Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

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Welcher der folgenden Aussagen zur Kernenergie in Deutschland würden Sie am ehesten zustimmen?

Wir sollten aus der Kernkraft aussteigen wie beschlossen, da sie zu große Risiken birgt
47
46%
Wir sollten die Laufzeit der bereits bestehenden Kernkraftwerke ausdehnen, aber keine neuen bauen
14
14%
Wir sollten die Laufzeit der bereits bestehenden Kernkraftwerke ausdehnen und darüber hinaus neue bauen
30
29%
Ich halte die These, dass mittels Kernkraft der CO2-Ausstoß wesentlich verringert werden kann, für falsch
4
4%
Ich halte nichts von der These, dass der Mensch über CO2-Ausstoß zum Klimawandel beiträgt
8
8%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 103
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Sören74 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(19 Mar 2021, 09:39)

Aber gut, was will man von linken JournalistInnen (taz, FR) auch erwarten.
Könntest Du auch die Quelle nennen?
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Tom Bombadil
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Tom Bombadil »

Sören74 hat geschrieben:(19 Mar 2021, 11:31)

Na mal schauen, was daraus wird und ob es auch eine ökonomische Alternative darstellt.
Warten wir es ab.
Sören74 hat geschrieben:(19 Mar 2021, 11:33)

Könntest Du auch die Quelle nennen?
Wikipedia.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Sören74 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(19 Mar 2021, 11:35)

Wikipedia.
Seltsam, ich habe das Zitat bei der Zeit gefunden: https://www.zeit.de/politik/2020-12/kli ... imapolitik
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Tom Bombadil
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Tom Bombadil »

Und? Es ist nicht ungewöhnlich, für mehrere Blätter zu schreiben. Die Zeit ist ja auch eher dem linken Spektrum zuzuordnen.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Sören74 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(19 Mar 2021, 12:06)

Und? Es ist nicht ungewöhnlich, für mehrere Blätter zu schreiben. Die Zeit ist ja auch eher dem linken Spektrum zuzuordnen.
Nach der Logik gehört ja fast jeder dem linken Spektrum an. :D
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Tom Bombadil
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Tom Bombadil »

Nein.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Tom Bombadil »

Ein pauschal diffamierender Beitrag wurde in die Ablage verschoben.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Praia61 »

Kamikaze hat geschrieben:(06 Feb 2021, 08:16)

Meldung vom 3.2.21:


https://www.t-online.de/nachrichten/pan ... reten.html

Alles brav den Rhein runter gespült. Ist ja kein Problem. Wer will da schon Fischen...
Neckarwestheim liegt wo ?
Oder heißt der Ort Rheinwestheim ?
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Kamikaze
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Kamikaze »

Praia61 hat geschrieben:(20 Mar 2021, 00:34)
Oder heißt der Ort Rheinwestheim ?
Und wohin mündet der Neckar nochmal. ;)
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Teeernte »

Kamikaze hat geschrieben:(20 Mar 2021, 07:34)

Und wohin mündet der Neckar nochmal. ;)
Egal wie das Meer nun zugestellt ist.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Praia61 »

Kamikaze hat geschrieben:(20 Mar 2021, 07:34)

Und wohin mündet der Neckar nochmal. ;)
An der Friesenheimer Insel gegenüber der BASF in den Rhein.

Wohin mündet der Rhein nochmal ?
Weshalb hast die Nordsee nicht als erstes erwähnt, wenn doch der Neckar an Neckarwestheim vorbeifließt.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Perkeo »

Sören74 hat geschrieben:(19 Mar 2021, 11:31)

Na mal schauen, was daraus wird und ob es auch eine ökonomische Alternative darstellt.
Könnte sogar sein, denn das größte Problem der Kernenergie sind ja die hohen Investitionskosten. Wenn man die Investition in kleinere Häppchen aufteilen kann, könnten sich mehr private Investoren finden.
Und nicht vergessen: Die Kernenergie konkurriert nicht mit Erneuerbaren, sondern mit Erneuerbaren+Stromspeichern.

Das Problem könnte die Sicherheit sein: eins zu einer Million pro Reaktor und Jahr ergibt bei 400 Reaktoren einmal pro 2500 Jahre, 4000 Reaktoren einmal pro 250 Jahre.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Perkeo »

Praia61 hat geschrieben:(20 Mar 2021, 09:02)

An der Friesenheimer Insel gegenüber der BASF in den Rhein.

Wohin mündet der Rhein nochmal ?
Weshalb hast die Nordsee nicht als erstes erwähnt, wenn doch der Neckar an Neckarwestheim vorbeifließt.
Die Schlagzeile “Radioaktives Wasser ausgetreten” klingt zwar gefährlich, tatsächlich aber könnte man es jedesmal schreiben wenn jemand aufs Klo geht, dann da ist immer z.B. Kalium 40 enthalten. Außerdem sind die meisten Waschbecken und Kloschüsseln hervorragend geeignet, einen Geigerzähler zu testen, der schlägt aus wie bei so mancher wirklich kontaminierten Oberfläche nicht.

