Was man auch ganz prima ohne Religion kann, nebenbei bemerkt...Mahmoud hat geschrieben:(07 Jul 2021, 12:25)
..., eine Gemeinschaft zu bilden; eine Menge von Individuen, die eine gemeinsame Vorstellung davon haben, was Richtig und Falsch ist; eine Gruppe, die nach gemeinsamen Wertvorstellungen lebt.
Ist Gott ohne Religion möglich
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Re: Ist Gott ohne Religion möglich
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Re: Ist Gott ohne Religion möglich
Ich akzeptiere beides nur, wenn keine Indoktrinierung, kein Zwang, keine Missionierung und keine Gewalt stattfindet.Selina hat geschrieben:(07 Jul 2021, 15:49)
Ja, natürlich kann es einen Glauben an einen Gott auch ohne Religion geben. Ich selbst brauche weder Gott noch Religion für mich, akzeptiere beides aber selbstverständlich bei anderen.
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Re: Ist Gott ohne Religion möglich
Selbstverständlich geht das ohne Religionen. Oder wann hat ein Atheist das letzte mal im Namen des Atheismus Bomben gelegt?firlefanz11 hat geschrieben:(07 Jul 2021, 16:01)
Was man auch ganz prima ohne Religion kann, nebenbei bemerkt...
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Re: Ist Gott ohne Religion möglich
Genau. Wie man es ja gut in der katholischen Kirche sieht.Billie Holiday hat geschrieben:(07 Jul 2021, 16:28)
Ich akzeptiere beides nur, wenn keine Indoktrinierung, kein Zwang, keine Missionierung und keine Gewalt stattfindet.
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Re: Ist Gott ohne Religion möglich
Nicht nur dort.Selina hat geschrieben:(07 Jul 2021, 16:40)
Genau. Wie man es ja gut in der katholischen Kirche sieht.
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Re: Ist Gott ohne Religion möglich
Hehe...Billie Holiday hat geschrieben:(07 Jul 2021, 16:29)
Oder wann hat ein Atheist das letzte mal im Namen des Atheismus Bomben gelegt?

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Re: Ist Gott ohne Religion möglich
Wie alt bist du? Dass der Tod zum Leben gehört, weiß doch jeder. Oder wurdest du bisher in Zuckerwatte gepackt?discipula hat geschrieben:(07 Jul 2021, 08:42)
es ist durchaus ein Schock, sich bewusst zu werden, dass Dinge zu Ende gehen.
in der Kindheit und Jugend ist das Empfinden ja eher eins von Unsterblichkeit und Unverwundbarkeit, und das Leben scheint endlos lang.
Was ist dein Problem mit Lebenskrisen? Möchtest du, dass sie einfach verschwinden? Wäre die Welt dann nicht langweilig, wenn es keine Herausforderungen gibt, an denen man sich messen kann? Bzw. gestärkt aus ihnen hervorgehen?Man kann "Krise" sagen oder man kann "Hölle" sagen, wenn man diesen Sachverhalt meint, ja.
Und dem Tode sah ich auch schon in die Augen. Aufgrund einer psychischen Erkrankung dachte ich auch schon seinerzeit, dass ich keine 27 Jahre alt werde. Unbehandelt kann so etwas ja auch zum Tod führen. Oder zum Selbstmord. Aber man darf halt nicht aufgeben und muss sich Hilfe holen bzw. diese annehmen können.
Im Laufe des Lebens von jedem Menschen gibt es unzählige Krisen, die einen fordern können. Im Regelfall, wenn man sich anstrengt, schafft man es aber wieder, auf die Beine zu kommen. Und hinterher kann man dann jedenfalls stolz auf sich sein, dass man wieder eine Hürde gemeistert hat. Die Kraft dafür liegt in einem selbst.
Was du dagegen gerne hättest, wäre ein Leben ohne Krisen. So kommt mir das vor. Wenn es so etwas gäbe, dann würde man die Menschen der Möglichkeit berauben, an den Krisen zu wachsen. Worauf sollten sie dann stolz sein? Woher kommt das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten sowie das soziale Netz, das einen umgibt? Woher kommt dann der Gedanke, dass man sagt, dass man trotzdem gerne lebt? Auch hier erscheint es mir, dass du dir ein Leben wünschst, in dem du in Zuckerwatte eingepackt wirst. So wirst du niemals zu einem reifen Charakter heranwachsen. Und allgemein würde ich sagen: Leute, die in ihrem Leben nie gefordert wurden, bleiben infantil.
Ich weiß selbst, was die christliche Taufe bedeutet. Die Geburt durch eine Frau ist nichts wert. Erst wenn der männliche Priester einen, metaphorisch betrachtet, ertränkt, um ihn dann als Getaufter wieder auferstehen zu lassen, wird man als vollwertiges Glaubensmitglied betrachtet. Dies ist nicht nur frauenverachtend. Es erschließt sich mir auch nicht, wieso ein Mensch nicht schon durch seine Geburt willkommen geheißen wird. Aber da wären wir wohl wieder bei der Ursünde. Der Mensch wird als im Grunde genommen schlecht und böse betrachtet. Und nur eine Taufe plus dazugehörender Glaube soll durch eine Gehirnwäsche davon abhalten, dass er zum Massenmörder wird.Was im Christentum mit der Taufe ausgedrückt wird, das Baby wird willkommen geheissen in der Gemeinschaft.
Sich in Selbstmitleid suhlen kann jeder. Es ist ja auch einfach. Immer sind es "die Umstände". Gut. Natürlich gibt es Probleme. Aber man kann sich selbst ermächtigen, um sie zu lösen. Oder aber man holt sich qualifizierte Hilfe. Aus den meisten Lebenskrisen kann man aber gestärkt hervorgehen. Und man lernt ja auch etwas daraus. Und am Ende kann man dann stolz auf sich sein, dass man sie gemeistert hat. Wenn man dagegen in Problemtrance fällt und nur herumjammert, bleibt man in dieser "Hölle" sitzen.nein, man vermittelt damit die Idee, dass man nicht verkehrt ist, nur weil man Probleme, Ängste, Zweifel, Pech, Schmerzen...hat. Es sind die Umstände, die so sind.
Religionen versprechen aber "Erlösung". Und halten ihr Versprechen nicht. Wozu dann braucht es dann Religionen, wenn sie einem doch nicht helfen?Unerlöst zu sein schaffen Leute auch ganz ohne Religion völlig problemlos.
Mal eine andere Frage: Was soll das überhaupt sein, Erlösung? Und was soll diese bringen? Steckt dahinter der infantile Wunsch, dass alle eigenen Probleme auf wundersame Weise verschwinden und man dadurch von ihnen "erlöst" wird? Was bleibt dann aber noch vom Leben übrig? Worauf kann man dann noch stolz sein in späteren Jahren?und auch wenn es im Rahmen religiöser Institutionen viel Missverstandenes und auch Perverses gibt, gibt es eben auch Hinweise wie man zur Erlösung gelangt.
man würde ja auch nicht Mathematik als Fach für schlecht halten, nur weil ein kleines Kind die Additionen nie korrekt hinkriegt. man muss sich halt schon soweit bilden und üben, bis man es richtig kann. das gilt auch in religiösen Dingen
Jedenfalls, wie gesagt: Es gibt Probleme, die eine große Herausforderung darstellen. Manchmal braucht es jahrelange harte Arbeit, um sie in den Griff zu bekommen. Ich musste mich zum Beispiel auch viele Jahre lang meinen Panikattacken stellen und bereit sein, an mir zu arbeiten, bis ich sie jetzt hoffentlich in den Griff bekommen habe. Dazu brauchte ich Hilfe von außen. Aber es nützt auch nichts, wenn man erwartet, dass man quasi zum Jagen getragen wird. Die Hauptarbeit muss man schon selbst machen. Dies nennt sich dann, Selbstverantwortung für sein Leben zu übernehmen. Wenn man dagegen sich einer Religion anschließt, damit der dortige große Manitu einem die Probleme wegzaubert, der hat das Prinzip "Leben" nicht verstanden.
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Re: Ist Gott ohne Religion möglich
Ich brauche keinen großen Diktator. Und ich bin in meinem ganzen Leben noch in keine Schlägerei hineingeraten.
Was aber, wenn man ein "heiliges" Buch vor sich liegen hat, in dem steht: "Tötet die Ungläubigen, wo ihr sie findet"? Oder dass man Glaubensabtrünnige ungestraft lynchen darf? Als Atheist glaube ich an die Menschenrechte, die ausnahmslos für alle Menschen gelten. Und jede Gewalttat liegt mir fern. Wie soll man aber mit Religionen umgehen, die das Lebensrecht von anderen Menschen bestreiten?Was wäre denn sonst der Fall? Wenn Jeder seinen eigenen Gott hätte, dann würde vielleicht Einer seinen Nachbarn umbringen, weil sein Gott Ihm das erlaubt hätte; ein Anderer würde stehlen, weil sein Gott Ihm das erlaubt hätte usw. usw....
Worauf Ich hinaus will: In einem solchen Fall wäre der persönliche Gott im Extremfall Nichts weiter als eine billige Entschuldigung dafür, zu tun und zu lassen, was man will.
Religion ist aber das genaue Gegenteil davon: Sie gibt einen Verhaltensregeln, wie man sich zu verhalten hat.
Je mehr ich über die Ausgangsfrage nachdenke, umso idiotischer erscheint sie mir.....
Im Übrigen ist dieses Weltbild, dass es einen großen Diktator braucht, absolut negativ. Es beinhaltet, dass aus jedem Menschen ein potentieller Massenmörder wird, wenn er nicht durch eine Religion in Schach gehalten wird. Warum es aber nicht anders machen und grundsätzlich mal davon ausgehen, dass der Nachbar zunächst einmal auf Kooperation gepolt ist? Aber offensichtlich gibt es viele Religionsmitglieder, die sich nur dann richtig sicher fühlen, wenn sich alle unter der geistigen Knute des eigenen Gottes befinden.
Und interessant ist folgendes: Hier im gottlosen Europa gehen die Leute recht zivilisiert mit ihren Mitmenschen herum. Es sind aber jene, die sich nach dem großen Diktator sehnen, denen das gehörig auf den Keks geht. Und solche Leute bringen dann blindwütig andere Passanten um, weil sie irgendwo den Spruch gelesen haben, dass man alle Ungläubigen töten solle.
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Re: Ist Gott ohne Religion möglich
Progressiver hat geschrieben:(07 Jul 2021, 17:48)
Im Übrigen ist dieses Weltbild, dass es einen großen Diktator braucht, absolut negativ. Es beinhaltet, dass aus jedem Menschen ein potentieller Massenmörder wird, wenn er nicht durch eine Religion in Schach gehalten wird.

Stimmt!
Das ist das Zuckerbrot- und Peitschenprinzip.
Wenn du Böses tust, musst du in die Hölle.
Wenn du Gutes tust, darfst du in den Himmel.
Und das dann verbunden mit der Vorstellung, dass man ja nur deswegen das Gute tut und das Böse unterlässt,
aus Wunsch in den Himmel zu kommen und aus Furcht vor der Hölle.
