Die Zukunft der CDU

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JJazzGold
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Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von JJazzGold »

Misterfritz hat geschrieben:(23 Mar 2021, 11:55)

Solange die CDU nicht mal ein Programm hat - und auch keinen Kandidaten - weiss man eh' nicht, in welche Richtig sie sich orientieren wird.
Wobei - Wahlprogramme waren für die CDU sowieso noch nie eine Handlungsanweisung.
Das ist korrekt, obwohl sich aus den Bewerbungen für den Parteivorsitz doch Einiges lesen/hören liess, je nach Kandidat. Was wiederum Spekulation Raum gibt, was das Programm hergeben könnte. Man wird sehen.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt

https://www.youtube.com/watch?v=9FBu2rVuXGI
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JJazzGold
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Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von JJazzGold »

Aldus hat geschrieben:(23 Mar 2021, 13:47)

Kann ich nur bestätigen. Aufsichtsrat und Vorstand werden mitunter selbst nach mehrfachen Hinweisen noch derart unbeeindruckt gleichgesetzt, das ich da häufig nur auf eklatante Lücken im Unternehmensrecht, verbunden mit der Weigerung diese füllen zu wollen schließen kann. Streckenweise wirklich peinlich.


Aber wäre die Verdrängung von AfD und FDP - beide auf ihre Art Extremisten, nicht alleine schon ein erstrebenswertes Ziel?


Okay... wäre natürlich ein Problem. Und das unter einem grünen Bundeskanzler. Tschuldigung - mir wird gerade schlecht...
Könnten Sie den “Extremismus“ der FDP näher ausführen? Vorzugsweise im FDP Thread.
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Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von Praia61 »

Ein Wahlprogramm hat den Vorteil, dass sich stimmberechtigte Bürger/innen ein grobes Bild von der politischen Richtung machen können.
Allerdings leben wir in einer schnelllebigen Zeit.
Es kommen Fallentscheidungen auf einem zu, von denen man vorher nichts ahnte.
Dann kann es eben sein, dass man von seinem Wahlprogramm an einigen Punkten abweichen muss.
Das nennt man flexibles Handeln.
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Aldus
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Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von Aldus »

JJazzGold hat geschrieben:(23 Mar 2021, 14:30)
Könnten Sie den “Extremismus“ der FDP näher ausführen? Vorzugsweise im FDP Thread.
Nein. Die Nachfrage ist verständlich, aber den Sinngehalt des vorgeschlagenen Unterfangens stufe ich nahe null ein. Für mich ganz persönlich ist die FDP eine wirtschafts-extremistische (im Gegensatz zu dem völkischen Extremismus der AfD; aber Extremismus bleibt eben Extremismus) Klientelpartei, die das "gesunde Maßhalten" schon lange hinter sich gelassen hat. Das können andere selbstverständlich anders sehen, aber das ist denjenigen dann ja unbenommen. Eine Diskussion darüber hat sich noch nie als zielführend erwiesen; also mache ich das nicht mehr. Und mehr wird von mir zu diesem speziellen Thema nicht komen.
Praia61 hat geschrieben:(23 Mar 2021, 14:35)
Ein Wahlprogramm hat den Vorteil, dass sich stimmberechtigte Bürger/innen ein grobes Bild von der politischen Richtung machen können.
Letztlich ist es aber nur Eigenwerbung. Und wie jeder weiß, der schon mal aus Versehen einen Werbe-Shopping Kanal eingeschaltet hat, kann man den Wahrheitsgehalt der meißten Webung getrost vergessen.
Praia61 hat geschrieben:(23 Mar 2021, 14:35)Allerdings leben wir in einer schnelllebigen Zeit.
Was in seiner Konsequenz für diese "Wahlprogramme" nichts anderes bedeutet, als das was ich oben geschrieben habe - nur geschickt formuliert. Eine PR-Agentur wäre stolz auf so eine Aussage. ^^

Heißt im Prinzip: Danke, Ende der Beweisführung.
Praia61 hat geschrieben:(23 Mar 2021, 14:35)Das nennt man flexibles Handeln.
Oder nur den Versuch, zu kaschieren das man von Anfang an gelogen hat.
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Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von sünnerklaas »

Sören74 hat geschrieben:(23 Mar 2021, 13:15)

Er konnte nicht mehr Fraktionsvorsitzender sein. Alles andere darunter, wäre möglich gewesen. Oder ein Ministeramt, wenn er sich darum bemüht hätte.
FJS ist, als klar war, dass eine Karriere auf Bundesebene erst einmal nicht mehr möglich war, erst einmal in die Landespolitik gegangen. Seine Leistungen dort waren beachtlich.

Mir ist nicht bekannt, dass Fritze Merz in der Zeit zwischen seinem Ausscheiden aus dem Bundestag und seinem plötzlichen Wiederauftauchen überhaupt ein kommunalpolitisches Mandat inne hatte...
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Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von Kohlhaas »

Dieter Winter hat geschrieben:(22 Mar 2021, 12:14)

Erstens ein Gastkommentar und zweitens ist die NZZ für ihre Nähe zum Rechtspopulismus inzwischen berüchtigt.
Beleg?

Ich komme aus diesem Gewerbe und habe noch nie auch nur einen Ansatz von einem Hinweis gehört, dass die NZZ verdächtig wäre, in die rechtspopulistische Ecke zu gehören oder dafür sogar "berüchtigt" zu sein. Du bist der erste mir bekannte Mensch, der das behauptet. Tatsächlich gehört die NZZ zu den vier, fünf, sechs (...) "Leitmedien", die nach herrschender Meinung über jeden Zweifel erhaben sind.

Ausgerechnet die NZZ, die aus dem zutiefst "bürgerlichen" schweizerischen Milieu stammt, des Rechtspopulismus zu bezichtigen, ist einfach nur... unsäglich. Die NZZ ist eine der besten Zeitungen auf unserem Kontinent. Wenn Du andere Kenntnisse hast, dann lass uns daran teilhaben.
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Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von Dieter Winter »

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Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von Kohlhaas »

Michael Alexander hat geschrieben:(23 Mar 2021, 07:47)

Mir wäre neu, dass Merz ein Blackrock-Manager ist.
Hey, das hast Du aber schön geschrieben. Er war also mal Blackrock-Manager und hat sich jetzt vom Saulus zu Paulus gewandelt... Schon klar. Glaubst Du das selbst?

Es ist gerade im Moment ausschließlich die Union, die für ihre spezielle Auslegung des Begriffs "Wirtschaftsnähe" in der Kritik steht. Friedrich Merz ist da ganz gewiss nicht der "Heilsbringer", der dieses Problem lösen könnte. Er ist das personifizierte Problem.

Aber warum reden wir über den Fritz überhaupt noch? Der hat doch nun endgültig abgehalftert. Selbst in der Union. Wer interessiert sich denn noch für Merz?
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Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von Vongole »

Kohlhaas hat geschrieben:(23 Mar 2021, 17:28)
(..)

Ausgerechnet die NZZ, die aus dem zutiefst "bürgerlichen" schweizerischen Milieu stammt, des Rechtspopulismus zu bezichtigen, ist einfach nur... unsäglich. Die NZZ ist eine der besten Zeitungen auf unserem Kontinent. ...
Hat sch leider ziemlich geändert, seit Eric Gujer Chefredakteur wurde. Auch innerhalb der Zeitung gab es Proteste gegen die Neuausrichtung:
https://www.persoenlich.com/medien/akad ... nne-jornod
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Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von Meruem »

Kohlhaas hat geschrieben:(23 Mar 2021, 17:44)

Hey, das hast Du aber schön geschrieben. Er war also mal Blackrock-Manager und hat sich jetzt vom Saulus zu Paulus gewandelt... Schon klar. Glaubst Du das selbst?

