Vorausschauender Katastrophenschutz

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Teeernte
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von Teeernte »

Kohlhaas hat geschrieben:(16 Jul 2021, 18:07)

Hör auf mit diesem völlig durchsichtigen Versuch, Dich rauszureden. Nenne uns auch nur einen einzigen einigermaßen glaubwürdigen Beleg dafür, dass dieses Ausmaß an Schäden vorab zu erwarten war.

Ich finde es zum Kotzen, dass jemand solche Behauptungen aufstellt, ohne sie auch nur ansatzweise belegen zu können.

Immer wieder verweist Du darauf, dass die Behörden lange vor dem Unwetter auf das drohende Unwetter hingewiesen haben. Und dann stellst Du Dich plötzlich hin und verbreitest das Märchen, dass die Behörden in Kenntnis des Kommenden nicht informiert hätten. Wer soll Dich noch ernst nehmen?
DANN ist der PLAN für die VORHERSAGE falsch !

Das WETTER hats gewusst.... :D

Rechtzeitig vorher...
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von Sören74 »

Vongole hat geschrieben:(16 Jul 2021, 17:59)

In den von Sünnerklas verlinkten Videos war lediglich von überfluteten Kellern und Straßen die Rede.
Hast Du Dir mal meinen Link vom ZDF vom Montag(!) angeschaut?
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von Kohlhaas »

Der Kutscher hat geschrieben:(16 Jul 2021, 18:05)

In einem WDR Bericht wird das kurz thematisiert, etwa ab Minute 12 in einem Interview kommt das kurz zur Sprache das Anwohner bemängelten nicht rechtzeitig umfassend gewarnt worden zu sein. Der Bezirksbürgermeister in dem Interview konnte darauf nicht wirklich gut antworten.
Das mag alles sein. Ist dafür allein der WDR verantwortlich? Belegt das, dass die Dramatik der Ereignisse vorab öffentlich bekannt war und verschiegen wurde?
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von NicMan »

Kohlhaas hat geschrieben:(16 Jul 2021, 18:12)

Das mag alles sein. Ist dafür allein der WDR verantwortlich? Belegt das, dass die Dramatik der Ereignisse vorab öffentlich bekannt war und verschiegen wurde?
Verschwiegen glaube ich nicht und das wäre auch eine recht krasse Anschuldigung. Sehr wahrscheinlich scheint mir eine Unterschätzung des Gefahrenpotenzials verschiedener Akteure. Fahrlässig nennt man das.
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von Teeernte »

NicMan hat geschrieben:(16 Jul 2021, 18:08)

Es wurde vor vollaufenden Kellern auf jeden Fall gewarnt. Wie ist es möglich, dass trotzdem Menschen in Kellern ertrunken sind? Ich denke da auch an den Fall in einer Behinderteneinrichtung in Sinzig.

Jeder versucht noch was zu retten... (manche haben das GELD und Ausweise im Keller) und dann kommt Wasser und drückt die Kellertür von der Kellerseite zu da sind 100 g (cmxcm) zu stemmen... das sind bei knapp 1,4 qm Tür ....1,4 t . Selbst halbvoll noch 700 kg. die drückt keiner von innen auf.
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von NicMan »

Teeernte hat geschrieben:(16 Jul 2021, 18:14)

Jeder versucht noch was zu retten... (manche haben das GELD und Ausweise im Keller) und dann kommt Wasser und drückt die Kellertür von der Kellerseite zu da sind 100 g (cmxcm) zu stemmen... das sind bei knapp 1,4 qm Tür ....1,4 t . Selbst halbvoll noch 700 kg. die drückt keiner von innen auf.
Ja, dazu habe ich mal eine Dokumentation gesehen. Die Tatsache, dass man aus physikalischen Gründen die Tür nicht mehr aufbekommt ist vielen oftmals nicht bekannt. Man braucht den Druckausgleich auf der anderen Seite.
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von Teeernte »

Kohlhaas hat geschrieben:(16 Jul 2021, 18:12)

Das mag alles sein. Ist dafür allein der WDR verantwortlich? Belegt das, dass die Dramatik der Ereignisse vorab öffentlich bekannt war und verschiegen wurde?
Für das Durchlaufende Band bei KATASTROPHEN ist das INNENMINISTERIUM zuständig !! Nicht die Programmväter....die "können" - wenn sie meinen.
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von Meruem »

franzmannzini hat geschrieben:(16 Jul 2021, 18:07)

Die Maßnahmen gegen die Klimaerwärmungen haben aber eher, wenn überhaupt, einen langfristigen Effekt.
In der Übergangsphase muß man sich eben mit vorbeugenden Katastrophenschutz beschäftigen.
Und "Beschäftigen" ist im Sinne von Taten gemeint, nicht von Dampfplauderei.

Welche Maßnahmen? Wenn ich mir z.b. das Klimakonzept eines Laschet oder besser generell der Union anschaue da weiß ich genau dass wird nicht reichen viel mehr kann man sich die Frage stellen ob die überhaupt den ernst der Lage vollumfänglich erkannt haben in Sachen Klima und Umwelt. Latif bezweifelt auch ob man die Pariser Klimaziele überhaupt erreichen kann viele der Umterzeichnerländer hinken noch gewaltig hinter her auch Deutschland dabei dürfte selbst die Pariser 2% Erderwörmungsbegrenzung eher Schadensbegrenzung wenn überhaupt statt wirkungsvolle Gegenmaßnahme sein.
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von Teeernte »

NicMan hat geschrieben:(16 Jul 2021, 18:16)

Ja, dazu habe ich mal eine Dokumentation gesehen. Die Tatsache, dass man aus physikalischen Gründen die Tür nicht mehr aufbekommt ist vielen oftmals nicht bekannt. Man braucht den Druckausgleich auf der anderen Seite.
Baurecht - Festlegung - die KELLERTÜR >>> HAT nach aussen aufzuschlagen.... (Hat jemand einen EINWAND?)
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von franzmannzini »

Kohlhaas hat geschrieben:(16 Jul 2021, 18:09)

Dazu gehört ja auch nicht viel. Welche Verfehlungen deutscher Behörden leitest Du daraus jetzt ab?
Das es eben nicht reicht besser als Bangladesh oder der Sudan zu sein, sondern viel besser.
Deshalb erwähnte ich ja auch das Desaster um den "Bundes-Warntag" der ein glatter Fehlschlag war.
Der Umgang in einigen anderen westlichen Hochtechnologieländern war auch nicht viel besser.
Eine Talsperre ist auch nicht plötzlich voll.
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von Sören74 »

