Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

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Dark Angel
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(26 Mar 2021, 18:25)

Irrtum. Ich selbst schrieb am Anfang dieser Diskussion bereits am 15. Januar das hier:

Hmm, schaue ich mir diese Begriffserklärung an, kann ich erst einmal nichts Schlechtes daran finden. In Deutschland ist mir der Begriff noch nicht begegnet.

Als woke werden Menschen bezeichnet, denen Ungerechtigkeiten und Formen von Ungleichheit und Unterdrückung bewusst seien, die auf Minderheiten lasteten, von Rassismus bis Sexismus, einschließlich Umweltbelangen, und die sich im Allgemeinen eines intersektionalen Vokabulars bedienen. Der Begriff wird nicht nur mit antirassistischem, feministischem und LGBT-Aktivismus in Verbindung gebracht, sondern auch mit progressiver linker Politik und Reflexionen über die kulturellen Probleme der Gesellschaft. Die Black-Lives-Matter-Bewegung griff ihn ab 2014 auf und rückte ihn verstärkt in öffentliche Bewusstsein.

https://de.wikipedia.org/wiki/Wokeness


https://www.politik-forum.eu/viewtopic. ... 0#p4911150

Was ich nur kritisiere, ist die neurechte Verballhornung dieses "woke"-Begriffes. Da wird gegen eine so genannte Woke-Ideologie gewettert und dergleichen mehr. Einige glauben sogar, mit dieser antirassistischen "Wachsamkeit" sei der Untergang des "Abendlandes" eingeläutet :D Und nur gegen solche Übertreibungen und Instrumentalisierungen wende ich mich. Das passt in eine stattliche Reihe von ähnlichen Threads, wo eine angeblich fehlende Meinungsfreiheit bemängelt wird. "Denk- und Redeverbote", "Meinungsdiktatur" und was man sich nicht alles ausdenkt, um die selbstverständlich nach wie vor vorhandene Meinungsfreiheit schlechtzureden.
Nein Selina, du kritisierst NICHT die Verballhornung des "woke-Begriffes", weil es keine Verballhornung gibt.
Du hast schlicht keine Ahnung, woher der Begriff stammt, was der Begriff bedeutet und was er aussagt.
Du begreifst ja nicht einmal, dass es sich bei "woke"/"Wokeness" um Rassismus in Reinkultur handelt, um Rassismus gegen Weiße, allein aufgrund der Tatasache dass sie weiß sind, du begreigst nicht (oder besser willst nicht begreifen), dass "weiß sein"/weiße Hautfarbe haben bereits zum Privileg stilisiert wird, dass Kollektivschuld und Sippenhaft aufgrund Hautfarbe behauptet wird, dass farbig sein/dunke Hautfarbe haben, schon eine Diskriminierung darstellt und einen Opferstatus garantiert.
Du begreifst nicht, dass es sich dabei um Rassismus handelt, weil du selbst in das rassistische Horn tutest und dich damit selbst als Rassist(in) outest.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Selina
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

Dark Angel hat geschrieben:(26 Mar 2021, 18:41)

Nein Selina, du kritisierst NICHT die Verballhornung des "woke-Begriffes", weil es keine Verballhornung gibt.
Du hast schlicht keine Ahnung, woher der Begriff stammt, was der Begriff bedeutet und was er aussagt.
Du begreifst ja nicht einmal, dass es sich bei "woke"/"Wokeness" um Rassismus in Reinkultur handelt, um Rassismus gegen Weiße, allein aufgrund der Tatasache dass sie weiß sind, du begreigst nicht (oder besser willst nicht begreifen), dass "weiß sein"/weiße Hautfarbe haben bereits zum Privileg stilisiert wird, dass Kollektivschuld und Sippenhaft aufgrund Hautfarbe behauptet wird, dass farbig sein/dunke Hautfarbe haben, schon eine Diskriminierung darstellt und einen Opferstatus garantiert.
Du begreifst nicht, dass es sich dabei um Rassismus handelt, weil du selbst in das rassistische Horn tutest und dich damit selbst als Rassist(in) outest.
Es gibt keinen Rassismus gegen Weiße. So ein Unfug. Was höchstens erfolgt, ist eine Reaktion auf jahrhundertelangen Rassismus aus weißer Ecke. Was zu erwarten war nach all der Zeit. Denn warum soll man sich über viele Generationen hinweg immer wieder nur rassistische Unterdrückung gefallen lassen? Und aus der Sicht eines schwarzen Ghetto-Bewohners ist es selbstverständlich ein Privileg, weiß zu sein. Wie gesagt, schau dir die Doku über James Baldwin "I am not your negro" an. Dann verstehst du vielleicht ein kleines bisschen, worum es eigentlich geht. So, das wars aber nun wirklich meinerseits, was deine "Verlautbarungen" anbelangt.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Tom Bombadil »

Selina hat geschrieben:(26 Mar 2021, 18:53)

Es gibt keinen Rassismus gegen Weiße. So ein Unfug.
Ach? Europäische Juden sind keine Weißen? Und wenn einem weißen Übersetzer der Auftrag entzogen wird, nur weil er weiß ist, dann ist das auch rassistisch.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Sören74 »

Selina hat geschrieben:(26 Mar 2021, 18:53)

Es gibt keinen Rassismus gegen Weiße.
Das würde ich so in der Absolutheit nicht ausschließen. Macht auch wenig Sinn, weil man nicht all die Fälle überblicken kann, die es weltweit zu dem Thema gibt.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

Tom Bombadil hat geschrieben:(26 Mar 2021, 18:59)

Ach? Europäische Juden sind keine Weißen? Und wenn einem weißen Übersetzer der Auftrag entzogen wird, nur weil er weiß ist, dann ist das auch rassistisch.
Das ist nicht nur rassistisch, das ist komplett verblödet. Nun gut, lieber eine schlechte Übersetzung durch jemanden mit der richtigen Hautfarbe, als eine gekonnte Übersetzung durch jemanden mit der falschen Farbe. Wenn das kein Rassismus ist, was dann?
Konsequenterweise sollten sich Schwarze nur mit dem befassen, was Schwarze so geschrieben haben und sich von weißer Literatur fernhalten.
Als weiße Schriftstellerin könnte ich auch eine schwarze Übersetzerin ablehnen, was aber einen empörten Aufschrei gäbe von wegen Rassismus. :D
Die arme schwarze Dichterin ist nun leider untrennbar mit diesem Übersetzungs-Bullshit verbunden. Ihr Werk ist unwichtig, wichtig ist, dass sie eine vermeintliche Rassistin ist, die keine Übersetzung durch jemanden mit falscher Hautfarbe will. Und jemandem eine falsche Farbe zu attestieren ist ja nun leider Rassismus.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Skeptiker »

Billie Holiday hat geschrieben:(26 Mar 2021, 19:43)
Vollzitat
Gorman selber hat sich mW nicht geäußert. Es waren Dritte und ihr Management, die Probleme gesehen haben oder Wünsche geäußert haben.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Tom Bombadil »

Billie Holiday hat geschrieben:(26 Mar 2021, 19:43)

