:(06 Aug 2021, 22:25)

Ja gut, ist das jetzt was neues? Habe ich in der Form schon seit der Zeit gehört, als die Impfstoffe zugelassen worden und man die Impfzentren öffnete. In unterschiedlichen Formulierungen.
Ich kann mich nach daran erinnern wie zur WM 2014 vor zu viel WM-Patriotismus gewarnt wurde (Sozialpsychologen).
Wenn "sich impfen lassen" ein patriotischer Akt sein soll, dann wären alle Menschen vom Imfgelangweilten bis zum knallharten Impfverweigerer keine Patrioten.
Ein Ruf nach Patriotismus kann immer ein Tritt ins Fettnäpfchen sein, so sollte man dann schon erklären welche Art von Patriotismus hier gemeint ist und
welche Bedeutung ein Wort in der Umgangssprache hat.
Um Umgangssprache zu verstehen oder zu kennen, müßte man Kontakt zu einem Umfeld haben wo diese auch gesprochen wird, da Impfen aber zu einem Politikum
"verkommen" ist, wird sich in der Wortwahl auch nichts ändern.
franzmannzini

Re: Impfverweigerer

Beitrag von franzmannzini »

Sören74 hat geschrieben:(06 Aug 2021, 23:02)

Es wäre mal interessant das wissenschaftlich zu untersuchen, welcher Anreiz am meisten was gebracht hat. Mittlerweile ist es ein weltweites Problem, das zumindest in den Industrieländern eine gewissen Impfmüdigkeit oder auch -sättigung breit macht und man mit Anreizsystemen arbeitet. Was ich mir aber schon vorstellen kann, dass die berühmte Bratwurst am Stand eine Form von Zusammenstehen und miteinander quatschen erzeugt. Freibier ist ja nicht deshalb so beliebt, weil man es gerne zu Hause trinkt, sondern viel lieber in Gesellschaft.
Noch ist man aber wohl nicht in der Lage, mangels Masse, hier verläßliche Daten zu erheben. Allerdings könnte ich mir vorstellen, daß eine Belohnung in Form von Geld (vielleicht 50€) auf jeden Fall
10% "Impfmuffel" oder "Impffaule" ausreichend motivieren könnte. Zu viel darf es nicht sein, da es mangels eines zentralen Impfregisters zu Mißbrauch kommen könnte.
Sören74

Re: Impfverweigerer

Beitrag von Sören74 »

franzmannzini hat geschrieben:(06 Aug 2021, 23:30)

Ich kann mich nach daran erinnern wie zur WM 2014 vor zu viel WM-Patriotismus gewarnt wurde (Sozialpsychologen).
Wenn "sich impfen lassen" ein patriotischer Akt sein soll, dann wären alle Menschen vom Imfgelangweilten bis zum knallharten Impfverweigerer keine Patrioten.
Ein Ruf nach Patriotismus kann immer ein Tritt ins Fettnäpfchen sein, so sollte man dann schon erklären welche Art von Patriotismus hier gemeint ist und
welche Bedeutung ein Wort in der Umgangssprache hat.
Um Umgangssprache zu verstehen oder zu kennen, müßte man Kontakt zu einem Umfeld haben wo diese auch gesprochen wird, da Impfen aber zu einem Politikum
"verkommen" ist, wird sich in der Wortwahl auch nichts ändern.
Ich glaube wir Deutschen eignen uns auch nicht für Patriotismus. Was ich auch nicht schlimm finde. Damit kann man vielleicht in Amerika Wahlen gewinnen, aber hier wohl nicht, zum Glück. Ich kann stattdessen jeden Politiker verstehen, der das Impfen nicht als patriotischen Akt, sondern als Zeichen der Solidarität darstellt.
franzmannzini

Re: Impfverweigerer

Beitrag von franzmannzini »

"Verweigerer" des Impfens von Kindern:
https://www.rtl.de/cms/impfzentrum-im-a ... 09011.html
Ärztin folgt ihrem Gewissen
Der Grund liegt in der Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO). Die empfiehlt bislang nur eine Impfung für Kindern mit Vorerkrankungen,
für gesunde Kinder hat sie bisher keine Impf-Empfehlung ausgesprochen. Die Ärztin sei deshalb ihrem Gewissen gefolgt und habe sich geweigert,
die beiden 13-Jährigen zu impfen, wie sie in einem Gespräch mit der "Allgäuer Zeitung" schilderte.
Interessant auch der Video-Beitrag von Herrn Montgomery

Wie soll eine Impfkampagne geführt werden, wenn man das eine Mal der Empfehlung der Stiko folgt und das andere Mal wieder nicht.
Man kann sich nicht jedesmal etwas aussuchen, was gerade politisch passt.
Heraus kommt dabei immer Verunsicherung. Ein Impfmuffel kann sich leicht eine solche Argumentation zu eigen machen und damit sein Abwarten
begründen.
Der Kutscher

Re: Impfverweigerer

Beitrag von Der Kutscher »

franzmannzini hat geschrieben:(06 Aug 2021, 23:58)
Wie soll eine Impfkampagne geführt werden, wenn man das eine Mal der Empfehlung der Stiko folgt und das andere Mal wieder nicht.
Meiner Meinung nach gar nicht, entweder man hält sich an die Wissenschaft oder man sagt gleich das man eh nur macht was man selbst für richtig hält. Ich gehe da persönlich viel weiter mit meiner Kritik: die ganze Pandemie über behauptet insbesondere Frau Merkel das die Regierung streng auf wissenschaftlicher Basis arbeiten würde, die Maßnahmen der Regierung deswegen auch alternativlos wären. Jetzt in der Diskussion um die STIKO Empfehlung für die Kinder und die Diskussion um die dritte Impfung (heute gelesen: Charité beginnt mit Auffrischungsimpfung für Mitarbeitende https://www.rbb24.de/panorama/thema/cor ... erlin.html) die meines Wissens nach noch nicht einmal zugelassen wurde von der EMA zeigt sich wie "wissenschaftlich" unsere Regierung vorgeht und da stelle ich schon die Frage wie "wissenschaftlich" die bisherige Arbeit wirklich war? Wie "wissenschaftlich" war denn nun die Begründung der Maßnahmen und Freiheitsbeschränkungen? Knapp gesagt: mit ihrem Vorgehen verspielt die Regierung jegliches Vertrauen, da darf man eigentlich noch froh sein das so viele Bürger vernünftig sind und sich impfen lassen.
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Bielefeld09
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Re: Impfverweigerer

