Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Moderator: Moderatoren Forum 8

Benutzeravatar
Billie Holiday
Beiträge: 36301
Registriert: Mittwoch 11. Juni 2008, 11:45
user title: Mein Glas ist halbvoll.
Wohnort: Schleswig-Holstein, meerumschlungen

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

odiug hat geschrieben:(27 Mar 2021, 14:57)

Wenn er nur in wenigen Menschen verhaftet wäre, wäre der Rassismus kein gesellschaftliches Problem über das sich zu diskutieren lohnen würde.
Rassismus wäre gesellschaftlich geächtet und Rassisten isoliert.
Dem ist aber nicht der Fall.
Rassismus ist allgegenwärtig und wird von vielen gar nicht als solcher wahrgenommen, da gesellschaftlich tradiert.
Und genau um diesen Alltagsrassismus geht es.
Es geht hier nicht um den Neo Nazi, der Ausländerheime anzündet als Rassisten, sondern es geht um die, die das ignorieren, wegsehen und kleinreden.
Es geht nicht um den Cop, der einem unbewaffneten Afro Amerikaner erschießt, es geht um die, die das in Ordnung finden, weil man weiß ja wie die so sind ... man sieht es Tag für Tag bei Law & Order.
Es geht auch nicht um die, die sich gegen eine ungeordnete Einwanderung wenden.
Es geht um die, die in Deutschland entgegen der Realität kein Einwanderungsland sehen und in allen Muslimen entweder Wirtschaftsflüchtlinge oder islamistische Terroristen vermuten.
Es geht um die, die die Folgen des Kolonialismus bis heute leugnen und den Afrikanern vorwerfen, dass sie es nicht schaffen geordnete Verhältnisse zu schaffen.
Es geht um die, die Flüchtlinge aus Syrien einem brutalen Diktator ausliefern wollen, mit dem "Argument", sie müssten selbst gegen Assad kämpfen und das Land aufbauen.

Und vor allem geht es um die, die für sich jeglichen Rassismus von sich weisen, weil sie haben ja einen Freund der aus der Türkei kommt.
Was schlägst du vor, was getan werden sollte? Und wieviele äußern sich so, wie o.a.? Gedanken lesen kannst du ja nicht.
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

„Just because you’re offended, doesn’t mean you’re right.“ (Ricky Gervais)
Benutzeravatar
BlueMonday
Beiträge: 3794
Registriert: Montag 14. Januar 2013, 17:13
user title: Waldgänger&Klimaoptimist

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von BlueMonday »

Allein mal so eine Aussage genommen: "Es geht hier nicht um den Neo Nazi, der Ausländerheime anzündet als Rassisten, sondern es geht um die, die das ignorieren, wegsehen und kleinreden."

So eine typische kollektivistische Sichtweise. Die anonyme, unbekannte Gruppe der Wegsehenden, alles in einen großen Topf.
Dabei kann der Einzelne gar nicht überall sein, alles "am wichtigsten" finden, überall hinsehen, sich um alles kümmern, um seine eigene Sache etwa auch noch(ganz zum Schluss), sondern er wird notwendig Präferenzen haben, Entscheidungen treffen, wird notwendig "sonderbehandeln". Und wird dann von einem Tugendhaften mit dem "Neonazi" in die Kollektivschublade der "Rassisten" geworfen.

Unser odiug hier wird bspw. von den meisten Brandanschlägen konkret gar nichts wissen. Die allermeisten geschehen ohne sein Beisein, ohne seinen Eingriff, überhaupt ohne sein Hinsehen... Alles mögliche wird ihm wichtiger sein als das. Sein Frühstück, sein Schlaf, seine Bekannten, sein Leben usw. usf. Aber ... holier than thou.
ensure that citizens are informed that the vaccination is not mandatory and that no one is under political, social or other pressure to be vaccinated if they do not wish to do so;
Uffhausen
Beiträge: 1943
Registriert: Mittwoch 14. Dezember 2016, 22:33

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Uffhausen »

Selina hat geschrieben:(27 Mar 2021, 08:26)
Komm mal etwas runter und versuch mal, die Aufregung, die Unterstellungen und den Ad-personam-Stil aus deiner "Argumentation" zu nehmen. Die letzten drei, vier Reaktionen von dir auf Beiträge von mir sind alle in diesem Ton verfasst. Erst dann, wenn du mal etwas Contenance walten lässt, werde ich mir überlegen, möglicherweise mit dir weiter zu diskutieren. Ansonsten: Vergiss es.
Ich bitte vielmals um Entschuldigung, Selina - aber ich finde, du stellst dich in diesem Thread entsetzlich dumm an. Und da ich weiß, dass du definitiv nicht dumm bist, rege ich mich auf.

Bleib' einfach mal beim Thema des Threads und versuche auf die entsprechenden Kommentare, die du zu beantworten gedenkst, inhaltlich einzugehen - und nicht so wie bspw. bei mir, mit dem Thema Kolonialismus großspurig abzulenken und dann geschwind den Schwenk hin zum Nationalsozialismus zu vollführen. Sorry, aber so geht's nicht.

Und dann eben dein Melodrama von der ewigen und unendlichen Schuld - was soll das bitte? Noch dazu nimmst du dabei immer eine provozierende auktoriale Position ein; du redest nur über die Schuld von anderen, niemals über deine Schuld = als wärst du im Gegensatz zu allen anderen die einzig wahre Unschuld in Person. Kann es sein, dass du (persönliche) Schuld mit (allgemeiner) Verantwortung verwechselst?
"Man kann auf seinem Standpunkt stehen, aber man sollte nicht darauf sitzen." Erich Kästner
odiug

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von odiug »

Billie Holiday hat geschrieben:(27 Mar 2021, 15:32)

Was schlägst du vor, was getan werden sollte? Und wieviele äußern sich so, wie o.a.? Gedanken lesen kannst du ja nicht.
Man schaut auf den Alltagsrassismus und sensibilisiert dafür.
Und ja ... diese Diskussion ist nicht einfach und treibt manchmal abstruse Blüten.
Dennoch ist sie wichtig und kann nicht einfach ignoriert werden.

Und nein ... ich werde hier keine Spamorgie verursachen.
Die, die sich angesprochen fühlen werden ihre Gründe haben, die, die sich nicht angesprochen fühlen, die sollten nochmal darüber nachdenken.
Denn Alltagsrassismus betrifft auch mich.
Jeder ist davon betroffen ... es kommt darauf an, wie man damit umgeht.
Benutzeravatar
Billie Holiday
Beiträge: 36301
Registriert: Mittwoch 11. Juni 2008, 11:45
user title: Mein Glas ist halbvoll.
Wohnort: Schleswig-Holstein, meerumschlungen

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

odiug hat geschrieben:(27 Mar 2021, 16:07)

Man schaut auf den Alltagsrassismus und sensibilisiert dafür.
Und ja ... diese Diskussion ist nicht einfach und treibt manchmal abstruse Blüten.
Dennoch ist sie wichtig und kann nicht einfach ignoriert werden.
Wieso bist du eigentlich nie da, wenn irgendwo Nazis zündeln und verhinderst es?
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

„Just because you’re offended, doesn’t mean you’re right.“ (Ricky Gervais)
odiug

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von odiug »

Billie Holiday hat geschrieben:(27 Mar 2021, 16:12)

Wieso bist du eigentlich nie da, wenn irgendwo Nazis zündeln und verhinderst es?
sonst geht es dir gut :eek:
Ich bin kein Selbstmörder und habe auch keinen Waffenschein und Selbstjustiz ist aus guten Gründen verboten.
Außerdem bin ich kein Hellseher und es wäre schön, wenn sich die Polizei um den Schutz von Flüchtlingsheimen vor Anschlägen kümmert.
Ist eigentlich deren Aufgabe.
Benutzeravatar
Billie Holiday
Beiträge: 36301
Registriert: Mittwoch 11. Juni 2008, 11:45
user title: Mein Glas ist halbvoll.
Wohnort: Schleswig-Holstein, meerumschlungen

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

odiug hat geschrieben:(27 Mar 2021, 16:18)

sonst geht es dir gut :eek:
Ich bin kein Selbstmörder und habe auch keinen Waffenschein und Selbstjustiz ist aus guten Gründen verboten.
Außerdem bin ich kein Hellseher und es wäre schön, wenn sich die Polizei um den Schutz von Flüchtlingsheimen vor Anschlägen kümmert.
Ist eigentlich deren Aufgabe.
Aber alle anderen haben Selbstmörder zu sein? Gucken ja alle nur weg und sind ignorant und gleichgültig. :x
Du stellst doch die Forderung, dass alle im Alltag überall aufpassen. Auf den angeblichen Alltagsrassismus, der überall von morgens bis abends deutlich zu erkennen ist.
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

„Just because you’re offended, doesn’t mean you’re right.“ (Ricky Gervais)
Benutzeravatar
Selina
Beiträge: 17855
Registriert: Donnerstag 29. September 2016, 15:33

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

Uffhausen hat geschrieben:(27 Mar 2021, 16:07)

Ich bitte vielmals um Entschuldigung, Selina - aber ich finde, du stellst dich in diesem Thread entsetzlich dumm an. Und da ich weiß, dass du definitiv nicht dumm bist, rege ich mich auf.

Bleib' einfach mal beim Thema des Threads und versuche auf die entsprechenden Kommentare, die du zu beantworten gedenkst, inhaltlich einzugehen - und nicht so wie bspw. bei mir, mit dem Thema Kolonialismus großspurig abzulenken und dann geschwind den Schwenk hin zum Nationalsozialismus zu vollführen. Sorry, aber so geht's nicht.