Ihr Werk ist unwichtig, wichtig ist, dass sie eine vermeintliche Rassistin ist, die keine Übersetzung durch jemanden mit falscher Hautfarbe will.
Die Dichterin hat mW. nicht gefordert, dass es schwarze Übersetzer sein müssen.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

Skeptiker hat geschrieben:(26 Mar 2021, 20:01)

Gorman selber hat sich mW nicht geäußert. Es waren Dritte und ihr Management, die Probleme gesehen haben oder Wünsche geäußert haben.
Mitgefangen, mitgehangen.
Viele werden ihre Gedichte wohl nicht kennen, aber den Umstand, dass Übersetzer nicht die richtige Farbe haben.
Ihr selbst wird eventuell eine gute, sensible Übersetzung wichtiger sein als der Hintergrund des Übersetzers.
Es soll ja sogar kompetente, sensible, emphatische Männer geben, die durchaus in der Lage sind, Literatur und Poesie zu übersetzen.
Wie man jemanden nicht nach Erfahrung/Kompetenz aussuchen kann sondern nach Ethnie, ist mir ein Rätsel.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

Tom Bombadil hat geschrieben:(26 Mar 2021, 20:27)

Die Dichterin hat mW. nicht gefordert, dass es schwarze Übersetzer sein müssen.
Deshalb „vermeintlich“. Sie wird halt damit in Verbindung gebracht, ist ja nicht so, dass die Leute mehrheitlich denken, das sei die tolle junge Dichterin. In deutschen Medien sieht man ihr Bild in Zusammenhang mit nicht gewollten Übersetzern. Die junge Dame kann nichts dafür.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Tom Bombadil »

Billie Holiday hat geschrieben:(26 Mar 2021, 20:33)

Die junge Dame kann nichts dafür.
Das ist richtig. Ich habe jetzt den Artikel gefunden:
Berichten zufolge soll Rijneveld die Wunschbesetzung von Gorman gewesen sein.
https://www.welt.de/kultur/literarische ... reten.html

Ich weiß natürlich nicht, ob das stimmt, aber hier gibt es noch einen Hinweis darauf:
Anfang vergangener Woche hatte der Verlag Rijneveld als seine Traumlösung bezeichnet und gesagt, »Amanda Gorman selbst reagierte ebenfalls sofort enthusiastisch über die Wahl« Rijnevelds.
https://www.spiegel.de/kultur/literatur ... 9d1593eb2f
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

Tom Bombadil hat geschrieben:(26 Mar 2021, 20:38)

Das ist richtig. Ich habe jetzt den Artikel gefunden:
Berichten zufolge soll Rijneveld die Wunschbesetzung von Gorman gewesen sein.
https://www.welt.de/kultur/literarische ... reten.html

Ich weiß natürlich nicht, ob das stimmt, aber hier gibt es noch einen Hinweis darauf:
Anfang vergangener Woche hatte der Verlag Rijneveld als seine Traumlösung bezeichnet und gesagt, »Amanda Gorman selbst reagierte ebenfalls sofort enthusiastisch über die Wahl« Rijnevelds.
https://www.spiegel.de/kultur/literatur ... 9d1593eb2f
Es handelt sich ja um eine intelligente junge Frau, natürlich will sie eine kompetente Übersetzerin oder Übersetzer. :cool:
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Skeptiker »

Sören74 hat geschrieben:(26 Mar 2021, 13:12)
Dann frage ich mal so, wie lautet diese Methode?
Du weisst ja, dass es keine offizielle Definition von Rassismus gibt.

Ich selber würde Rassismus wie folgt definieren: "Pauschalisierte Wertung oder Diskriminierung von Menschen aufgrund fiktiver oder irrelevanter ethnischer oder biologischer Merkmale".

Diese Definition lässt offen, ob es Unterschiede zwischen den Menschen gibt - es gibt sie durchaus. Aber die Unterschiede sind meist nicht relevant. Die Sozialisation ist weit dominanter auf die Entwicklung eines Menschen, und biologische Unterschiede sind meist eher ästhetischer Art. Dort wo die Unterschiede zutreffen, ist es kein Rassismus sie zu benennen - so lange damit kein Angriff auf die Person gerechtfertigt wird (Mobbing).

Ich bin der Überzeugung, dass wenn die Menschen das im alltäglichen Leben erfahren, dann besteht nicht die Gefahr ernsthafter rassistischer gesellschaftlicher Spaltung. Die entsteht erst durch Segregation von Gesellschaften entlang rassistischer Merkmale, eben indem Bevölkerungsgruppen unter sich bleiben, oder Menschen mit unterschiedlicher Hautfarbe aufeinander zeigen und es DADURCH zum Unterschied machen.
odiug

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von odiug »

Skeptiker hat geschrieben:(26 Mar 2021, 20:47)

Du weisst ja, dass es keine offizielle Definition von Rassismus gibt.

Ich selber würde Rassismus wie folgt definieren: "Pauschalisierte Wertung oder Diskriminierung von Menschen aufgrund fiktiver oder irrelevanter ethnischer oder biologischer Merkmale".

Diese Definition lässt offen, ob es Unterschiede zwischen den Menschen gibt - es gibt sie durchaus. Aber die Unterschiede sind meist nicht relevant. Die Sozialisation ist weit dominanter auf die Entwicklung eines Menschen, und biologische Unterschiede sind meist eher ästhetischer Art. Dort wo die Unterschiede zutreffen, ist es kein Rassismus sie zu benennen - so lange damit kein Angriff auf die Person gerechtfertigt wird (Mobbing).

Ich bin der Überzeugung, dass wenn die Menschen das im alltäglichen Leben erfahren, dann besteht nicht die Gefahr ernsthafter rassistischer gesellschaftlicher Spaltung. Die entsteht erst durch Segregation von Gesellschaften entlang rassistischer Merkmale, eben indem Bevölkerungsgruppen unter sich bleiben, oder Menschen mit unterschiedlicher Hautfarbe aufeinander zeigen und es DADURCH zum Unterschied machen.
Tja ... alles lieb und nett, nur lässt deine "Definition" einen wichtigen Aspekt einfach weg: Macht !
Rassismus verfolgt einen Zweck: Unterdrückung.
Und die funktioniert immer von oben nach unten.
aber ich schätze mal, diese Ausblendung von dir ist nicht zufällig ... wo wären sonst deine "Argumente" :?:
Sören74

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Sören74 »

odiug hat geschrieben:(26 Mar 2021, 21:26)

Tja ... alles lieb und nett, nur lässt deine "Definition" einen wichtigen Aspekt einfach weg: Macht !
Rassismus verfolgt einen Zweck: Unterdrückung.
Und die funktioniert immer von oben nach unten.
aber ich schätze mal, diese Ausblendung von dir ist nicht zufällig ... wo wären sonst deine "Argumente" :?:
Ich würde es so ausdrücken, Macht potenziert die Wirkung von Rassismus. Denn wenn machtlose Menschen rassistisch denken, dann ist das natürlich moralisch verwerflich, aber es wird noch nicht spürbar.
Skeptiker

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Skeptiker »

odiug hat geschrieben:(26 Mar 2021, 21:26)
Tja ... alles lieb und nett, nur lässt deine "Definition" einen wichtigen Aspekt einfach weg: Macht !
Rassismus verfolgt einen Zweck: Unterdrückung.
Und die funktioniert immer von oben nach unten.
aber ich schätze mal, diese Ausblendung von dir ist nicht zufällig ... wo wären sonst deine "Argumente" :?:
Das ist natürlich wieder der Unsinn, den Rassisten in die Welt setzen um ihrem Rassismus reinzuwaschen.