Beitrag von Bielefeld09 »

Sören74 hat geschrieben:(06 Aug 2021, 23:44)

Ich glaube wir Deutschen eignen uns auch nicht für Patriotismus. Was ich auch nicht schlimm finde. Damit kann man vielleicht in Amerika Wahlen gewinnen, aber hier wohl nicht, zum Glück. Ich kann stattdessen jeden Politiker verstehen, der das Impfen nicht als patriotischen Akt, sondern als Zeichen der Solidarität darstellt.
Mit dem Patriotismus mag ein jeder sein Problem haben und nicht nur in den USA lassen sich damit Wahlen gewinnen,
aber das ist ja auch nicht das Thema hier. Viele würden es ja tun, wenn es nicht so kompliziert mit den Terminen wäre.
Mittlerweile steigt die Zahl an niedrigschwelligen Angeboten und die Sommerferien gehen zu Ende.
Damit steigen auch die Zahlen der Impfwilligen.
Und ja, die Infektionszahlen werden auch steigen und damit auch die Zahlen der belegten Betten in den Krankenhäusern.
Hoffentlich nicht zu schnell, denn sonst sind wir alle sehr bald wieder in einem Lockdown.
Oder sehen Sie das anders?
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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Re: Impfverweigerer

Beitrag von Bielefeld09 »

Der Kutscher hat geschrieben:(07 Aug 2021, 00:16)

Meiner Meinung nach gar nicht, entweder man hält sich an die Wissenschaft oder man sagt gleich das man eh nur macht was man selbst für richtig hält. Ich gehe da persönlich viel weiter mit meiner Kritik: die ganze Pandemie über behauptet insbesondere Frau Merkel das die Regierung streng auf wissenschaftlicher Basis arbeiten würde, die Maßnahmen der Regierung deswegen auch alternativlos wären. Jetzt in der Diskussion um die STIKO Empfehlung für die Kinder und die Diskussion um die dritte Impfung (heute gelesen: Charité beginnt mit Auffrischungsimpfung für Mitarbeitende https://www.rbb24.de/panorama/thema/cor ... erlin.html) die meines Wissens nach noch nicht einmal zugelassen wurde von der EMA zeigt sich wie "wissenschaftlich" unsere Regierung vorgeht und da stelle ich schon die Frage wie "wissenschaftlich" die bisherige Arbeit wirklich war? Wie "wissenschaftlich" war denn nun die Begründung der Maßnahmen und Freiheitsbeschränkungen? Knapp gesagt: mit ihrem Vorgehen verspielt die Regierung jegliches Vertrauen, da darf man eigentlich noch froh sein das so viele Bürger vernünftig sind und sich impfen lassen.
Sehen Sie nur einige Zahlen bei Ihrer Kritik.
Die Übersterblichkeit in Deutschland lag in der Pandemiezeit bei 50.
Insgesamt betrachtet haben wir ca. 90 000 Coronatote.
Weltweit gibt es 4,27 Millionen Tote.
Wenn Sie sich die Mühe machen und nur die Zahl der Übersterblichkeit in Deutschland in ein Verhältnis zu anderen Länder zu setzen,
dann könnten Sie die Erkenntnis gewinnen, das diese große Koalition pandemisch betrachtet, nicht die schlechteste für Deutschland ist.
Widersprüchlich und streitbar, teilweise Grundrechtseinschränkend, aber niemals Rechtsstaatsgefährdend.
Es soll doch einfach ein jeder das Impfangebot nutzen, der es kann.
So einfach sind Lösungen.
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
Der Kutscher

Re: Impfverweigerer

Beitrag von Der Kutscher »

Bielefeld09 hat geschrieben:(07 Aug 2021, 00:37)
Es soll doch einfach ein jeder das Impfangebot nutzen, der es kann.
So einfach sind Lösungen.
Hat meine kleine Familie gemacht, fertig. Keiner von uns hatte das Bedürfnis Lotto zu spielen mit Corona, den ob man sich nur infiziert, erkrankt und wenn wie schwer ist wie Russisches Roulette.
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Calvadorius
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Re: Impfverweigerer

Beitrag von Calvadorius »

Skeptiker hat geschrieben:(05 Aug 2021, 09:02)

Also gehörst du eher zu den asozialen Deppen, die meinen anderen Menschen eine höchst private Entscheidung aufzwingen zu können?

Was meinst du wohl, warum es keine Impfpflicht gibt? Wenn die Verantwortung FÜR ANDERE so groß wäre, wie du offensichtlich meinst, dann würde es die wohl geben.
Nun, ich verteidige wenigstens nicht minderbemittelte Egoisten, denen die Gesellschaft sonstwo vorbeigeht.
Freizügigkeit endet an den Belangen der Mitmenschen.

Das magst Du als asozial ansehen.

Spricht nicht gerade für Deinen Intellekt.
Aber OK, das ist Deine Angelegenheit.

Ixh nehms mal so hin.
Leben ist eine sexuell übertragbare Krankheit, die in jedem Fall tödlich endet.
Der Kutscher

Re: Impfverweigerer

Beitrag von Der Kutscher »

Bielefeld09 hat geschrieben:(07 Aug 2021, 00:37)
Wenn Sie sich die Mühe machen und nur die Zahl der Übersterblichkeit in Deutschland in ein Verhältnis zu anderen Länder zu setzen,
dann könnten Sie die Erkenntnis gewinnen, das diese große Koalition pandemisch betrachtet, nicht die schlechteste für Deutschland ist.
Ich könnte auch die Erkenntnis gewinnen das dieser Artikel hier richtig liegt, der nicht so ganz in Ihr Hoch auf die Regierung einstimmt:
Internationaler Vergleich
Deutschland schneidet bei Pandemie-Bekämpfung nicht gut ab
Im internationalen Vergleich landet Deutschland bei der Pandemie-Bekämpfung nur auf Platz 55 von insgesamt 98 Plätzen. Das zeigt eine Studie des Think Tanks »Lowy Institute« aus Australien. Demnach schneiden vor allem Inselstaaten und asiatische Länder besser ab. Zudem haben es einwohnerstarke Länder schwerer als kleinere Staaten.

