Raketenangriff auf Israel

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Cobra9
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Re: Raketenangriff auf Israel

Beitrag von Cobra9 »

Kohlhaas hat geschrieben:(21 May 2021, 14:43)

Mal sehen, ob die Hamas ihre Terroristen so weit unter Kontrolle hat, dass sie jetzt still halten. Netanyahu warnt jedenfalls schon, dass auch vereinzelte Raketen zu einer "neuen Stufe der Gewalt" führen werden.

https://www.zeit.de/politik/ausland/202 ... waffenruhe

Mich würde interessieren, ob die Luftangriffe das "Metro"-Tunnelsystem tatsächlich so stark geschädigt haben, wie Israel es darstellt.


Teilweise bestimmt. Aber der eigentliche Punkt ist das Ägypten sehr viel mehr Mühe investieren sollte die Tunnel zu verhindern oder zu bekämpfen.

Aber gehört zur politischen Taktik in Ägypten. Man könnte wenn man wollte sehr viel mehr tun gegen die Hamas
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Vongole
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Re: Raketenangriff auf Israel

Beitrag von Vongole »

Orbiter1 hat geschrieben:(21 May 2021, 15:49)

Warum erzählt dann Netanjahu seit fast 30 Jahren, gelegentlich in Verbindung mit theatralischen Aufführungen im New Yorker UNO-Gebäude, dass der Iran in wenigen Monaten über eine Atombombe verfügt, wenn der israelischen Geheimdienst angeblich so ausgezeichnet darüber informiert ist. (..)
Dass er ausgezeichnet informiert ist, bemerkt man schon daran, dass die Mullahs beklagen, dass er sich nicht nur informiert zeigt, sondern auch agiert.
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Bobo
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Re: Raketenangriff auf Israel

Beitrag von Bobo »

Kohlhaas hat geschrieben:(21 May 2021, 15:33)

Nur am Rande: Hunger als Waffe einzusetzen, ist völkerrechtswidrig. Kriegerische Gewalt darf nach humanitärem Völkerrecht nur gegen "rechtmäßige Teilnehmer an kriegerischen Handlungen" eingestetzt werden, nicht aber gezielt gegen die Zivilbevölkerung.

Zeig mal wo das steht. Zu Zivilisten habe ich bereits was geschrieben. Deshalb steht dort "Darüber hinaus .." Die Versorgungslinien feindlicher Truppen gehören in allen Kriegen zu den priorisierten Zielen. Die Antwort richtete sich auf die pauschale Behauptung, "Hunger darf keine Waffe sein". Ist und bleibt falsch.

Stell dir ein Völkerrecht vor, dass sagt: Man darf einen Feind zerstückeln, erschlagen, ersäufen, verbrennen, erschießen und sprengen, aber nicht hungern lassen. Absurd.

Bitte nicht wieder Zivilisten vorschieben! Es ging um die pauschale Aussage, dass Hunger keine Waffe sein darf. So ist die Aussage schlicht falsch.

Zur Verdeutlichung des theoretischen Charakters des Völkerrechts, versetze dich in die Situation eines Kommandeurs der Streitkräfte. Deine Truppe erreicht eine strategisch wichtige Stadt, in der sich starke feindliche Verbände verschanzt haben. Im schlimmsten Fall lässt der Feind die Bewohner nicht raus. Was sagt denn wohl das Völkerrecht dazu? Was steht überhaupt darin?

Wozu trainieren Soldaten den Häuserkampf? Woher weißt du als Soldat, wer an der nächsten Ecke auf dich wartet, wer Zivilist ist, wer bewaffnet und wer wirklich unbewaffneter Zivilist ist? Wenn er einer ist, warum läuft er während Kampfhandlungen draußen rum? Wie viel Zeit (Sekunden oder Minuten)willst du je Begegnung opfern, um herauszufinden, ob das Gegenüber ein Feind ist oder nur unbewaffneter Zivilist? Wie viel Zeit gibt dir ein Feind wohl zum Überlegen, ob er nicht doch eine verborgene Waffe trägt?

Theorie und Praxis. Ich schätze deine Meinung, aber als Soldat würdest du mit deinem Zaudern während eines ersten Häuserkampfs drauf gehen, es sei denn, dir bleibt stets genug Zeit, die Situation auszuloten. Allenfalls Wunschdenken.
Kiew schafften die Ruzzen nicht! Dafűr nahmen sie Washington 2025 im Sturm. Die freie Welt braucht neue Anführer! Trumps USA hat fertig!
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JJazzGold
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Re: Raketenangriff auf Israel

Beitrag von JJazzGold »

Platon hat geschrieben:(21 May 2021, 14:01)

Natürlich hat die Islamische Republik noch einiges zu verlieren. Es hat zwar zuletzt einige Unruhen gegeben und man ist im Regime sichtlich nervös, dass es erneut dazu kommt. Aber man ist von einer echten revolutionären Situation schon noch weit entfernt. Der eigene Staatsapparat ist fest etabliert und man kann den eigenen Leuten Beschäftigung und Auskommen sichern und das ein oder andere innenpolitische (Bau)Projekt umsetzen. Man hat vor allem außenpolitisch viele Erfolge vorzuweisen mit der Etablierung von starken Klientels in Syrien, Irak, Jemen und Afghanistan in den letzten Jahren und dem zunehmenden Desinteresse USA an der Region ist man mit dem außenpolitisch-ideologischen Projekt gut vorangekommen. Auch wirtschaftlich besteht grundsätzlich viel Potenzial, da eine erneute Einigung im Atomstreit wohl bevorsteht und die Intensivierung von Außenhandelnsbeziehungen mit China oder allgemein dem eurasischen Block darauf unmittelbar folgen wird.

Man befindet sich natürlich in einer Krise, weil die wirtschaftliche Lage aktuell extrem schlecht ist und bei den Wahlen im Juni eine historisch schlechte Wahlbeteilligung zu erwarten ist und beides denkbar schlechte Bedingungen sind für einen reibungslosen Übergang zum möglichen Nachfolger von Khamenei. Aber man sollte sich nichts vormachen, wirklich konkret in seiner Existenz bedroht ist die Islamische Republik derzeit nicht. Daher wird man wie bisher auch trotz aller Rhetorik am Ende außenpolitisch sehr kalkuliert vorgehen und sich davor hüten durch ideologischen Übereifer die eigene Existenz aufs Spiel zu setzen.
Sind Sie der Meinung, dass die Verbündeten des Iran diesem ein paar Mininukes auf Israel übel nehmen würden?

Ich nicht.
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Re: Raketenangriff auf Israel

Beitrag von Kohlhaas »

Orbiter1 hat geschrieben:(21 May 2021, 15:49)

Warum erzählt dann Netanjahu seit fast 30 Jahren, gelegentlich in Verbindung mit theatralischen Aufführungen im New Yorker UNO-Gebäude, dass der Iran in wenigen Monaten über eine Atombombe verfügt, wenn der israelischen Geheimdienst angeblich so ausgezeichnet darüber informiert ist. Entweder ist der schlecht informiert oder Netanjahu lügt bei diesem Thema dass sich die Balken biegen, denn eine iranische Atombombe müsste es doch seit Jahrzehnten geben.
Eine iranische Atombombe würde es auch schon lange geben, wenn nicht unter anderem Israel erfolgreich daran arbeiten würde, das Atomprogramm zu stören. Wie "theatralisch" man es findet, wenn der Staatschef eines Landes, dem offen die "Vernichtung" angedroht wird, vor der UNO darauf hinweist, dass der selbsternannte Vernichter besser nicht die Mittel zur Vernichtung in die Hand bekommen sollte, mag jeder selbst beurteilen. Du darfst natürlich trotzdem weiterhin die Lügen der armen, missverstandenen religiösen Fanatiker in Teheran glauben.
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Platon
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Re: Raketenangriff auf Israel

Beitrag von Platon »

JJazzGold hat geschrieben:(21 May 2021, 16:35)
Sind Sie der Meinung, dass die Verbündeten des Iran diesem ein paar Mininukes auf Israel übel nehmen würden?

Ich nicht.
Naja für die eigenen Klienten wäre es andererseits auch nicht unbedingt vorteilhaft, wenn die Islamische Republik durch einen Militärschlag von der Macht entfernt wird und sie sich einen neuen Geldgeber suchen müssten. So ein Patronagenetzwerk funktioniert nur so lange wie der Patron noch existiert...
Dieser Beitrag ist sehr gut.
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Re: Raketenangriff auf Israel

Beitrag von Sören74 »

Kohlhaas hat geschrieben:(21 May 2021, 16:40)

Eine iranische Atombombe würde es auch schon lange geben, wenn nicht unter anderem Israel erfolgreich daran arbeiten würde, das Atomprogramm zu stören.
Das scheint jedes Land und jeder Beobachter auf seine Art zu sehen. Geheimdienste brauchen ja auch Erfolge für die Öffentlichkeit, die sie vorzeigen können. Aber bei Pakistan konnte man es nicht verhindern, und die sind gegenüber Israel nicht wirklich freundlich gestimmt: https://theprint.in/opinion/letter-from ... ad/661755/
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Platon
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Re: Raketenangriff auf Israel

Beitrag von Platon »

Sören74 hat geschrieben:(21 May 2021, 17:21)
[...]und die sind gegenüber Israel nicht wirklich freundlich gestimmt: https://theprint.in/opinion/letter-from ... ad/661755/
Was für eine Freakshow. :s
Dieser Beitrag ist sehr gut.
Kohlhaas
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Re: Raketenangriff auf Israel

Beitrag von Kohlhaas »

Bobo hat geschrieben:(21 May 2021, 16:01)

Zeig mal wo das steht. Zu Zivilisten habe ich bereits was geschrieben. Deshalb steht dort "Darüber hinaus .." Die Versorgungslinien feindlicher Truppen gehören in allen Kriegen zu den priorisierten Zielen. Die Antwort richtete sich auf die pauschale Behauptung, "Hunger darf keine Waffe sein". Ist und bleibt falsch.
Wir kommen zwar etwas vom Thema ab, aber trotzdem:
Es gibt dazu keine einzelne isolierte Bestimmung, die ich Dir nennen könnte. Es gibt im humanitären Völkerrecht aber zahlreiche Festlegungen, die genau das besagen. Die wichtigste und grundlegendste lautet: Kampfhandlungen sind auf Kombattanten zu beschränken. Die Zivilbevölkerung ist so weit wie möglich zu schonen. Die Zivilbevölkerung direkt anzugreifen, ist ein Kriegsverbrechen. Ich kann Dir das leider nicht mundgerecht servieren. Du musst Dich dazu schon mit dem humanitären Völkerrecht tiefergehend auseinandersetzen. Hier ein Link:

http://www.humanitaeres-voelkerrecht.de/HbZDv15.2.pdf

Ein Auszug daraus:

"463. Angriffe sind auch verboten auf:
(...)
- für die Zivilbevölkerung lebensnotwendige Objekte, z.B. zur Erzeugung vonNahrungsmitteln, Bekleidung, Trinkwasserversorgungsanlagen, mit demZiel, die Versorgung der Zivilbevölkerung zu verhindern (5 54 Abs. 2; 6 14). Abweichungen von diesem Verbot sind nur auf eigenem Staatsgebietgestattet, wenn eine zwingende militärische Notwendigkeit dies erfordert (554 Abs. 3 und 5; 6 14),
"

Aus diesem Grund ist es zum Beispiel zulässig, in einem Krieg eine Seeblockade zu verhängen, die dazu dienen soll, den Gegner von kriegswichtigen Gütern abzuschneiden. Es ist aber völkerrechtswidrig, mit so einer Blockade auch Lebensmittellieferungen zu unterbinden. Wird natürlich trotzdem gern mal gemacht. Es ist aber streng genommen ein Kriegsverbrechen!

Wir reden hier auch nicht über die "Versorgungslinien der feindlichen Truppen". Wir reden über Zivilisten, die nicht den feindlichen Truppen angehören.
Stell dir ein Völkerrecht vor, dass sagt: Man darf einen Feind zerstückeln, erschlagen, ersäufen, verbrennen, erschießen und sprengen, aber nicht hungern lassen. Absurd.
Das ist nicht absurd, sondern genau so gedacht. Zweck des humanitären Völkerrechts ist es, die Anwendung militärischer Gewalt auf das Militär zu beschränken. Wenn Krieg zum Vernichtungskrieg gegen die "gegnerische Bevölkerung" wird, ist definitiv eine Grenze überschritten.
Bitte nicht wieder Zivilisten vorschieben! Es ging um die pauschale Aussage, dass Hunger keine Waffe sein darf. So ist die Aussage schlicht falsch.
Ich schiebe da gar nichts vor. Es ist der zentrale Grundgedanke des humanitären Völkerrechts, dass zwischen Zivilisten und Kombattanten unterschieden werden muss. Nur darum geht es im Grunde. Waffen (ggf. auch Hunger!) dürfen nur gegen den bewaffneten Feind eingesetzt werden, nicht gegen Zivilisten!
Zur Verdeutlichung des theoretischen Charakters des Völkerrechts, versetze dich in die Situation eines Kommandeurs der Streitkräfte. Deine Truppe erreicht eine strategisch wichtige Stadt, in der sich starke feindliche Verbände verschanzt haben. Im schlimmsten Fall lässt der Feind die Bewohner nicht raus. Was sagt denn wohl das Völkerrecht dazu? Was steht überhaupt darin?
Was drinsteht, kriegst Du nur raus, wenn Du es selbst liest. Sei aber darauf gefasst, dass Du recht lange lesen musst. Das sind nämlich tausende Seiten. Ich kann Dir das nicht hier mit 20 Zeilen mundgerecht zusammenfassen. An der Gültigkeit der Regeln ändert auch die Tatsache nichts, dass es in der Geschichte der Menschheit immer wieder Kommandeure gab, die es "militärisch sinnvoll" fanden, einfach mal auf das Völkerrecht zu pfeifen.
Wozu trainieren Soldaten den Häuserkampf? Woher weißt du als Soldat, wer an der nächsten Ecke auf dich wartet, wer Zivilist ist, wer bewaffnet und wer wirklich unbewaffneter Zivilist ist? Wenn er einer ist, warum läuft er während Kampfhandlungen draußen rum? Wie viel Zeit (Sekunden oder Minuten)willst du je Begegnung opfern, um herauszufinden, ob das Gegenüber ein Feind ist oder nur unbewaffneter Zivilist? Wie viel Zeit gibt dir ein Feind wohl zum Überlegen, ob er nicht doch eine verborgene Waffe trägt?
Soldaten trainieren den Häuserkampf gegen andere Soldaten. Sie trainieren üblicherweise nicht, Zivilisten über den Haufen zu knallen. Einen gegnerischen Soldaten erkennt man üblicherweise daran, dass er eine Uniform trägt und eine Waffe in der Hand hält. Eine alte Oma, die bloß was zu essen besorgen will, ist in der Regel gut zu unterscheiden von einem uniformierten Soldaten. Deshalb schreibt das humanitäre Völkerrecht unter anderem vor, dass jemand, der an Kampfhandlungen teilnimmt, den Kombattantenstatus verliert, wenn er keine Uniform oder gar die Uniform des Feindes trägt. Solche Leute werden nicht als Soldaten betrachtet, sondern als Verbrecher. Die müssen im Krieg auch nicht als Kriegsgefangene behandelt werden. Die dürfen einfach so an die Wand gestellt werden.

Du hast ja recht. Die Grenzen sind nicht immer genau zu erkennen. Ja, es gibt da regelmäßig auch "Unfälle". Krieg ist halt ein dreckiges Geschäft, das mit Waffen ausgeübt wird, die nicht gerade "präzise" wirken. Deshalb schreibt das humanitäre Völkerrecht vor, dass Zivilisten "so weit wie möglich" zu schonen sind! Wie ich schonmal geschrieben habe, heißt das letztlich, dass es nicht zu beanstanden ist, wenn im Krieg auch Zivilisten über die Klinge springen. Das lässt sich halt einfach nicht vermeiden. Es ist aber ein Unterschied, ob man Zivilisten umbringt, weil sie zufällig im Weg stehen, oder ob man sie ganz gezielt umbringt, um den Gegner gefügig zu machen.

Um mal zum Thema Israel und Gaza zurückzukommen: Die Israelis haben mit ihren Angriffen zweifellos auch viele Zivilisten umgebracht. Das war aber nicht vermeidbar. Weil die Hamas-Arschlöcher sich so gern zwischen Zivilisten verstecken, mussten die Israelis einfach in Kauf nehmen, dass Angriffe auf Hamas-Terroristen auch unschuldige Zivilisten treffen würden. Unvermeidlich. Die Alternative hätte darin bestanden, die Raketenangriffe der Hamas einfach demütig hinzunehmen. Israel hat in dem Konflikt das humanitäre Völkerrecht in vollem Umfang und vorbildlich respektiert. Wenn es wirklich darum gegangen wäre, ohne Rücksicht auf Verluste die Hamas plattzumachen, dann hätte Israel noch ganz andere Pfeile im Köcher gehabt. Dann würden wir jetzt allerdings über tausende Tote in Gaza reden. Dann gäbe es jetzt einen riesigen Krater, wo derzeit die "Metro"-Tunnel sind. Dann wären auch alle Wohnhäuser, die darüber stehen, jetzt ein Trümmerhaufen.
Theorie und Praxis. Ich schätze deine Meinung, aber als Soldat würdest du mit deinem Zaudern während eines ersten Häuserkampfs drauf gehen, es sei denn, dir bleibt stets genug Zeit, die Situation auszuloten. Allenfalls Wunschdenken.
Das liest sich fast so, als wärst Du der Ansicht, dass im Krieg jede beliebige Untat erlaubt ist.
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Orbiter1
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Re: Raketenangriff auf Israel

Beitrag von Orbiter1 »

Sören74 hat geschrieben:(21 May 2021, 17:21)

Das scheint jedes Land und jeder Beobachter auf seine Art zu sehen. Geheimdienste brauchen ja auch Erfolge für die Öffentlichkeit, die sie vorzeigen können. Aber bei Pakistan konnte man es nicht verhindern, und die sind gegenüber Israel nicht wirklich freundlich gestimmt: https://theprint.in/opinion/letter-from ... ad/661755/
Oha, da ist der Hass auf Israel ja teilweise noch größer als im iranischen Parlament. Aber zwischen Pakistan und Israel liegen mehr als 3.000 km, da muss sich Israel nicht fürchten. Außerdem brauchen die ihre Atomraketen zur Abschreckung gegen Indien.
Sören74

Re: Raketenangriff auf Israel

Beitrag von Sören74 »

Orbiter1 hat geschrieben:(21 May 2021, 17:47)

Oha, da ist der Hass auf Israel ja teilweise noch größer als im iranischen Parlament. Aber zwischen Pakistan und Israel liegen mehr als 3.000 km, da muss sich Israel nicht fürchten. Außerdem brauchen die ihre Atomraketen zur Abschreckung gegen Indien.
Es sei denn, man verschiebt die Standorte. Siehe Kuba 1961. :|
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Tom Bombadil
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Re: Raketenangriff auf Israel

Beitrag von Tom Bombadil »

Kohlhaas hat geschrieben:(21 May 2021, 13:42)

Das rechtfertigt aber nicht, Menschen verhungern zu lassen.
Wer lässt Menschen in Gaza verhungern?
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Kohlhaas
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Re: Raketenangriff auf Israel

Beitrag von Kohlhaas »

Tom Bombadil hat geschrieben:(21 May 2021, 18:07)

Wer lässt Menschen in Gaza verhungern?
Na, niemand! Das ist doch auch gut so! Ich habe nirgendwo behauptet, dass irgendwer Menschen in Gaza verhungern lassen würde. Ich habe die Meinung vertreten, dass es völlig korrekt ist, die Menschen dort eben NICHT verhungern zu lassen. Das macht ja selbst Israel nicht, obwohl die Israelis dafür noch den besten Grund hätten.

Nochmal: Hunger darf nie eine Waffe gegen die Zivilbevölkerung sein. Mehr habe ich nicht gesagt.
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Re: Raketenangriff auf Israel

Beitrag von Tom Bombadil »

Warum erwähnst du es dann überhaupt, wenn es eh niemand macht und auch nicht vorhat zu machen?
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Re: Raketenangriff auf Israel

Beitrag von Laertes »

Kohlhaas hat geschrieben:(21 May 2021, 13:42)
Hunger darf keine Waffe sein.
Ist als Mittel gegen die Zivilbevölkerung ja auch zurecht verboten gemäß Genfer Konvention. Wirfst du Israel vor, die Zivilbevölkerung in Gaza auszuhungern und demzufolge gegen die Genfer Konvention zu verstoßen?
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Re: Raketenangriff auf Israel

Beitrag von Vongole »

Tom Bombadil hat geschrieben:(21 May 2021, 18:34)

Warum erwähnst du es dann überhaupt, wenn es eh niemand macht und auch nicht vorhat zu machen?
Das ergab sich aus einem Diskussionsverlauf, alles gut. ;)
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Re: Raketenangriff auf Israel

Beitrag von JJazzGold »

Platon hat geschrieben:(21 May 2021, 16:44)

Naja für die eigenen Klienten wäre es andererseits auch nicht unbedingt vorteilhaft, wenn die Islamische Republik durch einen Militärschlag von der Macht entfernt wird und sie sich einen neuen Geldgeber suchen müssten. So ein Patronagenetzwerk funktioniert nur so lange wie der Patron noch existiert...
Was die Frage aufwirft, wer diesen umfassenden Militärschlag gegen den Iran ausführen sollte? In Saudi-Arabien dürfte allenfalls der Wunsch danach vorhanden sein, aber keine Umsetzung. Israel geht es ähnlich. Es ist für mich schwer bis unmöglich vorstellbar, dass selbst nach einem solchen barbarischen Akt militärische Aktionen gegen den Iran erfolgen würden. Schon gar keine, die den Iran nachhaltig, wie den Irak, treffen würde. Dessen ist sich auch der Iran sicher, weshalb ich dem Einsatz von Atomwaffen, gesponsert vom Iran, durchaus eine hohe Wahrscheinlichkeit zurechne.
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Re: Raketenangriff auf Israel

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Bobo hat geschrieben:(21 May 2021, 16:01)


Bitte nicht wieder Zivilisten vorschieben!
Nein, nein das hast du schon gemeint, das man Hunger gegen Zivilisten einsetzen sollte. Dein Text weiter oben ist eindeutig.
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Re: Raketenangriff auf Israel

Beitrag von Tom Bombadil »

JJazzGold hat geschrieben:(22 May 2021, 08:31)

Es ist für mich schwer bis unmöglich vorstellbar, dass selbst nach einem solchen barbarischen Akt militärische Aktionen gegen den Iran erfolgen würden.
Sollte der Iran Israel in welcher Art und Weise atomar angreifen, dann wird sich Israel auf die gleiche Art und Weise zur Wehr setzen. Und ich denke schon, dass Israel dafür zumindest in Washington Rückendeckung bekommen wird, in der EU selbstverständlich nicht, die werden wie immer davon labern, wie furchtbar so ein Angriff ist, aber das jetzt auf gar keinen Fall eskaliert werden dürfe.
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Re: Raketenangriff auf Israel

Beitrag von JJazzGold »

Tom Bombadil hat geschrieben:(22 May 2021, 10:17)

Sollte der Iran Israel in welcher Art und Weise atomar angreifen, dann wird sich Israel auf die gleiche Art und Weise zur Wehr setzen. Und ich denke schon, dass Israel dafür zumindest in Washington Rückendeckung bekommen wird, in der EU selbstverständlich nicht, die werden wie immer davon labern, wie furchtbar so ein Angriff ist, aber das jetzt auf gar keinen Fall eskaliert werden dürfe.

Nimm es mir nicht übel, Tom, aber mehr als ein kurzer, hysterischer Aufschrei würde aus Washington auch nicht kommen. Die USA haben null Intention, sich in den nächsten Krieg/Stellvertreterkrieg hineinziehen zu lassen. Trump versprach, die militärischen US Einheiten zurück zu holen und ein Blick auf Afghanistan zeigt, dass Biden dieses Versprechen einzuhalten gedenkt.
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Re: Raketenangriff auf Israel

Beitrag von Adam Smith »

Biden glaubt, dass eine Zwei-Staaten-Lösung die Hamas davon abhalten wird Raketen auf Israel zu schießen.

Wie verhindert eine Zwei-Staaten-Lösung dieses nun ganz konkret?
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Re: Raketenangriff auf Israel

Beitrag von Tom Bombadil »

JJazzGold hat geschrieben:(22 May 2021, 10:35)

Nimm es mir nicht übel, Tom, aber mehr als ein kurzer, hysterischer Aufschrei würde aus Washington auch nicht kommen.
Das glaube ich nicht. Einen atomaren Angriff wird man dem Iran nicht durchgehen lassen.
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Re: Raketenangriff auf Israel

Beitrag von JJazzGold »

Tom Bombadil hat geschrieben:(22 May 2021, 10:46)

Das glaube ich nicht. Einen atomaren Angriff wird man dem Iran nicht durchgehen lassen.

Mininukes von Gaza gezielt auf israelische Siedlungen? Doch, ich glaube, man würde.
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Re: Raketenangriff auf Israel

Beitrag von Bobo »

Kohlhaas hat geschrieben:(21 May 2021, 17:32)

Wir kommen zwar etwas vom Thema ab, aber trotzdem:
Es gibt dazu keine einzelne isolierte Bestimmung, die ich Dir nennen könnte. Es gibt im humanitären Völkerrecht aber zahlreiche Festlegungen, die genau das besagen. Die wichtigste und grundlegendste lautet: Kampfhandlungen sind auf Kombattanten zu beschränken. Die Zivilbevölkerung ist so weit wie möglich zu schonen. Die Zivilbevölkerung direkt anzugreifen, ist ein Kriegsverbrechen. Ich kann Dir das leider nicht mundgerecht servieren. Du musst Dich dazu schon mit dem humanitären Völkerrecht tiefergehend auseinandersetzen. Hier ein Link:
(-...)

Das liest sich fast so, als wärst Du der Ansicht, dass im Krieg jede beliebige Untat erlaubt ist.

Hallo Kohlhass,

ich bin nicht der Meinung, dass das Thema abschweift. Im Gegenteil! Es ist unübersehbar, dass die Unwissenheit zu diesem Thema falsche Vorstellungen vom Verlauf eines Krieges erzeugt und als eine der übelsten Waffen der Propagandafront gegen Israel missbraucht wird! Deshalb gehört dieses Thema für mich zwingend dazu!

Zumindest zu meiner Zeit wurden Soldaten zu den Genfer Konventionen geschult und trugen sogar ein kleines flaches Handbuch mit den wichtigsten Punkten bei sich. Es steht außer Frage, dass Zivilisten nach Kräften zu schonen sind. Nur liegt diese Verantwortung nicht allein in den Händen der Gegner!

Sie liegt auch in den Händen der Zivilisten selbst sowie in denen der Verteidiger. Erforderlichen Falles ist ein Soldat aufgefordert, unbeteiligte zivile Landsleute darauf aufmerksam zu machen, dass sie sich nicht in der Nähe eigener Kampfstellungen aufhalten dürfen. Tun sie es doch, dann auf eigene Gefahr und Verantwortung. Aus dem Umkehrschluss folgt das Kriegsverbrechen der Truppen, die feindliche Stellungen in Wohngebiete errichten! Klärt z. B. ein VB eine feindliche militärische Einrichtung auf, gibt er die Koordinaten natürlich ohne Vorwarnung an die weit hinter den Kampflinien positionierte Artillerie und korrigiert ggf. die Koordinaten gemäß Trefferquote. So grausam es sich lesen mag, wer sich in der Nähe der eingedeckten Position aufhält, wird zum legitimen Kollateralschaden.

Deine Annahme, Kombattanten wären leicht an der Uniform von Zivilisten zu unterscheiden, ist leider falsch und viel zu weit verbreitet. Vor allem in der arabischen Welt für Soldaten nicht selten ein lebensgefährlicher Irrtum. Entscheidend ist, was der vermeintliche Zivilist bei sich trägt: Waffen, Munition oder Teile davon, oder auch nur Skizzen oder Fotos von militärischen Stellungen bzw. Gegenstände, die gewöhnlich der Aufklärung dienen! Funkgerät, Fernglas, Kompass, Papier, Stift, bzw. ein Handy mit App zur Ermittlung von Koordinaten etc. um dem Heute gerecht zu werden.

Zum Nachweis siehe bitte auch das Urteil zur Bombardierung der gekaperten Tanklaster in Afghanistan! Kein Verstoß gegen die europäischen Menschenrechts Konvention! Begründung. Die Fahrer wurden von Kombattanten angegriffen und ermordet worden. Im Konflikt eine klare Kriegshandlung, in deren Nähe sich keine unbeteiligten Zivilisten aufhalten dürfen, dass es kein zeitliches Limit für einen Gegenschlag gibt! Und natürlich wurden die Tanklaster als potenzielle militärische Waffe eingestuft. Im übertragenen Sinne haben die Getöteten nach einer Waffe gegriffen und wurden dadurch unabhängig von: Uniform, Alter, Geschlecht oder Absicht zu legitime Ziele. Verwechsle bitte nicht Plünderung mit militärisch notwendige Maßnahmen!

Wer sich über diese Feinheiten der Genfer Konventionen nicht im Klaren ist, riskiert als bedauerlicher aber nicht rechtswidriger Kollateralschaden zu enden.

Die richtige Aussage: Zivilisten sind nach Kräften zu schützen, ist für sich unvollständig!

Tatsächlich lautet sie: Zivilisten sind von allen an den Kampfhandlungen beteiligten Seiten so gut als möglich zu schützen! Das meint nicht allein Rücksichtsname auf gegnerische Zivilisten, sondern vor allem auch die eigenen! Und natürlich gilt für Zivilisten, die in keiner Weise (!) an militärische Unternehmungen beteiligten Zivilisten die Vorgabe, sich zum eigenen Schutz räumlich und verhaltensmäßig weit von allen Kampfstellungen und Handlungen fern zu halten, um diesen Schutz maximal zu genießen!

Man kann den Hamasfanboys vermutlich nicht vorwerfen, dass sie über diese Details nicht im Bilde sind, aber den Usern aus unseren Breiten stellt es definitiv ein Armutszeugnis aus, wenn sie über diese Details im Bilde sind und trotzdem von israelischen Kriegsverbrechen fabulieren! Schlimmsten Falles outet sie solch ein Verhalten als schlichte Antisemiten.

Deshalb gehört dieses Thema für mich durchaus in diesen Teil des Forums. Und sei es, um wenigstens vollkommen Arglose zum Thema dazu zu ermuntern, ihre Empfindungen mit der Realität abzugleichen.

Und natürlich bin ich nicht der Ansicht, dass im Krieg jede Untat erlaubt ist! Nur scheint mir, dass kaum jemand wirklich weiß, welche Vorrausetzungen gegeben sein müssen, um eine Untat zu begehen. Ich bin ein absoluter Gegner der Verharmlosung des Krieges und des Irrglaubens, Bestimmungen wie die Genfer Konventionen würden Krieg ein menschlicheres Gesicht verleihen. Wenn das überhaupt möglich ist, dann nur, wenn alle immer und überall sich nach Ihnen richten. Anfühlen wird es sich trotzdem scheiße! Zudem zeigt der hier im Mittelpunkt stehende Konflikt, dass zumindest die Hamas traditionell auf die Konventionen scheißt oder glaubt, sie wären nur für Israel gültig.
Zuletzt geändert von Bobo am Samstag 22. Mai 2021, 11:11, insgesamt 5-mal geändert.
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Re: Raketenangriff auf Israel

Beitrag von Kölner1302 »

JJazzGold hat geschrieben:(22 May 2021, 10:52)

Mininukes von Gaza gezielt auf israelische Siedlungen? Doch, ich glaube, man würde.
Man würde vorher die atomare Infrastruktur des Iran so unbrauchbar machen, dass sich in dieser Hinsicht jahrelang nichts mehr rührt.
Schließlich kostet der Aufbau der Infrastruktur einer Atombombe, insbesondere wenn das illegal passiert.
D.h. also dann keine iranischen Produkte kaufen. Vollständiger Exportstopp aller technischen Güter in den Iran.
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Re: Raketenangriff auf Israel

Beitrag von Bobo »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(22 May 2021, 08:34)

Nein, nein das hast du schon gemeint, das man Hunger gegen Zivilisten einsetzen sollte. Dein Text weiter oben ist eindeutig.
Nur für dich. Hat niemand anders erwartet.
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Re: Raketenangriff auf Israel

Beitrag von Tom Bombadil »

JJazzGold hat geschrieben:(22 May 2021, 10:52)

Mininukes von Gaza gezielt auf israelische Siedlungen? Doch, ich glaube, man würde.
Nein, das glaube ich nicht.
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Re: Raketenangriff auf Israel

Beitrag von TheManFromDownUnder »

JJazzGold hat geschrieben:(21 May 2021, 16:35)

Sind Sie der Meinung, dass die Verbündeten des Iran diesem ein paar Mininukes auf Israel übel nehmen würden?

Ich nicht.
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Re: Raketenangriff auf Israel

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Kölner1302 hat geschrieben:(22 May 2021, 10:59)

Man würde vorher die atomare Infrastruktur des Iran so unbrauchbar machen, dass sich in dieser Hinsicht jahrelang nichts mehr rührt.
Schließlich kostet der Aufbau der Infrastruktur einer Atombombe, insbesondere wenn das illegal passiert.
D.h. also dann keine iranischen Produkte kaufen. Vollständiger Exportstopp aller technischen Güter in den Iran.
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Koennen wir die Diskussion in die Realitaet zurueckholen?
odiug

Re: Raketenangriff auf Israel

Beitrag von odiug »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(22 May 2021, 11:28)

Koennen wir die Diskussion in die Realitaet zurueckholen?
Der Konjunktiv nimmt ein bisschen Überhand in letzter Zeit ... das stimmt :D
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Re: Raketenangriff auf Israel

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Adam Smith hat geschrieben:(22 May 2021, 10:41)

Biden glaubt, dass eine Zwei-Staaten-Lösung die Hamas davon abhalten wird Raketen auf Israel zu schießen.

Wie verhindert eine Zwei-Staaten-Lösung dieses nun ganz konkret?
Ganz konkret geht das nur wenn alle arabischen Staaten Israel uneingeschraenkt Israel's Existenz akzeptieren und diplomatische Beziehungen aufnehmen und Israel dafuer seine Siedlungspolitik aufgibt und seine rechtsaussen radiklaen Orthodoxen ins politische Abseits stellen kann.

Iran auf der anderen Seite wird das unter den Mullahs nicht tun und weiter Hamas unterstuetzen aber wenn diese von Iran isoliert werden geht fuer die das Licht aus. Neben Hamas muss das auch fuer Hizbollah gelten. Weiter geholt muss der Syrien Konflikt in Betracht gezogen werden mit der unheiligen Allianz von Assad, Putin und den Mullahs. Der Erdowahn ist ein anderes Problem.

Je mehr man darueber schreibt um so mehr findet man sehr viele Hindernisse. Middle East ist als Ganzes ein, wie soll man das umschreiben? Fucked Up Region und das schon lange
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Re: Raketenangriff auf Israel

Beitrag von JJazzGold »

Tom Bombadil hat geschrieben:(22 May 2021, 11:12)

Nein, das glaube ich nicht.
Ist doch ok. :) Und ich hoffe, du behältst recht.
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Re: Raketenangriff auf Israel

Beitrag von JJazzGold »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(22 May 2021, 11:27)

Das gehoert ins Reich der Fantasie
Als ob es nicht genügend historische Nachweise gäbe, welche Grenzen man gewillt ist zu überschreiten, wenn Fanatismus, gepaart mit Religiosität und leeren Kassen den dünnen Lack der Zivilisation zügig abplatzen lassen.
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Re: Raketenangriff auf Israel

Beitrag von JJazzGold »

Kölner1302 hat geschrieben:(22 May 2021, 10:59)

Man würde vorher die atomare Infrastruktur des Iran so unbrauchbar machen, dass sich in dieser Hinsicht jahrelang nichts mehr rührt.
Schließlich kostet der Aufbau der Infrastruktur einer Atombombe, insbesondere wenn das illegal passiert.
D.h. also dann keine iranischen Produkte kaufen. Vollständiger Exportstopp aller technischen Güter in den Iran.
Vereisung aller verdächtigen Konten.
Allen Zulieferern und Finanziers droht dasselbe Schicksal.
Wäre z.B. Israel, oder auch ein anderer Staat, in der Lage die Produktion atomarer Bewaffnung im Iran nicht nur gezielt zu entdecken, sondern diese im Verbund mit anderen Staaten auch geräusch- und problemlos zu eliminieren, dann wäre ein Internationales Abkommen zum iranischen Atomprogramm nicht notwendig gewesen.
Zuletzt geändert von JJazzGold am Samstag 22. Mai 2021, 12:04, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Raketenangriff auf Israel

Beitrag von Haegar »

Bobo hat geschrieben:(22 May 2021, 10:57)

Hallo Kohlhass,

ich bin nicht der Meinung, dass das Thema abschweift....
Danke für die Zusammenfassung der Problematik. Ich kann mich an diese Argumentation während der Bombardierung Jugoslawiens erinnern, als sich Zivilisten zB. auf strategischen Brücken versammelt haben, um diese zu "schützen". Oder jugoslawische Kampfverbände die sich in Wohngebiete begeben haben. Da wurde aber auf entsprechende Angriffe aus politischen Gründen abgesehen.
In einer ähnlichen Lage befand und befinden sich die IDF und sie macht es in meinen Augen gut.
Aushungern der Kombatanten im Gaza müsste mit Massnahmen zum Schutz der Zivilbevölkerung begleiten werden und ich sehe da keinen völkerrechtlich "sauberen" Weg.
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Re: Raketenangriff auf Israel

Beitrag von Kohlhaas »

Tom Bombadil hat geschrieben:(21 May 2021, 18:34)

Warum erwähnst du es dann überhaupt, wenn es eh niemand macht und auch nicht vorhat zu machen?
Weil Diskussionsteilnehmer die Auffassung vertreten habe, dass man Gaza von jeglicher Versorgung abschneiden sollte. Weil insbesondere ein Diskussionsteilnehmer explizit die Meinung vertreten hat, dass Hunger eine legitime Waffe gegen die Zivilbevölkerung sei.
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Re: Raketenangriff auf Israel

Beitrag von Kohlhaas »

Laertes hat geschrieben:(21 May 2021, 18:36)

Ist als Mittel gegen die Zivilbevölkerung ja auch zurecht verboten gemäß Genfer Konvention. Wirfst du Israel vor, die Zivilbevölkerung in Gaza auszuhungern und demzufolge gegen die Genfer Konvention zu verstoßen?
Natürlich nicht. Ich hatte auf einen Foristen geantwortet, der Israel so einen Verstoß gegen die Genfer Konvention nahelegen wollte.
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Re: Raketenangriff auf Israel

Beitrag von TheManFromDownUnder »

JJazzGold hat geschrieben:(22 May 2021, 11:58)

Wäre z.B. Israel, oder auch ein anderer Staat, in der Lage die Produktion atomarer Bewaffnung im Iran nicht nur gezielt zu entdecken, sondern diese im Verbund mit anderen Staaten auch geräusch- und problemlos zu eliminieren, dann wäre ein Internationales Abkommen zum iranischen Atomprogramm nicht notwendig gewesen.
Ich denke das Israel daran arbeitet. Aber nicht vergessen das auch Iran ein Staat ist und man nicht so einfach in diesem Staat irgendwas eleminieren kann. Das waere ein kriegerischer Akt und kann gefaehrliche Folgen haben. Iran hat auch Verbuendete, Russland zB und China auch!

Nicht vergessen das Israel die A-Bombe hat und wenn irgendjemand auf den selbstmoerderischen Gedanken kaeme A Waffen gegen Israel einzusetzen sind die Konsequenzen offensichtlich.

Ein solches Szenarion wuerde nicht nur zur Zerstoerung der Region fuehren sondern einen Weltkrieg ausloesen koennen.
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Re: Raketenangriff auf Israel

Beitrag von Tom Bombadil »

JJazzGold hat geschrieben:(22 May 2021, 11:41)

Ist doch ok. :) Und ich hoffe, du behältst recht.
Ich hoffe, dass es dazu gar nicht erst kommt, dass sogar die irren Mullahs im Iran eine rote Linie kennen, die sie besser nicht überschreiten. Sonst sind sie schneller bei ihrem Mahdi als ihnen das lieb ist.
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Re: Raketenangriff auf Israel

Beitrag von JJazzGold »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(22 May 2021, 12:52)

Ich denke das Israel daran arbeitet. Aber nicht vergessen das auch Iran ein Staat ist und man nicht so einfach in diesem Staat irgendwas eleminieren kann. Das waere ein kriegerischer Akt und kann gefaehrliche Folgen haben. Iran hat auch Verbuendete, Russland zB und China auch!

Nicht vergessen das Israel die A-Bombe hat und wenn irgendjemand auf den selbstmoerderischen Gedanken kaeme A Waffen gegen Israel einzusetzen sind die Konsequenzen offensichtlich.

Ein solches Szenarion wuerde nicht nur zur Zerstoerung der Region fuehren sondern einen Weltkrieg ausloesen koennen.

Könnte es, könnte es aber auch nicht. Ich schreibe bewusst von Mini Nukes und verlinke Ihnen einen Artikel dazu.

Auszug

Im Juni 2020 erhält das US-Kampfflugzeug F-15E „Strike Eagle“ die Zertifizierung für den Einsatz der neuen Variante der Freifallbombe B61, die B61-12: Eine präzisionsgelenkte „kleine“ Atombombe, die mehrere Meter in den Untergrund eindringen kann, um tiefliegende Bunker zu zerstören. Hans Kristensen über die „kleinen Bomben“:

„Sie sollen ausdrücklich in einer frühen Phase eines Nuklear-Konflikts eingesetzt werden. Und das wird die Art und Weise beeinflussen, wie nationale Führer im Konfliktfall Entscheidungen über den möglichen Einsatz von Atomwaffen treffen. Sie können sich ein Krisenszenario vorstellen, in dem ein Präsident überlegt, was zu tun ist. Seine Admiräle und Generäle kommen und sagen: Naja, wissen Sie, wir haben diese Waffen mit 100, 200, 300 Kilotonnen Sprengkraft. Wenn wir die einsetzen, wird der Fallout über große Gebiete niedergehen. Aber wissen Sie was, Mr. President? Wir haben auch diese kleine Waffe. Nur acht Kilotonnen. Wenn wir die geschickt einsetzen, gibt es nur wenig radioaktiven Fallout.“

https://www.deutschlandfunk.de
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https://www.youtube.com/watch?v=9FBu2rVuXGI
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Re: Raketenangriff auf Israel

Beitrag von Kohlhaas »

Bobo hat geschrieben:(22 May 2021, 10:57)

Hallo Kohlhass,

ich bin nicht der Meinung, dass das Thema abschweift. Im Gegenteil! Es ist unübersehbar, dass die Unwissenheit zu diesem Thema falsche Vorstellungen vom Verlauf eines Krieges erzeugt und als eine der übelsten Waffen der Propagandafront gegen Israel missbraucht wird! Deshalb gehört dieses Thema für mich zwingend dazu! (...)
Lieber Bobo, ich erspare mir ein Vollzitat sowie den Versuch, zu einzelnen Aussagen Stellung zu nehmen.

Alles was Du schreibst, ist korrekt. Dem kann man nur zustimmen. Ich verweise aber auf den von Dir richtigerweise angeführten Begriff "Kollateralschaden". Der besagt im Grunde alles Wesentliche. Er besagt, dass es eine rechtmäßige kriegerische Handlung ist, auf Soldaten zu schießen --- auch wenn dabei zufällig im Weg stehende Zivilisten getroffen werden. Er besagt aber auch, dass es ganz und gar nicht korrekt ist, gezielt auf Zivilisten zu schießen. Um mehr dreht sich unser Disput nicht. Vielleicht ist die Diskussion irgendwo aus dem Ruder gelaufen.

Was den Angriff auf die Tanklaster in Afghanistan betrifft: Ich persönlich war immer der Meinung, dass diese Aktion rechtmäßig war. Die beteiligten Soldaten haben nichts falsch gemacht. Die Folgen waren aber furchtbar. Und die Verantwortung dafür tragen unsere Politiker. Verantwortlich für diese Katastrophe sind die Politiker, die deutsche Soldaten in einen Krieg geschickt haben, ohne ihnen die notwendigen Mittel mitzugeben, die sie in diesem Krieg gebraucht hätten. Die Verbrecher saßen nicht in Kundus. Die saßen im Bundestag.

Was die Regel betrifft, dass Zivilisten sich von Militärstellungen fernhalten sollen und dass Soldaten Zivilisten wegschicken müssen: Stimmt völlig. Das gilt aber nicht in Gaza. Da sind die Menschen so eng zusammengepfercht, dass die Zivilisten praktisch keine Möglichkeit haben, sich in Sicherheit zu bringen. Und noch wichtiger: Die "Soldaten" der Hamas haben gar nicht den Wunsch, Zivilisten wegzuschicken. Die verstecken sich ganz gezielt zwischen diesen Zivilisten. Israel hatte gar keine andere Wahl, als auch Zivilisten zu treffen.

Aber das betrifft nicht unsere Meinungsverschiedenheit. Belassen wir es dabei.
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Re: Raketenangriff auf Israel

Beitrag von Platon »

JJazzGold hat geschrieben:(22 May 2021, 08:31)

Was die Frage aufwirft, wer diesen umfassenden Militärschlag gegen den Iran ausführen sollte? In Saudi-Arabien dürfte allenfalls der Wunsch danach vorhanden sein, aber keine Umsetzung. Israel geht es ähnlich. Es ist für mich schwer bis unmöglich vorstellbar, dass selbst nach einem solchen barbarischen Akt militärische Aktionen gegen den Iran erfolgen würden. Schon gar keine, die den Iran nachhaltig, wie den Irak, treffen würde. Dessen ist sich auch der Iran sicher, weshalb ich dem Einsatz von Atomwaffen, gesponsert vom Iran, durchaus eine hohe Wahrscheinlichkeit zurechne.
Nein. Die USA haben von Beginn an deutlich gemacht, dass allein der Versuch einer atomaren Bewaffnung durch den Iran einen US-Militärschlag auslösen würde. Das hat den Iran ja dann ein paar Monate nach dem Irakkrieg auch zum Einstellen des Atomwaffenprogramms bewegt. Ich halte derartige Gedanken für apokalyptische Fantasien, die nichts mit der Realität zu tun haben.
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Re: Raketenangriff auf Israel

Beitrag von Kölner1302 »

JJazzGold hat geschrieben:(22 May 2021, 11:58)

Wäre z.B. Israel, oder auch ein anderer Staat, in der Lage die Produktion atomarer Bewaffnung im Iran nicht nur gezielt zu entdecken, sondern diese im Verbund mit anderen Staaten auch geräusch- und problemlos zu eliminieren, dann wäre ein Internationales Abkommen zum iranischen Atomprogramm nicht notwendig gewesen.
Vor Jahrzehnten hat ein israelisches Kommando die Baustelle des Kernkraftwerks von Bisher so zerstört, dass es erst nach vielen Jahren weitergebaut werden konnte.
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Re: Raketenangriff auf Israel

Beitrag von Platon »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(22 May 2021, 12:52)

Ich denke das Israel daran arbeitet. Aber nicht vergessen das auch Iran ein Staat ist und man nicht so einfach in diesem Staat irgendwas eleminieren kann. Das waere ein kriegerischer Akt und kann gefaehrliche Folgen haben. Iran hat auch Verbuendete, Russland zB und China auch!
[...]
"Verbündete" ist wohl ein wenig viel gesagt. Auch Russland und China wollen keine atomare Bewaffnung des Iran und haben entsprechenden UN-Resolutionen zugestimmt. Weder Russland noch China würden im Zweifelsfall einen Militärschlag gegen den Iran verhindern können und im Falle eines atomaren Zwischenfalls bzw. Bewaffnung auch verhindern wollen.
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Re: Raketenangriff auf Israel

Beitrag von Tom Bombadil »