Rassismus ist eine Methode. Wer sie anwendet hängt nicht davon ab "wer oben ist". Das Ergebnis ist natürlich ein anderes, wenn eine Mehrheitsgesellschaft sich rassistisch gegenüber einer Minderheit verhält. Dennoch kann auch eine Minderheit, oder Menschen die sich als minderprivilegiert sehen, üble Rassisten sein.

Und ich gehe noch weiter: Wer Rassismus ausgeübt von Minderheiten, vom Vorwurf des Rassismus reinwaschen will, der kann im Kern kein Antirassist sein. Wer die selben Methoden unterschiedlich bewertet, je nachdem WER sie ausübt, der kämpft nicht gegen die Methode, sondern gegen die Menschen.

Ich habe für Weißenhasser genauso wenig über wie für Schwarzenhasser.
Skeptiker

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Skeptiker »

Sören74 hat geschrieben:(26 Mar 2021, 22:02)

Ich würde es so ausdrücken, Macht potenziert die Wirkung von Rassismus. Denn wenn machtlose Menschen rassistisch denken, dann ist das natürlich moralisch verwerflich, aber es wird noch nicht spürbar.
Ja, so kann man es sagen. Dennoch ist diese Position nicht neu, und sie ist der offensichtliche Versuch diese Methoden für den "eigenen heroischen Kampf" zu nutzen, indem man schlicht behauptet "wenn es die Minderheit tut, dann ist das was gaaaaaanz anderes".

Entweder man ist Antirassist, oder man ist es eben nicht. Da gibt es relativ wenig dazwischen. Ich jedenfalls bin auf der Seite der Antirassisten. Wer Rassismus gegen Weiße nicht als Rassismus bezeichnet wissen will, der steht nicht auf meiner Seite - und da bleibt nur eine über ...
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Uffhausen »

Selina hat geschrieben:(26 Mar 2021, 14:37)
Befass dich mit der Geschichte des Kolonialismus. Dabei erfährst du, warum Rassismus in seinen Wurzeln eben zuerst einmal von Weißen ausging. Dieses ganze Herrenmenschen-Getue, das heute schon wieder "modern" ist, hat nun mal weiße Ursprünge.
:eek: :dead:

Meine Liebe, Rassismus gab es auch schon lange vor dem Kolonialismus - und selbiger wurde auch garantiert nicht ausschließlich von Weißen in die Welt hineingeboren und weitergetragen. Anderes zu behaupten wäre schon glatt Verschwörungstheorie.

Aber klar, wenn man - so wie DU - die Schuld für Rassismus in jedweder Hinsicht einzig und allein und gültig für alle Ewigkeiten, bei Weißen sehen will = dann reicht es, sich lediglich mit dem Kolonialismus zu befassen.

Ich habe dich mal für intelligenter gehalten. :|
Weiße haben so dermaßen viel Schuld auf sich geladen, dafür reichen viele Generationen nicht, das annähernd wieder gutzumachen oder von der Schuld ein kleines bisschen abzutragen.

Also hatte ich doch Recht: Du bist eine Rassistin - schließlich prangerst du dich hiermit selbst als eine eben solche an = und auch deine Kinder, Enkel und Urenkel werden allesamt schuldige Rassisten sein.

Ist es das, was du und deinesgleichen wollen? :?:

Warum hast du dich ein paar Seiten zuvor eigentlich echauffiert, als ich in dir einen "typisch deutschen Nazi" zum Vorschein kommen sah? Jetzt bezeichnest du dich sogar selber als schuldige Ewigkeits-Rassistin! Was ist eigentlich los mit dir? :?
Und das steckt in etlichen Weißen (natürlich nicht allen) immer noch drin.
Was soll das denn schon wieder? Willst du dich und deine Leute jetzt auf einmal frech und feige aus Schuld und Verantwortung rausschlawienern? :s
"Man kann auf seinem Standpunkt stehen, aber man sollte nicht darauf sitzen." Erich Kästner
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Selina
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

[...]

Du weißt nicht, was ich mit meinem Kommentar meine? Dann lies das:

https://www.zeit.de/zeit-geschichte/201 ... ettansicht
Zuletzt geändert von Brainiac am Dienstag 30. März 2021, 23:01, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: [MOD] Fullquote entfernt, steht direkt darüber
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von odiug »

Sören74 hat geschrieben:(26 Mar 2021, 22:02)

Ich würde es so ausdrücken, Macht potenziert die Wirkung von Rassismus. Denn wenn machtlose Menschen rassistisch denken, dann ist das natürlich moralisch verwerflich, aber es wird noch nicht spürbar.
Rassismus ist keine private Antipathie gegen Fremde oder "die Anderen".
Rassisten sind keine Kleinkinder, die fremdeln.
Rassismus ist ein politisches, ökonomisches und kulturelles System der Machtausübung.
Rassismus dient einem Zweck: Unterdrückung und Ausbeutung von Menschen.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Uffhausen »

Selina hat geschrieben:(27 Mar 2021, 01:47)

Du weißt nicht, was ich mit meinem Kommentar meine? Dann lies das:

https://www.zeit.de/zeit-geschichte/201 ... ettansicht
Ich weiß sehr wohl, was du mit deinem Kommentar gemeint hast - aber anstatt dass du darauf eingehen würdest, was ich davon halte, versuchst du (in gewohnt ignoranter Manier) nur dich selbst zu bestätigen.

Bist du wirklich der Überzeugung, Rassismus gäbe es erst seit des weißen Kolonialismus - was war vor dieser Zeit, etwa paradisischer WELTFRIEDEN?

Fühlst du dich wirklich schuldig an Rassismus längst vergangener Zeiten/bist du deswegen eine aktive schuldige Rassistin - nur weil wir VERANTWORTUNG tragen?

Warum verweist du beständig (siehe dein Link oben) vornehmlich auf den Nationalsozialismus? Deiner Theorie zufolge ist der heutige soziale Unfrieden, dem meine Generation ausgesetzt ist, einzig und allein die Saat deiner Generation - weil ihr nichts, aber auch gar nichts aus der Vergangenheit lernen wolltet.

Und jetzt schäm' dich endlich mal. Steh' zu deiner Schuld. Trage gefälligst Verantwortung. Und hör mit deinem ewigen Moralaposteln auf. Es ist zu spät. Du hast es vergeigt. Und vielen Dank für gar nichts.

Genau so willst du es doch haben. Oder doch nicht? :?:
"Man kann auf seinem Standpunkt stehen, aber man sollte nicht darauf sitzen." Erich Kästner
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von odiug »

Skeptiker hat geschrieben:(26 Mar 2021, 22:19)

Ja, so kann man es sagen. Dennoch ist diese Position nicht neu, und sie ist der offensichtliche Versuch diese Methoden für den "eigenen heroischen Kampf" zu nutzen, indem man schlicht behauptet "wenn es die Minderheit tut, dann ist das was gaaaaaanz anderes".