Laut einem Think Tank, das »Lowy Institute«, mit Sitz im australischen Sydney, kommt Deutschland im internationalen Vergleich nicht gut weg. Bei dem »Covid Performance Index« landet Deutschland lediglich auf Platz 55 von insgesamt 98 Plätzen. Mithilfe verschiedener Messwerte erstellten die Forscher des Instituts einen Index, der von 0 bis 100 reicht. 100 bedeutet, dass die Coronavirus-Pandemie ausgezeichnet gemanagt wird, 0 heißt, dass dies überhaupt nicht der Fall ist. Insgesamt 98 Länder wurden miteinander verglichen, Deutschland erzielte jedoch nur einen Index von 45,8. Auf Platz 54, direkt vor Deutschland, liegt Kroatien, auf Platz 56 El Salvador. Das beste Ergebnis laut dem »Covid Performance Index« erzielte Neuseeland mit 94,4 Punkten, dicht gefolgt von Vietnam (90,8) und Taiwan (86,4). Auf Platz vier und fünf: Thailand (84,2) und Zypern (83,3). Auf den hinteren Plätzen liegen die USA (17,3), Iran (15,9), Kolumbien (7,7), Mexiko (6,5) und Brasilien (4,3).

Um die Effektivität der Länder zu vergleichen, wurden folgende Aspekte berücksichtigt: Bestätigte Coronafälle, bestätigte Todesfälle im Zusammenhang mit SARS-CoV-2, bestätigte Fälle pro 1 Millionen Einwohner, bestätigte Todesfälle pro 1 Millionen Einwohner, bestätigte Fälle im Vergleich zu durchgeführten Tests und durchgeführte Tests pro 1000 Einwohner. Die Daten von insgesamt 98 Länder seit dem jeweils 100. Covid-19-Fall bis zum 9. Januar 2021 wurden dabei berücksichtigt.
https://www.pharmazeutische-zeitung.de/ ... ab-123380/
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Bielefeld09
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Re: Impfverweigerer

Beitrag von Bielefeld09 »

Der Kutscher hat geschrieben:(07 Aug 2021, 00:43)

Hat meine kleine Familie gemacht, fertig. Keiner von uns hatte das Bedürfnis Lotto zu spielen mit Corona, den ob man sich nur infiziert, erkrankt und wenn wie schwer ist wie Russisches Roulette.
Vielleicht darf ich Danke sagen. Zwei meiner Angehörigen können sich nicht impfen lassen.
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
Der Kutscher

Re: Impfverweigerer

Beitrag von Der Kutscher »

Mal wieder zurück zum Kernthema: Impfbereitschaft und Impfverweigerer
So steht es um die Impfbereitschaft in Deutschland

Bis Mittwoch (4. August) waren 53,6 Prozent der in Deutschland lebenden Menschen (44,6 Millionen) vollständig geimpft. 62,1 Prozent (51,6 Millionen) hatten mindestens eine Impfdosis erhalten. Bei einer Gesamtbevölkerung ab 18 Jahren – der die Impfung generell empfohlen wird – von 69,4 Millionen bleiben knapp 18 Millionen Erwachsene, die noch keine Impfdosis bekommen haben.
Angenehm das hier mal die Kinder und jugendlichen herausgerechnet wurden, da für sie keine uneingeschränkte Empfehlung der STIKO vorliegt, aber weiter mit dem Artikel:
Was ist über die Gründe der Impfskepsis bekannt?
Die Gründe sind vielfältig. Den typischen Ungeimpften gebe es ebenso wenig wie den typischen Geimpften, betont Schmid-Küpke.

Der Hauptgrund sei fehlendes Vertrauen vor allem in die Sicherheit der Impfung, sagt die Erfurter Psychologin Betsch. Zudem glaubt ein großer Teil der Befragten ("Trittbrettfahrer"), man brauche sich nicht impfen zu lassen, wenn genügend andere das tun. "Statt selbst tätig zu werden, verlässt man sich lieber auf andere", sagt Betsch. Darüber hinaus sehen manche Menschen in Sars-CoV-2 keine Bedrohung für sich selbst.

Ein weiterer Grund: Die Schutzwirkung der Impfung wird von vielen Ungeimpften deutlich unterschätzt, auf unter 50 Prozent. Tatsächlich liegt der Schutz vor einer Hospitalisierung laut RKI bei mehr als 90 Prozent – auch bei der Delta-Variante. "Dass die Impfung sowohl mit dem Impfstoff von Biontech als auch mit dem von Astrazeneca nahezu sicher vor Krankenhausaufenthalten schützt, sollte nachdrücklicher kommuniziert werden", rät die Cosmo-Studie.

Ein sehr wichtiger Faktor ist – salopp formuliert – Bequemlichkeit: Stress, Zeitnot und strukturelle Hürden halten viele Menschen davon ab, sich um einen Impftermin zu kümmern. Viele von ihnen könne man durch niedrigschwellige Angebote erreichen, heißt es in der Cosmo-Studie.
https://www.stern.de/politik/fragen-und ... e=standard

Gerade die Wirksamkeit der Impfung wird ja auch hier im Forum immer wieder angezweifelt, wer mal erleben musste wie schwer bereits "leichte" Verläufe wirklich verlaufen denkt über die Schutzwirkung von diesen Impfungen vermutlich etwas anders als Impfskeptiker.
Der Kutscher

Re: Impfverweigerer

Beitrag von Der Kutscher »