Aber dann gibt es ja im christlichen Glauben noch die wundersame Wirkung das Bekenntnis.
Wenn man sich also bekennt, so werden Sünden unwirksam.
Wenn man sich nicht bekennt, so reiche die kleinste Sünde, auf Ewigkeit bestraft zu werden.
Und dann gibt es noch im Islam die Möglichkeit, sich den Himmel zu verdienen,
indem man Andersgläubige köpft - fast schon unhöflich, aber Gott gefällt das nun mal.
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Re: Ist Gott ohne Religion möglich
Und warum heißt es wohl "Zuckerbrot und Peitsche?"Papaloooo hat geschrieben:(07 Jul 2021, 19:11)
Das ist das Zuckerbrot- und Peitschenprinzip.
Vielleicht weil es die weltliche Version der religiösen ist? So ein Brot mit Zucker ist schon äußerst weltlich, nicht? Und die Peitsche noch mehr. Was wohl früher in der Welt war?
Zeige mal eine weltliche Regung zwischen Menschen, die nicht entweder irgendeine Gegenleistung oder wenigstens eine günstige Entwicklung, ein Wohlwollen in Aussicht stellt für eine Kooperation, eine Gefälligkeit - oder die Strafe fürs Gegenteil, für fehlende Gefügigkeit.
Oder was meinst du, wieviele Strafzettel allein zu den Verkehrssündern jeden Tag unterwegs sind? Wieviele Bußgelder überhaupt? Oder das ganze, durch und durch weltliche Strafrecht ist letztlich ein großer Katalog an Strafen.
"Steuern" sollen das Verhalten der Menschen steuern. Wer das Erwünschte tut und das Unerwünschte unterlässt, wird belohnt, der Uneinsichtige hingegen mit höheren Lasten bestraft. Oder was Menschen alles so anstellen für eine Beziehung.
Wie auch schon gesagt: dagegen ist ja ein Versprechen, das sich in irgendeinem Jenseits erst erfülllen soll, äußerst vage und unsicher. Letztlich ist der Religiöse ein Mensch mit einer geringeren Zeitpräferenz als der weltliche. Er kann bis nach seinem Tode warten. Der weltliche Mensch will viel zeitnaher mit dem Zuckerbrot belohnt werden, oder wenigstens mit einer gesellschaftlichen Utopie ("Sozialismus", "Kommunismus", "Klimarettung" usw.) bzw. wird verängstigt mit schlimmen Horrorszenarien, mit der Hölle auf Erden.
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Re: Ist Gott ohne Religion möglich
Die Hölle stelle ich mir sehr angenehm vor. Es sind so viele kluge Köpfe dort, Wissenschaftler z.B., dass der Ort klimatisiert sein muß.
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Re: Ist Gott ohne Religion möglich
Dein Gedankengang zum weltlichen Zuckerbrot- und Peitschen-Prinzip ist stimmig, aber stimmt dennoch nur teilweise.BlueMonday hat geschrieben:(07 Jul 2021, 22:01)Wie auch schon gesagt: dagegen ist ja ein Versprechen, das sich in irgendeinem Jenseits erst erfülllen soll, äußerst vage und unsicher. Letztlich ist der Religiöse ein Mensch mit einer geringeren Zeitpräferenz als der weltliche. Er kann bis nach seinem Tode warten. Der weltliche Mensch will viel zeitnaher mit dem Zuckerbrot belohnt werden, oder wenigstens mit einer gesellschaftlichen Utopie ("Sozialismus", "Kommunismus", "Klimarettung" usw.) bzw. wird verängstigt mit schlimmen Horrorszenarien, mit der Hölle auf Erden.
Es gibt gute Dinge, die man tut, ohne auf eine Belohnung abzuzielen.
Gibt man einem Bettler ein Geld oder etwas zu essen, bekommt man nichts zurück.
Und dann gibt es jene (glücklicherweise nur wenigen), die das Peitschen-Pinzip geradezu anstachelt,
Unrecht zu tun, und sich darüber zu freuen, nicht erwischt zu werden,
bzw. gezielt nach Gesetzeslücken zu schauen (s. Cum-Ex).
Und dann gibt es natürlich noch bei den religiösen Menschen das darüberstehende
der-Zweck-heiligt-die-Mittel-Prinzip.
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Re: Ist Gott ohne Religion möglich
in Kanada brennen gerade Kirchen, und es ist wohl plausibel anzunehmen, dass nicht Gläubige diese anzünden!Billie Holiday hat geschrieben:(07 Jul 2021, 16:29)
Selbstverständlich geht das ohne Religionen. Oder wann hat ein Atheist das letzte mal im Namen des Atheismus Bomben gelegt?
https://www.welt.de/politik/ausland/plu ... anada.html
und nein, Missbrauchsskandale von vor hundert Jahren, egal wie schlimm die waren, rechtfertigen nicht Brandschatzung heute.
Re: Ist Gott ohne Religion möglich
alt genug, um immer wieder mal für eine Grossmutter gehalten zu werden. Und ja, ICH weiss schon, dass der Tod zum Leben gehört.Progressiver hat geschrieben:(07 Jul 2021, 17:14)
Wie alt bist du? Dass der Tod zum Leben gehört, weiß doch jeder. Oder wurdest du bisher in Zuckerwatte gepackt?
Viele Leute wissen's aber offensichtlich nicht, und werden massiv erschüttert, wenn sie mit dieser Tatsache auf direkte, persönliche Art konfrontiert werden. Gestorben wir heute ja nicht mehr öffentlich. Getötet auch nicht.
und nein, wenn ich über gesellschaftliche Situationen spreche, heisst das nicht automatisch, dass ich mich selbst damit meine.
Krisen haben es an sich, anstrengend und bedrohlich zu sein. Leute mögen sowas generell eher nicht. es gibt auch keinen Grund dazu, es zu mögen, warum sollte man.Was ist dein Problem mit Lebenskrisen? Möchtest du, dass sie einfach verschwinden? Wäre die Welt dann nicht langweilig, wenn es keine Herausforderungen gibt, an denen man sich messen kann? Bzw. gestärkt aus ihnen hervorgehen?
Wobei ich nichts gegen ihre transformierende Kraft habe, wobei ich durchaus AUCH froh bin, wenn es eine Gebrauchsanweisung dazu gibt, wie man durch diese am besten hindurch kommt - und Religionen bieten nun mal diese Gebrauchsanweisungen, und das in sehr detaillierter, ausgearbeiteter Form, inklusive dass sie zahlreiche Werkzeuge zur Verfügung stellt, die man nutzen kann (gratis und jederzeit verfügbar). Da kann sich die moderne Psychologie noch ein paar dicke Scheiben davon abschneiden.
Wenn ich betrachte, wie hoch die Suizidrate hier ist, und wie viele psychische Krankheiten es gibt, und wie viele Süchte und Zwänge, zweifle ich daran, dass es "der Regelfall" sei, es wieder auf die eigenen Beine zu schaffen. Offensichtlich schaffen es viele eben nicht. oder nur sosolala, mit durchwursteln.Im Laufe des Lebens von jedem Menschen gibt es unzählige Krisen, die einen fordern können. Im Regelfall, wenn man sich anstrengt, schafft man es aber wieder, auf die Beine zu kommen.
genau was dir auch Religion sagt, in der Tat.Die Kraft dafür liegt in einem selbst.
äh. nein.Was du dagegen gerne hättest, wäre ein Leben ohne Krisen.

Nur weil ich darauf hinweise, dass Krisen zum Leben gehören, und darauf, dass Religionen Werkzeuge zur Verfügung stellen, wie man damit umgehen kann, heisst das doch nicht, dass ich gar keine will.
In Anbetracht der katholischen Marienverehrung zu sagen, dass die Aufgabe der Mutter nichts wert sei, scheint mir doch etwas schräg.Ich weiß selbst, was die christliche Taufe bedeutet. Die Geburt durch eine Frau ist nichts wert. Erst wenn der männliche Priester einen, metaphorisch betrachtet, ertränkt, um ihn dann als Getaufter wieder auferstehen zu lassen, wird man als vollwertiges Glaubensmitglied betrachtet.
und man wird nicht "metaphorisch ertränkt" in der Taufe. Symbolisch bedeutet das Auftauchen aus dem Wasser das Auftauchen aus dem Unbewussten, das Entwickeln einer Bewusstheit, und zwar sich der Natur der Realität bewusst zu werden.
Der Mensch wird doch qua Geburt willkommen geheissen, das Ritual bestätigt dies lediglich auf formale Weise...Dies ist nicht nur frauenverachtend. Es erschließt sich mir auch nicht, wieso ein Mensch nicht schon durch seine Geburt willkommen geheißen wird.
so wie die Liebe nicht auf dem Standesamt entsteht, aber der formale Akt der Heirat bestätigt eine bestehende (!) Liebe und Verbundenheit auf formale Weise.
nein, eben nicht.Aber da wären wir wohl wieder bei der Ursünde. Der Mensch wird als im Grunde genommen schlecht und böse betrachtet.
"Ursünde" bedeutet genau, was du weiter oben schriebst: zu anerkennen, dass Leben krisenhaft und schwierig ist, und damit seinen Frieden schliessen, und daran wachsen und reifen.
Damit ist KEINE persönliche Schuld verbunden. Es ist auch nicht ein moralischer Fehler, wenn man arm ist, oder krank, oder sonst in einer misslichen Lage. Es gibt ja immer wieder Leute, religiös oder nicht, die das so sehen: wem es mies geht, der ist sicher selbst schuld. Nein!
äh nein.Und nur eine Taufe plus dazugehörender Glaube soll durch eine Gehirnwäsche davon abhalten, dass er zum Massenmörder wird.
Wirst du denn nur von Mord abgehalten, weil es in den säkularen Gesetzen verboten ist?

Paulus weist darauf hin dass "alles ist erlaubt, aber nicht alles ist nützlich". Derselbe Paulus weist auch darauf hin, dass die Völker, die nicht das Buch haben (das jüdische Gesetz), dass diese aber sehr wohl "Gottes Gesetz in ihre Herzen geschrieben haben", sprich, dass sie aufgrund ihrer Natur (!) sich am Göttlichen orientieren, ohne dafür die jüdische Religion zu brauchen.
Am Anfang war das ja zwischen Christen mit jüdischem Ursprung und Christen mit anderweitigem Ursprung offenbar etwas schwierig.
ja klar.Sich in Selbstmitleid suhlen kann jeder. Es ist ja auch einfach. Immer sind es "die Umstände". Gut. Natürlich gibt es Probleme. Aber man kann sich selbst ermächtigen, um sie zu lösen. Oder aber man holt sich qualifizierte Hilfe.
"Beten" erfüllt diese Kriterien zum Beispiel sehr gut für mich. Ich kriege Trost, Orientierung, Weisheit, und somit die Fähigkeit, mein Leben besser zu leben. Kostet nicht mal was und ist immer verfügbar. Was will man mehr?
Genau das erzählen auch ReligionenAus den meisten Lebenskrisen kann man aber gestärkt hervorgehen. Und man lernt ja auch etwas daraus. Und am Ende kann man dann stolz auf sich sein, dass man sie gemeistert hat. Wenn man dagegen in Problemtrance fällt und nur herumjammert, bleibt man in dieser "Hölle" sitzen.