Entweder man ist Antirassist, oder man ist es eben nicht. Da gibt es relativ wenig dazwischen. Ich jedenfalls bin auf der Seite der Antirassisten. Wer Rassismus gegen Weiße nicht als Rassismus bezeichnet wissen will, der steht nicht auf meiner Seite - und da bleibt nur eine über ...
Nach deiner Definition wäre selbst Mahatma Gandhi ein Rassist, war er doch gegen Weiße, die sein Land ausbeuten.
Und ja ... eine Minderheit, besser ist der Begriff eine marginalisierte Gruppe kann per Definition nicht rassistisch sein, weil ihr die machtpolitischen Mittel fehlen diesen Rassismus auch umzusetzen.
Das heißt nicht, dass es in marginalisierten Gruppen keine Vollidioten gibt, deren Ansichten völlig neben der Rolle sind.
Es kann auch sein, dass Rassismus sich kaskadenartig durch gesellschaftliche Gruppen nach unten projiziert.
Es ist ja nicht zufällig, dass gerade sozial benachteiligte Gruppen zu rechtsradikalen und rassistischen Ansichten neigen.
Aber Rassismus geht immer von oben nach unten ... und meist sucht sich der, der unten steht ,einen der noch weiter unten steht auf den er treten kann.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Gin-Tonic »

odiug hat geschrieben:(27 Mar 2021, 07:19)
Und ja ... eine Minderheit, besser ist der Begriff eine marginalisierte Gruppe kann per Definition nicht rassistisch sein, weil ihr die machtpolitischen Mittel fehlen diesen Rassismus auch umzusetzen.
...
Aber Rassismus geht immer von oben nach unten ... und meist sucht sich der, der unten steht ,einen der noch weiter unten steht auf den er treten kann.
Sorry, aber das ist in meinen Augen nicht richtig. Rassismus ist eine Einstellung die gewisse Menschen, egal welcher ökonomischer Schicht sie angehören, in sich tragen. Macht kann das nur verschlimmern, wie wir es gerade erleben, da der Linksblock seit Jahren eine Hetzkampagne gegen "weisse" fährt.
Aber ich versteh was du sagen willst: Ich als weisser Mann, Europäer, gut gestellt, kann so friedlich durch die Welt laufen wie ich will. Wenn jetzt der *setze beliebige Minderheit ein* kommt, mich als ungläubigen Scheissk*ter, weisses Stück Schei**e oder sonst was beschimpft ist es kein Rassismus von seiner Seite, sondern ich bin der unterdrückende Rassist und habe um Verzeihung zu bitten. :thumbup:
Und manche hier brauchen Geschichtsunterricht... unfassbar, wie hier alles zurechtgebogen wird um die eigene Weltvorstellung zu festigen. Wenn Linkspolitiker sagen würden die Welt ist eine Scheibe und die Kugelform ist eine Verschwörung der alten weissen Männer (damit sie einem Hoden gleicht :?: :D ) hätten die Flatearther in Deutschland Hochkonjunktur
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von odiug »

Gin-Tonic hat geschrieben:(27 Mar 2021, 07:40)

Sorry, aber das ist in meinen Augen nicht richtig. Rassismus ist eine Einstellung die gewisse Menschen, egal welcher ökonomischer Schicht sie angehören, in sich tragen. Macht kann das nur verschlimmern, wie wir es gerade erleben, da der Linksblock seit Jahren eine Hetzkampagne gegen "weisse" fährt.
Aber ich versteh was du sagen willst: Ich als weisser Mann, Europäer, gut gestellt, kann so friedlich durch die Welt laufen wie ich will. Wenn jetzt der *setze beliebige Minderheit ein* kommt, mich als ungläubigen Scheissk*ter, weisses Stück Schei**e oder sonst was beschimpft ist es kein Rassismus von seiner Seite, sondern ich bin der unterdrückende Rassist und habe um Verzeihung zu bitten. :thumbup:
Und manche hier brauchen Geschichtsunterricht... unfassbar, wie hier alles zurechtgebogen wird um die eigene Weltvorstellung zu festigen. Wenn Linkspolitiker sagen würden die Welt ist eine Scheibe und die Kugelform ist eine Verschwörung der alten weissen Männer (damit sie einem Hoden gleicht :?: :D ) hätten die Flatearther in Deutschland Hochkonjunktur
Nachdem du Religion ins spiel bringst, nehme ich mal an, du beziehst dich dabei auf radikale Islamisten.
Dazu nur kurz: Islamisten, egal ob Al quida oder Islamischer Staat brachten bei weitem mehr farbige Muslime um als weiße Europäer oder Nord Amerikaner.
Das steht in derZahl der Getöteten in keinem Verhältnis zueinander.
Denk darüber mal nach :|
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Gin-Tonic »

Ich denke im entsprechendem Strang darüber nach anstatt hier wo es User schaffen einen ganzen Beitrag zu ignorieren... bis auf ein Wort um dann eine Nebelkerze zu werfen.

Schönen Samstag
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Selina
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

odiug hat geschrieben:(27 Mar 2021, 07:07)

Rassismus ist keine private Antipathie gegen Fremde oder "die Anderen".
Rassisten sind keine Kleinkinder, die fremdeln.
Rassismus ist ein politisches, ökonomisches und kulturelles System der Machtausübung.
Rassismus dient einem Zweck: Unterdrückung und Ausbeutung von Menschen.
Kann man nicht besser sagen. Daher gilt es, solche Machtstrukturen kritisch zu durchleuchten, die Rassismus erst möglich machen. Die Kette Macht-Rassismus-Macht-Rassismus-Macht wäre mal ein spannender Diskussionspunkt. Stimmt.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

Uffhausen hat geschrieben:(27 Mar 2021, 07:16)

Ich weiß sehr wohl, was du mit deinem Kommentar gemeint hast - aber anstatt dass du darauf eingehen würdest, was ich davon halte, versuchst du (in gewohnt ignoranter Manier) nur dich selbst zu bestätigen.

Bist du wirklich der Überzeugung, Rassismus gäbe es erst seit des weißen Kolonialismus - was war vor dieser Zeit, etwa paradisischer WELTFRIEDEN?

Fühlst du dich wirklich schuldig an Rassismus längst vergangener Zeiten/bist du deswegen eine aktive schuldige Rassistin - nur weil wir VERANTWORTUNG tragen?

Warum verweist du beständig (siehe dein Link oben) vornehmlich auf den Nationalsozialismus? Deiner Theorie zufolge ist der heutige soziale Unfrieden, dem meine Generation ausgesetzt ist, einzig und allein die Saat deiner Generation - weil ihr nichts, aber auch gar nichts aus der Vergangenheit lernen wolltet.

Und jetzt schäm' dich endlich mal. Steh' zu deiner Schuld. Trage gefälligst Verantwortung. Und hör mit deinem ewigen Moralaposteln auf. Es ist zu spät. Du hast es vergeigt. Und vielen Dank für gar nichts.

