Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

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Keoma
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Keoma »

tarkomed hat geschrieben:(11 Mar 2021, 12:27)

Wer tut das, außer den Aktivisten?
Ein ganzer Haufen?
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Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.

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tarkomed
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von tarkomed »

Keoma hat geschrieben:(11 Mar 2021, 14:09)

Ein ganzer Haufen?
Ach was, es kommt dir nur so vor. Die cancel culture Aktivisten übertreiben mit ihren Forderungen und die von der Seite gegenüber übertreiben mit ihren Schreckgespenstern von angeblichen Bücherverbrennungen. Im Raum zwischen diesen beiden findet der pragmatische Kampf gegen Rassismus statt.
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von DarkLightbringer »

tarkomed hat geschrieben:(11 Mar 2021, 10:30)

Übersetzt heißt das allerdings nichts anderes als Schreckgespenster an die Wand malen und so habe ich es schon mal hier kommentiert. :D
Der Rassismus bleibt dennoch eine reale Bedrohung und ist kein Schreckgespenst.
Die EU hat "Hate Speech" als Bedrohung gesehen, nunmehr sieht sie auch die Übertreibung der Zensur als Bedrohung.

Wenn man Filme wie "Vom Winde verweht" bannt, dann gibt es vielleicht auch mal eine Sonderausstellung über verirrte Kunst oder so.
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Vongole »

Keoma hat geschrieben:(11 Mar 2021, 07:58)

Ja, wer nicht schreibt, die Europäer sind an allem schuld, hat es verdient, verrissen zu werden.
Nein, aber wenn ein Historiker geschichtliche Fakten ignoriert, dann schon.
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Keoma »

Vongole hat geschrieben:(11 Mar 2021, 15:43)

Nein, aber wenn ein Historiker geschichtliche Fakten ignoriert, dann schon.
Hat er?
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Vongole »

Keoma hat geschrieben:(11 Mar 2021, 15:48)

Hat er?
Ja.
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von tarkomed »

Alster hat geschrieben:(11 Mar 2021, 13:48)

Beide haben auf demselben Niveau "Satire" versucht - spielen in derselben Liga. Selbstverständlich kann man Böhmermann als Künstler bezeichnen, wenn man es mit Joseph Beuys hält
Auch Kleinkunst ist Kunst und auch wenn das Niveau Böhmermanns unterirdisch war, das kommt auch in der Kleinkunst vor. Poggenburg ist Politiker und wegen seiner rassistischen Auswürfe ist er sogar für seine Partei untragbar geworden. Und das will was heißen bei der AfD, denn Björn Höcke ist immer noch Landessprecher und Fraktionsvorsitzender in Thüringen. https://de.wikipedia.org/wiki/Andr%C3%A ... ntroversen
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von tarkomed »

DarkLightbringer hat geschrieben:(11 Mar 2021, 15:35)

Die EU hat "Hate Speech" als Bedrohung gesehen, nunmehr sieht sie auch die Übertreibung der Zensur als Bedrohung.

Wenn man Filme wie "Vom Winde verweht" bannt, dann gibt es vielleicht auch mal eine Sonderausstellung über verirrte Kunst oder so.
Ich habe mir schon 6 Teile des Hörspiels angehört. Zum größten Teil sind es Auszüge aus dem Buch, also nichts wird verbannt. Das Buch steht auch seit Jahrzehnten in meinem Bücherregal und niemand hat bisher danach gefragt.
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Schnitter »

Alster hat geschrieben:(11 Mar 2021, 13:42)

Das Selbstlob, das sich die deutsche Fernseh-Filterblase ...
Von wem soll er denn Preise erhalten ? Von der deutschen Metzgerinnung ? Vom Dachdeckerverband ?

Wer verleiht denn Wissenschaftspreise ? Dein Schornsteinfeger ?

Du bist mir ein lustiger Geselle :p
Die grundlegend rassistische Intention für das Böhmermann Gedicht habe ich Dir erklärt....
Du hast mir gar nichts erklärt was auch nur annähernd Sinn macht.

Aber wie gesagt. Ich weiß sowieso warum jemand wie Böhmermann dir eine Dorn im Auge ist. Daher ist es zwecklos, dein Blick ist vernebelt.
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Alexyessin »

Fliege hat geschrieben:(10 Mar 2021, 21:13)

Ja, tut er, doch Böhmermann ist nicht linksliberal, sondern bloß links.
Also Mitte.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Skeptiker »

Alexyessin hat geschrieben:(11 Mar 2021, 17:22)

Also Mitte.
... mitten in der linken Blase vielleicht.
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Alexyessin »

Skeptiker hat geschrieben:(11 Mar 2021, 17:24)

... mitten in der linken Blase vielleicht.
Der der User Fliege rechtsaußen ist, ist Links bei ihm, das was bei uns die Mitte ist.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Vongole »

DarkLightbringer hat geschrieben:(11 Mar 2021, 15:35)

(..)