Bei Radioaktivität lautet die Frage nicht ob sondern wie viel - vor allem im Vergleich zur natürlichen Aktivität, aber auch im Vergleich z.B. zu Kohlekraftwerken.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Praia61 »

Perkeo hat geschrieben:(20 Mar 2021, 14:08)

Die Schlagzeile “Radioaktives Wasser ausgetreten” klingt zwar gefährlich, tatsächlich aber könnte man es jedesmal schreiben wenn jemand aufs Klo geht, dann da ist immer z.B. Kalium 40 enthalten. Außerdem sind die meisten Waschbecken und Kloschüsseln hervorragend geeignet, einen Geigerzähler zu testen, der schlägt aus wie bei so mancher wirklich kontaminierten Oberfläche nicht.

Bei Radioaktivität lautet die Frage nicht ob sondern wie viel - vor allem im Vergleich zur natürlichen Aktivität, aber auch im Vergleich z.B. zu Kohlekraftwerken.
Du schreibst das jemanden der jahrzehntelang die Sicherheit in KKWs geprüft hat,
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Perkeo »

Praia61 hat geschrieben:(20 Mar 2021, 16:13)

Du schreibst das jemanden der jahrzehntelang die Sicherheit in KKWs geprüft hat,
Na dann habe ich meine Aussage wohl an die falsche Adresse geschickt.
Bei mir waren es nur zwei Jahre, 2009-2011.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Praia61 »

1981-2013
Warst du bei mir auf einem Seminar ?
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Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von schokoschendrezki »

Perkeo hat geschrieben:(18 Mar 2021, 19:20)
Ich verstehe nicht ganz was du sagen willst. Glaubst du, die Physiker und Ingenieure verstehen nicht, wie Kernspaltung funktioniert oder warum das eine Kernkraftwerk havariert und das andere nicht? In diesem Fall würde ich ganz leise widersprechen. Three Mile Island war der letzte große Kernschmelzunfall, der auf fehlendes Verständnis zurückzuführen war. Sowohl bei Tschernobyl als auch bei Fukushima kann jeder halbwegs kundige nur den Kopf schütteln, wie man so elementare und offensichtliche Sicherheitsregeln missachten konnte.
Sicherheit ist ein großes Thema. Aber das meinte ich nicht. Und natürlich vestehen Physiker wie Kernspaltung funktioniert. Mir geht es darum, einen Schritt zurückzutreten und einmal kurz aus einer nicht nur technologischen und naturwissenschaftlichen Sicht sich zu überlegen, was man eigentlich macht, wenn man Energie durch Kernspaltung gewinnt. Dass das funktionieren kann und auch sicher funktionieren kann ist die eine Frage. Ob das ein langfristig sinnvolles Konzept ist, ist eine andere, nicht dieselbe Frage. "Machbarkeitsfixiertheit" könnte man das Problem nennen.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Perkeo »

schokoschendrezki hat geschrieben:(21 Mar 2021, 18:55)

Sicherheit ist ein großes Thema. Aber das meinte ich nicht. Und natürlich vestehen Physiker wie Kernspaltung funktioniert. Mir geht es darum, einen Schritt zurückzutreten und einmal kurz aus einer nicht nur technologischen und naturwissenschaftlichen Sicht sich zu überlegen, was man eigentlich macht, wenn man Energie durch Kernspaltung gewinnt. Dass das funktionieren kann und auch sicher funktionieren kann ist die eine Frage. Ob das ein langfristig sinnvolles Konzept ist, ist eine andere, nicht dieselbe Frage. "Machbarkeitsfixiertheit" könnte man das Problem nennen.
Ich bin durchaus offen, nicht ausschließlich den wissenschaftlich-technischen Standpunkt betrachten.
Aber brat mich, ich halte die wissenschaftlich-technischen Aspekte nun einmal für die wichtigsten. Kann man irgendwelche sinnvollen Aussagen zum für und wider der Kernenergie treffen, ohne zuerst die wissenschaftlich-technische Faktenlage verstanden zu haben?
Ansonsten läuft man leicht in Gefahr, nicht etwa den Horizont um nichtwissenschaftliche Aspekte zu erweitern, sondern ungeliebte Tatsachen durch „alternative Fakten“ zu ersetzen.
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Tom Bombadil
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Tom Bombadil »

Neues Atomkraftwerk
Kaum Kritik am "Chinesischen Drachen"
Die Reaktorkatastrophe von Fukushima hat in vielen Ländern zum Atomausstieg geführt. Nicht so in China. Das Land brachte gerade eines seiner modernsten AKW ans Netz. Kritik ist kaum zu hören.

https://www.tagesschau.de/ausland/asien ... e-101.html
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Kamikaze
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Kamikaze »

Tom Bombadil hat geschrieben:(25 Mar 2021, 07:35)

Neues Atomkraftwerk
Kaum Kritik am "Chinesischen Drachen"
Die Reaktorkatastrophe von Fukushima hat in vielen Ländern zum Atomausstieg geführt. Nicht so in China. Das Land brachte gerade eines seiner modernsten AKW ans Netz. Kritik ist kaum zu hören.