Genau so willst du es doch haben. Oder doch nicht? :?:
Komm mal etwas runter und versuch mal, die Aufregung, die Unterstellungen und den Ad-personam-Stil aus deiner "Argumentation" zu nehmen. Die letzten drei, vier Reaktionen von dir auf Beiträge von mir sind alle in diesem Ton verfasst. Erst dann, wenn du mal etwas Contenance walten lässt, werde ich mir überlegen, möglicherweise mit dir weiter zu diskutieren. Ansonsten: Vergiss es.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Skeptiker »

odiug hat geschrieben:(27 Mar 2021, 07:19)
Nach deiner Definition wäre selbst Mahatma Gandhi ein Rassist, war er doch gegen Weiße, die sein Land ausbeuten.
:| Da weiss man gar nicht wo man anfangen soll.

Aaalsooo - natürlich dürfte Mahatma Ghandi ein Rassist gewesen sein. Das ist Standard in der indischen Gesellschaft. Ich habe mich aber nicht mit seiner Person so weit beschäftigt um das sagen zu können.

Wenn er aber "die Weißen" aus dem Land "vertreiben" wollte, dann war das eine geläufige Umschreibung dafür, dass Indien sich von der britischen Kolonialmacht unabhängig machen wollte. Das widerum hat nichts mit Rassismus zu tun, sondern mit dem Streben nach Unabhängigkeit. Da geht es darum die Macht im eigenen Land wieder zurück zu erhalten, nicht darum im Land jemanden aufgrund seiner Hautfarbe anders behandeln zu wollen (obwohl auch das in Indien vollkommen normal, aber eben rassistisch, ist).
Und ja ... eine Minderheit, besser ist der Begriff eine marginalisierte Gruppe kann per Definition nicht rassistisch sein, weil ihr die machtpolitischen Mittel fehlen diesen Rassismus auch umzusetzen.
Das ist Blödsinn. Rassismus KANN genutzt werden um Macht damit zu verteidigen. Rassismus selber ist aber eine Methode die JEDER anwenden kann.

Du zeigst schlicht, dass deine Definition von Rassismus sich nicht auf das Verhalten einer Person bezieht, sondern sich grundsätzlich von rassistischen Gruppendefinitionen nicht lösen lässt. Sorry, das ist unsinnig. Man kann nicht eine Methode für falsch erklären, dann aber die eigene Definition damit begründen.
Das heißt nicht, dass es in marginalisierten Gruppen keine Vollidioten gibt, deren Ansichten völlig neben der Rolle sind.
Es kann auch sein, dass Rassismus sich kaskadenartig durch gesellschaftliche Gruppen nach unten projiziert.
Es ist ja nicht zufällig, dass gerade sozial benachteiligte Gruppen zu rechtsradikalen und rassistischen Ansichten neigen.
Aber Rassismus geht immer von oben nach unten ... und meist sucht sich der, der unten steht ,einen der noch weiter unten steht auf den er treten kann.
Ach sooo. "Rassismus" ist für dich die institutionalisierte Verhaltensweise, während "rassistische Ansichten" etwas sind, was eine Person haben kann.

Das ist doch wieder typisch linke Wortverdreherei. "Rassismus" ist die Beschreinung der Verhaltensweise einer Person - und somit eine Methode. Nirgendwo ist definiert, dass Rassismus grundsätzlich als Gruppenphänomen zu sehen ist. Man hat vom Individuum auszugehen.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Tom Bombadil »

odiug hat geschrieben:(27 Mar 2021, 07:07)

Rassismus dient einem Zweck: Unterdrückung und Ausbeutung von Menschen.
Wäre es dann überhaupt Rassismus, wenn ein biodeutscher Langzeithartzer rassistisch gegen Schwarze und Muslime hetzt? Weil der wird niemand unterdrücken und ausbeuten können. Wie soll Unterdrückung und Ausbeutung mittels Rassismus überhaupt in einer Demokratie wie Deutschland systematisch möglich sein?
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von tarkomed »

Skeptiker hat geschrieben:(26 Mar 2021, 20:47)

Du weisst ja, dass es keine offizielle Definition von Rassismus gibt.

Ich selber würde Rassismus wie folgt definieren: "Pauschalisierte Wertung oder Diskriminierung von Menschen aufgrund fiktiver oder irrelevanter ethnischer oder biologischer Merkmale".

Diese Definition lässt offen, ob es Unterschiede zwischen den Menschen gibt - es gibt sie durchaus. Aber die Unterschiede sind meist nicht relevant. Die Sozialisation ist weit dominanter auf die Entwicklung eines Menschen, und biologische Unterschiede sind meist eher ästhetischer Art. Dort wo die Unterschiede zutreffen, ist es kein Rassismus sie zu benennen - so lange damit kein Angriff auf die Person gerechtfertigt wird (Mobbing).

Ich bin der Überzeugung, dass wenn die Menschen das im alltäglichen Leben erfahren, dann besteht nicht die Gefahr ernsthafter rassistischer gesellschaftlicher Spaltung. Die entsteht erst durch Segregation von Gesellschaften entlang rassistischer Merkmale, eben indem Bevölkerungsgruppen unter sich bleiben, oder Menschen mit unterschiedlicher Hautfarbe aufeinander zeigen und es DADURCH zum Unterschied machen.
Wir könnten natürlich wochenlang über den Begriff Rassismus theoretisieren, aber wir kämen dabei in den Verdacht, am Problem vorbei zu diskutieren.
Es gab den historischen Rassismus, der das Ziel hatte, die Ausbeutung und Versklavung von Menschen in den Kolonien durch die Kolonialherren zu rechtfertigen. Die Kolonialherren gingen sogar so weit, diese Menschen einer anderen Spezies zuzuordneten.
Und es gibt den Rassismus, wie sie ihn heute bestimmte Menschengruppen am eigenen Leib erleben. So einfach ist es.
Wir können noch lange theoretisieren, aber diesen Tatsachen werden wir nicht gerecht, solange wir das Thema aus der Perspektive derer betrachten, die selbst von Rassismus nicht betroffen sind.
Solange es jedoch Menschen gibt, die persönliche Erfahrungen mit Rassismus machen und darüber berichten, dann gibt es ihn offensichtlich und zwar in einer Form, die schmerzt. Definition hin oder her.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

tarkomed hat geschrieben:(27 Mar 2021, 09:39)

Wir könnten natürlich wochenlang über den Begriff Rassismus theoretisieren, aber wir kämen dabei in den Verdacht, am Problem vorbei zu diskutieren.
Es gab den historischen Rassismus, der das Ziel hatte, die Ausbeutung und Versklavung von Menschen in den Kolonien durch die Kolonialherren zu rechtfertigen. Die Kolonialherren gingen sogar so weit, diese Menschen einer anderen Spezies zuzuordneten.
Und es gibt den Rassismus, wie sie ihn heute bestimmte Menschengruppen am eigenen Leib erleben. So einfach ist es.
Wir können noch lange theoretisieren, aber diesen Tatsachen werden wir nicht gerecht, solange wir das Thema aus der Perspektive derer betrachten, die selbst von Rassismus nicht betroffen sind.
Solange es jedoch Menschen gibt, die persönliche Erfahrungen mit Rassismus machen und darüber berichten, dann gibt es ihn offensichtlich und zwar in einer Form, die schmerzt. Definition hin oder her.
Ja, die Ärmsten werden u.a. gefragt, wo ihre Wurzeln liegen, wo ihre Familie ursprünglich herkommt.
Wahnsinnig schmerzhaft, dieses Interesse an der Geschichte einer Person.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Tom Bombadil »