Bielefeld09 hat geschrieben:(07 Aug 2021, 00:55)
Zwei meiner Angehörigen können sich nicht impfen lassen.
Das ist mal so eine richtige Sch.... :| Ich wusste ziemlich lange nicht ob ich für die Impfung in Frage komme und auch bei meiner Frau war es unsicher. Jetzt ist unsere Erleichterung natürlich sehr groß. Ich hoffe sehr das Ihre Angehörigen weiter gut durch die Pandemie kommen, es werden neue Impfstoffe entwickelt die eine andere Basis nutzen (vielleicht sind diese ja für Ihre Angehörigen besser geeignet?) und auch bei den Behandlungsmethoden nach einer Covid-19 Infektion tut sich immer wieder was.
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Re: Impfverweigerer

Beitrag von Bielefeld09 »

Der Kutscher hat geschrieben:(07 Aug 2021, 00:49)

Ich könnte auch die Erkenntnis gewinnen das dieser Artikel hier richtig liegt, der nicht so ganz in Ihr Hoch auf die Regierung einstimmt:

https://www.pharmazeutische-zeitung.de/ ... ab-123380/
Ich möchte Ihnen und dem zitierten Artikel vom Januar 2021 nicht widersprechen,
aber wir bewegen uns mittlerweile im August 2021.
Acht Monate Impfkampagne, zwei Mutationen weiter und vor der vierten Welle.
Ab September auch eine neue Regierung.
Aber sollten wir uns als Bürger dieses Landes nicht glücklich schätzen,
das alles läuft?
Und das vielleicht wegen der Impfstrategie der derzeitigen Regierungskoalition?
Impfen hilft!
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
Der Kutscher

Re: Impfverweigerer

Beitrag von Der Kutscher »

Bielefeld09 hat geschrieben:(07 Aug 2021, 01:22)
Aber sollten wir uns als Bürger dieses Landes nicht glücklich schätzen,
das alles läuft?
Das wir ein noch weitgehend funktionierendes Gesundheitssystem haben, ja da können wir glücklich sein und auch die Versorgung mit Impfstoffen läuft nach den anfänglichen Schwierigkeiten jetzt gut. Der Artikel sagt ja auch nicht das wir ausgesprochen schlecht dastehen, irgendwie Mittelmaß das Ganze, gibt also Länder die wesentlich besser dastehen, aber auch viele (darunter Bevölkerungsreiche wie Indien) die erheblich größere Probleme haben.

Bei allem was gut läuft muß man auch Probleme und Fehler klar als solche benennen, nur wer erkennt wo die eigenen Schwächen liegen kann sich verbessern und Verbesserungspotential ist ohne Frage vorhanden. So ist gerade der Schutz der Alten in den Pflegeeinrichtungen völlig unzulänglich gewesen, Fachleute und Wissenschaftler hatten gewarnt und gemahnt, eine Halbierung der Todeszahlen dort wäre mit relativ geringem Aufwand möglich gewesen und hätte Deutschland im Ranking etliche Plätze nach oben rutschen lassen. Solche Fehler dürfen sich einfach nicht wiederholen.
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Re: Impfverweigerer

Beitrag von Bielefeld09 »

Der Kutscher hat geschrieben:(07 Aug 2021, 02:13)

Das wir ein noch weitgehend funktionierendes Gesundheitssystem haben, ja da können wir glücklich sein und auch die Versorgung mit Impfstoffen läuft nach den anfänglichen Schwierigkeiten jetzt gut. Der Artikel sagt ja auch nicht das wir ausgesprochen schlecht dastehen, irgendwie Mittelmaß das Ganze, gibt also Länder die wesentlich besser dastehen, aber auch viele (darunter Bevölkerungsreiche wie Indien) die erheblich größere Probleme haben.

Bei allem was gut läuft muß man auch Probleme und Fehler klar als solche benennen, nur wer erkennt wo die eigenen Schwächen liegen kann sich verbessern und Verbesserungspotential ist ohne Frage vorhanden. So ist gerade der Schutz der Alten in den Pflegeeinrichtungen völlig unzulänglich gewesen, Fachleute und Wissenschaftler hatten gewarnt und gemahnt, eine Halbierung der Todeszahlen dort wäre mit relativ geringem Aufwand möglich gewesen und hätte Deutschland im Ranking etliche Plätze nach oben rutschen lassen. Solche Fehler dürfen sich einfach nicht wiederholen.
Ihnen zu widersprechen fällt mir schwer,
wirklich schwer,
aber glauben Sie, das wir Versagen in den Altenheimen hier aufarbeiten können?
Glauben Sie, das wir das Versagen in den häuslichen Pflegestellen hier aufarbeiten können?
Das Versagen der Schulen gegenüber ihren Schülern in der Pandemie?
Das ist dafür nicht der Platz.
Aber es der Platz dafür zu sagen, das alles nur gut weitergeht,
wenn Krankenpfleger, Ärzte, Polizeibeamte, Bürgermeister und Menschen wie Du und ich geimpft sind.
Wir halten den Laden am laufen. Und das nun mit Impfung.
Und nein, ich bin kein Bot, ich bin Bielefeld 09
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Re: Impfverweigerer

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Odin1506 hat geschrieben:(06 Aug 2021, 12:59)

Hmm. Dann dürften ja auch keine Autos auf der Strasse fahren. Oder aus Profitgier ungesundes Fertigessen verkauft werden. Aber es gibt so vieles, was hier aufgelistet werden könnte.
Dieses brain dead argument hoert man in diesem Strang oefters
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Re: Impfverweigerer

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Sören74 hat geschrieben:(06 Aug 2021, 13:07)

Übermäßig gefährdet werden, würde ich eher sagen. Ein Null-Gefahren-Land wird es nicht geben.
Ich bezog mich auf Impfung gegen Covid und nichts anderes
Der Kutscher

Re: Impfverweigerer

Beitrag von Der Kutscher »