Kohlhaas hat geschrieben:(16 Jul 2021, 18:07)

Hör auf mit diesem völlig durchsichtigen Versuch, Dich rauszureden. Nenne uns auch nur einen einzigen einigermaßen glaubwürdigen Beleg dafür, dass dieses Ausmaß an Schäden vorab zu erwarten war.
Du fängst hier an, vorgebrachte Informationsquellen, wie von den Wetterleuten auf Youtube, DWD, ZDF zu ignorieren. Nochmal, es geht nicht darum, eine Überschwemmung exakt vorherzusagen, sondern ein Vorwarnsystem zu haben, dass auf mögliche Gefahren hinweist, auch wenn die Wahrscheinlichkeit eher im niedrigen zweistelligen Prozentbereich liegt. Und dann muss gehandelt werden, um Menschenleben zu retten.
Kohlhaas hat geschrieben:Immer wieder verweist Du darauf, dass die Behörden lange vor dem Unwetter auf das drohende Unwetter hingewiesen haben. Und dann stellst Du Dich plötzlich hin und verbreitest das Märchen, dass die Behörden in Kenntnis des Kommenden nicht informiert hätten. Wer soll Dich noch ernst nehmen?
Nicht die Behörden, sondern erstmal der Deutsche Wetterdienst. Und die haben ihre Informationen herausgebracht. Also wo ist es hängen geblieben?
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von Quatschki »

Teeernte hat geschrieben:(16 Jul 2021, 18:14)

Jeder versucht noch was zu retten... (manche haben das GELD und Ausweise im Keller) und dann kommt Wasser und drückt die Kellertür von der Kellerseite zu da sind 100 g (cmxcm) zu stemmen... das sind bei knapp 1,4 qm Tür ....1,4 t . Selbst halbvoll noch 700 kg. die drückt keiner von innen auf.
Ja, aber das können sich viele nicht vorstellen.
Da müßte es Lehrfilme geben.
Oder dass man so eine Szene mal kreativ in einen "Tatort" einbaut, damit die Leute bei solchen Formaten nicht nur lernen, wie schlimm die Räächten sind, sondern auch mal was Praktisches vermittelt wird.
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von Der Kutscher »

Frag die Leute vor Ort was genau los war. So wie ich es mitbekommen habe wurde wohl vor allem unzureichend gewarnt bevor die Talsperren massiv Wasser ablassen mussten. Der Ruhrverband wird sicherlich dazu genau befragt werden, wenn die Zeit dafür da ist.
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von Kohlhaas »

Sören74 hat geschrieben:(16 Jul 2021, 18:07)

Vielleicht hast Du den Sinn von Katastrophenschutz nicht ganz verstanden, aber es geht nicht darum, erst dann einzugreifen, wenn ein großes Unglück mit absolut hoher Sicherheit feststeht, sondern schon dann zu agieren, wenn die Überschwemmungen im Bereich des wahrscheinlichen liegen, auch wenn es von mir aus nur 10% ist. Dann hat man vielleicht an 9 Stellen was zu viel gemacht, aber in der richtigen Situation Leben gerettet.
Oh, Du schreibst so schöne Sachen. Ich bin tief beeindruckt und bewundere Deine humanistische Einstellung. Was hat das jetzt allerdings mit der völlig kranken Behauptung zu tun, dass die deutschen Behörden die ganze Dramatik des Unglücks absehen konnten und nicht informiert haben?

Wir haben einen Katastrophenschutz. Der funktioniert auch und leistet gerade erstklassige Arbeit. Du müsstest nur endlich mal einen Beleg dafür liefern, dass der Katastrophenschutz schon vor dem Eintreten der Katastrophe hätte tätig werden können.
Hier in diesem Strang wurden sehr viele Indizien gesammelt die belegen, dass die Vorahnung von heftigen Regenfällen mit Überschwemmungen sogar in besagter Region Eifel bekannt war und dann am Mittwoch/Donnerstag Hilfskräfte zu spät kamen, um Menschen zu retten oder vorab zu informieren. Ganz logisch und nüchtern betrachtet, innerhalb dieser Kette gab es Ineffizienzen.
Hier in diesem Strang ist genau gar nichts belegt worden, was eine Verantwortung deutscher Behörden für diese Katastrophe als möglich erscheinen lassen würde. Du zum Beispiel hast nur völlig haltlose Behauptungen abgesondert. Für nichts davon hast Du Belege vortragen können oder wollen. Da kommen einfach immer nur am laufenden Band immer neue Behauptungen.
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von Sören74 »

Ich kenne es vom Hessischen Rundfunk, dass sie seit einigen Jahren bei jeder Unwetterwarnung einen Warnhinweis mit einer Videotextseite ins laufende Programm stellen.
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von Kohlhaas »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(16 Jul 2021, 18:08)

Verhindern kann man das Naturereignis natürlich nicht. Man kann lediglich die Folgen durch ein geeignetes Risikomanagment abmildern. Und genau an dem fehlte es wohl.
Erstens glaube ich das nicht. Und zweitens geht es darum nicht. Hier wird unausgesetzt behauptet, dass man das Ereignis hätte voraussehen müssen.
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von franzmannzini »

Meruem hat geschrieben:(16 Jul 2021, 18:17)

Welche Maßnahmen? Wenn ich mir z.b. das Klimakonzept eines Laschet oder besser generell der Union anschaue da weiß ich genau dass wird nicht reichen viel mehr kann man sich die Frage stellen ob die überhaupt den ernst der Lage vollumfänglich erkannt haben in Sachen Klima und Umwelt. Latif bezweifelt auch ob man die Pariser Klimaziele überhaupt erreichen kann viele der Umterzeichnerländer hinken noch gewaltig hinter her auch Deutschland dabei dürfte selbst die Pariser 2% Erderwörmungsbegrenzung eher Schadensbegrenzung wenn überhaupt statt wirkungsvolle Gegenmaßnahme sein.
Ich habe nur angenommen das Maßnahmen unternommen wurden, die die Klimaerwärmung tatsächlich beeinflussen.
Wenn man hier keine mit diesem Effekt annimmt, dann wird der aktive Katastrophenschutz noch wichtiger.
Heisst dann erstmal höhere Dämme (zB), deren Pflege und bessere Organisation dieser Maßnahmen.
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von NicMan »

Quatschki hat geschrieben:(16 Jul 2021, 18:20)

