Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

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Cobra9
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von Cobra9 »

discipula hat geschrieben:(30 Jun 2021, 21:46)

Er hat das Schiff gar nicht versenkt. gell. alles gut.

Die Reaktionen von Russland wenn man es so behandeln würde will ich jetzt nicht erwähnen großartig. Russland soll das Gesetz achten und gut ist.

Oder man sollte tatsächlich drüber nachdenken Russland einfach mal genauso zu behandeln wie es die Nato behandelt und Ukraine.

Durchfahrt Ärmelkanal Straße von Gribaltar ect - wird Russland verboten. Was glaubt man wie Russland durchdreht in der Realität
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Cobra9
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von Cobra9 »

Es gibt Überlegungen seitens der USA Internationale Haftbefehle in der Angelegenheit einzuführen. Warum eigentlich nicht. Wäre nach internationalem Recht möglich. Ich glaube über den Gedanken kommt es nicht raus. Bezogen auf sowas


Un beschuldigen russische Ausbilder der exzessiven Gewalt in Afrika

Ausbilder sollen sie sein: Doch ein Bericht der Vereinten Nationen wirft russischen Soldaten Verbrechen in der Zentralafrikanischen Republik vor. Russland dementiert das.

https://www.zeit.de/politik/ausland/202 ... en-bericht


Eigentlich fände ich es nicht unbedingt schlecht. Wenn Pmc's Scheise bauen das ein Strafverfahren kommt.

Auch gerade bei Russland das null tut um Verbrechen zu ahnden für mich. Aber neu ist das nicht. Die tollen russischen Truppen in Einsätzen begehen ja regelmäßig Verbrechen oder Kriegsverbrechen. Reicht aus um einen ganzen Strang zu füllen im Forum inklusive Quellen Wenn ich dann manche Beiträge lese klingt das ungefähr so. In Syrien verhalten sich also ausgesprochen diszipliniert die Russen - wenn sie Krankenhäuser bombardieren und Alte, Frauen und Kinder abschlachten kein Problem. Der Kreml nennt das "Kollateralschäden" oder trotz Beweisen nie gewesen . Man könnte es wohl auch Terrorakte nennen, aber das widerspräche vermutlich dem Bild, dass die russischen Einheitsorgane so gern von sich verbreiten.


Aber leider ist es Alltag bald. Und zum Schluss noch


Recherchen von Bellingcat zeigen: Der russische Geheimdienst FSB verübte mehrere Giftanschläge. Mindestens drei davon endeten tödlich.

https://m.faz.net/aktuell/politik/ausla ... 07538.html
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Mehmet
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von Mehmet »

streicher hat geschrieben:(29 Jun 2021, 20:13)

Du betreibst klassisches Whataboutism. Es ging in meiner Aussage um die afrikanischen Staaten und die AU. Und hier geht es um die Werte der AU:
Constitutive Act of the African Union
Whataboutism? Made my Day!

Du Behauptest etwas ohne Beispiele und/oder Belege zu nennen. Gut, ist Geschenkt. Thema abgehakt.
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Cobra9
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von Cobra9 »

Mehmet hat geschrieben:(02 Jul 2021, 22:00)

Whataboutism? Made my Day!

Du Behauptest etwas ohne Beispiele und/oder Belege zu nennen. Gut, ist Geschenkt. Thema abgehakt.

Der Einzige wo was behauptet bist Du. Streicher nannte die AU. Gemäß deren Grundsatz ist die Behauptung richtig das man schon längst hätte laut reagieren müssen.

Na dann schönen Samstag
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streicher
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von streicher »

Mehmet hat geschrieben:(02 Jul 2021, 22:00)

Whataboutism? Made my Day!

Du Behauptest etwas ohne Beispiele und/oder Belege zu nennen. Gut, ist Geschenkt. Thema abgehakt.
Kannst du ruhig abhaken.
Fast alle afrikanische Staaten sind Mitglieder der AU. Die Werte habe ich aus dem "Constitutive Act" zitiert. Jetzt formuliere ich es mal etwas anders: die AU hat ihre große Chance, auf den Tisch zu hauen und mal richtig gehört zu werden. Aber sie wird auch diese Chance verstreichen lassen (Vielleicht kuschen sie vor Russland?!). Ergo: die Mitglieder der AU nehmen es mit den Werten und Zielen, die sie sich gemeinsam gesetzt haben, nicht so ernst. Dabei bräuchte Russland hier seitens der AU die Breitseite.
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von Kohlhaas »

Putin legt Strategiepapier gegen die "Verwestlichung" Russlands vor.

https://www.welt.de/politik/ausland/art ... chung.html
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von Cobra9 »

Kohlhaas hat geschrieben:(04 Jul 2021, 12:08)

Putin legt Strategiepapier gegen die "Verwestlichung" Russlands vor.

https://www.welt.de/politik/ausland/art ... chung.html

Eigentlich erkennbar was da passiert
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harry52
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von harry52 »

Kohlhaas hat geschrieben:(04 Jul 2021, 12:08)
Putin legt Strategiepapier gegen die "Verwestlichung" Russlands vor.
https://www.welt.de/politik/ausland/art ... chung.html
Kyrill I der Vorsteher der russisch orthodoxen Kirche,
der schon mal gerne Luxusuhren trägt und immer in der ersten Reihe sitzt, wenn Putin eine wichtige Rede im Kreml hält, sagt ja auch schon seit vielen Jahren, wie sein und wie Putins Russland zukünftig aussehen soll.

Kyrill I: (wikipedia)
"In seiner Ansprache vor dem UN-Menschenrechtsrat ... 18. März 2008 kritisierte Kyrill I., dass es in der Europäischen Grundrechtecharta keine Klausel zu Beschränkungen der darin zugesicherten Rechte und Freiheiten gibt,....

Kyrill ist ein entschiedener Vertreter für ein Festhalten am traditionellen Familienmodell.

Im April 2013 kritisierte er den Feminismus in einer Erklärung scharf und bezeichnete ihn als ein „gefährliches Phänomen“.... Die Rolle der Frau sei stets nach innen konzentriert, beim Haushalt und den Kindern."
"Gut gemeint" ist nicht das Gleiche wie "gut gemacht".
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von Cobra9 »

Nochmal zum Defender Vorfall der rechtliche Aspekt.