https://www.tagesschau.de/ausland/asien ... e-101.html
Die in China geplanten AKW liegen alle an der Küste. Mal sehen, wie die in ein paar Jahren aussieht oder ob dann die "rote" Fischfangflotte noch mehr Gebiet beanspruchen wird, weil den dortigen Fang niemand mehr haben will.
Wo der Müll aus den Reaktoren wohl landen wird? :? :? :?
Weiterhin bin ich gespannt, wie lange diese Bauten laufen werden. In China ist die kWh aus EE inzwischen ebenfalls bedeutend günstiger als die kWh aus Atomkraft. Also nur eine Frage der Zeit in meinen Augen - zumal China die größten Produktionskapazitäten für EE-Generatoren weltweit stellt und diese weiter ausbaut. :thumbup:
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Praia61 »

KKWs liegen deshalb an Gewässern, weil der Sekundärkreislauf gekühlt wird.
Das Argument mit den verseuchten Fischen ist ähnlich dem Argument „mal sehen wieviel Unfälle auf der neuen Autobahnstrecke passieren“
Besser man baut sie nicht.
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Sören74

Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Sören74 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(25 Mar 2021, 07:35)

Neues Atomkraftwerk
Kaum Kritik am "Chinesischen Drachen"
Die Reaktorkatastrophe von Fukushima hat in vielen Ländern zum Atomausstieg geführt. Nicht so in China. Das Land brachte gerade eines seiner modernsten AKW ans Netz. Kritik ist kaum zu hören.

https://www.tagesschau.de/ausland/asien ... e-101.html
Naja, dass innenpolitisch generell wenig Kritik aus China zu hören ist, kann ich schon verstehen. ;)
SillyWalks

Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von SillyWalks »

Sören74 hat geschrieben:(25 Mar 2021, 16:22)
Naja, dass innenpolitisch generell wenig Kritik aus China zu hören ist, kann ich schon verstehen. ;)
Mehr als 600 (ehemalige) Bürger der DDR finden das gut. Was Tom Bombadil meint, ist die ausbleibende Kritik anderer Länder - die hätten aber auch gar keinen Grund dazu. Atomkraft ist ein strategischer Eckpfeiler des Lands, um bis 2060 CO2-neutral zu sein. Deutschland dagegen setzt lieber auf Steuern und Feenstaub.
Sören74

Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Sören74 »

SillyWalks hat geschrieben:(26 Mar 2021, 00:15)

Was Tom Bombadil meint, ist die ausbleibende Kritik anderer Länder - die hätten aber auch gar keinen Grund dazu.
Ja, warum soll es dann diese Kritik geben, wenn es keinen Grund dafür gibt? Irgendwie witzlos.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Perkeo »

Kamikaze hat geschrieben:(25 Mar 2021, 07:44)

Die in China geplanten AKW liegen alle an der Küste. Mal sehen, wie die in ein paar Jahren aussieht oder ob dann die "rote" Fischfangflotte noch mehr Gebiet beanspruchen wird, weil den dortigen Fang niemand mehr haben will.
Wo der Müll aus den Reaktoren wohl landen wird? :? :? :?
Weiterhin bin ich gespannt, wie lange diese Bauten laufen werden. In China ist die kWh aus EE inzwischen ebenfalls bedeutend günstiger als die kWh aus Atomkraft. Also nur eine Frage der Zeit in meinen Augen - zumal China die größten Produktionskapazitäten für EE-Generatoren weltweit stellt und diese weiter ausbaut. :thumbup:
Leider bauen die Chinesen auch nach wie vor mehr Kohlekraftwerke als sie vom Netz nehmen, und wenn auch da der Atomausstieg die größte Sorge ist, können wir das Weltklima vergessen.
SillyWalks

Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von SillyWalks »

Sören74 hat geschrieben:(26 Mar 2021, 01:16)
Ja, warum soll es dann diese Kritik geben, wenn es keinen Grund dafür gibt? Irgendwie witzlos.
Ich hatte irgendwie den Eindruck, du hättest Kritik erwartet und ich habe mich gefragt, wo die herkommen soll. Kann sein, dass meine Antwort wirklich nicht so viel Sinn ergibt.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Kamikaze »

Perkeo hat geschrieben:(26 Mar 2021, 02:59)

Leider bauen die Chinesen auch nach wie vor mehr Kohlekraftwerke als sie vom Netz nehmen, und wenn auch da der Atomausstieg die größte Sorge ist, können wir das Weltklima vergessen.
Ist es ja offensichtlich (noch?) nicht. Ich schätze die Kostenseite wird da erst in einigen Jahren dafür sorgen wird. So lange kann man daraus ja unter Anderem fleißig atomwaffenfähiges Material gewinnen.
EE wachsen auch in China schneller als Atomenergie und wird im Wachstum Kohle demnächst einholen.
Aber grundsätzlich gebe ich ihnen schon recht: Das Wachstum an Kohleverstromung ist in der Tat besorgniserregend. Dafür wurde aber kürzlich der Energieminister öffentlich gerügt, was in China ein echter Paukenschlag ist. Es darf also bezweifelt werden, dass das Wachstum an Kohleenergie so weiter geht, wie bisher - allerdings dauern auch dort Planung und Bau der Anlagen einige Jahre - das wird sich also vermutlich erst in ein paar Jahren auswirken.
China hat allerdings in Sachen Netzausbau einen gewaltigen Vorteil: Dort gibt es kaum Einspruchs- und Klagemöglichkeiten für Privatleute und NGOs, wenn die Regierung mal was beschlossen hat. Schlecht für die Menschenrechtssituation und die Betroffenen - evtl vorteilhaft für deren Energiewende (die bereits angelaufen ist, aber noch in den Kinderschuhen steckt).
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Sören74 »