Wenn man Filme wie "Vom Winde verweht" bannt, dann gibt es vielleicht auch mal eine Sonderausstellung über verirrte Kunst oder so.
Der Film wird weder gebannt noch zensiert, du kannst deinen geschmacklosen Vergleich mit "verirrter" Kunst also stecken lassen.
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Skeptiker »

Alexyessin hat geschrieben:(11 Mar 2021, 17:28)
Der der User Fliege rechtsaußen ist, ist Links bei ihm, das was bei uns die Mitte ist.
Das ist dann vielleicht zu einfach gedacht. Ich jedenfalls nehme Böhmermann nicht als gesellschaftliche Mitte wahr. Aber ich muss auch zugeben, dass ich mir ihn selten angeschaut habe. Das was ich gesehen habe war eher linker Selbstbestätigungshumor. Langweilig.
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von franzmannzini »

tarkomed hat geschrieben:(09 Mar 2021, 09:03)
Nein. Deutschland ist nicht voll von rassistischen Fahrscheinkontrolleuren. Es ist auch nicht voll von rassistisch motivierten Asylheim Brandstiftern oder Mördern wie in Hanau oder Halle, aber es geht darum, solchen das Handwerk zu legen.
Und da kann dieses Hörspiel dabei helfen?
tarkomed hat geschrieben:Genau so habe ich dich eingeschätzt-
Da hast Du mich aber falsch eingeschätzt.
Recht brechen und dann Recht einfordern.

Menschen ohne Fahrschein haben auch Rechte:
https://www.facebook.com/celina.bostic/ ... 721710238/
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Fliege »

Skeptiker hat geschrieben:(11 Mar 2021, 17:32)

Das ist dann vielleicht zu einfach gedacht. Ich jedenfalls nehme Böhmermann nicht als gesellschaftliche Mitte wahr. Aber ich muss auch zugeben, dass ich mir ihn selten angeschaut habe. Das was ich gesehen habe war eher linker Selbstbestätigungshumor. Langweilig.
Und dieser linke Selbstbestätigungs-"Humor" versetzt die linke Szene in ideologische Erregung und Cancel-Laune.
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Billie Holiday »

https://www.welt.de/kultur/literarische ... reten.html

Am besten überhaupt nicht übersetzen, sondern im Original lesen. Bringt zwar weniger Einnahmen...
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Alster »

Schnitter hat geschrieben:(11 Mar 2021, 16:47)
Von wem soll er denn Preise erhalten ?
Dass Böhmermann Preise erhalten SOLL ist Deine Meinung.
Wenn eine Jury von Fernsehfritzen (wobei Leute mit geschäftlichen Verbindungen zum ÖR stark repräsentiert sind) einen Preis an einen der ihren verleiht, sagt das soviel aus, wie wenn Erich Honecker an Erich Mielke den Karl Marx Orden verleiht.
dies ist keine Rechtsberatung sondern nur meine persönliche Meinung
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Alster »

Alexyessin hat geschrieben:(11 Mar 2021, 17:28)

Der der User Fliege rechtsaußen ist, ist Links bei ihm, das was bei uns die Mitte ist.
Er ist offenbar links genug, dass er ungestraft Türken als Ziegenficker beschimpfen darf.
dies ist keine Rechtsberatung sondern nur meine persönliche Meinung
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Alster »

tarkomed hat geschrieben:(11 Mar 2021, 16:27)

Auch Kleinkunst ist Kunst und auch wenn das Niveau Böhmermanns unterirdisch war, das kommt auch in der Kleinkunst vor. Poggenburg ist Politiker und wegen seiner rassistischen Auswürfe ist er sogar für seine Partei untragbar geworden. Und das will was heißen bei der AfD, denn Björn Höcke ist immer noch Landessprecher und Fraktionsvorsitzender in Thüringen. https://de.wikipedia.org/wiki/Andr%C3%A ... ntroversen
Das zeigt doch sehr schön wie die öffentliche Reaktion auf rassistische Äußerungen davon abhängt, auf welcher Seite man steht.
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Ammianus »

Billie Holiday hat geschrieben:(11 Mar 2021, 18:02)

https://www.welt.de/kultur/literarische ... reten.html

Am besten überhaupt nicht übersetzen, sondern im Original lesen. Bringt zwar weniger Einnahmen...
Einfach nur noch Macke-Bumm-Bumm ...

Was geschieht, wenn Texte von schwarzen US-Amerikanern ins Sorbische übersetzt werden sollen? Mal abgesehen davon, dass es eine Diskriminierung aller Sorben ist, wenn das nicht geschieht.

(Welcher Neusprech-Verstoß steckt in meinen beiden Sätzen?)
"Ich möchte an einem Ort sein, an dem es keine Politik gibt, keine Waffen, keine Religion."
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Skeptiker »

Billie Holiday hat geschrieben:(11 Mar 2021, 18:02)

https://www.welt.de/kultur/literarische ... reten.html

Am besten überhaupt nicht übersetzen, sondern im Original lesen. Bringt zwar weniger Einnahmen...
Gut dass Hawking ein alter weisser Mann war. Es wäre nicht einfach geworden für die nepalesische Ausgabe seiner Bücher einen Übersetzer zu finden, der ebenfalls genialer Astrophysiker ist und ALS im Endstadium als "Kernqualifikation" besitzt.
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Vongole »

Billie Holiday hat geschrieben:(11 Mar 2021, 18:02)

https://www.welt.de/kultur/literarische ... reten.html

Am besten überhaupt nicht übersetzen, sondern im Original lesen. Bringt zwar weniger Einnahmen...
Es ist einfach ein unwürdiges Theater, das da über den Kopf von Amanda Gorman hinweg veranstaltet wird.
Ich frage mich, ob diejenigen, die weißen Übersetzern die Fähigkeit absprechen, das Gedicht in eine passende, nicht englische Version zu bringen, Gormans Gedicht überhaupt gelesen und verstanden haben.
Das nämlich ruft zu Versöhnung auf, zur Überwindung von Gräben, nicht zur Schaffung neuer.
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Alexyessin »

Alster hat geschrieben:(11 Mar 2021, 18:20)

Er ist offenbar links genug, dass er ungestraft Türken als Ziegenficker beschimpfen darf.
Wer? Fliege?
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von tarkomed »

Alster hat geschrieben:(11 Mar 2021, 18:22)

Das zeigt doch sehr schön wie die öffentliche Reaktion auf rassistische Äußerungen davon abhängt, auf welcher Seite man steht.
Wenn dir der Begriff unterirdisch auch nicht genügt für meine Bewertung des Gedichts von Böhmermann, dann geht es dir nur darum, Poggenburg in Schutz zu nehmen.
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von DarkLightbringer »

Vongole hat geschrieben:(11 Mar 2021, 17:29)

Der Film wird weder gebannt noch zensiert, du kannst deinen geschmacklosen Vergleich mit "verirrter" Kunst also stecken lassen.
Der Film ist aus dem Programm genommen worden und soll mit Erläuterungen wieder eingestellt werden.
Es handelt sich also in bestimmter Sichtweise um einen problematischen Film oder wie auch immer man das benennen möchte.
Betrifft auch viele andere Filme wie z. B. "Das Dschungelbuch", die jetzt als problematisch gelten.

Mir ist dieser Südstaaten-Schinken nur als Liebesschnulze mit Überlänge bekannt, mit dem "Dschungelbuch" kann ich fast gar nichts anfangen.
Von daher wäre eine Sondervorführung oder eine Art Edition bemängelter Kunstwerke - mit diesen "Erläuterungen" doch mal ganz interessant.
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von DarkLightbringer »

tarkomed hat geschrieben:(11 Mar 2021, 16:34)

Ich habe mir schon 6 Teile des Hörspiels angehört. Zum größten Teil sind es Auszüge aus dem Buch, also nichts wird verbannt. Das Buch steht auch seit Jahrzehnten in meinem Bücherregal und niemand hat bisher danach gefragt.
Nun ja, das ist eine Frage der Semantik.
"King Kong" ist auch nicht verbannt worden, unterlag aber dem Hayes-Code. Das heißt, man hat eben Szenen herausgeschnitten.
Die diversen Vampirfilme der legendären Hammer-Studios gibt es auch, ein Freudenfest der damaligen Zensur war deren Produktion aber nicht gerade. Das ist bekannt. ;)
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von DarkLightbringer »

Nicht zu vergessen sind Spezialeffekte der Zensur (oder "Kodierung"), womit man auch historisch so seine Erfahrungen hat.
Nach der Ankündigung von HBO ist der Film in den Amazon-Verkaufscharts nun zum Bestseller geworden, berichteten "Variety" und andere US-Medien.
https://www.monopol-magazin.de/rassismu ... m-programm

Der Schinken ist von 1939 (!) und hätte ohne Inkriminierung wohl kaum einen neuen "Run" erzielt.