Es ist gerade im Moment ausschließlich die Union, die für ihre spezielle Auslegung des Begriffs "Wirtschaftsnähe" in der Kritik steht. Friedrich Merz ist da ganz gewiss nicht der "Heilsbringer", der dieses Problem lösen könnte. Er ist das personifizierte Problem.

Aber warum reden wir über den Fritz überhaupt noch? Der hat doch nun endgültig abgehalftert. Selbst in der Union. Wer interessiert sich denn noch für Merz?
Sehr richtig, ich verstehe auch nicht so ganz weshalb hier manche immer noch "Merz Romanitk" verströmen, der Mann hat fertig, zweimal bei der Wahl des Parteivorsitz den Kürzeren gezogen und er selbst hat innerhalb der Partei ebenso wenig eine Mehrheit die Merz unbedingt als Vorsitzenden haben wollen.
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Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von Praia61 »

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Gerade deshalb , mach es Merz !
Und wie sieht die CDU Zustimmung der Basis für Merz aus ?
Das sollte doch gerade für die Grünlinken entscheidend sein
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Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von roli »

Kohlhaas hat geschrieben:(23 Mar 2021, 17:28)

Beleg?

Ich komme aus diesem Gewerbe und habe noch nie auch nur einen Ansatz von einem Hinweis gehört, dass die NZZ verdächtig wäre, in die rechtspopulistische Ecke zu gehören oder dafür sogar "berüchtigt" zu sein. Du bist der erste mir bekannte Mensch, der das behauptet. Tatsächlich gehört die NZZ zu den vier, fünf, sechs (...) "Leitmedien", die nach herrschender Meinung über jeden Zweifel erhaben sind.

Ausgerechnet die NZZ, die aus dem zutiefst "bürgerlichen" schweizerischen Milieu stammt, des Rechtspopulismus zu bezichtigen, ist einfach nur... unsäglich. Die NZZ ist eine der besten Zeitungen auf unserem Kontinent. Wenn Du andere Kenntnisse hast, dann lass uns daran teilhaben.
Volle Zustimmung. Ich lese sie auch. Eine der Wenigen, denen man durchgehend Objektivität attestieren kann und die keine Hemmungen vor unaangenehmer Kritik haben.
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Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von sünnerklaas »

Kohlhaas hat geschrieben:(23 Mar 2021, 17:44)

Hey, das hast Du aber schön geschrieben. Er war also mal Blackrock-Manager und hat sich jetzt vom Saulus zu Paulus gewandelt... Schon klar. Glaubst Du das selbst?

Es ist gerade im Moment ausschließlich die Union, die für ihre spezielle Auslegung des Begriffs "Wirtschaftsnähe" in der Kritik steht. Friedrich Merz ist da ganz gewiss nicht der "Heilsbringer", der dieses Problem lösen könnte. Er ist das personifizierte Problem.

Aber warum reden wir über den Fritz überhaupt noch? Der hat doch nun endgültig abgehalftert. Selbst in der Union. Wer interessiert sich denn noch für Merz?
Wenn er zum Kanzlerkandidaten aufgestellt werden sollte, dann nur deswegen, weil sich weder Laschet, noch Söder die Niederlage bei der Bundestagswahl abholen wollen. Merz wäre da dann genau der richtige.
Merz würde zwar ordentlich im AfD-Millieu wildern, gleichzeitig würde aber die UNION für jeden zurückgewonnenen AfD-Wähler zwei bis drei Wähler an SPD, Grüne und FDP und sicherlich auch den einen oder anderen Wähler an die Linkspartei verlieren.
Aber so schlecht wäre das für Laschet und Söder gar nicht. Merz würde einen ausgezeichneten Sündenbock und Prügelknaben abgeben. Hinzu kommt ein dann nicht ganz unwichtiger Aspekt - ein endgültig geschlagener Merz bedeutet - um es mal mit den Worten von Söder auszudrücken : "A Ruah is!".
Und Merz wird mit Sicherheit nicht Vizekanzler unter einem grünen Kanzler werden wollen. Das würde dann eher Joachim Brinkmann werden. Oder man reaktiviert nach der Wahl den jetzigen Entwicklungshilfeminister Gerd Müller von der CSU. Der ist der einzige Nicht-Ausfall in der UNIONs-Ministerriege, wohl genau deshalb will ihn die UNION ja nach der Wahl los werden.
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Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von Aldus »

sünnerklaas hat geschrieben:(23 Mar 2021, 19:55)
Oder man reaktiviert nach der Wahl den jetzigen Entwicklungshilfeminister Gerd Müller von der CSU. Der ist der einzige Nicht-Ausfall in der UNIONs-Ministerriege, wohl genau deshalb will ihn die UNION ja nach der Wahl los werden.
Verständlicherweise. Was der in der CSU will, versteht auch kein Mensch. Ich nehme an, er wird nicht mehr lange da sein...
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Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von Kohlhaas »

Praia61 hat geschrieben:(23 Mar 2021, 19:23)

Unsere Forumsgrünen und Forumslinken können mit einer Merkelkopie besser, ich weiß.
Gerade deshalb , mach es Merz !
Und wie sieht die CDU Zustimmung der Basis für Merz aus ?
Das sollte doch gerade für die Grünlinken entscheidend sein
Realsatire vom Feinsten. Was sollen irgendwelche "Grünlinken" damit zu tun haben, dass Friedrich Merz in der Union abgehalftert hat und niemanden mehr interessiert? "Mach es, Merz..."? Ja, was soll er denn eigentlich machen? Soll er es in der Union noch hoffähiger machen, als Abgeordneter Wirtschaftsinteressen anstatt von Bürgerinteressen zu vertreten??

In der Union ist gerade eine Diskussion darüber ausgebrochen, ob gewählte Politiker aus Eigeninteresse oder als Vertreter von Lobbygruppen Politik machen dürfen. Das war längst überfällig. Die Zukunft der CDU hängt davon ab, wie sie auf diese Frage antwortet. Und Friedrich Merz ist ganz gewiss nicht die Antwort auf die genannte Frage.

Die Probleme, mit denen die Union gerade zu kämpfen hat, sind ganz sicher keine "grünlinken" Probleme. Es sind Unions-Probleme. Viele Menschen haben das verstanden. Du offensichtlich nicht
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Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von Aldus »

Kohlhaas hat geschrieben:(23 Mar 2021, 20:30)
In der Union ist gerade eine Diskussion darüber ausgebrochen, ob gewählte Politiker aus Eigeninteresse oder als Vertreter von Lobbygruppen Politik machen dürfen. Das war längst überfällig. Die Zukunft der CDU hängt davon ab, wie sie auf diese Frage antwortet. Und Friedrich Merz ist ganz gewiss nicht die Antwort auf die genannte Frage.

Die Probleme, mit denen die Union gerade zu kämpfen hat, sind ganz sicher keine "grünlinken" Probleme. Es sind Unions-Probleme.
Die Frage dürfte sein, ob es - nach einer gewonnenen Bundestagswahl für die Grünen (ganz egal, ob sie nun den Kanzler stellen *hust*, oder nur an der Regierung beteilitgt sind) Unions-Probleme bleiben werden.