Russlands Position ist wohl eher nicht gut


So weit ist es hier zwar nicht eskaliert. Doch der Abwurf von Bomben vor den Bug eines britischen Schiffes markiert nicht nur einen weiteren Tiefpunkt in den britisch-russischen Beziehungen. Er offenbart auch ein äußerst problematisches Verhältnis der Russischen Föderation zum (See-)Völkerrecht.

https://www.lto.de/recht/hintergruende/ ... lkerrecht/
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von Cobra9 »

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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von Rautenberger »

Kohlhaas hat geschrieben:(04 Jul 2021, 12:08)

Putin legt Strategiepapier gegen die "Verwestlichung" Russlands vor.

https://www.welt.de/politik/ausland/art ... chung.html
Das Papier ist eine Aneinanderreihung von Gags, ein wahres Witzfeuerwerk:
...es gibt eine aktive Propaganda der Freizügigkeit, der Sittenlosigkeit und des Egoismus; es wird ein Kult der Gewalt, des Konsums und des Vergnügens durchgesetzt...
Die politische Elite dieses Landes plündert den Staat aus, um in einem perversen Luxus zu leben, um sich Bühnen mit Poledance-Stange in ihre Paläste zu zimmern, während weite Teile der Bevölkerung in Armut leben. Und die wollen uns eine "Propaganda der Freizügigkeit, der Sittenlosigkeit und des Egoismus" vorwerfen? :D :D :D

Der nächste Gag ist der Vorwurf des "Kults der Gewalt". Ich sage nur: 10.000+ Tote im Donbass, Kopfabschneiden in Syrien, Folter im Knast, vergiftete Oppositionelle, erschossene Oppositionelle, verprügelte Oppositionelle, Unterstützung der Gewaltregimes von Lukaschenka, Assad etc. pp. Und nicht zu vergessen natürlich das Problem der häuslichen Gewalt und deren Entkriminalisierung durch den russischen Gesetzgeber (https://de.wikipedia.org/wiki/H%C3%A4us ... her_Gewalt)...

Sicher gibt es am Westen vieles zu kritisieren, aber wenn Putin den moralischen Zeigefinger hebt, dann ist das einfach nur lächerlich, weil dieses Regime moralisch absolut bankrott ist.
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von Cobra9 »

Russland zündelt weiter

https://m.faz.net/aktuell/politik/ausla ... 25403.html

Ich glaube tatsächlich den Esten. Eigentlich sollte man doch 1:1 auch sowas machen. Putin würde Toben.

Russland erinnert immer mehr an ganz dunkle Zeiten
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von Cobra9 »

Sollte man auch mal ein wenig Russland behindern wie es Russland tut gern? Nein es gilt ja sind an Recht gebunden

https://m.kn-online.de/Nachrichten/Schl ... ln-spielen




Wenig überraschend


https://m.kn-online.de/Nachrichten/Schl ... ln-spielen
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von Cobra9 »

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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von streicher »

Täglich grüßt das Murmeltier. Es mussten mal NATO-Flugzeuge aufsteigen. In Litauen.
https://www.n-tv.de/politik/Russische-J ... 70688.html
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von Tom Bombadil »

Rautenberger hat geschrieben:(07 Jul 2021, 08:28)

Das Papier ist eine Aneinanderreihung von Gags, ein wahres Witzfeuerwerk
Ich kann mir schon vorstellen, dass das, was sich im Westen entwickelt, für sehr konservative Menschen in Russland sehr abschreckend wirkt. Homoehe, Gendersprech, Open Border-Politik, lauter Feminismus, "zu weiche" Polizei und Justiz... das sind für Erzkonservative doch allesamt rote Tücher. Ich kenne die russische Gesellschaft aber nicht und weiß daher nicht, ob Putins Programm eine Mehrheit findet oder ob das von oben aufgedrückt wird. Aber auch Putin wird solche Entwicklungen nicht aufhalten können, über kurz oder lang wird sich das alles auch in Russland durchsetzen, das gehört mMn. zur sich entwickelnden Zivilisation dazu.
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von Rautenberger »

Tom Bombadil hat geschrieben:(09 Jul 2021, 14:00)

Ich kann mir schon vorstellen, dass das, was sich im Westen entwickelt, für sehr konservative Menschen in Russland sehr abschreckend wirkt. Homoehe, Gendersprech, Open Border-Politik, lauter Feminismus, "zu weiche" Polizei und Justiz... das sind für Erzkonservative doch allesamt rote Tücher. Ich kenne die russische Gesellschaft aber nicht und weiß daher nicht, ob Putins Programm eine Mehrheit findet oder ob das von oben aufgedrückt wird. Aber auch Putin wird solche Entwicklungen nicht aufhalten können, über kurz oder lang wird sich das alles auch in Russland durchsetzen, das gehört mMn. zur sich entwickelnden Zivilisation dazu.
Dass die Russen ohne Zweifel in gesellschaftspolitischen Fragen sehr konservativ sind, ist die eine Sache, die andere sind aber die krassen Widersprüche, die sich da auftun. Der Anspruch, der "Bewahrer der christlichen Werte" zu sein ist doch ein Witz! Oder ist es neuerdings "konservativ" oder "christlich", den Staat auszuplündern, andere Länder zu überfallen oder unliebsame Bürger zu vergiften? Wenn Konservatismus für law and order steht, dann müsste die ganze russische Führungselite für Jahre in ein sibirisches Straflager einrücken oder einen Kopf kürzer gemacht werden. Das wäre dann eine konsequente Umsetzung der "konservativen" Werte, die diese Leute angeblich "bewahren" wollen.
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von Tom Bombadil »

Ja, UNS hier ist das klar, aber wie viel davon erfährt das Volk oder will es überhaupt erfahren?
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Rautenberger
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von Rautenberger »

Tom Bombadil hat geschrieben:(09 Jul 2021, 22:59)

Ja, UNS hier ist das klar, aber wie viel davon erfährt das Volk oder will es überhaupt erfahren?
Ich denke, dass immer mehr es wissen wollen und auch wissen. Und das ist auch der Grund, warum Putin gegen die "Verwestlichung" vorgehen will: Er sieht die Gefahr. Wer die wahrscheinliche Zukunft Russlands sehen will, muss sich nur Belarus ansehen. Das dortige Regime ist schon ein paar Schritte weiter: Es hat die breite Mehrheit der Bevölkerung gegen sich und musste die Repression massiv hochfahren, um an der Macht zu bleiben. Zurzeit wird massiv gegen unabhängige Medien vorgegangen. Das wäre in Russland so, als würden der Fernsehsender Doschd und die Nowaja Gaseta dichtgemacht und die Redakteure in den Knast gesteckt. Das ist kein autokratisches System mehr, sondern eine lupenreine Diktatur. Ich bin fast überzeugt, dass Russland auch auf dem Weg dorthin ist. Die Frage ist dann nur, ob bzw. wie lange sich solch ein System im Europa des 21. Jahrhunderts halten kann.
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von discipula »

Rautenberger hat geschrieben:(09 Jul 2021, 22:55)
Der Anspruch, der "Bewahrer der christlichen Werte" zu sein ist doch ein Witz! Oder ist es neuerdings "konservativ" oder "christlich", den Staat auszuplündern, andere Länder zu überfallen oder unliebsame Bürger zu vergiften?
nun... ja. so wie damals die Amis unter George Bush senior? jupp. Total christlich, westlich, normal.

siehe hier:
https://www.theguardian.com/world/2005/oct/07/iraq.usa

Gott hatte George Bush vorgeschrieben, Terroristen in Afghanistan zu bekämpfen. Was er dann tat.