Ja, aber das können sich viele nicht vorstellen.
Da müßte es Lehrfilme geben.
Oder dass man so eine Szene mal kreativ in einen "Tatort" einbaut, damit die Leute bei solchen Formaten nicht nur lernen, wie schlimm die Räächten sind, sondern auch mal was Praktisches vermittelt wird.
Den Beitrag hier fand ich dazu recht lehrreich:
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

NicMan hat geschrieben:(16 Jul 2021, 18:08)

Es wurde vor vollaufenden Kellern auf jeden Fall gewarnt. Wie ist es möglich, dass trotzdem Menschen in Kellern ertrunken sind? Ich denke da auch an den Fall in einer Behinderteneinrichtung in Sinzig.
Warum wohl, weil es aufgrund mangelnder Erfahrung nicht vorstellbar war. Und das denke ich ist der wesentliche Punkt.
Wir haben mal in der Firma in der ich früher tätig war eine Feuerwehrübung organisiert. Aus gutem Grund hatten wir das so gemacht, dass außer der Geschäftsführung niemand davon wusste. Also haben wir uns mit der Feuerwehr abgesprochen, die gleich bei dieser Übung mit dabei war. Rauchbomben organisiert um auch noch einen Brand zu simulieren. Und das dann auch gestartet. Du glaubst gar nicht, wie träge die Leute waren. Ist das nun ein Fehlalarm oder nicht? oder nur eine Übung? Da warte ich doch erstmal, bevor ich was mache... und das obwohl bereits die Sirenen der Feuerwehr hörbar waren (die war Luftlinie nur 1 Km entfernt). Da musste man echt die Leute zusammenscheuchen und dazu animieren, dass sie ihren Arbeitsplatz verlassen. Trotz vorangegangen Übungen und genauen Anweisungen, wie man sich in solchen Fällen zu verhalten hat. Die meisten glauben es einfach nicht, dass es ihnen selber passieren kann, bis sie es mal selbst erleben....
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von franzmannzini »

Es würde mich schon interessieren, wie ich Baumaßnahmen auf meinem Grundstück hätte begründen müssen,
wenn ich im Angesicht einer für mich als zukünftig wahrscheinlich angenommenen Katastrophe,
5 Meter hohe tief verankerte WU-Beton-Wälle um mein Grundstück in solchen Gebieten hätte "zimmern" wollen,
da wäre bestimmt gekommen:
Nein, das darfst Du nicht, das zerstört die Gemeinde-Idylle!
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von Kohlhaas »

NicMan hat geschrieben:(16 Jul 2021, 18:14)

Verschwiegen glaube ich nicht und das wäre auch eine recht krasse Anschuldigung.
Jepp. Genau diese Anschuldigung ist hier aber erhoben worden.
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von NicMan »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(16 Jul 2021, 18:25)

Warum wohl, weil es aufgrund mangelnder Erfahrung nicht vorstellbar war. Und das denke ich ist der wesentliche Punkt.
Wir haben mal in der Firma in der ich früher tätig war eine Feuerwehrübung organisiert. Aus gutem Grund hatten wir das so gemacht, dass außer der Geschäftsführung niemand davon wusste. Also haben wir uns mit der Feuerwehr abgesprochen, die gleich bei dieser Übung mit dabei war. Rauchbomben organisiert um auch noch einen Brand zu simulieren. Und das dann auch gestartet. Du glaubst gar nicht, wie träge die Leute waren. Ist das nun ein Fehlalarm oder nicht? oder nur eine Übung? Da warte ich doch erstmal, bevor ich was mache... und das obwohl bereits die Sirenen der Feuerwehr hörbar waren (die war Luftlinie nur 1 Km entfernt). Da musste man echt die Leute zusammenscheuchen und dazu animieren, dass sie ihren Arbeitsplatz verlassen. Trotz vorangegangen Übungen und genauen Anweisungen, wie man sich in solchen Fällen zu verhalten hat. Die meisten glauben es einfach nicht, dass es ihnen selber passieren kann, bis sie es mal selbst erleben....
Vielleicht ist das in der breiten Masse der Gesellschaft wirklich so. Ich konnte das selbst nie so wirklich nachvollziehen, da ich selbst da eher anders gestrickt bin. Wenn es aber wirklich so ist, dass mangelnde Vorstellungskraft für viele ein Problem ist, dann wird diese Einstellung beim Klimawandel noch zum Problem. Denn da werden wahrscheinlich Katstrophen auftreten, die niemand heute für vorstellbar hält.
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von Kohlhaas »

franzmannzini hat geschrieben:(16 Jul 2021, 18:19)

Das es eben nicht reicht besser als Bangladesh oder der Sudan zu sein, sondern viel besser.
Deshalb erwähnte ich ja auch das Desaster um den "Bundes-Warntag" der ein glatter Fehlschlag war.
Der Umgang in einigen anderen westlichen Hochtechnologieländern war auch nicht viel besser.
Eine Talsperre ist auch nicht plötzlich voll.
Entschuldige, aber Du redest Dünnsinn. In Deutschland sind derzeit viele, viele Rettungskräfte unterwegs, die einen ganz anderen Anspruch an sich selbst haben, als besser als Bangladesch oder Sudan zu sein. Als ist das geschrieben habe, bezog ich mich auf die uns zur Verfügung stehenden Kapazitäten. Wenn Du das nicht verstanden hast, tut es mir leid. Aber Du hast ja sowieso ein Grundsatzproblem mit Deutschland.
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Kohlhaas hat geschrieben:(16 Jul 2021, 18:24)

Erstens glaube ich das nicht. Und zweitens geht es darum nicht. Hier wird unausgesetzt behauptet, dass man das Ereignis hätte voraussehen müssen.
Naja, es gibt wie so oft Hinweise darauf, dass man ein Problem bekommt. Das Ausmaß des Problems mag noch nicht abschätzbar sein. Das ist aber nicht das Problem. Gutes Risikomanagement zeigt sich ja vor allem darin, dass man entsprechende Risikoindikatoren festlegt und eben danach handelt. Genau das gab es eben nicht. Also vorauschauendes Handeln. Genau sowas wäre eben ein typisches öffentliches Gut. Ich kann durchaus nachvollziehen, dass das nicht passiert ist, hoffe aber auch, dass man sich mit der Erfahrung mal wieder auf die eigenen Aufgaben der öffentlichen Verwaltung konzentriert.
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von JJazzGold »

franzmannzini hat geschrieben:(16 Jul 2021, 18:25)

