"2020 gab es 2275 antisemitische Straftaten"Selina hat geschrieben:(02 Apr 2021, 12:19)
Was fehlt, sind immer noch aktuelle Beispiele für "Rassismus gegen Weiße".

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"2020 gab es 2275 antisemitische Straftaten"Selina hat geschrieben:(02 Apr 2021, 12:19)
Was fehlt, sind immer noch aktuelle Beispiele für "Rassismus gegen Weiße".
„Ja, sowas geht gar nicht.“
Das ist unwahr. Tom hat dir, nur ein paar Beiträge weiter oben, Zustände aus anderen Ländern geschildert.Selina hat geschrieben:(02 Apr 2021, 12:19)
Was fehlt, sind immer noch aktuelle Beispiele für "Rassismus gegen Weiße". Die zwei erwähnten hässlichen Schimpfwörter sind etwas dürftig.
Ja, jede einzelne dieser Taten ist eine zu viel. Die meisten dieser Straftaten wurden übrigens von deutschen Rechtsextremisten begangen. Wurde an anderer Stelle häufig diskutiert und belegt. Man denke nur an den Wirt vom Chemnitzer "Schalom".
Rassismus ist immer abzulehnen und zu bekämpfen. Rassisten betrachten sich selbst als "höherwertig" und andere als "geringerwertig". Hab ich nun an mehreren Stellen deutlich gesagt. Mehr gibts dazu eigentlich nicht zu sagen.Skeptiker hat geschrieben:(02 Apr 2021, 13:08)
Das ist unwahr. Tom hat dir, nur ein paar Beiträge weiter oben, Zustände aus anderen Ländern geschildert.
Weisst du, Selina, man kann das gespielte Überlesen der Argumente der anderen auch übertreiben.
Das ist doch leider sehr durchsichtig. Erst wird geleugnet. Dann wird ins lächerliche gezogen. Dann werden Beispiele verlangt und wenn sie ganannt werden, dann werden sie überlesen. Bleibt nichts mehr über, als sie zur Kenntnis zu nehmen, dann sind es Einzelfälle. Hilft nichts mehr, dann wird das Gehampel deinen Wünschen nachzukommen als Ausdruck von merkwürdiger Fixiertheit gewertet, und klar, parallel zu alle dem wird jedes zweite Wort der Neuen Rechten zugeordnet.
Man muss sich halt überlegen, ob einem eine solche Diskussion was bringt.
Das gibt es NICHT "schon wieder", sondern immer noch!Selina hat geschrieben:(02 Apr 2021, 13:27)
Rassismus ist immer abzulehnen und zu bekämpfen. Rassisten betrachten sich selbst als "höherwertig" und andere als "geringerwertig". Hab ich nun an mehreren Stellen deutlich gesagt. Mehr gibts dazu eigentlich nicht zu sagen.
Mich interessieren solche Fragen mehr wie zum Beispiel, warum werden Menschen zu Rassisten und warum gibt es heute schon wieder Herrenmenschendenken.
Sehr viele dieser Straftaten wurden übrigens von Muslimen begangen. Aber ich nehme an, dass deine Frage damit erledigt ist.Selina hat geschrieben:(02 Apr 2021, 13:16)
Die meisten dieser Straftaten wurden übrigens von deutschen Rechtsextremisten begangen.
In der heutigen Zeit wirst du schon zum Rassisten, wenn es nur ein einzelner Mensch behauptet und diese Behauptung über die sozialen Medien viral gehen lässt - die WAHRHEIT, also ob du tatsächlich Rassist bist, oder ob es nur so scheint, interessiert dabei NIEMAND. Hauptsache ist, mensch hat was zum rumstänkern.Selina hat geschrieben:(02 Apr 2021, 13:27)
Mich interessieren solche Fragen mehr wie zum Beispiel, warum werden Menschen zu Rassisten und warum gibt es heute schon wieder Herrenmenschendenken.
Ich komme aus der ganzen verfahrenen Identitäts-Diskussion nicht anders heraus. Auch Empathie ist ein allgemein menschliches Vermögen. Nicht gebunden an Ethnien.Selina hat geschrieben:(31 Mar 2021, 12:31)
Ja, sicher. Es existieren eine Menge Bücher, Spielfilme und Dokus zur Thematik. Einige von ihnen sollten Unterrichtsstoff werden. Denn mir gehts neben der von dir betonten "nüchternen Aufarbeitung" ja gerade auch um Empathie. Und dafür muss man gewissermaßen sein Innenleben schulen und darf es nicht verkümmern lassen. Denn an Faktenwissen fehlts hierzulande eigentlich nicht, woran es fehlt, ist die emotionale Seite. Da schüttelts den Hund bei all der Kälte, gerade, wenn es um Rassismus geht. Wird dagegen der "zartbesaitete" Nazi von nebenan mal etwas heftiger kritisiert, da werden dicke Krokodilstränen geweint.
