Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Moderator: Moderatoren Forum 8

Benutzeravatar
Billie Holiday
Beiträge: 36362
Registriert: Mittwoch 11. Juni 2008, 11:45
user title: Mein Glas ist halbvoll.
Wohnort: Schleswig-Holstein, meerumschlungen

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

odiug hat geschrieben:(12 Apr 2021, 09:06)

Aha ... ist die AfD jetzt doch eine Nazi Partei ?
Soweit würde ich nicht gehen ... übel schon ... aber gleich Nazis ?
Hmmmm ... aber wenn du meinst.
Ich werde dich da bei Gelegenheit mal zitieren :p
Mach dich nicht lächerlich. Welche Partei solltest du sonst gemeint haben.
Ich hab mit denen nichts am Hut, mir egal, ob du mich zitierst oder nicht.
Jedenfalls steckst du Kritiker von Gendersternchen in rechte Parteien. Ein häufiges, wenn auch simples Weltbild.
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

„Just because you’re offended, doesn’t mean you’re right.“ (Ricky Gervais)
odiug

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von odiug »

JJazzGold hat geschrieben:(12 Apr 2021, 08:07)

Das hast du bestimmt falsch verstanden. :) Odiug meint sicher die FDP. ;)

„Es gibt keine schlimmere Sprachverhunzung als diese unsäglichen Gender-Sternchen! Klarheit und Ästhetik unserer Sprache dürfen nicht zugunsten eines Placebo-Effekts geopfert werden. Diversität ist ein inhaltliches Thema, kein sprachformales. Als solches sollte es auch behandelt werden.“

Dr. Hans-Ulrich Rülke
Fraktionsvorsitzender

Auch wenn zu meinem Unmut einige Parteimit*ohne*glied*vagina*mixed*er/sie*innen*aussen*divers*nicht bekannt (habe ich was vergessen? Bitte beliebig einfügen) androhen, den Schmarrn mitzumachen.
Besser als Rülke kann man nicht zusammenfassen, dass ein Gendersternchen nichts als Makulatur ist.
Tja ... es gibt sicherlich elegantere Lösungen als das Gender Sternchen.
Im Englischen kennt man keine geschlechtsspezifischen Artikel.
Aber es ist richtig, deswegen ist die Diskriminierung im englisch-sprachlichen Raum nicht weniger.
Benutzeravatar
Selina
Beiträge: 17855
Registriert: Donnerstag 29. September 2016, 15:33

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

odiug hat geschrieben:(12 Apr 2021, 09:06)

Aha ... ist die AfD jetzt doch eine Nazi Partei ?
Soweit würde ich nicht gehen ... übel schon ... aber gleich Nazis ?
Hmmmm ... aber wenn du meinst.
Ich werde dich da bei Gelegenheit mal zitieren :p
Wenn man sieht, wie sich der rechtsextreme Höcke und seine Kumpels vom Flügel (der nur formal aufgelöst wurde) immer mehr durchsetzen in der Partei, könnte man schon auf die Idee "Nazipartei" kommen.
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
Benutzeravatar
Liegestuhl
Moderator
Beiträge: 43875
Registriert: Montag 2. Juni 2008, 12:04
user title: Herzls Helfer
Wohnort: אולדנבורג

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Liegestuhl »

Selina hat geschrieben:(12 Apr 2021, 09:22)

Mit dem Beispiel aus Hessen? Naja. Das handhaben die Unis unterschiedlich. Und es gibt keinerlei rechtliche Grundlage für einen Zwang, sprachlich gendern zu müssen. Und wie ich weiter oben schon schrieb, ich bin selbst kein Freund (keine Freundin :D) von Sprach-Gendern. Es gibt genug andere sprachliche Möglichkeiten, um inhaltlich für Chancengleichheit zu sorgen.
Das ist schön, dass du das anders siehst. Es ändert aber nichts daran, dass Menschen gezwungen bzw. genötigt werden, diesen sprachlichen Irrsinn mitzumachen.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
Benutzeravatar
Liegestuhl
Moderator
Beiträge: 43875
Registriert: Montag 2. Juni 2008, 12:04
user title: Herzls Helfer
Wohnort: אולדנבורג

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Liegestuhl »

Selina hat geschrieben:(12 Apr 2021, 09:28)

Wenn man sieht, wie sich der rechtsextreme Höcke und seine Kumpels vom Flügel (der nur formal aufgelöst wurde) immer mehr durchsetzen in der Partei, könnte man schon auf die Idee "Nazipartei" kommen.
Ich habe mir vorgestern den AfD-Parteitag für eine Stunde angetan. Es ist schon erschreckend, was da für absurde Gestalten herumgeistern.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
Benutzeravatar
TheManFromDownUnder
Beiträge: 13072
Registriert: Donnerstag 8. Februar 2018, 04:54
Wohnort: Queensland Australien

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Liegestuhl hat geschrieben:(12 Apr 2021, 09:32)

Ich habe mir vorgestern den AfD-Parteitag für eine Stunde angetan. Es ist schon erschreckend, was da für absurde Gestalten herumgeistern.
Noch absurder ist, das soviele Leute bei euch diese Gestalten waehlen.
Benutzeravatar
Selina
Beiträge: 17855
Registriert: Donnerstag 29. September 2016, 15:33

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

Liegestuhl hat geschrieben:(12 Apr 2021, 09:29)

Das ist schön, dass du das anders siehst. Es ändert aber nichts daran, dass Menschen gezwungen bzw. genötigt werden, diesen sprachlichen Irrsinn mitzumachen.
Das wird sich auf Dauer nicht durchsetzen, weil sich in der Sprache langfristig eh nur das durchsetzt, was man gut lesen und gut aussprechen kann.
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
Benutzeravatar
Selina
Beiträge: 17855
Registriert: Donnerstag 29. September 2016, 15:33

