In machtpolitischen und gesellschaftlichen Fragestellungen schon. Da spielt das Geschlecht in der einen oder anderen Richtung eine Relevanz. Das kannst Du gerne anders sehen, ändert aber nichts an unserer Wirklichkeit.
Skeptiker hat geschrieben:
Nur für diejenigen, die einen bestimmten Geschlecht Vorteile verschaffen wollen, ist es ein relevantes Merkmal. Daher werde ich ja auch nicht müde darin zu betonen, dass Frauenquoten ein sexistisches Instrument sind.
Angenommen es wäre so, wie Du behauptest. Was ist so schlimm daran, die Situation für ein bestimmtes Geschlecht zu verbessern? Ich komme nochmal auf den Punkt regionale Herkunft in der Politik. Landesverbände setzen sich im Bundesverband ihrer Partei dafür ein, dass ihre Interessen mehr berücksichtigt werden und entsprechend an den Machtpositionen partizipieren. Ein vollkommen legitimer und akzeptierter Vorgang in der Politik. Warum sollte es bei Fragen von Mann und Frau wesentlich anders sein als bei Fragen, ob der Minister aus dem Norden, Osten, Süden, Westen kommt (oder noch spezifischer auf Bundesländer aufgeteilt)? Um es mal zusammenzufassen, ich finde, Postenbesetzungen sind Machtfragen und entsprechend nach ihrer Stärke und dem Rückhalt in der Basis oder Bevölkerung werden verschiedene Gruppen ihre Ansprüche anmelden. Und da geht es dann bei der Verteilung sicher nicht zimperlich zu.
Skeptiker hat geschrieben:
Frauen haben heute vergleichbare, in manchen Parteien offenbar sogar bessere, Chancen, wie Männer.
Eben nicht bei allen Parteien, wie man an den Zahlen gesehen hat. In anderen schon, als Kompensation, dass weniger Frauen Mitglied einer Partei sind, was sicher auch eigene Gründe.
Skeptiker hat geschrieben:
Das ist genau der richtige Zeitpunkt eine weitergehende Quotierung und Besserstellung eines Geschlechtes zu beenden, anstatt genau das Gegenteil zu tun, und somit die gewonnene Macht zu nutzen um ein neues Ungleichgewicht herzustellen.
Ja, dann kämpf halt dafür oder dagegen, wenn Du es für notwendig hältst. Wie ich schon sagte, Postenbesetzungen sind politischer Kampf.
Skeptiker hat geschrieben:Ich nehme das zur Kenntnis und nehme daraus die Lehre mit, dass es keine üblen Schuldgefühle verursachen sollte, als Mann jegliche Vorteile zu nutzen die sich einem bieten. Immerhin wurde das Prinzip der Gleichberechtigung von den Frauen aufgekündigt zugunsten eines "jetzt kommen wir" - okay, dann darf man auch an sich selber denken.
Sehe ich zwar anders, soll jetzt aber nicht Thema sein.
Skeptiker hat geschrieben:Wenn Frauen meinen daraus einen Vorteil zu ziehen - schaun wir mal. Ernsthaft allerdings denke ich, dass es eben KEINEN Vorteil für die Geschlechter mit sich bringt einen Kampf gegeneinander zu führen, so wie Kampffeministen es sich wünschen. Ich bin ein großer Fan der GleichBERECHTIGUNG und nicht der GleichSTELLUNG. Mit anderen Worten: Das Geschlecht ist egal. So wird mal letztendlich noch am ehestem jedem gerecht.
Wenn Du selber sagst, dass Du gegen diesen Kampf bist, bzw. ihn nicht wünschenswert findest, braucht es eben Kompromisse. Ob Du die generell begrüßen wirst, das ist dann eine andere Geschichte, aber so ist es eben bei Konflikten, wenn unterschiedliche Gruppen etwas unterschiedliches wollen. Da genügt es eben nicht, der Gegenseite zu sagen, sie sollen nachgeben.