man muss durch die Höllen hindurch gehen.
Aber auch: der Weg in den Himmel führt durch die Hölle. Anders formuliert, wer nie Krisen meistert, bleibt infantil, wie du vorher gesagt hast.
Mir helfen die von Religionen zur Verfügung gestellten Werkzeuge sehr wohl. Nur weil sie dir nicht helfen konnten, heisst das nicht, dass da für alle andern gilt. Mir helfen sie, und nicht nur mir. und zwar in mancher Hinsicht deutlich besser als mögliche säkulare Alternativen wie zB ein Besuch beim Psychiater.Religionen versprechen aber "Erlösung". Und halten ihr Versprechen nicht. Wozu dann braucht es dann Religionen, wenn sie einem doch nicht helfen?
ach, du bist lustig. Erst steif und fest behaupten, Erlösung gibt's nicht durch Religion, und dann fragen, was das überhaupt istMal eine andere Frage: Was soll das überhaupt sein, Erlösung? Und was soll diese bringen?


unerlöst zu sein, bedeutet, Sklave zu sein. Sklave von Lastern, Launen, Süchten... ein Alkoholiker ist unerlöst, weil er dem Alkohol mehr gehorchen muss als seinem Willen. Ein Choleriker ist unerlöst, weil er seinem Zorn mehr gehorchen muss als seiner Vernunft. eine neurotische Person ist unerlöst, weil Ängstlichkeit ihr Leben bestimmt...so viele Laster jemand hat, so viele Herren hat er oder sie.
und was es bringt, wenn man diese Dinge erlösen kann: bessere Lebensqualität, bessere Gesundheit, bessere Beziehungen zu anderen Menschen, daraus folgend ein zufriedeneres, mutigeres Leben, mehr Erfolg im Beruf, mehr Erfolg in der Gestaltung von Liebe und Freundschaft, man wird besser als Eltern... lauter gute Sachen.

nicht, wenn man es richtig macht. Ganz und gar nicht.
Steckt dahinter der infantile Wunsch, dass alle eigenen Probleme auf wundersame Weise verschwinden und man dadurch von ihnen "erlöst" wird?
alle Höllen, durch die man gegangen ist und die man überlebt hat, und an denen man gewachsen ist, genau wie du es sagst.Was bleibt dann aber noch vom Leben übrig? Worauf kann man dann noch stolz sein in späteren Jahren?
Wer davon ausgeht, dass religiös sein bedeutet, den Anspruch des Wegzauberns zu haben, hat hingegen Religion nicht verstanden.Wenn man dagegen sich einer Religion anschließt, damit der dortige große Manitu einem die Probleme wegzaubert, der hat das Prinzip "Leben" nicht verstanden.
Wobei die moderne Psychiatrie viel mehr "wegzaubern" will mit ihrer Orientireung auf Medikation - nimm eine Pille, sei happy - statt Religiosität mit ihrem auf Meditation ausgerichteten Ansatz, der bedeutet: stelle dich deinen Themen, und erlöse sie, aber richtig.
Re: Ist Gott ohne Religion möglich
Gerade in der Bibel sind solche Worte lediglich in den historischen Büchern zu finden. Also, wo über bestimmte Situationen der Geschichte, Kriege und Schlachten berichtet wird.Progressiver hat geschrieben:(07 Jul 2021, 17:48)
Was aber, wenn man ein "heiliges" Buch vor sich liegen hat, in dem steht: "Tötet die Ungläubigen, wo ihr sie findet"? Oder dass man Glaubensabtrünnige ungestraft lynchen darf? Als Atheist glaube ich an die Menschenrechte, die ausnahmslos für alle Menschen gelten. Und jede Gewalttat liegt mir fern. Wie soll man aber mit Religionen umgehen, die das Lebensrecht von anderen Menschen bestreiten?
Wenn in einem Geschichtsbuch geschrieben steht "die Nazis wollten den totalen Krieg, Hitler organisierte den Blitzkrieg auf Polen etc.", so berichtet dieses Buch ja nur über einen vergangenen Krieg - fordert aber selbst nicht dazu auf...
och, das scheint mir keineswegs auf Religionsmitglieder beschränkt, wenn ich zB mitkriege, was grüne und auch andere Poiltiker alles so in ihrem Wahlkampf rauslassen, die sich nicht schämen, Grundrechte abschaffen zu wollen, das blöde Volk micromanagen in jedem Schritt, alles überwachen....Aber offensichtlich gibt es viele Religionsmitglieder, die sich nur dann richtig sicher fühlen, wenn sich alle unter der geistigen Knute des eigenen Gottes befinden.
Die meisten, die sich nach dem Diktator sehnen, hatten nun ein Jahr lang Zeit. Corona-Blockwart zu spielen.Und interessant ist folgendes: Hier im gottlosen Europa gehen die Leute recht zivilisiert mit ihren Mitmenschen herum. Es sind aber jene, die sich nach dem großen Diktator sehnen, denen das gehörig auf den Keks geht. Und solche Leute bringen dann blindwütig andere Passanten um, weil sie irgendwo den Spruch gelesen haben, dass man alle Ungläubigen töten solle.
Attentate haben die wenigsten von denen verübt. Aber jetzt können sie sich wieder auf den Baum des Nachbarn konzentrieren, der seine Äste unberechtigerweise über ihr Grundstück streckt und dort Blätter und Früchte runterfallen lässt. oder Kinder darauf hinweisen, dass das Betreten des Rasens verboten ist, jawoll.
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Re: Ist Gott ohne Religion möglich
Du meinst, nur Atheisten geraten in Zorn und Rage über ermordete indigene Kinder? Mag sein.discipula hat geschrieben:(08 Jul 2021, 07:12)
in Kanada brennen gerade Kirchen, und es ist wohl plausibel anzunehmen, dass nicht Gläubige diese anzünden!
https://www.welt.de/politik/ausland/plu ... anada.html
und nein, Missbrauchsskandale von vor hundert Jahren, egal wie schlimm die waren, rechtfertigen nicht Brandschatzung heute.
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Re: Ist Gott ohne Religion möglich
in Zorn und Rage geraten hoffentlich alle im Anblick von Unmenschlichkeit.Billie Holiday hat geschrieben:(08 Jul 2021, 11:20)
Du meinst, nur Atheisten geraten in Zorn und Rage über ermordete indigene Kinder? Mag sein.
aber in welchem Universum könnte es eine gute Idee sein, auf Unmenschlichkeit mit Unmenschlichkeit zu reagieren?
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Re: Ist Gott ohne Religion möglich
Da brennen Mauern, keine Menschen. Das ist Sachbeschädigung, aber kein Mord.discipula hat geschrieben:(08 Jul 2021, 12:15)
in Zorn und Rage geraten hoffentlich alle im Anblick von Unmenschlichkeit.
aber in welchem Universum könnte es eine gute Idee sein, auf Unmenschlichkeit mit Unmenschlichkeit zu reagieren?
Vandalismus ist eine Straftat, aber doch nicht unmenschlich.
Kleine indigene Kinder zu vernachlässigen, sexuell zu mißbrauchen und zu töten ist unmenschlich.
Gebäude kann man wieder aufbauen. Auch ist es nicht sicher, ob das Atheisten waren oder enttäuschte Gläubige.
Jedenfalls war das kein Anschlag im Namen des Atheismus.
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Re: Ist Gott ohne Religion möglich
und du bist sicher, dass die Brandstifter erst sorgfältig geprüft haben, ob da auch niemand drin sei? dass niemand von herunterfallenden Steinen erschlagen werden könnte? dass keine daneben stehenden Gebäude in Mitleidenschaft gezogen werden könnten? ähem.Billie Holiday hat geschrieben:(08 Jul 2021, 12:38)
Da brennen Mauern, keine Menschen. Das ist Sachbeschädigung, aber kein Mord.

und auch "nur" Sachbeschädigung ist übrigens auch keineswegs harmlos.
Ich weiss ja nicht, wie du reagieren würdest, wenn du vom Urlaub heim kommst, und dein Haus ist abgebrannt, weil da jemand was dagegen hatte, was deine Urgrossmutter anno dazumal verbrach.
In Kirchen gibt es Kunstwerke. Als damals die Leute vom IS alte Kunstschätze zerstörten, hat das vielen wohl mehr weh getan als die Nachricht, dass sie gemordet hatten.Vandalismus ist eine Straftat, aber doch nicht unmenschlich.
und übrigens bin ich doch reichlich irritiert, dass du hier Brandstiftung verharmlost, oder für gerechtfertigt hältst.
Es war definitiv einer gegen die heutige katholische Kirche, wo genau Null Menschen mehr darin aktiv sind, die damals die Kinder misshandelt hatten.Jedenfalls war das kein Anschlag im Namen des Atheismus.
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Re: Ist Gott ohne Religion möglich
Ich hab nicht gesagt, dass ich sowas gutheiße, es gibt halt qualitative Unterschiede zwischen reiner Sachbeschädigung und Massenmord.discipula hat geschrieben:(08 Jul 2021, 12:49)
und du bist sicher, dass die Brandstifter erst sorgfältig geprüft haben, ob da auch niemand drin sei? dass niemand von herunterfallenden Steinen erschlagen werden könnte? dass keine daneben stehenden Gebäude in Mitleidenschaft gezogen werden könnten? ähem.![]()
und auch "nur" Sachbeschädigung ist übrigens auch keineswegs harmlos.
Ich weiss ja nicht, wie du reagieren würdest, wenn du vom Urlaub heim kommst, und dein Haus ist abgebrannt, weil da jemand was dagegen hatte, was deine Urgrossmutter anno dazumal verbrach.
In Kirchen gibt es Kunstwerke. Als damals die Leute vom IS alte Kunstschätze zerstörten, hat das vielen wohl mehr weh getan als die Nachricht, dass sie gemordet hatten.
und übrigens bin ich doch reichlich irritiert, dass du hier Brandstiftung verharmlost, oder für gerechtfertigt hältst.
Es war definitiv einer gegen die heutige katholische Kirche, wo genau Null Menschen mehr darin aktiv sind, die damals die Kinder misshandelt hatten.
Ich bezweifle eine Tat im Namen des Atheismus.
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Re: Ist Gott ohne Religion möglich
Ein gutes Gewissen, ein gutes Gefühl, einen Dank vielleicht. Karma. Das ist ja nicht nichts. Psychologisches Einkommen ist das. Und letztlich ist alles Einkommen psychologisches Einkommen. Du isst ja -letztlich - nicht etwas, damit dein Magen etwas verdauen kann, sondern damit es dir -letztlich- gut geht. Wohlbefinden ist das Ziel. Religion ist der Meister des psycholigischen Einkommens vor allem unter widrigen Bedingungen.Papaloooo hat geschrieben:(08 Jul 2021, 06:46)
Es gibt gute Dinge, die man tut, ohne auf eine Belohnung abzuzielen.
Gibt man einem Bettler ein Geld oder etwas zu essen, bekommt man nichts zurück.