Und dann eben dein Melodrama von der ewigen und unendlichen Schuld - was soll das bitte? Noch dazu nimmst du dabei immer eine provozierende auktoriale Position ein; du redest nur über die Schuld von anderen, niemals über deine Schuld = als wärst du im Gegensatz zu allen anderen die einzig wahre Unschuld in Person. Kann es sein, dass du (persönliche) Schuld mit (allgemeiner) Verantwortung verwechselst?
Schuld und Verantwortung sind zwei paar Schuhe. So tragen wir Heutigen keine Schuld an den Gräueltaten der Nazis in großen Teilen der Welt. Wir tragen auch keine Schuld an dem bestialischen Treiben weißer Kolonialisten (siehe verlinkter Text). Nein, das natürlich nicht. Was wir aber schon wahrnehmen sollten, ist die Verantwortung dafür, dass so etwas nie wieder geschieht. Zumindest an den Plätzen, an denen man sich gerade befindet, wo man lebt und arbeitet, kann man als Einzelner dafür sorgen, dass gefährlicher, lebensbedrohender Rassismus nicht wieder entsteht. Auch wenn es dazu oft einer gehörigen Portion Zivilcourage bedarf. Und vor allem darf solcher Rassismus nie wieder zur Staatsdoktrin werden. Wenn ich aber Äußerungen von Rechtsaußen höre, wird mir schlecht. Diese Leute urteilen über andere immerzu nach Geschlecht, nach Hautfarbe, nach Religion. Und hätten diese Leute die gewünschte Macht im Land, wäre das ein Rückfall in die Steinzeit.

Eine häufig verwendendete Methode dieser Leute ist so eine Art Begriffsumkehr. Was man bei der Diskussion um "Rassismus gegen Weiße" deutlich sieht. Damit soll abgelenkt werden vom realen Rassismus heute, von der Abwertung und Ausgrenzung von Menschen anderer Hautfarbe, anderen Glaubens, anderer Herkunft. Da wird ein kräftiger brauner Brei zusammengerührt aus allerlei Erdachtem und Fantasiertem ("Woke-Ideologie"), um den eigenen Rassismus gegen Schwarze, Muslime, kurz, gegen die Diversität der Gesellschaft zu verschleiern. Was viel interessanter wäre als diese ganze aufgeblasene Woke-Diskussion wäre das Erhellen von genau dieser Verschleierungstaktik. Aber dafür bräuchte es noch ein paar andere Mitdiskutanten, solche, die die erwähnte Diversität verkörpern.
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
Benutzeravatar
Billie Holiday
Beiträge: 36301
Registriert: Mittwoch 11. Juni 2008, 11:45
user title: Mein Glas ist halbvoll.
Wohnort: Schleswig-Holstein, meerumschlungen

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

Selina hat geschrieben:(27 Mar 2021, 16:47)

Schuld und Verantwortung sind zwei paar Schuhe. So tragen wir Heutigen keine Schuld an den Gräueltaten der Nazis in großen Teilen der Welt. Wir tragen auch keine Schuld an dem bestialischen Treiben weißer Kolonialisten (siehe verlinkter Text). Nein, das natürlich nicht. Was wir aber schon wahrnehmen sollten, ist die Verantwortung dafür, dass so etwas nie wieder geschieht. Zumindest an den Plätzen, an denen man sich gerade befindet, wo man lebt und arbeitet, kann man als Einzelner dafür sorgen, dass gefährlicher, lebensbedrohender Rassismus nicht wieder entsteht. Auch wenn es dazu oft einer gehörigen Portion Zivilcourage bedarf. Und vor allem darf solcher Rassismus nie wieder zur Staatsdoktrin werden. Wenn ich aber Äußerungen von Rechtsaußen höre, wird mir schlecht. Diese Leute urteilen über andere immerzu nach Geschlecht, nach Hautfarbe, nach Religion. Und hätten diese Leute die gewünschte Macht im Land, wäre das ein Rückfall in die Steinzeit.

Eine häufig verwendendete Methode dieser Leute ist so eine Art Begriffsumkehr. Was man bei der Diskussion um "Rassismus gegen Weiße" deutlich sieht. Damit soll abgelenkt werden vom realen Rassismus heute, von der Abwertung und Ausgrenzung von Menschen anderer Hautfarbe, anderen Glaubens, anderer Herkunft. Da wird ein kräftiger brauner Brei zusammengerührt aus allerlei Erdachtem und Fantasiertem ("Woke-Ideologie"), um den eigenen Rassismus gegen Schwarze, Muslime, kurz, gegen die Diversität der Gesellschaft zu verschleiern. Was viel interessanter wäre als diese ganze aufgeblasene Woke-Diskussion wäre das Erhellen von genau dieser Verschleierungstaktik. Aber dafür bräuchte es noch ein paar andere Mitdiskutanten, solche, die die erwähnte Diversität verkörpern.

Meine Herren, dein Umfeld muß grauenhaft sein, dort im Osten. In meinem haben die Migranten einen stinknormalen Alltag, hier brennt nichts und wer was zu bieten hat, findet einen Job.
Du tust, als ob tagtäglich überall Migranten um ihr Leben fürchten müssen und die gesamte deutsche Bevölkerung mit Heugabeln tagtäglich vor den Flüchtlingsheimen rumschimpfen. Mag bei dir so sein, bei mir nicht.

Nicht jeden Flüchtling pauschal liebzuhaben, hat mit Rassismus nichts zu tun.

Eigenartigerweise ist D ein beliebtes Einwanderungs- und Zufluchtsland.
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

„Just because you’re offended, doesn’t mean you’re right.“ (Ricky Gervais)
Uffhausen
Beiträge: 1943
Registriert: Mittwoch 14. Dezember 2016, 22:33

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Uffhausen »

Selina hat geschrieben:(27 Mar 2021, 16:47)
Schuld und Verantwortung sind zwei paar Schuhe.
Darin sind wir uns einig.
So tragen wir Heutigen keine Schuld an den Gräueltaten der Nazis in großen Teilen der Welt. Wir tragen auch keine Schuld an dem bestialischen Treiben weißer Kolonialisten (siehe verlinkter Text). Nein, das natürlich nicht.
Gestern hast du noch das hier geschrieben:
Befass dich mit der Geschichte des Kolonialismus. Dabei erfährst du, warum Rassismus in seinen Wurzeln eben zuerst einmal von Weißen ausging. Dieses ganze Herrenmenschen-Getue, das heute schon wieder "modern" ist, hat nun mal weiße Ursprünge. Weiße haben so dermaßen viel Schuld auf sich geladen, dafür reichen viele Generationen nicht, das annähernd wieder gutzumachen oder von der Schuld ein kleines bisschen abzutragen. Und das steckt in etlichen Weißen (natürlich nicht allen) immer noch drin.
:?: :?: :?:
Was wir aber schon wahrnehmen sollten, ist die Verantwortung dafür, dass so etwas nie wieder geschieht. Zumindest an den Plätzen, an denen man sich gerade befindet, wo man lebt und arbeitet, kann man als Einzelner dafür sorgen, dass gefährlicher, lebensbedrohender Rassismus nicht wieder entsteht. Auch wenn es dazu oft einer gehörigen Portion Zivilcourage bedarf.

Keine Frage, für herkömmlichen Alltags-Rassismus, kann einjede/r Verantwortung übernehmen.

Was verstehst du unter "gefährlichem, lebensbedrohenden Rassismus" - bspw. Terroranschläge? Wie soll ein einzelner Mensch allein mittels Zivilcourage verhindern können?

Es ist schon schlimm genug, dass öffentliche Panik droht/ausbricht, sofern bspw. in einem Bahnhof ein herrenloser Koffer rumsteht. Könnte ja eine Bombe drin sein - soll man derlei Verhalten nun auch an den Tag legen, sobald ein Weißer einen Lieferwagen bspw. vor einem türkischen Imbiss parkt? Könnte ja AUCH eine Bombe drin sein...
Und vor allem darf solcher Rassismus nie wieder zur Staatsdoktrin werden. Wenn ich aber Äußerungen von Rechtsaußen höre, wird mir schlecht. Diese Leute urteilen über andere immerzu nach Geschlecht, nach Hautfarbe, nach Religion. Und hätten diese Leute die gewünschte Macht im Land, wäre das ein Rückfall in die Steinzeit.
Linksaußen ist keinen Deut besser, nur andersrum veranlagt.
Eine häufig verwendendete Methode dieser Leute ist so eine Art Begriffsumkehr. Was man bei der Diskussion um "Rassismus gegen Weiße" deutlich sieht. Damit soll abgelenkt werden vom realen Rassismus heute, von der Abwertung und Ausgrenzung von Menschen anderer Hautfarbe, anderen Glaubens, anderer Herkunft. Da wird ein kräftiger brauner Brei zusammengerührt aus allerlei Erdachtem und Fantasiertem ("Woke-Ideologie"), um den eigenen Rassismus gegen Schwarze, Muslime, kurz, gegen die Diversität der Gesellschaft zu verschleiern.

Finde ich absolut nicht, diese deine Interpretation werte ich eher unter "verzweifeltes Wunschdenken". Du bist schlicht voreingenommen.

Natürlich können bspw. Schwarze auch rassistisch ggü. Weißen sein - Schwarze sind auch nur Menschen (wie die Weißen nicht minder) = wieso sollten Schwarze und Weiße dann nicht auch die gleichen menschlichen Verhaltensmuster in bestimmten Situationen aufweisen können?

