schokoschendrezki hat geschrieben:(05 Oct 2021, 08:23)
Ich bin nicht weniger von Sternen fasziniert. Noch zu Schulzeiten wollte ich Astronomie studieren. Es gab "Physik mit Spezialisierung in Astrophysik/Astronomie" einmal in der DDR an der Uni Jena. Mit sehr wenigen Plätzen. Man hat mich abgelehnt und auf Mathematik "umgelenkt".
Mein Traum heute ist, als Rentner eine Kombination aus Touristenherberge, Pferdefreizeitsport und Astrophysik/Astronomie-Kursen in Ostungarn aufzubauen. Ostungarn ist nicht nur gut und schnell erreichbar von Deutschland aus sondern gehört erstens zu den "dunkelsten" Gebieten in Europa (jetzt aber wirklich nur auf "Lichtverschmutzung" bezogen) und ist zweitens weitestgehend flach und baumlos. Das heißt, man hat einen faszinierenden Rundlick auf den Sternenhimmel samt hervorragend sichtbarer Milchstraße. Himmelsbeobachtungsinstrumente sind allerdings sehr teuer. Ich habe inzwischen einen ehemaligen Studienkumpel kontaktiert, der bereits in Rente gegangen ist, sich ebenfalls für Himmelsbeobachtung interessiert und vor allem einen sehr guten und profitablen mittelständischen Betrieb für optische Präzisionsgeräte geführt hat. Er verfügt ganz sicher über die notwendigen finanziellen Mittel. Das ganze ist gescheitert, weil er eine zu starke Abneigung gegen die aktuellen politischen Entwicklungen in Ungarn hat.
Ja, dann mach das doch. Beschäftigung mit Astronomie muss doch nicht immer streng wissenschaftlich passieren, mit Berechnungen verbunden sein.
Astronomie ist auch Sternbilder erkennen finden, den Unterschied zwischen zirkumpolaren und saisonalen Sternbildern erklären.
Geschichte und Geschichten darüber, wie es z.B. zur Entwicklung/Entstehung des Tierkreises gekommen ist.
Da gibet doch so viel, was man mit Astronomie verbinden kann,
ohne dazu hochpräzise Geräte benutzen zu müssen.
Am Anfang steht doch, Interesse wecken, mit dem eigenen Interesse andere anstecken. Wenn das noch in einer Region möglich ist, die nicht durch Lichtverschmutzung in Mitleidenschaft gezogen ist, um so besser.
schokoschendrezki hat geschrieben:(05 Oct 2021, 08:23)
Kindern und Jugendlichen allein schon mit diesem Blick auf den Sternenhimmel das auch sinnlich wahrnehmbare Gefühl zu vermitteln auf einem selbst und um die Sonne rotierenden Körper zu sitzen, halte ich für eine äußerst nützliche Erfahrung im Zeitalter von Computergames und Mainstream-SciFi-Filmen. Ich bin auch absolut überzeugt davon, dass diese Erfahrung eine hervorragende Therapiemöglichkeit für psychisch gestörte junge Menschen ist.
Auch die Beschäftigung mit aktuellen absolut faszinierenden neueren Entdeckungen wie etwas die Sichbarmachung von schwarzen Löchern wie auch allgemeineren Erkenntnissen zu Raum, Zeit und Universum gehört dazu.
EBEN! Astronomie
erleben ist auch hoch emotional - völlig ohne SciFi-Filme, völlig ohne Computergames.
Nützlich und zudem hochinteressant ist dabei ein Ausflug in die Geschichte/Frühgeschichte der einzelnen Völker.
Erklären welchen Einfluss die Sterne und die Astronomie auf ihr tägliches Leben hatten.
Gerade die Maya bieten da
"unendliche" Möglichkeiten. Deren gesamtes Weltbild basiert auf Mathematik und Astronomie, auf der Dualität und den
"Gemeinsamkeiten" von oben und unten.
schokoschendrezki hat geschrieben:(05 Oct 2021, 08:23)Ich bin dennoch strikt gegen eine bemannte Raumfahrt über den erdnahen Raum bis hin zum Erd-Mond. Ich befinde mich damit in kompetenter Gesellschaft. Ich habs schon öfter erwähnt. Auch ebenjener Physik-Nobelpreisträger, der u.a. die Existenz eines supermassiven schwarzen Lochs im Zentrum der Milchstraße nachgewiesen hat, wendet sich gegen solche Entwicklungen. Sie folgen der Extensivität eines strikt marktwirtschaftlich-kapitalistischen Wirtschaftsmodell. Immer nach dem Motto: Einen Schutthaufen zurückzulassen und sich dem nächsten Terrain zuzuwenden ist kein Problem. Wir sollten uns lieber verstärkt der Rettung unseres Heimatplaneten zuwenden.