SillyWalks hat geschrieben:(26 Mar 2021, 08:35)

Ich hatte irgendwie den Eindruck, du hättest Kritik erwartet und ich habe mich gefragt, wo die herkommen soll. Kann sein, dass meine Antwort wirklich nicht so viel Sinn ergibt.
Sorry, ich habe keine Kritik erwartet und wollte das auch so nicht rüberbringen.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Tom Bombadil »

Kamikaze hat geschrieben:(26 Mar 2021, 09:12)

Ich schätze die Kostenseite wird da erst in einigen Jahren dafür sorgen wird.
Wie sieht die Kostenseite in chinesischen Kern- und Kohlekraftwerken eigentlich aus? Hast du da Informationen aus belastbaren Quellen?
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Kamikaze »

Tom Bombadil hat geschrieben:(26 Mar 2021, 12:49)

Wie sieht die Kostenseite in chinesischen Kern- und Kohlekraftwerken eigentlich aus? Hast du da Informationen aus belastbaren Quellen?
Leider nein. Der chinesische Staat hält sich in Sachen Statistik (jedenfalls öffentlich zugängliche) SEHR vornehm zurück.
Meine Prognose basiert auf der Entwicklung auf der restlichen Welt. Dort wurde die Kernenergie auch zunächst als unglaublich billige Quelle praktisch unbegrenzter Energie gefeiert ("Too cheap to meter") und ist inzwischen mit einigem Abstand die teuerste Energieform ("Too expensive to matter").
Auch Kohlekraftwerke tendieren aktuell in diese Richtung - sie werden immer teurer im Vergleich zu EE.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Sören74 »

Kamikaze hat geschrieben:(26 Mar 2021, 13:37)

Leider nein. Der chinesische Staat hält sich in Sachen Statistik (jedenfalls öffentlich zugängliche) SEHR vornehm zurück.
Zumal es China weniger darum geht, kostentragende Kraftwerke im eigenen Land zu bauen, wenn man sie zur Not auch staatlich bezuschussen kann.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Teeernte »

Au schön - ich bin herausmoderiert.

Ich nehme mal ORIGINAL CHINA.
Stand: 22.03.2021 09:21 Uhr Doch der Trend sei klar, die Volksrepublik werde die Atomenergie in den nächsten Jahren kräftig ausbauen, sagt Lin Boqiang. Er ist Professor für Energiewirtschaft an der Universität der südchinesischen Küstenstadt Xiamen. "Wenn der Moment kommt, an dem es mit dem Kampf gegen die CO2-Emissionen wirklich ernst wird, dann müssen wir uns alle die Frage stellen: Was ist die größere Gefahr für die Menschheit - die Atomenergie oder die Folgen des Klimawandels?"
"Viele Länder steigen aus der Atomenergie aus. Die Voraussetzung dafür ist, dass sie verlässliche Alternativen haben." China habe davon nicht besonders viele. "Zur Zeit sorgen Wind- und Solarenergie bei uns für mehr als 20 Prozent der zur Verfügung stehenden Stromleistung. Das gilt aber nur auf dem Papier.

Der tatsächliche Anteil von Wind und Sonne an der Stromproduktion in China liegt bei weniger als neun Prozent. Denn Wind und Sonne sind nicht immer verfügbar." Atomenergie hingegen sei immer verfügbar - und dadurch effizienter, so Lin Boqiang.

Umwelt wird einfach PROPAGANDA gespeist.

Die Bauen auf dem Papier !! Wer Umweltdaten aus China vertraut - hat Propaganda gefressen...

Aber WEITER auf dem Bewährten Kurs !! Streicht weiter was nicht in EURE PROPAGANDA PASST !!
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Tom Bombadil »

Kamikaze hat geschrieben:(26 Mar 2021, 13:37)

Weshalb sollte es in China anders laufen?
Weil die Kosten in Rotchina keine wirklich Rolle spielen, wenn es um die Stromversorgung geht, die hocken auf über $3.000 Milliarden Devisenreserven. Und ehe die ihre Industrie vom EE-Zappelstrom abhängig machen, bauen Sie halt weiter Kern- und Kohlekraftwerke, auch wenn das dann erstmal höhere Kosten verursacht, ein weitreichender Produktionsausfall wäre teurer und würde einen gigantischen Gesichtsverlust für das Regime bedeuten, daher gehen die mMn. lieber auf Nummer Sicher.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Teeernte »

Tom Bombadil hat geschrieben:(26 Mar 2021, 15:34)

Weil die Kosten in Rotchina keine wirklich Rolle spielen, wenn es um die Stromversorgung geht, die hocken auf über $3.000 Milliarden Devisenreserven. Und ehe die ihre Industrie vom EE-Zappelstrom abhängig machen, bauen Sie halt weiter Kern- und Kohlkraftwerke, auch wenn das dann erstmal höhere Kosten verursacht, ein weitreichender Produktionsausfall wäre teurer und würde eine gigantischen Gesichtsverlust für das Regime bedeuten, daher gehen die mMn. lieber auf Nummer Sicher.
Das BLÖDE ist - bei EE muss man 95% der Gesamtinvestition VOR IBN (Inbetriebnahme) auf den Tisch packen.

Bei Kohle (braun) sinds 10% ....und bei Stein sinds 15 %.

DAS SPAAAAART!!!

Im Januar 2020 waren laut Global Energy Monitor immer noch 661 Kraftwerksblöcke in Planung oder im Genehmigungsprozess und 385 im Bau. Von den 2.045 Gigawatt (GW) an weltweit laufender Kraftwerkskapazität (Januar 2020) entfallen 1.005 GW allein auf China. Und aufgrund der Coronakrise hat China nun besonders viele Genehmigungen für den Bau neuer Kraftwerke erteilt, um die Wirtschaft wieder in Schwung zu bringen.
https://www.erneuerbareenergien.de/welt ... nd-planung
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Adam Smith »

Kamikaze hat geschrieben:(26 Mar 2021, 13:37)

Leider nein. Der chinesische Staat hält sich in Sachen Statistik (jedenfalls öffentlich zugängliche) SEHR vornehm zurück.
Meine Prognose basiert auf der Entwicklung auf der restlichen Welt. Dort wurde die Kernenergie auch zunächst als unglaublich billige Quelle praktisch unbegrenzter Energie gefeiert ("Too cheap to meter") und ist inzwischen mit einigem Abstand die teuerste Energieform ("Too expensive to matter").
Auch Kohlekraftwerke tendieren aktuell in diese Richtung - sie werden immer teurer im Vergleich zu EE.
Weshalb sollte es in China anders laufen?
Weil es in China im Verhältnis zu seiner Größe wenig Atomkraftwerke gibt.
Aktuell sind nach den IAEA-Daten in China noch 10 weitere Atomkraftwerke im Bau. Sind alle derzeit noch im Bau befindlichen chinesischen Atomkraftwerke am Netz, kommt China auf insgesamt 59 Atomkraftwerke. Das sind etwa so viele wie derzeit in Frankreich, allerdings mit einem deutlich jüngeren Durchschnittsalter.
https://www.iwr.de/news/atomenergie-wel ... 20gegangen.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Sören74 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(26 Mar 2021, 15:34)

Weil die Kosten in Rotchina keine wirklich Rolle spielen, wenn es um die Stromversorgung geht, die hocken auf über $3.000 Milliarden Devisenreserven. Und ehe die ihre Industrie vom EE-Zappelstrom abhängig machen, bauen Sie halt weiter Kern- und Kohlekraftwerke, auch wenn das dann erstmal höhere Kosten verursacht, ein weitreichender Produktionsausfall wäre teurer und würde einen gigantischen Gesichtsverlust für das Regime bedeuten, daher gehen die mMn. lieber auf Nummer Sicher.
China tut ja das eine, ohne das andere zu lassen. Sie investieren in alle möglichen Technologien. Das Problem bei einer Vielzahl von Kohlekraftwerken ist, dass die Luftqualität darunter leidet und China trotz starker Kohlevorkommen schon seit Jahren Kohle importieren muss. So ganz passt das dann nicht mit dem Ziel zusammen, hohe Handelsüberschüsse zu erzielen. Und ob bei lokalen Missmanagement in China jedes Kernkraft mit der nötigen Sorgfalt betrieben wird, wird man dann sehen. Aber im Grunde ist für China das Investment in eigene PV-, Windanlangen und Kernkraftwerken interessanter als in Kohlekraftwerke.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Tom Bombadil »

Teeernte hat geschrieben:(26 Mar 2021, 15:40)

Das BLÖDE ist - bei EE muss man 95% der Gesamtinvestition VOR IBN (Inbetriebnahme) auf den Tisch packen.
Ich weiß jetzt nicht, wie viel so ein AKW in China kostet, aber mit sagen wir mal $5 Mrd. könnte man schon auch eine Menge Windräder und PV-Anlagen aufstellen. Das Speicherproblem scheint aber auch dort nicht gelöst zu sein.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Teeernte »

Tom Bombadil hat geschrieben:(26 Mar 2021, 16:19)

Ich weiß jetzt nicht, wie viel so ein AKW in China kostet, aber mit sagen wir mal $5 Mrd. könnte man schon auch eine Menge Windräder und PV-Anlagen aufstellen. Das Speicherproblem scheint aber auch dort nicht gelöst zu sein.
Bei EE muss der Brennstoff nicht gekauft werden , bei Kohle kostet der Brennstoff das Meiste ...und bei Akw - Ver und Entsorgung ebenso.

Speicher ist in Cn einfach - da bekommt alles Unwichtige (Bevölkerung) einfach Stromsperre - oder auch EE "PUR" - wenn nicht genug Strom da ist.

Was nutzen PV Nachts .... PV ist für cn gut - wenn sie im Ausland steht. Dann hat sie sich gelohnt....