Es würde mich schon interessieren, wie ich Baumaßnahmen auf meinem Grundstück hätte begründen müssen,
wenn ich im Angesicht einer für mich als zukünftig wahrscheinlich angenommenen Katastrophe,
5 Meter hohe tief verankerte WU-Beton-Wälle um mein Grundstück in solchen Gebieten hätte "zimmern" wollen,
da wäre bestimmt gekommen:
Nein, das darfst Du nicht, das zerstört die Gemeinde-Idylle!
Zwar nicht 5m tief, aber mein Haus steht in einer Betonwanne. Das hat die Gemeindeidylle nicht gestört und hält mir den Keller trocken, im Gegensatz zu einigen Nachbarn.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt

https://www.youtube.com/watch?v=9FBu2rVuXGI
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von Sören74 »

Kohlhaas hat geschrieben:(16 Jul 2021, 18:22)

Oh, Du schreibst so schöne Sachen. Ich bin tief beeindruckt und bewundere Deine humanistische Einstellung. Was hat das jetzt allerdings mit der völlig kranken Behauptung zu tun, dass die deutschen Behörden die ganze Dramatik des Unglücks absehen konnten und nicht informiert haben?
Um es mal mit den Worten von NicMan zu sagen, es deutet sich an, dass hier an mindestens einer Stelle fahrlässig gehandelt wurde. Und da gilt es ggf. auch öffentlichen Druck aufzubauen, um das zur passenden Zeit aufzuarbeiten. Und nicht immer wieder schönzureden. Wenn ich Deine Beiträge lese, kann ich mir mittlerweile schon bildlich vorstellen, wo irgendjemand dann meint, naja, so schlimm kann es ja nicht werden, ist ja vorher auch noch nie passiert. :rolleyes:
Kohlhaas hat geschrieben:Wir haben einen Katastrophenschutz. Der funktioniert auch und leistet gerade erstklassige Arbeit.
Woran machst Du das im vollen Umfang an den Ereignissen der letzten 3 Tage fest? Wäre es nicht denkbar, dass es auch Defizite gibt, deren Behebung vielleicht in Zukunft Menschenleben retten könnte? Beispielsweise die Ereignisse in Bhuket waren furchtbar. Aber es hat die Menschen und die Behörden sensibel gemacht und es sind sogar in der Pre-Smartphone-Ära Lösungen entstanden, Menschen vor einem bevorstehenden zu warnen und ihnen wichtige Minuten zur Rettung zu schenken.
Kohlhaas hat geschrieben: Du müsstest nur endlich mal einen Beleg dafür liefern, dass der Katastrophenschutz schon vor dem Eintreten der Katastrophe hätte tätig werden können.
Davon kann man fast schon ausgehen, dass die Hinweise darauf sich in den kommenden Tagen häufen werden.
Kohlhaas hat geschrieben: Hier in diesem Strang ist genau gar nichts belegt worden, was eine Verantwortung deutscher Behörden für diese Katastrophe als möglich erscheinen lassen würde.
Also wenn Du selbst die Möglichkeit(!) eines behördlichen Versagen nicht mal in Betracht ziehst, wüsste ich nicht, was ich da noch mit Dir weiter diskutieren soll.
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von Kohlhaas »

Sören74 hat geschrieben:(16 Jul 2021, 18:23)

Ich kenne es vom Hessischen Rundfunk, dass sie seit einigen Jahren bei jeder Unwetterwarnung einen Warnhinweis mit einer Videotextseite ins laufende Programm stellen.
Und das wäre ein hinreichender Grund gewesen, vorab ganze Regionen zu evakuiren, obwohl man gar nicht wissen konnte ob und mit welcher Macht dort die Unwetter niedergehen würden?
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von lili »

Bonner Bürger bieten Hochwasser-Opfern Unterkünfte an

https://www.msn.com/de-de/nachrichten/n ... np1taskbar

Schöne Hilfsbereitschaft! :thumbup:
Wer einen Beruf ergreift, ist verloren.

Henry David Thoreau
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von Kohlhaas »

Sören74 hat geschrieben:(16 Jul 2021, 18:36)

Um es mal mit den Worten von NicMan zu sagen, es deutet sich an, dass hier an mindestens einer Stelle fahrlässig gehandelt wurde. Und da gilt es ggf. auch öffentlichen Druck aufzubauen, um das zur passenden Zeit aufzuarbeiten. Und nicht immer wieder schönzureden. Wenn ich Deine Beiträge lese, kann ich mir mittlerweile schon bildlich vorstellen, wo irgendjemand dann meint, naja, so schlimm kann es ja nicht werden, ist ja vorher auch noch nie passiert. :rolleyes:
Da kannst Du mit den Augen rollen, solange Du willst.

Ich warte immer noch auf einen Beleg für Deine völlig unsägliche Behauptung.

Du hast behauptet, dass die Behörden vorab vom Verlauf dieses Unglücks wussten und nicht informiert haben. Das hast DU behauptet. Lieferst Du dafür auch mal einen Beleg? Oder reicht es Dir, Dich selbst ganz toll zu finden, weil Du diese völlig kranke Behauptung in die Welt gesetzt hast?
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

NicMan hat geschrieben:(16 Jul 2021, 18:29)

Vielleicht ist das in der breiten Masse der Gesellschaft wirklich so. Ich konnte das selbst nie so wirklich nachvollziehen, da ich selbst da eher anders gestrickt bin. Wenn es aber wirklich so ist, dass mangelnde Vorstellungskraft für viele ein Problem ist, dann wird diese Einstellung beim Klimawandel noch zum Problem. Denn da werden wahrscheinlich Katstrophen auftreten, die niemand heute für vorstellbar hält.
Um hier nochmal einzuhaken. Die mangelnde Vorstellungskraft betrifft ja alle. Da solltest du dich nicht ausnehmen, genausowenig wie ich das für mich mache. Denn man sollte nicht vergessen, dass sich in einer Betrachtung im Nachhinein vieles deutlicher zeigt, als dann, wenn man gerade eine Entscheidung treffen muss und eben nicht weiß, wie sich das weiterentwickelt. Interessanter ist vielmehr, was man daraus lernt und wie man in Zukunft damit umgeht. Und genau da stößt man auf unterschiedliche Typen. Zum einen sind da die, die vorauschauend analaytisch handeln (eher introvertiert) und diejenigen die eher situationsbezogen agieren (extravertiert). Dahinter verbergen sich grundsätzlich verschiedene Problemslösungsstrategien bei der nicht die eine besser ist als die andere, sondern man sich tatsächlich in Anbetracht aller Umstände um eine lösung bemühen muss, die einem gemeinsamem Ziel entspricht. Und das ist tatsächlich schwierig. Das benötigt Offenheit und Akzeptanz gegenüber anderen Meinungen und Vorgehensweisen. Als prinzipielles Problem könnte man hier sehen, dass die Politik in größerem Maß extravertierte Persönlichkeiten anzieht und damit eine oft langfristige Strategie zur Problemlösung ausbleibt.
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von Quatschki »