11:47 Uhr
STIKO-Chef: Aktionismus in Impfdebatte nicht hilfreich
Der Chef der Ständigen Impfkommission (STIKO), Thomas Mertens, hat der Politik Aktionismus in der Impfdebatte vorgeworfen. "Der Aktionismus in der Politik trägt sicher nicht zur Beruhigung der Menschen bei", sagte Mertens der "Augsburger Allgemeinen". "Ich weiß gar nicht genau, warum das so gemacht wird. Für die Wahrnehmung in der Bevölkerung wäre es besser, wenn die Dinge etwas ruhiger und überlegter angegangen würden", sagte Mertens zu der Diskussion um die Impfung von Kindern und Jugendlichen im Alter zwischen 12 und 18 Jahren. Er fühle sich durch die politische Debatte aber nicht unter Druck. Viel wichtiger sei es, die Impfbereitschaft in der Gruppe der 18- bis 59-Jährigen zu erhöhen. Die Impfquote in dieser Gruppe werde entscheiden, wie die nächste Pandemiewelle ablaufen werde. "Es wäre wirklich sehr wichtig, den 18- bis 59-Jährigen deutlich zu machen, dass es hier nicht nur um ihren Individualschutz geht, sondern um unsere Gemeinschaft bis hin zur wirtschaftlichen Entwicklung", sagte Mertens.
https://www.tagesschau.de/newsticker/li ... -hilfreich

Da hat er Recht der Mertens. Weniger Impfmuffel bei den Bürgern Ü18 und die Diskussion um die Impfung aller Kinder und Jugendlichen ist obsolet.
franzmannzini

Re: Impfverweigerer

Beitrag von franzmannzini »

Der Kutscher hat geschrieben:(07 Aug 2021, 00:16)

Meiner Meinung nach gar nicht, entweder man hält sich an die Wissenschaft oder man sagt gleich das man eh nur macht was man selbst für richtig hält. Ich gehe da persönlich viel weiter mit meiner Kritik: die ganze Pandemie über behauptet insbesondere Frau Merkel das die Regierung streng auf wissenschaftlicher Basis arbeiten würde, die Maßnahmen der Regierung deswegen auch alternativlos wären. ...
Man such sich halt die WIssenschaftler, deren Expertise zur aktuellen politischen Agenda passt. Das kann gut sein oder aber auch ein Schuss in den Ofen.
Mit der Expertise/Empfehlung der Stiko gelingt es momentan nicht die Gesamtimpfquote schnell zu steigern.
Nun gibt es Wissenschafler die mit ihren Modellberechnungen zu dem Schluß kommen, das eine Hohe Impfquote aber notwendig wäre damit der Herbst nicht ganz so schlimm wird.
WIeder mal ein ethisches Dilemma: Kinder impfen für die Quote oder nicht ? Impfmuffel, -faule, -verweigerer dazu bringen durch Beschränkungen (Bürgerrechte).
Man hat sich eben auch ausgerechnet, das viele Impfwillige ihre Kinder sehr wahrscheinlich impfen lassen würden. Es gab in Deutschland 2020 13,7 Millionen Kinder unter 18.
Gleichzeitig sollen Kinder ja keine Pandemietreiber sein.
Aber was wird denn nach außen kommuniziert ?
Sören74

Re: Impfverweigerer

Beitrag von Sören74 »

Calvadorius hat geschrieben:(07 Aug 2021, 00:45)

Nun, ich verteidige wenigstens nicht minderbemittelte Egoisten, denen die Gesellschaft sonstwo vorbeigeht.
Freizügigkeit endet an den Belangen der Mitmenschen.

Das magst Du als asozial ansehen.

Spricht nicht gerade für Deinen Intellekt.
Aber OK, das ist Deine Angelegenheit.

Ixh nehms mal so hin.
Ich sags mal so, es spricht nicht für Deine Fairness, letzteres zu schreiben. Aber zum Thema, das ist natürlich zu debattieren, was zu den Belangen der Mitmenschen gehört. Speziell in dem Fall, wenn ich selber schon geimpft bin, wie lauten dann meine Belange? Ich finde, darüber müsste man sich eingehender unterhalten und nicht nur oberflächlich behandeln.
Sören74

Re: Impfverweigerer

Beitrag von Sören74 »

Der Kutscher hat geschrieben:(07 Aug 2021, 01:02)

Mal wieder zurück zum Kernthema: Impfbereitschaft und Impfverweigerer



Angenehm das hier mal die Kinder und jugendlichen herausgerechnet wurden, da für sie keine uneingeschränkte Empfehlung der STIKO vorliegt, aber weiter mit dem Artikel:

https://www.stern.de/politik/fragen-und ... e=standard

Gerade die Wirksamkeit der Impfung wird ja auch hier im Forum immer wieder angezweifelt, wer mal erleben musste wie schwer bereits "leichte" Verläufe wirklich verlaufen denkt über die Schutzwirkung von diesen Impfungen vermutlich etwas anders als Impfskeptiker.
Den Zahlenwerten bei den über 18-jährigen entnehme ich, dass mind. 74% mindestens erstgeimpft sind. Eigentlich kein so schlechter Wert bisher. Und auch die Einschätzung überrascht mich nicht, dass es den typischen Ungeimpften nicht gibt, sondern die Gründe dafür sehr unterschiedlich sind. Das kann ich auch in meinem Umfeld beobachten.
Sören74

Re: Impfverweigerer

Beitrag von Sören74 »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(07 Aug 2021, 05:04)

Ich bezog mich auf Impfung gegen Covid und nichts anderes
Warum sollte dieses Grundrecht nicht durch das Verhalten anderer gefährdet zu werden, nur für die Impfung gegen Covid-19 gelten? Wenn dieses Grundrecht tatsächlich existiert, dann doch für alle Bereiche.
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Re: Impfverweigerer

Beitrag von frems »

Es bleibt eine hitzige Debatte: Sollen Ungeimpfte weiterhin die gleichen Rechte haben wie Geimpfte? Am Dienstag werden die Ministerpräsidentinnen und -präsidenten darüber mit der Kanzlerin diskutieren. Nach Informationen von NDR 90,3 könnte sich ein Kompromiss abzeichnen. Demnach könnten Schnelltests als Zugangsvoraussetzung für Restaurants, Kinos und andere Einrichtungen künftig statt 48 Stunden nur noch vier oder acht Stunden lang gültig sein.
https://www.ndr.de/nachrichten/info/Cor ... r1198.html

Klingt so als wolle man im Wahlkampf nur lockere Maßnahmen vorschlagen. Sinnvoller wäre es ja, wenn man die Gefährder gar nicht erst auf die Gesellschaft loslässt. Oder zumindest mit einem tagesaktuellen, kostenpflichtigen PRC-Test. Aber nur ein billiger Schnelltest und zack darf man für Stunden die Bürger belästigen und gefährden? Ich bin nicht überzeugt. Hoffentlich kommt das Anfang Oktober noch Bewegung rein.
Labskaus!