Wer wird in cn die CO2 Abgabe//Strafe kassieren kommen - wenn cn die Einsparung nicht einhält - oder nur auf dem Papier macht ?
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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schokoschendrezki
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von schokoschendrezki »

Perkeo hat geschrieben:(25 Mar 2021, 05:22)

Ich bin durchaus offen, nicht ausschließlich den wissenschaftlich-technischen Standpunkt betrachten.
Aber brat mich, ich halte die wissenschaftlich-technischen Aspekte nun einmal für die wichtigsten. Kann man irgendwelche sinnvollen Aussagen zum für und wider der Kernenergie treffen, ohne zuerst die wissenschaftlich-technische Faktenlage verstanden zu haben?
Ansonsten läuft man leicht in Gefahr, nicht etwa den Horizont um nichtwissenschaftliche Aspekte zu erweitern, sondern ungeliebte Tatsachen durch „alternative Fakten“ zu ersetzen.
Die Gefahr besteht natürlich. Aber diese "wissenschaftlich-technische Faktenlage" ist sehr unterschiedlich je nachdem welchen Zeithorizont man betrachtet. Die "Machbarkeitsfalle" zeichnet sich dadurch aus, dass man eben diesen Langzeit-Aspekt ausblendet.

Bereits mitteĺ-, kurz-fristig und schon jetzt gibt es eine rapide Kostensenkung für EE und dasselbe zeichnet sich für Energiespeicherung und -Transport per Wasserstofftechnologie ab. Ich habe die Ablösung der Idee "Großrechner", "Mainframe" durch Vernetzung und Modularisierung in der IT miterlebt. Brat mich, aber es würde mich doch sehr wundern, wenn die Idee "Grundlast", "Kernkraftwerk", "Großkraftwerk" nicht auch in ähnlicher Weise durch Erneuerbare Energien, Vernetzung, Verteilung, "Viel klein statt wenig groß" abgelöst wird. "Groß" hat immer etwas dinosauriermäßiges an sich.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Tom Bombadil »

schokoschendrezki hat geschrieben:(27 Mar 2021, 15:00)

Ich habe die Ablösung der Idee "Großrechner", "Mainframe" durch Vernetzung und Modularisierung in der IT miterlebt.
Und trotzdem gibt es immer noch immer mehr und immer stärkere Supercomputer.
Brat mich, aber es würde mich doch sehr wundern, wenn die Idee "Grundlast", "Kernkraftwerk", "Großkraftwerk" nicht auch in ähnlicher Weise durch Erneuerbare Energien, Vernetzung, Verteilung, "Viel klein statt wenig groß" abgelöst wird.
Das wird wohl nur funktionieren, wenn man auch die Großverbraucher abschafft. Blöderweise hängen an denen viele Arbeitsplätze.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von schokoschendrezki »

Tom Bombadil hat geschrieben:(26 Mar 2021, 15:34)

Weil die Kosten in Rotchina keine wirklich Rolle spielen, wenn es um die Stromversorgung geht, die hocken auf über $3.000 Milliarden Devisenreserven. Und ehe die ihre Industrie vom EE-Zappelstrom abhängig machen, bauen Sie halt weiter Kern- und Kohlekraftwerke, auch wenn das dann erstmal höhere Kosten verursacht, ein weitreichender Produktionsausfall wäre teurer und würde einen gigantischen Gesichtsverlust für das Regime bedeuten, daher gehen die mMn. lieber auf Nummer Sicher.
Von "EE-Zappelstrom" zu sprechen, das erinnert mich an die Aussagen des deutschen Unternehmers Heinz Nixdorf. Bekannt und berühmt ist seine Aversion gegen die Vorstellung kleinerer mobiler vernetzter IT-Einheiten gegenüber zentralisierten größeren Einheiten. "Wir bauen keine Mopeds" hieß es bei ihm. In etlichen Nachrufen auf Nixdorf kann man nachlesen, dass er mit dieser Vorstellung eigentlich für die Verabschiedung Deutschlands als innovative IT-Industriemacht stand. Er hat es einfach verpasst und nicht mitbekommen, was läuft. Ist die Parallele Grundlast und Großkraftwerk versus EE nicht völlig offensichtlich?
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Perkeo »

schokoschendrezki hat geschrieben:(27 Mar 2021, 15:00)