NicMan hat geschrieben:(16 Jul 2021, 18:25)

Den Beitrag hier fand ich dazu recht lehrreich:
Nun stell dir vor, da ist statt des jugendlichen Moderators eine 78jährige Oma, die nur schnell die Transportbox für ihre Miezekatze sucht, damit sie die auch mit evakuieren kann und statt des sauberen Wassers eine stinkende Schlammplörre.
So passiert das dann...
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von sünnerklaas »

Kohlhaas hat geschrieben:(16 Jul 2021, 18:48)

Da kannst Du mit den Augen rollen, solange Du willst.

Ich warte immer noch auf einen Beleg für Deine völlig unsägliche Behauptung.

Du hast behauptet, dass die Behörden vorab vom Verlauf dieses Unglücks wussten und nicht informiert haben. Das hast DU behauptet. Lieferst Du dafür auch mal einen Beleg? Oder reicht es Dir, Dich selbst ganz toll zu finden, weil Du diese völlig kranke Behauptung in die Welt gesetzt hast?
Der Deutsche Wetterdienst hat sich zu dem Thema geäussert (Hervorhebung von mir):

Ein Sprecher des Deutschen Wetterdienstes (DWD) sagt ZDFheute, dass das Warn-Management von Seiten seiner Behörde sehr gut gelaufen sei. "Wir haben getan, was zu tun war." Man habe Gemeinde-genau mit genug zeitlichem Vorlauf von Regenmengen von bis zu 200 Litern pro Quadratmeter gewarnt.

Vielerorts habe die höchste Warnstufe gegolten. Der DWD-Sprecher verweist aber auch darauf, dass die Warnmeldungen nicht von allen Medien verbreitet worden seien. "In den nächsten Wochen werden wir das mit allen Beteiligten aufbereiten."

Es sei aber nicht Aufgabe des DWD, zu bewerten, ob Maßnahmen wie Evakuierungen im angemessenen Umfang durchgeführt wurden. Im föderalen System Deutschlands sind für den Katastrophenschutz insbesondere die Landkreise, kreisfreien Städte und Kommunen zuständig.

Auf Twitter kritisiert auch der DWD-Meteorologe Marcus Beyer deutlich, dass Warnungen nicht ernst genug genommen worden seien.

Quelle
Vor allem die großen Medienhäuser haben sich im Vorfeld, ja selbst, als die Katastrophe schon lief, extrem schwer damit getan. Genauer gesagt: man übte sich im angestrengten Weggucken.
Um es einmal polemisch überspitzt zu sagen: es war das allererste Mal, dass BILD nicht als allererstes mit der Leiche sprechen wollte und lieber auf Bruder Arnin gewartet hat.
Sören74

Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von Sören74 »

Kohlhaas hat geschrieben:(16 Jul 2021, 18:41)

Nein! Du faselst drumherum! DU hast behauptet, dass die Behörden den dramatischen Verlauf des Unwetters vorher gekannt und nicht darüber informiert zu haben. Das war DEINE Behauptung! Dafür gibt es aber nicht den geringsten Beleg. Du behaupteste das einfach nur.
Nochmal, der deutsche Wetterdienst ist eine Behörde im Bereich des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur. Die sprachen von Regenmassen von 200 Litern und mehr innerhalb von 3 Tagen. Die haben das auch weitergegeben. Also wo ist die Information hängengeblieben? Das gilt es aufzuarbeiten.
Kohlhaas hat geschrieben:Dein Gefasel ist langsam nicht mehr erträglich. Es WURDE vorgewarnt! Daran kann es keinen Zweifel geben.
Nur vom DWD oder auch von anderen Behörden?
Kohlhaas hat geschrieben: Dass der genaue Ort der Überschwemmungen und die (Todes-)Folgen davon voraussehbar gewesen wären, ist wieder nur Deine völlig dünnsinnige Behauptung.
Also wenn wir erst dann handeln sollen, wenn wir den genauen Ort, mit genauer Uhrzeit und genauen Schäden kennen, dann können wir das mit dem Katastrophenschutz auch vergessen. Dann bleibt einem wirklich nichts anderes übrig, als hinterher die Schäden zusammenzukehren und uns von den Toden zu verabschieden. :|
Kohlhaas hat geschrieben: Willst Du ernsthaft behaupten, dass der Deutsche Wetterdienst irgendwann politisch gesteuert keine Wetterinformationen mehr herausgegeben hätte?
Brauchst Du wieder betreutes Lesen?
Sören74

Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von Sören74 »

Kohlhaas hat geschrieben:(16 Jul 2021, 18:43)

Und das wäre ein hinreichender Grund gewesen, vorab ganze Regionen zu evakuiren, obwohl man gar nicht wissen konnte ob und mit welcher Macht dort die Unwetter niedergehen würden?
Nun, wenn man es wie in Maastricht und Lüttich gemacht hätte und vorsorglich die Orte an der Ahr auf diesen Schritt vorbereitet hätte, würden vielleicht noch einige Menschen mehr leben. Oder findest Du das zu mühsam?
Sören74

Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von Sören74 »

Kohlhaas hat geschrieben:(16 Jul 2021, 18:48)

Du hast behauptet, dass die Behörden vorab vom Verlauf dieses Unglücks wussten und nicht informiert haben. Das hast DU behauptet.
In der Regel weiß ich schon, was ich behauptet habe: "Im Grunde genommen gibt es ja nur zwei wahrscheinliche Möglichkeiten. Behörden wussten von der Gefahr, haben es aber nicht rechtzeitig weitergeleitet. Oder die Behörden haben trotz der enormen Regenmengen und der Vorgeschichte (wochenlang Regen, feuchte Böden) die Situation falsch eingeschätzt. Beides finde ich verheerend. :|" Der Punkt, wenn eine Behörde warnt, aber die nächste Behörde das Problem herunterspielt oder Maßnahmen zu spät einleitet, dann erleben wir genau dieses ineffiziente Verhalten, welches auch Menschenleben kostet.
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von NicMan »