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

Liegestuhl hat geschrieben:(12 Apr 2021, 09:32)

Ich habe mir vorgestern den AfD-Parteitag für eine Stunde angetan. Es ist schon erschreckend, was da für absurde Gestalten herumgeistern.
Ja, genau (hab auch mal ne Weile geguckt). Und der einflussreiche Höcke mit neuem Selbstbewusstsein.
Zuletzt geändert von Selina am Montag 12. April 2021, 09:36, insgesamt 1-mal geändert.
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
Benutzeravatar
tarkomed
Beiträge: 7930
Registriert: Mittwoch 23. Oktober 2019, 10:03

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von tarkomed »

Ich kann den Link wiedermal nicht lesen.
Billie Holiday hat geschrieben:(11 Apr 2021, 16:46)

Also darf ich dich als Mensch mit Nazivergangenheit titulieren und deine Hautfarbe zum Anlass nehmen, dir jede Schuld an allem zu geben? Du bist als Weiße automatisch Rassistin.
https://www.zeit.de/campus/2020/05/weis ... farbeitung
Du bist schuld an der Kolonialzeit und hast dich zu entschuldigen. Schuld per Hautfarbe. Das nenne ich Rassismus. Aber schäme dich ruhig, wird schon berechtigt sein.
Gerade das wäre doch ein Grund mehr, den Rassismus anzuprangern, denn dann würde man aus der Position des Opfers argumentieren. Es geht nämlich dann nicht ausschließlich um die Hautfarbe, sondern auch um die Herkunft.
Wenn ich als Deutscher dafür diskriminiert werde, dass meine Vorfahren einen Weltkrieg angezettelt haben, der Millionen Menschenleben gekostet hat und zum Genozid gegen Juden geführt hat, obwohl ich selbst damals noch nicht gelebt habe, dann bin ich Opfer des Rassismus.
Wenn ich als Brite oder Franzose dafür diskriminiert werde, dass meine Vorfahren Länder überfallen haben und die Menschen dort versklavt und ausgebeutet haben, obwohl ich selbst oder meine Vorfahren gar nichts damit zu tun hatten, dann bin ich Opfer des Rassismus.
Was habe ich dann für einen Grund, mich gegen alldiejenigen zu positionieren, die den Rassismus bekämpfen? Es ist doch in meinem eigenen Interesse, dass dieser irrationale Rassismus endlich verschwindet und ich von den anderen so behandelt werde, wie ich persönlich gerade bin und nicht wie meine Vorfahren oder meine Landsleute waren oder sind, gleichgültig welcher Hautfarbe sie waren oder sind und für das, was sie angerichtet haben, ich gar nicht verantwortlich bin. Es ist doch in meinem eigenen Interesse, dass Menschen nicht in Kategorien, Gruppen oder Identitäten bewertet werden, sondern jeder Einzelne als eigenständige Persönlichkeit.
Gib dich nicht so, dass alle andern dich für etwas halten, was du nicht sein willst.
Wenn sie es trotzdem tun, dann bist du es...
odiug

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von odiug »

Billie Holiday hat geschrieben:(12 Apr 2021, 09:24)

Mach dich nicht lächerlich. Welche Partei solltest du sonst gemeint haben.
Ich hab mit denen nichts am Hut, mir egal, ob du mich zitierst oder nicht.
Jedenfalls steckst du Kritiker von Gendersternchen in rechte Parteien. Ein häufiges, wenn auch simples Weltbild.
Ich werfe der Partei AfD nicht vor Nazis zu sein.
Ich halte diese "Argumentation" für nicht sinnvoll.
Aber noch lächerlicher finde ich es, das Gender Sternchen mit Nazis oder Hard Core Kommunisten gleich zu setzen .
Das ist nicht nur nicht sinnvoll, es ist sogar sinnlos ... eigentlich ist es dumm.
Benutzeravatar
Billie Holiday
Beiträge: 36362
Registriert: Mittwoch 11. Juni 2008, 11:45
user title: Mein Glas ist halbvoll.
Wohnort: Schleswig-Holstein, meerumschlungen

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

odiug hat geschrieben:(12 Apr 2021, 09:36)

Ich werfe der Partei AfD nicht vor Nazis zu sein.
Ich halte diese "Argumentation" für nicht sinnvoll.
Aber noch lächerlicher finde ich es, das Gender Sternchen mit Nazis oder Hard Core Kommunisten gleich zu setzen .
Das ist nicht nur nicht sinnvoll, es ist sogar sinnlos ... eigentlich ist es dumm.
Dann erklär mal, wie dein Auswurf gemeint war, ich solle die richtige Partei wählen, wenn ich das mit meinem Gewissen vereinbaren könnte. :dead:
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

„Just because you’re offended, doesn’t mean you’re right.“ (Ricky Gervais)
Benutzeravatar
schokoschendrezki
Beiträge: 21128
Registriert: Mittwoch 15. September 2010, 16:17
user title: wurzelloser Kosmopolit
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von schokoschendrezki »

Selina hat geschrieben:(12 Apr 2021, 09:22)