Und dann gibt es viele, die sich diebisch freuen, wenn jemand eben doch bestraft wird. Wenn es den "Richtigen" trifft. Zahn um Zahn! Dafür braucht man keine Bibel.Und dann gibt es jene (glücklicherweise nur wenigen), die das Peitschen-Pinzip geradezu anstachelt,
Unrecht zu tun, und sich darüber zu freuen, nicht erwischt zu werden,
bzw. gezielt nach Gesetzeslücken zu schauen (s. Cum-Ex).
Das ist vor allem der Pragmatiker oder Technokrat, den es nun reihenweise gibt. Kriege, Krisen, "Pandemien" - das sind doch die Zeiten schlechthin dafür, alte Ansprüche, Prinzipien, Grundrechte für einen aktuell brennenden Zweck zu opfern.Und dann gibt es natürlich noch bei den religiösen Menschen das darüberstehende
der-Zweck-heiligt-die-Mittel-Prinzip.
Das ist ja nun gerade wieder der Ansatz der Religion, den Zweck so hoch zu hängen, so heilig und ewig erscheinen zu lassen, dass er nicht von jedem alltäglichen Zweck gleich wieder beseite geschoben wird.
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Re: Ist Gott ohne Religion möglich
Ja, wobei man es bei nichtnützlichen Handlungen rasch mal mit dem Gesetzt zu tun bekommen kann. Beispiel: Ein Dieb wird von der Polizei gefasst, wird verurteilt und landet im Gefängnis. (Gesetz von Ursache und Wirkung.)discipula hat geschrieben:(08 Jul 2021, 07:41)
Paulus weist darauf hin dass "alles ist erlaubt, aber nicht alles ist nützlich".
Derselbe Paulus weist auch darauf hin, dass die Völker, die nicht das Buch haben (das jüdische Gesetz), dass diese aber sehr wohl "Gottes Gesetz in ihre Herzen geschrieben haben", sprich, dass sie aufgrund ihrer Natur (!) sich am Göttlichen orientieren, ohne dafür die jüdische Religion zu brauchen.
Das ist so.
Diese Art von Wahrnehmung ist in der "Software" des Universums eingeschrieben. Das Interessante dabei ist, dass sie von niemandem programmiert wurde. Auch kann diese Wahrnehmung weder ergriffen noch abgelehnt werden. Sie ist nur innmitten des des Unwissbaren erfahrbar.
Deshalb fasste Shakyamuni damals diese seine Erkenntnis in der Aufstellung der vier edlen Wahrheiten und des achtfachen Pfads zusammen.
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Re: Ist Gott ohne Religion möglich
Der Artikel ist hinter einer Bezahlschranke versteckt. Im Fernsehen wurde gestern von insgesamt 150.000 Indianerkindern gesprochen, die die katholische Kirche umgebracht hat. Und die meisten indigenen Kinder wurden ihrer Kultur beraubt, indem man sie in christliche Pflegefamilien gab. Bzw. sie in die Internate steckte, wo es dann zu diesem Massenmord kam.discipula hat geschrieben:(08 Jul 2021, 07:12)
in Kanada brennen gerade Kirchen, und es ist wohl plausibel anzunehmen, dass nicht Gläubige diese anzünden!
https://www.welt.de/politik/ausland/plu ... anada.html
und nein, Missbrauchsskandale von vor hundert Jahren, egal wie schlimm die waren, rechtfertigen nicht Brandschatzung heute.
Ich halte auch nichts davon, zu Sachbeschädigung aufzurufen. Aber Massenmord und versuchte Auslöschung ganzer Kulturen ist dann doch ein ganz anderes Kaliber. Hier zeigt sich doch, wessen Geistes die katholische Kirche ist. Hat sie sich denn jemals dafür wenigstens entschuldigt? Wobei eine Entschuldigung für einen Massenmord eigentlich doch zu wenig ist.
Ich selbst bin gegen Sachbeschädigung. Aber ich kann den Zorn der Indigenen absolut nachvollziehen, die sich damit rächen wollen für die Verbrechen, die die katholische Kirche verübt hat. Kirchen anzuzünden ist nur ziemlich wenig zielgerichtet. Es wäre besser, die katholische Kirche zu verklagen und das Unrecht juristisch aufzuarbeiten. Anderswo haben auch Menschen Massenmorde und Genozide verübt. Aber wie käme es denn rüber, wenn die heutigen Deutschen plötzlich sagten, dass die Verbrechen der Nazis nicht von ihnen verübt worden seien, um sich aus der Verantwortung zu drücken? Eines sollte klar sein: Schuld haben die Nachgeborenen der Kriegsgeneration zwar nicht mehr. Aber sehr wohl die Verantwortung, dass sich so etwas nicht wiederholt. Und Sühnezahlungen müssen schon sein.
Und hier wie dort haben die christlichen Kirchen federführend an den Verbrechen mitgewirkt. Bei den Nazis haben sie die zuerst die Waffen gesegnet, mit denen die gottlosen Kommunisten angegriffen wurden. Sie haben also mit den Nazis nur allzu gerne kollaboriert. Nach der Kriegsniederlage haben sie viele Nazis über die Rattenlinie nach Südamerika geschmuggelt. Und in Kanada hat die katholische Kirche wohl in beispielsloser Verrohung versucht, kleine unschuldige indigene Kinder ihrer Kultur zu berauben. Und 150.000 von ihnen starben dabei eben im Laufe der Jahrzehnte "unter mysteriösen Umständen".
Wer kann es einem noch verübeln, dass die katholische Kirche angesichts einer derart menschenverachtenden Einstellung, die sie in der Praxis an den Tag legte und immer noch legt, angefeindet wird?
Jetzt erntet sie, was sie säte. Millionenfacher Kindesmissbrauch in aller Welt, der immer noch von kirchlicher Seite möglichst vertuscht wird, ist dabei noch gar nicht mit eingerechnet.
Als zivilisierte westliche Gesellschaften des Westens können wir wenig bis nichts tun, wenn in Saudi-Arabien und anderswo irgendein Steinzeit-Islam Glaubensabtrünnige, Homosexuelle und andere umbringt. Aber hier bei uns können wir auf jeden Fall alles tun, dass sich keine Religion zu viel erlaubt. Pädophile Priester gehören zum Beispiel ins Gefängnis. Und auch, wenn ich gestern in den arte Nachrichten mitgekriegt habe, dass in Frankreich Teenager unter Polizeischutz gestellt werden müssen, wenn sie es wagen, den Islam zu kritisieren, da sie ansonsten umgebracht werden würden, ist bei mir eine rote Linie überschritten.
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Re: Ist Gott ohne Religion möglich
Ich muss mich korrigieren. Ich habe noch einmal nachrecherchiert.
Unter Tagesschau.de findet sich folgende Nachricht:
https://www.tagesschau.de/ausland/ameri ... r-101.html
Trotzdem konnte sich der Papst nicht zu einer Entschuldigung durchringen:
Quelle:
https://www.tagesschau.de/ausland/ameri ... t-101.html
Auch wenn es nicht ganz so viele Tote gab, war der Papst nicht fähig, die Schuld seiner Kirche einzugestehen.
Ansonsten stehe ich zu meinem letzten Posting. Die katholische Kirche vertuscht lieber ihre Verbrechen und verscharrt die Toten in anonymen Massengräbern. Auch der systematische Missbrauch an Kindern ist unentschuldbar. Und der Punkt mit der Kritik am Islam teile ich weiterhin.
Unter Tagesschau.de findet sich folgende Nachricht:
Quelle:In Kanada waren ab 1874 rund 150.000 Kinder von Indigenen und gemischten Paaren von ihren Familien und ihrer Kultur getrennt und in kirchliche Heime gesteckt worden, um sie so zur Anpassung an die weiße Mehrheitsgesellschaft zu zwingen. Viele von ihnen wurden in den Heimen misshandelt oder sexuell missbraucht. Nach bisherigen Angaben starben mindestens 3200 dieser Kinder, die meisten an Tuberkulose.
https://www.tagesschau.de/ausland/ameri ... r-101.html
Trotzdem konnte sich der Papst nicht zu einer Entschuldigung durchringen:
Quelle:
https://www.tagesschau.de/ausland/ameri ... t-101.html
Auch wenn es nicht ganz so viele Tote gab, war der Papst nicht fähig, die Schuld seiner Kirche einzugestehen.
Ansonsten stehe ich zu meinem letzten Posting. Die katholische Kirche vertuscht lieber ihre Verbrechen und verscharrt die Toten in anonymen Massengräbern. Auch der systematische Missbrauch an Kindern ist unentschuldbar. Und der Punkt mit der Kritik am Islam teile ich weiterhin.
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Re: Ist Gott ohne Religion möglich
In Irland hat sich die katholische Kirche auch nicht mit Ruhm bekleckert.
Was ist das eigentlich für ein Verein….
https://www.spiegel.de/panorama/gesells ... 26099.html
Was ist das eigentlich für ein Verein….
https://www.spiegel.de/panorama/gesells ... 26099.html
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„Just because you’re offended, doesn’t mean you’re right.“ (Ricky Gervais)
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Re: Ist Gott ohne Religion möglich
Ein Trachtenverein.Billie Holiday hat geschrieben:(09 Jul 2021, 06:27)
In Irland hat sich die katholische Kirche auch nicht mit Ruhm bekleckert.
Was ist das eigentlich für ein Verein….
https://www.spiegel.de/panorama/gesells ... 26099.html
--X
Re: Ist Gott ohne Religion möglich
Das Problem ist doch, dass niemand weiß, was Jesus nun gesagt hat und was nicht,discipula hat geschrieben:(04 Jul 2021, 20:42)
wie sagte Jesus: die Kranken brauchen einen Arzt, nicht die Gesunden.
welche glaubhaften Zeitzeugen haben denn da was aufgeschrieben?
Es ist sogar alles andere als sicher, dass es diese mystifizierte Person überhaupt gegeben hat.
Um Menschen um sich zu scharen und sich selbst als Mittler Gottes zu postieren,
bedarf es nun mal einer Mystik.
Diese Mystik mag mit Berechnung entstanden sein,
sie mag im Glauben an das Gute im Menschen entstanden sein,
sie mag auch in psychotischen Momenten mancher Menschen entstanden sein,
sie mag in einer Fehlinterpretation profaner Geschehnisse entstanden sein,
aber sie ist und bleibt eine von Menschen geschaffene Sagen-Erzählung.
Es macht keinen Sinn, sie Jahrhunderte später nicht durch eine humanistische Denkweise zu ersetzen.
Wir sind doch hier nicht im Trollhouse!
Re: Ist Gott ohne Religion möglich
Nein, das ist kein Problem.Papaloooo hat geschrieben:(10 Jul 2021, 16:48)
Das Problem ist doch, dass niemand weiß, was Jesus nun gesagt hat und was nicht,
Egal ob Jesus historisch real war, oder nicht, oder womöglich jemand anders, oder ein Zusammenzug mehrerer Personen, oder auch Personen und Mythos zusammengemischt - was er sagte, bzw was die Evangelien überliefern, kann man auch einfach so bewerten, inhaltlich, ohne dass sich die Bedeutung ändert durch Details zum Thema "wie historisch war Jesus?"