Sorry, wenn das jetzt mal so drastisch sage, aber deine Ablehnung bemannter Raumfahrt ist deine persönliche Macke.
Ohne die bemannte Raumfahrt hätten wir niemals einen Außenblick auf unseren Planeten erlangt, auf seine Schönheit und seine Zerbrechlichkeit. Auch dieser Außenblick und die Gefühle die er auslöst, haben u.a. das Bewusstsein geweckt, mehr zum Schutz dieses Planeten und seines Ökosystems zu unternehmen - auch wenn dafür nicht immer die "richtigen" Mittel und Wege genutzt werden.
Und wenn du noch so sehr gegen bemannte Raumfahrt bist, wirst du nicht verhindern können, dass sie betrieben wird, dass das - sehr menschliche Bestreben besteht - in immer gößere Entfernungen und Weiten vorzudringen, mit eigenen Augen zu sehen.
Wie es schon Konstantin E. Ziolkowski formulierte:
"Es stimmt, die Erde ist die Wiege der Menschheit, aber der Mensch kann nicht ewig in der Wiege bleiben. Das Sonnensystem wird unser Kindergarten.“
Würden alle Menschen deine Sichtweise vertreten, schaffte es die Menschheit nicht einmal bis in die Krabbelstube.
schokoschendrezki hat geschrieben:(05 Oct 2021, 08:23)Ich sehe diese Vorstellung bemannter Raumfahrt über den erdnahen Raum hinaus als das Ergebnis erstens schlechter Science-Fiction-Literatur, der inzwischen unglaublichen Finanzmacht großer kleiner Jungs und zweitens dieser rückständigen Euphorie bezüglich der Entdeckungen aus dem vorigen Jahrhundert. Wie zum Beispiel den aus heutiger Sicht sinnlosen Expeditionen Heyerdahls. (Was vielleicht auch ein wenig mit meiner tiefsitzenden Antipathie zu diesem Menschen zusammenhängt).
Dann siehst du das vollkommen falsch! Schon Jules Vernes träumte von einer Reise zum Mond - für ihn war die Industrialisierung und das Wissen der Ingenieure der Schlüssel dazu.
Willst du allen Ernstes behaupten, die Romane Jules Vernes seien schlechte Science-Fiction-Literatur?
Nicht wirklich - oder?
Was für Verne und viele SciFi-Autoren die entscheidende Triebkraft ist, ist der unbändige Drang der Menscheit nach Wissen und Erkenntnis!
Und NEIN Heyerdahls Expeditionen waren alles andere als sinnlos - auch oder gerade aus heutiger Sicht. Mit seinen Expeditionen hat er gezeigt, WIE die Besiedlung über das Meer möglich gewesen sein könnte.
In Heyerdahls Fußstapfen ist Domique Görlitz mit seinen Abora-Expeditionen getreten - er ist einen Schritt weiter gegangen und hat gezeigt, dass auch mit einfachen Mitteln (Schilf) hochseetüchtige
steuerbare Flöße/Boote gebaut und mit ihnen die Meere bzwungen werden konnten.
Die Expeditionen der beiden haben zu wichtigen Erkenntnissen über die Besiedlung über das Meer und den Seehandel geliefert!
schokoschendrezki hat geschrieben:(05 Oct 2021, 08:23)Man kann heute mit ultrapräzisen Satellitenaufnahmen flächenmäßige Erhebungen von wenigen Zentimetern herausrechnen. Nicht ausbuddeln sondern mit sehr leistungsfähigen Computern
herausrechnen. Und auf diese Weise zum Beispiel ehemalige Bautenfundamente oder vor hunderten von Jahren angelegte Fischteiche entdecken, die man vor Ort niemals finden würde. Archäologie am Computerbildschirm statt mit einem Papyrusboot
Und all diese Erkenntnisse waren und sind nur möglich, weil es Menschen gibt, die mutig und experimentierfreudig genug sind, in unbekanntes Terrain vorzudringen - egal ob es sich dabei um bemannte Raumfahrt oder
experimentelle Archäologie handelt.
OHNE die experimentelle Archäologie - ohne das Papyrusboot - wären wir heute NICHT in der Lage Computermodelle über (mögliche) Seefahrtswege, Bautechnicken etc zu entwickeln.
Und es ist immer noch die Feldforschung vor Ort - NICHT die leistungsfähigen Computer/Computermodelle - mit der nachgewiesen werden konnte, dass es bei Gize einen See mit Hafenanlagen gab, der bis an die Pyramiden heran reichte.
Mit Computermodellen kann vieles simuliert bzw imaginisiert werden, aber nur, wenn vorher Wissenschaftler die notwendige Vorarbeit (Feldforschung) geleistet haben!
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.
Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen