Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

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JJazzGold
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von JJazzGold »

odiug hat geschrieben:(26 Apr 2021, 15:24)

Ich stigmatisiere doch nicht.
Genau das tust du, nur merkst du es wahrscheinlich nicht.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt

https://www.youtube.com/watch?v=9FBu2rVuXGI
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von odiug »

JJazzGold hat geschrieben:(26 Apr 2021, 19:02)

Genau das tust du, nur merkst du es wahrscheinlich nicht.
"Nazischlampe" kommt nicht von mir, falls dir das entgangen ist.
Und wenn jemand glaubt die Welt mit einem Statement beglücken zu müssen, dann sollte er/sie sich schon vorher überlegen, was er/sie damit bewirkt.
"Wir sind doch alle nur Menschen" von einer Milliardenerbin funzt halt nicht.
Vor allem dann nicht, wenn wir anderen Menschen so nebenbei vergessen sollen, wo diese Milliarden ihren Ursprung haben ... weil es ja "dosen't matter".
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JJazzGold
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von JJazzGold »

odiug hat geschrieben:(26 Apr 2021, 19:33)

"Nazischlampe" kommt nicht von mir, falls dir das entgangen ist.
Und wenn jemand glaubt die Welt mit einem Statement beglücken zu müssen, dann sollte er/sie sich schon vorher überlegen, was er/sie damit bewirkt.
"Wir sind doch alle nur Menschen" von einer Milliardenerbin funzt halt nicht.
Vor allem dann nicht, wenn wir anderen Menschen so nebenbei vergessen sollen, wo diese Milliarden ihren Ursprung haben ... weil es ja "dosen't matter".
Nennt sich, Vongole schrieb es bereits, Sippenhaft.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Uffhausen »

Selina hat geschrieben:(26 Apr 2021, 14:06)
Es geht nicht um Schuld, sondern um Verantwortung, so etwas nie wieder zuzulassen. Solches Denken ist unter Demokraten selbstverständlich.
In der ersten Hälfte dieses Threads hast du noch von "ewiger" oder "unendlicher" Schuld gesprochen; als ich dann nachfragte, ob du nicht Schuld mit Verantwortung verwechselst, weil das zwei verschiedene Paar Schuhe sind, bist zu von "direkter" Schuld zu "moralischer" Schuld (inklusive Verantwortung) umgestiegen - und jetzt geht es dir auf einmal nicht um Schuld, sondern nur noch um Verantwortung = könntest du dich bitte mal entscheiden. Sollte unter Demokraten selbstverständlich sein.
"Man kann auf seinem Standpunkt stehen, aber man sollte nicht darauf sitzen." Erich Kästner
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von odiug »

JJazzGold hat geschrieben:(26 Apr 2021, 20:15)

Nennt sich, Vongole schrieb es bereits, Sippenhaft.
Verhaften tu ich niemand.
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Selina
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

Uffhausen hat geschrieben:(26 Apr 2021, 20:26)

In der ersten Hälfte dieses Threads hast du noch von "ewiger" oder "unendlicher" Schuld gesprochen; als ich dann nachfragte, ob du nicht Schuld mit Verantwortung verwechselst, weil das zwei verschiedene Paar Schuhe sind, bist zu von "direkter" Schuld zu "moralischer" Schuld (inklusive Verantwortung) umgestiegen - und jetzt geht es dir auf einmal nicht um Schuld, sondern nur noch um Verantwortung = könntest du dich bitte mal entscheiden. Sollte unter Demokraten selbstverständlich sein.
Bitte genau zitieren, was du meinst. So bleibt es bei Vermutungen und Interpretationen. Schuld und Verantwortung sind beides wichtige ethische Kategorien, und ich hab da auch noch nie was verwechselt. Nochmal: Es geht nicht mehr um persönliche Schuld beim Stichwort Nazizeit, weil so gut wie keiner der Schuldigen noch lebt und du zum Beispiel kannst schon auf Grund deines Alters gar nicht schuldig sein, was diese Zeit anbelangt. Logisch. Was wir aber alle übernehmen sollten, ist Verantwortung dafür, dass so etwas niemals mehr passiert. Und Achtung, jetzt wirds ganz schwierig: Na klar sind auch die Berge an Schuld sehr hoch, die Schuldberge der Vergangenheit. Das sollte man immer mitdenken. Keine Gegenwart und Zukunft ohne Vergangenheit. Geschichtlich und philosophisch betrachtet.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Uffhausen »

Selina hat geschrieben:(26 Apr 2021, 21:44)
Bitte genau zitieren, was du meinst. So bleibt es bei Vermutungen und Interpretationen.
Habe keine Lust und keine Zeit, das Gedöns nochmal durchzunehmen. Hier hat's jedenfalls angefangen: https://www.politik-forum.eu/viewtopic. ... 0#p4955275

Es ging zwar um die Kolonialzeit, aber da machen Leute wie du kaum einen Unterschied: Weiß + Deutsch = Schuld.
Schuld und Verantwortung sind beides wichtige ethische Kategorien, und ich hab da auch noch nie was verwechselt. Nochmal: Es geht nicht mehr um persönliche Schuld beim Stichwort Nazizeit, weil so gut wie keiner der Schuldigen noch lebt und du zum Beispiel kannst schon auf Grund deines Alters gar nicht schuldig sein, was diese Zeit anbelangt. Logisch.