Wenn Konservatismus für law and order steht, dann müsste die ganze russische Führungselite für Jahre in ein sibirisches Straflager einrücken oder einen Kopf kürzer gemacht werden.
Da hatte sich einiges verschoben in den letzten Jahrzehnten.

Zu meiner Kindheit - 80er Jahre - da waren die Linken die Coolen, Wilden, Langhaarigen, Sex Drugs and Rock'n'Roll, und die Rechten waren die Spiesser, die einen roten Kopf kriegten, wenn die Geranien nicht schön im Gleichschritt wuchsen und im Rasen ein Blümchen zu entstehen wagte.

heute sind die Linken die Super-Spassbefreiten ohne jeglichen Humor, die das Leben aller Leute mikromanagen, selbstverständlich nur zum Besten des dummen Pöbels der keine Ahnung hat, während die Rechten auf die Wichtigkeit von Grundrechten hinweisen
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von Panarin »

discipula hat geschrieben:(10 Jul 2021, 08:09)

nun... ja. so wie damals die Amis unter George Bush senior? jupp. Total christlich, westlich, normal.

siehe hier:
https://www.theguardian.com/world/2005/oct/07/iraq.usa

Gott hatte George Bush vorgeschrieben, Terroristen in Afghanistan zu bekämpfen. Was er dann tat.
Bush war sicherlich ein übler Typ und für mich persöhnlich ein Kriegsverbrecher. Der Unterschied zu Putin: Bush konnte man abwählen.
discipula
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von discipula »

Panarin hat geschrieben:(10 Jul 2021, 08:56)

Bush war sicherlich ein übler Typ und für mich persöhnlich ein Kriegsverbrecher. Der Unterschied zu Putin: Bush konnte man abwählen.
Ein weiterer Unterschied zu Putin: Putin hatte noch nie einen Krieg auf einem ganz andern Kontinent angezettelt und hat nicht den Anspruch, alle Länder der Welt zu russischen Werten zu bekehren.

Wenn ich die russische Kindersterblichkeit der letzten Jahre betrachte, die stetig gesunken ist, so scheint Putin nicht ganz alles falsch zu machen:
https://de.statista.com/statistik/daten ... -russland/
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von Panarin »

discipula hat geschrieben:(10 Jul 2021, 08:59)

Ein weiterer Unterschied zu Putin: Putin hatte noch nie einen Krieg auf einem ganz andern Kontinent angezettelt und hat nicht den Anspruch, alle Länder der Welt zu russischen Werten zu bekehren.

Wenn ich die russische Kindersterblichkeit der letzten Jahre betrachte, die stetig gesunken ist, so scheint Putin nicht ganz alles falsch zu machen:
https://de.statista.com/statistik/daten ... -russland/
Putin führte und führt wahrlich genug Kriege. Ich weiss nicht was schlimmer ist: ein Krieg auf einem anderen Kontinent oder ein Krieg gegen die eigene Bevölkerung wie damals in Tschetschenien. Sag du es mir.

Wie gesagt Bush war abwählbar, Putin ist es nicht. Immerhin hat noch kein amerikanischer Präsident das System so zu seinem Vorteil geändert, dass er praktisch bis zum Lebensende regieren konnte.
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von Rautenberger »

discipula hat geschrieben:(10 Jul 2021, 08:09)

nun... ja. so wie damals die Amis unter George Bush senior? jupp. Total christlich, westlich, normal.

siehe hier:
https://www.theguardian.com/world/2005/oct/07/iraq.usa

Gott hatte George Bush vorgeschrieben, Terroristen in Afghanistan zu bekämpfen. Was er dann tat.
Ach was, Bigotterie gibt's auch anderswo und nicht nur in Russland? Na was du nicht sagst! *gäääääääähn*
Da hatte sich einiges verschoben in den letzten Jahrzehnten.

Zu meiner Kindheit - 80er Jahre - da waren die Linken die Coolen, Wilden, Langhaarigen, Sex Drugs and Rock'n'Roll, und die Rechten waren die Spiesser, die einen roten Kopf kriegten, wenn die Geranien nicht schön im Gleichschritt wuchsen und im Rasen ein Blümchen zu entstehen wagte.

heute sind die Linken die Super-Spassbefreiten ohne jeglichen Humor, die das Leben aller Leute mikromanagen, selbstverständlich nur zum Besten des dummen Pöbels der keine Ahnung hat, während die Rechten auf die Wichtigkeit von Grundrechten hinweisen
Auf die Wichtigkeit welcher "Grundrechte" weisen denn diese selbst ernannten "Konservativen" in Russland hin? Das Grundrecht auf Ausplünderung des Staates? Das Grundrecht auf Mordanschläge auf Oppositionelle? Das Grundrecht Wahlen zu fälschen? :D :D :D
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von DevilsNeverCry »

Tom Bombadil hat geschrieben:(09 Jul 2021, 14:00)

Ich kann mir schon vorstellen, dass das, was sich im Westen entwickelt, für sehr konservative Menschen in Russland sehr abschreckend wirkt. Homoehe, Gendersprech, Open Border-Politik, lauter Feminismus, "zu weiche" Polizei und Justiz... das sind für Erzkonservative doch allesamt rote Tücher. Ich kenne die russische Gesellschaft aber nicht und weiß daher nicht, ob Putins Programm eine Mehrheit findet oder ob das von oben aufgedrückt wird. Aber auch Putin wird solche Entwicklungen nicht aufhalten können, über kurz oder lang wird sich das alles auch in Russland durchsetzen, das gehört mMn. zur sich entwickelnden Zivilisation dazu.
Langfrishug eher "jein" - kurzfristig denke ich das deine Prognose nicht zutreffen wird.
Viele Staaten die unter dem Sowjetkommunismus gelitten haben erfahren heute eine Wiedergeburt der Kirche die zuvor unterdrückt wurde- Polen und Ungarn z. B. Ob dieser Trend mal zurück geht? Evtl., aber das ist nicht in Stein gemeißelt. Bei Russland ist das ähnlich. Auch hier erfährt die Kirche einen Aufstieg. Wenn man eine Kirche in Russland oder der Ukraine besucht dann springt einem Besucher aus Deutschland sofort ins Auge das viele junge Menschen eine orthodoxe Kirchen besuchen. Wenn ich mir dagegen die Besucherzahlen von Kirchen in Deutschland ansehe, dann sind diese teils leer und wenn sich mal jemand da findet dann sind das überwiegend nur ältere Menschen.
Was ich damit sagen will? Die Kirchen dieser Staaten treten gegen den Trend an den du beschreibst.
Vor kurzem gab es einen LGBT Marsch in Georgien bei dem die Regierung von der Heftigkeit der Gegenwehr überrascht wurde. Das ist keine Überraschung, schließlich ist auch die georgisch-orthodoxen Kirche gegen LGBT.
Evtl. ändert sich das mal in den kommenden Jahrzehnten. Das setzt aber - denke ich - auch eine Reformation der Kirche voraus. Dafür würde ich nicht meine Hand ins Feuer legen. Bisher erkenne ich das der Einfluss konservativer Kräfte in vielen postsowjetischen Staaten und ehemaligen Warschauer Pakt Staaten wieder zunehmend ist und nicht rückläufig.
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von discipula »