Vor rund zwei Wochen habe ich mich von einem jugendlichen Flüchtlings-Nachwuchs in aller Öffentlichkeit als "Scheiß Ausländer" betiteln lassen dürfen - weil ich auf seine Ansprache auf arabisch mit "Was?" antwortete. Drum herum standen rund 20-30 weitere arabischstämmige Jungs = und alle haben sie schallend gelacht. Mir war's wurscht. Deppen halt. Egal, WAS sie sind.
Was viel interessanter wäre als diese ganze aufgeblasene Woke-Diskussion wäre das Erhellen von genau dieser Verschleierungstaktik. Aber dafür bräuchte es noch ein paar andere Mitdiskutanten, solche, die die erwähnte Diversität verkörpern.
Wir sind hier kein realitätsverweigerndes, rein links-ideologisches ODER rein rechts-ideologisches "Wir machen uns die Welt, wie sie uns gefällt"-Forum. Hier muss man halt mit Meinungfreiheit rechnen und darf kein partei-politisches Meinungsdiktat erwarten. Tut mir leid für dich/euch.
"Man kann auf seinem Standpunkt stehen, aber man sollte nicht darauf sitzen." Erich Kästner
odiug

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von odiug »

Billie Holiday hat geschrieben:(27 Mar 2021, 16:23)

Aber alle anderen haben Selbstmörder zu sein? Gucken ja alle nur weg und sind ignorant und gleichgültig. :x
Du stellst doch die Forderung, dass alle im Alltag überall aufpassen. Auf den angeblichen Alltagsrassismus, der überall von morgens bis abends deutlich zu erkennen ist.
Ja ... im Alltag.
Neo Nazis gehören nicht zu meinem Alltag.
Und wie gesagt: ich denke wir sind uns alle einig, was Neo Nazis betrifft.
So ... das gesagt ist eine From des Alltagsrassismus die Rassisten zu einem privaten Problem zu machen, um dass sich die Gesellschaft als ganzes nicht zu kümmern braucht.
Gleichzeitige heizt man dieses Gesocks an mit :"das wird man doch noch sagen dürfen ... " und "diese "linksgrüne Verbrecher nehmen mit meine Freiheit weg und jetzt auch noch meine mit Sexismus und Rassismus durchsetze Sprache!"
Und genau darum geht es ... "damit hab ich nix zu tun, ich bin kein Nazi (wobei das auch niemand behauptet hat)", "die anderen sind genauso schlimm (sind sie nicht)", "ich habe einen Freund aus dem Irak, der versteht das auch nicht (wie soll er auch)", und all der andere Mist, mit dem sich die eingebildeten "Antirassisten" hier brüsten :rolleyes:
Sören74

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Sören74 »

Billie Holiday hat geschrieben:(27 Mar 2021, 16:23)

Aber alle anderen haben Selbstmörder zu sein?
Wie kommst Du gerade darauf?
Benutzeravatar
Billie Holiday
Beiträge: 36301
Registriert: Mittwoch 11. Juni 2008, 11:45
user title: Mein Glas ist halbvoll.
Wohnort: Schleswig-Holstein, meerumschlungen

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

odiug hat geschrieben:(27 Mar 2021, 17:57)

Ja ... im Alltag.
Neo Nazis gehören nicht zu meinem Alltag.
Und wie gesagt: ich denke wir sind uns alle einig, was Neo Nazis betrifft.
So ... das gesagt ist eine From des Alltagsrassismus die Rassisten zu einem privaten Problem zu machen, um dass sich die Gesellschaft als ganzes nicht zu kümmern braucht.
Gleichzeitige heizt man dieses Gesocks an mit :"das wird man doch noch sagen dürfen ... " und "diese "linksgrüne Verbrecher nehmen mit meine Freiheit weg und jetzt auch noch meine mit Sexismus und Rassismus durchsetze Sprache!"
Und genau darum geht es ... "damit hab ich nix zu tun, ich bin kein Nazi (wobei das auch niemand behauptet hat)", "die anderen sind genauso schlimm (sind sie nicht)", "ich habe einen Freund aus dem Irak, der versteht das auch nicht (wie soll er auch)", und all der andere Mist, mit dem sich die eingebildeten "Antirassisten" hier brüsten :rolleyes:
Gib mal ein Beispiel für von Sexismus und Rassismus durchsetzte Sprache.
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

„Just because you’re offended, doesn’t mean you’re right.“ (Ricky Gervais)
Benutzeravatar
Billie Holiday
Beiträge: 36301
Registriert: Mittwoch 11. Juni 2008, 11:45
user title: Mein Glas ist halbvoll.
Wohnort: Schleswig-Holstein, meerumschlungen

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

Sören74 hat geschrieben:(27 Mar 2021, 18:11)

Wie kommst Du gerade darauf?
Weiter oben wird unser aller Untätigkeit, Ignoranz und Alltagsrassismus bemängelt. Was tust du gegen deinen?
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

„Just because you’re offended, doesn’t mean you’re right.“ (Ricky Gervais)
Sören74

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Sören74 »

Billie Holiday hat geschrieben:(27 Mar 2021, 18:12)

Weiter oben wird unser aller Untätigkeit, Ignoranz und Alltagsrassismus bemängelt. Was tust du gegen deinen?
Um gegen Alltagsrassismus etwas zu tun, muss man kein Selbstmörder sein. Dazu gehört schon Lebenserfahrung, was man in der Situation machen kann und was angebracht ist.
Skeptiker

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Skeptiker »

odiug hat geschrieben:(27 Mar 2021, 17:57)
Ja ... im Alltag.
Neo Nazis gehören nicht zu meinem Alltag.
Und wie gesagt: ich denke wir sind uns alle einig, was Neo Nazis betrifft.
So ... das gesagt ist eine From des Alltagsrassismus die Rassisten zu einem privaten Problem zu machen, um dass sich die Gesellschaft als ganzes nicht zu kümmern braucht.
Gleichzeitige heizt man dieses Gesocks an mit :"das wird man doch noch sagen dürfen ... " und "diese "linksgrüne Verbrecher nehmen mit meine Freiheit weg und jetzt auch noch meine mit Sexismus und Rassismus durchsetze Sprache!"
Und genau darum geht es ... "damit hab ich nix zu tun, ich bin kein Nazi (wobei das auch niemand behauptet hat)", "die anderen sind genauso schlimm (sind sie nicht)", "ich habe einen Freund aus dem Irak, der versteht das auch nicht (wie soll er auch)", und all der andere Mist, mit dem sich die eingebildeten "Antirassisten" hier brüsten :rolleyes:
Also Odiug, das ist schon eine ziemliche Zumutung, wie du hier über andere urteilst. Du malst ein Ungeheuer von Rassismus an die Wand, welches am Ende nur das Spiegelbild deiner Paranoia einer Gesellschaft gegenüber ist, die du offenbar zutiefst verabscheust - aber auch nicht wirklich kennst.

Wir haben in Deutschland sicher Vorurteile wie alle Gesellschaften in der Welt auch. Unsere Gesellschaft ist mehrheitlich weiß, sodass Menschen mit anderen Wurzeln sehr leicht äußerlich erkennbar sind. Jeder Mensch auf der Welt, der ein von der Mehrheitsgesellschaft abweichendes Bild abgibt, dem werden Vorurteile entgegengebracht werden - überall auf der Welt. Die Frage ist nicht OB das so ist, sondern wie offen die Gesellschaft ist Vorurteile immer wieder auf den Prüfstand zu stellen und den Menschen eine Chance zu geben zu zeigen, dass die Vorurteile nichts wert sind.

Und da habe ich ein vollkommen anderes Bild als du. Ich lebe in einem Land, welches sehr offen anderen Menschen gegenüber ist, und in dem klassischer Rassismus kaum noch existiert. Was sehr wohl existiert, ist eine pauschalisierte Wertung von Menschen aus bestimmten Kulturkreisen. Das hat aber weniger mit klassischem Rassismus zu tun - teilweise natürlich auch - sondern eher mit dem Wissen darum, dass die Sozialisation nunmal den Menschen prägt - sowohl positiv als auch negativ. "Anders" ist da zunächst einmal "schwierig".

Persönlich habe ich den Eindruck, dass du vorhandene rechte Strömungen zu einem gesellschaftlichen Problem hochspielst, welches so, in der Form, nicht existiert. Die Worthülsen die du gebrauchst finde ich in meinem Umfeld nicht wieder. Mehr noch - mein Eindruck ist, dass überall auf der Welt (insbesondere außerhalb des westlichen Kulturkreises) das Thema sehr viel ernster zu nehmen ist, aber gleichzeitig wesentlich entspannter gesehen wird. Daher habe ich den Eindruck, dass auch deine ganz persönliche Einstellung eher einer Hysterie folgt, die von interessierter Seite gepusht wird, aber die sich vom eigentlichen Problemdruck eher entkoppelt hat.

Wir brauchen keinen immer rassistischeren Antirassismus, wir brauchten einen Abbau von Vorurteilen auf alltäglicher Basis. Bleibt doch mit eurem Hass einfach in euerer Bubble - dann erfüllt sie einen Zweck.
Zuletzt geändert von Skeptiker am Samstag 27. März 2021, 18:32, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
Billie Holiday
Beiträge: 36301
Registriert: Mittwoch 11. Juni 2008, 11:45
user title: Mein Glas ist halbvoll.
Wohnort: Schleswig-Holstein, meerumschlungen

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

Sören74 hat geschrieben:(27 Mar 2021, 18:28)

Um gegen Alltagsrassismus etwas zu tun, muss man kein Selbstmörder sein. Dazu gehört schon Lebenserfahrung, was man in der Situation machen kann und was angebracht ist.
Was hast du als letztes an Alltagsrassismus erlebt und was hast du getan?
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

„Just because you’re offended, doesn’t mean you’re right.“ (Ricky Gervais)
Skeptiker

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Skeptiker »

Billie Holiday hat geschrieben:(27 Mar 2021, 18:11)

Gib mal ein Beispiel für von Sexismus und Rassismus durchsetzte Sprache.
"Guten Tag Frau ..." :eek:
Sören74

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Sören74 »

Billie Holiday hat geschrieben:(27 Mar 2021, 18:31)

Was hast du als letztes an Alltagsrassismus erlebt und was hast du getan?
Gute Frage. Viele Beispiele fallen mir im eigenen Umfeld nicht ein, zum Glück. Nur ab und zu habe ich mal jemanden daran erinnert, dass er den Gebrauch des Ausdrucks "Kanake" vielleicht doch besser überdenken sollte.

P.S: Im Netz erlebt man Alltagsrassismus leider häufiger. Auch in Zusammenhang bei einigen durchgedrehten Klima"skeptikern" bzgl. dem Wissenschaftler Mojib Latif.
Zuletzt geändert von Sören74 am Samstag 27. März 2021, 18:36, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
Billie Holiday
Beiträge: 36301
Registriert: Mittwoch 11. Juni 2008, 11:45
user title: Mein Glas ist halbvoll.
Wohnort: Schleswig-Holstein, meerumschlungen

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

Skeptiker hat geschrieben:(27 Mar 2021, 18:31)

"Guten Tag Frau ..." :eek:
Ja, echt schlimm, Frauen sind doch keine Frauen mehr.
Ich betrachte das als fortschreitende Verblödung einer Gesellschaft ohne echte Probleme. Wer sich selbst als non-binärer genderfluider Was weiß ich bezeichnet, leidet wahrscheinlich an Langeweile und einer unbedeutenden Persönlichkeit, die aufgepeppt werden muß.
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

„Just because you’re offended, doesn’t mean you’re right.“ (Ricky Gervais)
Sören74

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Sören74 »

Skeptiker hat geschrieben:(27 Mar 2021, 18:31)

"Guten Tag Frau ..." :eek:
Finde ich schon ein interessantes Beispiel. Macht auch allein wegen der Höflichkeit einen Unterschied aus, wenn man sagt "Guten Tag Frau" oder "Guten Tag Frau Meier". :)
Benutzeravatar
Billie Holiday
Beiträge: 36301
Registriert: Mittwoch 11. Juni 2008, 11:45
user title: Mein Glas ist halbvoll.
Wohnort: Schleswig-Holstein, meerumschlungen

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

Sören74 hat geschrieben:(27 Mar 2021, 18:34)

Gute Frage. Viele Beispiele fallen mir im eigenen Umfeld nicht ein, zum Glück. Nur ab und zu habe ich mal jemanden daran erinnert, dass er den Gebrauch des Ausdrucks "Kanake" vielleicht doch besser überdenken sollte.
Mein Umfeld ist nicht so asozial. Weder habe ich Kanake noch Neger noch Scheiß-Ausländer in den letzten Jahren gehört.
Vielleicht lebe ich in einem spießigen kleinstädtischen Umfeld.
Ich glaub, Scheiß-Ossi zählt nicht. Das habe ich mal auf der Straße während einer unschönen Einpark-Situation gehört. Ist aber ok.

Auf einem Konzert hörte ich vor Jahren hinter mir eine Frau sagen „die Negerin singt fantastisch, unglaublich, diese Stimme“
Hätte ich während der Darbietung eine Grundsatz-Diskussion vom Stapel brechen sollen, inmitten von Konzertbesuchern und bei nicht unbeträchtlicher Lautstärke? Das überlasse ich den perfekten Menschen.
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

„Just because you’re offended, doesn’t mean you’re right.“ (Ricky Gervais)
odiug

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von odiug »

Skeptiker hat geschrieben:(27 Mar 2021, 18:30)

Also Odiug, das ist schon eine ziemliche Zumutung, wie du hier über andere urteilst. Du malst ein Ungeheuer von Rassismus an die Wand, welches am Ende nur das Spiegelbild deiner Paranoia einer Gesellschaft gegenüber ist, die du offenbar zutiefst verabscheust - aber auch nicht wirklich kennst.

Wir haben in Deutschland sicher Vorurteile wie alle Gesellschaften in der Welt auch. Unsere Gesellschaft ist mehrheitlich weiß, sodass Menschen mit anderen Wurzeln sehr leicht äußerlich erkennbar sind. Jeder Mensch auf der Welt, der ein von der Mehrheitsgesellschaft abweichendes Bild abgibt, dem werden Vorurteile entgegengebracht werden - überall auf der Welt. Die Frage ist nicht OB das so ist, sondern wie offen die Gesellschaft ist Vorurteile immer wieder auf den Prüfstand zu stellen und den Menschen eine Chance zu geben zu zeigen, dass die Vorurteile nichts wert sind.

Und da habe ich ein vollkommen anderes Bild als du. Ich lebe in einem Land, welches sehr offen anderen Menschen gegenüber ist, und in dem klassischer Rassismus kaum noch existiert. Was sehr wohl existiert, ist eine pauschalisierte Wertung von Menschen aus bestimmten Kulturkreisen. Das hat aber weniger mit klassischem Rassismus zu tun - teilweise natürlich auch - sondern eher mit dem Wissen darum, dass die Sozialisation nunmal den Menschen prägt - sowohl positiv als auch negativ. "Anders" ist da zunächst einmal "schwierig".

Persönlich habe ich den Eindruck, dass du vorhandene rechte Strömungen zu einem gesellschaftlichen Problem hochspielst, welches so, in der Form, nicht existiert. Die Worthülsen die du gebrauchst finde ich in meinem Umfeld nicht wieder. Mehr noch - mein Eindruck ist, dass überall auf der Welt (insbesondere außerhalb des westlichen Kulturkreises) das Thema sehr viel ernster zu nehmen ist, aber gleichzeitig wesentlich entspannter gesehen wird. Daher habe ich den Eindruck, dass auch deine ganz persönliche Einstellung eher einer Hysterie folgt, die von interessierter Seite gepusht wird, aber die sich vom eigentlichen Problemdruck eher entkoppelt hat.

Wir brauchen keinen immer rassistischeren Antirassismus, wir brauchten einen Abbau von Vorurteilen auf alltäglicher Basis. Bleibt doch mit eurem Hass einfach in euerer Bubble - dann erfüllt sie einen Zweck.
Das sagt der "Richtige", der hier mit Unterstellungen, Übertreibungen, Horrorszenarien seiner Paranoia frönt und dabei sich als "Antirassisten" rühmt, der alte weiße Männer vor dem Beelzebub der linksgrünversifften PC schützt.
Ich sag dir mal ganz ehrlich: ich kenne Leute in der CSU aus dem hinterwälderischten Landkreisen, mit denen man sachlicher diskutieren kann und eher einen Kompromiss finden kann, als all die "überzeugten FDP Wähler" in diesem Forum zusammen genommen :rolleyes:
Benutzeravatar
Billie Holiday
Beiträge: 36301
Registriert: Mittwoch 11. Juni 2008, 11:45
user title: Mein Glas ist halbvoll.
Wohnort: Schleswig-Holstein, meerumschlungen

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

Sören74 hat geschrieben:(27 Mar 2021, 18:37)

Finde ich schon ein interessantes Beispiel. Macht auch allein wegen der Höflichkeit einen Unterschied aus, wenn man sagt "Guten Tag Frau" oder "Guten Tag Frau Meier". :)
Den Namen sollst du gedanklich ergänzen. Es geht darum, eine Frau mit „Frau xy“ anzusprechen.
Alles ist ein Konstrukt, wußtest du das noch nicht? Frau Meier als Frau anzusprechen ist schon sexistisch, weil nicht klar ist, ob sie denn heute eine Frau sein will.
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

„Just because you’re offended, doesn’t mean you’re right.“ (Ricky Gervais)
Sören74

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Sören74 »

Billie Holiday hat geschrieben:(27 Mar 2021, 18:43)

Den Namen sollst du gedanklich ergänzen. Es geht darum, eine Frau mit „Frau xy“ anzusprechen.
Alles ist ein Konstrukt, wußtest du das noch nicht? Frau Meier als Frau anzusprechen ist schon sexistisch, weil nicht klar ist, ob sie denn heute eine Frau sein will.
Das war schon klar, Skeptiker hat ja die ... dazugeschrieben. :) Aber das brauchte mich auf den Gedanken, wie wir Ansprachen wie "Frau" oder "Mann" ohne Nachnahmen wahrnehmen. Oder wie es ist, wenn man nur mit dem Nachnamen angesprochen wird.
Sören74

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Sören74 »

Billie Holiday hat geschrieben:(27 Mar 2021, 18:43)

Alles ist ein Konstrukt, wußtest du das noch nicht? Frau Meier als Frau anzusprechen ist schon sexistisch, weil nicht klar ist, ob sie denn heute eine Frau sein will.
Außerdem denke ich, das Risiko kann man durchaus eingehen. ;)
Benutzeravatar
Billie Holiday
Beiträge: 36301
Registriert: Mittwoch 11. Juni 2008, 11:45
user title: Mein Glas ist halbvoll.
Wohnort: Schleswig-Holstein, meerumschlungen

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

Sören74 hat geschrieben:(27 Mar 2021, 18:45)

Das war schon klar, Skeptiker hat ja die ... dazugeschrieben. :) Aber das brauchte mich auf den Gedanken, wie wir Ansprachen wie "Frau" oder "Mann" ohne Nachnahmen wahrnehmen. Oder wie es ist, wenn man nur mit dem Nachnamen angesprochen wird.
Kenne ich auch nicht. Entweder höre ich ein Hallo, Frau Holiday oder ein Hallo ohne Namen.
Kommt das oft bei dir vor, dass Leute nur mit Nachnamen angesprochen werden? Hallo, Meier. ?
Guten Morgen, Müller.
Nee, kann ich nicht mit dienen. Aber ich will nicht ausschließen, dass mein Umfeld einfach nur zu spießig ist.

Und du gehst in der S-Bahn beherzt dazwischen, wenn jemand nur mit Nachnamen gegrüßt wird? :)
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

„Just because you’re offended, doesn’t mean you’re right.“ (Ricky Gervais)
Benutzeravatar
Selina
Beiträge: 17855
Registriert: Donnerstag 29. September 2016, 15:33

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

Uffhausen hat geschrieben:(27 Mar 2021, 17:38)
...
Zur Schuldfrage: Das ist nur scheinbar ein Widerspruch, was du da kritisierst. Es gibt sowas wie die Schuld des Einzelnen, die persönliche Schuld, aber auch - und das ist mit der zitierten Passage gemeint - eine Art moralische Schuld größerer Gruppen/Gesellschaften. Das hat was mit historischem Gedächtnis der Gesellschaft zu tun. Du persönlich trägst an den Gräueltaten natürlich keine Schuld. Trotzdem wurde geschichtlich betrachtet ein immenser Berg an Schuld aufgehäuft. Kolonialismus, Nazizeit. Das sind nicht nur einfach Kapitel in Geschichtsbüchern, die man abhaken kann. Und aus dieser angehäuften immensen Schuld erwächst die Verantwortung gegenwärtiger und kommender Generationen, solche Berge von Schuld nie wieder aufzuhäufen.
Zuletzt geändert von Brainiac am Dienstag 30. März 2021, 22:14, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: [MOD] Fullquote entfernt
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
Sören74

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Sören74 »

Billie Holiday hat geschrieben:(27 Mar 2021, 18:52)

Und du gehst in der S-Bahn beherzt dazwischen, wenn jemand nur mit Nachnamen gegrüßt wird? :)
Und wie! :D Zum Thema Rassismus passt meine Assoziation natürlich nicht.
Skeptiker

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Skeptiker »

odiug hat geschrieben:(27 Mar 2021, 18:41)
Das sagt der "Richtige", der hier mit Unterstellungen,
Bitte Beleg
Übertreibungen,
Bitte Beleg
Horrorszenarien
Bitte Beleg
seiner Paranoia frönt und dabei sich als "Antirassisten" rühmt, der alte weiße Männer vor dem Beelzebub der linksgrünversifften PC schützt.
Ich bin Antirassist. Und wenn dir Hautfarben nicht unwichtig sondern wichtig sind, dann bist du es halt nicht. Ganz einfach.
Ich sag dir mal ganz ehrlich: ich kenne Leute in der CSU aus dem hinterwälderischten Landkreisen, mit denen man sachlicher diskutieren kann und eher einen Kompromiss finden kann, als all die "überzeugten FDP Wähler" in diesem Forum zusammen genommen :rolleyes:
Und ich sage dir ganz ehrlich, dass dein Argumentationsstil vollkommen unsachlich ist. Daher ist mir dein Urteil darüber was eine sachliche Diskussion ist, eher egal. Du kannst ja zeigen wie sachlich du argumentierst, indem du mir Belege für die drei Vorwürfe bringst, die du oben gemacht hast. Da hast du doch bestimmt sehr sehr überzeugende Aussagen die du zitieren kannst, oder?
odiug

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von odiug »

Skeptiker hat geschrieben:(27 Mar 2021, 21:23)

Bitte Beleg

Bitte Beleg

Bitte Beleg

Ich bin Antirassist. Und wenn dir Hautfarben nicht unwichtig sondern wichtig sind, dann bist du es halt nicht. Ganz einfach.

Und ich sage dir ganz ehrlich, dass dein Argumentationsstil vollkommen unsachlich ist. Daher ist mir dein Urteil darüber was eine sachliche Diskussion ist, eher egal. Du kannst ja zeigen wie sachlich du argumentierst, indem du mir Belege für die drei Vorwürfe bringst, die du oben gemacht hast. Da hast du doch bestimmt sehr sehr überzeugende Aussagen die du zitieren kannst, oder?
Wunderbar :p
Du behauptest tatsächlich, dass dir Hautfarbe nicht wichtig ist und du in der Lage bist, dass völlig auszublenden :?:
Und das stimmt einfach nicht ... das kann nicht stimmen, weil das in unsrer Gesellschaft einfach unmöglich ist.
Jeder von uns hat Sterotypen im Kopf, bildet sich Vorurteile und handelt danach.
Das zu leugnen allein macht noch keinen Rassisten aus, aber es ist eine wichtige Voraussetzung dafür einer zu werden.
Ohne diese "Fähigkeit", die eigenen Vorurteile nicht zu konfrontieren, kann man kein Rassist sein.
Wie gut man dabei ist, die eigenen Vorurteile zu konfrontieren, ist dann die zweite Frage und auch ich habe Defizite ... aber Hass auf alte weiße Männer gehört nicht dazu.
Und hier ist mein zweiter Punkt: ich will dass die Dinge besser werden.
Das hier und jetzt finde ich unzulänglich.
Und ich halte die Öffnung der Grenzen auch 2015 für keinen Fehler.
Ich halte es vielmehr für einen Fehler, dem Gemurre und Gemotze der "Wir sind das Volk & Lügenpresse halt die Fresse!" viel zu schnell nachgegeben zu haben.
Ich gebe dir aber darin recht, dass viel zu viele Fehler in der Organisation damals gemacht wurden und so mancher etwas naiv an die Sache ran ging.
Dennoch hat 2015 Deutschland viel Sympathie im Ausland eingebracht, einige dort waren sogar echt erstaunt.
Und kaputt gemacht wurde das durch PEGIDA und VW Bosse.
Und dann noch was: du bringst hier sehr viele Beispiele aus dem Ausland, meist USA.
Ich kann dir aus persönlicher Erfahrung sagen, in den USA kämpft man mit anderen Bandagen und wir sind hier noch nicht soweit.
Und mit etwas Glück brauchen wir auch gar nicht soweit gehen, wie in den USA.

Dazu gehört auch, dass man die unzulänglich Partizipation marginalisierter Gruppen als Problem erkennt und anspricht.
Und ja ... ich geb dir auch darin recht, manche Debatten sind naiv oder gar bescheuert.
Dennoch sind die Debatten über diese Themen wichtig.
Zuletzt geändert von odiug am Sonntag 28. März 2021, 00:23, insgesamt 2-mal geändert.
Uffhausen
Beiträge: 1943
Registriert: Mittwoch 14. Dezember 2016, 22:33

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Uffhausen »

Selina hat geschrieben:(27 Mar 2021, 19:51)

Zur Schuldfrage: Das ist nur scheinbar ein Widerspruch, was du da kritisierst. Es gibt sowas wie die Schuld des Einzelnen, die persönliche Schuld, aber auch - und das ist mit der zitierten Passage gemeint - eine Art moralische Schuld größerer Gruppen/Gesellschaften.
Nein, Selina - das ist immer noch ein Widerspruch = du hast lediglich die Position der Schuld verändert, damit bleibt es aber immer noch Schuld.

Wenn ich jetzt bspw. Zeuge einer Tat werde und ich schreite nicht ein, obwohl ich weiß, dass das, dessen ich Zeuge werde, falsch ist, dann trage ich moralische Schuld, weil ich den moralischen Erwartungen an meine Person, welchen ich als Teil einer Gesellschaft verpflichtet bin, nicht nachgekommen bin.

Mich kann aber keinesfalls eine derartige moralische Schuld treffen an Taten, denen ich nicht zugegen war, weil diese und mich - bspw. den Kolonialismus betreffend - mehrere Generationen trennen. Um auf irgendeiner Art und Weise Schuld an etwas zu sein, musst du direkt oder indirekt an einer Tat beteiligt sein. Und dazumal ist Schuld auch endlich = spätestens mit dem Tod eines Menschen endet auch automatisch dessen Schuld. Schuldgefühle können nicht vererbt werden (nicht zu verwechseln mit bspw. finanzieller Schuld). Und auch nicht aufgezwungen (= Erinnerungskultur). Und wer sich Schuld für etwas einredet, an der man aus Gründen diverser logischer Gesetze gar nicht Schuld sein kann, der ist wahrscheinlich psychisch angeschlagen oder richtiggehend krank.

Nochmal: Was du meint, ist nicht Schuld, sondern Verantwortung; im Anbetracht der Vergangenheit auf die Gegenwart und Zukunft übertragen. Versetze dich mal gedanklich in eine Situation, in welcher du direkte oder indirekte (bzw. moralische) Verantwortung hattest - wie fühlt sich Verantwortung an, was ist das für ein Gefühl? Verantwortung kann extrem belastend sein = vielleicht verwechselt man sie deswegen auch gerne mit Schuld.
Das sind nicht nur einfach Kapitel in Geschichtsbüchern, die man abhaken kann.
Doch. Das muss man sogar. Unbedingt. Abhaken heißt nicht vergessen. Wenn du bspw. von Nationalsozialismus nicht loslassen kannst, wie willst dann Verantwortung dafür übernehmen können, dass sich so etwas nicht wieder wiederholt? Die noch lebenden Zeitzeugen werden in naher Zukunft alle gestorben sein - das Überleben u. a. des Holocaust hast niemanden unsterblich gemacht. Ihr Erbe ist die Erinnerung. Unsere Aufgabe ist die Verantwortung. Fühl' dich nach Herzens Lust verantwortlich, Selina = schuldig machst du dich erst, wenn du der sich ergebenen Verantwortung nicht nachkommst.

Aktuell sind befinden wir uns mitten in einem neuen großen, gefährlichen und tödlichen Kapitel der Menschheitsgeschichte - sollen sich die Menschen in hundert Jahren schuldig fühlen, weil wir uns damals nicht immer brav an die Corona-Regeln gehalten haben? Glaubst du, in hundert Jahren wird man sich noch die Millionen Toten erinnern, die bis heute an Covid19 gestorben sind und noch sterben werden? Fändest du es wichtig, dass man sich an uns erinnern wird, dass man unser gedenkt, dass man sich über Generationen hinweg schuldig fühlt? Vielleicht haben die Menschen in hundert Jahren auch weißgott andere, noch schlimmere Probleme... wir werden es nie erfahren. ;)
"Man kann auf seinem Standpunkt stehen, aber man sollte nicht darauf sitzen." Erich Kästner
Benutzeravatar
Selina
Beiträge: 17855
Registriert: Donnerstag 29. September 2016, 15:33

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

[...]

Du hast mich mehrfach missverstanden. Das kommt auch vom selektiven Lesen und Zitieren. Denn ich hab sehr wohl mehrfach über Unterschied und Zusammenhang von Schuld und Verantwortung geschrieben. Nochmal: Du bist persönlich nicht schuldig an den Gräueltaten in Kolonialismus und Nazizeit. Logisch. Und ja, heute gehts um Verantwortung. Trotzdem: Es gibt noch etwas, das geht über die Kategorien "persönliche Schuld" und "Verantwortung" hinaus. Das ist ein Bewusstsein dafür, welch ein immenser Berg von Schuld in der Vergangenheit aufgehäuft worden ist. Ohne dieses Bewusstsein über vergangene Schuld unserer Vorfahren wird es nie gelingen, Gegenwart und Zukunft zu meistern. So tief und grausam die vergangenen Abgründe auch sind, du solltest dennoch hineinschauen. Diese immense vergangene Schuld ist nicht einfach verschwunden, nur, weil du die Augen davor verschließt. Mal sinnbildlich gesprochen.
Zuletzt geändert von Brainiac am Dienstag 30. März 2021, 22:13, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: [MOD] Fullquote entfernt, steht direkt darüber
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
Uffhausen
Beiträge: 1943
Registriert: Mittwoch 14. Dezember 2016, 22:33

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Uffhausen »

Selina hat geschrieben:(28 Mar 2021, 00:13)

Du hast mich mehrfach missverstanden. Das kommt auch vom selektiven Lesen und Zitieren.
Würdest du zur Abwechslung meine Kommentare selektieren, anstatt Fullquotes zu benutzen, wüsste ich genauer, auf was sich "mehrfach missverstanden" bezieht...
Trotzdem: Es gibt noch etwas, das geht über die Kategorien "persönliche Schuld" und "Verantwortung" hinaus. Das ist ein Bewusstsein dafür, welch ein immenser Berg von Schuld in der Vergangenheit aufgehäuft worden ist. Ohne dieses Bewusstsein über vergangene Schuld unserer Vorfahren wird es nie gelingen, Gegenwart und Zukunft zu meistern. So tief und grausam die vergangenen Abgründe auch sind, du solltest dennoch hineinschauen. Diese immense vergangene Schuld ist nicht einfach verschwunden, nur, weil du die Augen davor verschließt. Mal sinnbildlich gesprochen.
Da meint man, man hätte sich auf "Entweder/Oder" geeinigt, da kommt Selina mit einem "Trotzdem" daher! :D Nee, Selina - du musst dich schon entscheiden. Du kannst nicht sagen: Nein, du bist nicht schuld, aber trotzdem irgendwie schuldig. Was meinst du mit Bewusstsein - soll man wenigstens so tun, als hätte man Schuld = obwohl man weiß, dass man keine Schuld hat? :?:

Auch bezüglicher des Ausmaßes solltest du, wenn schon, konkreter werden - die hoch ist der Berg und wie tief ist der Abgrund = deine einizige Angabe lautet: Immens. "Immens" ist jedoch relativ. Jeder, der die damalige Zeit nicht selbst miterlebt hat, kann sich nur anmassen, was die Täter und die Opfer der Vergangenheit an Schuld und Leid zu bewältigen hatten. Ich persönlich kann das nicht - das verbietet mir mein Respekt vor der Geschichte. Wenn du jedoch meinst, über soviel Vorstellungskraft zu verfügen, hast du entweder zuviel Fantasie, oder eben keinerlei Anstand. :|
"Man kann auf seinem Standpunkt stehen, aber man sollte nicht darauf sitzen." Erich Kästner
Benutzeravatar
DarkLightbringer
Beiträge: 48078
Registriert: Montag 19. Dezember 2011, 16:49
user title: Vive la Liberté !

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von DarkLightbringer »

Die Anhänger der Identitätspolitik fordern, Menschengruppen – wieder – nach Merkmalen zu unterscheiden: Sexualität, Geschlecht, Hautfarbe und Ethnie, Herkunft. Dabei geht es ihnen nicht um Gleichberechtigung, sondern um Bevorzugung.
https://www.welt.de/debatte/kommentare/ ... chaft.html

Der Kommentator nennt dazu Beispiele.

Das rechtsstaatliche Prinzip stehe dem entgegen, da vor dem Gesetz alle gleich sind. Außer, man ändere die Gesetze.
Für den Chefredakteur der "Welt am Sonntag" ist es letztlich ein Kampf um die Demokratie, nichts weniger.

Die Verfemung von Künstlern und Wissenschaftlern ist Teil des beschriebenen Phänomens. Andererseits werden auch Gegenstimmen laut, wie z. B. die von Wolfgang Thierse.
>>We’ll always have Paris<<
[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
Benutzeravatar
Selina
Beiträge: 17855
Registriert: Donnerstag 29. September 2016, 15:33

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

Uffhausen hat geschrieben:(28 Mar 2021, 07:06)

Würdest du zur Abwechslung meine Kommentare selektieren, anstatt Fullquotes zu benutzen, wüsste ich genauer, auf was sich "mehrfach missverstanden" bezieht...


Da meint man, man hätte sich auf "Entweder/Oder" geeinigt, da kommt Selina mit einem "Trotzdem" daher! :D Nee, Selina - du musst dich schon entscheiden. Du kannst nicht sagen: Nein, du bist nicht schuld, aber trotzdem irgendwie schuldig. Was meinst du mit Bewusstsein - soll man wenigstens so tun, als hätte man Schuld = obwohl man weiß, dass man keine Schuld hat? :?:

Auch bezüglicher des Ausmaßes solltest du, wenn schon, konkreter werden - die hoch ist der Berg und wie tief ist der Abgrund = deine einizige Angabe lautet: Immens. "Immens" ist jedoch relativ. Jeder, der die damalige Zeit nicht selbst miterlebt hat, kann sich nur anmassen, was die Täter und die Opfer der Vergangenheit an Schuld und Leid zu bewältigen hatten. Ich persönlich kann das nicht - das verbietet mir mein Respekt vor der Geschichte. Wenn du jedoch meinst, über soviel Vorstellungskraft zu verfügen, hast du entweder zuviel Fantasie, oder eben keinerlei Anstand. :|
Nein. Man liest einfach viel, informiert sich, lernt, studiert Hintergründe. Dazu gehört auch der eine oder andere von nem erfahrenen alten Weib wie mir verlinkte Text, die eine oder andere vermittelte Einsicht Dritter. Ich zum Beispiel hab früher, als ich so jung war wie du und jünger, solche Berichte von viel Älteren, die noch näher an bestimmten Epochen altersmäßig dran waren, sehr neugierig und wissbegierig aufgenommen und angehört. Ich habe ihnen Löcher in den Bauch gefragt, wie man so schön sagt. Und es gehört auch einfach mal das Akzeptieren einer gegensätzlichen Meinung dazu, das Aushaltenkönnen von Widersprüchen etcpp.
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
Benutzeravatar
Selina
Beiträge: 17855
Registriert: Donnerstag 29. September 2016, 15:33

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

DarkLightbringer hat geschrieben:(28 Mar 2021, 07:36)

https://www.welt.de/debatte/kommentare/ ... chaft.html

Der Kommentator nennt dazu Beispiele.

Das rechtsstaatliche Prinzip stehe dem entgegen, da vor dem Gesetz alle gleich sind. Außer, man ändere die Gesetze.
Für den Chefredakteur der "Welt am Sonntag" ist es letztlich ein Kampf um die Demokratie, nichts weniger.

Die Verfemung von Künstlern und Wissenschaftlern ist Teil des beschriebenen Phänomens. Andererseits werden auch Gegenstimmen laut, wie z. B. die von Wolfgang Thierse.
Dass es den Anhängern der kritisierten "Identitätspolitik" nicht um Gleichberechtigung, sondern um Bevorzugung geht, wie da zu lesen ist, wird aber nirgendwo richtig begründet mit Zitaten und Beispielen. Es wird lediglich behauptet, es sei so. Nein, um Bevorzugung geht es selbstverständlich nicht. Es geht um Augenhöhe, um Chancengleichheit und um ein gleichberechtigtes Miteinander der Menschen, egal, welcher Hautfarbe, Religion, sexueller Orientierung und Herkunft. Und das international.
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
Skeptiker

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Skeptiker »

odiug hat geschrieben:(27 Mar 2021, 23:31)
Wunderbar :p
Du behauptest tatsächlich, dass dir Hautfarbe nicht wichtig ist und du in der Lage bist, dass völlig auszublenden :?:
Nein, das habe nicht ich behauptet, das behauptest DU.

Teil einer sachlichen Auseinandersetzung ist es, sich mit dem zu befassen was gesagt wurde, und die Dinge im Kopf nicht weiterzuspinnen. Das scheint ein grundsätzliches Problem bei dir zu sein, denn es ist schon bemerkenswert auf die Aufforderung zu Belegen, nicht etwa mit Belegen, sondern mit weiteren ersponnenen Behauptungen zu reagieren.
Und das stimmt einfach nicht ... das kann nicht stimmen, weil das in unsrer Gesellschaft einfach unmöglich ist.
Jeder von uns hat Sterotypen im Kopf, bildet sich Vorurteile und handelt danach.
Ach wirklich? Ich zitiere nun nochmal aus dem was ich geschrieben habe um dir zu zeigen wie gut du meine Texte liest um mir DAS als Neuigkeit zu verkaufen:
Skeptiker hat geschrieben:(27 Mar 2021, 18:30)
...
Wir haben in Deutschland sicher Vorurteile wie alle Gesellschaften in der Welt auch. Unsere Gesellschaft ist mehrheitlich weiß, sodass Menschen mit anderen Wurzeln sehr leicht äußerlich erkennbar sind. Jeder Mensch auf der Welt, der ein von der Mehrheitsgesellschaft abweichendes Bild abgibt, dem werden Vorurteile entgegengebracht werden - überall auf der Welt. Die Frage ist nicht OB das so ist, sondern wie offen die Gesellschaft ist Vorurteile immer wieder auf den Prüfstand zu stellen und den Menschen eine Chance zu geben zu zeigen, dass die Vorurteile nichts wert sind.
...
:| Und DU willst MIR etwas davon erzählen, dass die Menschen Vorurteile haben? Natürlich haben sie die. LIES MEINE BEITRÄGE!
Das zu leugnen ...
:rolleyes:
... allein macht noch keinen Rassisten aus, aber es ist eine wichtige Voraussetzung dafür einer zu werden.
Ohne diese "Fähigkeit", die eigenen Vorurteile nicht zu konfrontieren, kann man kein Rassist sein.
Wie gut man dabei ist, die eigenen Vorurteile zu konfrontieren, ist dann die zweite Frage und auch ich habe Defizite ... aber Hass auf alte weiße Männer gehört nicht dazu.
Und hier ist mein zweiter Punkt: ich will dass die Dinge besser werden.
Das hier und jetzt finde ich unzulänglich.
Und ich halte die Öffnung der Grenzen ...
.., und nun langts! Nicht nur, dass du Strohmänner aufbaust, ich würde irgendetwas "leugnen", nun fängst du auch noch mit der Flüchtlingskrise an, offensichtlich nur um weiter vom Thema abzulenken.

Darauf gehe ich nicht ein. Das ist Spam.
Und dann noch was: du bringst hier sehr viele Beispiele aus dem Ausland, meist USA.
Ich kann dir aus persönlicher Erfahrung sagen, in den USA kämpft man mit anderen Bandagen und wir sind hier noch nicht soweit.
Und mit etwas Glück brauchen wir auch gar nicht soweit gehen, wie in den USA.

Dazu gehört auch, dass man die unzulänglich Partizipation marginalisierter Gruppen als Problem erkennt und anspricht.
Und ja ... ich geb dir auch darin recht, manche Debatten sind naiv oder gar bescheuert.
Dennoch sind die Debatten über diese Themen wichtig.
Natürlich ist es wichtig sich gegen Rassismus einzusetzen. Das WIE ist das Problem. "An dem Methoden kannst du sie erkennen, nicht an den Ziele" - ich weiss es langweilt, aber bei dem einen oder anderen dauert die Erkenntnis halt länger.

Wo bleiben die Belege für deine Behauptungen? Du magst mit deiner Masche bei Hinterwäldler der CSU Erfolg haben, bei mir nicht.
Benutzeravatar
DarkLightbringer
Beiträge: 48078
Registriert: Montag 19. Dezember 2011, 16:49
user title: Vive la Liberté !

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von DarkLightbringer »

Selina hat geschrieben:(28 Mar 2021, 09:16)

Dass es den Anhängern der kritisierten "Identitätspolitik" nicht um Gleichberechtigung, sondern um Bevorzugung geht, wie da zu lesen ist, wird aber nirgendwo richtig begründet mit Zitaten und Beispielen. Es wird lediglich behauptet, es sei so. Nein, um Bevorzugung geht es selbstverständlich nicht. Es geht um Augenhöhe, um Chancengleichheit und um ein gleichberechtigtes Miteinander der Menschen, egal, welcher Hautfarbe, Religion, sexueller Orientierung und Herkunft. Und das international.
Eine führende Linke in Frankreich sieht das deutlich anders:
https://www.politik-forum.eu/viewtopic. ... 6#p4952336
>>We’ll always have Paris<<
[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
Benutzeravatar
tarkomed
Beiträge: 7930
Registriert: Mittwoch 23. Oktober 2019, 10:03

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von tarkomed »

Billie Holiday hat geschrieben:(27 Mar 2021, 10:21)

Was tust du denn tagtäglich den PoC so an? :?:
Ich tu ihnen nichts an. Der rassistische Vermieter und der rassistische Personaler, der die Bewerbungen für einen Arbeitsplatz bearbeitet, tun ihnen was an. Und das sind nur zwei Beispiele.
Billie Holiday hat geschrieben:(27 Mar 2021, 10:21)
Ich würde den jedoch nicht ausschließlich an Weißen festmachen. Du zum Beispiel als Deutscher hättest null Chancen, bei meinem zukünftigen irakischen Schwiegersohn eine Anstellung zu bekommen. Der nimmt nur seinesgleichen in seinem Betrieb.
Du scheinst ihn nicht besonders zu mögen...
Gib dich nicht so, dass alle andern dich für etwas halten, was du nicht sein willst.
Wenn sie es trotzdem tun, dann bist du es...
Benutzeravatar
tarkomed
Beiträge: 7930
Registriert: Mittwoch 23. Oktober 2019, 10:03

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von tarkomed »

Skeptiker hat geschrieben:(27 Mar 2021, 10:51)

Ich beziehe mich nicht auf deinen Text, sondern darauf, wie Wokes diesen auslegen - nämlich indem sie pauschalisiert über Menschen urteilen, mit der vorgegeben Intention pauschalisierte Diskriminierung zu reduzieren.
Ist diese Behauptung nicht genauso pauschal?
Skeptiker hat geschrieben:(27 Mar 2021, 10:51)
*Mööööh* Unterstellungs- und Suggestionsalarm. Mit keinem Wort habe ich mich auch "alle Betroffenen von Rassismus" bezogen. Ich beziehe mich immernoch auf das Strangthema - ich weiss, wie langweilig :rolleyes:
Wozu dann der Begriff Revancherassismus? Wer will sich sonst und wofür deiner Meinung nach revanchieren, wenn nicht die Betroffenen?
Skeptiker hat geschrieben:(27 Mar 2021, 10:51)
Rassismus kann nur auf der Basis bekämpft werden, dass man seine Methode als falsch entlarvt und sie zu gesellschaftlichen Randerscheinung macht.
Man kann seine Methode allerdings nicht als falsch entlarven, indem man gleichzeitig denjenigen, die sich gegen Rassismus einsetzen, Revancherassismus unterstellt und somit die Opferrolle auf die Gesellschaft verschiebt.
Skeptiker hat geschrieben:(27 Mar 2021, 10:51)
Die Abwehrreaktion der Gesellschaft wird insbesondere dadurch ausgelöst, als dass Moralapostel mit Missionsdrang eine Gesellschaft mit rassistischen Methoden zu Tätern erklärt, vorgeblich um ihnen genau die Methoden auszutreiben, die sie selber zu dem Zwecke anwenden. Das ist idiotisch - und dagegen wehrt sich jede Gesellschaft zurecht.
Da verwechselst du jetzt die Gesellschaft mit einer Minderheit, die all denjenigen Revancherassismus unterstellt und als Moralapostel abwertet, die sich gegen Rassismus einsetzen. Das ist eine Umkehrung der Vorzeichen, was du hier wieder versuchst.
Gib dich nicht so, dass alle andern dich für etwas halten, was du nicht sein willst.
Wenn sie es trotzdem tun, dann bist du es...
Skeptiker

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Skeptiker »

Selina hat geschrieben:(28 Mar 2021, 09:16)
Dass es den Anhängern der kritisierten "Identitätspolitik" nicht um Gleichberechtigung, sondern um Bevorzugung geht, wie da zu lesen ist, wird aber nirgendwo richtig begründet mit Zitaten und Beispielen. Es wird lediglich behauptet, es sei so. Nein, um Bevorzugung geht es selbstverständlich nicht. Es geht um Augenhöhe, um Chancengleichheit und um ein gleichberechtigtes Miteinander der Menschen, egal, welcher Hautfarbe, ...
Könntest du mir das Gesetz nennen, welches auf die Hautfarbe Bezug nimmt, und somit unterschiedliche Rechte für Menschen unterschiedlicher Hautfarbe in Deutschland festschreibt?

Wenn es das nicht gibt, dann sind Menschen unterschiedlicher Hautfarbe gleichberechtigt. Punkt. Ende der Diskussion.