Deshalb ist Frau Rowling, die Frauen als Frauen bezeichnet, ja auch transphob und die userin ist mit Begeisterung drauf angesprungen.Uffhausen hat geschrieben:(02 Apr 2021, 14:31)
In der heutigen Zeit wirst du schon zum Rassisten, wenn es nur ein einzelner Mensch behauptet und diese Behauptung über die sozialen Medien viral gehen lässt - die WAHRHEIT, also ob du tatsächlich Rassist bist, oder ob es nur so scheint, interessiert dabei NIEMAND. Hauptsache ist, mensch hat was zum rumstänkern.
Vor einigen Seiten in diesem Thread wurde über eine Frau gesprochen, die wegen eines einmaligen, zehn Jahre alten Tweets quasi als Rassistin diffamiert und deswegen um ihre berufliche Karriere gebracht wurde. Die sozialen Medien sind das größte Übel unserer Zeit, sofern sie für derlei menschenfeindliche Aktionen zweckentfremdet werden.
Das ist doch auch ok, dass du diesen Gruppen-Identitäts-Zirkus nicht mitmachst. Ehrt dich. Ich hatte mit Empathie einfach das Mitgefühl mit Menschen, die wegen Rassisten leiden müssen, gemeint. Das fehlt in der Diskussion komplett. Da sehe ich nur Selbstmitleid. Was sagst du zum so genannten "Rassismus gegen Weiße", der im Zusammenhang mit dieser "Woke"-Diskussion immer wieder thematisiert wird?schokoschendrezki hat geschrieben:(02 Apr 2021, 14:37)
Ich komme aus der ganzen verfahrenen Identitäts-Diskussion nicht anders heraus. Auch Empathie ist ein allgemein menschliches Vermögen. Nicht gebunden an Ethnien.
Nur ein Beispiel: Eine Reportage über tschetschenische Migranten in Polen und in Deutschland. Die sowohl vor den Kadyrowzys als auch vor dem russischen Putin-Imperialismus geflohen sind. Der Reporter fragt beim Familienabendbrot das Familienoberhaupt, ob sich seine Schwiegertochter zum Gespräch nicht mit an den Essenstisch setzten könnte. Das Familienoberhaupt antwortet sinngemäß: Es sei eben Teil der tschetschenischen Kultur und Tradition, dass die Schwiegertöchter halt bedient und eben erst nach dem Schwiegervater am Tisch Platz nehmen darf. Die traditionelle tschetschenische Kultur werde unterdrückt. Und man merkt so richtig, dass das auf Gruppen-Empathie abzielt. Die Russen unterdrücken die traditionelle Kultur der ehemaligen Sowjetrepubliken. Das mag historisch sogar so sein. Aber da ist man bei mir empathiemäßig jedenfalls aber an der falschen Adresse. "Empathie" ist Einfühlbarkeit von Mensch zu Mensch und nicht von Gruppe zu Gruppe. Und Menschenrechte sind absolut und universell und nicht kulturabhängig.
Die Verteidigung des Züchtigungsrechts in Bayern übrigens lief ganz ähnlich ab wie im obigen Tschetschenien-Beispiel. Es handele sich um eine Art Landesgeohnheitsrecht. Um Gewohnheitsrecht, um "bayerische Kultur". So hieß es noch 1979 offiziell vom Obersten Bayerischen Landesgericht. So. Und dann gibt es die, die umgekehrt, genau solche Fakten nun wiederum für ihr persönliches Bayern-Bashing instrumentalisieren. Ich für mich persönlich versuche, mich von allen diesen Bindungen - positiven wie negativen sozuagen herauszuarbeiten. Was nicht heißt, dass man die tschetschenische oder bayerische Kultur einfach so in die Tonne wirft. Oder zu einem Einheitsbrei verquirlt. Nur: Sie ist Open Source geworden. Jeder kann sie nicht nur nach Belieben aufgreifen und fortführen sondern: Mehr noch: Es sollte als schimpflich gelten, jemanden an dieser Open-Source-artigen Nutzung zu hindern. Ich betone aber nochmal: Das mache ich nur für mich persönlich geltend. Auch wenn ich diesen Standpunkt offensiv vertrete.
Frau Rowling tut mir diesbezüglich leid, weil ihre persönliche Meinungsfreiheit nicht anerkannt wird - da aber auch sie wohl zu den Dummlingen dieser Welt gehört, die sich von sozialen Medien abhängig machen, hat sie es irgendwie auch nicht anders verdient...Billie Holiday hat geschrieben:(02 Apr 2021, 14:37)
Deshalb ist Frau Rowling, die Frauen als Frauen bezeichnet, ja auch transphob und die userin ist mit Begeisterung drauf angesprungen.
Jemand Unbekanntes postet, dass jemand voll rechts sei und sie stürzt sich hechelnd drauf.
Das war gestern. Heute bist du schon Rassist, wenn du weiße Haut hast. Dass das selber originär rassistisch ist werden die Wookies aber nicht verstehen.Uffhausen hat geschrieben:(02 Apr 2021, 14:31)
In der heutigen Zeit wirst du schon zum Rassisten, wenn es nur ein einzelner Mensch behauptet und diese Behauptung über die sozialen Medien viral gehen lässt - die WAHRHEIT, also ob du tatsächlich Rassist bist, oder ob es nur so scheint, interessiert dabei NIEMAND.
Wer sagt denn das in Deutschland, dass man schon Rassist sei, wenn man weiße Haut hat? Quelle? Beispiel?Tom Bombadil hat geschrieben:(02 Apr 2021, 15:10)
Das war gestern. Heute bist du schon Rassist, wenn du weiße Haut hast. Dass das selber originär rassistisch ist werden die Wookies aber nicht verstehen.
...falsch, du bist heute schon ein Rassist wenn du die gleichen Rechte einforderst wie ein Immigrant.Tom Bombadil hat geschrieben:(02 Apr 2021, 15:10)
Das war gestern. Heute bist du schon Rassist, wenn du weiße Haut hast.
Ich darf dich erinnern, dass DU in diese Kerbe geschlagen hast - für dich sind wir gegenwärtigen und zukünftigen Weißen immer noch Schuld am vergangenem Rassismus gegen Schwarze bspw. aus Zeiten des Kolonialismus = wenn wir selbstverständlich schuldig sind, nur weil wir weiße Haut haben, sind wir also auch selbstverständlich Rassisten.Selina hat geschrieben:(02 Apr 2021, 15:16)
Wer sagt denn das in Deutschland, dass man schon Rassist sei, wenn man weiße Haut hat? Quelle? Beispiel?
Da ging es einfach um Geschichtsvergessenheit. Niemand lebt im luftleeren Raum ohne jeglichen geschichtlichen Zusammenhang.Uffhausen hat geschrieben:(02 Apr 2021, 15:57)
Ich darf dich erinnern, dass DU in diese Kerbe geschlagen hast - für dich sind wir gegenwärtigen und zukünftigen Weißen immer noch Schuld am vergangenem Rassismus gegen Schwarze bspw. aus Zeiten des Kolonialismus = wenn wir selbstverständlich schuldig sind, nur weil wir weiße Haut haben, sind wir also auch selbstverständlich Rassisten.
Nachlesen kannst dich hier selber.
Natürlich wären wir heute nicht da, wo wir jetzt sind, wenn es die Vergangenheit und deren Geschichten nicht gäbe.Selina hat geschrieben:(02 Apr 2021, 16:29)
Da ging es einfach um Geschichtsvergessenheit. Niemand lebt im luftleeren Raum ohne jeglichen geschichtlichen Zusammenhang.
Ich hätte nie gedacht, dass ich dir mal vollumfänglich zustimmen muss!schokoschendrezki hat geschrieben:(02 Apr 2021, 14:37)
Ich komme aus der ganzen verfahrenen Identitäts-Diskussion nicht anders heraus. Auch Empathie ist ein allgemein menschliches Vermögen. Nicht gebunden an Ethnien.
Nur ein Beispiel: Eine Reportage über tschetschenische Migranten in Polen und in Deutschland. Die sowohl vor den Kadyrowzys als auch vor dem russischen Putin-Imperialismus geflohen sind. Der Reporter fragt beim Familienabendbrot das Familienoberhaupt, ob sich seine Schwiegertochter zum Gespräch nicht mit an den Essenstisch setzten könnte. Das Familienoberhaupt antwortet sinngemäß: Es sei eben Teil der tschetschenischen Kultur und Tradition, dass die Schwiegertöchter halt bedient und eben erst nach dem Schwiegervater am Tisch Platz nehmen darf. Die traditionelle tschetschenische Kultur werde unterdrückt. Und man merkt so richtig, dass das auf Gruppen-Empathie abzielt. Die Russen unterdrücken die traditionelle Kultur der ehemaligen Sowjetrepubliken. Das mag historisch sogar so sein. Aber da ist man bei mir empathiemäßig jedenfalls aber an der falschen Adresse. "Empathie" ist Einfühlbarkeit von Mensch zu Mensch und nicht von Gruppe zu Gruppe. Und Menschenrechte sind absolut und universell und nicht kulturabhängig.
Die Verteidigung des Züchtigungsrechts in Bayern übrigens lief ganz ähnlich ab wie im obigen Tschetschenien-Beispiel. Es handele sich um eine Art Landesgeohnheitsrecht. Um Gewohnheitsrecht, um "bayerische Kultur". So hieß es noch 1979 offiziell vom Obersten Bayerischen Landesgericht. So. Und dann gibt es die, die umgekehrt, genau solche Fakten nun wiederum für ihr persönliches Bayern-Bashing instrumentalisieren. Ich für mich persönlich versuche, mich von allen diesen Bindungen - positiven wie negativen sozuagen herauszuarbeiten. Was nicht heißt, dass man die tschetschenische oder bayerische Kultur einfach so in die Tonne wirft. Oder zu einem Einheitsbrei verquirlt. Nur: Sie ist Open Source geworden. Jeder kann sie nicht nur nach Belieben aufgreifen und fortführen sondern: Mehr noch: Es sollte als schimpflich gelten, jemanden an dieser Open-Source-artigen Nutzung zu hindern. Ich betone aber nochmal: Das mache ich nur für mich persönlich geltend. Auch wenn ich diesen Standpunkt offensiv vertrete.
Mit "Töppen auf'm Kopp" sind tatsächlich die Dinger gemeint, die als solche auch auf den Petroglyphen/Felszeichnungen erkennbar sind und sich deutlich von den Totem-Masken der Natives unterscheiden.Ammianus hat geschrieben:(02 Apr 2021, 16:31)
Rein von der Beschreibung denk ich da eher an Masken. Umhänge mögen dann auch dazu gedient haben, die kultische Funktion der Dargestellten zu betonen.
Hier geht es nicht nur um Deutschland.
Was soll ich dazu sagen? Hat sich "Woke" als "Aufgewachtheit" gegenüber sozialer Ungerechtigkeit nicht unmittelbar nach Aufkommen wieder sofort auf allen Seiten wieder kulturalisiert? "Aufgewachtheit" in einem unmittelbaren Sinne würde aus meiner Sicht bedeuten, dass man nicht von "Kulturen" redet sondern zum Beispiel über Lieferketten, ökonomische Strukturen und Steuervermeidung der großen Tech-Unternehmen. Gerade hat der bekannte französische Wirtschaftswissenschaftler Thomas Piketty ein neues Buch unter dem Titel "Kapital und Ideologie" herausgegeben.Selina hat geschrieben:(02 Apr 2021, 14:51)
Das ist doch auch ok, dass du diesen Gruppen-Identitäts-Zirkus nicht mitmachst. Ehrt dich. Ich hatte mit Empathie einfach das Mitgefühl mit Menschen, die wegen Rassisten leiden müssen, gemeint. Das fehlt in der Diskussion komplett. Da sehe ich nur Selbstmitleid. Was sagst du zum so genannten "Rassismus gegen Weiße", der im Zusammenhang mit dieser "Woke"-Diskussion immer wieder thematisiert wird?
Ich will keineswegs sagen, dass mich alles, was ich dazu in ersten Reflektionen hörte, dafür einnimmt ... aber das ist irgendwie schon eher "Aufgewachtheit".Thomas Piketty zeichnet in seiner wirtschaftspolitischen Weltbetrachtung „Kapital und Ideologie“ eine globale Geschichte der Ungleichheit. Daraus speist sich sein Plädoyer für eine Neuregelung von Besitz im Sinne eines partizipativen Sozialismus der Zukunft.
Das rechtfertigt aber auch keinen Rassismus, außerdem finde ich es nicht sonderlich schön, hier die Schwächsten der Gesellschaft gegeneinander auszuspielen. In Deutschland muss kein Kind hungern, falls doch würde ich das Versagen bei den Eltern suchen.gallerie hat geschrieben:(02 Apr 2021, 17:53)
Ich finde es beschämend, das Vorschulkinder hungrig in den Unterricht gehen, zur gleichen Zeit aber 1 Mio. Migranten
von Ungläubigen ernährt werden müssen!
Klingt spannend. Ich frag mich nur, warum viele Leute scheinbar nicht ohne das Konstrukt irgendeiner "kulturellen Identität" leben können. Für manche scheint davon alles abzuhängen. Wieso?schokoschendrezki hat geschrieben:(02 Apr 2021, 20:26)
Was soll ich dazu sagen? Hat sich "Woke" als "Aufgewachtheit" gegenüber sozialer Ungerechtigkeit nicht unmittelbar nach Aufkommen wieder sofort auf allen Seiten wieder kulturalisiert? "Aufgewachtheit" in einem unmittelbaren Sinne würde aus meiner Sicht bedeuten, dass man nicht von "Kulturen" redet sondern zum Beispiel über Lieferketten, ökonomische Strukturen und Steuervermeidung der großen Tech-Unternehmen. Gerade hat der bekannte französische Wirtschaftswissenschaftler Thomas Piketty ein neues Buch unter dem Titel "Kapital und Ideologie" herausgegeben.
Ich will keineswegs sagen, dass mich alles, was ich dazu in ersten Reflektionen hörte, dafür einnimmt ... aber das ist irgendwie schon eher "Aufgewachtheit".
Die kulturelle "Aufgewachtheit" im Sinne einer "Besinnung auf die eigene Identität" (bzw. das was dafür gehalten wird) stößt mich eher ab.
Ich nenne nur mal ein Beispiel: Astor Piazzolla. Der Mann ist dafür verprügelt worden, er erhielt Morddrohungen ... weil er angeblich den tradtionallen argentinischen Tango zerstören wollte. Eine "Identität" zerstören wollte. Seine Musik ist eine Mischung aus diesem tradtionellen argentinischem Tango (der selbst aber auch schon eine Fusion aus allem möglichen war), modernen Komponisten wie Bártok, der jiddischen Musik in New York, mit der er auf Hochzeiten als junger Musiker Geld verdiente, dann aber auch Bach und Mozart ... Und? Ist aus diesen Fusionen ein grauer Einheitsbrei entstanden? Nicht doch! Es ist ein scharf abgrenzbarer Individualstil entstanden. Ich kann nur für mich selbst sprechen: Aber ich stehe für die Auflösung aller Bindungen an Traditionen, Verbundenheiten, Identitäten. Für ein universales Menschentum.
Man kann zum Beispiel ein ukrainisches Heimatlied hernehmen genau wie auch einen schwarzen traditionellen Blues und nach der Methode Frank Zappa zunächst scheinbar völlig authentisch sein, dann Fremdtöne, Dissonanzen hineinsetzen. Und zuletzt das Ganze gewissermaßen zerlaufen lassen und lächerlich machen wie die Gegenstände auf einem Dali-Bild. Das ist mein Ding. Dekonstruktion.
Wenn du arabisch, persisch, türkisch, chinesisch oder japanisch sprechen könntest, könntest du einige selbst fragen.Selina hat geschrieben:(02 Apr 2021, 21:07)
Klingt spannend. Ich frag mich nur, warum viele Leute scheinbar nicht ohne irgendeine "kulturelle Identität" leben können. Für manche scheint davon alles abzuhängen. Wieso?
Lächerlich ist die Attitüde, so zu tun, als sei diese Aneignung und Umdeutung etwas Außergewöhnliches und nicht genau das, wovon Kultur lebt.schokoschendrezki hat geschrieben:(02 Apr 2021, 20:26)
Man kann zum Beispiel ein ukrainisches Heimatlied hernehmen genau wie auch einen schwarzen traditionellen Blues und nach der Methode Frank Zappa zunächst scheinbar völlig authentisch sein, dann Fremdtöne, Dissonanzen hineinsetzen. Und zuletzt das Ganze gewissermaßen zerlaufen lassen und lächerlich machen wie die Gegenstände auf einem Dali-Bild. Das ist mein Ding. Dekonstruktion.
Wieso Menschen sich ihrer kulturellen Identität verbunden fühlen? Ist das dein Ernst?Selina hat geschrieben:(02 Apr 2021, 21:07)
Klingt spannend. Ich frag mich nur, warum viele Leute scheinbar nicht ohne das Konstrukt irgendeiner "kulturellen Identität" leben können. Für manche scheint davon alles abzuhängen. Wieso?
Sich in der Familie und im Freundeskreis, auf Arbeit, in der Freizeit, bei Begegnungen aller Art wohl und geborgen zu fühlen, das hat nichts mit dem Konstrukt "kulturelle Identität" zu tun. Dieses Konstrukt benutzen einige Menschen, um sich von anderen abzugrenzen, sich stark und besser zu fühlen als andere. Dazu brauchen sie irgendwelche Gruppen- und Identitätsgefühle. Solches Verlangen ist aber eher ein Zeichen dafür, sich seiner selbst nicht ganz sicher zu sein. Man kann aber gut und gerne ohne diese pausenlosen Selbstversicherungen leben, zu irgendeiner Gruppe mit einer bestimmten "kulturellen Identität" zu gehören. Man gehört quasi nur zu sich selbst.Skeptiker hat geschrieben:(02 Apr 2021, 22:04)
Wieso Menschen sich ihrer kulturellen Identität verbunden fühlen? Ist das dein Ernst?