Du wiederholst dich. Es wird nicht besser, wenn du es immer wieder betonst, aber selbst nicht danach handelst.
Was wir aber alle übernehmen sollten, ist Verantwortung dafür, dass so etwas niemals mehr passiert. Und Achtung, jetzt wirds ganz schwierig: Na klar sind auch die Berge an Schuld sehr hoch, die Schuldberge der Vergangenheit. Das sollte man immer mitdenken. Keine Gegenwart und Zukunft ohne Vergangenheit. Geschichtlich und philosophisch betrachtet.
Und doch wieder Schuld - diesmal in Bildsprache = du kannst es einfach nicht lassen.

Selina, die Menschheit hat uns in der Vergangenheit so unendlich viele "Schuldberge" für unsere Geschichtsbücher hinterlassen - welcher von denen soll's denn bitte sein.

Und jetzt ein Achtung auch von mir: Eines deiner Lieblings-Schlagworte ist "neurechts" - die erste Silbe dieses Wortes lautet "neu" = wie wäre es (für dich), mal "neu" zu denken, um die Zukuft zu gestalten (= Verantwortung umsetzen, nicht nur tragen!) anstatt immerwährend zu versuchen, die Zukuft mittels der Vergangenheit/Geschichte begreifen zu wollen und folglich erstmal "Schuldberge" erklimmen zu müssen, wodurch du am Gestalten der Zukunft schwer gehindert wirst und somit deiner entsprechenden Verantwortung nicht gerecht werden kannst?
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

Uffhausen hat geschrieben:(26 Apr 2021, 22:34)

Habe keine Lust und keine Zeit, das Gedöns nochmal durchzunehmen. Hier hat's jedenfalls angefangen: https://www.politik-forum.eu/viewtopic. ... 0#p4955275

Es ging zwar um die Kolonialzeit, aber da machen Leute wie du kaum einen Unterschied: Weiß + Deutsch = Schuld.


Du wiederholst dich. Es wird nicht besser, wenn du es immer wieder betonst, aber selbst nicht danach handelst.


Und doch wieder Schuld - diesmal in Bildsprache = du kannst es einfach nicht lassen.

Selina, die Menschheit hat uns in der Vergangenheit so unendlich viele "Schuldberge" für unsere Geschichtsbücher hinterlassen - welcher von denen soll's denn bitte sein.

Und jetzt ein Achtung auch von mir: Eines deiner Lieblings-Schlagworte ist "neurechts" - die erste Silbe dieses Wortes lautet "neu" = wie wäre es (für dich), mal "neu" zu denken, um die Zukuft zu gestalten (= Verantwortung umsetzen, nicht nur tragen!) anstatt immerwährend zu versuchen, die Zukuft mittels der Vergangenheit/Geschichte begreifen zu wollen und folglich erstmal "Schuldberge" erklimmen zu müssen, wodurch du am Gestalten der Zukunft schwer gehindert wirst und somit deiner entsprechenden Verantwortung nicht gerecht werden kannst?
Ja, tut mir leid, aber es ist nun einfach mal so: Viele unserer Vorfahren haben Schuld auf sich geladen. Große Schuld. Ist alles bekannt. Auch wenn es heute noch schmerzt, darüber zu reden, ist es selbstverständlich wichtig, das zu tun. Dazu gibt es jede Menge Literatur, Spielfilme, Dokus, Zeitzeugenberichte... Das braucht man nun nicht täglich zu "konsumieren", das hält ja keiner aus, aber ab und zu schon. Wie willst du sonst die Welt und ihre Entwicklung verstehen? Das schließt doch nicht aus, dass jeder zuversichtlich in Gegenwart und Zukunft leben kann, so, wie es ihm gefällt. Das sind zwei Seiten einer Medaille.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von JJazzGold »

Selina hat geschrieben:(26 Apr 2021, 22:57)

Ja, tut mir leid, aber es ist nun einfach mal so: Viele unserer Vorfahren haben Schuld auf sich geladen. Große Schuld.
Interessant wäre zu erfahren, welche Schuld Ihre Vorfahren auf sich geladen haben, dass Sie deren Schuld bis heute mit sich herumtragen.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von DarkLightbringer »

odiug hat geschrieben:(26 Apr 2021, 19:33)