Die Gefahr besteht natürlich. Aber diese "wissenschaftlich-technische Faktenlage" ist sehr unterschiedlich je nachdem welchen Zeithorizont man betrachtet. Die "Machbarkeitsfalle" zeichnet sich dadurch aus, dass man eben diesen Langzeit-Aspekt ausblendet.
Nö. Die Wissenschaft und Technik können Ereignisse rekonstruieren die Milliarden Jahre her sind und Ereignisse vorhersagen die Milliarden Jahre in der Zukunft liegen. So kommt man ja überhaupt erst zu der Aussage, dass ein Endlager rund eine Million Jahre dicht sein muss.
schokoschendrezki hat geschrieben:(27 Mar 2021, 15:00)
Bereits mitteĺ-, kurz-fristig und schon jetzt gibt es eine rapide Kostensenkung für EE und dasselbe zeichnet sich für Energiespeicherung und -Transport per Wasserstofftechnologie ab. Ich habe die Ablösung der Idee "Großrechner", "Mainframe" durch Vernetzung und Modularisierung in der IT miterlebt. Brat mich, aber es würde mich doch sehr wundern, wenn die Idee "Grundlast", "Kernkraftwerk", "Großkraftwerk" nicht auch in ähnlicher Weise durch Erneuerbare Energien, Vernetzung, Verteilung, "Viel klein statt wenig groß" abgelöst wird. "Groß" hat immer etwas dinosauriermäßiges an sich.
Ja, ja, die schöne neue Welt, auf die sich die Anti-Atom-Bewegung immer beruft. Ich habe ja ich’s dagegen, aber es gibt nun einmal einen Unterschied zwischen dem was man jetzt zustandegebracht hat und was man in der Zukunft zu tun gedenkt.
TATSACHE ist, dass wir nach wie vor mehr Strom durch fossile Energieträger produzieren als durch die Kernenergie auf deren höchsten Höhepunkt wir hätten ALLE Kernkraftwerke weiterbetreiben können, ohne auch nur eine einzige Solar- oder Windkraftanlage weniger zu installieren, nur indem wir Kohle und vielleicht ein bisschen Öl und Gas abgeschaltet hätten. Und dabei ist die notwendige Elektrifizierung von Verkehr und Heizung noch nicht einmal mitgerechnet.
Wir haben mindestens eine Milliarde Tonnen Kohlendioxid mehr ausgestoßen, ohne auch nur einen Tag eher den Wunschzustand zu erreichen, ohne Kohle UND ohne Kernkraft auszukommen.
Und es geht jetzt ja weiter: Thema für Thema für Thema fordern die selbst ernannten Weltverbesserer unbegrenzte Ressourcen und bloß keine kritischen Fragen. Diese Art von Verantwortung kann sich die Erde nicht mehr lange leisten. Wer WIRKLICH die Welt verbessern will, pocht nicht auf die Alternativlosigkeit des eigenen Lösungsweges.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Tom Bombadil »

schokoschendrezki hat geschrieben:(27 Mar 2021, 15:13)

In etlichen Nachrufen auf Nixdorf kann man nachlesen, dass er mit dieser Vorstellung eigentlich für die Verabschiedung Deutschlands als innovative IT-Industriemacht stand.
Dann steht in etlichen Nachrufen auf Nixdorf ziemlich viel Stuss, Nixdorf war nicht für die "innovative IT-Industriemacht Deutschland" verantwortlich. Außerdem gab es auch damals schon deutsche Anbieter von PCs, zB. Siemens im hoch- und Vobis im niedrigpreisigen Segment.
Ist die Parallele Grundlast und Großkraftwerk versus EE nicht völlig offensichtlich?
Für mich nicht, das sind zwei komplett unterschiedliche Bereiche. Außerdem ist der Computerkram hier offtopic.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Perkeo »

schokoschendrezki hat geschrieben:(27 Mar 2021, 15:13)
Ist die Parallele Grundlast und Großkraftwerk versus EE nicht völlig offensichtlich?
Nein. Es gibt nämlich ein Phänomen namens Wetter, das in ganzen Regionen für Tage den Solar- und Windstrom drosselt. Dazu gibt es ein Phänomen namens Nacht, das stundenlang - wenngleich nicht in den Stunden des höchsten Verbrauchs - den Solarstrom komplett zum Erliegen bringt.
Ich sage ja nicht dass es da keine Lösungen gibt, aber Cancel Culture gehen jeden der sich weigert das Problem totzuschweigen oder zu verleugnen ist nun mal keine Lösung.
WENN diese Lösungen flächendeckend installiert sind, können wir uns auf die Schulter klopfen, dass wir einen Atomausstieg hingekriegt haben, der nicht auf Kosten des Klimas geht - aber keinen Tag früher.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von schokoschendrezki »

Tom Bombadil hat geschrieben:(27 Mar 2021, 15:04)

Und trotzdem gibt es immer noch immer mehr und immer stärkere Supercomputer.


Das wird wohl nur funktionieren, wenn man auch die Großverbraucher abschafft. Blöderweise hängen an denen viele Arbeitsplätze.
Einer der größten Strom-Großverbraucher ist die Aluminiumverhüttung. Und Deutschland hat weltweit den höchsten pro-Kopf-Alu-Verbrauch (knapp 40 kg pro Jahr). Das meiste davon geht in die Automobilproduktion.

Aber: Die Verkehrswende wird kommen. Weder muss man frühs in irgendein Büro fahren, wo derselbe Computer mit denselben Anschlussbedingungen steht wie zu Hause. Noch muss man in irgendwelche Post-, Banken-, Versicherungs- und sonstigen Beratungsfilialen fahren. Schon deshalb, weils die nicht mehr geben wird. Fahrt die Aluminiumhütten zurück. Der Irrsinn geht schon damit los, dass die Aluminiumverhüttung durch die EE-Umlagepolitik völlig blödsinnig staatlich subventioniert wird. "Aluminium-Produktion in Deutschland: Schmutzig, teuer, überflüssig". So hieß es schon 2014. Es ist eine Vorstellung der jetzt auslaufenden Epoche der beherrschenden Stellung der Großíndustrie, Stahl, Kohle, Beton, Eisen usw. dass "Fortschritt" unweigerlich zuerst mit "groß" und nicht zuerst mit "schlau" gekoppelt ist. Ein Lukaschenko mag noch dran glauben.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Tom Bombadil »