Billie Holiday hat geschrieben:(27 Mar 2021, 10:00)

Ja, die Ärmsten werden u.a. gefragt, wo ihre Wurzeln liegen, wo ihre Familie ursprünglich herkommt.
Das ist eine der Widersprüchlichkeiten im Wookismus: einerseits darf die Hautfarbe - anders als bei Weißen - bei PoC keine Rolle spielen, dann aber wieder ist sie extrem bedeutsam, wenn es darum geht, PoC "sichtbar" zu machen.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Skeptiker »

tarkomed hat geschrieben:(27 Mar 2021, 09:39)
Wir könnten natürlich wochenlang über den Begriff Rassismus theoretisieren, aber wir kämen dabei in den Verdacht, am Problem vorbei zu diskutieren.
Es gab den historischen Rassismus, der das Ziel hatte, die Ausbeutung und Versklavung von Menschen in den Kolonien durch die Kolonialherren zu rechtfertigen. Die Kolonialherren gingen sogar so weit, diese Menschen einer anderen Spezies zuzuordneten.
Und es gibt den Rassismus, wie sie ihn heute bestimmte Menschengruppen am eigenen Leib erleben. So einfach ist es.
Rassismus wird von Menschen erlebt. Es gibt auch gesellschaftlich manifestierten Rassismus, der auf Gruppen ausgeübt wird. Allerdings ist man weder pauschal Opfer noch Täter. Diese Pauschalität ist in sich wieder rassistisch.
Wir können noch lange theoretisieren, aber diesen Tatsachen werden wir nicht gerecht, solange wir das Thema aus der Perspektive derer betrachten, die selbst von Rassismus nicht betroffen sind.
Solange es jedoch Menschen gibt, die persönliche Erfahrungen mit Rassismus machen und darüber berichten, dann gibt es ihn offensichtlich und zwar in einer Form, die schmerzt. Definition hin oder her.
Es gab immer Rassismus und er wird nie vollkommen verschwinden. Er ist heute aber wesentlich weniger stark ausgeprägt als er es historisch jemals war.

Ich denke jede Gesellschaft tut gut daran Rassismus zu bekämpfen. Allerdings sehe ich die aktuelle Fokussierung auf den Rassismus und die Form von Revancherassismus die sich dazu bildet, wenig hilfreich Rassismus zu bekämpfen. Ich sehe ihn eher als Förderung von Rassismus.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von tarkomed »

Billie Holiday hat geschrieben:(27 Mar 2021, 10:00)

Ja, die Ärmsten werden u.a. gefragt, wo ihre Wurzeln liegen, wo ihre Familie ursprünglich herkommt.
Wahnsinnig schmerzhaft, dieses Interesse an der Geschichte einer Person.
Das ist nicht die Form des Rassismus, die ich gemeint habe und die schmerzt. Es gibt auch ganz andere Formen, aber du willst es nicht wissen.
Gib dich nicht so, dass alle andern dich für etwas halten, was du nicht sein willst.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Tom Bombadil »

Wie schreibt und spricht man PoC eigentlich genderkorrekt? PoCInnenX? Oder ist PoC an sich schon ok?
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

Tom Bombadil hat geschrieben:(27 Mar 2021, 10:07)

Das ist eine der Widersprüchlichkeiten im Wookismus: einerseits darf die Hautfarbe - anders als bei Weißen - bei PoC keine Rolle spielen, dann aber wieder ist sie extrem bedeutsam, wenn es darum geht, PoC "sichtbar" zu machen.
Der Begriff ist ziemlich aufgeweicht, da inflationär und lustvoll benutzt. Jetzt sollen alle Weißen in Sippenhaft genommen werden und mit umgedrehten Spieß sollen wir spüren, wie Rassismus ist. Er soll also nicht bekämpft werden, jetzt wollen die PoC auch mal.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Elmar Brok »

Wenn man von “woke” spricht, sollte man sich aber auch darüber in klaren sein, dass das ein Begriff ist, der keineswegs genau definiert ist und auch nicht konsequent genutzt wird. Inzwischen wird er eher von Gegnern, ich nenn es mal einfach so, der linken Identitätspolitik genutzt. Ziemlich wahllos und diffamierend.

Dieses herumgewinde um den Rassismus-Begriff ist lächerlich. Auch ein Mitglied einer Minderheit in Deutschland kann rassistisch denken, rassistisch handeln und sich rassistisch äußern. Natürlich gibt es verschiedne Formen von Rassismus. Institutioneller Rassismus durch eine Minderheit wäre eher unwahrscheinlich. Wenn aber ein Asiate zu mir sagt: Ihr Weißen seid alle dumm. Dann ist das Rassismus. Auch wenn das vielleicht keine Auswirkungen auf mein Leben hat.
Zuletzt geändert von Elmar Brok am Samstag 27. März 2021, 10:28, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

tarkomed hat geschrieben:(27 Mar 2021, 10:11)

Das ist nicht die Form des Rassismus, die ich gemeint habe und die schmerzt. Es gibt auch ganz andere Formen, aber du willst es nicht wissen.
Was tust du denn tagtäglich den PoC so an? :?:

Natürlich gibt es verschiedene Formen von Rassismus - guten und schlechten zum Beispiel. Und Vorurteile.
Ich würde den jedoch nicht ausschließlich an Weißen festmachen. Du zum Beispiel als Deutscher hättest null Chancen, bei meinem zukünftigen irakischen Schwiegersohn eine Anstellung zu bekommen. Der nimmt nur seinesgleichen in seinem Betrieb.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von busse »

Selina hat geschrieben:(26 Mar 2021, 14:37)

Befass dich mit der Geschichte des Kolonialismus. Dabei erfährst du, warum Rassismus in seinen Wurzeln eben zuerst einmal von Weißen ausging. Dieses ganze Herrenmenschen-Getue, das heute schon wieder "modern" ist, hat nun mal weiße Ursprünge. Weiße haben so dermaßen viel Schuld auf sich geladen, dafür reichen viele Generationen nicht, das annähernd wieder gutzumachen oder von der Schuld ein kleines bisschen abzutragen. Und das steckt in etlichen Weißen (natürlich nicht allen) immer noch drin.
Befass dich lieber erst mal selber mit Geschichte bevor du hier mit Dingen aufwartest , die nicht mal im Ansatz einer seriösen Betrachtung standhalten würden. Rassismus ist ein völlig neuer Begriff des 20 Jahrhunderts, wenn ich den mal auf die Meschheitsgeschichte ausdehnen würde, dann gab es schon immer Rassismus. Beispiele gefällig ? Nachgewiesene Segration von Menschen innerhalb der frühesten Städte der Antike , besonders auffällig bei den Phöniziern und ihren Ablegern z.B. Karthago. Das bunte Völkergemisch und das alle mit jedem wegen des Handels verbunden waren, entspricht mehr Legende und Romanschriftstellern über die Antike als der Wirklichkeit.
Alles was Du da beschreibst war schon immer da, Herrenmenschengetue der Weißen ist ja lächerlich bis absurd. Wieviel Herrenmenschen von der Antike bis zur Jetztzeit solch ich dir denn benennen nur allein auf dem afrikanischen Kontinent ?
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von tarkomed »