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Re: Impfverweigerer

Beitrag von Sören74 »

frems hat geschrieben:(07 Aug 2021, 15:41)
Aber nur ein billiger Schnelltest und zack darf man für Stunden die Bürger belästigen und gefährden?
Ja, das durften wir ja auch, als wir noch nicht geimpft waren.
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Re: Impfverweigerer

Beitrag von frems »

Sören74 hat geschrieben:(07 Aug 2021, 15:59)

Ja, das durften wir ja auch, als wir noch nicht geimpft waren.
Deshalb muss es ja nicht richtig sein. Ich hab jedenfalls nicht so Lust auf n neuen Lockdown wie die Leerdenker, Reichsbürger, Aluhüte usw.
Labskaus!

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Re: Impfverweigerer

Beitrag von Sören74 »

frems hat geschrieben:(07 Aug 2021, 16:27)

Deshalb muss es ja nicht richtig sein. Ich hab jedenfalls nicht so Lust auf n neuen Lockdown wie die Leerdenker, Reichsbürger, Aluhüte usw.
Achso, solange wir ungeimpft sowas gemacht haben, ist es zwar nicht gut, aber tolerabel. Sobald wir aber geimpft sind, soll die ganze Härte des Gesetzes auf die anderen reinprasseln. Sehr clever. ;)
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Re: Impfverweigerer

Beitrag von frems »

Sören74 hat geschrieben:(07 Aug 2021, 16:46)

Achso, solange wir ungeimpft sowas gemacht haben, ist es zwar nicht gut, aber tolerabel. Sobald wir aber geimpft sind, soll die ganze Härte des Gesetzes auf die anderen reinprasseln. Sehr clever. ;)
Nennt sich Verhältnismäßigkeitsprinzip. Wenn alle ein Impfangebot haben, sind die Rahmenbedingungen halt anders als vor einem Jahr. Da musste man genau wie heute abwägen.
Labskaus!

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Sören74

Re: Impfverweigerer

Beitrag von Sören74 »

frems hat geschrieben:(07 Aug 2021, 17:03)

Nennt sich Verhältnismäßigkeitsprinzip. Wenn alle ein Impfangebot haben, sind die Rahmenbedingungen halt anders als vor einem Jahr. Da musste man genau wie heute abwägen.
Wenn alle ein Impfangebot haben, dann ist auch die Bedrohungslage eine andere. Die allermeisten Menschen, die sich schützen wollen, können sich auch schützen.
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Re: Impfverweigerer

Beitrag von frems »

Sören74 hat geschrieben:(07 Aug 2021, 17:35)

Wenn alle ein Impfangebot haben, dann ist auch die Bedrohungslage eine andere. Die allermeisten Menschen, die sich schützen wollen, können sich auch schützen.
Klar, die Lage ist eine andere. Aber das heißt ja nicht, dass man die Bedrohung nicht weiter reduzieren sollte und keine Rücksicht auf jene nimmt, die sich nicht impfen lassen können, zum Kinder, Schwangere und einige Kranke. Oder sind die vogelfrei?
Labskaus!

Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
Sören74

Re: Impfverweigerer

Beitrag von Sören74 »

frems hat geschrieben:(07 Aug 2021, 17:49)

Klar, die Lage ist eine andere. Aber das heißt ja nicht, dass man die Bedrohung nicht weiter reduzieren sollte und keine Rücksicht auf jene nimmt, die sich nicht impfen lassen können, zum Kinder, Schwangere und einige Kranke. Oder sind die vogelfrei?

Das hat nichts mit vogelfrei zu tun. Zu den Schwangeren, die STIKO gab keine Impfempfehlung heraus, aber die Impfstoffe sind für sie zugelassen (https://www.zusammengegencorona.de/impf ... chwangere/). Kinder unter 12 Jahren haben eine sehr geringe Wahrscheinlichkeit, dass sie schwer an Covid-19 erkranken. Bleiben also in der Betrachtung die Gruppe der Kranken, die sich nicht impfen lassen können (oder es ihnen nichts bringt). Da gilt es abzuwägen, die Interessen der verschiedenen Gruppen und ob es drastische Schritte rechtfertigt, die hier von Einzelnen gefordert werden.

Nun werden einige sagen, wie grausam, wenn man überhaupt nicht an diese Gruppe denkt. Ich finde es äußerst merkwürdig, dass diese Argument nur in Bezug auf Covid-19 fällt, aber nicht bei all den anderen Infektionskrankheiten, die für diese Gruppe mindestens genauso gefährlich sein können, wenn das eigene Immunsystem geschwächt ist. Da höre ich von einer generellen Influenza-Schutzimpfung nichts oder man kennt die Problematik schlechtweg nicht. Und da finde ich schon, dass dann eine gewisse Grenze der Heuchelei bei Leuten erreicht wird, die sich um das Thema Volksgesundheit und Prävention kaum auseinandergesetzt haben, aber plötzlich eine Möglichkeit gefunden haben, eine bestimmte Personengruppe pauschal zu stigmatisieren. Das macht mich traurig. :|

Eine gute Freundin von mir hatte Brustkrebs und bekam eine langanhaltende Chemotherapie. Die Folge davon war, dass ihr Immunsystem richtig down war, sie bekam einige heftige Blasenentzündungen. In der Zeit musste sie die persönlichen Kontakte erheblich einschränken, um nicht Gefahr zu laufen, sich mit etwas zu infizieren, was für uns noch harmlos ist, aber sie wirklich aus der Bahn wirft. Entsprechend hat sie das Haus kaum verlassen oder nur, wenn sicher war, dass sie keinen anderen Menschen trifft. Chemotherapien müssen in Deutschland Hunderttausende im Jahr machen und entsprechend sind sie vor Infektionskrankheiten besonders gefährdet. Aber es käme niemand auf die Idee zu sagen, dass wir entweder deshalb alle zu Hause bleiben müssen oder wir eine Impfplicht für alle gängigen Infektionskrankheiten einführen. Und warum tut man es nicht? Weil man die Interessen und Risiken gegeneinander abgewogen hat und gesellschaftlich wie auch politisch zu der Einsicht gekommen ist, dass es der großen Masse nicht zumutbar ist, sich gegenüber eine recht kleinen Gruppe massiv einzuschränken. Das bitte ich wirklich mal mit zu bedenken.
Der Kutscher