Deine kulturelle Identität bestimmte dein gesamtes Umfeld und deinen gesamten Alltag. Es bestimmt dein Gefühl davon, wo du "zuhause" bist und dich heimisch fühlst. Das zu verleugnen würde heißen, zu behaupten, dass es vollkommen egal wäre wo und in welcher Gesellschaft man lebt. Es wäre aber ein grobes Missverständnis zur Soziologie des Menschen, das zu glauben. Menschen sind Gewohnheitstiere und ihre Sozialisation prägt ihr Gefühl von Zugehörigkeit, Normalität und bestimmter Grundwerte. Findet man sich in einer anderen Umgebung wieder, dann ist es für jeden Menschen eine riesige Umgewöhnung sich neu einzuleben.
Ich frage mich ehrlich gesagt, bei solchen Aussagen, ob bestimmte Leute überhaupt mal in der Welt rumgekommen sind und dadurch andere Identitäten kennengelernt haben. Man kann ja offen sein für gesellschaftliche Veränderungen, aber zu glauben "kulturelle Identität" wäre unwichtig, halte ich für sehr naive Vorstellung.
Vollkommener Unsinn - sorry, das so sagen zu müssen. Das Vorhandensein einer kulturellen Identität mit einem Überlegenheitsgefühl anderen Kulturen gegenüber gleichsetzen zu wollen, ist in hohem Maße diffamierend und vollkommener Quatsch.Selina hat geschrieben:(02 Apr 2021, 22:26)
Sich in der Familie und im Freundeskreis, auf Arbeit, in der Freizeit, bei Begegnungen aller Art wohl und geborgen zu fühlen, das hat nichts mit dem Konstrukt "kulturelle Identität" zu tun. Dieses Konstrukt benutzen einige Menschen, um sich von anderen abzugrenzen, sich stark und besser zu fühlen als andere.
Vollkommen weltfremd. Es gibt keinen Menschen, der losgelöst wäre von seinem sozialen Umfeld. Und das soziale Umfeld ist nichts anderes als das, was die kulturelle Identität prägt.Dazu brauchen sie irgendwelche Gruppen- und Identitätsgefühle. Solches Verlangen ist aber eher ein Zeichen dafür, sich seiner selbst nicht ganz sicher zu sein. Man kann aber gut und gerne ohne diese pausenlosen Selbstversicherungen leben, zu irgendeiner Gruppe mit einer bestimmten "kulturellen Identität" zu gehören. Man gehört quasi nur zu sich selbst.
Das ist doch alles ok. Nur ist der Begriff "kulturelle Identität" falsch. Menschen sind soziale Wesen, werden sozialisiert, leben in Gesellschaften. Einige verhalten sich solidarisch, andere nicht. Sie unterhalten eine Vielzahl verschiedener Beziehungen untereinander, aber eine "kulturelle Identität" besitzen sie nicht. Das ist eine Erfindung. Eine Luftnummer. Ähnlich wie der neue Feind, die "Woke-Ideologie", oder die angeblich fehlende Meinungsfreiheit.Skeptiker hat geschrieben:(02 Apr 2021, 22:43)
Vollkommener Unsinn - sorry, das so sagen zu müssen. Das Vorhandensein einer kulturellen Identität mit einem Überlegenheitsgefühl anderen Kulturen gegenüber gleichsetzen zu wollen, ist in hohem Maße diffamierend und vollkommener Quatsch.
Vollkommen weltfremd. Es gibt keinen Menschen, der losgelöst wäre von seinem sozialen Umfeld. Und das soziale Umfeld ist nichts anderes als das, was die kulturelle Identität prägt.
Ich werde es wohl niemals nachvollziehen können, wie linke Ideologen diese relativ einfache Tatsache, die einem auch jeder Soziologe bestätigen dürfte, so grundsätzlich ablehnen können. Es geht ja nicht um kleinbürgerliches Spießertum und Brauchtumspflege, es geht um die Gesellschaft als Ganzes mit all ihren kulturellen Facetten. Die unterscheiden sich natürlich überall auf der Welt, daher fühlen sich Menschen an manchen Orten wohl, und an manchen anderen eben nicht. Eigentlich nicht schwer zu verstehen ...
Wie erklärst du die Existenz von ausländischen Parallelgesellschaften bspw. in der deutschen Gesamtgesellschaft?Selina hat geschrieben:(02 Apr 2021, 22:26)
Sich in der Familie und im Freundeskreis, auf Arbeit, in der Freizeit, bei Begegnungen aller Art wohl und geborgen zu fühlen, das hat nichts mit dem Konstrukt "kulturelle Identität" zu tun. Dieses Konstrukt benutzen einige Menschen, um sich von anderen abzugrenzen, sich stark und besser zu fühlen als andere. Dazu brauchen sie irgendwelche Gruppen- und Identitätsgefühle. Solches Verlangen ist aber eher ein Zeichen dafür, sich seiner selbst nicht ganz sicher zu sein. Man kann aber gut und gerne ohne diese pausenlosen Selbstversicherungen leben, zu irgendeiner Gruppe mit einer bestimmten "kulturellen Identität" zu gehören. Man gehört quasi nur zu sich selbst.
Das Problem ist halt, wenn man es sich zu einfach macht.Zunder hat geschrieben:(02 Apr 2021, 22:34)
Der Rassist des Tages ist übrigens Helmut Schleich.
#Blackfacing
Und diese Gesellschaften haben im Laufe der Zeit unterschiedliche kulturelle Identitäten entwickelt. Wo ist das Problem mit der Realität?Selina hat geschrieben:(02 Apr 2021, 23:11)
Menschen sind soziale Wesen, werden sozialisiert, leben in Gesellschaften.
"Kulturelle Identität" ist zunächst ersteinmal die Benennung eines Effektes. Da braucht man nichts zu erfinden. Gemeint ist letztendlich die Sozialisation, deren Teil auch gesellschaftliche/kulturelle Aspekte sind.Selina hat geschrieben:(02 Apr 2021, 23:11)
Das ist doch alles ok. Nur ist der Begriff "kulturelle Identität" falsch. Menschen sind soziale Wesen, werden sozialisiert, leben in Gesellschaften. Einige verhalten sich solidarisch, andere nicht. Sie unterhalten eine Vielzahl verschiedener Beziehungen untereinander, aber eine "kulturelle Identität" besitzen sie nicht. Das ist eine Erfindung. Eine Luftnummer. Ähnlich wie der neue Feind, die "Woke-Ideologie", oder die angeblich fehlende Meinungsfreiheit.
Das Problem sind Identitäten.Tom Bombadil hat geschrieben:(03 Apr 2021, 10:53)
Und diese Gesellschaften haben im Laufe der Zeit unterschiedliche kulturelle Identitäten entwickelt. Wo ist das Problem mit der Realität?
Reicht doch, sich heute als Indianer zu verkleiden. Früher war das eine Form der Bewunderung, heute Rassismus. Kein einziges Kind, verkleidet als Indianer, hat rassistisch gedacht. Die hatten Spaß.Skeptiker hat geschrieben:(03 Apr 2021, 10:58)
"Kulturelle Identität" ist zunächst ersteinmal die Benennung eines Effektes. Da braucht man nichts zu erfinden. Gemeint ist letztendlich die Sozialisation, deren Teil auch gesellschaftliche/kulturelle Aspekte sind.
Du glaubst alles das ist eine Erfindung? Dann frage doch mal, ob es heute einem Weißen möglich ist im Karneval als Michael Jackson rumzulaufen, ohne pauschalisiert Rassismus vorgeworfen zu bekommen (auch viele Jahre danach). Diese Anschuldigungen sind falsch - dennoch hat "irgendwer" es geschafft diese falschen Anschuldigungen zu systematisieren. Wer eigentlich?
Ja, die Sozialisten finden die graue Einheitsmasse besser als eine individuelle Gesellschaft, die graue Masse lässt sich leichter beherrschen und Aufmüpfige sind leicht auszutauschen.
Weil jeder Mensch IN einer bestimmten Kultur sozialisiert ist, deren Werte und Normen verinnerlicht, weil es ohne diese kulturelle Identität gar keine individuelle Identität gibt.Selina hat geschrieben:(02 Apr 2021, 21:07)
Klingt spannend. Ich frag mich nur, warum viele Leute scheinbar nicht ohne das Konstrukt irgendeiner "kulturellen Identität" leben können. Für manche scheint davon alles abzuhängen. Wieso?
Ja, die einer roten DDR-Socke. Die Prägung ist ja nun beim besten Willen nicht zu übersehen.Dark Angel hat geschrieben:(03 Apr 2021, 11:53)
Weil jeder Mensch IN einer bestimmten Kultur sozialisiert ist, deren Werte und Normen verinnerlicht, weil es ohne diese kulturelle Identität gar keine individuelle Identität gibt.
Und auch wenn DU das permanent leugnest und als räächts verteufelst, trifft das auch auf DICH zu - auch DU hast eine kulturelle Identität!