Skeptiker hat geschrieben:(27 Mar 2021, 10:09)

Rassismus wird von Menschen erlebt. Es gibt auch gesellschaftlich manifestierten Rassismus, der auf Gruppen ausgeübt wird. Allerdings ist man weder pauschal Opfer noch Täter. Diese Pauschalität ist in sich wieder rassistisch.
Wo hast du eine wie auch immer geartete Pauschalität erkannt in meinem Text?
Skeptiker hat geschrieben:(27 Mar 2021, 10:09)
Es gab immer Rassismus und er wird nie vollkommen verschwinden. Er ist heute aber wesentlich weniger stark ausgeprägt als er es historisch jemals war.
Genau das habe ich geschrieben.
Skeptiker hat geschrieben:(27 Mar 2021, 10:09)
Ich denke jede Gesellschaft tut gut daran Rassismus zu bekämpfen. Allerdings sehe ich die aktuelle Fokussierung auf den Rassismus und die Form von Revancherassismus die sich dazu bildet, wenig hilfreich Rassismus zu bekämpfen. Ich sehe ihn eher als Förderung von Rassismus.
Es überrascht mich nicht. Du meinst also, die von Rassismus Betroffenen seien allesamt Revanchisten? Wie soll dann die Gesellschaft auf der Basis den Rassismus bekämpfen? Indem sie sich selbst als Opfer empfindet? Das löst doch eher eine Abwehrreaktion in der Gesellschaft aus.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Skeptiker »

Elmar Brok hat geschrieben:(27 Mar 2021, 10:19)
Wenn man von “woke” spricht, sollte man sich aber auch darüber in klaren sein, dass das ein Begriff ist, der keineswegs genau definiert ist und auch nicht konsequent genutzt wird. Inzwischen wird er eher von Gegnern, ich nenn es mal einfach so, der linken Identitätspolitik genutzt. Ziemlich wahllos und diffamierend.
Das mag sein. "Woke" war ja der klar mit diesen Methoden besetzte Begriff. Dass Gegner von Identitätspolitik diesen Begriff aufgreifen, ist somit verständlich. Daran finde ich nichts Diffamierendes. Dass auf allen Seiten Leute diffamieren, ist unabhängig davon natürlich richtig.
Dieses herumgewinde um den Rassismus-Begriff ist lächerlich. Auch ein Mitglied einer Minderheit in Deutschland kann rassistisch denken, rassistisch handeln und sich rassistisch äußern. Natürlich gibt es verschiedne Formen von Rassismus. Institutioneller Rassismus durch eine Minderheit wäre eher unwahrscheinlich. Wenn aber ein Asiate zu mir sagt: Ihr Weißen seid alle dumm. Dann ist das Rassismus. Auch wenn das vielleicht keine Auswirkungen auf mein Leben hat.
Korrekt.
Skeptiker

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Skeptiker »

tarkomed hat geschrieben:(27 Mar 2021, 10:34)
Wo hast du eine wie auch immer geartete Pauschalität erkannt in meinem Text?
Ich beziehe mich nicht auf deinen Text, sondern darauf, wie Wokes diesen auslegen - nämlich indem sie pauschalisiert über Menschen urteilen, mit der vorgegeben Intention pauschalisierte Diskriminierung zu reduzieren.
Genau das habe ich geschrieben.
Ich widerspreche dem nicht.
Es überrascht mich nicht. Du meinst also, die von Rassismus Betroffenen seien allesamt Revanchisten?
*Mööööh* Unterstellungs- und Suggestionsalarm. Mit keinem Wort habe ich mich auch "alle Betroffenen von Rassismus" bezogen. Ich beziehe mich immernoch auf das Strangthema - ich weiss, wie langweilig :rolleyes:
Wie soll dann die Gesellschaft auf der Basis den Rassismus bekämpfen? Indem sie sich selbst als Opfer empfindet? Das löst doch eher eine Abwehrreaktion in der Gesellschaft aus.
Rassismus kann nur auf der Basis bekämpft werden, dass man seine Methode als falsch entlarvt und sie zu gesellschaftlichen Randerscheinung macht.

Die Abwehrreaktion der Gesellschaft wird insbesondere dadurch ausgelöst, als dass Moralapostel mit Missionsdrang eine Gesellschaft mit rassistischen Methoden zu Tätern erklärt, vorgeblich um ihnen genau die Methoden auszutreiben, die sie selber zu dem Zwecke anwenden. Das ist idiotisch - und dagegen wehrt sich jede Gesellschaft zurecht.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Sören74 »

odiug hat geschrieben:(27 Mar 2021, 07:07)

Rassismus ist keine private Antipathie gegen Fremde oder "die Anderen".
Rassisten sind keine Kleinkinder, die fremdeln.
Rassismus ist ein politisches, ökonomisches und kulturelles System der Machtausübung.
Rassismus dient einem Zweck: Unterdrückung und Ausbeutung von Menschen.
Rassismus hat nur eine Chance, wenn er in den Menschen verhaftet ist. Wenn rassistische Gedanken nur wenig in der Bevölkerung existieren, dann eignet es sich auch nicht als Machtausübung.
Sören74

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Sören74 »

odiug hat geschrieben:(27 Mar 2021, 07:19)

Nach deiner Definition wäre selbst Mahatma Gandhi ein Rassist, war er doch gegen Weiße, die sein Land ausbeuten.
Er war mit Sicherheit nicht gegen alle Weiße oder gegen die britischen Herrscher, weil sie weiß waren.
odiug hat geschrieben:Und ja ... eine Minderheit, besser ist der Begriff eine marginalisierte Gruppe kann per Definition nicht rassistisch sein, weil ihr die machtpolitischen Mittel fehlen diesen Rassismus auch umzusetzen.
Und wenn sie die politischen Mittel dann doch hätten? Ich verstehe Deine Gedanken so, dass man Rassismus dadurch verhindert, in dem man alle Gruppen marginalisiert. Ein interessanter Gedanke, man entzieht allen Gruppen die Macht. Aber ob das mit unserer Demokratie vereinbar wäre?
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Skeptiker »

odiug hat geschrieben:(27 Mar 2021, 07:07)
Rassismus ist keine private Antipathie gegen Fremde oder "die Anderen".
Ach so. Also wenn man als Weißer keine Schwarzen mag, dann ist das kein Rassismus? Das wäre ja direkt aus deiner Aussage zu folgern.
Rassisten sind keine Kleinkinder, die fremdeln.
Kinder stellen überall Zusammenhänge her. Sobald sie verstanden haben, dass die Hautfarbe keinen Einfluss hat auf den Menschen, sind sie auch keine Rassisten mehr. Das wird leider immer nur dann wiederbelebt, wenn die Gesellschaft den Kindern eintrichtert, dass die Hautfarbe EBEN DOCH eine Rolle spielt.
Rassismus ist ein politisches, ökonomisches und kulturelles System der Machtausübung.
Rassismus dient einem Zweck: Unterdrückung und Ausbeutung von Menschen.
Nein. Diese Systeme bauen auf Rassismus auf, sie SIND aber nicht Rassismus. Wenn sie es WÄREN, dann wären viele andere Dinge eben kein Rassismus mehr. :rolleyes: Oder ist Rassismus einfach immer das, was ein Opfer so nennt? Da hätten vielleicht diejenigen was dagegen, die man so zu Tätern macht. :|
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Tom Bombadil »