Oder ob sich dann nicht wieder einmal schnell herausstellt, das einem systemrelevanten Problem die Parteizugehörigkeit herzlich egal ist.
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Misterfritz
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Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von Misterfritz »

Kohlhaas hat geschrieben:(23 Mar 2021, 20:30)

Realsatire vom Feinsten. Was sollen irgendwelche "Grünlinken" damit zu tun haben, dass Friedrich Merz in der Union abgehalftert hat und niemanden mehr interessiert? "Mach es, Merz..."? Ja, was soll er denn eigentlich machen? Soll er es in der Union noch hoffähiger machen, als Abgeordneter Wirtschaftsinteressen anstatt von Bürgerinteressen zu vertreten??

In der Union ist gerade eine Diskussion darüber ausgebrochen, ob gewählte Politiker aus Eigeninteresse oder als Vertreter von Lobbygruppen Politik machen dürfen. Das war längst überfällig. Die Zukunft der CDU hängt davon ab, wie sie auf diese Frage antwortet. Und Friedrich Merz ist ganz gewiss nicht die Antwort auf die genannte Frage.

Die Probleme, mit denen die Union gerade zu kämpfen hat, sind ganz sicher keine "grünlinken" Probleme. Es sind Unions-Probleme. Viele Menschen haben das verstanden. Du offensichtlich nicht
Merz bekommt die Kanzlerkandidatur nur, wenn Laschet und Söder nicht wollen - weil sie die Wahl verloren sehen. Ob Merz das dann dennoch macht?
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von Aldus »

Misterfritz hat geschrieben:(23 Mar 2021, 20:36)

Merz bekommt die Kanzlerkandidatur nur, wenn Laschet und Söder nicht wollen - weil sie die Wahl verloren sehen. Ob Merz das dann dennoch macht?
Nur wenn er bis dahin das Tunnelblick-Syndrom bekommen hat. Ansonsten - nein, wäre sinnlos für ihn. Als Parteivorsitzender hätte er selbst bei verlorener Wahl evtl. noch ein Abo auf später gehabt - wenn er sich vier Jahre hätte halten können. Das hat aber Laschet jetzt. Vielleicht meldet er sich dann irgendwann nochmal zurück, wenn Laschet aufhört...
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Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von Michael Alexander »

Sören74 hat geschrieben:(23 Mar 2021, 12:54)

Da kann geholfen werden: https://crp-infotec.de/wp-content/uploa ... entual.gif
Gehört wohl nicht hier her, können wir gerne irgendwo im Wirtschaftsforum weiterdiskutieren.

Nur kurz:
1) Was ist die Datengrundlage? Ich sehe als Quellenangabe BMAS 2003 und SOEP 2012. Wenn sich die Quellen in ihrer Herangehensweise unterscheiden, kann man die Daten nicht vergleichen. Gerade sehr grosse Vermögen werden manchmal einbezogen und manchmal nicht und können zu einer starken Verzerrung führen. Es ist auch ein Unterschied, ob man nach einem Börsenkrach wie 2003 erhebt oder zu einem Zeitpunkt, wo Aktienanlagen sehr viel mehr wert sind.

2) Vermögensunterschiede lassen sich nicht unbedingt mit Ungleichheit gleichsetzen. Es gibt Leute, die ein sehr hohes Einkommen haben, dies aber verleben. Deswegen sollte man auch den Gini-Koeffizienten zur Einkommensungleichheit heranziehen. Dieser oszilliert schon seit zehn Jahren um 0,3 herum.

3) Selbst wenn die Schere zwischen Arm und Reich aufgehen sollte, heisst das noch lange nicht, dass es den Armen schlechter gehen muss. Häufig geht es ihnen sogar besser, da alle insgesamt wohlhabender geworden sind, und es ist eher der Neid, der sich bemerkbar macht, nicht die Not.

4) Weiterhin ist fraglich, ob man aus einem Befund über Einkommens- und Vermögensunterschiede konkrete Handlungsanweisungen für die Politik ableiten kann. Was ich nicht glaube, ist, dass die angebliche Armut der Leute durch Umverteilung oder gar durch Sozialismus gemindert werden kann. Ich glaube, dass hier eher eine Aktivierung und Befähigung von Leuten angemessen wäre, d.h. Investitionen primär in Bildung (auch finanzielle Bildung!) und selbständiges Denken statt einer Erziehung zur Abhängigkeit vom Staat über Generationen hinweg.

Objektiv gesehen ist es tatsächlich in Deutschland schwieriger, ein Vermögen aufzubauen, als in anderen Ländern. Die Deutschen sind ja tatsächlich die armen Kirchenmäuse in Westeuropa, etwa im Vergleich zu den Italienern oder Franzosen. Dies ist aber vor allem an den Medianvermögen, also den mittleren Vermögen und nicht den unteren, festzumachen, und besteht auch nicht, weil es in Deutschland zu wenig Umverteilung gäbe. Im Gegenteil sind in Deutschland die Steuern zu hoch (die höchsten der OECD!), die Regeln zu starr und die Mentalität zu sicherheitsbewusst, und natürlich wird der Wohlstand von Deutschland teilweise über die EU anderswohin umgeleitet.

Merz liegt von daher meiner Meinung nach richtig, eben auf der Linie des Leipziger Parteitages der CDU von vor 17 Jahren mit seinem wirtschaftsliberalen Programm. Mir persönlich ist er noch deutlich zu wenig liberal; Deutschland bräuchte eine Margaret Thatcher. Das ist aber wohl unrealistisch.

Viel schlimmer, es ist ja zumindest nicht ausgeschlossen, dass Deutschland ab September unter Grün-Rot-Blutrot in Richtung Ökosozialismus marschiert oder eine grüne Regierung mit einem schwarzen Anhängsel bekommt. Die Freiheit hatte in Deutschland leider fast noch nie viele Fürsprecher. Im Grunde wünschen sich viele halt eine Art von DDR (vielleicht ohne die vielen Repressionen), wo alle gleich arm sind und die Regierung die Linie vorgibt, was erlaubt ist und was nicht, und wer nach Mallorca fliegen darf und wer nicht.
Sören74

Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von Sören74 »

Michael Alexander hat geschrieben:(23 Mar 2021, 20:50)

Gehört wohl nicht hier her, können wir gerne irgendwo im Wirtschaftsforum weiterdiskutieren.
Zur Entwicklung der Vermögensspreizung gibt es zahlreiche Untersuchungen. U.a. Thomas Piketty hat viele davon zusammengefasst. Im Netz findet man auch weitere Quellen älteren und neueren Datums: https://de.wikipedia.org/wiki/Verm%C3%B ... d_2007.svg

Du hast gefragt, ich gebe Hinweise. Alles weitere wird gebührenpflichtig. ;)
Meruem
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Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von Meruem »

Michael Alexander hat geschrieben:(23 Mar 2021, 20:50)

Gehört wohl nicht hier her, können wir gerne irgendwo im Wirtschaftsforum weiterdiskutieren.

Nur kurz:
1) Was ist die Datengrundlage? Ich sehe als Quellenangabe BMAS 2003 und SOEP 2012. Wenn sich die Quellen in ihrer Herangehensweise unterscheiden, kann man die Daten nicht vergleichen. Gerade sehr grosse Vermögen werden manchmal einbezogen und manchmal nicht und können zu einer starken Verzerrung führen. Es ist auch ein Unterschied, ob man nach einem Börsenkrach wie 2003 erhebt oder zu einem Zeitpunkt, wo Aktienanlagen sehr viel mehr wert sind.