Quatschki hat geschrieben:(16 Jul 2021, 18:50)

Nun stell dir vor, da ist statt des jugendlichen Moderators eine 78jährige Oma, die nur schnell die Transportbox für ihre Miezekatze sucht, damit sie die auch mit evakuieren kann und statt des sauberen Wassers eine stinkende Schlammplörre.
So passiert das dann...
Da hast du recht. Habe grade mit meinem Vater telefoniert, er hat Arbeitskollegen in Bad Neunahr. Einer hat seine 80Jährige Mutter nachts aus dem Keller gerettet. Offenbar eher zufällig zur rechten Zeit, weil er nach ihr sehen sollte. Die Frau war, wie du richtig sagst, in einer ganz anderen körperlichen Verfassung als der Moderator der Sendung.
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von Sören74 »

19:10 auf ZDF-heute, in den Orten Schuld und Irrel wurden die Menschen gewarnt, speziell in Irrel ist die FW durch den Ort gefahren. In beiden Orten kam niemand ums Leben. Wenn die Strukturen lokal funktionieren, rettet man damit auch Menschenleben. Die gute Nachricht. :)
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von Teeernte »

Sören74 hat geschrieben:(16 Jul 2021, 19:27)

19:10 auf ZDF-heute, in den Orten Schuld und Irrel wurden die Menschen gewarnt, speziell in Irrel ist die FW durch den Ort gefahren. In beiden Orten kam niemand ums Leben. Wenn die Strukturen lokal funktionieren, rettet man damit auch Menschenleben. Die gute Nachricht. :)
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von Alexyessin »

Kohlhaas hat geschrieben:(16 Jul 2021, 17:31)

Jetzt verdreh mal nicht die Tatsachen. Selbstverständlich ist darüber berichtet worden, dass Unwetter und Starkregenereignisse drohen. Ob jeder Mensch auf seinem Handy Katwarn laufen hat, ist völlig ohne Belang und kann auf keinen Fall den Behörden angelastet werden.
Natürlich kann das den Behörden angelastet werden. Wieso wurden denn die betreffenden Regionen von ihren Kreis/Landbehörden nicht informiert / gewarnt.
Kohlhaas hat geschrieben:(16 Jul 2021, 17:31)
Und es wurde den Behörden vorgeworfen, das gewusst und verschwiegen zu haben. Dafür hätte ich jetzt gern mal Belege!
Noch besser. Ich werfe den jeweiligen Regierungsbehörden vor keinen Plan gehabt zu haben.
Nochmal, mein Beleg war die Warnung des Wetterfuzzies ( hoffentlich hast des jetzt mal angschaut ) vom MONTAG. Kannst du mir eine solche Warnung und Verhaltensanweisung in ähnlicher Form von den jeweiligen zuständigen Behörden zeigen? Danke.
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von Alexyessin »

Kohlhaas hat geschrieben:(16 Jul 2021, 18:24)

Erstens glaube ich das nicht. Und zweitens geht es darum nicht. Hier wird unausgesetzt behauptet, dass man das Ereignis hätte voraussehen müssen.
Nein, auf das Ereignis das definitiv bekannt war rechtzeitig und konsequent reagieren müssen. Darum geht es.
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von Der Kutscher »

NicMan hat geschrieben:(16 Jul 2021, 19:15)

Da hast du recht. Habe grade mit meinem Vater telefoniert, er hat Arbeitskollegen in Bad Neunahr. Einer hat seine 80Jährige Mutter nachts aus dem Keller gerettet. Offenbar eher zufällig zur rechten Zeit, weil er nach ihr sehen sollte. Die Frau war, wie du richtig sagst, in einer ganz anderen körperlichen Verfassung als der Moderator der Sendung.
Im WDR berichtete ein sichtlich erschütterter Vater das er seine beiden Töchter nur unter größter Anstrengung aus dem Keller retten konnte, die hatten dort ihr Zimmer und schliefen. Die Tür ging nicht mehr auf, da auf der anderen Seite schon das Wasser stand, er konnte sie zertrümmern.

Es war wohl oftmals einfach Glück im Spiel das es nicht zu noch mehr Todesopfern gekommen ist.
Sören74

Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von Sören74 »

Der Kutscher hat geschrieben:(16 Jul 2021, 20:24)

Im WDR berichtete ein sichtlich erschütterter Vater das er seine beiden Töchter nur unter größter Anstrengung aus dem Keller retten konnte, die hatten dort ihr Zimmer und schliefen. Die Tür ging nicht mehr auf, da auf der anderen Seite schon das Wasser stand, er konnte sie zertrümmern.

Es war wohl oftmals einfach Glück im Spiel das es nicht zu noch mehr Todesopfern gekommen ist.
Es fehlt vielleicht breiten Bevölkerungsschichten das Risikobewusstsein, dass bei drohenden Hochwasser es hundertmal besser ist, seinen Schlafraum unnötig zu verlegen, als es einmal nicht zu machen. Vielleicht bin ich auch anders gepolt, bei tagelangen Regen nicht unbedingt am niedrigsten Ort schlafen zu wollen. Genau für 12 Menschen in einem Heim ist das ja zum Verhängnis geworden.
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von Alexyessin »

sünnerklaas hat geschrieben:(16 Jul 2021, 18:59)

Der Deutsche Wetterdienst hat sich zu dem Thema geäussert (Hervorhebung von mir):
Okay, behördlicher Weg.
Diese Wetterwarnungen kommen und das es zu schweren Regenfällen kommen wird, war bekannt. Dazu hat es auch dort oben ( Bergisches Land ) auch schon die Wochen davor immer wieder stärker geregnet.
An wem werden diese Meldungen des DWD behördlich weitergegeben? Oder hat da jedes Bundesland seine eigenen DWD-Kommunikationszentren mit Meteorologen, die das prüfen?
Also mal ganz fikitv:
Bei der zuständigen Behörde für Katastrophenschutz im Land NRW kommt diese Meldung an. Was macht der zuständige Behördenleiter? Geht zu seinem Vorgesetzten um auf die Lage hinzuweisen. Keine Ahnung wer da vorgelagert ist, aber es dünket mir, dass hier das Innenministerium zuständig sein sollte.
Nehmen wir also den besten Fall an und der Innenminister wird zumindest darüber informiert und es wird abgesprochen die betroffenen Landkreise zu informieren. Dann landet also diese Warnung spätestens beim Landratsamt. Und ein guter Landrat kennt sein Gebiet und wird wissen. Okay, hier haben wir einen Fluß, bitte hier mal prüfen, ob der da Schaden anrichten kann. Auch die sollten ja ihre Leute haben. Sind ja vor Ort. Okay, Stadt C und Dorf E sind definitiv gefährdet. Landrat ruft Bürgermeister E und Oberbürgermeister C an die wiederum ihre Straßen kennen und dann die Menschen vor Ort direkt warnen können.