Mit dem Beispiel aus Hessen? Naja. Das handhaben die Unis unterschiedlich. Und es gibt keinerlei rechtliche Grundlage für einen Zwang, sprachlich gendern zu müssen. Und wie ich weiter oben schon schrieb, ich bin selbst kein Freund (keine Freundin :D) von Sprach-Gendern. Es gibt genug andere sprachliche Möglichkeiten, um inhaltlich für Chancengleichheit zu sorgen.
Um das mal ganz konkret zu machen: Zentral für Sprachregelungen an einer Hochschule ist eine Einrichtung, die sich "Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit" (oder ähnlich) nennt. Selbstverständlich werden technische Zentraleinrichtungen wie Rechenzentren entsprechende Texte und sonstiges Material genau so publizieren wie vorgegeben. Warum auch nicht. Aber es gibt keinerlei Zwang. Geschweige denn irgendeinen administrativen Zugriff. Wenn ich eine technische Wartung ankündige und darauf hinweise, dass der Biblioptheks-Opac von 8 bis 9 Uhr für Mitarbeiter und Studenten nicht benutzbar ist, dann gibt es keinerlei Hochschulgottheit, die mich daran hindert und mir vorschreiben kann "Mitarbeitende und Studierende" zu schreiben.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
Benutzeravatar
Selina
Beiträge: 17855
Registriert: Donnerstag 29. September 2016, 15:33

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

schokoschendrezki hat geschrieben:(12 Apr 2021, 09:42)

Um das mal ganz konkret zu machen: Zentral für Sprachregelungen an einer Hochschule ist eine Einrichtung, die sich "Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit" (oder ähnlich) nennt. Selbstverständlich werden technische Zentraleinrichtungen wie Rechenzentren entsprechende Texte und sonstiges Material genau so publizieren wie vorgegeben. Warum auch nicht. Aber es gibt keinerlei Zwang. Geschweige denn irgendeinen administrativen Zugriff. Wenn ich eine technische Wartung ankündige und darauf hinweise, dass der Biblioptheks-Opac von 8 bis 9 Uhr für Mitarbeiter und Studenten nicht benutzbar ist, dann gibt es keinerlei Hochschulgottheit, die mich daran hindert und mir vorschreiben kann "Mitarbeitende und Studierende" zu schreiben.
Das ist auch völlig in Ordnung so. Und falls man sich unwohl fühlt, zusammen mit dem "generischen Maskulinum" in der braunen Kiste zu landen, kann man sich sprachlich und inhaltlich sehr gut abgrenzen davon. Dafür gibts prima Möglichkeiten :D
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
Benutzeravatar
TheManFromDownUnder
Beiträge: 13072
Registriert: Donnerstag 8. Februar 2018, 04:54
Wohnort: Queensland Australien

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Ich musste erstmal googlen, was ein Gendersternchen und ich finde es absoluten Bloedsinn.

Sammelbegriffe wie Kuenstler, Aerzte, Schriftsteller usw sind an sich gender neutral und wenn ich spezifisch sein will, dann Kuenstlerinnen usw also wozu ***********

Auch hier wird dieser Bloedsinn vor allem von pseudolinksintellektuellen cafe latte schluerfenden Bewohnern der In-Viertel der Grosstaedte betrieben. zB hat jetzt eine Grundschule im Bundestaat Victoria beschlossen die Woerter Mum und Dad durch Parent zu ersetzen. Die verlangen also von einem Kind das es nicht Mutti und Vati sagen soll sondern Eltern. Was fuer ein Schwachsinn. Auch girlfriend und boyfriend soll man nicht sagen! Geht es noch! Meine Frau sagt richtig, das sie eine Frau ist und stolz darauf und als solche benannt werden soll. Nicht gender neutral.

Die Begruendung fuer den Bloedsinn ist das man LGBblahblah :D Schueler nicht diskriminieren soll und sie vor Depression und Selbstmord zu schuetzen.

Ich mache den Bloedsinn nicht mit.
odiug

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von odiug »

Selina hat geschrieben:(12 Apr 2021, 09:33)

Das wird sich auf Dauer nicht durchsetzen, weil sich in der Sprache langfristig eh nur das durchsetzt, was man gut lesen und gut aussprechen kann.
Hi hi ... kennst du Juristen- oder Beamtendeutsch :D
[youtube][/youtube]
Benutzeravatar
JJazzGold
Beiträge: 59781
Registriert: Montag 25. Mai 2009, 01:34
user title: L'État, c'est moi

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von JJazzGold »

odiug hat geschrieben:(12 Apr 2021, 09:27)

Tja ... es gibt sicherlich elegantere Lösungen als das Gender Sternchen.
Im Englischen kennt man keine geschlechtsspezifischen Artikel.
Aber es ist richtig, deswegen ist die Diskriminierung im englisch-sprachlichen Raum nicht weniger.
Du hast offensichtlich nicht verstanden, was Rülke aussagte. Ein Gendersternchen oder “innen/aussen“ ist keine Lösung.
Das ist eine tönerne Form ohne Inhalt.
Wer bewirken will, dass sich am Inhalt etwas ändert, der hat solche ablenkenden verbale Spielereien nicht nötig.

Z.B., solange gefeiert wird, das aus Demonstranten nur Demonstrant*innen wird, aber die zeitgleiche massenhafte Entlassung von Personal ignoriert, der feiert einen Phyrrus*innen Sieg. Gleiches gilt für die Bekämpfung von alltäglichem Rassismus. Der verschwindet nicht durch verbale Spielereien, oder den dämlichen Versuch eine Kolonialismus Erbsünde zu oktroyieren. Wir, zumindest ich, benötigen keine Ersatzreligion, sondern hilfreiche Mittel zur Bewältigung des Alltags.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt

https://www.youtube.com/watch?v=9FBu2rVuXGI
Benutzeravatar
Billie Holiday
Beiträge: 36362
Registriert: Mittwoch 11. Juni 2008, 11:45
user title: Mein Glas ist halbvoll.
Wohnort: Schleswig-Holstein, meerumschlungen

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(12 Apr 2021, 09:50)

Ich musste erstmal googlen, was ein Gendersternchen und ich finde es absoluten Bloedsinn.