Panarin hat geschrieben:(10 Jul 2021, 09:10)

Putin führte und führt wahrlich genug Kriege. Ich weiss nicht was schlimmer ist: ein Krieg auf einem anderen Kontinent oder ein Krieg gegen die eigene Bevölkerung wie damals in Tschetschenien. Sag du es mir.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Zweiter ... enienkrieg

wieso gilt Tschetschenien als "eigene Bevölkerung"? es ist doch eine unabhängige Republik.

die nix Besseres wusste, als die russische Nachbarprovinz anzugreifen. und womöglich noch zusätzlich in Moskau Attentate durchzuführen.

was hätte Russland denn da vernünftigerweise tun sollen? machen lassen? Blümchen senden?

Wie gesagt Bush war abwählbar, Putin ist es nicht. Immerhin hat noch kein amerikanischer Präsident das System so zu seinem Vorteil geändert, dass er praktisch bis zum Lebensende regieren konnte.
Wenn die USA sich bei kriegerischen Aktivitäten auf ihre unmittelbare Nachbarschaft konzentrieren täte, gäbe es wohl noch einige, die dafür einen Quasi-Monarchen in Kauf nehmen würden....


ebenso scheint mir, dass Putin nie den Anspruch hatte, Demokrat zu sein. im Gegensatz zur USA.
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von discipula »

Rautenberger hat geschrieben:(10 Jul 2021, 09:29)

Auf die Wichtigkeit welcher "Grundrechte" weisen denn diese selbst ernannten "Konservativen" in Russland hin?
Die Souveränität von Nationen?

Das Grundrecht auf Ausplünderung des Staates? Das Grundrecht auf Mordanschläge auf Oppositionelle? Das Grundrecht Wahlen zu fälschen? :D :D :D
nun, du musst ja nicht dorthin ziehen.

Herr Snowden fühlt sich in dieser Diktatur offensichtlich sicherer als im ach so freien und demokratischen Westen, wie kommt das bloss.... :?:
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von Cobra9 »

discipula hat geschrieben:(10 Jul 2021, 08:59)

Ein weiterer Unterschied zu Putin: Putin hatte noch nie einen Krieg auf einem ganz andern Kontinent angezettelt und hat nicht den Anspruch, alle Länder der Welt zu russischen Werten zu bekehren.

Wenn ich die russische Kindersterblichkeit der letzten Jahre betrachte, die stetig gesunken ist, so scheint Putin nicht ganz alles falsch zu machen:
https://de.statista.com/statistik/daten ... -russland/

Ich wusste gar nicht das Afrika usw. auf dem gleichen Kontinent liegen wie Russland. Wieder was gelernt.

Putin hat genug Kriege geführt und angefangen. Unter Putin begehen Streitkräfte von Russland und Pmc's Kriegsverbrechen quasi jede Woche. Man kann sich aber alles schon schön reden.
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von Cobra9 »

discipula hat geschrieben:(10 Jul 2021, 12:03)

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Zweiter ... enienkrieg

wieso gilt Tschetschenien als "eigene Bevölkerung"? es ist doch eine unabhängige Republik.

die nix Besseres wusste, als die russische Nachbarprovinz anzugreifen. und womöglich noch zusätzlich in Moskau Attentate durchzuführen.

was hätte Russland denn da vernünftigerweise tun sollen? machen lassen? Blümchen senden?




Wenn die USA sich bei kriegerischen Aktivitäten auf ihre unmittelbare Nachbarschaft konzentrieren täte, gäbe es wohl noch einige, die dafür einen Quasi-Monarchen in Kauf nehmen würden....


ebenso scheint mir, dass Putin nie den Anspruch hatte, Demokrat zu sein. im Gegensatz zur USA.

Tschetschenien unabhängig werden lassen wäre ne Idee gewesen. Aber wer Unabhängigkeit will wird bedroht oder gleich angegriffen.

Siehe Ukraine
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von discipula »

Cobra9 hat geschrieben:(10 Jul 2021, 13:05)

Tschetschenien unabhängig werden lassen wäre ne Idee gewesen. Aber wer Unabhängigkeit will wird bedroht oder gleich angegriffen.

Siehe Ukraine
Die Tschetscheben sind doch unabhängig.

Und Ukraine mit Ausnahme der Krim ( also dort wo seit eh und je (!!) der einzige russische eisfreie Hafen ist), ebenfalls.

Putin schützt russische Interessen, was sein Job ist.
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von Cobra9 »

Russland darf gerne klagen. Aber entweder es akzeptiert die Regeln der EU oder hat Pech


https://app.handelsblatt.com/politik/in ... ZazSPO-ap1
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von Rautenberger »

discipula hat geschrieben:(10 Jul 2021, 12:06)

Die Souveränität von Nationen?
Welcher Nationen genau? Der ukrainischen vielleicht? Oder der georgischen? Oder die der baltischen Nationen, die deine russischen "Konservativen" durch ihr Geschichtsnarrativ nachträglich in Zweifel ziehen? Bei dir jagt eine Pointe die andere. :D
nun, du musst ja nicht dorthin ziehen.

Herr Snowden fühlt sich in dieser Diktatur offensichtlich sicherer als im ach so freien und demokratischen Westen, wie kommt das bloss.... :?:
...und ein Whataboutismus jagt den anderen. Hat dir schon mal jemand verraten, dass eine Schwalbe noch keinen Sommer macht? Okay, ein Ami ist in Russland im Exil. Dagegen stehen Tausende Russen, die im Westen im Exil sind. Snowden hat sich nach amerikanischem Recht strafbar gemacht. Das finde ich auch nicht gut, aber es ist so. Nur weil er in Russland sitzt, werden aber die amerikanischen Wahlen nicht undemokratischer und die russischen Wahlen nicht demokratischer. Snowden hin oder her - Es ist eine Tatsache, dass Russland keine Demokratie ist, aber die USA durchaus eine Demokratie sind (wenn auch weiß Gott keine ideale).
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von Cobra9 »

discipula hat geschrieben:(10 Jul 2021, 13:15)

Die Tschetscheben sind doch unabhängig.