Was du aber meinst ist nicht "Gleichberechtigung" sondern Gleichbehandlung. Das ist ein gesellschaftlicher Aspekt, kein legaler.
Weiterhin meinst du mit "Chancengleichheit" typischerweise nicht die gleichen Chancen, sondern die gleichen Ergebnisse, weil für dich in typisch linker Weltauffassung alle Menschen per so gleich sind, und somit auch das Gleiche bei gleichen Chancen herauskommen muss. Ich dagegen sehe eine Welt voller Individuen in der sich aus diesen Individuen unterschiedlichste Gruppen mit unterschiedlichen Neigungen und Prioriäten bilden. Diese Diversität führt zu einem großen Mix, aber keinem, der überall homogen ist. Das ist er Unterschied zwischen "bunt" und "grau".
Benutzeravatar
Selina
Beiträge: 17855
Registriert: Donnerstag 29. September 2016, 15:33

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

DarkLightbringer hat geschrieben:(28 Mar 2021, 10:10)

Eine führende Linke in Frankreich sieht das deutlich anders:
https://www.politik-forum.eu/viewtopic. ... 6#p4952336
Sorry, bester Herr DarkLightbringer, aber auch der Text der Französin ist eine Aneinanderreihung von Behauptungen und Vermutungen. Was zum Beispiel soll eine "opferzentrierte Ideologie des Antirassismus" sein? Sollte es besser eine "täterzentrierte Ideologie des Antirassismus" sein? Das wäre dann schon kurios. Ja, es gibt auch Linke, die sich nach rechts bewegen. Sie kommen aus allen politischen Richtungen. Sie wollen unterm Strich belegen, dass diese westliche Demokratie so nicht mehr funktioniert... mit all der eingebildeten Behinderung der Meinungsfreiheit, mit der herbeifantasierten "linksgrünen Meinungsdiktatur". Sie wollen unterm Strich etwas Neues, etwas Anderes. Etwas Autokratisch-Nationalistisches. Etwas, wo ein starker Führer mal richtig auf den Tisch haut, wenn Leute mit ausländischen Wurzeln und Frauen zu viel wollen. Vielleicht sowas wie den Rechtspopulisten Orban. Oder wie diese schrecklichen PiS-Leute mit ihren altertümlichen Ansichten.
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
Benutzeravatar
Selina
Beiträge: 17855
Registriert: Donnerstag 29. September 2016, 15:33

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

Skeptiker hat geschrieben:(28 Mar 2021, 10:37)

Könntest du mir das Gesetz nennen, welches auf die Hautfarbe Bezug nimmt, und somit unterschiedliche Rechte für Menschen unterschiedlicher Hautfarbe in Deutschland festschreibt?

Wenn es das nicht gibt, dann sind Menschen unterschiedlicher Hautfarbe gleichberechtigt. Punkt. Ende der Diskussion.

Was du aber meinst ist nicht "Gleichberechtigung" sondern Gleichbehandlung. Das ist ein gesellschaftlicher Aspekt, kein legaler.
Weiterhin meinst du mit "Chancengleichheit" typischerweise nicht die gleichen Chancen, sondern die gleichen Ergebnisse, weil für dich in typisch linker Weltauffassung alle Menschen per so gleich sind, und somit auch das Gleiche bei gleichen Chancen herauskommen muss. Ich dagegen sehe eine Welt voller Individuen in der sich aus diesen Individuen unterschiedlichste Gruppen mit unterschiedlichen Neigungen und Prioriäten bilden. Diese Diversität führt zu einem großen Mix, aber keinem, der überall homogen ist. Das ist er Unterschied zwischen "bunt" und "grau".
Nein. Was ich "meine", kannst du nur vage ahnen. Mir gehts einfach um eine Welt ohne Diskriminierung und Benachteiligung wegen Hautfarbe, Religion, Herkunft und sexueller Orientierung. International. Ein völlig normaler liberaler und humanistischer Wunsch. Hat vordergründig mit Linkssein nichts zu tun. Auch dir empfehle ich die Doku "I am not your negro" über James Baldwin (Schriftsteller, schwarz, schwul, 1987 verstorben). Oder auch "nur" seine Bücher. Dann verstehst du, was ich mit Ausgrenzung und Diskriminierung meine.
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
Benutzeravatar
Billie Holiday
Beiträge: 36301
Registriert: Mittwoch 11. Juni 2008, 11:45
user title: Mein Glas ist halbvoll.
Wohnort: Schleswig-Holstein, meerumschlungen

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

tarkomed hat geschrieben:(28 Mar 2021, 10:19)

Ich tu ihnen nichts an. Der rassistische Vermieter und der rassistische Personaler, der die Bewerbungen für einen Arbeitsplatz bearbeitet, tun ihnen was an. Und das sind nur zwei Beispiele.

Du scheinst ihn nicht besonders zu mögen...
Jeder hat das Recht, seine Wohnung zu vermieten, wem ER will. Und jeder AG stellt den für sich passenden AN ein. Nach außen hin mag es Rassismus sein. Dazu müßte ich die Gründe kennen, warum da zwei nicht zusammengekommen sind. Mir ist klar, dass für dich jeder Migrant brillant ist und es völlig ausgeschlossen ist, dass er evtl. für den Job nicht geeignet ist.

Doch, ich mag ihn. Aber es ist Tatsache, dass er privat und Geschäft trennt und in seinem Betrieb Leute einstellt, die zu ihm passen. Übrigens 10 Mann. Er sagt klipp und klar, er nimmt keine Deutschen, da Mentalitätsunterschiede und er mit seinen Leuten arabisch spricht.
Ist das für dich rassistisch und du magst das so offen nicht sagen, da er Migrant und Moslem ist und du in einer Zwickmühle wärst? Oder ist das kein Rassismus für dich, weil Schwarzbärtige mit dunklem Teint niemals rassistisch sein können, bzw. es bei denen nicht so schlimm ist?
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

„Just because you’re offended, doesn’t mean you’re right.“ (Ricky Gervais)
Benutzeravatar
tarkomed
Beiträge: 7930
Registriert: Mittwoch 23. Oktober 2019, 10:03

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von tarkomed »

Uffhausen hat geschrieben:(27 Mar 2021, 17:38) ...soll man derlei Verhalten nun auch an den Tag legen, sobald ein Weißer einen Lieferwagen bspw. vor einem türkischen Imbiss parkt? Könnte ja AUCH eine Bombe drin sein...
Wir wären schon mal ein gutes Stück weiter, wenn wir uns nicht mehr einbilden würden, einen "Weißen" von einem Türken unterscheiden zu können und dann würde sich auch der Verdacht verflüchtigen, dass eine Bombe im Lieferwagen liegen könnte…
Gib dich nicht so, dass alle andern dich für etwas halten, was du nicht sein willst.
Wenn sie es trotzdem tun, dann bist du es...
Benutzeravatar
Billie Holiday
Beiträge: 36301
Registriert: Mittwoch 11. Juni 2008, 11:45
user title: Mein Glas ist halbvoll.
Wohnort: Schleswig-Holstein, meerumschlungen

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

tarkomed hat geschrieben:(28 Mar 2021, 12:02)

Wir wären schon mal ein gutes Stück weiter, wenn wir uns nicht mehr einbilden würden, einen "Weißen" von einem Türken unterscheiden zu können und dann würde sich auch der Verdacht verflüchtigen, dass eine Bombe im Lieferwagen liegen könnte…
Rein optisch kann man einen Türken ganz gut von einem Nordlicht unterscheiden.

Die Vielfalt der Menschheit ermöglicht diese auch optische Vielfalt, weißt du.
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

„Just because you’re offended, doesn’t mean you’re right.“ (Ricky Gervais)
Benutzeravatar
Billie Holiday
Beiträge: 36301
Registriert: Mittwoch 11. Juni 2008, 11:45
user title: Mein Glas ist halbvoll.
Wohnort: Schleswig-Holstein, meerumschlungen

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

Plötzlich ist Vielfalt in Kultur, Optik und Herkunft doch nicht mehr so attraktiv, oder wie soll ich den Wunsch verstehen, wir alle sollten voneinander nicht mehr zu unterscheiden sein? Das ist doch Rassismus. Optische Unterscheidungen sind negativ, Schwarzafrikaner und Lappe durch nichts zu unterscheiden. :dead:
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

„Just because you’re offended, doesn’t mean you’re right.“ (Ricky Gervais)
Benutzeravatar
tarkomed
Beiträge: 7930
Registriert: Mittwoch 23. Oktober 2019, 10:03

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von tarkomed »

Billie Holiday hat geschrieben:(28 Mar 2021, 12:06)

Rein optisch kann man einen Türken ganz gut von einem Nordlicht unterscheiden.

Die Vielfalt der Menschheit ermöglicht diese auch optische Vielfalt, weißt du.
Es muss sich um eine optische Täuschung in deinem Fall handeln. So viele Nordlichter sind es gar nicht in Deutschland, wie du zu sehen meinst. Hast du nach dem Stammbaum gefragt bei denen, die du für Nordlichter hältst?
Das kannst du anderen erzählen, die nicht in Deutschland leben. Das ist doch lächerlich.
Gib dich nicht so, dass alle andern dich für etwas halten, was du nicht sein willst.
Wenn sie es trotzdem tun, dann bist du es...
Benutzeravatar
Billie Holiday
Beiträge: 36301
Registriert: Mittwoch 11. Juni 2008, 11:45
user title: Mein Glas ist halbvoll.
Wohnort: Schleswig-Holstein, meerumschlungen

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

tarkomed hat geschrieben:(28 Mar 2021, 12:52)

Es muss sich um eine optische Täuschung in deinem Fall handeln. So viele Nordlichter sind es gar nicht in Deutschland, wie du zu sehen meinst. Hast du nach dem Stammbaum gefragt bei denen, die du für Nordlichter hältst?
Das kannst du anderen erzählen, die nicht in Deutschland leben. Das ist doch lächerlich.
Ok, du meinst also, man kann Südländer und Nordlichter nicht unterscheiden. Von mir aus.

Bekomme ich eine Antwort auf meine Fragen weiter oben, oder ist das unangenehm für dich? Dann lass es.
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

„Just because you’re offended, doesn’t mean you’re right.“ (Ricky Gervais)
Gesperrt