schokoschendrezki hat geschrieben:(17 Mar 2021, 09:46)Ich wollte mit dieser Bemerkung nur auf den Umstand verweisen, dass der Maßstab in der Welt, wie Meinungsfreiheit vertreten werden muss, ganz anders aussieht als in Deutschland. Die Ausladung zu einem Vortrag - nur als Beispiel - als allgemeine Einschränkung der Meinungsfreiheit anzusehen, das ist schon ganz schön daneben. Ich könnte ja auch auf die Idee kommen, dem lokalen Blasmusikorchester beizutreten. Ich kann zwar gar kein Blasinstrument spielen. Aber egal. Es wäre kein Problem, dies als Verdrängung, Cancelung, Unterdrückung hinzustellen. So läuft das heute. Eine Anfertigung von Opfererzählungen am Fließband.
Hier geht es um einen renommierten Wissenschaftler, der seinen Vortrag einfach nicht nach den Maßstäben einer lauten Minderheit der politischen Korrektheit entsprechend "weichspülen" wollte. Er dürfte - um bei der Analogie zu bleiben - das Blasinstrument virtuoser spielen als alle Verwaltungsdrohnen der Universität zusammen. Es war ein Wort im Titel der Vorlesung, das er bewusst gewählt hat und das Teil seines Systems an Definitionen ist.
Soweit haben die Brüllaffen dort aber gar nicht hineingelesen, es war an anderer Stelle (von denselben Ideologen) vermint worden und jetzt detoniert die Sprachbombe.
Die Analogie mit dem Blasmusikorchester hinkt zudem gleich doppelt, denn eigentlich müsste es ja im Sinne der CC-Ideologie so laufen, dass nicht Deine Fähigkeiten das Instrument zu spielen ausschlaggebend sind, sondern dass Du bevorzugt aufgenommen wirst, weil Du zu einer bestimmten Identität gehörst (Frauen, Schwarze, LGBT, ...). Und falls Du es doch als verachtenswerter weißer Mann, womöglich noch über 30, in das öffentlich finanzierte Orchester schaffst, hast Du gefälligst nichts zu spielen oder außerhalb zu sagen, was nicht der vorgeschriebenen Meinung entspricht. Ansonsten kommst Du zwar nicht in den Knast, aber fliegst raus.
Bei Netflix oder Prime ist das an den hausgemachten Serien im Moment sehr gut zu erkennen. Es ist so plump und sichtbar gewollt, wie da "über's Knie gebrochen" unbedingt noch eine Lesbe, eine starke Frau oder ein schwarzer Mann mit reingebastelt werden, nur damit der laute Mob die Klappe hält. Die Realität sieht aber nun einmal so aus, dass nicht 90% der Menschen LGBTQ sind.
Anderes Beispiel an einer US-Unversität: Ein Professor sah sich "Diskriminierungsvorwürfen" ausgesetzt und stellte, vor dem Tribunal angekommen, dann fest, dass es um eine Literaturliste ging und eine handvoll Berufsempörter sich darüber beschwert hatten, dass nur eine Autorin weiblich sei.
Gesinnung triumphiert über Sachverstand.
Das Statement von H2O
Ja, da ist etwas dran. Sich als Opfer darstellen, weil eine große Mehrheit meine Sicht der Dinge nicht teilt. Die sind ja auch alle doof, nur ich stehe über den Dingen.
unterstellt ähnlich wie @tarkomed das ja gerne tut, dass es die "Mehrheitsmeinung" sei, diese Atmosphäre gut und richtig zu finden. Das würde ich doch sehr bezweifeln. Die Genderei lehnt die Mehrheit der Deutschen und Österreichischen Bevölkerung Umfragen zufolge z.B. ab (Statista).