2) Vermögensunterschiede lassen sich nicht unbedingt mit Ungleichheit gleichsetzen. Es gibt Leute, die ein sehr hohes Einkommen haben, dies aber verleben. Deswegen sollte man auch den Gini-Koeffizienten zur Einkommensungleichheit heranziehen. Dieser oszilliert schon seit zehn Jahren um 0,3 herum.

3) Selbst wenn die Schere zwischen Arm und Reich aufgehen sollte, heisst das noch lange nicht, dass es den Armen schlechter gehen muss. Häufig geht es ihnen sogar besser, da alle insgesamt wohlhabender geworden sind, und es ist eher der Neid, der sich bemerkbar macht, nicht die Not.

4) Weiterhin ist fraglich, ob man aus einem Befund über Einkommens- und Vermögensunterschiede konkrete Handlungsanweisungen für die Politik ableiten kann. Was ich nicht glaube, ist, dass die angebliche Armut der Leute durch Umverteilung oder gar durch Sozialismus gemindert werden kann. Ich glaube, dass hier eher eine Aktivierung und Befähigung von Leuten angemessen wäre, d.h. Investitionen primär in Bildung (auch finanzielle Bildung!) und selbständiges Denken statt einer Erziehung zur Abhängigkeit vom Staat über Generationen hinweg.

Objektiv gesehen ist es tatsächlich in Deutschland schwieriger, ein Vermögen aufzubauen, als in anderen Ländern. Die Deutschen sind ja tatsächlich die armen Kirchenmäuse in Westeuropa, etwa im Vergleich zu den Italienern oder Franzosen. Dies ist aber vor allem an den Medianvermögen, also den mittleren Vermögen und nicht den unteren, festzumachen, und besteht auch nicht, weil es in Deutschland zu wenig Umverteilung gäbe. Im Gegenteil sind in Deutschland die Steuern zu hoch (die höchsten der OECD!), die Regeln zu starr und die Mentalität zu sicherheitsbewusst, und natürlich wird der Wohlstand von Deutschland teilweise über die EU anderswohin umgeleitet.

Merz liegt von daher meiner Meinung nach richtig, eben auf der Linie des Leipziger Parteitages der CDU von vor 17 Jahren mit seinem wirtschaftsliberalen Programm. Mir persönlich ist er noch deutlich zu wenig liberal; Deutschland bräuchte eine Margaret Thatcher. Das ist aber wohl unrealistisch.

Viel schlimmer, es ist ja zumindest nicht ausgeschlossen, dass Deutschland ab September unter Grün-Rot-Blutrot in Richtung Ökosozialismus marschiert oder eine grüne Regierung mit einem schwarzen Anhängsel bekommt. Die Freiheit hatte in Deutschland leider fast noch nie viele Fürsprecher. Im Grunde wünschen sich viele halt eine Art von DDR (vielleicht ohne die vielen Repressionen), wo alle gleich arm sind und die Regierung die Linie vorgibt, was erlaubt ist und was nicht, und wer nach Mallorca fliegen darf und wer nicht.
Wie oft habe ich dass Geschreibels von unterschiedlichen Userb hier schon gelesen und richtiger wird es dadurch nicht. Zur Thematik Schere arm und reich gibt es zahlreiche Studien Sören hat ja auch auf etwa auf Wirtschaftswissenschaftler Thomas Piketty verwiesen und die Schere geht seit Jahren immer mehr auseinander auch hierzulande und erstrecht global wenn 1% 51,1% des globalen Wektvermögens besitzen dann ist dass nichts anderes als Feudalismus 2.0 und diese Entwicklung gefährdet auf Dauer Demokratie und den sozialen Frieden innerhalb der Gesellschaft . Wir merken es doch alle an der um sich greifenden Polarisierung ( auch schon vor Corona) die für mich nur ein negatives Symptom dieser Entwicklung ist und da muss natürlich politisch gegensteuern und dass hat nichts mit dem ideologischen Geschwätz von " linken Umverteilern " zu tun sondern ist ein Gebot von Gerechtigkeit und Vernunft.
Zuletzt geändert von Meruem am Dienstag 23. März 2021, 23:05, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von olli »

Meruem hat geschrieben: Wir merken es doch alle an der um sich greifenden Polarisierung ( auch schon vor Corona) die für mich nur ein negatives Symptom dieser Entwicklung ist und da muss natürlich politisch gegensteuern und dass hat nichts mit dem ideologischen Geschwätz von " linken Umverteilern " zu tun sondern ist ein Gebot von Gerechtigkeit und Vernunft.
Das haben sie doch schon längst bemerkt, aber das Spielchen wird weiter gespielt. Erst wenn die Köpfe rollen wachen die auf. Geschichte wiederholt sich.
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Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von Misterfritz »

olli hat geschrieben:(23 Mar 2021, 22:51) Geschichte wiederholt sich.
Geschichte wiederholt sich nicht.
Nicht etwa, weil aus Geschichte gelernt wurde, sondern weil sich die Gegebenheiten ändern.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von Meruem »

Misterfritz hat geschrieben:(23 Mar 2021, 23:03)

Geschichte wiederholt sich nicht.
Nicht etwa, weil aus Geschichte gelernt wurde, sondern weil sich die Gegebenheiten ändern.
Der Mensch ist nur sehr bedingt lernfähig und wenn es dann knallt ( in Form von sozialen Unruhen, Revolutionen usw) ist es schon zu spät in dem Sinne ja Geschichte wiederholt sich auch weil die Herrschenden dieselben Fehler machen und die Zeichen der Zeit nicht erkennen.
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Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von sünnerklaas »

Misterfritz hat geschrieben:(23 Mar 2021, 23:03)

Geschichte wiederholt sich nicht.
Nicht etwa, weil aus Geschichte gelernt wurde, sondern weil sich die Gegebenheiten ändern.
Es wird immer vergessen, dass sich Technologien und dadurch bedingt Lebenswirklichkeiten verändern - und zum Teil grundlegend. Das ist der große Irrtum, dem auch viele Verklärer einer vermeintlich großen Vergangenheit aufsitzen. Den "Neuen John F. Kennedy" wird es genausowenig geben, wie den "Neuen Elvis Presley" oder gar den "Neuen Elvis Presley der Politik".
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Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von sünnerklaas »

Meruem hat geschrieben:(23 Mar 2021, 23:09)

Der Mensch ist nur sehr bedingt lernfähig und wenn es dann knallt ( in Form von sozialen Unruhen, Revolutionen usw) ist es schon zu spät in dem Sinne ja Geschichte wiederholt sich auch weil die Herrschenden dieselben Fehler machen und die Zeichen der Zeit nicht erkennen.
Es hat etwas mit Denkweisen zu tun. Passiv zu sein, nur defensiv zu agieren und sich allein am Erhalt des status quo zu orientieren, war mittel- bis langsfristig gesehen noch nie eine gute Idee.
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Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von Michael Alexander »

Meruem hat geschrieben:(23 Mar 2021, 22:12)

Wie oft habe ich dass Geschreibels von unterschiedlichen Userb hier schon gelesen und richtiger wird es dadurch nicht. Zur Thematik Schere arm und reich gibt es zahlreiche Studien Sören hat ja auch auf etwa auf Wirtschaftswissenschaftler Thomas Piketty verwiesen und die Schere geht seit Jahren immer mehr auseinander auch hierzulande und erstrecht global wenn 1% 51,1% des globalen Wektvermögens besitzen dann ist dass nichts anderes als Feudalismus 2.0 und diese Entwicklung gefährdet auf Dauer Demokratie und den sozialen Frieden innerhalb der Gesellschaft . Wir merken es doch alle an der um sich greifenden Polarisierung ( auch schon vor Corona) die für mich nur ein negatives Symptom dieser Entwicklung ist und da muss natürlich politisch gegensteuern und dass hat nichts mit dem ideologischen Geschwätz von " linken Umverteilern " zu tun sondern ist ein Gebot von Gerechtigkeit und Vernunft.
Wie auch immer. Ich sehe keine Datengrundlage für die Behauptung, es gebe immer mehr Arme in Deutschland und es gehe ihnen immer schlechter. Es scheint in Mode zu sein, zu jammern, dabei geht es vielen so gut wie nie zuvor. Das gilt auch und vor allem für die Rentner.