Historisch: Die Hammer-Studios wären beinahe pleite gegangen, wenn sie nicht auf die grandiose Idee gekommen wären, die Kodifizierungsstelle ins Schwitzen zu bringen.
Das Ende vom Lied war, man riss sich förmlich um diese Filme. Aufträge wurden teils vergeben, ohne überhaupt noch das Drehbuch sehen zu wollen.
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Alster »

tarkomed hat geschrieben:(11 Mar 2021, 19:29)

Wenn dir der Begriff unterirdisch auch nicht genügt für meine Bewertung des Gedichts von Böhmermann, dann geht es dir nur darum, Poggenburg in Schutz zu nehmen.
Deine off-topic Nazikeule sagt mehr über Dich aus, als über den Angegriffenen.

Immerhin ist das Gedicht ja einer halbherzigen "Bücherverbrennung" in der ZDF Mediathek zum Opfer gefallen. Die Frage, ob der ZDF wirklich was gegen Rassismus hat, oder nur den Mann, der Merkel den Hals gerettet hat, nicht zu sehr verprellen wollte sei dahingestellt.
Ich schreibe "halbherzig" weil Böhmi ja immer noch nicht gefeuert ist.
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von tarkomed »

Alster hat geschrieben:(12 Mar 2021, 09:11)

Deine off-topic Nazikeule sagt mehr über Dich aus, als über den Angegriffenen.
Danke für die Bestätigung. Es geht dir also doch nur darum, Poggeburg in Schutz zu nehmen…
Der Rest beantwortet sich dann unter diesem Aspekt von selbst.
Zuletzt geändert von tarkomed am Freitag 12. März 2021, 10:28, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von PersonalFreedom »

schokoschendrezki hat geschrieben:(10 Mar 2021, 14:38)
Es gibt ja nicht nur Diskussionsrunden. Denk mal an die unzähligen Blogs von ganz ganz links über die Mitte bis ganz ganz rechts. Gerade heute früh habe ich einen Beitrag einer relativ bekannten Bloggerin gelesen und gedacht "Alter Schwede". Mann! Über den Inhalt des Beitrags muss ich aber noch mal nachdenken. Egal: Die Verbrennung digitalen Contents in Deutschland und auch die Verdrängung der Ränder hält sich doch sehr sehr ....seeehr in Grenzen.
Die geht gerade erst los und wird wg. Plattform-Klumpungen wohl von den USA ausgehen und nach deren Paradigmen (Nippel böse, Zigeunerschnitzel böse, Messerstechervideos toll).

Da Aufmerksamkeit die Ökonomie des Netzes ist, verlieren diese Blogs (und Foren wie dieses) so gut wie jede Bedeutung, es sei denn sie werden über die Plattformen verbreitet. Da ist aber dann wieder die Schere dran.
Also ja, Verbrennung ist es wohl nicht, weil Digitales nicht brennt, aber "Deplatforming" kommt dem Ganzen im Ergebnis gleich.
Öffentlich verbrannte Bücher gab es ja seinerzeit auch noch irgendwo, aber man musste schon sehr gezielt und bei den richtigen Leuten suchen um sie zu finden.
Gerade habe ich in einer Teambesprechung unter anderem auch über einen längerfristigen Vertrag mit den Entwicklern des Open Source Video-Konferenzsystem Bg Blue Button diskutiert. Anstelle des von etlichen Lehrenden favorisierten kommerziellen Systems Zoom. Datenschutz, OpenSource und das Prinzip des selbst-in-der-Hand-behaltens personenbezogener Daten haben sich hier mal durchgesetzt. Auch wenn das jetzt nur sehr mittelbar mit dem Thema zu tun hat.
"Lehrenden"... dieses Neusprech... es kommt aus ebender Gesinnungsecke, in deren Sinne die "neue Bücherverbrennung" (Silencing, Deplatforming, Cancel Culture) funktioniert. Daher wundert es mich jetzt nicht, dass Du es als "nicht so schlimm" oder "seeeehr in Grenzen" siehst - weil es eben Deine Meinungsblase ist, die diese Grenzen zieht!