Kölner1302 hat geschrieben:(22 May 2021, 13:13)

Vor Jahrzehnten hat ein israelisches Kommando die Baustelle des Kernkraftwerks von Bisher so zerstört, dass es erst nach vielen Jahren weitergebaut werden konnte.
Nein, es handelte sich um das irakische AKW Osirak. Dieses AKW wurde im Golfkrieg auch noch einmal von den USA angegriffen.
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Re: Raketenangriff auf Israel

Beitrag von JJazzGold »

Platon hat geschrieben:(22 May 2021, 13:12)

Nein. Die USA haben von Beginn an deutlich gemacht, dass allein der Versuch einer atomaren Bewaffnung durch den Iran einen US-Militärschlag auslösen würde. Das hat den Iran ja dann ein paar Monate nach dem Irakkrieg auch zum Einstellen des Atomwaffenprogramms bewegt. Ich halte derartige Gedanken für apokalyptische Fantasien, die nichts mit der Realität zu tun haben.
Wo kann ich nachlesen, dass der Iran "nachprüfbar verlässlich" sein Atomwaffenprogramm eingestellt hat?
Weshalb bemüht sich die EU und anscheinend jetzt auch Biden nach wie vor, ein Atomabkommen mit dem Iran abzuschließen.
Ist das bezogen auf atomare Bewaffnung nicht irrational, da der Iran bereits 1968 den Atomwaffensperrvertrag unterschrieb?
Hält sich der Iran daran, oder drohte er mehrfach damit Atomwaffen produzieren zu können, oder sogar schon zu besitzen?
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Re: Raketenangriff auf Israel

Beitrag von Kohlhaas »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(22 May 2021, 11:28)

Koennen wir die Diskussion in die Realitaet zurueckholen?
Das ist die Realität. Das Atomabkommen war der Versuch, diesen Konflikt friedlich zu lösen. Es war der Versuch, den Iran dazu zu bringen, dass er freiwillig auf den Bau solcher Waffen verzichtet.

Diese Medaille hat aber eine Kehrseite: Wenn der Iran nicht freiwillig verzichtet, wird er mit Gewalt am Bau solcher Waffen gehindert. Das ist keine leere Drohung. Eine iranische Atombombe würde die Existenz Israels massiv bedrohen. Das werden die Israelis niemals hinnehmen. Bevor Iran eine Bombe bauen kann, wird Israel die iranischen Atomanlagen plattmachen. Wenn Israel dazu nicht in der Lage ist, "beenden" die USA das iranische Atomprogramm.

Wir reden hier auch nicht über eine "Invasion", einen Regimewechsel oder die Niederwerfung des Iran. Was schlimmstenfalls passieren wird, sind massive Luftangriffe auf iranische Atomanlagen. Niemand will das. Aber es wird passieren, wenn Iran weiter an Atombomben bastelt.
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Re: Raketenangriff auf Israel

Beitrag von Platon »

JJazzGold hat geschrieben:(22 May 2021, 13:20)

Wo kann ich nachlesen, dass der Iran "nachprüfbar verlässlich" sein Atomwaffenprogramm eingestellt hat?
Weshalb bemüht sich die EU und anscheinend jetzt auch Biden nach wie vor, ein Atomabkommen mit dem Iran abzuschließen.
Ist das bezogen auf atomare Bewaffnung nicht irrational, da der Iran bereits 1968 den Atomwaffensperrvertrag unterschrieb?
Hält sich der Iran daran, oder drohte er mehrfach damit Atomwaffen produzieren zu können, oder sogar schon zu besitzen?
Das mit der Einstellung des Atomprogramms ist die Einschätzung der US-Geheimdienste seit 2007, hat sich seitdem immer wieder bestätigt und ist auch die offizielle Position der IAEA. Auch das Archiv des Atomprogramms, welches der Mossad 2018 erbeutet hat, hat bestätigt bzw. dokumentiert, dass man Ende 2003 die Entscheidung getroffen hat das Atomwaffenprogramm einzustellen und seitdem die Anlagen für Waffentests etc. stillgelegt und gesäubert wurden. Alles was danach gefunden wurde, waren letztlich Rückstände des Programms pre-2003. Es gibt Hinweise, dass Mitglieder des damaligen Programms als Einzelpersonen auch danach an ein paar kleineren Details gearbeitet haben, die sowohl zivil als auch für Atomwaffen genutzt werden können, aber auf keinen Fall ein von oben finanziertes und von der politischen Führung genehmiges staatliches Projekt, wie es vor 2003 existierte. Allerdings zeigt die Existenz des Archivs, dass der Iran sich die theoretische Option offen hält das Programm in der Zukunft wieder aufzunehmen. Auch hat man natürlich die Urananreicherung nicht eingestellt, sondern weitergeführt und man konnte so in den Verhandlungen zum JCPOA durchsetzen, dass man weiterhin Urananreicherung innerhalb des Iran und ein ziviles Atomprogramm betreiben kann.

Der Iran hat zu keinem Zeitpunkt damit gedroht Atomwaffen zu wollen, vielmehr die Existenz auch des Atomwaffenprogramms von vor 2003 vehement abgestritten, aber die nachrichtendienstlichen Infos dazu sind eindeutig. Die offizielle Position des Iran ist, dass er nie gegen den Atomwaffensperrvertrag verstoßen hat und keinerlei Massenvernichtungswaffen produzieren oder einsetzen will. Die entsprechende Fatwa von Khamenei wurde übrigens wohl nicht ganz zufällig im Oktober 2003 veröffentlicht.
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Re: Raketenangriff auf Israel

Beitrag von Kölner1302 »

JJazzGold hat geschrieben:(22 May 2021, 13:20)

Wo kann ich nachlesen, dass der Iran "nachprüfbar verlässlich" sein Atomwaffenprogramm eingestellt hat?
Weshalb bemüht sich die EU und anscheinend jetzt auch Biden nach wie vor, ein Atomabkommen mit dem Iran abzuschließen.
Ist das bezogen auf atomare Bewaffnung nicht irrational, da der Iran bereits 1968 den Atomwaffensperrvertrag unterschrieb?
Hält sich der Iran daran, oder drohte er mehrfach damit Atomwaffen produzieren zu können, oder sogar schon zu besitzen?

Der Iran will nach eigener Aussage keine Atomwaffen haben. Die Kernkraftwerke dienen der CO2 freien Energieerzeugung.
Der Iran lässt Kontrollen der Atomenergiebehörde zu.

Meiner Meinung nach aber nicht glaubhaft.
Denn sie haben zwischendurch Kontrollen auch schon mal verweigert und heimlich Zentrifugen gebaut.
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Re: Raketenangriff auf Israel

Beitrag von Platon »

Kölner1302 hat geschrieben:(22 May 2021, 13:37)
[...]
Denn sie haben zwischendurch Kontrollen auch schon mal verweigert und heimlich Zentrifugen gebaut.
Derartige Geheimnistuerei hat ihnen ja dann die zusätzlichen Einschränkungen im JCPOA eingebracht hat, welche mit Sanktionen erzwungen wurden.
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