"Nazischlampe" kommt nicht von mir, falls dir das entgangen ist.
Und wenn jemand glaubt die Welt mit einem Statement beglücken zu müssen, dann sollte er/sie sich schon vorher überlegen, was er/sie damit bewirkt.
"Wir sind doch alle nur Menschen" von einer Milliardenerbin funzt halt nicht.
Vor allem dann nicht, wenn wir anderen Menschen so nebenbei vergessen sollen, wo diese Milliarden ihren Ursprung haben ... weil es ja "dosen't matter".
Gülte das vom Prinzip her auch für eine Luisa Neubauer oder ist das spezifisch davon abhängig, ob überhaupt jemand eine Verfemung ausruft?
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von JJazzGold »

DarkLightbringer hat geschrieben:(26 Apr 2021, 23:25)

Gülte das vom Prinzip her auch für eine Luisa Neubauer oder ist das spezifisch davon abhängig, ob überhaupt jemand eine Verfemung ausruft?
Gute Frage, Darky.
Ich tendiere, die Geschichte der Menschheit betrachtend, zu letzterem.
Wenn zwei das Gleiche oder das Vergleichbare tun, dann kommt der Zeitpunkt der Kategorisierer, die beides gemäß persönlicher Sympathiepunktverteilung in richtig und falsch einteilen. Auch wenn dazwischen kein Blatt Papier passt.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

JJazzGold hat geschrieben:(26 Apr 2021, 23:22)

Interessant wäre zu erfahren, welche Schuld Ihre Vorfahren auf sich geladen haben, dass Sie deren Schuld bis heute mit sich herumtragen.
Meine Eltern und Großeltern haben keine Schuld auf sich geladen. Im Gegenteil. Ihre möglicherweise auch nicht. Andere ebenfalls nicht. Ich schrieb ja auch nicht, alle unserer Vorfahren, sondern viele. Siehe zum Beispiel Nürnberger Kriegsverbrecher-Prozesse.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von JJazzGold »

Selina hat geschrieben:(26 Apr 2021, 23:48)

Meine Eltern und Großeltern haben keine Schuld auf sich geladen. Im Gegenteil. Ihre möglicherweise auch nicht. Andere ebenfalls nicht. Ich schrieb ja auch nicht, alle unserer Vorfahren, sondern viele. Siehe zum Beispiel Nürnberger Kriegsverbrecher-Prozesse.
Meine Ahnenreihe ist über einen längeren Zeitraum dokumentiert. Ich finde sie interessant, aber mehr auch nicht. Dass dabei der eine oder andere Vorfahren war, der ggfls nach früheren oder heutigen Maßstäben Schuld auf sich geladen hat, mag sein. Diese Schuld übernehme ich nicht. Ich trage die Verantwortung für mein Leben und in Teilen die für meine unmittelbaren lebenden Angehörigen.
Käme Irgendeiner um die Ecke und versuchte mir die Schuld meiner Ahnen aufzubürden, dann würde ich ihn auslachen und ihm raten einen renommierten Psychiater aufzusuchen.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

JJazzGold hat geschrieben:(27 Apr 2021, 00:30)

Meine Ahnenreihe ist über einen längeren Zeitraum dokumentiert. Ich finde sie interessant, aber mehr auch nicht. Dass dabei der eine oder andere Vorfahren war, der ggfls nach früheren oder heutigen Maßstäben Schuld auf sich geladen hat, mag sein. Diese Schuld übernehme ich nicht. Ich trage die Verantwortung für mein Leben und in Teilen die für meine unmittelbaren lebenden Angehörigen.
Käme Irgendeiner um die Ecke und versuchte mir die Schuld meiner Ahnen aufzubürden, dann würde ich ihn auslachen und ihm raten einen renommierten Psychiater aufzusuchen.
Niemand bürdet Ihnen irgendeine Schuld auf. Ein gewisses Geschichtsbewusstsein zu besitzen, ist keine Bürde, sondern Teil der Verantwortung, so etwas nicht wieder aufkeimen zu lassen.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von odiug »

JJazzGold hat geschrieben:(27 Apr 2021, 00:30)

Meine Ahnenreihe ist über einen längeren Zeitraum dokumentiert. Ich finde sie interessant, aber mehr auch nicht. Dass dabei der eine oder andere Vorfahren war, der ggfls nach früheren oder heutigen Maßstäben Schuld auf sich geladen hat, mag sein. Diese Schuld übernehme ich nicht. Ich trage die Verantwortung für mein Leben und in Teilen die für meine unmittelbaren lebenden Angehörigen.
Käme Irgendeiner um die Ecke und versuchte mir die Schuld meiner Ahnen aufzubürden, dann würde ich ihn auslachen und ihm raten einen renommierten Psychiater aufzusuchen.
Aha ... Aber die Millionen aus der Arisierung, die darf man schon mitnehmen ?
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von JJazzGold »

"Selina"