Sammelbegriffe wie Kuenstler, Aerzte, Schriftsteller usw sind an sich gender neutral und wenn ich spezifisch sein will, dann Kuenstlerinnen usw also wozu ***********

Auch hier wird dieser Bloedsinn vor allem von pseudolinksintellektuellen cafe latte schluerfenden Bewohnern der In-Viertel der Grosstaedte betrieben. zB hat jetzt eine Grundschule im Bundestaat Victoria beschlossen die Woerter Mum und Dad durch Parent zu ersetzen. Die verlangen also von einem Kind das es nicht Mutti und Vati sagen soll sondern Eltern. Was fuer ein Schwachsinn. Auch girlfriend und boyfriend soll man nicht sagen! Geht es noch! Meine Frau sagt richtig, das sie eine Frau ist und stolz darauf und als solche benannt werden soll. Nicht gender neutral.

Die Begruendung fuer den Bloedsinn ist das man LGBblahblah :D Schueler nicht diskriminieren soll und sie vor Depression und Selbstmord zu schuetzen.

Ich mache den Bloedsinn nicht mit.
Parent als Vorschlag oder Vorschrift?

Und wieviele LTGHRBIRPHEVL Schüler gibt es, die Selbstmord verüben wollen, weil der Sitznachbar Mum und Dad sagt?
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

„Just because you’re offended, doesn’t mean you’re right.“ (Ricky Gervais)
Benutzeravatar
Billie Holiday
Beiträge: 36362
Registriert: Mittwoch 11. Juni 2008, 11:45
user title: Mein Glas ist halbvoll.
Wohnort: Schleswig-Holstein, meerumschlungen

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

odiug hat geschrieben:(12 Apr 2021, 09:52)

Hi hi ... kennst du Juristen- oder Beamtendeutsch :D
[youtube][/youtube]
Meine Frage magst oder kannst du nicht beantworten?
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

„Just because you’re offended, doesn’t mean you’re right.“ (Ricky Gervais)
Benutzeravatar
DarkLightbringer
Beiträge: 48078
Registriert: Montag 19. Dezember 2011, 16:49
user title: Vive la Liberté !

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von DarkLightbringer »

Selina hat geschrieben:(12 Apr 2021, 09:33)

Das wird sich auf Dauer nicht durchsetzen, weil sich in der Sprache langfristig eh nur das durchsetzt, was man gut lesen und gut aussprechen kann.
Im 18. Jahrhundert setzte sich eine galante Hofsprache durch, die vom Volk jedoch nicht gesprochen wurde. Adelsnation und Volksnation waren zwei verschiedene Konzepte.

In Indien gibt es (mind.) einen Bundesstaat, in dem die einfache Landbevölkerung keine der beiden Amtssprachen versteht.

Und Sahra Wagenknecht meint quasi, die "Lifestyle-Linken" würden sich um Skurrilitäten und Marotten kümmern, verlören aber die Arbeiter aus den Augen.
>>We’ll always have Paris<<
[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
Benutzeravatar
TheManFromDownUnder
Beiträge: 13072
Registriert: Donnerstag 8. Februar 2018, 04:54
Wohnort: Queensland Australien

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Billie Holiday hat geschrieben:(12 Apr 2021, 09:54)

Parent als Vorschlag oder Vorschrift?

Und wieviele LTGHRBIRPHEVL Schüler gibt es, die Selbstmord verüben wollen, weil der Sitznachbar Mum und Dad sagt?
Im Moment Vorschlag aber wenn der Lehrer*in sagt du darfst du sollst nicht Mum oder Dad sagen sondern Parent dann wird ein 7 jaehriges Kind das nachblabbern und zu Hause Mum nicht Mum sonder Parent nennen.

Es gibt keine Statistiken ob Mum oder Dad als Worte wirgendwelche LGBTXYZ Kinder in den Selbstmord treibt
odiug

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von odiug »

Billie Holiday hat geschrieben:(12 Apr 2021, 09:39)

Dann erklär mal, wie dein Auswurf gemeint war, ich solle die richtige Partei wählen, wenn ich das mit meinem Gewissen vereinbaren könnte. :dead:
Ich schrieb doch: "wenn du das mit deinem Gewissen vereinbaren kannst."
Wenn nicht, good for you.
Nur, wenn ein Student den Anforderungen, die an ihn in einer Prüfung gestellt werden, nicht nachkommt, dann ist Punktabzug die Folge.
Und wenn das Gender Sternchen zum Lehrinhalt gehört, dann muss man es auch anwenden.
Das kann man gut finden oder nicht, aber es ist eine Anforderung die sich aus dem Verhältnis Lehrinstitution - Student ergibt.
Und ja ... man kann dagegen protestieren, ja selbst mit zivilen Ungehorsam sich verweigern.
Nur der Punkt ist, der zivile Ungehorsam hat Konsequenzen, in diesem Fall Punktabzug, die man als zivil Ungehorsamer auch zu akzeptieren hat.
Das nicht zu akzeptieren und Diskriminierung zu schreien, ist aber einfach nur dumm ... ganz unabhängig davon was man vom Gender Sternchen halten mag.
Es ist faktisch sogar andersherum: die volle Punktzahl bei nicht Erfüllung der Prüfungsaufgaben wäre eine Diskriminierung all jener, die die Anforderung der Prüfung erfüllten.
Benutzeravatar
firlefanz11
Beiträge: 17571
Registriert: Montag 10. September 2012, 13:18

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von firlefanz11 »

Selina hat geschrieben:(09 Apr 2021, 14:55)

Der einfachste Weg, nicht als Rassist bezeichnet zu werden, ist, einfach nicht rassistisch zu sein.
Aber wenn ich doch schon per Geburt Rassist bin? Wie kann ich dann KEIN Rassist sein? :?
Am Rande des Wahnsinns stehen keine Geländer!
Benutzeravatar
Billie Holiday
Beiträge: 36362
Registriert: Mittwoch 11. Juni 2008, 11:45
user title: Mein Glas ist halbvoll.
Wohnort: Schleswig-Holstein, meerumschlungen

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

odiug hat geschrieben:(12 Apr 2021, 10:04)

Ich schrieb doch: "wenn du das mit deinem Gewissen vereinbaren kannst."
Wenn nicht, good for you.
Nur, wenn ein Student den Anforderungen, die an ihn in einer Prüfung gestellt werden, nicht nachkommt, dann ist Punktabzug die Folge.
Und wenn das Gender Sternchen zum Lehrinhalt gehört, dann muss man es auch anwenden.
Das kann man gut finden oder nicht, aber es ist eine Anforderung die sich aus dem Verhältnis Lehrinstitution - Student ergibt.
Und ja ... man kann dagegen protestieren, ja selbst mit zivilen Ungehorsam sich verweigern.
Nur der Punkt ist, der zivile Ungehorsam hat Konsequenzen, in diesem Fall Punktabzug, die man als zivil Ungehorsamer auch zu akzeptieren hat.
Das nicht zu akzeptieren und Diskriminierung zu schreien, ist aber einfach nur dumm ... ganz unabhängig davon was man vom Gender Sternchen halten mag.
Also Kritik am Gendern = voll rääächts.
Oder welche Parteien außer der AfD gäbe Anlass zur Sorge ums Gewissen?
Du hast mir geraten, ganz rechts zu wählen, da ich vom Gendersternchen nichts halte.

Meine Schlussfolgerung war also korrekt, dass das Gendern nicht freiwillig erfolgen soll, sondern erzwungen wird.
Kann ich schon verstehen, ohne Zwang tun es zuwenig.
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

„Just because you’re offended, doesn’t mean you’re right.“ (Ricky Gervais)
Benutzeravatar
DarkLightbringer
Beiträge: 48078
Registriert: Montag 19. Dezember 2011, 16:49
user title: Vive la Liberté !

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von DarkLightbringer »

odiug hat geschrieben:(12 Apr 2021, 10:04)

Ich schrieb doch: "wenn du das mit deinem Gewissen vereinbaren kannst."
Wenn nicht, good for you.
Nur, wenn ein Student den Anforderungen, die an ihn in einer Prüfung gestellt werden, nicht nachkommt, dann ist Punktabzug die Folge.
Und wenn das Gender Sternchen zum Lehrinhalt gehört, dann muss man es auch anwenden.
Das kann man gut finden oder nicht, aber es ist eine Anforderung die sich aus dem Verhältnis Lehrinstitution - Student ergibt.
Und ja ... man kann dagegen protestieren, ja selbst mit zivilen Ungehorsam sich verweigern.
Nur der Punkt ist, der zivile Ungehorsam hat Konsequenzen, in diesem Fall Punktabzug, die man als zivil Ungehorsamer auch zu akzeptieren hat.
Das nicht zu akzeptieren und Diskriminierung zu schreien, ist aber einfach nur dumm ... ganz unabhängig davon was man vom Gender Sternchen halten mag.
Darum geht es ja. Das Marotten- und Hicks-Regime wird u. a. als bourgoises Getue kritisiert.
Es sei das Anliegen Privilegierter, oder wie Judith Sevinç Basad nahelegt, ein Phänomen der "Wohlstandsverwahrlosung".
>>We’ll always have Paris<<
[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
Benutzeravatar
Billie Holiday
Beiträge: 36362
Registriert: Mittwoch 11. Juni 2008, 11:45
user title: Mein Glas ist halbvoll.
Wohnort: Schleswig-Holstein, meerumschlungen

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

firlefanz11 hat geschrieben:(12 Apr 2021, 10:10)

Aber wenn ich doch schon per Geburt Rassist bin? Wie kann ich dann KEIN Rassist sein? :?
Selina ist mehrfach gestraft:
Weiße, Deutsche, Ossi

Der dumme Ossi ist die einzige akzeptierte Diskriminierung, ebenso wie der Nazi-Sachse. Da kommt meist sehr wenig Protest oder Empörung.
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

„Just because you’re offended, doesn’t mean you’re right.“ (Ricky Gervais)
PeterK
Beiträge: 15816
Registriert: Dienstag 31. Mai 2016, 11:06

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von PeterK »

odiug hat geschrieben:(12 Apr 2021, 10:04)
Das nicht zu akzeptieren und Diskriminierung zu schreien, ist aber einfach nur dumm ... ganz unabhängig davon was man vom Gender Sternchen halten mag.
Sehr geehrte Damen und Herren ;), ich meine, das Diskriminierungs-Geschrei bezüglich der Sprachregelungen sei von beiden Seiten her ausgesprochen dämlich (sic!).
Benutzeravatar
schokoschendrezki
Beiträge: 21128
Registriert: Mittwoch 15. September 2010, 16:17
user title: wurzelloser Kosmopolit
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von schokoschendrezki »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(12 Apr 2021, 09:50)

Ich musste erstmal googlen, was ein Gendersternchen und ich finde es absoluten Bloedsinn.

Sammelbegriffe wie Kuenstler, Aerzte, Schriftsteller usw sind an sich gender neutral und wenn ich spezifisch sein will, dann Kuenstlerinnen usw also wozu ***********

Auch hier wird dieser Bloedsinn vor allem von pseudolinksintellektuellen cafe latte schluerfenden Bewohnern der In-Viertel der Grosstaedte betrieben. zB hat jetzt eine Grundschule im Bundestaat Victoria beschlossen die Woerter Mum und Dad durch Parent zu ersetzen. Die verlangen also von einem Kind das es nicht Mutti und Vati sagen soll sondern Eltern. Was fuer ein Schwachsinn. Auch girlfriend und boyfriend soll man nicht sagen! Geht es noch! Meine Frau sagt richtig, das sie eine Frau ist und stolz darauf und als solche benannt werden soll. Nicht gender neutral.

Die Begruendung fuer den Bloedsinn ist das man LGBblahblah :D Schueler nicht diskriminieren soll und sie vor Depression und Selbstmord zu schuetzen.

Ich mache den Bloedsinn nicht mit.
Der Punkt ist: Gerade die, die sich gegen den "sprachlichen Genderwahnsinn" einsetzen, setzen sich auch gegen einen eher legeren und, sagen wir mal praxisorientieren, Umgang mit der deutschen Sprache ein. Dass Kuss oder Fluss mit einem ß geschrieben werden bzw. wurden ... "Kuß", "Fluß" .... das tut regelrecht weh. Das verursacht mir regelrecht Schmerzen. Und, Gott, was haben sich die Rechtschreibreformgegner 1996 darüber aufgeregt. Die Rechtschreibreform war nur eines: Zu inkonsequent.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
odiug

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von odiug »

JJazzGold hat geschrieben:(12 Apr 2021, 09:53)

Du hast offensichtlich nicht verstanden, was Rülke aussagte. Ein Gendersternchen oder “innen/aussen“ ist keine Lösung.
Das ist eine tönerne Form ohne Inhalt.
Wer bewirken will, dass sich am Inhalt etwas ändert, der hat solche ablenkenden verbale Spielereien nicht nötig.

Z.B., solange gefeiert wird, das aus Demonstranten nur Demonstrant*innen wird, aber die zeitgleiche massenhafte Entlassung von Personal ignoriert, der feiert einen Phyrrus*innen Sieg. Gleiches gilt für die Bekämpfung von alltäglichem Rassismus. Der verschwindet nicht durch verbale Spielereien, oder den dämlichen Versuch eine Kolonialismus Erbsünde zu oktroyieren. Wir, zumindest ich, benötigen keine Ersatzreligion, sondern hilfreiche Mittel zur Bewältigung des Alltags.
Richtig ... ich verwende das Gendersternchen auch nicht.
Ich halte das für eine Scheindiskussion.
Ich bin aber auch der Meinung, dass Diskriminierung in der Sprache ein Thema ist, dass angesprochen werden muss, dass man sich selbst auch bewusst machen muss.
Hier ist mein Problem mit dem Gender Sternchen:
Ich halte es da mit Wittgenstein: Der Sprachgebrauch bestimmt die Grenzen unsres Denkens.
Und das Gender Sternchen ist eine neue Grenze, die unser Denken beschränkt.
Aus diesem Grund halte ich das Gender Sternchen auch nicht für eine Lösung für die von ihm angesprochene Probleme im Sprachgebrauch.
Benutzeravatar
Liegestuhl
Moderator
Beiträge: 43875
Registriert: Montag 2. Juni 2008, 12:04
user title: Herzls Helfer
Wohnort: אולדנבורג

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Liegestuhl »

odiug hat geschrieben:(12 Apr 2021, 10:24)
Ich bin aber auch der Meinung, dass Diskriminierung in der Sprache ein Thema ist, dass angesprochen werden muss, dass man sich selbst auch bewusst machen muss.
Welche Diskriminierung meinst du konkret?
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
odiug

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von odiug »

PeterK hat geschrieben:(12 Apr 2021, 10:17)

Sehr geehrte Damen und Herren ;), ich meine, das Diskriminierungs-Geschrei bezüglich der Sprachregelungen sei von beiden Seiten her ausgesprochen dämlich (sic!).
Wo sich das gerade ergibt:
"dämlich" ist zum Beispiel so ein Fall, worüber man mal reden muss.
Es gibt einen Sprachgebrauch, der diskriminiert.
Und zum Teil fällt uns das nicht auf, weil wir uns einfach daran gewöhnt haben.
Diese Gewohnheiten mal anzusprechen halte ich aber für wichtig.
PeterK
Beiträge: 15816
Registriert: Dienstag 31. Mai 2016, 11:06

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von PeterK »

odiug hat geschrieben:(12 Apr 2021, 10:29)
"dämlich" ist zum Beispiel so ein Fall, worüber man mal reden muss.
Es leitet sich vom niederdeutschen "dämeln" (taumeln/dämmern = nicht ganz klar im Kopf sein) her. Was gibt es da zu reden? ;)
odiug

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von odiug »

Liegestuhl hat geschrieben:(12 Apr 2021, 10:29)

Welche Diskriminierung meinst du konkret?
Na ja ... zum Beispiel: Es gibt nur zwei Bezeichnungen, die sich vom weiblichen herleiten.
Das eine ist Witwe => Witwer ... macht Sinn, weil es einfach mehr Witwen gibt als Witwer ... das andere ist Hexe => Hexer.
Letzteres ergibt weder in der weiblichen noch männlichen Form einen Sinn außerhalb von Märchen.
Ansonsten leitet sich alles aus der männlichen Form her und das weibliche wird halt in der Form einen *in angehängt.
Allein deswegen ist das *in keine Lösung.
Benutzeravatar
Billie Holiday
Beiträge: 36362
Registriert: Mittwoch 11. Juni 2008, 11:45
user title: Mein Glas ist halbvoll.
Wohnort: Schleswig-Holstein, meerumschlungen

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

odiug hat geschrieben:(12 Apr 2021, 10:29)

Wo sich das gerade ergibt:
"dämlich" ist zum Beispiel so ein Fall, worüber man mal reden muss.
Es gibt einen Sprachgebrauch, der diskriminiert.
Und zum Teil fällt uns das nicht auf, weil wir uns einfach daran gewöhnt haben.
Diese Gewohnheiten mal anzusprechen halte ich aber für wichtig.
Als dämlich werden auch Männer bezeichnet.
Die ursprüngliche Bedeutung ist schon lange überholt.
Das Wort hat sich gehalten.
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

„Just because you’re offended, doesn’t mean you’re right.“ (Ricky Gervais)
Benutzeravatar
Billie Holiday
Beiträge: 36362
Registriert: Mittwoch 11. Juni 2008, 11:45
user title: Mein Glas ist halbvoll.
Wohnort: Schleswig-Holstein, meerumschlungen

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

PeterK hat geschrieben:(12 Apr 2021, 10:34)

Es leitet sich vom niederdeutschen "dämeln" (taumeln/dämmern = nicht ganz klar im Kopf sein) her. Was gibt es da zu reden? ;)
Ich dachte, es kommt von der Dame?
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

„Just because you’re offended, doesn’t mean you’re right.“ (Ricky Gervais)
Benutzeravatar
Tom Bombadil
Beiträge: 81656
Registriert: Samstag 31. Mai 2008, 16:27
user title: Non Soli Cedit

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Tom Bombadil »

DarkLightbringer hat geschrieben:(12 Apr 2021, 04:01)

Wie geht eigentlich Sarah Wagenknecht damit um, als Rassistin kritisiert zu werden?
Sie sagt, das sei "krank".
Das ist auch krank, getreu dem Motto "Die Revolution frisst ihre eigenen Kinder". Aber gut, sollen sich die Linken ruhig gegenseitig zerfleischen, dann haben die Normalen Zeit und Ruhe für die wichtigen Dinge.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
---
- Don't feed the trolls
- AgD=Alternative gegen Deutschland
- Diffamierer der Linken
odiug

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von odiug »

PeterK hat geschrieben:(12 Apr 2021, 10:34)

Es leitet sich vom niederdeutschen "dämeln" (taumeln/dämmern = nicht ganz klar im Kopf sein) her. Was gibt es da zu reden? ;)
Und "herrlich" kommt von was ?
Benutzeravatar
Billie Holiday
Beiträge: 36362
Registriert: Mittwoch 11. Juni 2008, 11:45
user title: Mein Glas ist halbvoll.
Wohnort: Schleswig-Holstein, meerumschlungen

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

odiug hat geschrieben:(12 Apr 2021, 10:36)

Na ja ... zum Beispiel: Es gibt nur zwei Bezeichnungen, die sich vom weiblichen herleiten.
Das eine ist Witwe => Witwer ... macht Sinn, weil es einfach mehr Witwen gibt als Witwer ... das andere ist Hexe => Hexer.
Letzteres ergibt weder in der weiblichen noch männlichen Form einen Sinn außerhalb von Märchen.
Ansonsten leitet sich alles aus der männlichen Form her und das weibliche wird halt in der Form einen *in angehängt.
Allein deswegen ist das *in keine Lösung.
Meine Fresse, was für Probleme wir doch haben.
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

„Just because you’re offended, doesn’t mean you’re right.“ (Ricky Gervais)
PeterK
Beiträge: 15816
Registriert: Dienstag 31. Mai 2016, 11:06

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von PeterK »

Billie Holiday hat geschrieben:(12 Apr 2021, 10:38)
Ich dachte, es kommt von der Dame?
Nope. https://bastiansick.de/kolumnen/fragen- ... vom-herrn/
Zuletzt geändert von PeterK am Montag 12. April 2021, 10:45, insgesamt 1-mal geändert.
odiug

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von odiug »

Billie Holiday hat geschrieben:(12 Apr 2021, 10:41)

Meine Fresse, was für Probleme wir doch haben.
Es ist ein Beispiel für die diskriminierenden Strukturen in der Deutschen Sprache.
Ich wurde danach ja gefragt.
Wenn du dich daran so gewöhnt hast, dass das für dich kein Problem darstellt, dann ist darin bereits das Problem, das andere damit haben gut auf den Punkt gebracht.
Benutzeravatar
Liegestuhl
Moderator
Beiträge: 43875
Registriert: Montag 2. Juni 2008, 12:04
user title: Herzls Helfer
Wohnort: אולדנבורג

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Liegestuhl »

odiug hat geschrieben:(12 Apr 2021, 10:36)

Na ja ... zum Beispiel: Es gibt nur zwei Bezeichnungen, die sich vom weiblichen herleiten.
Das eine ist Witwe => Witwer ... macht Sinn, weil es einfach mehr Witwen gibt als Witwer ... das andere ist Hexe => Hexer.
Letzteres ergibt weder in der weiblichen noch männlichen Form einen Sinn außerhalb von Märchen.
Ansonsten leitet sich alles aus der männlichen Form her und das weibliche wird halt in der Form einen *in angehängt.
Allein deswegen ist das *in keine Lösung.
So wie du jetzt die Diskriminierung erklärst, sehe ich nicht unbedingt einen Handlungsbedarf.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
Benutzeravatar
Billie Holiday
Beiträge: 36362
Registriert: Mittwoch 11. Juni 2008, 11:45
user title: Mein Glas ist halbvoll.
Wohnort: Schleswig-Holstein, meerumschlungen

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

Da oduig das auch nicht wußte, kann ich mir verzeihen. :cool:
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

„Just because you’re offended, doesn’t mean you’re right.“ (Ricky Gervais)
PeterK
Beiträge: 15816
Registriert: Dienstag 31. Mai 2016, 11:06

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von PeterK »

odiug hat geschrieben:(12 Apr 2021, 10:40)
Und "herrlich" kommt von was ?
Von "hehr". https://bastiansick.de/kolumnen/fragen- ... vom-herrn/
Benutzeravatar
Tom Bombadil
Beiträge: 81656
Registriert: Samstag 31. Mai 2008, 16:27
user title: Non Soli Cedit

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Tom Bombadil »

Liegestuhl hat geschrieben:(12 Apr 2021, 10:45)