Und Ukraine mit Ausnahme der Krim ( also dort wo seit eh und je (!!) der einzige russische eisfreie Hafen ist), ebenfalls.

Putin schützt russische Interessen, was sein Job ist.
Erstmal Tschetschenien ist nicht unabhängig sondern lediglich eine Regierung von Putins Gnaden installiert worden. Was ist bitte Dir unabhängig?

Tschetschenien nicht. Autonome Gebiet bzw Republik.

Unabhängigkeit ist was anderes und gut Diktaturen mögen sich ja.

.
Zweitens die Krim gehört weiterhin zur Ukraine. Wo ist das internationale Recht hier nicht deutlich. Der Besatzer sieht es anders. OK. Das Putin die Verantwortung für Kriegsverbrechen trägt in Legion ist bekannt. Wer seinen Job so wie ein Massenmörder erledigt gehört nach Den Hag. Whataboutism us 2.0 ist ja aber bekannt. Und inforniere dich zum Thema eisfreie Häfen :rolleyes:



Ich lehne Russland unter Putin ab. Was du tust deine wahl.
Zuletzt geändert von Cobra9 am Samstag 10. Juli 2021, 13:38, insgesamt 2-mal geändert.
Panarin
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von Panarin »

discipula hat geschrieben:(10 Jul 2021, 12:03)

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Zweiter ... enienkrieg

wieso gilt Tschetschenien als "eigene Bevölkerung"? es ist doch eine unabhängige Republik.

die nix Besseres wusste, als die russische Nachbarprovinz anzugreifen. und womöglich noch zusätzlich in Moskau Attentate durchzuführen.

was hätte Russland denn da vernünftigerweise tun sollen? machen lassen? Blümchen senden?
Ich lese hier das erste mal, dass Tschetschenien eine unabhängige Republik ist. Wenn wir jetzt von dem offiziellen Status reden.
Wenn die USA sich bei kriegerischen Aktivitäten auf ihre unmittelbare Nachbarschaft konzentrieren täte, gäbe es wohl noch einige, die dafür einen Quasi-Monarchen in Kauf nehmen würden....


ebenso scheint mir, dass Putin nie den Anspruch hatte, Demokrat zu sein. im Gegensatz zur USA.
Die USA sind ja auch eine Demokratie im Gegensatz zu Russland. Zwar eine sehr spezifische aber immer noch demokratisch. Und Putin sieht sich schon als "Demokrat", deshalb veranstaltet er immer noch Show-Wahlen mit einer Fake-Opposition (Kommunisten und LDPR). Keiner sieht sich gerne als Autokrat.
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Rautenberger
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von Rautenberger »

discipula hat geschrieben:(10 Jul 2021, 13:15)

Die Tschetscheben sind doch unabhängig.
Vielleicht liest du das nochmal nach.
Und Ukraine mit Ausnahme der Krim ( also dort wo seit eh und je (!!) der einzige russische eisfreie Hafen ist), ebenfalls.
Und vielleicht liest du das auch noch mal nach: https://de.rbth.com/lifestyle/84807-10- ... n-russland
Von den neun dort angegebenen russischen Häfen werden 5 (!) als eisfrei bezeichnet. Und was soll "seit eh und je (!!)" heißen? Nicht mal Putin bezweifelt, dass Sewastopol bis 2014 Teil der Ukraine war!
Putin schützt russische Interessen, was sein Job ist.
Schön wär's! Das tut er eben nicht. Russische Interessen sind die Interessen des russischen Volkes - und die sind Putin schnurzpiepegal.
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von discipula »

Rautenberger hat geschrieben:(10 Jul 2021, 13:16)

- Es ist eine Tatsache, dass Russland keine Demokratie ist, aber die USA durchaus eine Demokratie sind (wenn auch weiß Gott keine ideale).
ja, eben.

Darum muss sich die USA an demokratischen Standards messen lassen, aber Russlsnd nicht. Da Russland keine Demokratie sein will, aber die USA schon.

und da fragt man sich schon, wieso der USA ihre riesige Gefängnispopulation verziehen wird (und es will wohl keiner gern so genau wissen, was dort drin alles so passiert), aber den Russen alles und jedes vorgeworfen wird.
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von discipula »

Rautenberger hat geschrieben:(10 Jul 2021, 13:31)

Schön wär's! Das tut er eben nicht. Russische Interessen sind die Interessen des russischen Volkes - und die sind Putin schnurzpiepegal.
Die Verminderung der Kindersterblichkeit ist also reiner Zufall?

das ist ja eine Kennzahl, die recht aussagekräftig ist im Hinblick auf den Lebensstandard. und die hat Russland innerhalb von zehn Jahren glatt halbiert.

wie hat das denn kommen können?
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von Vongole »

discipula hat geschrieben:(10 Jul 2021, 14:40)

ja, eben.

Darum muss sich die USA an demokratischen Standards messen lassen, aber Russlsnd nicht. Da Russland keine Demokratie sein will, aber die USA schon.
Das meinst du ernst, oder? :?
Putin behauptet, Russland sei eine Demokratie, nur ist es keine, weil er das verhindert.
und da fragt man sich schon, wieso der USA ihre riesige Gefängnispopulation verziehen wird (und es will wohl keiner gern so genau wissen, was dort drin alles so passiert), aber den Russen alles und jedes vorgeworfen wird.
Verziehen wird gar nichts, auch Urteile in den USA sind immer wieder Teil von Diskussionen. Der Unterschied ist jedoch, dass die Urteile erstens von unabhängigen Richtern gefällt werden, zweitens wegen Verstößen gegen
Straf- oder bürgerliches Recht, drittens dem Angeklagten der Rechtsweg gegen ein Urteil zusteht.
In Russland landet man vor Gericht, weil man Putin kritisiert, das Urteil steht schon vorher fest, weil die Justiz nicht unabhängig ist, und falls die "Justiz" des Kritikers nicht habhaft wird, dann wird er einfach umgebracht, sei
es in Russland selbst oder im Ausland.
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von Kohlhaas »

discipula hat geschrieben:(10 Jul 2021, 14:42)

Die Verminderung der Kindersterblichkeit ist also reiner Zufall?

das ist ja eine Kennzahl, die recht aussagekräftig ist im Hinblick auf den Lebensstandard. und die hat Russland innerhalb von zehn Jahren glatt halbiert.

wie hat das denn kommen können?
Es ist in erster Linie mal eine Kennzahl, die etwas über Fortschritte in der Medizin aussagt. Dass der Lebensstandard in Russland in den vergangenen zehn Jahren gestiegen sei, gehört ja wohl ins Reich der Fabel.