Niemand bürdet Ihnen irgendeine Schuld auf.
Ein gewisses Geschichtsbewusstsein zu besitzen, ist keine Bürde, sondern Teil der Verantwortung, so etwas nicht wieder aufkeimen zu lassen.
Korrekt.
Das hat für mich, für Sie, für Guido, wie auch für eine achtundzwanzigjährige Frau Furtwängler zu gelten.
Der jungen Frau die Verfehlungen ihrer Vorfahren anheften zu wollen ist infam.
Solchen Versuchen sollte eingedenk diverser historischer Exzesse aufgrund angeblich “ererbter Schuld“
in der Verantwortung, so etwas nicht wieder einmal aufkeimen zu lassen,
zügig der Riegel vorgeschoben werden.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von JJazzGold »

odiug hat geschrieben:(27 Apr 2021, 07:17)

Aha ... Aber die Millionen aus der Arisierung, die darf man schon mitnehmen ?
Sicher, wobei es dir selbstverständlich zusteht, jegliches Erbe deiner Vorfahren aufgrund deren Verfehlungen abzulehnen. Ich bezweifle allerdings, dass dir auch nur die Hälfte davon bekannt ist.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von DarkLightbringer »

JJazzGold hat geschrieben:(26 Apr 2021, 23:38)

Gute Frage, Darky.
Ich tendiere, die Geschichte der Menschheit betrachtend, zu letzterem.
Wenn zwei das Gleiche oder das Vergleichbare tun, dann kommt der Zeitpunkt der Kategorisierer, die beides gemäß persönlicher Sympathiepunktverteilung in richtig und falsch einteilen. Auch wenn dazwischen kein Blatt Papier passt.
Das heißt, Neubauer könnte in der Oper auftreten, Furtwängler sollte hingegen eher in die USA emigrieren oder wenigstens in aller Stille ein Poesie-Album führen.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

JJazzGold hat geschrieben:(27 Apr 2021, 07:33)

Sicher, wobei es dir selbstverständlich zusteht, jegliches Erbe deiner Vorfahren aufgrund deren Verfehlungen abzulehnen. Ich bezweifle allerdings, dass dir auch nur die Hälfte davon bekannt ist.
Ich verstehe, was du meinst, würde aber beim Holocaust nicht unbedingt von Verfehlung sprechen. ;)
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von JJazzGold »

Billie Holiday hat geschrieben:(27 Apr 2021, 07:38)

Ich verstehe, was du meinst, würde aber beim Holocaust nicht unbedingt von Verfehlung sprechen. ;)
Ein anderer Sammelbegriff fiel mir bei der langen Liste der Untaten, die auf “erebter Schuld“ beruhen nicht ein. Denn ich beziehe mich keineswegs nur auf den Holocaust. Ich vertraue darauf, dass Jedem dessen Singularität bewusst ist.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von odiug »

JJazzGold hat geschrieben:(27 Apr 2021, 07:33)

Sicher, wobei es dir selbstverständlich zusteht, jegliches Erbe deiner Vorfahren aufgrund deren Verfehlungen abzulehnen. Ich bezweifle allerdings, dass dir auch nur die Hälfte davon bekannt ist.
Also , mein Erbe potentieller Nazis hat heute der Russe ... wenn da was ist, weiß ich nicht, die Unterlagen sind nicht zugänglich.
Mütterlicherseits gibt es da einen Großonkel mit zweifelhafter, erbrechtlicher Provenienz ... nur erbe ich da nix.
Aber, und da gebe ich dir recht, das etwas veraltete, aber doch irgendwie schöne Silberbesteck von Oma und Opa in vielen Schubladen deutscher Haushalte dürfte oft der Makel von Nazi-Helherware anhaften.
Das ist richtig.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von JJazzGold »

DarkLightbringer hat geschrieben:(27 Apr 2021, 07:38)

Das heißt, Neubauer könnte in der Oper auftreten, Furtwängler sollte hingegen eher in die USA emigrieren oder wenigstens in aller Stille ein Poesie-Album führen.
Korrekt, dieses Szenario entspricht der Bigotterie der Verfehmer.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von JJazzGold »

odiug hat geschrieben:(27 Apr 2021, 07:49)

Also , mein Erbe potentieller Nazis hat heute der Russe ... wenn da was ist, weiß ich nicht, die Unterlagen sind nicht zugänglich.
Mütterlicherseits gibt es da einen Großonkel mit zweifelhafter, erbrechtlicher Provenienz ... nur erbe ich da nix.
Aber, und da gebe ich dir recht, das etwas veraltete, aber doch irgendwie schöne Silberbesteck von Oma und Opa in vielen Schubladen deutscher Haushalte dürfte oft der Makel von Nazi-Helherware anhaften.
Das ist richtig.
Um fair zu sein, müsstest du viel weiter zurück als nur bis zur NS Zeit die Untaten deiner Vorfahren beleuchten und dich in Übernahme deren Schuld mit irgendwelchen Konsequenzen davon distanzieren.
Was du einem Solms zumutest, sollte auch für dich gelten.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von odiug »

JJazzGold hat geschrieben:(27 Apr 2021, 07:50)