Open Source ist eine feine Sache und wird ein Analogon sein! Wenn nämlich irgendwann "aus Sicherheitsgründen" auch Laptops ausschließlich Herstellereigene AppStores zulassen, dann haben diese Hersteller auch wieder Plattformmacht. Die große Masse, dereinst der "Wintendo-User", wird keine alternativen Stores installieren (wenn überhaupt möglich) und dementsprechend sind "verbannte" Alternativen dann wieder in der Hand dieser wenigen Hersteller. Zensursulas wird es freuen, freie Softwareentwickler und unliebsame Meinungen haben das Nachsehen.
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von PersonalFreedom »

tarkomed hat geschrieben:(11 Mar 2021, 15:22)
Ach was, es kommt dir nur so vor. Die cancel culture Aktivisten übertreiben mit ihren Forderungen und die von der Seite gegenüber übertreiben mit ihren Schreckgespenstern von angeblichen Bücherverbrennungen. Im Raum zwischen diesen beiden findet der pragmatische Kampf gegen Rassismus statt.
Den Raum dazwischen gibt es nicht mehr. Die (lauten, sichtbaren) "Bessermenschen" bezichtigen jeden "dazwischen" als rechts und die immer weiter gecancelten, aber dennoch im Moment noch lauten "Pegidisten" nennen einen "linksgrünversifft", weil man befürwortet, Flüchtlinge bis zum Ende des Krieges zu beherbergen und zu versorgen.
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von tarkomed »

PersonalFreedom hat geschrieben:(12 Mar 2021, 10:10)

Den Raum dazwischen gibt es nicht mehr. Die (lauten, sichtbaren) "Bessermenschen" bezichtigen jeden "dazwischen" als rechts
Bisher bist du derjenige, der jeden als links bezichtigt, der nicht deiner Meinung ist.
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von PersonalFreedom »

schokoschendrezki hat geschrieben:(10 Mar 2021, 22:42)Ich habe nicht selten den Eindruck .... bei denen, die sich über Meinungsunterdrückung und Cancel Culture in einem demokratischen Rechtsstaat beklagen ... muss und soll es das auch geben. Das Beklagen darüber gehört bereits irgendwie zur eigenen verinnerlichten politischen Kultur.
Wenn man selbst "am Drücker" sitzt und die eigene Meinung zufällig der nun einzig zulässigen entspricht, kann man zu diesem Fehlschluss kommen.

Aber man wird ja auch gecancelt und in diese Ecke gestellt, wenn man gegen die falschen Lösungen der Linken argumentiert. Wenn man etwa nicht möchte, dass ungefiltert Asylsuchende einströmen dürfen, oder Frauenquoten ablehnt oder gegen das Tempolimit ist... Versuchen Sie mal, eine entsprechende Position mit den passenden Wörtern etwa auf Spiegel Online zu posten. Das wird sofort gecancelt, obwohl nicht im Ansatz rechts!

Das beste Analogon ist, dass CC "das Kind mit dem Bade ausschüttet".
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von PersonalFreedom »

tarkomed hat geschrieben:(12 Mar 2021, 10:15)
Bisher bist du derjenige, der jeden als links bezichtigt, der nicht deiner Meinung ist.
Ich bezichtige Dich als links, weil Du nicht merkst, dass Du im Gesamtspektrum links stehst. Genauso bezichtige ich jemanden als rechts, der an der Grenze auf Flüchtlinge schießen will, von sich aber behauptet "nur konservativ" zu sein und in seinem Bekanntenkreis "die Mehrheitsmeinung" zu teilen.
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von tarkomed »

PersonalFreedom hat geschrieben:(12 Mar 2021, 10:16)

Ich bezichtige Dich als links, weil Du nicht merkst, dass Du im Gesamtspektrum links stehst. Genauso bezichtige ich jemanden als rechts, der an der Grenze auf Flüchtlinge schießen will, von sich aber behauptet "nur konservativ" zu sein und in seinem Bekanntenkreis "die Mehrheitsmeinung" zu teilen.
Das ist aber ein enormer gradueller Unterschied bei der Auswahl deiner Kriterien ob rechts oder links. Rechts ist also für dich jemand erst, wenn er auf Flüchtlinge an der Grenze schießen will. Dann bin ich aber froh, dass ich für dich als links gelte.
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von schokoschendrezki »

PersonalFreedom hat geschrieben:(12 Mar 2021, 10:16)

Wenn man selbst "am Drücker" sitzt und die eigene Meinung zufällig der nun einzig zulässigen entspricht, kann man zu diesem Fehlschluss kommen.
Überleg doch mal, wovon Du eigentlich sprichst. "Einzig zulässige Meinung". Es gibt ein paar ganz wenige tatsächlich unzulässige Formen von Meinungsäußerung. Wie den öffentlichen Hitlergruß. Ansonsten werden beim Nettodiscounter Nudeln-in-Tomatensauce-Konserven mit Jungen DDR-Pionieren auf dem Etikett und bei Ledo Krimsekt mit einem Stalinkonterfei verkauft. Und Artikel mit impliziter Nazisymbolik wirds auch haufenweise geben. (So gut wie) gar nix ist unzulässig.