Skeptiker hat geschrieben:(27 Mar 2021, 13:14)

Also wenn man als Weißer keine Schwarzen mag, dann ist das kein Rassismus?
Man kann und muss nicht alle Schwarzen mögen, das hat nichts mit Rassismus zu tun. Rassistisch wäre es, alle Schwarzen nur wegen ihrer Hautfarbe zu hassen.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Skeptiker »

Tom Bombadil hat geschrieben:(27 Mar 2021, 13:23)

Man kann und muss nicht alle Schwarzen mögen, das hat nichts mit Rassismus zu tun. Rassistisch wäre es, alle Schwarzen nur wegen ihrer Hautfarbe zu hassen.
Natürlich wäre das rassistisch. Aber der Unterschied, den Odiug hier zu verkaufen versucht ist, dass er behauptet, es wäre kein Rassismus.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Dark Angel »

Sören74 hat geschrieben:(26 Mar 2021, 17:50)

Okay von mir aus. Aber ich habe immer noch nicht verstanden, was aus Deiner Sicht an den Aussagen von Selina bezüglich DDR und die Gastarbeiter konkret verkehrt war. :|
Mit Ausnahmen von evtl. Ungarn und Polen konnten, durften die sich nicht frei bewegen und Kontakte zur einheimischen Bevölkerung pflegen, wie sie gerne wollten, konnten, durften nicht gemeinsam mit ihnen feiern, wie sie gerne wollten.
Sie wohnten separiert von der einheimischen Bevölkerung.
Alles war organisiert und reglementiert.
Das ist es, was nicht stimmt, was (sich) Userin Selina schönredet, was sie aus nostalgischer Sicht verklärt.
Die Userin und ich sind inetwa gleichaltrig, haben beide eine DDR-Vergangenheit, mit dem (einen) Unterschied, dass ich nicht behaupte irgendwelchen staatlichen Repressionen ausgesetzt gewesen zu sein und dennoch könnte man den Eindruck gewinnen, wir würden von völlig verschiedenen Staaten sprechen und/oderhätten in völlig verschiedenen Staaten gelebt, wenn man unsere rückblickende Betrachtung vergleicht.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von odiug »

Sören74 hat geschrieben:(27 Mar 2021, 13:02)

Rassismus hat nur eine Chance, wenn er in den Menschen verhaftet ist. Wenn rassistische Gedanken nur wenig in der Bevölkerung existieren, dann eignet es sich auch nicht als Machtausübung.
Wenn er nur in wenigen Menschen verhaftet wäre, wäre der Rassismus kein gesellschaftliches Problem über das sich zu diskutieren lohnen würde.
Rassismus wäre gesellschaftlich geächtet und Rassisten isoliert.
Dem ist aber nicht der Fall.
Rassismus ist allgegenwärtig und wird von vielen gar nicht als solcher wahrgenommen, da gesellschaftlich tradiert.
Und genau um diesen Alltagsrassismus geht es.
Es geht hier nicht um den Neo Nazi, der Ausländerheime anzündet als Rassisten, sondern es geht um die, die das ignorieren, wegsehen und kleinreden.
Es geht nicht um den Cop, der einem unbewaffneten Afro Amerikaner erschießt, es geht um die, die das in Ordnung finden, weil man weiß ja wie die so sind ... man sieht es Tag für Tag bei Law & Order.
Es geht auch nicht um die, die sich gegen eine ungeordnete Einwanderung wenden.
Es geht um die, die in Deutschland entgegen der Realität kein Einwanderungsland sehen und in allen Muslimen entweder Wirtschaftsflüchtlinge oder islamistische Terroristen vermuten.
Es geht um die, die die Folgen des Kolonialismus bis heute leugnen und den Afrikanern vorwerfen, dass sie es nicht schaffen geordnete Verhältnisse zu schaffen.
Es geht um die, die Flüchtlinge aus Syrien einem brutalen Diktator ausliefern wollen, mit dem "Argument", sie müssten selbst gegen Assad kämpfen und das Land aufbauen.

Und vor allem geht es um die, die für sich jeglichen Rassismus von sich weisen, weil sie haben ja einen Freund der aus der Türkei kommt.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(26 Mar 2021, 18:36)

Die Äußerungen über Waibel stammen nicht von mir. Glaubhaft ist das jedenfalls nicht, was der so von sich gibt. Dessen Hobby scheint es zu sein, nachzuweisen, dass die DDR von Haus aus angeblich ein rechtsextremistischer, ja sogar faschistischer Staat war. Äußerst kurios. Übrigens: Du beginnst gerade selbst wieder mal mit ad personam. So, wie ich das von dir gewöhnt bin. Du scheinst das schon gar nicht mehr zu merken. Ich könnte da schon eine lange Sammlung "Dark Angels Ad-Personam-Beschimpfungen" veröffentlichen. Daher beende ich wieder mal den Dialog mit dir. Ich hoffe, ich lasse mich dieses Mal nicht sobald wieder hinreißen, auf Kommentare von dir zu reagieren. Hat echt keinen Sinn.
Tatsache ist, die DDR war eine totalitäre Diktatur, war ein Unrechtsstaat!
Tatsache ist ebenso, dass die realsozialistische DDR mehr Gemeinsamkeiten mit der NS-Diktatur aufweist, als einem lieb sein kann.
Es besteht ein Unterschied, ob man sich - wie du - des Argumentum ad hominem bedient oder ob man jemanden persönlich anspricht.

"Ein argumentum ad hominem greift nicht die Aussagen einer Person an, sondern ihren Charakter – und zwar mit dem Ziel, die Diskussion in andere Bahnen zu lenken und das Argument der Person zu diskreditieren."

Genau DAS tust du, du beschäftigst dich mit der Person und nicht mit den Argumenten, die die Person vorbringt.
Genau das tut auch der - von dir - verlinkte Zeitungsartikel.

Du bedienst dich des argumentum ad himinem, weil du keinerlei sachliche Argumente hast, mit denen du die Aussagen des Autors widerlegen könntest.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von BlueMonday »

Rassismus ist eine Spielart des Kollektivismus: Das Individuum erhält seine wesentliche Prädikate über eine Gruppenzugehörigkeit - ob es will oder nicht. Für den Rassisten ist diese Verbindung unentrinnbar. Der Einzelne wird nicht als individuelle Person betrachtet, bewertet und behandelt, sondern immer als Gruppenmitglied.

Die "Wokeideologie" wird dies nicht beenden, da sie selbst eine kollektivistische Ideologie ist.
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