Korrekt, dieses Szenario entspricht der Bigotterie der Verfehmer.
Hat die eigentlich was geerbt und erklärt allen: "it dosen't matter !" ?
Weil darum geht es ja.
odiug

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von odiug »

JJazzGold hat geschrieben:(27 Apr 2021, 07:56)

Um fair zu sein, müsstest du viel weiter zurück als nur bis zur NS Zeit die Untaten deiner Vorfahren beleuchten und dich in Übernahme deren Schuld mit irgendwelchen Konsequenzen davon distanzieren.
Was du einem Solms zumutest, sollte auch für dich gelten.
"The World isn't necessarily fair!"
Das ist richtig.
Gibt es übrigens gerade einen erhellenden Artikel in der NZZ.
Für all die "Leistungsträger" sehr empfehlenswert:
https://www.nzz.ch/meinung/von-wegen-le ... obal-de-DE

Der Punkt aber ist: dose it matter or not ?
Und ich bin der Ansicht: yes ... it dose !
Und was mein Erbe betrifft, weil man ja immer danach fragt: ich unterschrieb mit 25 einen Erbverzicht gegenüber meinem Vater.
Wir hatten und haben kein "inniges" Verhältnis.
Eigentlich haben wir gar kein Verhältnis ... ich hatte vor meinem 18ten Gebrutstag gar keinen Kontakt und danach nur für ein paar Jahre über einen Rechtsanwalt.
Ich geh ihm am Arsch vorbei und er mir.
Zuletzt geändert von odiug am Dienstag 27. April 2021, 08:20, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

JJazzGold hat geschrieben:(27 Apr 2021, 07:28)

Korrekt.
Das hat für mich, für Sie, für Guido, wie auch für eine achtundzwanzigjährige Frau Furtwängler zu gelten.
Der jungen Frau die Verfehlungen ihrer Vorfahren anheften zu wollen ist infam.
Solchen Versuchen sollte eingedenk diverser historischer Exzesse aufgrund angeblich “ererbter Schuld“
in der Verantwortung, so etwas nicht wieder einmal aufkeimen zu lassen,
zügig der Riegel vorgeschoben werden.
Ach so, die erwähnten Personen besitzen wohl dieses Geschichtsbewusstsein? Na dann ist ja alles bestens...
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

DarkLightbringer hat geschrieben:(27 Apr 2021, 07:38)

Das heißt, Neubauer könnte in der Oper auftreten, Furtwängler sollte hingegen eher in die USA emigrieren oder wenigstens in aller Stille ein Poesie-Album führen.
So ein Quatsch. Was ist so schlimm daran, die krassen Vermögens- und Einkommensunterschiede im Land zu hinterfragen? Das tue ich bei allen diesen Leuten. Warum? Weil auf der anderen Seite Leute sind, die ihrem Schulkind nicht mal einen Computer kaufen können, weil ihr in Niedriglohn-Jobs erzieltes Einkommen hinten und vorne nicht reicht. Da läuft gesellschaftlich was schief. Bedeutet aber nicht, dass sich die reichen Töchter und Söhne nicht politisch engagieren sollen. Im Gegenteil.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von DarkLightbringer »

odiug hat geschrieben:(27 Apr 2021, 08:06)

Hat die eigentlich was geerbt und erklärt allen: "it dosen't matter !" ?
Weil darum geht es ja.
Sie soll ja Millionenerbin sein und natürlich soll das keine Rolle spielen, wenn sie übers Klima spricht oder die Frage erhebt, was das Volk eigentlich brauche.
Das ergibt sich implizit, auch ohne lyrische Verarbeitung.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von JJazzGold »

odiug hat geschrieben:(27 Apr 2021, 08:06)

Hat die eigentlich was geerbt und erklärt allen: "it dosen't matter !" ?
Weil darum geht es ja.
Keine Ahnung, weil es mich nicht interessiert.
Weder hinterfrage ich mein Erbe, noch das der Anderen.
Allenfalls nehme ich zur Kenntnis, was sie daraus machen.
Ansonsten lebe ich mein Leben in Übernahme der Verantwortung für dieses - und nur für dieses - und gestehe das auch jedem Anderen zu.
Ich bin nicht “schuldig“ geboren und spreche jedem weiteren Menschen auf dieser Erde das Recht ab, mir eine Erbschuld anheften zu wollen, sei es politischer, gesellschaftlicher oder religiöser Art.