Re: Impfverweigerer

Beitrag von Der Kutscher »

Sören74 hat geschrieben:(07 Aug 2021, 17:35)
Die allermeisten Menschen, die sich schützen wollen, können sich auch schützen.
... und was ist mit dem "Rest"? Also Kranke die sich nicht impfen lassen dürfen (1-2% der Bevölkerung nach seriösen Schätzungen, rund 800.000-1.6 Millionen) und Kinder unter 12 für die es keinen Impfstoff gibt? Das sind nochmals 10 Millionen übern Daumen gepeilt. Die sind egal?

Also entweder lassen sich alle impfen die das dürfen und können, dann sind die, die nicht dürfen halbwegs geschützt.
Oder die Regierung sagt wir machen einen Lockdown um diejenigen zu schützen die nicht geimpft werden dürfen.
Oder wir können uns einen Lockdown nicht leisten, dann haben diejenigen die nicht geimpft werden dürfen die Arschkarte und sind egal.
Was anderes sehe ich nicht, aber Du kannst ja mal mit dem Virus verhandeln, vielleicht erreichst Du ja was. :rolleyes:

Aber klar doch, ist ja nur "eine kleine Gruppe" wobei sich gleich wieder die Frage stellt: was ist denn für Dich eine "große" Gruppe?
Sören74

Re: Impfverweigerer

Beitrag von Sören74 »

Der Kutscher hat geschrieben:(07 Aug 2021, 18:17)

... und was ist mit dem "Rest"?
Siehe meine Antwort an frems.
Der Kutscher

Re: Impfverweigerer

Beitrag von Der Kutscher »

Sören74 hat geschrieben:(07 Aug 2021, 18:19)

Siehe meine Antwort an frems.
Ja, die sind also egal, sehr schön. Werden sich sehr freuen das sie egal sind diese 11-12 Millionen Menschen.
Sören74

Re: Impfverweigerer

Beitrag von Sören74 »

Der Kutscher hat geschrieben:(07 Aug 2021, 18:25)

Ja, die sind also egal, sehr schön. Werden sich sehr freuen das sie egal sind diese 11-12 Millionen Menschen.
Warum müssen wir gezielt Kleinkinder impfen? Besteht eine medizinische Indikation dafür? Sind Kleinkinder besonders durch das Corona-Virus gefährdet, schwere Verläufe und Todesfälle zu erleiden? Wie wäre es, Kutscher, statt hier zu emotionalisieren "Ja, die sind also egal" sich mit den Sachfragen zu beschäftigen?
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Re: Impfverweigerer

Beitrag von Misterfritz »

Trend zum Eintrittsverbot
Ungeimpfte sollen beim 1. FC Köln draußen bleiben
Privilegien oder Sanktionen: Wie lassen sich Verweigerer zum Impfschutz motivieren? Minister Jens Spahn setzt auf Hilfe von Unternehmen und Organisationen – und nicht nur der 1. FC Köln macht mit.


Das war klar, dass es in diese Richtung gehen würde.
Am gleichen Tag lieferte jedoch Bundesjustizministerin Christine Lambrecht, SPD, mit einem vordergründig kryptischen Statement in den Zeitungen der Funke-Gruppe einen Vorschlag, wie sich das umgehen ließe: »Wer seinen Gästen einen besonderen Schutz anbieten will, kann deshalb auch Angebote machen, die sich nur an Geimpfte richten.«

Im Klartext: Auch wenn der Staat so etwas nicht verordnen könne, stehe es Firmen der Privatwirtschaft und nicht vom Staat getragenen Organisationen ja frei, von ihren Hausrechten Gebrauch zu machen.

Genau das scheint beispielsweise in Tourismus und Gastronomie zu einem Trend zu werden. Erste Hotels verkündeten schon Ende Juli, dass sie ab der Herbstsaison nur noch für Geimpfte und Genesene buchbar sein würden. In Tirol zeichnet sich jetzt ab, dass das zumindest regional sogar flächendeckend so geregelt werden könnte: Der österreichische Tiroler Tourismusverband denkt zumindest an, Gäste zur Wintersaison nur noch geimpft ins Hotel zu lassen – ein zweites Ischgl soll so vermieden werden:
Das bekommt dann eine Eigendynamik. Wenn ich mir als Geimpfter dann aussuchen kann, ob ich mit Ungeimpften im Restaurant essen soll oder ein anderes Lokal wählen kann, würde ich wahrscheinlich die zweite Alternative wählen.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: Impfverweigerer

Beitrag von Schnitter »

Misterfritz hat geschrieben:(07 Aug 2021, 18:33)
Das bekommt dann eine Eigendynamik. Wenn ich mir als Geimpfter dann aussuchen kann, ob ich mit Ungeimpften im Restaurant essen soll oder ein anderes Lokal wählen kann, würde ich wahrscheinlich die zweite Alternative wählen.
Das erspart dir auch das unsägliche Missionieren durch irgendwelche Aluhüte
Der Kutscher

Re: Impfverweigerer

Beitrag von Der Kutscher »

Sören74 hat geschrieben:(07 Aug 2021, 18:28)
Wie wäre es, Kutscher, statt hier zu emotionalisieren "Ja, die sind also egal" sich mit den Sachfragen zu beschäftigen?
Wie wäre es denn mal mit verstehendem Lesen? Zuviel verlangt? Wie oft hab ich denn hier im Thread schon geschrieben das es die Diskussion um Kinder und jugendliche 12-18 nicht bräuchte wenn es weniger Impfmuffel in den Altersgruppen darüber gäbe? Ach, ich lass es, es hat echt keinen Sinn, wer nicht verstehen will dem kann man nichts erklären.