Nocheinmal der Kulturwissenschaftler Daniel Hornuff dazu:
Mir stellen sich vor diesem Hintergrund einfache Fragen: Habe ich je in meinem Uni-Leben solche Erfahrungen gemacht? Gab es Situationen, in denen ich nicht sagen, lehren und forschen konnte, was ich aus inhaltlichen Erwägungen sagen, lehren und forschen wollte? Wer hat mich wann bei der Ausübung von Forschung und Lehre beschnitten?

Tatsächlich hatte ich überhaupt noch nie den Eindruck, dass meine Grundrechte an Universitäten eingeschränkt worden seien. Seit meinem Studienbeginn im Jahr 2003 gab es nicht einen Versuch, mir gegenüber solche Einschränkungen durchzusetzen. Und das bis heute.

Was ich allerdings erlebte und immer wieder erlebe – das ist Widerspruch. Selbst oft genug mit meinen Themen und Thesen aneckend, wird mitunter herzhaft kritisiert.
https://www.deutschlandfunkkultur.de/de ... _id=493556

Das genau ist der Punkt: Hinter der ganzen Diskussion um Cancel Culture steht der Wunsch, Meinungen widerspruchslos äußern zu dürfen. Entweder in der Form, dass es eben wieder "Ein Volk, eine Nation" gibt oder irgendeine andere Art von Gesamtgemeinschaftlichkeit. Oder von Seiten ziemlich autoritär veranlagter Leute, die sinngemäß sagen: Widersprich mir nicht!

Zumindest im öffentlichen Bereich gibt es - und zaw zunehmend - etwas ganz anderes: So eine Art stillschweigende Annahme der Existenz eines mehr oder weniger einheitlichen "Volkswillens". Ich zumindest höre nicht selten so vor sich hingemurmelte Bemerkungen wie "... die sollen erst mal ..." oder "... naja, wir werden doch sowieso alle ..." ... Stets in der stillschweigenden Annahme, ich würde jetzt wie alle irgendsowas wie "Genau so siehts aus!" antworten.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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PersonalFreedom
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von PersonalFreedom »

schokoschendrezki hat geschrieben:(12 Mar 2021, 11:36)
Überleg doch mal, wovon Du eigentlich sprichst. "Einzig zulässige Meinung". Es gibt ein paar ganz wenige tatsächlich unzulässige Formen von Meinungsäußerung. Wie den öffentlichen Hitlergruß. Ansonsten werden beim Nettodiscounter Nudeln-in-Tomatensauce-Konserven mit Jungen DDR-Pionieren auf dem Etikett und bei Ledo Krimsekt mit einem Stalinkonterfei verkauft. Und Artikel mit impliziter Nazisymbolik wirds auch haufenweise geben. (So gut wie) gar nix ist unzulässig.
Hier machst Du den Kardinalfehler und verwechselst "zulässig" im Sinne der Political Correctness mit "legal" im Sinne des Gesetzes.

Ein Beispiel, in dem ich zugebe, zu glauben es habe den Richtigen getroffen, mir aber dennoch Sorgen über den Mechanismus machte: ein Typ schrieb eine (100% Legale) Meinung auf Facebook unter einen Artikel. Ein "Aktivist" ist daraufhin seiner Spur gefolgt und hat seinen Arbeitgeber informiert, der ihn medienwirksam vor die Türe setzte.
Wohlgemerkt: er muss nicht ins Gefängnis, hat eine legale Äußerung getätigt, aber er kann dafür seinen Job verlieren, also seine Existenzgrundlage. Ist das keine Strafe?
Das genau ist der Punkt: Hinter der ganzen Diskussion um Cancel Culture steht der Wunsch, Meinungen widerspruchslos äußern zu dürfen.
Sachlich falsch! Bei Cancel Culture geht es nämlich darum, das diese Meinungen niedergebrüllt, unsichtbar gemacht, "entplattformt" oder mit einer Schattenjustiz strafbewehrt (z.B. Jobverlust) werden.
Deshalb wird man in öffentlichen Netzwerken, wo heute die Debatten stattfinden, lieber nichts schreiben, was einem gefährlich werden könnte. Und sei es, dass man eine Frauenquote zurecht für ein unfaires Mittel zur Bevorzugung hielte.
Entweder in der Form, dass es eben wieder "Ein Volk, eine Nation" gibt oder irgendeine andere Art von Gesamtgemeinschaftlichkeit. Oder von Seiten ziemlich autoritär veranlagter Leute, die sinngemäß sagen: Widersprich mir nicht!
Wie mit linkem und rechtem Faschismus immer: ersetze "Volk" oder "Nation" durch "Kollektiv" oder "Klasse" oder heute eher "Identität", aber benutze dieselben Mittel. Widerspruch in der DDR war ja auch offiziell nicht illegal, aber Deine Existenz und die Deiner näheren Familie war erledigt, wenn Du ernsthaft quergeschossen hast. In schwereren Fällen ging es in Umerziehungsanstalten. Lies mal was von entsprechenden Zeitzeugen, ist halt nicht nur Club Cola, Trabi und Rotkäppchen-Folklore.
Zumindest im öffentlichen Bereich gibt es - und zaw zunehmend - etwas ganz anderes: So eine Art stillschweigende Annahme der Existenz eines mehr oder weniger einheitlichen "Volkswillens". Ich zumindest höre nicht selten so vor sich hingemurmelte Bemerkungen wie "... die sollen erst mal ..." oder "... naja, wir werden doch sowieso alle ..." ... Stets in der stillschweigenden Annahme, ich würde jetzt wie alle irgendsowas wie "Genau so siehts aus!" antworten.
Was Du da schreibst, nennt sich "Allgemeinplatz". Das funktioniert aber nur oberflächlich. Erkennt man ziemlich leicht daran, dass sich ja auch Sozialisten mit einer Staatsallmacht alles andere als grün waren.
Beispiel: außer den wirklichen NPD-Typen würde wohl jeder behaupten "rechts" nicht gut zu finden. Sogar bis weit in die AfD unterschreibt Dir so gut wie jeder diesen Satz.