Was im Übrigen den Kreis zum Eingangsbeitrag schließt.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von JJazzGold »

Selina hat geschrieben:(27 Apr 2021, 08:13)

Ach so, die erwähnten Personen besitzen wohl dieses Geschichtsbewusstsein? Na dann ist ja alles bestens...
Das weiß ich im Fall von Frau Furtwängler ebenso wenig wie Sie, weshalb ich mir, im Gegensatz zu anderen, kein Urteil darüber erlaube.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von odiug »

JJazzGold hat geschrieben:(27 Apr 2021, 07:28)

Korrekt.
Das hat für mich, für Sie, für Guido, wie auch für eine achtundzwanzigjährige Frau Furtwängler zu gelten.
Der jungen Frau die Verfehlungen ihrer Vorfahren anheften zu wollen ist infam.
Solchen Versuchen sollte eingedenk diverser historischer Exzesse aufgrund angeblich “ererbter Schuld“
in der Verantwortung, so etwas nicht wieder einmal aufkeimen zu lassen,
zügig der Riegel vorgeschoben werden.
Hmmm ... die Millionen der Arisierung gehen aber nicht weg.
Die kleben an ihr ob sie will oder nicht.
Und so zu tun, als würde das keine Rolle spielen, das ist eigentlich infam.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Uffhausen »

Selina hat geschrieben:(26 Apr 2021, 22:57)
Ja, tut mir leid, aber es ist nun einfach mal so: Viele unserer Vorfahren haben Schuld auf sich geladen. Große Schuld.
Das ist so und das wird auch immer so bleiben - mit dem entscheidenden Unterschied: Du und ich, wir alle = wir sind nicht unsere Vorfahren!

Ich habe es dir schon mal geschrieben: Schuld hat ein Ende, Verantwortung ist unendlich.
Dazu gibt es jede Menge Literatur, Spielfilme, Dokus, Zeitzeugenberichte... Das braucht man nun nicht täglich zu "konsumieren", das hält ja keiner aus, aber ab und zu schon.
Darum machen wir das ja auch, damit wir uns erinnern können und versuchen können, zu verstehen, wie es damals vielleicht war oder tatsächlich gewesen ist. Lernen können wir schwer bis gar nicht davon, da sich die Zeiten und ihre Menschen permanent verändern, demnach permanent anders und neu gedacht, beurteilt und verstanden werden muss.

Wenn du gegenwärtige Menschen bspw. als "neurechts" einstuft, dann hat das hier und da seine Richtigkeit - aber versuche nicht, deine Beurteilung mit dem Rassismus oder dem Rechts aus der vergangenen Kolonial- oder Hitlerzeit zu rechtfertigen. Das gehört zeitlich nicht zusammen, hat somit nichts miteinander zutun, ist demnach zutiefst unlogisch, ist dadurch in keinsterweise hilfreich und kann letztlich auch keine Änderung für Zukuft bewirken.
Wie willst du sonst die Welt und ihre Entwicklung verstehen?
In dem ich realistisch bleibe und mich mit der Gegenwart auseinandersetze. Es bringt nichts, sich stattdessen zu erinnern und die Vergangenheit aufleben zu lassen = die Realität der ist doch der Beweis, dass die Erinnerung an die Vergangenheit keinen Einfluss auf die Gegenwart hatte.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von odiug »

JJazzGold hat geschrieben:(27 Apr 2021, 08:26)

Das weiß ich im Fall von Frau Furtwängler ebenso wenig wie Sie, weshalb ich mir, im Gegensatz zu anderen, kein Urteil darüber erlaube.
Moment einmal.
Wir reden hier nicht über den Charakter von dieser Raperin, sondern über einen "Song" von ihr, in der sie ein Statement macht.
Und dieses Statement ist Mist.
Das wird sich Frau Furtwängler schon anhören müssen.
Ansonsten mag das eine ganz eine liebe sein ... nur dieses Statement von ihr ist einfach Mist.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von JJazzGold »

odiug hat geschrieben:(27 Apr 2021, 08:12)

"The World isn't necessarily fair!"
Das ist richtig.
Gibt es übrigens gerade einen erhellenden Artikel in der NZZ.
Für all die "Leistungsträger" sehr empfehlenswert:
https://www.nzz.ch/meinung/von-wegen-le ... obal-de-DE

Der Punkt aber ist: dose it matter or not ?
Und ich bin der Ansicht: yes ... it does !
Und was mein Erbe betrifft, weil man ja immer danach fragt: ich unterschrieb mit 25 einen Erbverzicht gegenüber meinem Vater.
Wir hatten und haben kein "inniges" Verhältnis.
Eigentlich haben wir gar kein Verhältnis ... ich hatte vor meinem 18ten Gebrutstag gar keinen Kontakt und danach nur für ein paar Jahre über einen Rechtsanwalt.
Ich geh ihm am Arsch vorbei und er mir.
Das ist betrüblich für dich und ihn und du hast daraus die Konsequenzen gezogen.
Das ist dein persönliches Recht.