Was genau an den Lehren von Jesus (nicht einer Kirche!) ist denn nicht humanistisch?Es macht keinen Sinn, sie Jahrhunderte später nicht durch eine humanistische Denkweise zu ersetzen.
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Re: Ist Gott ohne Religion möglich
Religion und Humanismus sind zwei Dinge, die sich diametral als Antagonismen gegenüberstehen.
Der Humanismus hat die Menschenrechte entwickelt. Die Religion kennt nur Pflichten und Verbote.
Bei den Menschenrechten wird festgelegt, dass der Mensch eine Würde hat und was er alles darf. Bei den Religionen muss der Gläubige dagegen niederknien oder ganz im Staub kriechen. Eigenständiges Denken ist unerwünscht. Die Gesetze sind unter allen Umständen einzuhalten.
Wäre die katholische Kirche eine humanistische Vereinigung, dann würde sie die Menschenrechte anerkennen. Das tut sie aber nicht. Der Mensch solle gefälligst dem christlichen Gott gehorchen und sich somit mit ihm "versöhnen". Gott steht in dieser hierarchischen Sichtweise über den Menschen. Die Menschen werden in allen Religionen der Welt nicht als gleichberechtigt wahrgenommen, sondern die eigene Glaubensgemeinschaft steht in der Denkweise der einzelnen Religion immer über den Ungläubigen, Heiden etc. Wer glaubensabtrünnig wird oder gar vollständig Atheist ist, der wird wahrgenommen, als ob er auf der Stufe eines Tiers stehen würde.
Und wenn die Ungläubigen nicht schon im Diesseits umgebracht werden, so gilt doch selbst beim christlichen Glauben das Bild, dass nur die rechtgläubigen wahren Christen nach dem Tode in ein sogenanntes "Paradies" kommen sollen. Alle, die nicht dem "wahren Glauben" anhängen, werden nach dem "Tag des Jüngsten Gerichtes" abgeurteilt werden und für alle Ewigkeit in einen gewaltigen Feuerofen bzw. eine Hölle geworfen werden. Und gerade diese apokalyptische Angstmacherei ist es, die viele Gläubige dazu brachte und bringt, der eigenen Religion treu zu bleiben.
Natürlich kann man sich eine Religion zusammenbasteln, die nicht mit Horrorszenarien arbeitet. Aber wie man jetzt bei den christlichen Kirchen sieht, treten die Leute dann zu hunderttausenden aus, weil sie sich nicht betrügen lassen wollen.
Humanismus und Menschenrechte funktionieren ohne Angst. Alle Menschen sind gleichwertig. Religionen dagegen funktionieren nicht ohne die Einschüchterung durch ein Jenseits und die Unterteilung in verschiedenwertige Menschen. Eine Religion, die humanistische Werte vertritt, ist in etwa solch ein Phänomen wie ein schwarzer Schimmel.
Der Humanismus hat die Menschenrechte entwickelt. Die Religion kennt nur Pflichten und Verbote.
Bei den Menschenrechten wird festgelegt, dass der Mensch eine Würde hat und was er alles darf. Bei den Religionen muss der Gläubige dagegen niederknien oder ganz im Staub kriechen. Eigenständiges Denken ist unerwünscht. Die Gesetze sind unter allen Umständen einzuhalten.
Wäre die katholische Kirche eine humanistische Vereinigung, dann würde sie die Menschenrechte anerkennen. Das tut sie aber nicht. Der Mensch solle gefälligst dem christlichen Gott gehorchen und sich somit mit ihm "versöhnen". Gott steht in dieser hierarchischen Sichtweise über den Menschen. Die Menschen werden in allen Religionen der Welt nicht als gleichberechtigt wahrgenommen, sondern die eigene Glaubensgemeinschaft steht in der Denkweise der einzelnen Religion immer über den Ungläubigen, Heiden etc. Wer glaubensabtrünnig wird oder gar vollständig Atheist ist, der wird wahrgenommen, als ob er auf der Stufe eines Tiers stehen würde.
Und wenn die Ungläubigen nicht schon im Diesseits umgebracht werden, so gilt doch selbst beim christlichen Glauben das Bild, dass nur die rechtgläubigen wahren Christen nach dem Tode in ein sogenanntes "Paradies" kommen sollen. Alle, die nicht dem "wahren Glauben" anhängen, werden nach dem "Tag des Jüngsten Gerichtes" abgeurteilt werden und für alle Ewigkeit in einen gewaltigen Feuerofen bzw. eine Hölle geworfen werden. Und gerade diese apokalyptische Angstmacherei ist es, die viele Gläubige dazu brachte und bringt, der eigenen Religion treu zu bleiben.
Natürlich kann man sich eine Religion zusammenbasteln, die nicht mit Horrorszenarien arbeitet. Aber wie man jetzt bei den christlichen Kirchen sieht, treten die Leute dann zu hunderttausenden aus, weil sie sich nicht betrügen lassen wollen.
Humanismus und Menschenrechte funktionieren ohne Angst. Alle Menschen sind gleichwertig. Religionen dagegen funktionieren nicht ohne die Einschüchterung durch ein Jenseits und die Unterteilung in verschiedenwertige Menschen. Eine Religion, die humanistische Werte vertritt, ist in etwa solch ein Phänomen wie ein schwarzer Schimmel.
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Re: Ist Gott ohne Religion möglich
Im Grunde hat User Progressiver schon alles gesagt.discipula hat geschrieben:(11 Jul 2021, 10:11)
Was genau an den Lehren von Jesus (nicht einer Kirche!) ist denn nicht humanistisch?
Ich ergänze das noch mit dem angeblichen Erfordernis bestimmter Sakramente,
denn so und nur so seit Gott zufriedengestellt und nehme sich der Seele des "armen Sünders" an.
Der Mensch sei von Grund auf schlecht und bedürfe der göttlichen Berichtigung seines sündigen Seins.
Und da religiöse Institutionen es eben sind, welche jene Sakramente dem "armen Sünder" zuteilen,
ist dieser eben an diese Institutionen gebunden und hat sich ihnen zu fügen.
Das ist beim Humanismus anders:
Es gibt keine Rituale, keine Bekenntnisse, kein Unterwerfen und in der Lehre des Humanismus ist der Mensch auch nicht von Grund auf schlecht und bedarf einer Korrektur.
Es geht um die Besinnung auf menschliche Werte, welche auch Tier und Pflanzen und Umwelt mit in sich einschließen.
Und auch das tut das Christentum ja nicht.
Es sieht die Welt als für den Menschen geschaffen an und sieht auch (um Beispiele zu nennen) keinen Widerspruch darin, zum St. Martins-Tag unter den Deckmäntelchen der Barmherzigkeit abertausende Gänze umzubringen.
Oder glaubt, dem Lamm Gottes würde gehuldigt, indem man zu Ostern kleine Lämmerchen abschlachtet.
Warum auch nicht?
Mit der Hostie wird ja auch symbolischer Kannibalismus betrieben.
Jedem das Seine - wohl wahr - aber mit Humanismus hat dieser Hokuspokus (hoc est corpus meum) nichts zu tun.
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Re: Ist Gott ohne Religion möglich
Ich würde beim Christentum mit der Kritik noch viel weiter gehen. Die Hierarchisierung betrifft ja nicht nur Christen einerseits und Heiden, Juden etc. andererseits, bei denen letztere schlecht wegkommen. Oder aber die Schwarzen und Indianer, die man problemlos versklaven oder abschlachten konnte, weil sie als Nichtchristen nur als "primitive Wilde" angesehen wurden. Die Aufklärung konnte sich da leider nicht ganz vom alten christlichen Menschenbild befreien.
Nein. In der Bibel steht auch der verhängnisvolle Satz: "Machet euch die Erde untertan." Der Mensch wird nicht mehr als Teil der Natur gesehen, sondern als "Krone der Schöpfung", die ohne schlechtes Gewissen die Natur ausbeuten und zerstören darf. Tiere haben ja keine Seele. Demnach ist es egal, ob man ihnen Schmerzen zufügt oder sie wie Sachen behandelt. Und auf der anderen Seite rettet die Christen das "Jüngste Gericht". Da wird Jesus der Legende nach mit Pauken und Trompeten wieder zurückkommen. Und für die wahren Christen wird er einen neuen Himmel und eine neue Erde erschaffen. Es ist also nach diesem Glauben völlig egal, wie sehr die Menschheit sich ihrer natürlichen Lebensgrundlagen beraubt, denn schließlich steht Armageddon vor der Tür. Gerade amerikanische Christen glauben das problemlos. Der Spruch mit der "Bewahrung der Schöpfung" war da sowieso immer nur eine hohle Phrase. Natürlich kann man die grenzenlose Naturzerstörung auch dem Kapitalismus zuordnen. Jedoch ist dieser, wie der Soziologe Max Weber treffend herausstellte, aus der protestantischen Ethik entstanden. Die kapitalistische Naturvernichtung hat also als Vorgänger das "Machet euch die Erde untertan" der Bibel. Ob das Verhältnis der Menschen zu der Natur eine andere wäre ohne diese Philosophie, dass der Mensch als "Krone der Schöpfung" gewissenlos die Natur ausbeuten darf, weil den Gläubigen ja sowieso in naher Zukunft eine neue Erde geschenkt wird? Auf jeden Fall ist es meines Erachtens ein Drama.
Oder nehmen wir den Dualismus zwischen Körper und Geist. Die westliche Wissenschaft hat diesen zwar auch übernommen. Aber so etwas wäre nicht passiert, wenn man Körper und Geist als eine Einheit gesehen hätte. Da sind eventuell auch einige der griechischen Philosophen Schuld. Aber das Christentum hat diesen Unsinn ja nur allzu gerne aufgenommen und weiter entwickelt. Der Körper sei sündig und somit sterblich. Die Seele dagegen würde weiter leben. Dabei wussten doch schon die Römer: "Mens sana in corpore sano". Oder auf deutsch: Ein gesunder Geist wohnt in einem gesunden Körper. Und umgekehrt. Bei modernen Ansätzen der Behandlung von Krankheiten wird dies schon gesehen. Psychische Krankheiten sind ja auch nur Stoffwechselstörungen im Gehirn, die mit der richtigen Medikamentenkombination gut behandelbar sind. Trotzdem hilft da auch Psycho- und Verhaltenstherapie. Umgekehrt haben viele körperliche Erkrankungen auch psychosomatische Ursachen. Dies kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen. Vor Jahren hatte ich mal schlimme Magenprobleme. Aber als ich bemerkt hatte, welche psychosomatischen Ursachen dahinter gesteckt hatten, waren sie völlig weg. Aber sehr viele Menschen in unserer Gesellschaft haben ein ausgesprochenes somatisches Krankheitsverständnis. Und sie würden an meiner Stelle eher sehr viele Magentabletten schlucken und es zulassen, dass sich eine chronifizierte Magenschleimhautentzündung herausbildet. Natürlich kann man also dieses westliche Denken, dass Körper und Geist bzw. Seele irgendwie nicht zueinander gehören, auf die verkopfte Wissenschaft zurückführen, die erst allmählich -hoffentlich- erkennt, das es tatsächlich ganz anders ist. Meine Hausärztin sagt jedenfalls ebenfalls, dass zu ihr immer mehr Leute kommen mit körperlichen Beschwerden, die aber eigentlich psychosomatische Ursachen haben. Aber wenn es diese falsche christliche Denkweise nicht schon vorher gegeben hätte, dass Körper und Seele zwei völlig verschiedene Dinge sind, wären viele Menschen nicht so sehr von ihrem eigenen Körper, aber auch von ihrem Seelenleben entfremdet.