Dann kommt es aber zum Detail, was ist denn rechts oder nicht rechts? Hier hat jeder so seine ganz eigene Vorstellung und es gibt nur wenige harte Kriterien. Es gibt z.B. in der AfD viele Leute, die von sich behaupten nicht ausländerfeindlich zu sein, aber für den berühmten Schießbefehl zum Schutz vor illegalen Grenzübertritten sind. Die fühlen sich nicht rechts.

Umgekehrt gibt es Leute, die klassische Staatseingriffe wie Frauenquoten, hohe Steuern auf große Vermögen (bis hin zur Quasi-Enteignung) und Tarifplicht für Angestellte für tolle Ideen halten, aber glauben sie seien nicht links. Sie geben dem dann Namen, denen ja wohl jeder zustimmen muss, am liebsten heute "Gerechtigkeit". Wer ist gegen Gerechtigkeit?
Was das genau ist, nämlich z.B. nicht Ergebnisgleichheit, ist freilich kein Allgemeinplatz mehr. Aber in der Cancel Culture geht der Aspekt unter, da zu kompliziert: Du bist gegen Frauenquoten, dann kannst Du nicht mehr neutral sein, Du bist ne rechte Sau. Finden meine Studentenfreunde auch alle, also quasi die Mehrheit der Deutschen, gell?
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von PersonalFreedom »

tarkomed hat geschrieben:(12 Mar 2021, 10:36)
Das ist aber ein enormer gradueller Unterschied bei der Auswahl deiner Kriterien ob rechts oder links. Rechts ist also für dich jemand erst, wenn er auf Flüchtlinge an der Grenze schießen will. Dann bin ich aber froh, dass ich für dich als links gelte.
Es ist keine exakte Wissenschaft. Meiner Meinung nach stehst Du klar links, weil Du die gängigen Hipstermeinungen des Zeitgeists für richtig und die Mehrheitsmeinung hälsts.

Wenn man es ganz genau nimmt, gibt es schon harte Kriterien, die ein linkes / sozialistisches Gedankengut auszeichen und auch solche für ein rechtes / nationalistisch-konservatives.
Ideen wie die totale staatliche Kontrolle des öffentlichen Lebens haben am Rande dann beide Ideologien wieder gemeinsam, deswegen gehen viele von der inzwischen berüchtigten Hufeisen-Theorie aus.

Typisch links für mich sind direkte Eingriffe in den Markt, wenn der Staat selbst (einziger) Anbieter sein soll oder durch Vorschriften die freien Entscheidungen für eine Ware, einen Kandidaten oder die Qualität (=Preise!) bestimmter Dinge vorgeben will.
Quotenregelungen, Verstaatlichung, Enteignung, Gleichschaltung über verpflichtende Tarife, hohe Steuern, dafür Mittelmaß bis Minimum für alle... das ist typisch.
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Schnitter »

PersonalFreedom hat geschrieben:(12 Mar 2021, 13:01)
Du bist gegen Frauenquoten, dann kannst Du nicht mehr neutral sein, Du bist ne rechte Sau.
Wer behauptet sowas ?