Ich bin immer dabei, wenn es darum geht, sich dafür einzusetzen, dass beispielsweise Kinder aus ärmeren Familien eine gute Bildung und damit Chancen bekommen. Es ist allerdings illusorisch und sogar gefährlich zu glauben, eine Ergebnisgleichheit erreichen zu müssen. Letztlich ist jeder seines Glückes Schmied, und es kann nicht Aufgabe des Staates sein, in die privaten Entscheidungen der Menschen hineinzufunken.

Natürlich sehe ich, dass Deutschland einen anderen Weg geht, und das liegt auch an einer CDU, die sozial-, steuer- und wirtschaftspolitisch weit nach links gerutscht ist und das Erbe Ludwig Erhards nicht fortgeführt hat.

Persönlich glaube ich auch nicht mehr an einen Erfolg von Merz. Selbst wenn, könnte er sich gegen die vielen Grünen und Sozialdemokraten in der CDU/CSU nicht mehr durchsetzen. Die Union hatte ja von 2009 bis 2013 die Chance, ein wirtschaftsliberales Programm zusammen mit der FDP umzusetzen. Es kam aber fast nichts, und man konnte den Eindruck gewinnen, dass Merkel froh war, danach wieder mit der SPD regieren zu können.

Man kann in Deutschland ganz gut leben. Wenn man allerdings hochqualifiziert ist, gibt es wahrlich bessere Optionen. Natürlich können auch Hochqualifizierte in Deutschland gut leben; sie haben aber anderswo bessere Chancen und bessere Einkommensmöglichkeiten. Dass man diese Leute verliert, wird sich wohl erst langfristig bemerkbar machen. In Deutschland scheint es ja so zu sein, dass Begabte, Erfolgreiche und Wohlhabende als böse und Arme als gute Menschen gelten. Mit Grün-Rot-Blutrot, aber auch mit Schwarz-Grün wird das nicht besser werden. Dazu braucht man nur das Programm der Partei lesen, die diese Koalitionen dominieren wird, und der sich auch die CDU unterordnen wird.
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Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von Michael Alexander »

sünnerklaas hat geschrieben:(24 Mar 2021, 10:12)

Es hat etwas mit Denkweisen zu tun. Passiv zu sein, nur defensiv zu agieren und sich allein am Erhalt des status quo zu orientieren, war mittel- bis langsfristig gesehen noch nie eine gute Idee.
Du hast vielleicht das Wesen des Liberalismus und Konservatismus nicht verstanden. Es muss ja nicht immer alles der Staat machen - man kann den Hauptteil durchaus der Gesellschaft und Wirtschaft überlassen und sich auf die Grundfunktionen des Staates - etwa innere und äussere Sicherheit - beschränken und ansonsten vor allem einen Rahmen vorgeben. Darin kann sich dann alles mögliche Neue entwickeln, aber eben ohne Vorgabe des Staates.

Das ist natürlich nicht vereinbar mit linken Utopien von einer neuen, gerechten Gesellschaft oder gar von einem neuen Menschen. Für Liberale und Konservative ist es ein Graus, wenn der Staat seine Bürger zu ihrem staatlich definierten Glück zwingen muss. Und letztlich laufen viele linke Utopien eben darauf hinaus: Man respektiert die freien Entscheidungen der Menschen nicht, man nimmt ihnen ihr Eigentum, man zwingt ihnen ein Weltbild auf.
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Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von Kohlhaas »

Michael Alexander hat geschrieben:(24 Mar 2021, 18:54)

Wie auch immer. Ich sehe keine Datengrundlage für die Behauptung, es gebe immer mehr Arme in Deutschland und es gehe ihnen immer schlechter. Es scheint in Mode zu sein, zu jammern, dabei geht es vielen so gut wie nie zuvor. Das gilt auch und vor allem für die Rentner.
Du redest am Thema vorbei. Dass es der Mehrheit der Bevölkerung Deiner Ansicht nach gut genug geht und dass es den Rentnern Deiner Ansicht nach besser geht als je zuvor, steht hier nicht zur Debatte. Es geht um die von Dir ignorierte Datengrundlage, aus der empirisch nur der Schluss gezogen werden kann, dass sich immer mehr Kapital bei immer weniger Besitzenden sammelt.
Ich bin immer dabei, wenn es darum geht, sich dafür einzusetzen, dass beispielsweise Kinder aus ärmeren Familien eine gute Bildung und damit Chancen bekommen. Es ist allerdings illusorisch und sogar gefährlich zu glauben, eine Ergebnisgleichheit erreichen zu müssen. Letztlich ist jeder seines Glückes Schmied, und es kann nicht Aufgabe des Staates sein, in die privaten Entscheidungen der Menschen hineinzufunken.
Hier widersprichst Du Dir selbst. Es kann NUR der Staat sein, der in private Entscheidungen "hineinfunkt" und zum Beispiel Kindern aus ärmeren Familien Bildung garantiert. Sonst macht das niemand. Auf der Basis von Freiwilligkeit passiert sowas nicht. Das muss vom Staat verordnet werden. Und in diesem Land ist ganz gewiss nicht jeder seines Glückes Schmied. Alle haben nämlich ganz unterschiedliche Zugangsvoraussetzungen. Manche Menschen haben reiche Eltern. Die haben ganz andere Zugangsvoraussetzungen als die Kinder von armen Eltern. Und das ist ganz unabhängig von der Frage, wie intelligent oder wie leistungsbereit die betreffenden Menschen sind.

Mir ist nicht klar, was Du mit "Ergebnisgleichheit" meinst. Über ein mögliches "Ergebnis" will ich hier nicht diskutieren. Mir geht es letzlich darum, dass alle Menschen in unserem reichen Land annähernd gleiche Zugangsbedingungen zu einem möglichen Ergebnis haben. Selbstverständlich kann es sein, dass ein Individuum drogensüchtig wird oder einfach blöd ist und deshalb nichts aus den zur Verfügung stehenden Möglichkeiten macht. Das ist dann persönliches Pech oder persönliche Dummheit. Sowas kann ein Individuum natürlich nicht (oder nur begrenzt) der Allgemeinheit anlasten. Das Ziel in einer solidarisch lebenden Gemeinschaft muss allerdings schon darin bestehen, allen Menschen die gleichen Zugangsvoraussetzungen zu verschaffen. Und davon geraten wir langsam immer weiter weg. Das ist so. Auch wenn Du die "Datengrundlage" ignorierst. Die "Datengrundlage" besagt unwiderlegbar, dass sich immer mehr Kapital in immer weniger Händen sammelt.
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Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von Sören74 »

Michael Alexander hat geschrieben:(24 Mar 2021, 18:54)