Leider denke ich, dass irgendwo in dieser Kette ein großer Fehler lag. Sonst wären zwar nicht die monetären Schäden ausgeblieben, aber mehr Menschen vor Verletzung und Tot gerettet werden können.

Es waren ja seit Montag mindestens 48 Stunden Zeit.

sünnerklaas hat geschrieben:(16 Jul 2021, 18:59)
Vor allem die großen Medienhäuser haben sich im Vorfeld, ja selbst, als die Katastrophe schon lief, extrem schwer damit getan. Genauer gesagt: man übte sich im angestrengten Weggucken.
Um es einmal polemisch überspitzt zu sagen: es war das allererste Mal, dass BILD nicht als allererstes mit der Leiche sprechen wollte und lieber auf Bruder Arnin gewartet hat.
Gut, private Medien müssen das nicht bringen. Der Brigitte kann es scheißegal sein und auch das Spektrum der Wissenschaft oder um bei normalen Zeitungen zu bleiben, die Süddeutsche Zeitung haben an Unwetterwarnungen zwischen Eifel und Bergischen Land nur bedingt Interesse.

Aber der ÖRR hätte da viel zeitiger melden müssen. Und zwar nicht am Abend mit der Tagesschau und Regionalen Wetter - "Hey da kommt Starkregen" sondern. Keller räumen, Lebensgefahr in den Gebieten x,y,z.
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von sünnerklaas »

Sören74 hat geschrieben:(16 Jul 2021, 19:27)

19:10 auf ZDF-heute, in den Orten Schuld und Irrel wurden die Menschen gewarnt, speziell in Irrel ist die FW durch den Ort gefahren. In beiden Orten kam niemand ums Leben. Wenn die Strukturen lokal funktionieren, rettet man damit auch Menschenleben. Die gute Nachricht. :)
In Schuld haben die Leute ihre Autos, ja sogar noch ihre Wohnwagen in höhere Bereiche fahren können.
In Bremen hat man gefährdete Gebiete bei der Sturmflut 1962 noch am Abend des 16. Februars evakuiert. Die 7 Toten, die es Bremen gab, waren Leute, die sich entweder geweigert haben, mitzukommen oder einfach wieder ins Gebiet zurückgegangen sind.
In Hamburg-Wilhelmsburg und in Hamburg-Waltershof hat man die Evakuierung damals nicht auf die Reihe bekommen. Weit über 300 Menschen sind ertrunken.
In beiden Großstädten gab es dieselbe Situation - nur in Bremen wurde rechtzeitig geräumt. An die Helden von damals, Senatspräsident Kaisen und Innensenator Ehlers erinnert sich heute niemand mit in dem Zusammenhang. Auch nicht, dass sie schon am Abend des 16. Februars die Bundeswehr und die damals in Bremen stationierten US-Streitkräfte alarmiert und in Gang gesetzt hatten.
Als der Held von Hamburg im Krisenstab erschien, war man in Bremen und Bremerhaven schon mit der Reparatur der Schäden beschäftigt.

Manche sagen, Wilhelm Kaisen und Adolf Ehlers wären viel zu bescheiden gewesen.
Kohlhaas
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von Kohlhaas »

Sören74 hat geschrieben:(16 Jul 2021, 19:01)

Nochmal, der deutsche Wetterdienst ist eine Behörde im Bereich des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur. Die sprachen von Regenmassen von 200 Litern und mehr innerhalb von 3 Tagen. Die haben das auch weitergegeben. Also wo ist die Information hängengeblieben? Das gilt es aufzuarbeiten.

Lies doch einfach mal, was Du selbst gerade geschrieben hast. Du selbst hast gerade geschrieben, dass gewarnt wurde. Wem willst Du jetzt noch einen Vorwurf machen?

Und Du schuldest uns immer noch eine Beleg dafür, dass den Behörden das Ausmaß der Katastrophe vorab bekannt war und dass sie nicht gewarnt hätten.
Also wenn wir erst dann handeln sollen, wenn wir den genauen Ort, mit genauer Uhrzeit und genauen Schäden kennen, dann können wir das mit dem Katastrophenschutz auch vergessen. Dann bleibt einem wirklich nichts anderes übrig, als hinterher die Schäden zusammenzukehren und uns von den Toden zu verabschieden. :
Du redest völligen Blödsinn. Der Katastrophenschutz kann erst dann einschreiten, wenn eine Katastrophe passiert ist. Es ist eine passiert und nun agiert - unter anderem - der Katastrophenschutz. Das macht er gut und richtig. Du schuldest aber immer noch irgendeinen wie auch immer gearteten Beleg, dass das alles vorher abzusehen war und nicht berichtet wurde.
Brauchst Du wieder betreutes Lesen?
Nein. Du brauchst wohl wieder mal betreutes Denken. Mein Mitgefühl dafür.

Immer und immer wieder: Liefer bitte endlich einen einzigen Beleg dafür, dass die Behörden vorab das Ausmaß dieser Katastrophe absehen konnten und geschwiegen haben. Liefer endlich einen Beleg für diese unsägliche Unterstellung und spar Dir Deine dümmlichen Bemerkungen über betreutes Lesen. Es mag Deiner Aufmerksamkeit entgangen sein, aber so eine Situation hatten wir in Deutschland noch nie. Deine bescheuerte Einstellung, dass man das alles vorher hätte wissen müssen, kannst Du Dir getrost sonstwo hinschieben. Jedenfalls solange, bis Du Belege nennen kannst. Wir haben gerade gelernt, dass die Natur mächtiger ist als wir. Mehr als 80 Menschen sind deshalb gestorben. Du darfst gerne weiterhin glauben, dass das die Schuld von irgendwelchen Behörden ist. Du bist ja sowieso völlig unbelehrbar. Du lieferst auch sowieso keine Belege für Deine kranken Behauptungen.
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von sünnerklaas »

Sören74 hat geschrieben:(16 Jul 2021, 19:27)