Nur existiert kein in Gesetz gegossenes Recht, dies von anderen zu verlangen.
Was an gesellschaftlicher Moral in unserer Zeit zu zu beachten ist, ist in Gesetze gegossen.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von JJazzGold »

odiug hat geschrieben:(27 Apr 2021, 08:30)

Hmmm ... die Millionen der Arisierung gehen aber nicht weg.
Die kleben an ihr ob sie will oder nicht.
Und so zu tun, als würde das keine Rolle spielen, das ist eigentlich infam.
Wohin sollten die Millionen denn deiner Meinung nach gehen?
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt

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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von DarkLightbringer »

Von Neubauer gibt es anscheinend auch eine Art von Statement - "dieses Reemtsma-Dingsi" (O-Ton) bezieht sich ironisch auf eine Verbindung der Großmutter.
Carla Reemtsma ist die Kusine von Luisa Neubauer und deren Mutter - Frauke Neubauer - ist wiederum die Kusine von Jan Philipp Fürchtegott Reemtsma.

Nur mag der Ausdruck "Dingsi" freilich kein allzu offensives Statement sein.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von odiug »

JJazzGold hat geschrieben:(27 Apr 2021, 08:46)

Das ist betrüblich für dich und ihn und du hast daraus die Konsequenzen gezogen.
Das ist dein persönliches Recht.

Nur existiert kein in Gesetz gegossenes Recht, dies von anderen zu verlangen.
Was an gesellschaftlicher Moral in unserer Zeit zu zu beachten ist, ist in Gesetze gegossen.
Ich verlange das doch gar nicht von ihr.
Hubert Burda mag ein ganz lieber Vater sein.
Und nein ... um dem gleich vorzubeugen: Hubert Burda ist kein Rudolf Höß, der ja auch ein ganz liebevoller Familienmensch gewesen sein soll.
Es geht hier um ein Statement von Elisabeth Furtwängler, welches angesichts ihrer Familiengeschichte einfach Mist ist, und um sonst nix.
It matters !
Davon wird sie sich nicht mit eine Rap selbst freisprechen können.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von JJazzGold »

odiug hat geschrieben:(27 Apr 2021, 08:35)

Moment einmal.
Wir reden hier nicht über den Charakter von dieser Raperin, sondern über einen "Song" von ihr, in der sie ein Statement macht.
Und dieses Statement ist Mist.
Das wird sich Frau Furtwängler schon anhören müssen.
Ansonsten mag das eine ganz eine liebe sein ... nur dieses Statement von ihr ist einfach Mist.
Ich bezweifle, dass du mit deiner, auf einem Textfragment beruhenden, Sichtweise bis zu ihr durchdringst.
Schreibe ihr doch eine Mail und sie wird sich ggfls die Zeit nehmen dir zu erklären, was sie mit ihrem Song ausdrücken wollte.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von JJazzGold »

odiug hat geschrieben:(27 Apr 2021, 08:57)

Ich verlange das doch gar nicht von ihr.
Hubert Burda mag ein ganz lieber Vater sein.
Und nein ... um dem gleich vorzubeugen: Hubert Burda ist kein Rudolf Höß, der ja auch ein ganz liebevoller Familienmensch gewesen sein soll.
Es geht hier um ein Statement von Elisabeth Furtwängler, welches angesichts ihrer Familiengeschichte einfach Mist ist, und um sonst nix.
It matters !
Davon wird sie sich nicht mit eine Rap selbst freisprechen können.

Ah ja, jetzt sind wir wieder bei der Erbschuld des Neugeborenen.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von JJazzGold »

DarkLightbringer hat geschrieben:(27 Apr 2021, 08:53)

Von Neubauer gibt es anscheinend auch eine Art von Statement - "dieses Reemtsma-Dingsi" (O-Ton) bezieht sich ironisch auf eine Verbindung der Großmutter.
Carla Reemtsma ist die Kusine von Luisa Neubauer und deren Mutter - Frauke Neubauer - ist wiederum die Kusine von Jan Philipp Fürchtegott Reemtsma.

Nur mag der Ausdruck "Dingsi" freilich kein allzu offensives Statement sein.
Dingsi = it doesn't matter. ;)
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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https://www.youtube.com/watch?v=9FBu2rVuXGI
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von odiug »

JJazzGold hat geschrieben:(27 Apr 2021, 08:49)

Wohin sollten die Millionen denn deiner Meinung nach gehen?
Diskutieren wir nun die Versäumnisse deutscher Nachkriegspolitik ?
Gut ... die ganzen Arisierungsmillionäre und Kriegsgewinnler hätten komplett enteignet gehört ... alle ... durch die Bank.
Viele davon mit einen Berufsverbot belegt gehört und die schlimmsten von denen ins Gefängnis.
War halt nicht, weil der böse Iwan und man braucht Antikommunisten um die Wirtschaft aufzubauen und so.
Wie gesagt: the World isn't necessarily fair !
Das kann man bedauern, man mag das auch anklagen, aber was man nicht machen sollte ist, so zu tun, als würde das nicht "mattern".
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von DarkLightbringer »

JJazzGold hat geschrieben:(27 Apr 2021, 09:07)

Dingsi = it doesn't matter. ;)
;)

Diese Interpretation ist zumindest sehr naheliegend.

Die lyrische Höhe ist dabei ja nicht entscheidend.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von odiug »

DarkLightbringer hat geschrieben:(27 Apr 2021, 09:13)

;)

Diese Interpretation ist zumindest sehr naheliegend.