Ich bin immer dabei, wenn es darum geht, sich dafür einzusetzen, dass beispielsweise Kinder aus ärmeren Familien eine gute Bildung und damit Chancen bekommen. Es ist allerdings illusorisch und sogar gefährlich zu glauben, eine Ergebnisgleichheit erreichen zu müssen. Letztlich ist jeder seines Glückes Schmied, und es kann nicht Aufgabe des Staates sein, in die privaten Entscheidungen der Menschen hineinzufunken.
Mehr Chancengerechtigkeit in der Bildung bedeutet nicht automatisch Ergebnisgleichheit. Das versteht sogar die CDU. :) Und wirklich gut entscheiden kann man sich, wenn man auch Auswahlmöglichkeiten hat. Und die kann die Politik schon schaffen.
Michael Alexander hat geschrieben:Natürlich sehe ich, dass Deutschland einen anderen Weg geht, und das liegt auch an einer CDU, die sozial-, steuer- und wirtschaftspolitisch weit nach links gerutscht ist und das Erbe Ludwig Erhards nicht fortgeführt hat.
Naja, Ludwig Erhard zeichnet sich politisch nicht dadurch aus, dass er besonders rechts stand, sondern für seine Ordnungspolitik und soziale Marktwirtschaft. Es ist zum Beispiel fraglich, ob er viele Privatisierungen in den 80er und 90er Jahren so begrüßt hätte.
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Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von Alexyessin »

Armin der Lasset wird eingehen in die Geschichte als der Vorsitzende, der es geschafft hat die Umfragewerte binnen Amtsantritt gleich mal um satte 10 % zu reduzieren.
Bin kein Merz Fan, aber.......................... das wär dem nicht passiert.
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Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von Sören74 »

Alexyessin hat geschrieben:(24 Mar 2021, 19:48)

Armin der Lasset wird eingehen in die Geschichte als der Vorsitzende, der es geschafft hat die Umfragewerte binnen Amtsantritt gleich mal um satte 10 % zu reduzieren.
Naja, was will er da beispielsweise machen, wenn schon vor seiner Zeit sich Abgeordnete persönlich bereichert haben und Jens Spahn Leistungen ankündigt, die dann nicht kommen? Das kann man ihn nur schwerlich anlasten. Dagegen schon eher, dass er in der 4er Runde (Merkel, Söder, Scholz und er) spät nachts das mit dem Oster-Lockdown mitgestaltet hat. Aber da werden erst kommende Umfragen zeigen, was die Bevölkerung davon hält. :)

P.S: Gibt es eigentlich von Merz Aussagen über die Corona-Pandemie. Mir fällt echt keine Aussage dazu ein, die politisch verwertbar wäre. Er kann nur sagen, dass er es selber schon hatte.
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Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von Alexyessin »

Sören74 hat geschrieben:(24 Mar 2021, 19:54)


P.S: Gibt es eigentlich von Merz Aussagen über die Corona-Pandemie. Mir fällt echt keine Aussage dazu ein, die politisch verwertbar wäre. Er kann nur sagen, dass er es selber schon hatte.
Nein, aber schlechteres Management wie Laschet kann kaum einer bringen. Ich mein, der gute Mann ist Ministerpräsident von NRW. Der hätte jetzt ein Jahr lang genug Zeit gehabt nicht nur zu handeln sondern auch zu zeigen, DAS er überhaupt die Fähigkeit besitzt zu handeln.

Den Satz hat er heute im LT losgelassen

„Wir alle hatten die Hoffnung, dass wärmere Temperaturen zu einem Sinken der Fallzahlen führt."

A Brennsuppndaherschwimmer hat mehr auf dem Kasten.
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Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von Merkel_Unser »

Alexyessin hat geschrieben:(24 Mar 2021, 19:59)

Nein, aber schlechteres Management wie Laschet kann kaum einer bringen. Ich mein, der gute Mann ist Ministerpräsident von NRW. Der hätte jetzt ein Jahr lang genug Zeit gehabt nicht nur zu handeln sondern auch zu zeigen, DAS er überhaupt die Fähigkeit besitzt zu handeln.

Den Satz hat er heute im LT losgelassen

„Wir alle hatten die Hoffnung, dass wärmere Temperaturen zu einem Sinken der Fallzahlen führt."

A Brennsuppndaherschwimmer hat mehr auf dem Kasten.
Ich halte Laschet für absolut unfähig - nur ihm den Absturz in den Umfragen anzulasten ist schon etwas weit hergeholt. Dafür dürfte primär die Maskenaffäre und das Missmanagement besonders von Spahn & Altmeier gesorgt haben. Die Clownfiesta von Merkel kommt jetzt zwar noch dazu, allerdings glaube ich, dass ein harter Kern von 20-25% CDU Wählern eh bleibt - egal was sonst noch so kommt.
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Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von Alexyessin »

Merkel_Unser hat geschrieben:(24 Mar 2021, 20:05)

Ich halte Laschet für absolut unfähig - nur ihm den Absturz in den Umfragen anzulasten ist schon etwas weit hergeholt. Dafür dürfte primär die Maskenaffäre und das Missmanagement besonders von Spahn & Altmeier gesorgt haben. Die Clownfiesta von Merkel kommt jetzt zwar noch dazu, allerdings glaube ich, dass ein harter Kern von 20-25% CDU Wählern eh bleibt - egal was sonst noch so kommt.
Altmeier geschenkt, aber Spahn ist der Oberbuddy vom Laschet. Remember!
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Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von Aldus »

Alexyessin hat geschrieben:(24 Mar 2021, 19:59)
Nein, aber schlechteres Management wie Laschet kann kaum einer bringen. Ich mein, der gute Mann ist Ministerpräsident von NRW. Der hätte jetzt ein Jahr lang genug Zeit gehabt nicht nur zu handeln sondern auch zu zeigen, DAS er überhaupt die Fähigkeit besitzt zu handeln.
Naja, damit ist er aber alles andere als alleine. Genau genommen wäre ein Raum mit solchen Leuten inzwischen so proppevoll - man müßte schon kräftig von außen drücken, damit noch einer reinpaßt. So, what?

Natürlich gibt es Ausnahmen - weniger als eine Handvoll. Und die meißten davon lokale Amtsträger, deren Name vor der Corona-Krise niemand kannte; mit Ausnahme von Boris Palmer, dem OB von Tübingen. Ist schon bezeichnend, das so abgewrackte Augenkrebsverursacher wie Claudia Roth nichts lieber täten, als ausgerechnet den aus ihrer Partei zu schmeißen... Da weiß man direkt wieder, was man von den Grünen an "mehr" zu erwarten hat - nichts.
Merkel_Unser hat geschrieben:(24 Mar 2021, 20:05)
allerdings glaube ich, dass ein harter Kern von 20-25% CDU Wählern eh bleibt - egal was sonst noch so kommt.
Der reicht aber nicht.
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Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von Meruem »

Merkel_Unser hat geschrieben:(24 Mar 2021, 20:05)

Ich halte Laschet für absolut unfähig - nur ihm den Absturz in den Umfragen anzulasten ist schon etwas weit hergeholt. Dafür dürfte primär die Maskenaffäre und das Missmanagement besonders von Spahn & Altmeier gesorgt haben. Die Clownfiesta von Merkel kommt jetzt zwar noch dazu, allerdings glaube ich, dass ein harter Kern von 20-25% CDU Wählern eh bleibt - egal was sonst noch so kommt.
Naja laut einem Parteienforscher der Konard Adenauer Stiftung hat die AFD die härteste Kernewählerschaft um die 6 bis 8 % die würden nie was anderes wählen die größten Wechselwähler finden sich bei Union und Grünen , FDP wird überwiegend von Unternehmen und Gutbetuchten ( reiche Erben, Lotto Millionäre usw) gewählt nichr von Arbeitern, Angestellten oder Arbeitslosen, am meisten Wählerschwund hat die SPD zu verkraften während wiederum die Grünen durch ihr wichtiges Kernthema ( auch in Zukunft) Klimaschutz und Umweltpolitik dass größte Wählerpotenzial haben vor allem SPD und Unions Wähler auf ihre Seite zu ziehen.
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Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von Alexyessin »

Aldus hat geschrieben:(24 Mar 2021, 20:30)

Naja, damit ist er aber alles andere als alleine. Genau genommen wäre ein Raum mit solchen Leuten inzwischen so proppevoll - man müßte schon kräftig von außen drücken, damit noch einer reinpaßt. So, what?
Nur alles andere ist nicht CDU Vorsitzender und NRW Ministerpräsident.
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Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von Aldus »

Alexyessin hat geschrieben:(24 Mar 2021, 20:53)

Nur alles andere ist nicht CDU Vorsitzender und NRW Ministerpräsident.
Und das alleine soll zu irgendwelchen besonderen Taten qualifizieren?