Halten wir fest: Dir ist es einerlei, ob ein Land eine Demokratie oder eine Diktatur ist. Du hältst es also für legitim, wenn ein Diktator gewalt anwendet, um Diktator bleiben zu können. Mehr ist dazu dann auch nicht zu sagen.
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von Schnitter »

discipula hat geschrieben:(10 Jul 2021, 13:15)

Die Tschetscheben sind doch unabhängig.
Ein Witz jagt den anderen.
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von discipula »

Schnitter hat geschrieben:(10 Jul 2021, 15:17)

Ein Witz jagt den anderen.
nun, wenn sie zu Russland gehören, ist es eh Putins Job, dort für Ordnung und Ruhe zu sorgen.
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von discipula »

Kohlhaas hat geschrieben:(10 Jul 2021, 15:11)

Es ist in erster Linie mal eine Kennzahl, die etwas über Fortschritte in der Medizin aussagt. Dass der Lebensstandard in Russland in den vergangenen zehn Jahren gestiegen sei, gehört ja wohl ins Reich der Fabel.
.
Kindersterblichkeit hängt wesentlich an Lebensstikfaktoren zB ob es genug zu essen gibt. und geheizte Wohnungen, sauberes Wasser, Sicherheit....

während junge gesunde Frauen grundsätzlich keine medizinische Betreuung benötigen, um zu gebären. Eine Schwangerschaft ist ja keine Krankheit.


https://www.aerzteblatt.de/archiv/57331 ... -Situation
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von Kohlhaas »

Rautenberger hat geschrieben:(10 Jul 2021, 13:31)Und vielleicht liest du das auch noch mal nach: https://de.rbth.com/lifestyle/84807-10- ... n-russland
Von den neun dort angegebenen russischen Häfen werden 5 (!) als eisfrei bezeichnet. Und was soll "seit eh und je (!!)" heißen? Nicht mal Putin bezweifelt, dass Sewastopol bis 2014 Teil der Ukraine war!

Schön wär's! Das tut er eben nicht. Russische Interessen sind die Interessen des russischen Volkes - und die sind Putin schnurzpiepegal.
Recht hast Du. In einem Punkt muss man aber widersprechen: Die Krim hat für Russland schon eine ganz besondere Bedeutung. Insbesondere auch aus militärischer Sicht. Ja, es gibt eine ganze Reihe von ganzjährig eisfreien Häfen. Wenn man sich allerdings anschaut, wo sich diese Häfen befinden, dann werden die "strategischen Probleme" Russlands deutlich. Im Grunde genommen hat Russland (bzw. der am besten entwickelte europäische Teil des Landes) nur vom Schwarzen Meer und damit von der Krim aus einen einigermaßen günstigen Zugang zu den Weltmeeren. Und selbst von da aus haben die Russen "Engstellen" vor der Nase, die nicht unter ihrer Kontrolle stehen: Bosperus, Dardanellen, Suez-Kanal, Gibraltar. Und auf dem Weg durchs Mittelmeer sind sie auch nirgendwo "daheim". Das Mittelmeer ist ein europäisches Meer.

Die Seewege von allen anderen russischen Häfen aus sind viel schwieriger und/oder viel weiter. Von Wladiwostok oder von Murmansk aus z.B. in den Indischen Ozean oder in arabische Gewässer zu gelangen, ist ein echtes Problem.

Schauen wir nur mal auf die beiden Ostsee-Häfen Russlands: St. Petersburg und Kaliningrad. Ja, da unterhält Russland eine "Ostseeflotte". Die ist im Zweifel allerdings quasi in diesen beiden Häfen festgebunden. Um aus der Ostsee rauszukommen, müssten die Schiffe erstmal durch das Kattegat und den Skagerak. Vorher noch durch die Fahrrinnen zwischen den vielen Inseln (Fehmarnbelt zum Beispiel). Das ganze auf schmalen Fahrrinnen und unter permanenter Bewachung durch die Anrainerstaaten. Wollte Europa den Russen tatsächlich die Durchfahrt verwehren, dann hätte die Ostseeflotte nicht den Hauch einer Chance. Die wäre jederzeit binnen Minuten in Reichweite von Kampfflugzeugen aus allen Richtungen.

Wo in der Ostsee das Dilemma für Russland liegt, sieht man ja gerade an der völlig absurden Entscheidung Putins, vor Fehmarn russische Atom-Uboote herumschippern zu lassen. Damit will Russland seine "Waffenmacht" demonstrieren, wie ein Hund, der die Zähne fletscht und das Fell sträubt. Eine vollkommen sinnfreie Aktion. Wir wissen auch ohne diese "Demonstration der Stärke", dass es diese Atom-Uboote gibt. Und das Bedrohungspotenzial dieser Boote liegt nicht darin, dass man sie sehen kann, sondern darin, dass man nicht weiß wo sie sind! In der Ostsee können diese Boote sich aber nicht verstecken, denn das Meer ist so flach, dass die gar nicht tauchen können. Die sind jederzeit sichtbar und hörbar. Und im Zweifel auch angreifbar.

Eine völlig absurde "Demonstration von Stärke". Die Nato-Militärs in den Staaten rund um die Ostsee klatschen gerade begeistert in die Hände, weil sie noch nie so viel Zeit hatten, in aller Ruhe aus nächster Nähe drei russische Atom-Uboote zu "belauschen" und Aufzeichnungen über deren individuelle Geräuschentwicklung anzufertigen. Ich wäre sehr überrascht, wenn in diesem Moment nicht mehrere viel kleinere Nato-Uboote wie Flöhe an den russischen Ungetümen hängen würden.

Aber zurück zum Thema: Die Situation in der Ostsee zeigt nur, wie dringend Russland auf die Krim und auf die Beherrschungs des Schwarzen Meeres angewiesen ist. Das hat für Russland höchste strategische Bedeutung. Der größte strategische Schwachpunkt der Nato ist die brüchige Landverbindung zwischen Polen und dem Baltikum. Der größte strategische Schwachpunkt Russlands ist die Kontrolle über das Schwarze Meer. Ich persönlich gehe davon aus, dass Russland die Krim nie wieder hergeben wird. Jedenfalls nicht, solange Russland keine demokratische Nation ist, mit der man aus westlicher Sicht vertrauensvolle Kontakte pflegen kann.
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von Schnitter »

discipula hat geschrieben:(10 Jul 2021, 15:27)

nun, wenn sie zu Russland gehören, ist es eh Putins Job, dort für Ordnung und Ruhe zu sorgen.
Wie, ich dachte die sind "unabhängig" ? :D
Panarin
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von Panarin »

discipula hat geschrieben:(10 Jul 2021, 14:40)

ja, eben.