So wie du jetzt die Diskriminierung erklärst, sehe ich nicht unbedingt einen Handlungsbedarf.
Doch, doch, die Häretiker, die sich weigern, die neue Sprache zu benutzen, müssen verbrannt werden, so wie damals die Hexen, das hat die Welt ja bekanntlich auch besser gemacht.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
---
- Don't feed the trolls
- AgD=Alternative gegen Deutschland
- Diffamierer der Linken
Benutzeravatar
Billie Holiday
Beiträge: 36362
Registriert: Mittwoch 11. Juni 2008, 11:45
user title: Mein Glas ist halbvoll.
Wohnort: Schleswig-Holstein, meerumschlungen

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

odiug hat geschrieben:(12 Apr 2021, 10:44)

Es ist ein Beispiel für die diskriminierenden Strukturen in der Deutschen Sprache.
Ich wurde danach ja gefragt.
Wenn du dich daran so gewöhnt hast, dass das für dich kein Problem darstellt, dann ist darin bereits das Problem, das andere damit haben gut auf den Punkt gebracht.
Wer dringend Diskriminierung sucht, wird sie wohl überall finden.
Das Problem hast du, ich nicht. Ich finde keine Befriedigung darin, mich den ganzen Tag diskriminiert zu fühlen. Ich beziehe auch nicht alles auf mich.
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

„Just because you’re offended, doesn’t mean you’re right.“ (Ricky Gervais)
Benutzeravatar
Ammianus
Beiträge: 6406
Registriert: Samstag 17. Dezember 2011, 22:05

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Ammianus »

odiug hat geschrieben:(11 Apr 2021, 23:49)

Oha ... da kommt mal wieder die Nazi Keule um die Ecke :D
Und natürlich die stalinistischen Stalinisten dürfen auch nicht fehlen ... man ist ja "Mitte" :cool:
Hast recht ... wurde auch mal wieder Zeit :p
Also wie man eine genderneutrale Sprachregelung in behördlichen Schriftstücken mit der Nazi Diktatur oder dem SED Unrecht gleich setzen kann, erschließt sich mir jetzt nicht ganz ... aber es bringt Schwung in die Diskussion :thumbup:
4 Grinsekugeln, das Klischeewort "Nazi Keule" und sonst? Inhalt? Nachdenken? Aussage? Dabei scheint "Sprachregelung" zum Wortschatz zu gehören ...
"Ich möchte an einem Ort sein, an dem es keine Politik gibt, keine Waffen, keine Religion."
Libanesin Anfang August 2020
odiug

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von odiug »

Ammianus hat geschrieben:(12 Apr 2021, 10:50)

4 Grinsekugeln, das Klischeewort "Nazi Keule" und sonst? Inhalt? Nachdenken? Aussage? Dabei scheint "Sprachregelung" zum Wortschatz zu gehören ...
Es gibt Vergleiche die hinken, welche die sinnlos sind und dann gibt es Vergleiche, die sind einfach nur dumm.
PeterK
Beiträge: 15816
Registriert: Dienstag 31. Mai 2016, 11:06

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von PeterK »

Billie Holiday hat geschrieben:(12 Apr 2021, 10:46)
Da oduig das auch nicht wußte, kann ich mir verzeihen. :cool:
Ich wusste es auch nicht mehr sicher, hatte aber einen Verdacht. ;)
Benutzeravatar
Liegestuhl
Moderator
Beiträge: 43875
Registriert: Montag 2. Juni 2008, 12:04
user title: Herzls Helfer
Wohnort: אולדנבורג

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Liegestuhl »

Ein Beispiel:

Der Dekan sagt: "Liebe Studenten, ich begrüße euch zu eurem 1. Semester."

Glaubt dann wirklich jemand, er würde nur die männlichen Studenten meinen? Und wenn keiner ernsthaft davon ausgeht, dass er die weiblichen Studenten in seiner Begrüßung ausdrücklich ausschließt, welchen Mehrwert hat es dann, wenn man "Liebe Studenten und Studentinnen,..." sagt?

Für mich ist das eine konstruierte Diskriminierung.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
odiug

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von odiug »

Billie Holiday hat geschrieben:(12 Apr 2021, 10:49)

Wer dringend Diskriminierung sucht, wird sie wohl überall finden.
Das Problem hast du, ich nicht. Ich finde keine Befriedigung darin, mich den ganzen Tag diskriminiert zu fühlen. Ich beziehe auch nicht alles auf mich.
Doch ... das tust du sehr wohl ... auch in diesem Beitrag.
Du ziehst fast alles auf eine private Ebene.
Benutzeravatar
Billie Holiday
Beiträge: 36362
Registriert: Mittwoch 11. Juni 2008, 11:45
user title: Mein Glas ist halbvoll.
Wohnort: Schleswig-Holstein, meerumschlungen

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

Liegestuhl hat geschrieben:(12 Apr 2021, 10:54)

Ein Beispiel:

Der Dekan sagt: "Liebe Studenten, ich begrüße euch zu eurem 1. Semester."

Glaubt dann wirklich jemand, er würde nur die männlichen Studenten meinen? Und wenn keiner ernsthaft davon ausgeht, dass er die weiblichen Studenten in seiner Begrüßung ausdrücklich ausschließt, welchen Mehrwert hat es dann, wenn man "Liebe Studenten und Studentinnen,..." sagt?

Für mich ist das eine konstruierte Diskriminierung.
Es steht zu befürchten, dass sich nicht jeder angesprochen fühlt und das ist schlimm. Im Grunde soll jeder Querulant, der natürlich weiß, dass alle gemeint sind, ruhig gestellt werden, damit er nicht beleidigt ist.

Warum es schlimm ist, wenn jemand beleidigt ist, weiß ich allerdings nicht.
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

„Just because you’re offended, doesn’t mean you’re right.“ (Ricky Gervais)
Gesperrt