Nein. In der Bibel steht auch der verhängnisvolle Satz: "Machet euch die Erde untertan." Der Mensch wird nicht mehr als Teil der Natur gesehen, sondern als "Krone der Schöpfung", die ohne schlechtes Gewissen die Natur ausbeuten und zerstören darf. Tiere haben ja keine Seele. Demnach ist es egal, ob man ihnen Schmerzen zufügt oder sie wie Sachen behandelt. Und auf der anderen Seite rettet die Christen das "Jüngste Gericht". Da wird Jesus der Legende nach mit Pauken und Trompeten wieder zurückkommen. Und für die wahren Christen wird er einen neuen Himmel und eine neue Erde erschaffen. Es ist also nach diesem Glauben völlig egal, wie sehr die Menschheit sich ihrer natürlichen Lebensgrundlagen beraubt, denn schließlich steht Armageddon vor der Tür. Gerade amerikanische Christen glauben das problemlos. Der Spruch mit der "Bewahrung der Schöpfung" war da sowieso immer nur eine hohle Phrase. Natürlich kann man die grenzenlose Naturzerstörung auch dem Kapitalismus zuordnen. Jedoch ist dieser, wie der Soziologe Max Weber treffend herausstellte, aus der protestantischen Ethik entstanden. Die kapitalistische Naturvernichtung hat also als Vorgänger das "Machet euch die Erde untertan" der Bibel. Ob das Verhältnis der Menschen zu der Natur eine andere wäre ohne diese Philosophie, dass der Mensch als "Krone der Schöpfung" gewissenlos die Natur ausbeuten darf, weil den Gläubigen ja sowieso in naher Zukunft eine neue Erde geschenkt wird? Auf jeden Fall ist es meines Erachtens ein Drama.
Oder nehmen wir den Dualismus zwischen Körper und Geist. Die westliche Wissenschaft hat diesen zwar auch übernommen. Aber so etwas wäre nicht passiert, wenn man Körper und Geist als eine Einheit gesehen hätte. Da sind eventuell auch einige der griechischen Philosophen Schuld. Aber das Christentum hat diesen Unsinn ja nur allzu gerne aufgenommen und weiter entwickelt. Der Körper sei sündig und somit sterblich. Die Seele dagegen würde weiter leben. Dabei wussten doch schon die Römer: "Mens sana in corpore sano". Oder auf deutsch: Ein gesunder Geist wohnt in einem gesunden Körper. Und umgekehrt. Bei modernen Ansätzen der Behandlung von Krankheiten wird dies schon gesehen. Psychische Krankheiten sind ja auch nur Stoffwechselstörungen im Gehirn, die mit der richtigen Medikamentenkombination gut behandelbar sind. Trotzdem hilft da auch Psycho- und Verhaltenstherapie. Umgekehrt haben viele körperliche Erkrankungen auch psychosomatische Ursachen. Dies kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen. Vor Jahren hatte ich mal schlimme Magenprobleme. Aber als ich bemerkt hatte, welche psychosomatischen Ursachen dahinter gesteckt hatten, waren sie völlig weg. Aber sehr viele Menschen in unserer Gesellschaft haben ein ausgesprochenes somatisches Krankheitsverständnis. Und sie würden an meiner Stelle eher sehr viele Magentabletten schlucken und es zulassen, dass sich eine chronifizierte Magenschleimhautentzündung herausbildet. Natürlich kann man also dieses westliche Denken, dass Körper und Geist bzw. Seele irgendwie nicht zueinander gehören, auf die verkopfte Wissenschaft zurückführen, die erst allmählich -hoffentlich- erkennt, das es tatsächlich ganz anders ist. Meine Hausärztin sagt jedenfalls ebenfalls, dass zu ihr immer mehr Leute kommen mit körperlichen Beschwerden, die aber eigentlich psychosomatische Ursachen haben. Aber wenn es diese falsche christliche Denkweise nicht schon vorher gegeben hätte, dass Körper und Seele zwei völlig verschiedene Dinge sind, wären viele Menschen nicht so sehr von ihrem eigenen Körper, aber auch von ihrem Seelenleben entfremdet.
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Re: Ist Gott ohne Religion möglich
Vereinfacht gesagt
aus göttlicher Sicht: JA
aus menschlicher Sicht: NEIN
Gott könnte so vor sich hin schöpfen und machen und tun und es würde keiner merken
Der Mensch muss aber seinen Gott definieren (erkennen) und sich "zurechtbiegen" - inklusive Regeln und der Abgrenzung zu anderen Menschen, die dies nicht so sehen.
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aus göttlicher Sicht: JA
aus menschlicher Sicht: NEIN
Gott könnte so vor sich hin schöpfen und machen und tun und es würde keiner merken
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Im Laufe ihres steinernen Daseins nehmen sogar manche Denkmäler menschliche Züge an.
© Martin Gerhard Reisenberg
(1949 - 2023), Diplom-Bibliothekar und Autor
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Re: Ist Gott ohne Religion möglich
An dem was Du schreibst,Progressiver hat geschrieben:... die katholische Kirche ..... federführend an den Verbrechen mitgewirkt. Bei den Nazis haben sie die zuerst die Waffen gesegnet, mit denen die gottlosen Kommunisten angegriffen wurden.
ist vieles richtig, aber so ein paar Anmerkungen und Ergänzungen sollte man schon machen.
Viele angeblich gottlose Kommunisten waren gar nicht gottlos.
Stalin und Lenin wurden teilweise wie Götter angebetet. Beide wurden sogar mumifiziert wie die Gottkönige der alten Ägypter (die Pharaonen).
Sie galten in den Augen gläubiger Kommunisten als unfehlbar
und moralisch allen anderen Menschen überlegen. Jeder Kritiker musste somit automatisch dumm und böse sein, und wurde deswegen gnadenlos verfolgt, so wie Ungläubige und Ketzer durch die kath. Kirche und andere Religionsgemeinschaften.
Die schreckliche Wahrheit über die roten Götter war vielen bekannt.
Beide roten Götter waren verantwortlich für millionen Tote und das schon vor 1933. Man denke nur mal an die Kulakenverfolgung 1929-32. Millionen selbstständige Bauern wurden ermordet oder deportiert.
Oder an den "Holodomor" in der Ukraine
in den 30er Jahren bei dem 3-7 millionen Menschen verhungert sind. Manche Schätzungen gehen sogar bis 14 millionen Opfer.
Oder man denke an Kasachstan.
Dort waren die Kommunisten verantwortlich für den Tod von 42% der Bevölkerung und man denke an Georgien, Armenien, Usbekistan ... und all die anderen Sowjetrepubliken in denen die Kommunisten eingefallen sind und Blutbäder angerichtet haben.
Ganz wichtig:
Dass Hitler bei den letzten freien Wahlen vor 1933 in der Weimarer Republik
besonders viele Stimmen in ländlichen Gebieten bekam, lag u.a. daran, dass viele einfach Angst vor dem grausamen und blutigen Kommunismus hatten. Dass Hitler nachher ein mindestens genauso großes Blutbad anrichtete, war vielen nicht klar. Sie hatten einfach nur Angst nur vor den roten Massenmördern und die war auch berechtigt.
Besonders erfolgreich war die NSDAP in den evangelischen Gebieten.
In den kath. Gebieten hingegen bekam das Zentrum viele Stimmen. Die kath. Kirche war im Gegensatz zur deutschen ev. Kirche außerdem eine internationale Kirche. Die angeblichen Untermenschen in Polen waren ja auch Katholiken.
Resume:
1. Der Kommunismus ist auch eine Religion mit Göttern
und all den Grausamkeiten, die wir aus anderen Religionen kennen.
2. Er war außerdem mitverantwortlich für den Aufstieg
des braunen Gottes und Massenmörders. Die Kommunisten waren nicht nur die armen Opfer.
3. Die kath. Kirche war keineswegs der größte Helfer Hitlers.
Vergessen werden dabei oft die vielen millionen polnischen, irischen, kanadischen, US, französischen... Katholiken, die gegen Hitler gekämpft haben und die vielen deutschen Katholiken, die das Zentrum gewählt haben und nicht die NSDAP.
"Gut gemeint" ist nicht das Gleiche wie "gut gemacht".
Re: Ist Gott ohne Religion möglich
Dennoch ist dies nicht mit einer Religion gleichzusetzen.harry52 hat geschrieben:(13 Jul 2021, 11:04)
Viele angeblich gottlose Kommunisten waren gar nicht gottlos.
Stalin und Lenin wurden teilweise wie Götter angebetet. Beide wurden sogar mumifiziert wie die Gottkönige der alten Ägypter (die Pharaonen).
Es geht in einer Religion ja im Wesentlichen um das postmortale Jenseits (also der Seele nach dem Tod des Körpers).
Eine Idee, die dem atheistischen Kommunismus fremd war, und ist.
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Re: Ist Gott ohne Religion möglich
Das würde ich so nicht sagen.denkmal hat geschrieben:(13 Jul 2021, 11:03)
Vereinfacht gesagt
aus göttlicher Sicht: JA
aus menschlicher Sicht: NEIN
Gott könnte so vor sich hin schöpfen und machen und tun und es würde keiner merken
Der Mensch muss aber seinen Gott definieren (erkennen) und sich "zurechtbiegen" - inklusive Regeln und der Abgrenzung zu anderen Menschen, die dies nicht so sehen.
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Wenn man Gott als sein tiefstes eigenes Sein erfahren kann,
dann wäre doch jede Vorschrift, wie man das zu erfahren hat, ein Hindernis auf dem Weg nach innen.
Will man einen Menschen wirklich kennenlernen,
was hilft einem denn dann das Hören-Sagen der anderen Menschen über diesen Menschen?
Man sollte alle Voreingenommenheit ablegen und nichts auf das Geschwätz der anderen Menschen geben.
Und so würde ich das als Agnostiker mit dem Göttlichen ebenfalls sehen:
Man vertraue da nicht auf die andern der Jetztzeit,
noch auf die Anderen vor Tausenden von Jahren die da ihre Erfahrungen oder Ideen in Schriften wiedergaben.
Man traue alleine auf die eigene Erfahrung - ja auf das eigene Sein.
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Re: Ist Gott ohne Religion möglich
Und du glaubst ernsthaft, dass ohne Bibel niemand auf diese Idee gekommen wäre, dass diese Idee nicht schon vor dem alten Testament in der Welt war?Progressiver hat geschrieben:(11 Jul 2021, 20:28)
Nein. In der Bibel steht auch der verhängnisvolle Satz: "Machet euch die Erde untertan."