Darum muss sich die USA an demokratischen Standards messen lassen, aber Russlsnd nicht. Da Russland keine Demokratie sein will, aber die USA schon.

und da fragt man sich schon, wieso der USA ihre riesige Gefängnispopulation verziehen wird (und es will wohl keiner gern so genau wissen, was dort drin alles so passiert), aber den Russen alles und jedes vorgeworfen wird.
Ich sage es nochmal: Putin sieht sich sehr wohl als Demokrat. Ausserdem ist es völlig unwichtig ob ein Staat demokratisch oder autokratisch ist, wenn er Mitglied der UN ist muss er sich an die allemeinen Menschenrechte halten.

Und wegen den US-Gefängnissen. Die USA werden regelmäßig deshalb kritisiert auch wegen der noch vorhandenen Todesstrafe. Wegen Guantanamo, wegen Folter, wegen dem Irak-Krieg, immer gab es Kritik. Von Menschenrechtsorganisationen, von europäischen Staaten, von der Presse und auch innerhalb der USA selbst.
Kohlhaas
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von Kohlhaas »

discipula hat geschrieben:(10 Jul 2021, 15:34)

Kindersterblichkeit hängt wesentlich an Lebensstikfaktoren zB ob es genug zu essen gibt. und geheizte Wohnungen, sauberes Wasser, Sicherheit....

während junge gesunde Frauen grundsätzlich keine medizinische Betreuung benötigen, um zu gebären. Eine Schwangerschaft ist ja keine Krankheit.


https://www.aerzteblatt.de/archiv/57331 ... -Situation
Muss man Schwangerschaft als "Krankheit" einstufen, um akzeptieren zu können, dass medizinische Fortschritte den Verlauf von Schwangerschaften definitiv, ohne jeden Zweifel und völlig unbestreitbar "risikofreier" gemacht haben? Auch in der Steinzeit war Schwangerschaft keine Krankheit. Damals sind aber sehr, sehr viel mehr Frauen und Neugeborene im Kindbett gestorben als heute.

Da spielen auch geheizte Wohnungen, sauberes Wasser, die Nähe eines Krankenhauses, die Verfügbarkeit eines Taxis... etc.pp. eine Rolle.

DU allerdings hast versucht, die sinkende bzw gesunkene Kindersterblichkeit als Beleg dafür anzuführen, dass in Russland der Lebensstandard gestiegen sei. Sämtliche statistische Kennzahlen zum Thema Lebensstandard in Russland widerlegen diese Deutung! Hoch ist der Lebensstandard für Menschen in Russland nur dann, wenn diese Menschen es geschafft haben, sich in die autokratische Kleptokratie des neuen russischen Herrschaftssystems einzuschleimen. Wenn sie es in die Gruppe der Menschen geschafft haben, die konsequenzlos das russische Volk ausplündern können, steigt ihr Lebensstandard. So ein Zufall!

So richtig widerwärtig wird Deine "Argumentation" allerdings dann, wenn man nicht die von Dir behauptete gesunkene Kindersterblichkeit betrachtet, sondern den Vergleich zwischen der Kindersterblichkeit in Russland und in anderen Staaten.

Da gilt: In Deutschland 0,3 Prozent, in Russland 0,8 Prozent und damit noch hinter so Vorbildern für medizinische Versorgung wie Sri Lanka. Es gilt darüber hinaus, dass die Kindersterblichkeit in Deutschland unter deutschen Politikern als Problem empfunden wird. In Russland kümmert sich da kein Schwein drum, außer den Müttern die ihre Kinder beerdigen müssen. Putin hat da ja so großartige Großtaten vollbracht!

https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der ... hkeitsrate

Von Dir hätte ich jetzt gern einen Beleg für die Behauptung, dass der Lebensstandard in Russland in den letzten zehn Jahren gestiegen ist. Kommt so ein Beleg nicht, kannst Du Dir Deine Behauptung in die Haare schmieren. Welche Haare Du beschmierst, überlasse ich Deiner Entscheidung. :D
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von Kohlhaas »

Panarin hat geschrieben:(10 Jul 2021, 16:08)

Ich sage es nochmal: Putin sieht sich sehr wohl als Demokrat.
Meinst Du das wirklich ernst?

Ich halte Putin für einen Autokraten, einen Kleptokraten, ein korruptes Arschloch, einen Auftraggeber für Morde, einen Kriegstreiber und allgemein für einen völlig gewissenlosen und ausschließlich egoistischen "Menschen". Aber ich halte ihn nicht für vollverblödet! Wenn es auf der Welt nur einen einzigen Menschen geben würde, der sich selbst NICHT für einen Demokraten hält, dann wäre es Putin. Putin hält sich nicht für einen Demokraten. Er versucht ununterbrochen, Demokratien im Ausland zu destabilisieren und im Inland jede Möglichkeit für demokratische Entscheidungen zu unterbinden. Von langer Hand vorbereitete Wahlfälschungen eines Herrschenden können ja wohl kaum als Beleg dafür gewertet werden, dass der herrschende Fälscher sich als "Demokraten" sieht. Putin scheißt auf die Demokratie uns will sie in Russland nachhaltig abschaffen und im Ausland diskreditieren.
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von Sören74 »

Kohlhaas hat geschrieben:(10 Jul 2021, 16:23)

Meinst Du das wirklich ernst?

Ich halte Putin für einen Autokraten, einen Kleptokraten, ein korruptes Arschloch, einen Auftraggeber für Morde, einen Kriegstreiber und allgemein für einen völlig gewissenlosen und ausschließlich egoistischen "Menschen". Aber ich halte ihn nicht für vollverblödet! Wenn es auf der Welt nur einen einzigen Menschen geben würde, der sich selbst NICHT für einen Demokraten hält, dann wäre es Putin.
Es ist ja ein Unterschied, was man nach außen hin vorgibt und welche innere Weltsicht und Agenda man besitzt. Aber was wohl den noch größeren Unterschied ausmachen wird ist, was Putin eigentlich unter Demokratie versteht und was jeder von uns darunter versteht. Ich bin übrigens in einem Land aufgewachsen, was unter Demokratie was völlig anderes verstanden hat. :)
Panarin
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von Panarin »

Kohlhaas hat geschrieben:(10 Jul 2021, 16:23)

Meinst Du das wirklich ernst?