Die lyrische Höhe ist dabei ja nicht entscheidend.
OK ... ich wollte eigentlich nicht auf diesen Whataboutism näher eingehen, aber:
https://www.derwesten.de/politik/luisa- ... 90939.html
Die Frau denkt wenigstens darüber nach ... und das hat sie Elisabeth Furtwängler schon mal voraus.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von DarkLightbringer »

odiug hat geschrieben:(27 Apr 2021, 09:23)

OK ... ich wollte eigentlich nicht auf diesen Whataboutism näher eingehen, aber:
https://www.derwesten.de/politik/luisa- ... 90939.html
Die Frau denkt wenigstens darüber nach ... und das hat sie Elisabeth Furtwängler schon mal voraus.
Das ist der Kern der Sache, denn beide Figuren haben ihr Dingsi/it doesn't matter und auch beide denken über irgendwas nach.

Nur, in einem Fall gilt das Dingsi als korrekt, sozusagen als ökologisch abbaubar, im anderen Fall nicht.

Woran liegt das? Doch wohl an der Art der Anklage, hier in Form eines Artikels. Oder anders gesagt, weil eine korrekte Ecke eben ansagt, was ihr gefällt und was nicht.
Die Logik ist begrenzt.
Hieße aber auch, die Identität spielt eher eine untergeordnete Rolle, sie wird zugewiesen.
Man nannte das auch mal "Mensa-Mentalität" - wenn du am Tisch (der richtigen Gruppe) sitzt, gehörst du dazu, wenn nicht, eben nicht.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von JJazzGold »

odiug hat geschrieben:(27 Apr 2021, 09:08)

Diskutieren wir nun die Versäumnisse deutscher Nachkriegspolitik ?
Gut ... die ganzen Arisierungsmillionäre und Kriegsgewinnler hätten komplett enteignet gehört ... alle ... durch die Bank.
Viele davon mit einen Berufsverbot belegt gehört und die schlimmsten von denen ins Gefängnis.
War halt nicht, weil der böse Iwan und man braucht Antikommunisten um die Wirtschaft aufzubauen und so.
Wie gesagt: the World isn't necessarily fair !
Das kann man bedauern, man mag das auch anklagen, aber was man nicht machen sollte ist, so zu tun, als würde das nicht "mattern".
Als Achtundzwanzigjährige darf man das, denn nichts davon hätte sie als Ungeborene beeinflussen können.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von odiug »

JJazzGold hat geschrieben:(27 Apr 2021, 09:54)

Als Achtundzwanzigjährige darf man das, denn nichts davon hätte sie als Ungeborene beeinflussen können.
Aber es "mattert" halt noch.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von DarkLightbringer »

Wenn Elisabeth eine Führungsfigur bei FFF wäre, würde ihr Dingsi überhaupt keine Rolle spielen.
So wenig wie bei Luisa und Carla. Ganz einfach.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von JJazzGold »

odiug hat geschrieben:(27 Apr 2021, 10:08)

Aber es "mattert" halt noch.
Nein.
Für sie “mattert“ Solidarität und die darfst du ihr, nur aufgrund ihrer Herkunft nicht absprechen, “doesn't make you better“.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von odiug »

DarkLightbringer hat geschrieben:(27 Apr 2021, 09:36)

Das ist der Kern der Sache, denn beide Figuren haben ihr Dingsi/it doesn't matter und auch beide denken über irgendwas nach.

Nur, in einem Fall gilt das Dingsi als korrekt, sozusagen als ökologisch abbaubar, im anderen Fall nicht.

Woran liegt das? Doch wohl an der Art der Anklage, hier in Form eines Artikels. Oder anders gesagt, weil eine korrekte Ecke eben ansagt, was ihr gefällt und was nicht.
Die Logik ist begrenzt.
Hieße aber auch, die Identität spielt eher eine untergeordnete Rolle, sie wird zugewiesen.
Man nannte das auch mal "Mensa-Mentalität" - wenn du am Tisch (der richtigen Gruppe) sitzt, gehörst du dazu, wenn nicht, eben nicht.
Also: mal Butter bei die Fische!
Wie viel erbte Elisabeth Furtwängler und wie viel Frau Neubauer :?:
Gibt es da überhaupt ein nennenswertes Vermögen von SS Standartenführer Alwin Siegfried Fürchtegott Reemtsma und wenn ja, macht sie Frau Neubauer zur reichsten Erbin der letzten Jahre und "dose it matter or not" ?
odiug

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von odiug »

JJazzGold hat geschrieben:(27 Apr 2021, 10:20)

Nein.
Für sie “mattert“ Solidarität und die darfst du ihr, nur aufgrund ihrer Herkunft nicht absprechen, “doesn't make you better“.
Tu ich doch nicht ... nur wenn "solidarisch" dann "mattert" das auch.
Gesperrt