Ich will sein Versagen echt nicht schönreden. Ich kann den Mann nicht ab. Aber echte Alternativen sehe ich eben auch nicht am Horizont. Klar, Leute die sagen sie könnten es besser - wenn sie denn nur dürften - die gibt es jede Menge. Wie immer.
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Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von Alexyessin »

Aldus hat geschrieben:(24 Mar 2021, 21:25)

Und das alleine soll zu irgendwelchen besonderen Taten qualifizieren?.
Nein, daran wird er gemessen.
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Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von Aldus »

Alexyessin hat geschrieben:(24 Mar 2021, 21:29)

Nein, daran wird er gemessen.
Ja sicher. Kann man machen - ist auch gerechtfertigt und alles und so...

Bringt aber auch niemanden weiter. Nochmal: Echte Alternativen, die nicht auf "der würde, der könnte - wenn man ihn nur machen ließe" beruhen?
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Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von Misterfritz »

Zumindest das Schweigen von Merz deutet nicht darauf hin, dass er in dieser Situation zur Kanzlerkandidatur neigt.
Oder wartet er noch ab, bis es noch schlimmer kommt?
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Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von aleph »

Schwankungen in der Beliebtheit und Regierungswechsel sind doch normal, oder möchtet ihr 30 Jahre CDU Regierung? In etlichen Ländern wird alle paar Jahre neu gewählt.
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Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von Misterfritz »

aleph hat geschrieben:(24 Mar 2021, 22:13)

Schwankungen in der Beliebtheit und Regierungswechsel sind doch normal, oder möchtet ihr 30 Jahre CDU Regierung? In etlichen Ländern wird alle paar Jahre neu gewählt.
Kaum ;)
Aber ein so dramatische Absturz ist für die CDU jedenfalls neu - die SPD hat es ja schon hinter sich.
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Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von sünnerklaas »

Misterfritz hat geschrieben:(24 Mar 2021, 21:50)

Zumindest das Schweigen von Merz deutet nicht darauf hin, dass er in dieser Situation zur Kanzlerkandidatur neigt.
Oder wartet er noch ab, bis es noch schlimmer kommt?
Merz hat keine Zeit. Der muss noch eine hölzerne Bewerbungsrede für die Aufstellung als Direktkandiat im HSK einüben. Muss ja alles so seine Ordnung haben. :cool:
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Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von Misterfritz »

sünnerklaas hat geschrieben:(24 Mar 2021, 22:35)

Merz hat keine Zeit. Der muss noch eine hölzerne Bewerbungsrede für die Aufstellung als Direktkandiat im HSK einüben. Muss ja alles so seine Ordnung haben. :cool:
Das ist doch erst am 17. April ... Da könnte er doch das eine oder andere Stündchen für die aktuelle Situation erübrigen. :p
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Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von sünnerklaas »

Misterfritz hat geschrieben:(24 Mar 2021, 22:42)

Das ist doch erst am 17. April ... Da könnte er doch das eine oder andere Stündchen für die aktuelle Situation erübrigen. :p
Die Rede muss ja auch besonders hölzern sein. Die beiden letzten Bewerbungsreden waren ja nicht hölzern genug, sonst hätte es ja geklappt mit dem großen Vorsitz. :cool:
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Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von Jo33 »

Michael Alexander hat geschrieben:(24 Mar 2021, 18:54)

Wie auch immer. Ich sehe keine Datengrundlage für die Behauptung, es gebe immer mehr Arme in Deutschland und es gehe ihnen immer schlechter. Es scheint in Mode zu sein, zu jammern, dabei geht es vielen so gut wie nie zuvor. Das gilt auch und vor allem für die Rentner.

Ich bin immer dabei, wenn es darum geht, sich dafür einzusetzen, dass beispielsweise Kinder aus ärmeren Familien eine gute Bildung und damit Chancen bekommen. Es ist allerdings illusorisch und sogar gefährlich zu glauben, eine Ergebnisgleichheit erreichen zu müssen. Letztlich ist jeder seines Glückes Schmied, und es kann nicht Aufgabe des Staates sein, in die privaten Entscheidungen der Menschen hineinzufunken.
Ich glaube tu hast die Ausgangslage immer noch nicht ganz verstanden. Was passiert wenn die Kluft zwischen Arm und Reich weiter wächst. Es geht nicht darum dass man in Deutschland auch arm gut leben kann, jedoch arm lässt sich auch im Ausland mittlerweile meist sogar besser leben als in Deutschland, dass ist das Problem.
Es geht nicht darum armen Menschen bessere Bildungschancen, Aufstiegschancen zu machen. Denn das löst das eigentliche Problem überhaupt nicht, wer macht denn dann die schlecht bezahlte Arbeit? Keiner mehr, du etwa?
Das Problem der Niedriglohn-Sektor, der einfache Arbeiter verdient nicht viel mehr als noch vor 20 Jahren. Während die Gutverdiener ihren Lohn um teils 100-1000 % gesteigert haben, wohl gemerkt, an der Arbeit selbst hat sich nichts geändert, nur am ausbezahlten Geld am Ende vom Monat. Da liegt der gesellschaftliche Fehler mittlerweile verankert.
Willst du etwa solche Situation wie in Frankreich, wo teils Arbeiter es war glaub bei einer Bank oder einer Versicherung, ihre Vorgesetzten symbolisch bis auf letzte Hemd ausgezogen haben und nur in Unterhosen und Hemd vom Firmengebäude gejagt haben. So etwas könnte auch in Deutschland passieren, nicht heute aber vielleicht in ein paar Jahren, wenn die Schere weiter auseinander geht. Es ist für die Meisten nicht begreiflich, nicht verständlich wieso der einfach Arbeiter nur 1 Prozent, des bestbezahlten Mannes in der Firma erhalten soll. Wieso soll derjenige so viel Geld bekommen? Arbeitet er auch 100 mal soviel? Oder doch nur etwas doppelt soviel, wie der einfache Arbeiter? Daher wieso dieser Personen soviel bezahlen?
Vorallem wieso gibt es gerade dort bei den besser Verdienenden solche starke Lohnzuwächse, während man beim einfachen Arbeiter am besten eine Nullrunde haben möchte, dies ist gesellschaftlich für die Mehrheit nicht mehr tragbar, diese Zügellosigkeit, diese Unverschämtheit, diese asoziale Verhalten von manchen Menschen. "Ich nehme für mich persönlich nächstes Jahr gerne 10 % mehr, den einfachen Arbeiter gönne ich aber keine 10 % mehr Gehalt, sondern nur 1 % mehr Lohn, Oh Gott, nein wenn ich dass mal durchrechne, dann geb ich mir lieber 15 % und dem einfachen Arbeitern nur 0,5 %, macht in der Summe ja dann trotzdem weniger Kosten insgesammt, da wir hier oben, ja sowenige sind, im Vergleich zu der Maße von Angestellten da unten, dazu steigere ich noch die Produktivität, sprich ich geb mehr Leistungsdruck nach unten durch. Ach bin ich gut, ich verdiene doch meine Lohnerhöhung, oder etwa nicht? So sollte es eben nicht ablaufen, was es aber manchmal eben leider tut.
Du darfst es gerne auch als Neiddebatte bezeichnen, ich bezeichne es als Willkommen in der Realität, Leben in Phantasia auf Wolkenkuckungsheim, anstatt der Realität.