Ich halte Putin für einen Autokraten, einen Kleptokraten, ein korruptes Arschloch, einen Auftraggeber für Morde, einen Kriegstreiber und allgemein für einen völlig gewissenlosen und ausschließlich egoistischen "Menschen". Aber ich halte ihn nicht für vollverblödet! Wenn es auf der Welt nur einen einzigen Menschen geben würde, der sich selbst NICHT für einen Demokraten hält, dann wäre es Putin. Putin hält sich nicht für einen Demokraten. Er versucht ununterbrochen, Demokratien im Ausland zu destabilisieren und im Inland jede Möglichkeit für demokratische Entscheidungen zu unterbinden. Von langer Hand vorbereitete Wahlfälschungen eines Herrschenden können ja wohl kaum als Beleg dafür gewertet werden, dass der herrschende Fälscher sich als "Demokraten" sieht. Putin scheißt auf die Demokratie uns will sie in Russland nachhaltig abschaffen und im Ausland diskreditieren.
Ich habe mich vielleicht nicht richtig ausgedrückt. Er will der Welt vorspielen, dass er Demokrat ist. Deshalb die Farce mit den Wahlen und den Fake-Oppositionellen in der Duma. Das ist ja ein Aufwand, den er einstellen könnte. Eventuell wird das in naher Zukunft auch passieren und er wird einfach "Führer der Nation auf Lebenszeit".
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von Kohlhaas »

Sören74 hat geschrieben:(10 Jul 2021, 16:28)

Es ist ja ein Unterschied, was man nach außen hin vorgibt und welche innere Weltsicht und Agenda man besitzt. Aber was wohl den noch größeren Unterschied ausmachen wird ist, was Putin eigentlich unter Demokratie versteht und was jeder von uns darunter versteht. Ich bin übrigens in einem Land aufgewachsen, was unter Demokratie was völlig anderes verstanden hat. :)
Das hast Du schön geschrieben. Ich gratuliere Dir dazu. Ich hatte aber nicht auf Deinen Beitrag geantwortet. Ich hatte auf einen Beitrag geantwortet, in dem postuliert wurde, dass Putin sich selbst für einen Demokraten halten würde.

Du kannst ja gern mal versuchen, abseits von irgendwelchen semantischen Spitzfindigkeitne darzulegen, dass Putin irgendwann mal irgendwie für Demokratie eingetreten wäre. Demokratie war für diesen Menschen immer nur in der Weise interssant, dass er jegliche mögliche Opposition ausgeschaltet hat. Durch Einsperren oder Ermorden. Ich bin gespannt auf Belege von Dir dafür, dass Putin sich selbst für einen Demokraten halten würde.

Natürlich kannst Du Dich jetzt auf den Standpunkt stellen, dass Russland durch Ausschaltung der Opposition und durch Ermordung von Kritikern nur "vorgegeben" habe, eine bestimmte innere Agenda zu verfolgen.

Ich beglückwünsche Dich zu dieser weltbewegenden Erkenntnis. Putin ist also ein von amerikanischen Imperialisten missverstandener und verleumdeter Demokrat. Ohne Deine Mithilfe wäre ich zu dieser Erkenntnis nie gelangt. Danke, Massa, für diese Erleuchtung!

Lieber Sören, Du schreibst viele Sachen, die deutlich erkennen lassen, dass Du fähig bist, selbständig zu denken. Mach doch einfach mal Gebrauch von dieser Fähigkeit.

Welche "innere Weltsicht" Putin-Russland hat, sieht man an all den Militäraktionen in der ehemaligen SU, in Syrien, im Irak, in Libyen und der Ukraine. Man sieht das auch an den permanenten Deskinformationskampagnen gegen westliche Demokratien, an der Einmischung in die US-Präsidentenwahl oder in das britische Brexitreferendum oder an den Hackerangriffen gegen den Bundestag... Natürlich kann man hinterher noch drüber rumphilosophieren, was davon "innere Weltsicht" widerspiegelt oder nur vorgegeben war. Man kann sich auch darüber austauschen, was das größte russische Atom-Uboot vor Fehmarn machen soll oder warum russische Jets so oft für Alarmstarts von Nato-Jets im Baltikum sorgen, wenn dort gerade ausländische Politiker zu Gast sind. Man kann sich fragen, ob es einer "inneren Weltsicht" entspricht oder nur "vorgegeben" ist, wenn über der Ukraine mit russischen Waffen Passagierflugzeuge abgeschossen werden. Entspricht es innerer Weltsicht, wenn im Berliner Tiergarten russische Regimekritiker erschossen werden oder wenn in London Mordanschläge auf russische Regimekritiker mit Chemiewaffen verübt werden, die gar nicht existieren dürften?

Du willst darüber diskutieren, was Putin unter "Demokratie" versteht? Das ist für ihn der Feind, den er bekämpft, ohne überhaupt angegriffen worden zu sein. Putin scheißt auf Demokratie und will sie beseitigen.

Deine tiefgründigen Erwägungen über Demokratie interessieren Putin einen Dreck. Der ist ein Anti-Demokrat. Und er greift uns permanent an.

Jetzt kommen sicher wieder irgendwelche "Whataboutisten", die uns erklären, dass die USA doch genauso dreckig vorgehen würden. Diese Leute lügen aber. Entweder lügen sie, weil sie aus ideologischen Gründen den neuen Zaren Putin für den Messias halten, oder weil sie dafür bezahlt werden. Eine dritte Möglichkeit kann es meinem Eindruck nach nicht geben.

Wenn jemand angesichts all dessen, was so passiert ist und immer noch ständig passiert, über "innere Weltsicht" oder "missverstandene Demokratlichkeit" herumphilosophiert, dann kann ich das nur noch lächerlich finden. Die westlichen Demokratien haben das unverbrüchliche Recht, Demokratien bleiben zu wollen. Wenn Russland ständig versucht, dies zu verhindern, dann ist das ein feindseliger Akt. Die jüngsten Gipfel der G7 und der Nato haben das deutlich gemacht. Die jüngsten Aktionen russischer Hacker-Gruppen lassen den Schluss zu, dass das auch in Russland jetzt einigermaßen verstanden worden ist, wenn auch noch nicht vollständig.

Wir alle nehmen Russland viel zu ernst. Russland hat eine Wirtschaftsleistung, die unter der italienischen und - wenn überhaupt! - nur knapp über der spanischen liegt. Russland ist eigentlich seit Jahrzehnten kein Gegner mehr. Russland kann seine "Weltmachtstellung" eigentlich nur noch deshalb halten, weil es permanent völlig rücksichtslos von seinen militärischen Machtmitteln Gebrauch macht. Diese "Machtmittel" kosten allerdings Unsummen an Milliarden. Welche Chancen hat wohl ein Land mit der Wirtschaftskraft Spaniens, sich gegen die EU und die USA zu behaupten? Wir erleben gerade einen neuen Rüstungswettlauf, der zur weiteren Ausblutung Russlands führen wird. Putin findet das toll. Der kann für sich und seine kriminellen Spießgesellen damit nur weitere Milliarden in seine eigene Tasche und die Taschen seine korrupten Spießgesellen umleiten.

Russland ist längst kein Staat mehr. Russland ist ein Selbstbedienungsladen von korrupten Autokraten.
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