Das ist hart.Billie Holiday hat geschrieben:(03 Apr 2021, 11:56)
Ja, die einer roten DDR-Socke. Die Prägung ist ja nun beim besten Willen nicht zu übersehen.
Du siehst es anders? Dein gutes Recht.
Jeder Mensch grenzt sich von anderen Menschen durch seine Individualität ab, durch seine Einzigartigkeit und Unverwechselbarkeit. Genau diese Abgrenzung zu anderen ist es, die die Identität des Individuums - jedes einzelnen Individuums ausmacht, was den (einzelnen) Menschen, was die "Menschheit" von einem Bienenschwarm, Ameisenvolk oder auch Fischschwarm unterscheidet.Selina hat geschrieben:(02 Apr 2021, 22:26)
Sich in der Familie und im Freundeskreis, auf Arbeit, in der Freizeit, bei Begegnungen aller Art wohl und geborgen zu fühlen, das hat nichts mit dem Konstrukt "kulturelle Identität" zu tun. Dieses Konstrukt benutzen einige Menschen, um sich von anderen abzugrenzen, sich stark und besser zu fühlen als andere. Dazu brauchen sie irgendwelche Gruppen- und Identitätsgefühle. Solches Verlangen ist aber eher ein Zeichen dafür, sich seiner selbst nicht ganz sicher zu sein. Man kann aber gut und gerne ohne diese pausenlosen Selbstversicherungen leben, zu irgendeiner Gruppe mit einer bestimmten "kulturellen Identität" zu gehören. Man gehört quasi nur zu sich selbst.
Gemeinschaftsgefühl ist schlecht bei Weißen/Deutschen. Wenn Migranten unter sich bleiben, dann ist das völlig ok.Dark Angel hat geschrieben:(03 Apr 2021, 12:07)
Jeder Mensch grenzt sich von anderen Menschen durch seine Individualität ab, durch seine Einzigartigkeit und Unverwechselbarkeit. Genau diese Abgrenzung zu anderen ist es, die die Identität des Individuums - jedes einzelnen Individuums ausmacht, was den (einzelnen) Menschen, was die "Menschheit" von einem Bienenschwarm, Ameisenvolk oder auch Fischschwarm unterscheidet.
Jeder Mensch grenzt sich ab, indem er seine Wohnungstür schließt.
Menschen sind soziale Wesen, sind "Rudeltiere" (wie alle Primaten), die können ohne diese Zugeörigkeits- und Gemeinschaftsgefühle gar nicht überleben!
Gerade WEIL die Zugehörigkeits- und Gemeinschaftsgefühle Teil der individuellen Identität des Menschen - JEDES Menschen sind, kann er sich seiner überhaupt erst sicher sein.
Mein Gott, wie dämlich ist das denn, permanent zu behaupten, das Zusammengehörigkeits- Zugehörigkeits- und/oder Gemeinschaftsgefühl des Menschen wäre etwas Negatives, etwas dessen man sich entledigen müsse, das man nicht brauche.
Erzähle bitte einem Muslim, dass er keine kulturelle Identität hat, dass das nur eine Erfindung, eine "Luftnummer" sei oder einem Juden oder einem Inder, erzähle das einem Japaner oder einem amerikanischen Ureinwohner!Selina hat geschrieben:(02 Apr 2021, 23:11)
Das ist doch alles ok. Nur ist der Begriff "kulturelle Identität" falsch. Menschen sind soziale Wesen, werden sozialisiert, leben in Gesellschaften. Einige verhalten sich solidarisch, andere nicht. Sie unterhalten eine Vielzahl verschiedener Beziehungen untereinander, aber eine "kulturelle Identität" besitzen sie nicht. Das ist eine Erfindung. Eine Luftnummer. Ähnlich wie der neue Feind, die "Woke-Ideologie", oder die angeblich fehlende Meinungsfreiheit.
Ähnlich wurde schon mehrmals argumentiert, es kommt aber nichts danach.Dark Angel hat geschrieben:(03 Apr 2021, 12:19)
Erzähle bitte einem Muslim, dass er keine kulturelle Identität hat, dass das nur eine Erfindung, eine "Luftnummer" sei oder einem Juden oder einem Inder, erzähle das einem Japaner oder einem amerikanischen Ureinwohner!
Wenn du diesen Menschen einen derartigen ideologischen Schwachsinn zu verklickern versuchst, wie du ihn permanent hier ins Forum kübelst, dann lacht der dich entweder aus oder er zerreißt dich wütend in der Luft, weil du ihm etwas nehmen willst, was ihm wichtig ist oder er lässt dich einweisen, weil er der Meinung ist, du seist nicht ganz richtig im Kopf