PS: ich würde mich ja noch für den NACHWEIS interessieren wo und wann ich hier im Forum geschrieben habe man solle "Kleinkinder" impfen. :rolleyes:
Zuletzt geändert von Der Kutscher am Samstag 7. August 2021, 19:09, insgesamt 1-mal geändert.
Sören74

Re: Impfverweigerer

Beitrag von Sören74 »

Naja, der 1.FC will wenigstens mal bei einer Sache vorne dabei sein. :D
Misterfritz hat geschrieben:Das bekommt dann eine Eigendynamik. Wenn ich mir als Geimpfter dann aussuchen kann, ob ich mit Ungeimpften im Restaurant essen soll oder ein anderes Lokal wählen kann, würde ich wahrscheinlich die zweite Alternative wählen.
Ich will Dir Deine Träume nicht kaputtreden, deshalb sage ich dazu nichts und lasse lieber die Wirklichkeit sprechen. :)
Sören74

Re: Impfverweigerer

Beitrag von Sören74 »

Schnitter hat geschrieben:(07 Aug 2021, 18:42)

Das erspart dir auch das unsägliche Missionieren durch irgendwelche Aluhüte
Also im Restaurant hat mich noch keiner mit Aluhut versucht zu missionieren. Mache ich da vielleicht was verkehrt? :s
Schnitter
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Re: Impfverweigerer

Beitrag von Schnitter »

Sören74 hat geschrieben:(07 Aug 2021, 19:09)

Also im Restaurant hat mich noch keiner mit Aluhut versucht zu missionieren. Mache ich da vielleicht was verkehrt? :s
Mich schon. Vor 3 Wochen erst, im Biergarten.

Vielleicht möchte man mit dir auch nicht reden.....hehe...
Sören74

Re: Impfverweigerer

Beitrag von Sören74 »

Der Kutscher hat geschrieben:(07 Aug 2021, 19:07)

Wie wäre es denn mal mit verstehendem Lesen? Zuviel verlangt? Wie oft hab ich denn hier im Thread schon geschrieben das es die Diskussion um Kinder und jugendliche 12-18 nicht bräuchte wenn es weniger Impfmuffel in den Altersgruppen darüber gäbe? Ach, ich lass es, es hat echt keinen Sinn, wer nicht verstehen will dem kann man nichts erklären.
:?: Vorhin war von Dir die Rede von Kinder unter 12 Jahren: "Also Kranke die sich nicht impfen lassen dürfen (1-2% der Bevölkerung nach seriösen Schätzungen, rund 800.000-1.6 Millionen) und Kinder unter 12 für die es keinen Impfstoff gibt? Das sind nochmals 10 Millionen übern Daumen gepeilt. Die sind egal?" Jetzt sprichst Du von Jugendlichen von 12 bis 18 Jahre. Ja was denn nun? Sind Kinder unter 12 Jahren nun besonders gefährdet, dass man eine quasi Impfpflicht einführen muss?
Sören74

Re: Impfverweigerer

Beitrag von Sören74 »

Schnitter hat geschrieben:(07 Aug 2021, 19:13)

Vielleicht möchte man mit dir auch nicht reden.....hehe...
Ja, furchtbar. :(
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Re: Impfverweigerer

Beitrag von H2O »

Ich bin doch ziemlich froh, daß mein Lieblingsrestaurant Żubowicz einen sehr großen Außenbereich hat, der auch noch weite Abstände zwischen den Tischen hat, und wo die Tische obendrein bei jedem Wechsel gründlich desinfiziert werden. Natürlich fragen die netten Kellnerinnen auch nach dem Impfausweis, und bei Gängen durch das Restaurant... etwa zum Toilettenbereich... gilt Maskenpflicht. Daran wird notfalls auch erinnert.

Derzeit erfreut sich Polen der geringsten Neu-Ansteckungsrate Europas: 2,6 / 100.000. Eigentlich verblüffend, weil ich schon des öfteren hier angemeckert hatte, daß in den Supermärkten viele Leute ohne Maske und ohne die Hände zu desinfizieren herumspazieren und sich drängen. Da stimmt doch irgend etwas nicht!
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Re: Impfverweigerer

Beitrag von Kevin Schildbürger »

Sören74 hat geschrieben: Du sagst es, "nach einer Infektion". Das ist eine bedingte Wahrscheinlichkeit in Bezug auf das Ereignis "hat sich infiziert". Die Wirksamkeit der Impfstoffe wird hingegen in einer Relation angegeben, und zwar das Verhältnis der Wahrscheinlichkeiten als Ungeimpfter und Geimpfter beispielsweise einen schweren Verlauf zu bekommen. 97% bedeuten dann, wenn man zwei gleichgroße Gruppen mit jeweils geimpften und ungeimpften hat, dann werden 97% weniger einen schweren Verlauf in der Gruppe der Geimpften haben als in der Gruppe der Ungeimpften. Du siehst, wird beides in Prozente angegeben, bedeuten aber nicht dasselbe. Statistik ist Dein Freund. :)
das ist - möchte nicht sagen falsch - eher nicht richtig.
Von allen interessanten Gedanken schätze ich doch am meisten die interessanten
franzmannzini

Re: Impfverweigerer

Beitrag von franzmannzini »

Heute gab es das erste mal wieder Kipperchen und Steherchen bei meiner
lieben Familienbäckerei im Außenbereich, für jeden.
Das Geld war gut investiert.
franzmannzini

Re: Impfverweigerer

Beitrag von franzmannzini »

Einer muß den Anfang machen:
https://www1.wdr.de/nachrichten/rheinla ... l-100.html
Beim ersten Heimspiel des 1. FC Köln dürfen noch einige Zuschauer mit einem negativen Test ins Stadion.
Für Fans, die weder geimpft noch genesen sind, ist die Partie gegen Hertha BSC die vorerst letzte Möglichkeit, ins Rhein-Energie-Stadion zu gehen.
Danach sind nur noch Geimpfte und Genesene zugelassen.
Nur noch 2G, mal sehen ob das Schule macht. In Frankreich gibt es ja Bestrebungen von einigen zu einem Genesenen zu werden,
durch absichtliche Ansteckung.
Fördert man damit auch in Deutschland diese Methodik ?
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