Troh.Klaus hat geschrieben:(01 Jul 2021, 21:20)
Das ist ja auch heute schon der Fall - ein Mix unterschiedlich leistungsfähiger WKA.
Geothermie aktuell: 220 GWh (Giga, nicht Tera). Solarthermie: gerne.
Ich betreibe seit jetzt etwa 6 Jahren eine Solarthermieanlage. Meine Erfahrung: Eine gute Sache, wenn die Sonne scheint. Dann heizt sich mein Pufferkessel 1050 ltr auf bis zu 87 °C auf. An Tagen mit wechselnder Bewölkung bringt es die Anlage auf etwa 65°C. Das reicht ganz ordentlich aus für etwa 7 Monate im Jahr... im Sommer. Ich nutze den Wärmevorrat im Kessel dann als Durchlauferhitzer für Brauchwasser: Frischwasser durchläuft eine Schlange im Kessel und erwärmt sich. Ganz wunderbar für Warmduscher.

Ich betreibe aber auch einen elektrischen Heizstab im Kessel. Der wird im Sommer nicht gebraucht, ist aber in der kälteren Jahreszeit sehr angenehm. Damit halte ich den Kessel auf etwa 50 °C, wenn mit Sonnenschein nichts zu machen ist.
Der Solarkollektor hat einen sehr hohen Wirkungsgrad bei >90%... die notwendige Fläche ist also für einen 2-Personenhaushalt bei 6 bis 8 m². Eine Umwälzpumpe mit 20 bis 30 W Stromaufnahme befördert warme Solarflüssigkeit (Glykol?) in einen Wärmetauscher im Pufferkessel. Aber man ist auf Sonnenschein angewiesen... die Tageshelligkeit genügt leider nicht, um den Pufferkessel über 50 °C zu erwärmen. Deshalb gehen neuere Konzepte auf Photovoltaik über, die auch in der kalten Jahreszeit noch etwas liefert... in meinem Falle also den Heizstab im Pufferkessel erwärmt. Dann dient der Pufferkessel als Wärmelieferant für eine Wandheizung mit 30 °C Vorlauftemperatur... im Winter auch schon einmal 37 °C Vorlauftemperatur.
Das A und O ist aber eine hochwertige Wärmedämmung des Wohngebäudes und ein bewußtes Lüftungsverhalten.
Das führt jetzt aber zu weit ab vom Verbrennungsmotor im Kraftfahrzeug... scheint mir als Hinweis auf weitere Energieversorgung aus der Umwelt aber sinnvoll zu sein.
Als letzter Hinweis noch die Wärmepumpe, die das elektrische Heizen in den wirtschaftlichen Bereich verlegt... mit Strom aus der Solaranlage wohl sehr günstig. Geothermie also, indem man zwei Brunnen in einiger Entfernung anlegt, wobei aus einem Brunnen Grundwasser mit etwa +10 °C als Energiequelle dient, und das in der Wärmepumpe abgekühlte Grundwasser wieder über den 2. Brunnen ins Erdreich zurück gepumpt wird. Dabei werden Wirkungsgrade bis zum Dreifachen der elektrischen Stromaufnahme von Kompressoren und Umwälzpumpen erzielt. Dabei wird die erwärmte Heizflüssigkeit einer Fußbodenheizung zugeführt, die mit geringen Vorlauftemperaturen betrieben werden kann.
Man kann es drehen und wenden wie immer man möchte... wenn man Energiekosten einsparen will, muß man tüchtig investieren in Wärmedämmung und technische Installationen wie Photovoltaik und Wärmepumpen, Wandheizungen oder Fußbodenheizungen. Einfach den Gasheizkessel ersetzen durch Photovoltaik oder Wärmepumpe... das wird wohl nicht gut gehen!
Aber wenn man den schmerzhaften Schritt vollzogen hat, dann kann man auch daran denken, ein kleines Elektrofahrzeug wie TWIZY oder ZOE aus dem System fahrbereit zu halten. Man muß also kleine Brötchen backen!