Sieht man ja auch gerade bei Zuverdienst, dass dies nicht mehr so gut bei den Wähler ankommt, wenn Mandatsträger da noch zusätzliche Gelder kassieren. Ähnlich verhält es sich mit manchen Chefs, Aufsichtsrätten, Manager, Profifußballer, die haben aktuell alle kein gutes Standing mehr in der Gesellschaft in Deutschland, gerade weil die Schere zwischen Arm und Reich gewachsen ist. Der Haß auf diese Personen wächst unterschwellig in Deutschland, ich wurde es wirklich nicht als Neid bezeichnen, sondern mittlerweile wirklich als Haß.
Wenn der Normalo auch mal schnell 10.000 € unter der Hand verdienen wurde, wurde niemand etwas sagen, wenn dies ein Politiker auch so machen wurde, weil dann wiederum das Verhältnis stimmen wurde. Daher wenn der Politiker da 10 oder 100 € bekommt, wurde niemand etwas sagen, dass wären normale Verhältnisse als Zuverdienst.
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Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von Wormser »

Misterfritz hat geschrieben:(24 Mar 2021, 22:26)
Aber ein so dramatische Absturz ist für die CDU jedenfalls neu - die SPD hat es ja schon hinter sich.
Die CDU lag doch vor der Pandemie in den Umfragen auch schon so tief wie nie zuvor.

Für die Bundestagswahl sehe ich schwarz. Wenn man mit 26 Prozent in den Wahlkampf startet, mit dem wohl schwächsten Kanzlerkandidaten in der Geschiche der Union, ohne noch erkennbares Profil der Partei, mit einem großen Regierungsversagen in der Pandemie und diversen Korruptionsaffären im Nacken, könnte sie auch in die Nähe von 20 Prozent abstürzen.
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Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von Meruem »

Jo33 hat geschrieben:(24 Mar 2021, 23:25)

Ich glaube tu hast die Ausgangslage immer noch nicht ganz verstanden. Was passiert wenn die Kluft zwischen Arm und Reich weiter wächst. Es geht nicht darum dass man in Deutschland auch arm gut leben kann, jedoch arm lässt sich auch im Ausland mittlerweile meist sogar besser leben als in Deutschland, dass ist das Problem.
Es geht nicht darum armen Menschen bessere Bildungschancen, Aufstiegschancen zu machen. Denn das löst das eigentliche Problem überhaupt nicht, wer macht denn dann die schlecht bezahlte Arbeit? Keiner mehr, du etwa?
Das Problem der Niedriglohn-Sektor, der einfache Arbeiter verdient nicht viel mehr als noch vor 20 Jahren. Während die Gutverdiener ihren Lohn um teils 100-1000 % gesteigert haben, wohl gemerkt, an der Arbeit selbst hat sich nichts geändert, nur am ausbezahlten Geld am Ende vom Monat. Da liegt der gesellschaftliche Fehler mittlerweile verankert.
Willst du etwa solche Situation wie in Frankreich, wo teils Arbeiter es war glaub bei einer Bank oder einer Versicherung, ihre Vorgesetzten symbolisch bis auf letzte Hemd ausgezogen haben und nur in Unterhosen und Hemd vom Firmengebäude gejagt haben. So etwas könnte auch in Deutschland passieren, nicht heute aber vielleicht in ein paar Jahren, wenn die Schere weiter auseinander geht. Es ist für die Meisten nicht begreiflich, nicht verständlich wieso der einfach Arbeiter nur 1 Prozent, des bestbezahlten Mannes in der Firma erhalten soll. Wieso soll derjenige so viel Geld bekommen? Arbeitet er auch 100 mal soviel? Oder doch nur etwas doppelt soviel, wie der einfache Arbeiter? Daher wieso dieser Personen soviel bezahlen?
Vorallem wieso gibt es gerade dort bei den besser Verdienenden solche starke Lohnzuwächse, während man beim einfachen Arbeiter am besten eine Nullrunde haben möchte, dies ist gesellschaftlich für die Mehrheit nicht mehr tragbar, diese Zügellosigkeit, diese Unverschämtheit, diese asoziale Verhalten von manchen Menschen. "Ich nehme für mich persönlich nächstes Jahr gerne 10 % mehr, den einfachen Arbeiter gönne ich aber keine 10 % mehr Gehalt, sondern nur 1 % mehr Lohn, Oh Gott, nein wenn ich dass mal durchrechne, dann geb ich mir lieber 15 % und dem einfachen Arbeitern nur 0,5 %, macht in der Summe ja dann trotzdem weniger Kosten insgesammt, da wir hier oben, ja sowenige sind, im Vergleich zu der Maße von Angestellten da unten, dazu steigere ich noch die Produktivität, sprich ich geb mehr Leistungsdruck nach unten durch. Ach bin ich gut, ich verdiene doch meine Lohnerhöhung, oder etwa nicht? So sollte es eben nicht ablaufen, was es aber manchmal eben leider tut.
Du darfst es gerne auch als Neiddebatte bezeichnen, ich bezeichne es als Willkommen in der Realität, Leben in Phantasia auf Wolkenkuckungsheim, anstatt der Realität.

Sieht man ja auch gerade bei Zuverdienst, dass dies nicht mehr so gut bei den Wähler ankommt, wenn Mandatsträger da noch zusätzliche Gelder kassieren. Ähnlich verhält es sich mit manchen Chefs, Aufsichtsrätten, Manager, Profifußballer, die haben aktuell alle kein gutes Standing mehr in der Gesellschaft in Deutschland, gerade weil die Schere zwischen Arm und Reich gewachsen ist. Der Haß auf diese Personen wächst unterschwellig in Deutschland, ich wurde es wirklich nicht als Neid bezeichnen, sondern mittlerweile wirklich als Haß.
Wenn der Normalo auch mal schnell 10.000 € unter der Hand verdienen wurde, wurde niemand etwas sagen, wenn dies ein Politiker auch so machen wurde, weil dann wiederum das Verhältnis stimmen wurde. Daher wenn der Politiker da 10 oder 100 € bekommt, wurde niemand etwas sagen, dass wären normale Verhältnisse als Zuverdienst.

:thumbup: auf den Punkt gebracht das ständige Verweisen auf gleiche Bildungschancen ist ja schön und gut, löst aber das eigentliche Problem der Niedriglohnsektor und die absoluten unfairen Vermögensverteilung hierzulande überhaupt nicht und dass Gelabber von wegen Neid Debatte geht auch am Thema völlig vorbei, so argumentieren nur Wohlstandsverwöhnte asoziale Egomanen, realitätsvergessen in ihrem Wolkenkucksheim denen der Zustand und die Zukunft der Allgemeinheit/ Gesellschaft als ganzes so ziemlich am Arsch vorbei geht.
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