Derweil behaupte ich dass die Frauenquote mit links/rechts nun gar nichts zu tun hat. Hätten die Manager nicht gepennt gäb es keine Frauenquote. Hausgemachtes Problem.
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tarkomed
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von tarkomed »

PersonalFreedom hat geschrieben:(12 Mar 2021, 13:06)

Es ist keine exakte Wissenschaft. Meiner Meinung nach stehst Du klar links, weil Du die gängigen Hipstermeinungen des Zeitgeists für richtig und die Mehrheitsmeinung hälsts.
Ich sagte ja, ich kann mit deinem Urteil über mich gut leben, weil ich jetzt deine Kriterien zur Beurteilung von links und rechts kenne und somit weiß ich auch, wo ich dich einzuordnen habe.
Gib dich nicht so, dass alle andern dich für etwas halten, was du nicht sein willst.
Wenn sie es trotzdem tun, dann bist du es...
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Elmar Brok »

Vielleicht ganz spannend:
[youtube][/youtube]
Ich bin sicherlich kein Fan von Tucker und er übertreibt in diesem Beitrag ohne Frage. Aber in der Grundproblematik würde ich ihm zu stimmen. Beide Beispiele sind absurd.
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Alster »

Billie Holiday hat geschrieben:(11 Mar 2021, 18:02)

https://www.welt.de/kultur/literarische ... reten.html

Am besten überhaupt nicht übersetzen, sondern im Original lesen. Bringt zwar weniger Einnahmen...
Der einzige Ausweg: Google Translator
dies ist keine Rechtsberatung sondern nur meine persönliche Meinung
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Billie Holiday »

Alster hat geschrieben:(12 Mar 2021, 15:31)

Der einzige Ausweg: Google Translator
Aber nur, wenn dieser von schwarzen, jungen Frauen entwickelt wurde.
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von DarkLightbringer »

Unilever will jetzt das diskriminierende "normale Haar" auf allen Shampoo-Etiketten abschaffen.
Nach einer Ersatz-Vokabel wird aber anscheinend noch gesucht. Die Kopfwäsche könnte künftig etwas komplizierter werden.
>>We’ll always have Paris<<
[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von DarkLightbringer »

Ulf Poschardt, der meinungsfreudige Chefredakteur der "Welt", kritisiert eine "Ästhetik der Unfreiheit und Zensur".

Nicht um eine Debatte gehe es, sondern um die "Rodung kultureller Landschaften".

Viel mehr ist in der kostenlosen Version nicht zu erfahren, leider.

Immerhin, in der Dachzeile wird auf die Verbannung des Filmklassikers "Vom Winde verweht" Bezug genommen.

Quelle: https://www.welt.de/debatte/kommentare/ ... ensur.html

Der Umstand, dass es derart kritische Stimmen noch gibt, spricht für sich und ist m. E. auch absolut begrüßenswert.
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Billie Holiday »

DarkLightbringer hat geschrieben:(12 Mar 2021, 15:40)

Unilever will jetzt das diskriminierende "normale Haar" auf allen Shampoo-Etiketten abschaffen.
Nach einer Ersatz-Vokabel wird aber anscheinend noch gesucht. Die Kopfwäsche könnte künftig etwas komplizierter werden.
Nicht dein Ernst. :D
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von DarkLightbringer »

Billie Holiday hat geschrieben:(12 Mar 2021, 16:18)

Nicht dein Ernst. :D
Doch, doch, die Kulturrevolution ist in Gange.

https://www.welt.de/kultur/plus22810891 ... malen.html
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Vongole »

DarkLightbringer hat geschrieben:(12 Mar 2021, 15:58)

Ulf Poschardt, der meinungsfreudige Chefredakteur der "Welt", kritisiert eine "Ästhetik der Unfreiheit und Zensur".

Nicht um eine Debatte gehe es, sondern um die "Rodung kultureller Landschaften".
(..)
.
Der Artikel ist aus 2020, der angebliche Bann nie erfolgt.
Wie lange willst du dich und uns eigentlich noch mit diesem Vorgang beschäftigen, der sich bereits vor ca. 100 Seiten als Ente entpuppte?
"Rodung kultureller Landschaften", welche meint Poschardt? Den Garten von Tara? :D
Am Yisrael Chai

"It's God's job to judge the terrorists, it's our duty to arrange that meeting." (IDF)
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von DarkLightbringer »

Vongole hat geschrieben:(12 Mar 2021, 16:32)

Der Artikel ist aus 2020, der angebliche Bann nie erfolgt.
Wie lange willst du dich und uns eigentlich noch mit diesem Vorgang beschäftigen, der sich bereits vor ca. 100 Seiten als Ente entpuppte?
"Rodung kultureller Landschaften", welche meint Poschardt? Den Garten von Tara? :D
Wie sieht´s aus mit "Dschungelbuch", "Peter Pan" und "Aristocats"? Da hätte ich eine Meldung vom Februar 2021.
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