Andere singen das völkische Lied. Das Volk oder moderner "die Gesellschaft" als Schicksalsgemeinschaft, die alles Recht zur Landnahme, zum Zugriff auf die Welt hat. Auch und gerade der betont atheistische Ostblock hat jahrzehntelang skrupellos die Erde aufgerissen und umgewühlt und hat sich kaum um Natur und Umwelt geschert. Wer das offen kritisierte, war damit zugleich Systemkritiker ("Häretiker"), der verfolgt wurde.
Naiv wäre doch wohl zu glauben, dass wenn man sich von den offensichtlichsten Religionen abwenden würde, sich wesentlich etwas geändert hätte... Es wird sich immer um Mythen, Geschichten, "Narrative", literarisch eingebettete Überzeugungen von überlegenen Ideen drehen. Allein diese Idee des Fortschritts. Geglaubt wird immer. Alles andere wäre ja die totale Depression, die keine Gründe und Motive und Ziele mehr kennt.
Ja und die Depressionen nehmen zu. Allein ich kenne eine Reihe von Mitmenschen, die sich ihre bedrückende Ziellosigkeit mit Psychopharmaka u.ä. überdecken lassen. Chemie, Drogen statt Poesie. Ein schlechter Tausch, wenn man mich fragt...
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Re: Ist Gott ohne Religion möglich
Auch die Bibel ist nur zurechtgebogen einschließlich Fehlübersetzungen. Von daher ist auch der Link nur ein Link zu einer Interpretation, die ein Gottesbild etablieren möchte. Im klassischen Sinne also religiös.denkmal hat geschrieben:(13 Jul 2021, 11:03)
Der Mensch muss aber seinen Gott definieren (erkennen) und sich "zurechtbiegen" - inklusive Regeln und der Abgrenzung zu anderen Menschen, die dies nicht so sehen.
Fortunately, the Bible has told us about God's nature
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Re: Ist Gott ohne Religion möglich
Also, solche Aussagen finde ich derart schräg, dass ich mich wundere, wieso diese noch niemand vor mir kommentiert hat.harry52 hat geschrieben:(13 Jul 2021, 11:04)
Ganz wichtig:
Dass Hitler bei den letzten freien Wahlen vor 1933 in der Weimarer Republik
besonders viele Stimmen in ländlichen Gebieten bekam, lag u.a. daran, dass viele einfach Angst vor dem grausamen und blutigen Kommunismus hatten. Dass Hitler nachher ein mindestens genauso großes Blutbad anrichtete, war vielen nicht klar. Sie hatten einfach nur Angst nur vor den roten Massenmördern und die war auch berechtigt.
Besonders erfolgreich war die NSDAP in den evangelischen Gebieten.
In den kath. Gebieten hingegen bekam das Zentrum viele Stimmen. Die kath. Kirche war im Gegensatz zur deutschen ev. Kirche außerdem eine internationale Kirche. Die angeblichen Untermenschen in Polen waren ja auch Katholiken.
Resume:
1. Der Kommunismus ist auch eine Religion mit Göttern
und all den Grausamkeiten, die wir aus anderen Religionen kennen.
2. Er war außerdem mitverantwortlich für den Aufstieg
des braunen Gottes und Massenmörders. Die Kommunisten waren nicht nur die armen Opfer.
3. Die kath. Kirche war keineswegs der größte Helfer Hitlers.
Vergessen werden dabei oft die vielen millionen polnischen, irischen, kanadischen, US, französischen... Katholiken, die gegen Hitler gekämpft haben und die vielen deutschen Katholiken, die das Zentrum gewählt haben und nicht die NSDAP.
Um mal einiges richtig zu stellen:
Hitler schrieb schon in seinem Machwerk "Mein Kampf" offen und deutlich, was seine Ziele waren. Du bedienst hier das Narrativ, dass die Deutschen alles Illiteraten und Analphabeten waren. Wie hätte man das denn ahnen können, was dieses Monster wollte? Weiterhin versuchst du in meinen Augen, die Schuld der Deutschen am Zweiten Weltkrieg und der Menschheitsverbrechen der Nazis zu relativieren. Die Deutschen hätten demnach aus lauter Angst vor den bösen Kommunisten die Nazis gewählt, Andersdenkende und Juden in Konzentrationslager gesteckt und Hitler zugejubelt. Mich wundert es ja fast, dass du nicht noch behauptest, dass die Deutschen -ganz Opfer der Geschichte und ihrer Ängste- den Kommunisten mit einem "Präventivkrieg" zuvorkommen wollten. Man konnte ja gar nicht anders, oder?
Dass Stalin ein Massenmörder war, will ich auch nicht bestreiten. Aber wenn Hitler-Deutschland den Zweiten Weltkrieg begonnen hatte, finde ich es etwas schräg, diese Schuld jetzt nicht bei den Deutschen zu suchen.
Und ein weiterer kleiner Wink: Lenin wurde von den Generälen der deutschen Reichswehr im Ersten Weltkrieg nach Russland geschleust. Ziel der Reichswehr war es, dass Russland in einen Bürgerkrieg kommt. Lenin war also das Monster der deutschen Generäle des Ersten Weltkrieges.
Und was die katholische Kirche betrifft: Wie in dem gut verfilmten Buch "Der Stellvertreter" von Ralf Hochhuth treffend dargestellt, hat die Kirche immer geschwiegen. Sie hat sich nicht öffentlich gegen Hitler positioniert, als Hitler in der Aktion T4 Kranke und Behinderte umbrachte. Meines Wissens 1933 hat sie mit den Nazis sogar das Reichskonkordat verhandelt, was das Regime aufwertete. Mir selbst ist auch nichts davon bekannt, dass der damalige Papst Hitler exkommuniziert hätte, weil er das katholische Polen angegriffen und mit Stalin einen Pakt geschlossen hatte. Hitler war im Übrigen immer Katholik geblieben. Zu den millionenfachen Morden an Juden hat sie ebenfalls geschwiegen, obwohl sie davon wusste. Und nach dem Zweiten Weltkrieg hat sie dann aber überzeugten Nazis wie Eichmann geholfen, über die "Rattenlinie" nach Südamerika zu flüchten. Und jetzt willst du die katholische Kirche zum größten Widerstandsnest gegen Hitler machen? Warst du etwa selbst mal katholisch? Stammst du aus einer deutschen Familie mit Nazihintergrund, dass du solche Legenden verbreitest? Im Ernst: Ich will es gar nicht wissen. Aber bevor du hier versuchst, die Verbrechen und die Kriegsschuld der Nazis zu relativieren, solltest du doch besser noch einmal in dich gehen.
Und jetzt zurück zum Thema.
"Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum." Friedrich Nietzsche
"Wer nur einen Hammer als Werkzeug hat, dem wird bald jedes Problem zum Nagel."
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Re: Ist Gott ohne Religion möglich
Psychische Erkrankungen sind, wie alle Krankheiten, nichts, was man sich freiwillig heraussucht. Im Prinzip kann jeder Mensch im Laufe seines Lebens psychisch erkranken. Die Ursachen liegen zum Teil genetisch bedingt. Aber auch in der Wechselwirkung mit seiner Umwelt kann ein Mensch erkranken. Auf der körperlichen Ebene sind psychische Erkrankungen "nur" Stoffwechselstörungen im Gehirn. Bei Depressionen ist es aber so, dass es nichts hilft, Reaktionen zu zeigen wie "Jetzt ist es aber mal gut mit der Trauer" oder "streng dich mal an." Psychopharmaka können aber heutzutage ziemlich gut helfen, das seelische Gleichgewicht wieder ins Lot zu bringen. Ansonsten gäbe es viel mehr Selbstmorde. Ich bin zudem sicher, dass viele psychisch erkrankte Menschen sich lieber für die Poesie entscheiden könnten wie für ihre Erkrankung.BlueMonday hat geschrieben:(13 Jul 2021, 14:06)
Ja und die Depressionen nehmen zu. Allein ich kenne eine Reihe von Mitmenschen, die sich ihre bedrückende Ziellosigkeit mit Psychopharmaka u.ä. überdecken lassen. Chemie, Drogen statt Poesie. Ein schlechter Tausch, wenn man mich fragt...
Im Übrigen sind psychisch erkrankte Menschen oftmals sensibler und kreativer als sogenannte "gesunde" Menschen. Sänger wie Kurt Cobain, der ja auch an Depressionen litt, sind immer noch Legenden. Chris Cornell ist in meinem Ohren einer der besten und kreativsten Künstler überhaupt gewesen. Leider war er auch nicht ganz psychisch gesund. Deswegen hat er sich selbst nach einem Konzert erhängt. Viele Leute, die keinen "an der Klatsche" haben, besitzen nicht die Kreativität und Sensibilität, um gute und berührende Musik zu machen. Sie sind einfach zu langweilig. Diese leben dann vielleicht länger. Aber künstlerischer Erfolg wird ihnen immer fremd bleiben. Ausnahmen bestätigen die Regel. Aber die Tendenz dürfte meine These bestätigen.
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Re: Ist Gott ohne Religion möglich
So wie man mit einer Krücke nach einem Beinbruch sich einigermassen fortbewegen kann. Bloss werden viele Leute die Psychopharmaka nie mehr los...Progressiver hat geschrieben:(13 Jul 2021, 18:50)Psychopharmaka können aber heutzutage ziemlich gut helfen, das seelische Gleichgewicht wieder ins Lot zu bringen.
Da wäre man womöglich mit Programmen auf der Basis religiöser Ideen, die in der Regel auf ein gesundes Leben abzielen, womöglich besser bedient, speziell langfristig. Speziell wenn man an Heilung interessiert ist und nicht an lebenslanger Symptomunterdrückung.
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Re: Ist Gott ohne Religion möglich
Bin ganz froh, langweilig und unkreativ zu sein, dem Alltag und dem Leben allgemein aber viel positives abgewinnen zu können. Mein Wunsch, der Welt schöne Musik zu hinterlassen, dafür aber in einem schwarzen Loch zu leben, ist bei Null.Progressiver hat geschrieben:(13 Jul 2021, 18:50)
Psychische Erkrankungen sind, wie alle Krankheiten, nichts, was man sich freiwillig heraussucht. Im Prinzip kann jeder Mensch im Laufe seines Lebens psychisch erkranken. Die Ursachen liegen zum Teil genetisch bedingt. Aber auch in der Wechselwirkung mit seiner Umwelt kann ein Mensch erkranken. Auf der körperlichen Ebene sind psychische Erkrankungen "nur" Stoffwechselstörungen im Gehirn. Bei Depressionen ist es aber so, dass es nichts hilft, Reaktionen zu zeigen wie "Jetzt ist es aber mal gut mit der Trauer" oder "streng dich mal an." Psychopharmaka können aber heutzutage ziemlich gut helfen, das seelische Gleichgewicht wieder ins Lot zu bringen. Ansonsten gäbe es viel mehr Selbstmorde. Ich bin zudem sicher, dass viele psychisch erkrankte Menschen sich lieber für die Poesie entscheiden könnten wie für ihre Erkrankung.