Gibt es überhaupt einsatzbereite und bezahlbare Speichertechnologien in größerem Maßstab, mit denen man den anfallenden Überschuss aus EE speichern und von denen man Strom abrufen kann, sobald er benötigt wird und mit denen man ein paar Tage Dunkelflaute übersteht?
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Tom Bombadil »

schokoschendrezki hat geschrieben:(27 Mar 2021, 16:02)

Einer der größten Strom-Großverbraucher ist die Aluminiumverhüttung. Und Deutschland hat weltweit den höchsten pro-Kopf-Alu-Verbrauch (knapp 40 kg pro Jahr). Das meiste davon geht in die Automobilproduktion.
Ja, ohne Industrie wäre alles viiiiieeeeel besser :x
"Aluminium-Produktion in Deutschland: Schmutzig, teuer, überflüssig". So hieß es schon 2014.
Genau, sollen sich doch andere Länder das Land verseuchen, Arbeitsplätze brauchen wir nicht und das Geld fällt vom Himmel. :x

Kannst du eigentlich auch mal beim Thema bleiben?
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von schokoschendrezki »

Perkeo hat geschrieben:(27 Mar 2021, 15:57)

Nein. Es gibt nämlich ein Phänomen namens Wetter, das in ganzen Regionen für Tage den Solar- und Windstrom drosselt. Dazu gibt es ein Phänomen namens Nacht, das stundenlang - wenngleich nicht in den Stunden des höchsten Verbrauchs - den Solarstrom komplett zum Erliegen bringt.
Ich sage ja nicht dass es da keine Lösungen gibt, aber Cancel Culture gehen jeden der sich weigert das Problem totzuschweigen oder zu verleugnen ist nun mal keine Lösung.
WENN diese Lösungen flächendeckend installiert sind, können wir uns auf die Schulter klopfen, dass wir einen Atomausstieg hingekriegt haben, der nicht auf Kosten des Klimas geht - aber keinen Tag früher.
Kein vernünftiger Mensch argumentiert hier mit Tabula Rasa. Aber man darf die längerfristige Perspektive nicht aus den Augen verlieren. Das was als Brückentechnologie notwendig ist, muss weiterbetrieben werden. Das, was möglicherweise gar keine Zuklunft hat, Kernenergie zum Beispiel, muss nicht noch gefördert werden. Der wirklich große Wurf: Das ist Solarenergiegewinnung und der Betrieb von großen Rechenzentren auf dem Mond. Ersteres ist dort ebenso wie Platz für Kollektoren in Hülle und Fülle da und für zweiteres ist keine energieintensive Kühlung nötig. Der Ausstoß dieser Rechenzentrum ist auch nicht Materie sondern Information, die mit einer Sekunde Verspätung wieder zur Erde gelangt. Science Fiction? Keineswegs! Mindestens die Chinesen konkretisieren bereits entsprechende Pläne. Die Zeit von Stahl, Eisen und Automobilen geht zu Ende.

Was tatsächlich kritisch anzumerken ist, ist die Tatsache, dass China solche Gigarechenzentren u.a. für die Totalüberwachung ihrer Bevölkerung benötigen.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Tom Bombadil »

schokoschendrezki hat geschrieben:(27 Mar 2021, 16:18)

Die Zeit von Stahl, Eisen und Automobilen geht zu Ende.
Na sicher und die Entwicklungs- und Schwellenländer müssen leider auf ihrem niedrigen Niveau verharren, hat schokoschendrezki so entschieden. Und natürlich auch wieder völlig offtopic wie die Rechenzentren auf dem Mond. Mannomann.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von schokoschendrezki »

Tom Bombadil hat geschrieben:(27 Mar 2021, 16:30)

Na sicher und die Entwicklungs- und Schwellenländer müssen leider auf ihrem niedrigen Niveau verharren, hat schokoschendrezki so entschieden. Und natürlich auch wieder völlig offtopic wie die Rechenzentren auf dem Mond. Mannomann.
In meiner Selbstherrlichkeit. Ist dir bewusst, dass genau das Land, das Solarenergiegewinnung und Rechenzentren auf dem Mond plant, eben grade noch selbst ein Entwicklungs- und Schwellenland war. Ich kann mich noch persönlich an Geschichten über die "eiserne Schüssel Reis" erinnern. Und heute: Die Menschen in der Sahel-Zone, im Tschad oder im Niger brauchen keinewegs Kernkraftwerke und Grundlastnetze sondern einen Solarkiosk (u.a. für ihre Mobiltelefone) im nächsten Dorf.

Ich habe gar nix entschieden. Ich beobachte einfach die Entwicklung. Ausgerechnet m Autobauerland BW erlebt die Grünen-Partei (wie anderswo auch) einen Wählerzuwachs wie keine andere Partei. Das liegt zwar auch an der Person ihres MP aber nicht nur. Es ist ein allgemeiner Trend. Die Zeit von Kohle, Stahl, Auto, die Zeit von "Groß" in irgendeiner Form nähert sich ihrem Ende. Die Schiffskatastrophe im Suezkanal ist wie eine Metapher auf den anstehenden Wandel der Zeit.
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