19:10 auf ZDF-heute, in den Orten Schuld und Irrel wurden die Menschen gewarnt, speziell in Irrel ist die FW durch den Ort gefahren. In beiden Orten kam niemand ums Leben. Wenn die Strukturen lokal funktionieren, rettet man damit auch Menschenleben. Die gute Nachricht. :)
In Schuld haben die Leute ihre Autos, ja sogar noch ihre Wohnwagen in höhere Bereiche fahren können.
In Bremen hat man gefährdete Gebiete bei der Sturmflut 1962 noch am Abend des 16. Februars evakuiert. Die 7 Toten, die es Bremen gab, waren Leute, die sich entweder geweigert haben, mitzukommen oder einfach wieder ins Gebiet zurückgegangen sind.
In Hamburg-Wilhelmsburg und in Hamburg-Waltershof hat man die Evakuierung damals nicht auf die Reihe bekommen. Weit über 300 Menschen sind ertrunken.
In beiden Großstädten gab es dieselbe Situation - nur in Bremen wurde rechtzeitig geräumt. An die Helden von damals, Senatspräsident Kaisen und Innensenator Ehlers erinnert sich heute niemand mit in dem Zusammenhang. Auch nicht, dass sie schon am Abend des 16. Februars die Bundeswehr und die damals in Bremen stationierten US-Streitkräfte alarmiert und in Gang gesetzt hatten.
Als der Held von Hamburg im Krisenstab erschien, war man in Bremen und Bremerhaven schon mit der Reparatur der Schäden beschäftigt.

Manche sagen, Wilhelm Kaisen und Adolf Ehlers wären viel zu bescheiden gewesen.
Sören74

Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von Sören74 »

Im ARD-Brennpunkt wird vom Vertreter des THW die explizite Empfehlung gegeben, eine der vielen Warn-Apps zu nutzen.
Skeptiker

Deutscher Katastrophenschutz: Gewitter ist "Unwetter", aber in Fluten sterben leise >100 Menschen.

Beitrag von Skeptiker »

Ich bin erstaunt über den deutschen Katastrophenschutz.

Wie kann es sein, dass mehr als Hundert Menschen in Fluten sterben? Gab es ausreichend Warnungen?

Ich komme nicht aus den betroffenen Regionen, aber mir drängt sich der Eindruck auf, dass es ein Defizit bei der Flutwarnung gegeben hat. Das ist umso erstaunlicher, als dass mittlerweile jedes Gewitter mit Pauken und Trompeten als Unwetter angekündigt wird, ganz so als sei es nicht ein natürliches Ereignis welches man bei gebotener Vorsicht gelassen über sich ergehen lassen kann.

Und nun auf einmal ganze Orte abgesoffen - mit Leuten immernoch in den Häusern drin.

Wo waren Polizei und Feuerwehr um gefährdete Gebiete zu evakuieren? Kann man die Gefährdung nicht vorhersagen? Sind die Modellrechnungen zu ungenau? Wo hapert es?
Kohlhaas
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von Kohlhaas »

Sören74 hat geschrieben:(16 Jul 2021, 19:08)

In der Regel weiß ich schon, was ich behauptet habe: "Im Grunde genommen gibt es ja nur zwei wahrscheinliche Möglichkeiten. Behörden wussten von der Gefahr, haben es aber nicht rechtzeitig weitergeleitet. Oder die Behörden haben trotz der enormen Regenmengen und der Vorgeschichte (wochenlang Regen, feuchte Böden) die Situation falsch eingeschätzt. Beides finde ich verheerend. :|" Der Punkt, wenn eine Behörde warnt, aber die nächste Behörde das Problem herunterspielt oder Maßnahmen zu spät einleitet, dann erleben wir genau dieses ineffiziente Verhalten, welches auch Menschenleben kostet.
Nö, Du stellst einfach nur kranke Vorwürfe in die Welt. Die von Dir hier zitierte Eigenaussage beweist es nur wieder. Du kannst Dir nur zwei Möglichkeiten vorstellen. Und nun versuchst Du, uns weiszumachen, dass keine anderen Möglichkeiten denkbar sind. Die Natur hat gerade bewiesen, dass Deine Vorstellungskraft ziemlich erbärmlich ist.

Nochmal und gebetsmühlenartig: Du hast das Märchen in die Welt gesetzt, dass die Behörden vorab vom dramatischen Verlauf dieser Katastrophe wussen und nicht informiert hätten. Das ist und bleibt eine Lüge. Warum Du diese Lüge unablässig erzählst, weißt nur Du. Liefer endlich eine Beleg für Deine unsägliche Behauptung!
Slava Ukraini
Sören74

Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von Sören74 »

Kohlhaas hat geschrieben:(16 Jul 2021, 20:39)

Lies doch einfach mal, was Du selbst gerade geschrieben hast. Du selbst hast gerade geschrieben, dass gewarnt wurde. Wem willst Du jetzt noch einen Vorwurf machen?
Es hilft nicht viel, wenn der DWD Unwetterwarnungen herausbringt, aber die zuständigen Behörden bis runter auf Ortsebene keine passenden Schlüsse daraus ziehen, dass man direkt an die Haustür gehen muss oder per Lautsprecherwagen die Bevölkerung warnt. In den Orten Schuld und Irrel hat ja genau das funktioniert und die Leute konnten wenigstens ihr Leben in Sicherheit bringen. Aber in anderen Orten des Ahrtals sind Dutzende Menschen umgekommen. Es braucht in meinen Augen einfach diversitäre Informationsquellen und -wege, wenn ein oder mehrere Wege sprichwörtlich blockieren. Und selbst wenn es nur eine Überschwemmungsgefahr mit geringer Wahrscheinlichkeit gibt, müssen da Mechanismen greifen, die lieber die Menschen umsonst evakuieren, als einmal zu wenig. Die meisten Leser haben das hier verstanden. Da brauche ich jetzt einige Unbelehrbare nicht zusätzlich überzeugen.
Kohlhaas hat geschrieben: Und Du schuldest uns immer noch eine Beleg dafür, dass den Behörden das Ausmaß der Katastrophe vorab bekannt war und dass sie nicht gewarnt hätten.
Nein, nicht uns, sondern Dir, weil Du wirklich einer der wenigen hier bist, die sich immer noch weigern, sich mit den schon genannten Quellen ernsthaft auseinanderzusetzen.
Kohlhaas hat geschrieben:
Du redest völligen Blödsinn. Der Katastrophenschutz kann erst dann einschreiten, wenn eine Katastrophe passiert ist.
*facepalm*
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