Im Übrigen sind psychisch erkrankte Menschen oftmals sensibler und kreativer als sogenannte "gesunde" Menschen. Sänger wie Kurt Cobain, der ja auch an Depressionen litt, sind immer noch Legenden. Chris Cornell ist in meinem Ohren einer der besten und kreativsten Künstler überhaupt gewesen. Leider war er auch nicht ganz psychisch gesund. Deswegen hat er sich selbst nach einem Konzert erhängt. Viele Leute, die keinen "an der Klatsche" haben, besitzen nicht die Kreativität und Sensibilität, um gute und berührende Musik zu machen. Sie sind einfach zu langweilig. Diese leben dann vielleicht länger. Aber künstlerischer Erfolg wird ihnen immer fremd bleiben. Ausnahmen bestätigen die Regel. Aber die Tendenz dürfte meine These bestätigen.
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„Just because you’re offended, doesn’t mean you’re right.“ (Ricky Gervais)
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Re: Ist Gott ohne Religion möglich
Es gibt religiöse Heilsgeschichten (Christentum, Judentum, Islam, Hinduismus, Buddhismus - letzterer eigentlich ohne Gott aber jeder Menge Quasi-Heiliger-) und realtranszendente Heilsgeschichten, zu denen der Kommunismus ebenso zählt wie Faschismus oder jedes andere Utopia, das politisch/gesellschaftlich instrumentalisiert wird. Auch der moderne, moralfixierte Humanismus mit seinem anthropozentrischen Menschenild ist eine Form realtranszendenter Heilsgeschichte.
Re: Ist Gott ohne Religion möglich
Es gibt schon religiöse Gebote, die mit dem Humanismus in Einklang stehen. Zum Beispiel: "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst." Es halten sich nur nicht alle daran. Ansonsten wieder meine vollste Zustimmung zu deinen interessanten Kommentaren, vor allem zu dem über die psychisch ErkranktenProgressiver hat geschrieben:(11 Jul 2021, 16:17)
Religion und Humanismus sind zwei Dinge, die sich diametral als Antagonismen gegenüberstehen.
Der Humanismus hat die Menschenrechte entwickelt. Die Religion kennt nur Pflichten und Verbote.
Bei den Menschenrechten wird festgelegt, dass der Mensch eine Würde hat und was er alles darf. Bei den Religionen muss der Gläubige dagegen niederknien oder ganz im Staub kriechen. Eigenständiges Denken ist unerwünscht. Die Gesetze sind unter allen Umständen einzuhalten.
Wäre die katholische Kirche eine humanistische Vereinigung, dann würde sie die Menschenrechte anerkennen. Das tut sie aber nicht. Der Mensch solle gefälligst dem christlichen Gott gehorchen und sich somit mit ihm "versöhnen". Gott steht in dieser hierarchischen Sichtweise über den Menschen. Die Menschen werden in allen Religionen der Welt nicht als gleichberechtigt wahrgenommen, sondern die eigene Glaubensgemeinschaft steht in der Denkweise der einzelnen Religion immer über den Ungläubigen, Heiden etc. Wer glaubensabtrünnig wird oder gar vollständig Atheist ist, der wird wahrgenommen, als ob er auf der Stufe eines Tiers stehen würde.
Und wenn die Ungläubigen nicht schon im Diesseits umgebracht werden, so gilt doch selbst beim christlichen Glauben das Bild, dass nur die rechtgläubigen wahren Christen nach dem Tode in ein sogenanntes "Paradies" kommen sollen. Alle, die nicht dem "wahren Glauben" anhängen, werden nach dem "Tag des Jüngsten Gerichtes" abgeurteilt werden und für alle Ewigkeit in einen gewaltigen Feuerofen bzw. eine Hölle geworfen werden. Und gerade diese apokalyptische Angstmacherei ist es, die viele Gläubige dazu brachte und bringt, der eigenen Religion treu zu bleiben.
Natürlich kann man sich eine Religion zusammenbasteln, die nicht mit Horrorszenarien arbeitet. Aber wie man jetzt bei den christlichen Kirchen sieht, treten die Leute dann zu hunderttausenden aus, weil sie sich nicht betrügen lassen wollen.
Humanismus und Menschenrechte funktionieren ohne Angst. Alle Menschen sind gleichwertig. Religionen dagegen funktionieren nicht ohne die Einschüchterung durch ein Jenseits und die Unterteilung in verschiedenwertige Menschen. Eine Religion, die humanistische Werte vertritt, ist in etwa solch ein Phänomen wie ein schwarzer Schimmel.

Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
Re: Ist Gott ohne Religion möglich
Das mag an sich in theoretischer Hinsicht so sein. Aber das sagt nichts über die psychologische Seite der jeweiligen Anhänger, also über die Art und Weise, wie jemand eine humanistische Ideologie in der Praxis vertritt und durchzusetzen versucht. In praktisch-psychologischer Hinsicht ist - unterhalb der physischen Gewaltschwelle - der Unterschied zwischen einem Woke-Aktivisten und einem religiösen Fundamentalisten nicht sehr groß.Progressiver hat geschrieben:(11 Jul 2021, 16:17)
Religion und Humanismus sind zwei Dinge, die sich diametral als Antagonismen gegenüberstehen.
Re: Ist Gott ohne Religion möglich
Die 10 Gebote sind quasi Humanismus in Kurzform!Progressiver hat geschrieben:(11 Jul 2021, 16:17)
Religion und Humanismus sind zwei Dinge, die sich diametral als Antagonismen gegenüberstehen.
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Re: Ist Gott ohne Religion möglich
Und selbst das nicht. Letztlich ist es nur eine anders (und für mich nicht einmal sonderlich gut) geschriebene Erzählung. Der eine erzählt eine Geschichte von Gott, wie er ein paar Steintafeln an einen gewissen Moses herabreicht. Der andere erzält etwas von dem "gleichwertigen Menschen". Auch nicht mehr als ein Bild, das zudem beim ersten Schritt in die Wirklichkeit zerbröckelt und man viel unkritische Überzeugung entwickeln muss, aus diesen Bruch an der Wirklichkeit und den überbleibenden Krümeln noch etwas praktisch Brauchbares zu deuten.
Was soll auch diese Gleichwertigkeit der Menschen bedeuten? Handlungen spielen sich immer in einem Entscheidungsraum ab. Der Weg gabelt sich. Wohin abbiegen? Beide Wege zugleich kann man nicht beschreiten. Man entscheidet sich also für etwas und gleichzeitig gegen die Alternativen. Man gibt etwas den Vorzug. Das ist aber das glatte Gegenteil von "Gleichwertigkeit". Wenn zwei Optionen das gleiche Gewicht für einen Entscheider hätten, dann wär mit einer Unentscheidbarkeit in dieser Sache konfrontiert. Gleichwertigkeit führt zur Indifferenz, also Handlungsunfähigkeit. Der indifferente Möchtegernentscheider ist unfähig, das eine zugunsten des anderen fallen lassen.
Man nehme die Partnersuche als lebenspraktisches Beispiel. Wenn jeder Mensch "gleichwertig" wäre, wie wollte man sich je für einen Partner entscheiden und damit gegen unzählige andere Menschen?
Ein Humanismus, der ernsthaft die "Gleichheit der Menschen" proklamiert, ist schon aus dieser Überlegung heraus eine äußerst krumme, unbedachte und auch unmenschliche Krücke, die sehr viele Verbiegungen, Dressuren und Leugnungen nötig machen wird: "Das Prinzip der Menschen erhebt sich zur souveränen Macht über sie, wird ihr höchstes Wesen, ihr Gott, und als solcher - Gesetzgeber." "Ihr liebt den Menschen, darum peinigt Ihr den einzelnen Menschen" (Stirner)
Moses kam noch mit seinem recht überschaubaren Dekalog daher. Der humanistische Mensch hat ein Dschungel an Gesetzes- und Regelwerk in die Welt gebracht. Das ist wüste Fortführung, maßlose Übertreibung, aber doch nicht "Gegensatz" zur älteren Erzählung. Jemand wie Jesus war da ja eher der Anarcho unter den Religionsstiftern. Jemand, der sich herausnahm, das Alte neu zu gewichteten, neu zu deuten, dem das "alte Gesetz" nicht das Wichtigste war. Ich glaube, das ist es, was vielen noch nicht klar ist, das es um eine lange Kette von Religionsgründungen(erzählerische Grundfindungen) geht, bis zum heutigen Tage. Wer erfindet die eindrucksvollere oder wenisgtens zeitgemäßere Geschichte? Wer kann die ältere Geschichten erfolgreich abwerten, vergessen machen?
Das ist dann heutiger religiöser Furor:
ensure that citizens are informed that the vaccination is not mandatory and that no one is under political, social or other pressure to be vaccinated if they do not wish to do so;
Re: Ist Gott ohne Religion möglich
Nö, da werden Frau und Kinder als Eigentum dem Haus gleichgestellt, Sklaverei wäre da erlaubt, Ehescheidung verboten, Religionsfreiheit auch nicht gegeben.
Auf dem Weg zum Abgrund kann eine Panne lebensrettend sein. Walter Jens
Besser schweigen und als Narr zu scheinen, als sprechen und jeden Zweifel zu beseitigen. Abraham Lincoln
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Re: Ist Gott ohne Religion möglich
Vor 3000 Jahren war es die Sklaverei, heute gelten Steuern als normal und statthaft trotz oder gerade wegen des "Humanismus". Man macht sogar noch Jagd auf den "Steuersünder". Steuern sind Zwangskontributionen. Gewaltsame Aneignung fremder Arbeitskraft und Lebenszeitergebnisse. Oder man steckt den Demokratieabgabenverweigerer in Erzwingungshaft...aleph hat geschrieben:(14 Jul 2021, 15:03)
Nö, da werden Frau und Kinder als Eigentum dem Haus gleichgestellt, Sklaverei wäre da erlaubt, Ehescheidung verboten, Religionsfreiheit auch nicht gegeben.
"Jehova" sagt man besser auch nicht.
Der Hauptgott duldet auch keine anderen Götter neben sich. Der Leugner ist nach wie vor persona non grata.
Es hat sich nichts wesentlich geändert, nur die Storys zur Legitimation dieses Treibens.
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Re: Ist Gott ohne Religion möglich
So könnte man es sagen.
Die ideologischen Wurzeln des Christentums sind die gleichen wie die des Humanismus.
SAPERE AUDE - Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen.
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Re: Ist Gott ohne Religion möglich
Die ursprüngliche Idee der meisten Religionsbegründer war es meist,Antonius hat geschrieben:(14 Jul 2021, 17:27)
So könnte man es sagen.
Die ideologischen Wurzeln des Christentums sind die gleichen wie die des Humanismus.
Im Zweifel das Herz höher zu stellen, als den Verstand.
Nicht starr auf Gebote und Verbote zu achten,
sondern den Gesunden Menschenverstand walten zu lassen.
Aber genau das ist ja das Problem:
Woher nimmt man das Herz, auf das man hören kann?
Woher nimmt man den gesunden Menschenverstand?
Und so wurden Dogmen mit neuen Dogmen ersetzt,
dasselbe in Grün und es sieht auch so aus,
als bleibe dies in den Religionen weiterhin das Hauptbestreben:
Das Dogma über Alles zu stellen.
Wir sind doch hier nicht im Trollhouse!